Beiträge von SternSandra81

    Nach einer schlaflosen Nacht, obwohl ich elend müde war, aber doch immer Angst hatte, ich könnte das Telefon nicht klingeln hören, gings er mir heute morgen richtig mies. Ich schleppe schon wieder seit Tagen eine Erkältung mit mir rum (der Körper und die Seele hängen nun mal zusammen... :S ) und der Föhn tat sein übriges dazu, dass mir der Schädel brummte :( .


    Positiv war, dass kein Anruf von der Intensivstation kam. Meine Mutter hat am Morgen nachgefragt - die Nacht war ruhig, der Zustand unverändert. Ich hatte Anfangs Woche vereinbart, dass ich mich mit den Schützenkollegen unseres früheren Wohnorts treffen wollte. Mit ungutem Gefühl und halbwegs schlechtem Gewissen bin ich hingefahren. Es war sehr schwer für mich einigermassen die Haltung zu wahren. Aber ich mochte nicht 100 Mal erklären, warum es mir mies ging. Ich habe es nur kurz angesprochen und wurde nachher auch taktvoll "in Ruhe" gelassen...


    Am frühen Abend bin ich mit meiner Mutter wieder ins Krankenhaus gefahren um meinen Vater zu besuchen. Wir konnten sofort ohne Wartezeit zu ihm. Ich bin als erstes ins Zimmer gegangen, habe ihm zur Begrüssung über den Arm gestreichelt und ihm erklärt, dass wir zu zweit zu Besuch gekommen sind. Da hat er sich bewegt und kurz die Augen geöffnet! Ich habe mich total erschrocken, weil ich nicht damit gerechnet habe... Auch bei meiner Mutter hat er eine Reaktion gezeigt. Der Pfleger hat uns über seinen Zustand aufgeklärt: es geht ihm ein ganz kleines Stück besser, und es könne durchaus sein,dass er Reaktionen zeige. Er ist aber sehr schwer krank, und es kann jederzeit sein, dass sich der Zustand wieder verschlechtert. Momentan geht er aber in ganz kleinen Schritten aufwärts. Phuu, war das erleichternd zu hören. Obwohl noch gar keine Prognose möglich ist, ist es im Moment doch ein ganz wenig besser...


    Alles in allem befinde ich mich immer noch emotional in der Schwebe und auf einer wilden Achterbahn.
    Und ich bin unendlich wütend :95: Wütend auf Marco, dass er nicht mehr da ist um mir beizustehen. Ich war immer für ihn und seinen schwerkranken Vater da - und er hat mich einfach so alleine gelassen!!! Ich könnte Wände einschlagen, so (entschuldigt bitten den Kraftausdruck, aber ich muss ihn einfach benutzen) verdammt wütend bin ich. Ich spiele mit dem Gedanken mir einen Sandsack zum Boxen anzuschaffen, damit ich mich abreagieren kann...


    Es tut so sehr weh, meinen grossen starken Vater so krank ansehen zu müssen.... :13:


    Hört dieser Albtraum je wieder auf, oder ist das jetzt mein Leben?


    Traurige und wütende Grüsse
    Sandra

    Vielen Dank für eure Gedanken, guten Wünsche und Kraftpakete. Ich hatte einen Tag voller Gefühlsachterbahn. Schlafen konnte ich relativ gut, ich war so kaputt nach 2 fast schlaflosen Nächten. Nachdem ich den ganzen Morgen noch nichts negatives gehört hatte, sprich kein Anruf kam, fuhr ich zu meiner Mutter/Bruder. Sie hatten nachgefragt und es hiess mein Vater sei stabil, es sei aber ernst. Die Medikamente haben angeschlagen. Am Nachmittag bin ich dann mit meiner Mutter und meiner Tante hingefahren.
    War schwierig, ist es doch nicht nur mein Arbeitsplatz sondern auch mein Zuständigkeitsbereich in der Reinigung, die Intensivstation. Meine Mutter/tante waren zuerst bei ihm, ich danach alleine als die beiden gegangen waren. Ich konnte zum GLück auch die behandelnden Ärzte/Chirurgen sprechen.


    Leider kam da die nächste schreckensnachricht: mein Vater musste gleich wiedr operiert werden. Die Infektion ist Massiv und hat Muskeln angegriffen (wenn ich das richtig verstanden habe). Mit der Hüfte sieht es eigentlich recht gut aus... Am früher Abend nun also die nächste OP, ich war sehr geknickt, hatte grosse Angst, nachdem der Eingriff gestern so viel Komplikationen mit dem Kreislauf gab :13:


    Dann der Anruf, es sei recht gut gegangen, er habe die OP besser bestanden als gestern. Es ist aber weiterhin ernst, bzw. kritisch.


    Phhu, ds ist echt Gefühlschaos pur. Ihr merkt es sicher an den Schreibfehlern. Ich bin ziemlich kaputt. Und dann diese ewige bangen, Amgst davor,dass das Telefon klingelt mit schwierigen Neuigkeiten.... :13:


    Ich stell die W-Frage jetzt trotzdem dass ich weiss, dass sie nichts bringt.... Aber ich brauch das jetzt: WARUM!!!!????!!!!


    Ich melde mich wieder...

    hoffnungslos überfordert, ja da hast du recht. Die Kräfte gut dosieren, da hast du auch recht. Bloss wie, das frage ich mich...
    Es fällt mir sehr schwer, positiv zu denken, denn es ist in den letzten Tagen jedesmal schlimmer geworden, wenn ich das gemacht habe. ;(


    Woher nur die Kraft nehmen, ich versuche mal in mir zu suchen...


    Danke, dass du da bist :24:

    Liebe Manuela


    Wie lieb von dir, dass du mir schreibst. Ich danke dir von Herzen :24:


    Ich vermisse die grosse Liebe an meiner Seite so sehr im Moment. Einfach jemand der mich in den Arm nimmt und drückt. :13:
    Mit meiner Familie geht das gar nicht, die mögen dass mit der körperlichen Nähe überhaupt nicht. Aber ich sehne mich so sehr nach etwas Trost.
    Es gibt wohl nichts, was mir jetzt etwas Trost geben kann. :13: :13:


    Dass du nicht weisst, was schreiben ist wohl ganz normal. Es gibt nichts, was man wirklich sagen kann. Ich fühle mich grad komplett fix und fertig und leer.
    Dabei sollte ich doch meine Familie etwas stützen können ;(


    Sandra

    Wie sehr wünsche ich mir, euch etwas positives melden zu können. ;(


    Nachdem mein Vater vorgesternabend in mein Krankenhaus verlegt wurde, wurde er gestern den ganzen Tag untersucht und die Hüfte punktiert. Für heute wäre die erneute OP vorgesehen gewesen. Er kam wie geplant in den OP und war sehr lange drinnen. Da ich im Krankenhaus arbeite und der OP-Bereich sogar zu meinem Aufgabengebiet in der Reinigung gehört, konnte ich einsehen, in welchem Saal er operiert wurde und meine lieben Mitarbeiterinnen haben mich angerufen als er verlegt wurde. Ich dachte mir, dass sicher alles normal gelaufen ist, weil wir von niemandem was gegenteiliges gehört haben. Also ging ich nach der Arbeit noch kurz einkaufen, dann nach Hause und hab noch ein wenig im Haushalt erledigt. Gerade als ich losfahren wollte um meinen Hund zu holen, rief mich meine Mutter an. ;( Meinem Vater geht es sehr schlecht. Er konnte nicht operiert werden, weil die Infektion schon in den Körper gekommen ist und es Kreislaufprobleme gab. Nun wurde er ins Koma versetzt und befindet sich auf der Intensivstation, damit er sich unter den Antibiotika erholen kann. :13: :13: :13:


    Ich bin so verzweifelt, weiss einfach nicht mehr weiter im Moment :13: Warum nur wird das mit den Menschen gemacht die ich am meisten liebe und brauche???? Wo ist dieser Gott und was macht er eigentlich???? Was haben ich/wir verbrochen, dass uns diese schweren Prüfungen und dieser Schmerz auferlegt wird???


    Ich kann nicht mehr, es zerreisst mir das Herz :33:


    Sandra

    Eben noch habe ich die wunderschöne Zeit in Innsbruck genossen und mich an den tollen Begegnungen erfreut -


    und nun bin ich schon wieder erstarrt vor Sorgen und Ängsten. Vor 1 Stunde habe ich erfahren, dass mein Vater heute Abend (genau 5 Wochen nach der Hüft-OP) wieder notfallmässig ins Krankenhaus musste :13:. Es ging im am Wochenende schon nicht gut, er hatte Schmerzen und Schüttelfrost, gestern bekam er Fieber und musste sich immer wieder übergeben. Heute war er beim Hausarzt, der herausfand, dass die Blutwerte schlecht sind. Er hat ihn wieder ins Krankenhaus überwiesen wegen Verdacht auf eine Entzündung. Und jetzt eben habe ich den Anruf bekommen, dass er ins nächst grössere Krankenhaus (in dem ich arbeite) verlegt und sofort wieder operiert wird ;( . Die Wunde muss wieder geöffnet und gereinigt werden...


    Das macht mir ganz schön Angst, schon wieder fühle ich mich so ausgeliefert und hilflos :33: .


    Warum nur trifft es immer wieder meine Liebsten? Warum lässt man mich nicht endlich zur Ruhe kommen?
    Schon als ich zu meinen Eltern fuhr um mein kleine Leila abzuholen, hatte ich dieses komische Gefühl im Bauch. Eine Vorahnung, dass etwas schlimmes passiert ist... So wie damals in jener furchtbaren Nacht Ende Jahr, als ich aufgewacht bin und Richtung unser Büro gegangen bin.... :13:


    Ich fürchte mich vor dem, was passieren könnte in der nächsten Zeit.


    Sandra


    P.S: eine Bitte an die, die meine Familie persönlich kennen: nicht weitererzählen, was ich hier über den Zustand meines Vaters geschrieben habe. Er will nicht, dass ständig Leute zu Besuch kommen oder anrufen... Ich danke euch.

    Hallo Forumler!


    Evi und Walter: tolle Berichterstattung, die ihr da reingestellt habt. Trifft den Nagel voll auf den Kopf :4: (im absolut positiv gemeintesten!)


    Es waren wunderschöne Tag, die wir gemeinsam in Innsbruck verbracht haben. Ihr wart alle so lieb und herzlich, so dass ich mich in eurer Mitte sofort wohl gefühlt habe. Und unsere beiden Organisatoren und Fremdenführer Evi und Walter: ihr wart SPITZE! Vielen, vielen Dank :2: .
    Es war spassig, informativ, lehrreich, aber auch immer wieder besinnlich.


    Auch von mir gibts noch ein paar Fotos:

    Guten morgen Österreich!
    Ich bin soeben in den Zug eingestiegen und freue mich darauf, aus dieser Nebelsuppe raus zu kommen ins sonnige Innsbruck.


    Bis später, und natürlich haben wir euch alle,die nicht kommen können, in unseren Herzen mit dabei.


    Liebe Grüsse, :24:
    Sandra

    Wenn wir müde sind und Kraft brauchen,
    erinnern wir uns an sie;
    Wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen
    erinnern wir uns an sie;
    Wenn wir Freude erleben, die wir so gern teilen würden
    erinnern wir uns an sie;
    So lange wir leben,
    werden sie auch leben,
    denn sie sind nun ein Teil von uns,
    wenn wir uns an sie erinnern.


    (jüdisches Gebetbuch)

    Hallo zusammen


    Es ist so schön immer wieder von euch zu lesen, und dass ihr an mich denkt :24: :24: Eine grosse Forumsfamilie, ja so seid ihr!


    Mir geht es nach wie vor recht gut. Die vergangenen Zwei Wochen war ich nicht mehr so viel im Forum unterwegs,weil ich einfach sehr beschäftigt und abends meist zu müde war, den PC noch aufzustarten. Mein neuer Alltag bekommt immer mehr Struktur und irgendwie auch eine neue Normalität. Aufstehen, Hund und Fische versorgen, arbeiten gehen, Hausarbeiten, und immer wieder mal mir was gutes tun... Ich treffe mich regelmässig mit Kameraden aus den Vereinen oder der Feuerwehr, besuche wieder sehr diszipliniert die Yoga-Lektionen, die mir sehr gut tun und leiste mir auch ab und zu mal was schönes (neue Winterschuhe, auch mal ein Kleidungsstück...)


    Ich habe das Gefühl, dass ich mich schon ziemlich am verändern bin. Kürzlich habe ich es meiner Psychologin so beschrieben: ich entdecke mich neu als eigenständige Person und nehme mich als solche auch wahr. 14 Jahre lang waren Marco und ich eine Einheit, ein eingespieltes Team, wir haben uns gegenseitig aufeinander verlassen und wussten, dass der andere auch mal etwas macht was einem selber nicht so liegt. Das hat sich nun ja geändert... Man muss zwangsläufig viel eigenständiger werden. Aber dadurch doch auch selbstsicherer, habe ich jedenfalls den Eindruck...??


    Der 1. Jahrestag rückt mit grossen Schritten näher. Ich spüre dies schon sehr. Diffuse, anstrengende Träume in der Nacht, und fast permanente Gedanken an meinen Liebling und diese schlimme Zeit begleiten mich tagtäglich. Sie sind aber mit einer anderen Art von Gefühlen verbunden im Moment. Es ist nicht abgrundtiefer Schmerz und Leere, sondern eher eine stille, oft traurige Wehmut, die ich fühle. Es gibt so vieles, was er und wir als Paar nicht mehr erleben durften... ;(


    So Unbegreiflich.....
    So Unfassbar.....
    So Unfair.......
    Ist das Leben.


    Herzliche Grüsse an euch und viel Kraft in dieser dunklen Zeit.


    Sandra