Lieber Robert,
die Situation, die Sie in Ihrem Text beschreiben, ist wirklich keine leichte. So ziemlich alles, was in einem Todesfall hilfreich sein kann (genau über die Umstände Bescheid zu wissen, einen Körper zu haben, von dem man sich mit der Gemeinschaft verabschieden kann, etc.) ist Ihnen offenbar verwehrt geblieben. So hat auch jedes Mitglied in Ihrer Familie andere Strategien ergriffen, mit dem plötzlichen "Nicht-mehr-sein" (denn der Tod war ja über Jahre unklar) dieses Menschen zurecht zu kommen. Mit Ihren Bemühungen, Licht in die Sache zu bringen (die ich sehr gut nachvollziehen kann), haben Sie aber auch offensichtlich die Strategien der anderen durcheinander gebracht und Unmut ausgelöst. Auch den Wunsch nach der Umbettung Ihres Bruders in das Familiengrab kann ich nachvollziehen - nur scheint mir fast wichtiger, dass eine Möglichkeit gefunden wird, den Familienzwist zuerst zu beenden und dann gemeinsam zu handeln und vielleicht doch noch (wenn auch nach Jahren) ein gemeinsames Abschiedsritual zu finden.
Soweit meine Meinung, aber vielleicht sehen andere Forumsteilnehmer die Dinge anders?!
Liebe Grüße, Markus Ploner