Lieber Burkhard,
Du und Deine Frau habt mich ja schon persönlich von Mathilde´s Tod in Kenntnis gesetzt. Auch wenn der Tod aufgrund der schweren Krankheit erwartet war, ist es doch immer "plötzlich, zu früh und unerwartet", vorallem wenn es wie Du beschrieben hast, noch so positive Entwicklungen im sozialen Gefüge gegeben hat.
Deine Anmerkung zur Aussage von Chrisu finde ich gut - es hat wirklich beide Seiten. Ich habe selbst fast noch keine Erfahrungen mit dem Tod richtig nahestehender Menschen - fast deshalb, weil doch schon Mitarbeiter, Freunde und meine Grosseltern gestorben sind. Trotzdem glaube ich, mich einfühlen zu können - nicht zuletzt aufgrund des grossen beruflichen Erfahrungsschatzes und aufgrund der vielen Gefühle und Gedanken, die Angehörige mit mir geteilt haben.
Und doch gibt es wahrscheinlich auch eine Wahrheit in der Aussage von Chrisu - das eigene Erleben ist anders, wie die theoretische Auseinandersetzung damit - und in der Begleitung von Angehörigen ist zwar nicht viel theoretisch, aber es ist auch keine eigene unmittelbare Betroffenheitserfahrung.
Ein Punkt, der mir oft wichtig ist - gerade die Nicht-Betroffenheit im Fall der Begleitung ermöglicht mir erst die richtige Begleitung, dieses Gleiten zwischen Nähe und Distanz, das Erspüren von Bedürfnissen der Angehörigen ohne meine eigenen Interessen zu verfolgen.
Liebe Grüße,
Markus