Beiträge von SternSandra81

Je näher die Adventszeit kommt, desto mehr und intensiver werden mulmige Gefühle in mir... Weihnachten zum ersten Mal ohne meinen lieben Marco - das ist an sich ja schon sehr schlimm :33: Aber gleichzeitig wird sich gerade nach Weihnachten, in der Nacht zum 27.12. Marco's Tod zum ersten Mal jähren :13: :13:

Dieses Ereignis, das mich auf so grausame Art und Weise für den Rest meines Lebens verändert hat.
Dieses Ereignis, das mich meiner Unbeschwertheit beraubt hat.
Dieses Ereignis, wegen dem Weihnachten für mich für sehr sehr lange Zeit - vielleicht für immer - zerstört sein wird.

Es kommt so viel Wut in mir auf, wenn ich daran denke, dass eines der wichtigsten Feste des Jahres für mich nie mehr so sein wird. Alles nur, weil Marco mich verlassen hat, weil er mir genau zu Weihnachten genommen wurde. :13: Wenn er schon hat sterben müssen, warum dann nicht im Frühling oder sonst zu einer Jahreszeit, aber warum nur an Weihnachten??? :95:

Ich habe keine Ahnung, wie ich den Advent überstehen soll. Ich glaube, ich kann meine Familie zu Weihnachten nicht ertragen. Für alle ist das Fest mit diesem unsagbaren Unglück verbunden. Bei meiner Schwiegerfamilie fehlt neben meinem Liebling ja auch noch mein Schwiegervater zum ersten Mal an Weihnachten. Er hat uns auch nur etwas mehr als 5 Monate nach Marco verlassen :33:

Wie soll ich das alles nur überleben?

Eigentlich möchte ich weit wegfahren, z.B. in den Süden, an die Sonne, am liebsten auf eine Kreuzfahrt z.B. im Mittelmeer.... Aber ich will nicht alleine wegfahren, weil ich Angst davor habe, in ein Loch zu stürzen vor lauter Einsamkeit
Nur jemanden zu finden, der vor Weihnachten ebenfalls flüchten will, ist sehr sehr schwierig. Alle haben eine Familie oder einen lieben Partner, mit dem sie das Fest verbringen wollen. Niemand will sich mit einer traurigen, einsamen Anfangsdreissiger- Witwe abgeben...

Ich frage mich, ob ich mich nicht einfach 2 Wochen lang bei runtergelassenen Jalousien einschliessen soll... :13:

Sandra

Liebe Maki

Auch von mir eine liebe :24: .
Bin in Gedanken bei dir und deinem Vater.

Sandra

Lieber Reinhold

:30: :30: :30:

Sandra

Liebe Akelei

Ich habe gesehen, dass du immer wieder mal im Forum unterwegs bist und wollte einfach mal wieder "Hallo" sagen und fragen wie es dir so geht?

Alles Liebe,

Sandra

Liebe Kathrin

:30: :30: :30:

Wenn es doch nur ein Rezept geben würde, das einem hilft, schnell wieder ins Leben zurück zu kommen....
Oder wenn es doch wenigstens eines geben würde für mehr Geduld....
Glaube mir, ich kann dich sehr sehr gut verstehen :24: Einfach nur zurück in die Normalität, wieder lachen können, wieder Spass haben. Wie sehr wir uns das wünschen. Aber es ist nicht so einfach schnell mal möglich. Das wird mir je länger je mehr bewusst. Nein, es braucht wirklich diese "blöde" Geduld. :24: Auch mit der Phrase "die Zeit wird die Wunden heilen" können wir eigentlich überhaupt nichts anfangen, denn wir wollen ja jetzt eine Änderung, jetzt soll es besser werden!! :95: Ich verstehe dich wirklich sehr gut :24: .

Und doch zeigt mir meine Erfahrung: ja! mit der Zeit wird es wirklich etwas besser. Und ja, wenn man Geduld hat, wird man auch belohnt. Erst nur ganz unmerklich wenig, dann aber immer etwas mehr, und zwar mit Tagen, an denen das Leben etwas "leichter fällt". Ich fühle mich die letzten Tage wirklich gut und freue mich sehr darüber - im vollen Bewusstsein, dass das nächste Loch irgendwo lauern wird! Und dass es kommen wird. Das gehört wohl ab jetzt zu unserem Leben und zu unserer Persönlichkeit...

Dass du heute die Kraft nicht hattest, den Platz für deinen Andreas her zu richten, kann ich gut verstehen. Diese speziellen Tage entziehen einem noch mehr Kraft, als die anderen es eh schon tun. Mach dir keinen Kopf darüber! Andreas versteht das. Kümmere dich darum, wenn es dir auch "drum" ist, du wirst es spüren, vertrau auf deinen eigenen Rythmus. (Übrigens kleiner Tipp für dich und alle anderen aus der Schweiz: in der LANDI hat es wunderschöne Allerheiligen-Gestecke und -Schalen, schon fix fertig, einfach nur toll. Ich werde für Marco ein Gesteck in Herzform besorgen )

Nimmst du eigentlich Medikamente gegen die Traurigkeit/Kraftlosigkeit, sprich Antidepressiva (entschuldige bitte, wenn ich dir mit dieser direkten Frage zu nahe trete...)?

Ich grüsse dich ganz lieb und schicke dir viel Kraft und positive Energie die Aare abwärts :30:

Herzlich, Sandra

Ich danke euch für die Gratulationen.

Mir ist heute wieder ein Stein vom Herzen gefallen. Mein Vater wurde gestern operiert, ihm wurde ein neues Hüftgelenk eingesetzt. Es ist zum Glück alles gut gegangen, ich hab ihn heute besucht. Zwar war es ein Routineeingriff, aber ich habe mich trotzdem gesorgt. Irgendwie sind seit Marcos plötzlichem Tod mehr Verlustängste da als früher...

Liebe Grüsse
Sandra

Danke Karla!

Mir auch... Irgendwie tröstlich, SIE sind immer bei uns.

:24: Sandra

Wenn tausend Sterne am Himmel stehn,
schau hinauf Du kannst sie sehen,
der hellste, das bin ich,
schau hinauf und denk an mich.

Mein liebster Marco

Letzte Nacht habe ich geträumt von dir... Leider war es nicht unbedingt ein schöner Traum, so wie auch schon...

Ich war auf dem Friedhof, und war irgendwie zuständig dafür, dass das ganze Areal ordentlich und sauber aussieht. Ich habe einer meiner Mitarbeiterinnen, welche nicht immer so gut und sorgfältig arbeitet, sehr ausführlich erklärt, was und wie sie die Arbeit machen soll ( ---> ganz klar eine Verbindung zu meiner wirklichen Arbeit...).

Plötzlich wechselte das Wetter und die Stimmung. Ich stand zusammen mit einigen unserer Freunde vor deinem Grab. Du hast vor uns am Boden gelegen, so wie damals in jener Nacht des 27.12.11, nur irgendwie hast du nicht so leblos ausgesehen wie damals. Wir haben alle gewusst, dass du nicht mehr lebst...
Urplötzlich aber hast du angefangen, dich zu bewegen. Du hast gelacht, bist aufgestanden und meintest "ha ha, es ist gar nicht so wie ihr denkt". Darauf hin bekam ich einen Schock, bin mit einem Heulkrampf zusammengeklappt und wimmerte nur noch "das kann nicht sein, das kann doch nicht sein! Das halte ich nicht aus!"

Dann bin ich aus dem Schlaf aufgeschreckt.

Da bin ich wohl wieder dabei, ein Stück zu verarbeiten... Natürlich wünschte ich mir nichts mehr, als dass es nicht so ist, wie es ist! Aber doch hat mein Verstand begriffen, was Sache ist. Und die Seele versucht einen Weg zu finden, damit umzugehen....

Ach Marco, du fehlst!

Ich liebe dich.

Dein Goldstärndli

Hallo Evi!

Super, vielen Dank jetzt schon :24:

Herzlicher Gruss
Sandra

Nicht sie gehen weiter weg von uns,
wir kommen ihnen näher,
jeden Tag ein bisschen mehr.

(Türkischer Spruch)

Ihr verließt unsere Erde, Eure Zeit ist vorbei.
Doch unsere Liebe zu euch ist stark,
die reißt niemand entzwei.
Eure Taten Eure Worte, sie alle sind geblieben,
Eure Stimmen in unseren Herzen,
die hat der Tod nie vertrieben.

Hallo gruen

Endlich bin ich auch mal wieder im Forum und hab etwas Zeit zum schreiben... Wie geht es dir denn? Geht es mit dem Arbeiten? Hab viel an dich gedacht die letzten Wochen. Ich war Ende September in schlimmsten Tief seit langem... Der Umzug hatte soviel Kraft gekostet, körperlich und emotional. Der Neuanfang auch, weil mir erst nach etwas zwei Wochen in der neuen Wohnung so richtig klar wurde, dass die Vergangenheit Vergangheit ist und nie mehr wiederkommen wird Und dann noch Probleme mit der Krankentaggeldversicherung... Es ging mir so schlecht, dass ich mich selbst nicht mehr erkannt habe und Gefühle hatte... :95: ich will gar nicht mehr dran denken... Ich habe mich dann in Absprache mit meinem Hausarzt dazu entschlossen, ein Antidepressivum zu nehmen. Die ersten 10 Tage waren auch sehr heftig, Übelkeit, Unwohlsein, Schwindel, "Scheibe vor dem Kopf".... aber seit ca. einer Woche geht es jetzt viel besser. Auch schlafen kann ich momentan recht gut...

In der neuen Wohnung habe ich mich nun, nach anderthalb Monaten langsam eingelebt. Und auch meine kleine Leila. Anfangs war es sehr schwer, ja brutal - sie ist vor der Haustüre gesessen und hat stundenlang gejault und gewinselt, weil sie nach "Hause" wollte, was ja nicht mehr das Zuhause war. Ich habe auch nur geheult mit ihr, weil ich doch auch kein Zuhause mehr hatte für den Moment...
Aber jetzt ist es besser und sie fühlt sich auch wohler. Ich bin sehr froh dass wir (Leila und ich ) uns gefunden haben Sie ist sehr wichtig für mich und meine ganze Familie. Ich habe sie sehr gern.

Wie geht es denn eigentlich deinem Hund?

Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht für die kommenden Wochen.
:24:

Ganz liebe Grüsse

Sandra
(und Leila)

Ach Annemarie...

:30:

Ich denk an dich :24:

Sandra

Hi Linda

Ich habe mir gerade mal den online-Fahrplan angesehen (ohne Gewähr...) Ich denke ich werde den Zug nehmen, der am 16.11. um 10.40 Uhr in Zürrich abfährt, dann wäre ich um 14.06 Uhr in Insbruck am Hauptbahnhof. Es gäbe noch einen späteren Zug, dann wäre ich um 16.06 Uhr in Innsbruck. Aber wahrscheinlich werde ich den früheren nehmen, dann kann ich mein Gepäck in aller Ruhe zur Unterkunft bringen bevors zum Treffen geht

Liebe Grüsse
Sandra

Hier noch ein Foto:

Hallo Linda

Ja, das Jassen ist ein Kartenspiel dass man meist zu viert spielt. Es gibt viele verschiedene Varianten und es ist z.T. sehr kompliziert, dies zu erklären... man muss es beim spielen lernen. Aber vielleicht kann Manuela das besser erklären, sie kennt es nämlich. Ich bin immer noch selber am lernen- und hab dementsprechend doch etwas Geld liegen lassen am Montag . Aber es ist eigentlich nicht verloren, denn es kommt in eine Kasse, und einmal im Jahr gibt es ein richtig feines Abendessen für alle, die unter dem Jahr mitgejasst, und sich an der Kasse beteilligt haben. Es haben also alle etwas davon

Eigentlich wollte ich bereits das letzte Mal schon schreiben, dass ich mich so langsam aber sicher gut einlebe in meiner neuen Wohnung. Es hat jetzt halt einfach anderthalb Monate gedauert, aber ich kann es nun schon mit mehr "Herzen" als mein Zuhause bezeichnen.... Ja, und auch Leila hat sich mittlerweile gut eingelebt hier. Der Wohnraum ist sehr gross und man kann super rumtoben hier. Ach ich habe sie so sehr gern!

Ansonsten geht es mir die letzten Tage wieder viel besser. Mit dem arbeiten klappt es wirklich gut, ich übernehme momentan sogar die anspruchsvolle Personaldisposition unserer 150 Mitarbeiter (also die kurzfristige Einsatzplanung, Ersatz organisieren, wenn jemand fehlt...). Und es geht recht gut. Ich kann einfach nur 3/4 des Tages bleiben weil zu mehr noch die Kraft fehlt. Aber auch hier werde ich immer noch unfassbar grossartig von meinen Kolleginnen unterstützt, die einfach nur suuuuuuper sind!!!! Das Antidepressivum Cipralex vertrage ich mittlerweile auch gut, habe fast keine Nebenwirkungen mehr und es hilft glaube ich wirklich. Ich bereue es nicht, den Entscheid gefällt zu haben, es zu nehmen.

Und nun zum Highlight überhaupt :8: :8: :8:

Gestern waren die Aargauer Meisterschaften im Liegendschiessen. Dabei gehen die besten Schützen unseres Kantons (ist bei euch das Bundesland) an den Start. Ich war dieses Jahr zum zweiten Mal mit dabei. Letztes Jahr hatte ich ein super Resultat erziehlt und wurde 7. Marco war damals als meine mentale und moralische Unterstützung mit und hatte mich unglaublich stark gemacht. Er war in der Vergangenheit grösstenteils dafür verantwortlich, dass ich mich sportlich so gut entwickelt habe, weil er mich zu 100% verstand, mich bedingungslos auch in der Niederlage unterstützte und natürlich auch trotzdem oder gerade deswegen liebte. Gleichzeitig konnte er sich so sehr mit mir freuen, wenn der Erfolg da war, so wie letztes Jahr...

Mittlerweile muss ich meine Wettkämpfe ja "alleine" bestreiten, was mal einfacher und mal schwerer ist. Als ich mich gestern vor Ort auf den Wettkampf vorbereitete, waren plötzlich viele Erinnerungen an letztes Jahr da. Wie er da war, alles beobachtete, wie ich ihn hinter mir in meiner Nähe spürte, wie er mich grinsend und ungläubig den Kopf schüttelnd anschaute, als ich so gut war.... Das alles war da, als ich die Augen schloss und mich erinnerte... Und es waren unglaublich schöne Gefühle für mich, so dass ich unwillkürlich vor mich hin lachen musste. Ich spürte ihn so sehr, auf eine wundervolle Art. Obwohl er nicht da war, konnte ich seine Unterstützung spüren!
Ich hab mich dann wieder auf mich und das Schiessen konzentriert und es lief trotz nicht idealer Wetterbedingungen, und obwohl ich den ganzen Tag Kopfschmerzen hatte, sehr gut. So gut wie noch nie - ich erzielte eine neue persönliche Bestleistung, 2 Punkte mehr noch als letztes Jahr :8:
Das fiese an dem Wettkampf ist, dass man erst am Abend bei der Rangverkündigung endgültig weiss, welchen Rang man belegt. Ich hatte mir erhofft, mit dem erreichten Resultat unter die ersten 5 der 50 Teilnehmenden zu kommen. Aber es sollte anders kommen... vollkommen verblüfft vernahm ich, dass ich es aufs Podest, Rang 3 und Bronzemedaille geschafft habe!!!! Ich gehöre nun also zu den 3 besten Schützen in meiner Waffenkategorie in unserem Kanton. Ich bin sogar die beste Schützin (es gibt keine separate Kategorie für Damen). Zum Sieg hätten mir nur einige wenige Punkte gefehlt. Aber das ist mir total egal :8: :8: :8:
Ich bin einfach nur super super stolz auf mich und meine Leistung. Ich freue mich soooo sehr, wie seit vielen vielen Monaten nicht mehr! Es ist ein so schönes Gefühl, sich wieder einmal über etwas so richtig freuen zu können. Und mein geliebter Marco war mit mir dabei und hat mir so viel Kraft und Ruhe gegeben
Gestern war der beste Tag des ganzen Jahres

Ich schicke euch ein riesen grosses Paket Zuversicht und Freude von mir zu :24: :24: Als Dankeschön für eure liebe Unterstützung wenn es mir nicht so gut geht!

Eure superstolze Sandra

Hallo sili

Das finde ich eine wunderbare Idee für einen Thread, vielen Dank. :2:

Folgendes Lied begleitet mich schon seit Monaten auf dem schwersten Weg, den es zu beschreiten gilt....

(lasst euch nicht vom Bandnamen abschrecken, es ist ein unglaublich gefühlvoller und berührender Text...)

Sandra

Ja, ja meine Kleine ist wirklich ein süsse und liebe! Und sie weiss es auch.... Daher muss und kann ich ihr auch widerstehen, wenn sie mich so anblickt wie auf dem Foto. Denn wenn ich das nicht mache, dann tanzt sie mir schnell mal auf der Nase rum... Aber sie hat einen wirklich tollen Charakter. Als es mir vor zwei Wochen so sehr schlecht ging, ist sie fast nicht von meiner Seite gewichen. Und das, obwohl ich gar nicht viel geweint habe sondern einfach nur sehr ruhig war und viel gelegen bin. Aber sie hat es wohl doch gespürt und wollte immer wieder kuscheln.
Ich wüsste echt nicht, was ich in den vergangenen Zeit ohne sie gemacht hätte. Dank ihr komme ich an die frische Luft und habe Bewegung. Und wie viele von euch schon geschrieben haben: sie lieben bedingungslos, die Tiere. Und sie ist so eine fröhliche und neugierige kleine Maus, da geht einem einfach immer wieder das Herz auf... Oft wenn ich Nachts nicht schlafen kann, legen wir uns gemeinsam aufs Sofa und ich schalte den Fernseher ein. So kann ich dan meistens doch noch einschlafen, und wir sind beide nicht so alleine... Das hört sich jetzt irgendwie kindisch an, wenn ich es so durchlese, aber es ist einfach schön, dieses kleine Wesen in meiner Nähe zu wissen.

Lieber Reinhold, vielleicht wäre es für dich auch eine gute Therapie, einen Hund an deiner Seite zu haben (das war ja in deinem Thread auch schon Thema ) Natürlich bedeutet es Verantwortung und Pflichten, aber es gibt einem unheimlich viel - und du wärst wirklich nicht mehr so alleine. Natürlich ersetzen sie den Menschen nicht, aber sie hören einem immer zu und ich denke auch oft, dass sie uns irgendwie verstehen...

So - jetzt gehe ich zu den Schützenkameraden, wir für heute einen Jassabend abgemacht. Hoffentlich muss ich nicht allzuviel Geld liegen lassen...

Liebe Grüsse und allen die es gebrauchen können schicke ich ein grosse Kraftpaket.

Sandra

Hallo zusammen, hallo Linda

Es geht mir etwas besser. Die Nebenwirkungen des Antidepressivums lassen ganz langsam nach. Ich arbeite auch seit Montag wieder 50%.

Die letzten Tage waren wiederum enorm anstrengend. Am Dienstag war die Abgabe unserer gemeinsamen Wohnung. Auf der einen Seite ist es komisch, nun nie mehr dorthin gehen zu können, andererseits habe ich trotzdem das Gefühl, ich bin nun erleichtert. Ich war fast ein Monat nicht mehr dort, konnte nicht hingehen. Vorgestern habe ich mir dann etwas Zeit genommen, nochmals von Raum zu Raum zu gehen und Abschied zu nehmen. Im Büro, wo Marco gestorben ist , habe ich mich für etwa 20 Minuten auf den Boden gesetzt. Ich habe mir vorgestellt, es würde ein sehr emotionaler Moment werden. Aber es war gar nicht so. Natürlich ist mir die eine oder andere Erinnerung an die Vergangenheit gekommen, aber es war nicht schlimm. Ich musste auch nicht weinen. Wie in den letzten Monaten schon, empfand ich die Wohnung irgendwie als kühl. Der Abschied ist mir nicht so schwer gefallen, wie ich dachte. Vielleicht hat es mir geholfen, dass ich so lange und intensiv aussortiert habe, und die Räume so relativ langsam leer und unbewohnt wurden...

Gestern war dann der Termin beim Vertrauensarzt. Ich hatte so viel Angst davor, stand unglaublich unter Stress. Es war ein sehr komischer Arzttermin. Erst hat er mich eine halbe Stunde warten lassen, obwohl keine anderen Patienten da waren (er ist selber erst auf den Termin gekommen, mit einem Becher Kaffee in der Hand...) Die "Untersuchung" selber ging aus meine Sicht sehr schnell, nur etwa 20 Minuten. Er hat mich befragt, wie es mir gehe, welche Symptome ich habe, was genau meine Arbeitstätigkeit ist und in wie fern ich diese im Moment nicht voll ausüben könne. Dann wollte er meinen familiären Hintergrund wissen, mein beruflicher Werdegang, wie die Therapiesitzungen bei der Psychologin ablaufen und in wiefern mir diese helfen, wie ich medikamentös behandelt werde und wie ich mir den weiteren Weg vorstelle. Abschliessend meinte er, er werde der Krankentaggeldversicherung zurückmelden, dass er mich so einschätze, dass sich alles in einem nachvollziehbaren "Heilungsprozess" befinde. Es sei auch nachvollziehbar, dass wenn jemandem von einem Moment auf den anderen der gesamte Lebensplan zerstört werde, es zu diesen körperlichen und seelischen Problemen komme und ich soll darauf acht geben, mich nicht zu überfordern.
Diese Aussagen haben mich recht verwirrt. Ich hatte mir unter dem Termin etwas ganz anderes vorgestellt, auch aufgrund der Äusserungen, die die Versicherung gegenüber meiner Arbeitgeberin gemacht hatte. Ich habe damit gerechnet, dass ich mich für alles verteidigen und beweisen muss, dass es mir schlecht geht.... Irgendwie kann ich das gar noch nicht so glauben. Ich hatte den Eindruck, dass er gar nichts hinterfragt hat. Hoffentlich habe ich die Situation richtig eingeschätzt Ich bin zwar ruhiger geworden seit gestern, aber richtig beruhigt bin ich erst, wenn der Arzt die Meldung auch wirklich so an die Versicherung gemacht hat, und diese auch entsprechend entscheidet

Diese beiden Tage haben mich wieder sehr viel Kraft gekostet. Aber ich kann jetzt doch endlich etwas zur Ruhe kommen, weil nicht mehr so viele Termine anstehen und ich hoffentlich im Kopf auch nicht mehr so stark belastet bin. Ich möchte endlich wieder etwas zu Kräften kommen....

Herzliche Grüsse,
Sandra

:24: