Beiträge von SternSandra81

    Liebe Tresl


    Ich habe eben gesehen, dass du heute Geburtstag hast. HAPPY BIRHTDAY wünsche ich dir und alles Gute!
    Es ist sicher nicht einfach für dich, diesen speziellen Tag zu feiern, ohne deinen lieben Vater.
    Ich denk ganz fest an dich und schicke dir eine liebe :24: und ganz viel Kraft.


    Herzliche Grüsse aus der Schweiz,
    Sandra

    Liebe Annemarie


    Ich wollte dir nur kurz sagen, dass ich oft an dich denke.
    Mehr kann ich dir im Moment nicht schreiben, es geht nicht so besonders, die Worte fehlen.


    Aber ich schicke dir eine liebe :24: und wünsche dir eine ruhige Nacht.


    Alles Liebe, Sandra

    Schon wieder ist eine Woche vorbei... wieder eine überstanden... ich weiss irgendwie nicht, was ich schreiben soll. Wie fühle ich mich? Leer und müde. Ich schaff es mittlerweile, die Tage zu überleben und etwas "sinnvolles" zu machen. Auf der Arbeit habe ich verschiedene kleinere Projekte übernommen (ich arbeite ungefähr zu 25% im Moment). Die Arbeit ist zu einer Ablenkung geworden. Anfangs habe ich mich richtig hingeschleppt, es war eine grosse Überwindung. Nun habe ich das Gefühl, ein winziges Stück Lebensinhalt zurück gewonnen zu haben. Und darüber bin ich froh.


    Ich habe sehr viel geweint in der vergangenen Woche. Still und leise laufen mir immer wieder Tränen über das Gesicht. Die Traurigkeit hat sich verändert, es ist nicht mehr oft so sehr verzweifelt, sondern irgendwie ruhiger, schwerer. Ich habe nicht mehr so viel Mitteilungsbedürfnis, weil ich ja immer nur dasselbe sage und kaum jemand wirklich versteht, was ich meine und wie ich es meine. Mit Marco war das halt schon anders. Er hat mich irgendwie immer verstanden und wenn nicht, haben wir lange und ausführlich über die Gefühle diskutiert, unsere Meinungen ausgetauscht und angenähert. Er hat sich immer für mich und meine Gefühle interessiert. Das fehlt mir so unglaublich, diese grosse Aufmerksamkeit und liebevolle Wärme, die er mir geschenkt hat. Ach es ist so schwer :13:


    Es ist sehr grausam, wie sich mein Leben auf einen Schlag hat ändern müssen. Dass ich mir eine neue Wohnung suche, hat nicht nur damit zu tun, dass ich Abstand von dem Ort bekommen will, an dem Marco gestorben ist. Es wird auch mit der Zeit zu einer finanziellen Frage. Die Wohnung haben wir als Doppelverdiener ausgesucht - nun muss ich meinen Lebensunterhalt von einem Moment auf den anderen alleine bestreiten... Aber diese Probleme sind euch ja sicher nicht unbekannt.


    Jetzt mache ich mir ein warmes Fussbad, eine Tasse Tee, schaue mir "Pretty Woman" am Fernsehen zu Ende an. Dann verziehe ich mich ins Bett und hoffe, dass der morgige Tag etwas Gutes bringt.


    Ich wünsche euch einen positiven Wochenstart und allen viel Kraft. :30:


    Sandra

    Liebe gruen


    Ich denke heute ganz fest an dich und schicke dir viel Kraft. :30:


    Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und habe Tiere sehr sehr gern. Als ich elf Jahre alt war, ist mein Grossvater gestorben. Das war für mich damals eine ganz komische Zeit, weil die Erwachsenen nicht mit uns Kindern darüber gesprochen haben, alle waren nur tiefst traurig und ich wusste nicht, wie mit den Erwachsenen und ihren Gefühlen umgehen. Am Morgen der Beerdigung haben wir einen jungen Hund auf unseren Hof geholt, eine richtige Strassenpromenaden-Mischung. Dieser Hund wurde eine enorm wichtige Bezugsperson für mich, ich liebte dieses liebevolle Wesen über alles. Auch Marco mochte unseren Hund sehr, als ich ihn sieben Jahre später kennenlernte. Unser Hund war zwar erst eifersüchtig, spürte aber schnell, wie liebevoll mein Schatz gegenüber mir und allen anderen Lebewesen war und akzeptierte ihn als Mitglied unserer Familie. Marco mochte die Tiere auch sehr. Wenn wir meine Eltern besucht haben, musste man von Marco die erste halbe Stunden nichts wollen: er musste erst allen Katzen nachgehen, sie streicheln und mit ihnen spielen. :love:


    Ja wir beide wollten auch Haustiere. Da wir beide arbeiteten, hatten wir aber nur einmal einen Hamster. Das war ein lustiger kleiner Zeitgenosse, der immer wieder mal aus seinem Käfig ausbrach uns sich über unsere Zimmerpflanzen hermachte. Ich versuche, diesem Beitrag ein Foto mit meinen beiden (Marco und unseren Hamster "Chrömeli") anzufügen.
    Ein Hund stand auch auf unserer Liste der Träume und Wünsche für die Zukunft. Ich wollte mein Arbeitspensum reduzieren um mehr Zeit dafür zu haben. So und jetzt ist alles anders gekommen :S
    Aber je länger je mehr denke ich, dass ich mir unbedingt trotzdem jetzt einen Hund zulegen sollte. Ich hätte jemanden an meiner Seite, mit dem ich sprechen kann und der mir zuhört, und wäre gezwungen mich mehr an der frischen Luft zu bewegen. Beides würde mir wohl nicht schlecht tun... Und es war ein weiterer gemeinsamer Traum mit Marco, den ich realisieren kann - auch in seinem Sinne. Für die Zeit wenn ich arbeite, darf ich den Hund meinen Eltern auf dem Bauernhof vorbeibringen, wo er Betreuung und viel Auslauf hätte...
    Leider ist mir bis jetzt "mein" Hund noch nicht begegnet. Aber ich hoffe und suche weiter.


    Als ich die ersten Tage nach Marco's Tod bei meiner Schwester und ihrem Mann war, habe ich mich auch ein wenig in die Fische verguckt, die die beiden haben. Fische sind echt interessante Tiere, es ist so spannend und gleichzeitig beruhigend, ihnen zuzusehen. Gestern hat mich mein Schwager überrascht, und mir ein (noch leeres) Aquarium vorbei gebracht. Dieses werde ich nun bereit machen und meine eigenen Fische besorgen - ein Anfang in Sachen Haustiere. Vielleicht kommt der Hund ja dann auch bald.


    Liebe Grüsse und bis bald, ich freue mich darauf, auch wieder von dir zu hören!
    Sandra

    Hallo Manuela


    Mit dem Schlafen geht es insgesamt einigermassen. Es gibt immer mal wieder eine Nacht, in welcher ich fast nicht zur Ruhe komme, aber auf eine ganze Woche gesehen schlafe ich wieder fast so viel wie früher. Medikamente habe ich bisher keine genommen, ich denke ich schaff es momentan auch ohne.


    Geträumt habe ich letzte Nacht auch, von Marco. Eigentlich sind diese Träume erst immer sehr schön, weil man den geliebten Menschen wieder "um sich hat", es ist dann immer wieder fast wie normal. Gegen Ende der Träume wird es dann immer komisch, weil ich während dem träumen schon realisiere, dass es eben nicht mehr so ist, wie es war. Die Träume enden oft sehr wehmütig und melancholisch. Auch in den Träumen kommt es zu diesem auf und ab. ;(


    Ja, das "Fehlen" ist bei mir heute sehr präsent. Marco fehlt mir vor allem körperlich sehr. Früher wurde ich immer von ihm in den Arm genommen und getröstet, wenn ich wie jetzt traurig war. Und jetzt? Es fehlt sehr - und die Tränen laufen wieder...


    Es ist schon so, dass diese vielen kleinen Erinnerungen oft sehr schön sind. Vor allem dann, wenn ich einen guten Tag habe. Aber so wie heute, wenn es mir schlecht geht, sind die Erinnerungen wie viele spitze Nägel, die sich in mein Herz bohren...


    Ich wollte dir schon lange sagen, dass ich es toll finde, wie du dich bei dir zu Hause einrichtest! Ich selber trinke zwar keinen Alkohol, würd mich aber trotzdem an deine Bar setzen - vielleicht auf einen Saft oder so? ;)
    Schon kurz nach Marcos Tod habe ich mich dazu entschieden, eine neue Wohnung zu suchen. Unsere jetzige ist für mich alleine zu gross. Und da Marco auch hier zusammengebrochen und gestorben ist, denke ich, es ist wohl das beste einen Neuanfang in einer neuen Wohnung zu machen. Ich hab auch schon einige im Internet gefunden, bis jetzt fehlte mir aber der Mut und die Kraft, diese auch zu besichtigen. Vielleicht ist die Zeit noch nicht reif dafür... Wahrscheinlich, sonst hätte ich es wohl schon gemacht. Es ist halt wirklich nicht einfach, dieser ganze Neuanfang.


    Danke Manuela, fürs zuhören und deine vielen lieben Worte.


    ein herzlicher Gruss
    Sandra

    Liebe Giovanna


    danke für deine lieben Worte. Ich habe heute Nachmittag schon einmal ganz fest an dich gedacht. Als ich auf dem Weg zum Friedhof war, ist mir eingefallen, dass heute ja Sonntag ist, dieser Wochentag der für dich immer besonders schwer ist. :30:


    Ja, ich hatte in der vergangenen Woche wirklich zum ersten Mal das Gefühl, etwas "gewachsen" zu sein an dieser schweren Lebenssituation. Ich fühle mich insgesamt gefestigter, ich habe den Eindruck, dass das Vertrauen in mich und meine Kräfte ein Stück zurück gekommen ist. Und es kommen mir erste zaghafte Ideen für meine Zukunft, und zwar ganz tief aus meinem Herzen heraus.


    Es wird eine lange steinige Reise auf dem weiteren Lebensweg, ich bin aber schon etwas gespannt, was da noch so kommen wird.


    Giovanna, ich denke fest an dich und :24: dich. Und jetzt gehe ich auf die Terrasse und zünde die Laterne für unsere Liebsten an.


    Schlof guet, Sandra

    nach einigen Tagen stillen mitlesens melde ich mich wieder einmal. Die vergangene Woche war eine gute für mich. Ich habe jeden Tag recht gut überstanden, war jeweils für ein paar Stunden am Arbeitsplatz und konnte mich erstmals wieder auch etwas konzentrieren dabei. Es standen auch wieder organisatorische Aufgaben im Zusammenhang mit seiner beruflichen Altersvorsorge an, die ich gemeistert habe. Gestern war wiederum Schiesstraining - ging auch gut...


    Seit gestern Abend nun bin ich im Abwärtstrend, bis hin zum freien Fall :33: . Ich versuche mich mit fernsehen abzulenken. Aber natürlich kommt dort nur das, was auch Marco immer gefallen hat, oder Zeugs, dass einem sonst nur runterzieht. Und immer wieder fallen mir Details mit Marco ein, die so fest weh tun. :13: :13: :13:
    Zum Beispiel kann ich im Moment keine Schokolade essen, geschweige denn nur ansehen. Aber zu Ostern gabs dann doch die Schoggihasen... Also dachte ich mir, ich mach einen Schokoladenkuchen und nehm ihn Morgen mit ins Büro, so haben meine lieben Kolleginnen/Kollegen wenigstens was davon. Also habe ich gebacken, und nur geheult dabei. Mein Liebling war so ein grosses Schleckmaul :love: . Früher habe ich immer sehr gerne gekocht und auch gebacken. Wenn es mir mal nicht so gut ging, war ich oft in der Küche und habe einen Kuchen gebacken. Dann ist Marco zu mir gekommen, mit seiner typischen Bemerkung "Hmmmm, das riecht aber gut", kuschelte sich an mich und wartete darauf, bis er den Kochlöffel und die Schüssel auslecken konnte. Wie oft musste ich ihm dabei sanft auf die Finger klopfen, damit nicht der ganze, meist noch warme Kuchen sofort aufgemampft wurde... :13: :13: :13:


    Hoffentlich wird es bald wieder etwas besser mit diesem akuten starken Schmerz, damit es mit dem Schlaf heut Nacht klappt. Werde versuchen, an die schönen Momente zu denken...


    Gute Nacht.
    Sandra

    Liebe Maki


    Es ist so schön von dir zu lesen, wie es aufwärts geht. Ich freu mich sehr für dich! Und vielen Dank für die positive Energie, ich spüre sie bis hierher zu mir in die Schweiz ;)


    Alles Liebe
    Sandra

    Hoi grün


    Mein Mann ist aus vollster Gesundheit heraus, 33jährig, zusammengebrochen und verstorben (wenn du möchtest kannst du die Geschichte in meinem Thread "So Unbegreiflich" nachlesen). Es ist so schrecklich, wenn einem der liebste Mensch im Leben von einem Moment auf den anderen einfach weggenommen wird. 24./25./26. Dezember haben wir wunderschöne Weihnachten mit unseren Familien verbracht - und in der Nacht auf den 27. Dezember ist das allerschlimmste in meinem/unserem gemeinsamen Leben passiert... :33:
    Ich glaube, dieses so Unvorhersehbare, ohne Vorwarnung, macht es besonders schwierig für mich, einen Weg zufinden, damit umzugehen.


    Ob mir meine Arbeit Freude macht? Ich weiss nicht recht, was ich dir auf diese Frage antworten soll. Ich bin gut in meiner Arbeit, kann meine Fähigkeiten voll ausschöpfen. Ich habe mich in den vergangenen 3 Jahren äusserst stark engagiert, mich "mit Haut und Haaren reingekniet". Ich bin eine Person, die an sich selber sehr hohe Ansprüche setzt, meist höhere als alle anderen um mich herum. Dadurch habe ich mich wahrscheinlich bei der Arbeit übernommen. Schon vor Weihnachten habe ich mich sehr müde und ausgelaugt gefühlt, hatte wochenlang Kopfschmerzen. Danach ist das mit Marco passiert. Seither bin ich voll krank geschrieben. Ich habe die Möglichkeit, stundenweise an meinem Arbeitsplatz vorbeizugehen und das zu machen, was für mich möglich ist. Bisher hatte ich aber noch nie die Kraft, mehr als 4 Tage am Stück hinzugehen. Wenn ich bisher im Büro war, habe ich eigentlich nur aufgeräumt. Ich kann die "richtige Arbeit" irgendwie nicht anpacken. Ich weiss wirklich nicht richtig, ob mir meine Arbeit noch Freude macht. Die Menschen an meinem Arbeitsplatz sind mir sehr wichtig und lieb, aber die Arbeit selber macht mir Mühe. Ich bin seit Ende Januar bei einer Psychologin in Behandlung, und dabei dieses Ganze aufzuarbeiten.
    Natürlich ist es schon so, dass eine gewisse Abwechslung da ist, wenn ich hingehe. Aber die gesamte Situation ist enorm schwierig. Durch den Tod meines Mannes ist meine wichtigste Konstante im Leben weggefallen. Und eine weitere wichtige, existenznotwendige ist arg am wackeln.... :huh: Mal schauen, wo sich das ganze hinbewegt. Es bleibt nichts anderes, als einen Tag nach dem anderen zu nehmen... Und einen Neustart zu wagen.


    Ich hatte auch Bedenken, fast Angst vor den Osterfeiertagen. Schliesslich habe ich ja überhaupt nichts zu feiern, im Gegenteil. Aber auch bei mir sind diese Tage erstaunlich gut vorüber gegangen. Heute hatte ich sogar einen so guten Tag wie fast noch nie seit dem 27.12. Darüber bin ich sehr froh und dankbar.


    Ich finde es sehr gut, dass du dich deiner Trauer stellst! und es ist sehr spannend zu lesen, wie du damit umgehst. Ich freue mich schon auf deinen nächsten Bericht.


    Gute Nacht und träum was schönes! :19:


    Sandra

    Ich gehe sehr gerne und oft zum Grab, weil ich dort sehr gut weinen kann. Ich hänge dann meinen Gedanken nach, spreche manchmal mit ihm, erzähle ihm von meinen Erlebnissen. Ich gehe auch hin, weil ich dort einfach ICH sein kann - einfach Sandra. So wie ich es bei Marco sein konnte. :13: Man übernimmt ja überall eine gewisse Rolle, Kollegin, Tochter, Vorgesetzte usw. Ich habe das Gefühl, ich konnte nur bei meinem Marco so sein, wie ich bin mit allen Stärken und Schwächen. Er war so verständnisvoll, unterstützend, manchmal auch fordernd - und doch hat er mich einfach so angenommen wie ich bin. Ich denke, dass mich niemand so gut kennt wie Marco. Und das fehlt nun wirklich sehr :13:


    Eine der nächsten Aufgaben, die ich anpacken will/muss ist die definitive Grabgestaltung. Für mich ist das neben dem Schreiben der Danksagungen etwas vom Schwersten, was ich seit dem Tod von Marco machen muss. Ich möchte den Grabstein so gestalten, dass er Marco gerecht wird. Er soll uns Hinterbliebenen, mir, seiner Familie und allen denen er etwas bedeutet hat, gefallen. Schliesslich steht er nun 25 Jahre lang auf dem Friedhof und erinnert an ihn. Und das finde ich das schwierige an der ganzen Sache. Wie werde ich einer so wundervollen Persönlichkeit gerecht, wie kann ich ihn verewigen? Ich habe von verschiedenen Bildhauern Unterlagen zugeschickt bekommen. Eine hat mich besonders angesprochen. Habe mir gedacht, dass ich einen Termin dort vereinbare und mich beraten lassen. Ich hoffe, die können mich unterstützen, es ist ja ihre Arbeit?...


    Du hast mich gefragt, ob es einen gemeinsamen Ort gibt, an dem ich Marco begegnen kann. Wir haben uns vor 14 Jahren im Schützenverein kennen- und lieben gelernt. Der Schiesssport hat uns immer begleitet und verbunden. Ich war in den vergangenen 3 Monaten schon mehrere Male im Training oder an auswärtigen Wettkämpfen mit unserem Verein. Am Anfag war es so unlgaublich schwer für mich. Es hat mir das Herz zerissen, im Schiessstand zu sein und Marco dort nicht mehr zu sehen. Seit zwei, drei Wochen ändern nun sich meine Gefühle. Natürlich gibt es immer wieder wehmütige Momente, ich muss ja immer wieder realisieren, dass es nie mehr so ist wie es war. Aber wenn ich da liege und meinen Sport ausübe, habe ich eine mir bisher unbekannte Ruhe und Gelassenheit in mir. Es ist ein sehr starkes Gefühl, dass ich nicht beschreiben kann. Anders als alles was ich bisher gefühlt habe... Und meine Schiessresultate sind immer sehr beachtlich. Das überrascht mich auf der einen Seite, denn im Schiesssport spielt die psychische/mentale Verfassung die zentrale Rolle. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass Marco sehr nahe bei mir ist, wenn ich schiesse. Ich fühle etwas, kann es aber nicht einordnen. Es fühlt sich sehr gut an, wohlig, ja fast warm... Und ich bin wirklich total ruhig, was die guten Resultate erklärt... Ja ich habe je länger, je mehr das Gefühl, dass mir Marco während dem Schiessen so nahe wie sonst nie ist (ausser vielleicht bei den paar wenigen Male, bei denen ich von ihm geträumt habe. Und da war es trotzdem anders).


    Dies hier aufzuschreiben berührt mich sehr und lässt mir die Tränen in die Augen steigen. Ich vermisse meinen Herzkäfer so wahnsinnig fest - und es ist so unglaublich schön, diese eben beschriebenen Gefühle während unserem geminsamen Hobby zu spüren. :13:


    Sandra

    Ich freue mich, von dir zu hören! Danke für deinen Beitrag.


    Ja, es ist wirklich unglaublich, welche Parallelen uns und unsere verstorbenen Männer verbinden. Ich hatte lange sehr Angst davor zu erfahren, was die genaue Todesursache war. Aus dem gleichen Grund, wie du geschrieben hast. Hätte ich etwas machen können? Wäre es zu verhindern gewesen? Wenn ich anders reagiert hätte, wäre was zu machen gewesen? Das ganze Karrusell der unterschweligen Schuldgefühle... was wäre wenn... Ich bin froh, dass ich das mit meiner Psychologin besprechen konnte, bevor der Brief von der Staatsanwaltschaft gekommen ist. Jetzt habe ich Klarheit und momentan fühle ich mich auch ruhiger mit dieser Gewissheit. Ich hoffe sehr, dass die Rettungssanitäter und der anwesende Arzt recht hatten, und Marco hat nicht viel gespürt, als es passiert ist. Das beschäftigt mich immer wieder - hoffentlich hatte er nicht schlimme Schmerzen und/ oder Angst. Ich habe ihn ja sehr zeitnah gefunden und hoffe, er hat meine Anwesenheit gespürt, dass er nicht alleine war in jenem Moment. Vielleicht hat unsere tiefe Verbundenheit mich auch zu ihm gerufen. Ich hoffe es und suche Trost darin. ;(


    Zitat

    Dann denke ich mir immer: Und wer kümmert sich um mein Leid? Warum muss ich das alles durchmachen?

    Du sprichst mir damit so sehr aus den Herzen!


    Ich wünsche dir viel Kraft in dieser anstrengenden Zeit und schicke dir eine liebe :24:


    Deine Sandra

    Seit ich weiss, woran mein Marco gestorben ist, muss ich sehr viel an dich und Margit denken. Es gibt so viele Parallelen zwischen den beiden, gleiches Alter, gleiches Schicksal... Du bist eine trauernde Mutter, ich eine trauernde Witwe... Ich kann mich mit diesem Begriff immer noch nicht abfinden. Es kann doch nicht sein, dass eine 30 Jährige "Witwe" ist ????


    Mein Hausarzt hat mir auch gesagt, dass diese Anomalie unter Umständen vererbbar ist. Darüber musste ich auch schon viel nachdenken. Wir haben ja schon einige Zeit versucht schwanger zu werden, ohne dass es geklappt hat. Hat es vielleicht einfach so sein müssen? Dass die Anomalie nun nicht weitergegeben wurde, falls sie verbbar ist/war? Schwierige Sache. Und Antworten wird es auch hier nie geben....


    Liebe Annemarie, ich bin sehr gerne mit dir in Kontakt. Irgendwie fühle ich mich dir auf eine Art speziell nah. Vielleicht, weil ich ähnlich alt bin wie deine Margit und gleichzeitig dieselbe schwierige Situation wie du durchleben muss, ich weiss es nicht.


    Ich möchte dir gerne eine besondere Portion positive Energie, die ich heute verspüre, zuschicken! Sei lieb gegrüsst und schlaf gut heute Nacht.


    Sandra

    Ich danke dir ganz herzlich für deine lieben Worte!
    Gratulation zu deinem Erfolg in der Weiterbildung! :thumbsup: Super! Ich freue mich sehr für dich. Und ich bin sicher, dass Martin sehr sehr stolz auf dich ist. Könnte mir vorstellen, dass er neben Marco auf seinem Stern sitzt und die beiden gemeinsam zu uns runterschauen, voller Stolz und Freude darüber, wie wir uns hier unten "machen".
    Ich zünde jeden Abend für Marco eine Kerze in einer Laterne auf unserer Terasse an, damit er mich in der Nacht wenns dunkel ist, von seinem Stern herunter auch finden kann. ;)
    Und wenn Martin auch dort oben in seiner Nähe ist, dann weiss er, dass du nur ein paar Kilometer talaufwärts auch an ihn denkst...


    Ganz liebe Grüsse schick ich dir, deine Sandra

    Lieber Markus


    Vielen Dank für deinen herzlichen Willkommensgruss hier im Forum.
    Ja, das Verhältnis zu IHM, das ist so eine spezielle Sache. :wacko: Nach der Beerdigung wollte ich mich überhaupt nicht mehr mit IHM befassen, ich habe in "bestreikt" und im mit Ignoranz bestraft...


    Interessanterweise habe ich aber genau zu Karfreitag das Bedürfnis bekommen, am Gottesdienst teilzunehmen. Wenn nicht nach einem Todesfall an Karfreitag in die Kirche gehen, wann dann? Das war meine Überlegung. Und es hat für mich und meine Gefühle gestimmt, dass ich es gemacht habe. Ich war auch an Ostern wieder in der Kirche und es hat wieder gut getan, ich habe das Gefühl, erste mögliche Antworten oder Ansätze erhalten zu haben, wie das weitergehen funktionieren könnte.


    "Alles hat seine Zeit", Prediger 3, in diesen Bibelzeilen steckt soviel wahres...


    Heute hatte ich seit langem wieder einmal einen richtig guten Tag erlebt :8: Ich fühlte mich wohl, gelöst und entspannt. Dieses schöne Gefühl möchte ich euch allen hier im Forum teilen und weitergeben. Ich schicke euch einge grosse Portion positive Energie raus in die Datenautobahn des Netzes!


    Liebe Grüsse
    Sandra

    Liebe gruen


    Es ist schön von dir zu hören.
    Ich bin noch mittendrin in der Trauer. In der kommenden Nacht sind es genau 15 Wochen her, seit ich meinen geliebten Marco so früh habe verlieren müssen. Die ersten Wochen war ich wie in Trance, weiss nicht mehr so genau, was ich alles gemacht oder nicht gemacht habe. Dann kam eine Phase, in der alles nur dunkel und leer war. Ich konnte und wollte fast nicht aufstehen am Morgen, habe mich irgendwie durch den Tag geschleppt. Ich bin extrem körperlich eingeschränkt seit dem Todesfall. Immer wieder starke Erkältungen, Migäne-Anfälle, Gelenkschmerzen, mein Immunsystem ist sehr geschwächt. Ich trauere mit meinem gesamten Körper. Emotional kommt die Trauer in Schüben. Viele hier im Forum vergleichen es mit einem "Wellenmeer" - mal ist der Wellengang stärker, mal schwächer. Im Moment ist es so, dass ich einfach jeden Tag so nehme, wie er kommt, und versuche, den Tag so gut wie mir möglich zu überstehen.
    Ich kann nicht beurteilen, ob ich "gut" trauern kann. Ich versuche mir selber die Zeit einzugestehen, die ich brauche. Wenn ich traurig bin, dann lasse ich es zu und zeige es auch gegen aussen. Mir fehlt die Kraft, die Starke zu spielen. Wenn es mir besser geht, bin ich froh darum und versuche es zu "geniessen", die traurigen und schweren Stunden kommen von selber wieder.


    Wie fühlst du dich? Wie waren die Ostertage für dich?
    Liebe Grüsse
    Sandra

    Lieber Reinhold


    Ich kann dich so gut verstehen. An diesen Feiertagen fehlen uns die lieben Menschen so sehr, weil alle gemeinsamen Rituale nicht mehr die selben sind. Und es wird nie mehr das gleiche sein. Wenn die Verzweiflung Oberhand nimmt, ist es so schwer, daran zu glauben, dass es irgendwann anders werden kann, vielleicht sogar besser. Aber ich hoffe sehr, dass es so ist.


    Reinhold, ich schliesse dich in meine Gedanken und Gebete mit ein. Du bist nicht alleine, wir alle hier teilen den Schmerz mit dir.


    :30:


    Ich wünsche dir eine geruhsame Nacht mit tiefem, ruhigen Schlaf und dass der morgige Tag mit einem Sonnenstrahl für dich starten wird.


    Sandra

    Danke liebe Manuela!


    Deine liebevollen Zeilen berühren mich zutiefst, ich finde fast keine Worte.


    Heute geht es mir an der Trauerfront etwas besser als die letzten Tage. Ich gehe viel auf den Friedhof zu Marco's Grab. Ich habe vor einiger Zeit ja mal geschrieben, dass immer eine Kerze in unserer Sternen-Tonkugel brennt, und dass seit dem 29. Dezember 2011 durchgehend. Erst hier in der Wohnung und seit der Beerdigung auf dem Grab. So bin ich immer wieder dort, um die Kerzen zu tauschen. Auch ist mir wichtig, dass es immer blühende Blumen dort hat, es soll schön aussehen. Es hat sich für mich zu einem Ritual entwickelt: als erstes streiche ich zur Begrüssung über die Sternen-Tonkugel, so wie ich Marco über die Stirn gestreichet habe, als ich mich von ihm verabschiedet habe. Als zweites schaue ich zu den Blumen und Topfpflanzen. Ich bringe ihm immer frische rote oder orange Rosen mit. Als drittes zünde ich noch weitere Grabkerzen an. Das ist einerseits für mich und meine Gefühle gut, andererseits hatte auch Marco sehr gerne Kerzen. Bei uns hat während dem Essen immer eine Kerze gebrannt auf dem Esstisch. Auch im Schlafzimmer haben wir zum Einschlafen meist ein Teelicht angezündet. Das mache ich immer noch so, das warme Licht gibt mir etwas Geborgenheit... Und dann stehe ich am Grab, hänge meinen Gedanken und Gefühlen nach und weine oft und viel. Heute ist mir dabei wie ein "Geistesblitz" über mich gekommen: Es ist doch wirklich ganz normal, dass es mir so geht wie es mir geht im Moment. Schliesslich haben wir 13 Jahre miteinander verbracht und 7 Jahre davon zusammen gelebt! Ich kann ja nur 3 1/2 Monate nach dem Tod von meiner grossen Liebe noch nicht einfach wieder weiterleben können! Unsere Liebe und Beziehung war so tief und intensiv, ja da ist es doch logisch, dass es mir nun den Boden unter den Füssen weggezogen hat und ich am schwimmen bin... Das haben mir schon viele von euch im Forum bereits gesagt, bzw. geschrieben, aber ich habe das bis jetzt noch nicht richtig begreifen können. Heute hat er mich an seinem Grab zu dieser Erkenntnis kommen lassen, mein Liebster...
    Ich hoffe, dass ich mich daran erinnern kann, wenn es mir das nächste Mal wieder richtig schlecht geht, und dass es mir ev. etwas Trost gibt.
    Wenn ich wieder vom Grab weggehe, verabschiede ich mich von ihm, in dem ich noch einmal über die Sternen-Tonkugel streiche... Jedes Mal erneut Abschied nehmen...


    Ja, über den Aspekt, das Marco Leiden erspart geblieben sein könnte, darüber habe ich schon sehr oft nachgedacht. Es ist mir jedoch bis jetzt nur ganz selten ein kleiner Trost gewesen...
    In Marco's Familie gibt es sehr viel Leid in Form von gesundheitlichen Problemen. Mein Schwiegervater ist innerhalb von 3 Jahren wegen einer Krankheit zum Pflegefall geworden. Bei Marco's einzigem Geschwister wurde vor zwei Jahren ein kompliziert liegender Tumor gefunden. Es folgten viele OP's und Chemo's, bis heute... Und Mittendrin mein sensibler Herzkäfer, der nie über seine Gefühle betreffend seiner Familie hat sprechen mögen... Wer weiss, vielleicht ist ihm wirklich etwas erspart geblieben.


    Nur mir ist dieses ganze schlimme Leid nicht erspart geblieben :13:


    Ja, es hilft wirklich, wenn ich euch hier schreiben kann. Und es ist sehr berührend, wie lieb ihr euch um mich kümmert. Ich lasse mich von euch gerne an der Hand nehmen und mich auf diesem schweren Weg von euch begleiten. Und ich hoffe, dass ich euch auch ab und zu etwas zurück geben kann...


    :2: ihr Lieben!


    Ich wünsche euch einen guten Karfreitag morgen,


    Sandra

    Liebe Sandra


    Wie ist es dir heute ergangen? Warst du auf der Beerdigung?


    Ich versuche mir vorzustellen, wie schwierig die Situation für dich ist. Ich habe es aus deiner Sicht noch nie erlebt, ich kenne nur meine Sicht, die der direktbetroffenen Witwe... Ich kann dir daher nur raten, dich nicht aufzudrängen. Wenn sie im Moment den Kontakt nicht möchte, dan musst du es respektieren, auch wenn es dir sehr schwer fällt. Ich musste mich in den ersten Wochen auch von gewissen Personen ganz stark distanzieren, weil ich das Gefühl hatte, ich könne nicht alle auf einmal ertragen. Es ist ganz schwierig zu erklären und für die Aussenstehenden wahrscheinlich auch nicht verständlich. Aber ich brauchte meine ganze Kraft dafür, diese unerträgliche Situation überhaupt zu überleben, und musste dafür auch viel alleine sein. Das schlimme für die Aussenstehenden ist wohl die Tatsache, dass man den Trauernden mit nichts den Schmerz mildern kann. Jeder muss es für sich selbst durchleben, es gibt nichts was hilft. Bei mir kommt jetzt aber die Zeit, wo ich eigentlich ganz froh wäre, wenn die vielen Personen, die Anfangs für mich da sein wollten, sich mal melden würden. Meine Umwelt ist zum Alltag zurück gekehrt - aber ich bin immer noch in dieser besch... Situation, fühle mich oft sehr einsam und hätte gerne jemanden an meiner Seite, der sich spontan meldet und fragt, ob er mal vorbei kommen darf... Mir selber fehlt im Moment die Kraft immer von mir aus auf die anderen zuzugehen :33:
    Vielleicht kommt bei deiner Freundin diese Zeit auch? Du schreibst, du kannst ihr nicht am Telefon sagen, warum du selber so kämpfst. Ev. könntest du ihr ja einen Brief schreiben, wenn sie nicht bereit ist, sich mit dir zu treffen? Ja es ist echt eine schwierige Sache mit dem helfen wollen, aber nicht können...


    Ich schicke dir einen :022: , der dir beisteht in der nächsten Zeit!


    Sei lieb gegrüsst,
    die Schweizer-Sandra ;)