Beiträge von Saschei

    Liebe Chrisi,


    ja, dieser Spruch war wie für meinen Mann gemacht, dieser und kein anderer musste es sein. Denn er hatte seinen Garten über alles geliebt. Ich hatte ihn mal irgendwo gelesen.


    Und dann, ... als ich wusste, dass er nur noch 1-2 Wochen zu leben hatte, ... habe ich das Internet nach diesem Spruch durchforstet und bin fündig geworden. Nur der letzte Teil gefiel mir nicht, den habe ich dann weggelassen und durch das andere ersetzt.


    So ist dann das entstanden, was mir am Herzen lag, was ich ausdrücken wollte - einen letzten Liebesbeweis an meinen Mann, ... und gleichzeitig wollte ich denen, die ihm auch nahe standen, wie z.B. seinem Vater, etwas Trost vermitteln. Den Trost, den ich immer wieder durch meinen festen Glauben erfahren durfte und darf.


    Ich hatte den Trauerbrief zu der Zeit komplett fertig entworfen, außer dem Sterbedatum. Es hat mir geholfen mit der Situation fertig zu werden, in der ich mich befand. Hinterher hatte ich ein ganz schlechtes Gewissen und sagte mir: "Was hast du da gemacht? T. lebt doch noch und du machst so was?"


    Aber ich wollte auf keinen Fall am Tag X vom Bestatter mit irgend etwas überrollt werden. Denn dann wäre vielleicht etwas ganz anderes dabei heraus gekommen, weil man dann kopflos ist, und hätte nicht wirklich gepasst. So aber war alles rund.


    LG
    Sabine

    Liiieeeber Walter,


    du blind - ich blond! Ich verzeihe dir, wenn´s sein muss auch noch öfter.


    Habe gerade versucht den Bericht in txt zu verwandeln, aber ich bin einfach zu blöd (blond) dazu.
    Da war ich aber echt froh und glücklich grad zu lesen, das die email doch angekommen ist. Es war mir nämlich ein großes Anliegen, dass du es bekommst.


    Und jetzt ruft mein Bett auch ganz gewaltig. :sleeping:


    ;)


    Sabine

    Lieber Walter,


    ich habe mir gestern die Zeit genommen, und habe hier alles von dir gelesen. Es musste sein, nachdem du so nett bei mir geschrieben hattest.
    Ganz am Anfang, als du hierher gekommen warst, wollte ich das auch schon mal, aber da dachte ich: "Was is das denn für einer?" Hängt PDFs an ...
    (muss gestehen, die konnte ich da noch nicht öffnen, und auch sonst musste ich mich noch hier einfinden. Nun gehts.)


    Ich wollte dir auch gestern gleich antworten, aber es ging nicht, meine Gedanken waren ganz durcheinander, ich musste erst einmal eine Nacht darüber schlafen und das gelesene verdauen.


    Deine Lebensgeschichte ist ja wirklich tragisch und dann noch die jetzige Situation, ... mir fehlen da echt die Worte.
    Aber ich bin auch der Meinung, dass du die quälenden Fragen, die dich so sehr belasten, am besten auf dem direkten Weg klären solltest.


    Ich denke, du solltest allen Mut zusammennehmen, direkt auf die Menschen zugehen und sie fragen, warum sie dich auf einmal meiden. Ich weiß, da gehört wirklich eine große Menge Mut und Überwindung zu. Aber ich glaube, sonst wirst du diese Fragen nie klären können.


    Da fällt mir gerde ein Bericht ein, den ich in meinem Trauerbegleiterseminar lesen musste, es geht dabei um "Schuldgefühle nach einem Verlust"
    Ich schick dir den Bericht mal per PN.
    Vielleicht ist es bei den Verwandten und Freunden von deiner Christa ja auch so, dass sie dir irgendeine Schuld zuschieben möchten, nur um mit ihrer eigenen Trauer besser fertig werden zu können.


    Ich hoffe jetzt sehr, dass dir das ein wenig hilft, und schicke dir noch viel, viel Kraft mit.


    ganz liebe Grüße
    Sabine

    Hallo Walter,


    das was du siehst, ist kein Gedicht, sondern die obere Hälfte des Trauerbriefes für meinem Mann, und natürlich darf man auch den Text lesen:




    Die Todesstunde schlug zu früh,


    doch Gott der Herr bestimmte sie.


    Du siehst den Garten nicht mehr grünen, in dem du einst so froh geschafft.


    Siehst deine Blumen nicht mehr blühen, weil dir der Tod nahm deine Kraft.


    Was du aus Liebe uns gegeben, dafür ist jeder Dank zu klein.


    Was wir an dir verloren haben, dass wissen nicht nur wir allein.


    Lasset uns bei Gottes Walten stille unsere Hände falten.


    Tapfer seine Wege gehen, wenn wir sie auch nicht verstehen.


    Es fällt und schwer zu begreifen,


    dass mein geliebter Mann, unser lieber Vater, Sohn, Schwiegersohn,


    Schwager, Onkel, Neffe und Freund


    nicht mehr in unserer Mitte ist.


    Dazu muss man wissen, der Garten - Gemüse, wie auch Blumengarten, waren das größte Hobby meines Mannes, er hat die Gartenarbeit über alles geliebt.



    ... und auf dem Foto in der Mitte des Bilderrahmens steht der Trauerspruch, den er gekriegt hat:



    Denn er hat seinen Engeln befohlen,


    dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.



    LG


    Sabine

    Liebe Linda und alle anderen,


    Ja, ich gehe in eine Trauergruppe, die alle 4 Wochen stattfindet, das bringt mir mehr als das Trauercafe´. Der einzige Nachteil ist, dass alle dort entschieden älter sind, als ich. Aber es ist gut Impulse zu kriegen, für meinen Plan, selbst so etwas aufzubauen.


    Außerdem habe ich mich zu einem Online-Seminar zur Ausbildung als Trauerbegleiter angemeldet. Das wurde mir ja geraten. Dieses Seminar dauert 6 Monate.


    Der Seminarleiter ist ein sehr einfühlsamer Mann mit wahnsinniger Menschenkenntnis. Ich hatte zunächst nicht mitgeteilt, wann ich meinen Mann verloren hatte, aus Angst, dass ich dann nicht zum Seminar zugelassen würde. Aber irgendwann nach der Bearbeitung einer Aufgabe, schrieb er mir, das er der Meinung wäre, das ich mitten in meiner Trauer stecke. Ich war erstaunt, wie er das erkannt hatte.


    Jetzt bin ich ganz gespannt, diesen Mann persönlich kennenzulernen, denn zu dem Onlineseminar gehört auch mindestens eins von 3 realen Wochenenden in der Nähe von Koblenz. Ich werde vom 25.-27. September dort sein.


    Ein Thema, dass da bisher bearbeit werden musste, war:


    "Das Märchen von der taurigen Traurigkeit" kennt das einer hier? Ich füge es mal ein ...



    Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
    Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?" Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war. "Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
    "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
    "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
    "Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
    "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
    "Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt." Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest. Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben geht weiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."


    Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh... Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.


    Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt." Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber...aber - wer bist eigentlich du?" "Ich?" sagte die kleine Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung!"


    Ich finde, das Märchen ist ziemlich aussagekräftig für viele Lebenssituationen.


    LG
    Sabine

    Hallo, ihr Lieben,

    der Tag der Silberhochzeit und der Tag danach sind überstanden. Es war schön und schlimm zugleich.


    Ich hatte es nun so gemacht, das ich am Silberhochzeitstag nur meine Freundin, mein Freund und noch ein befreundetes Ehepaar zum Abendessen eingeladen habe.


    Am Sonntag danach dann die Familie zum Kaffeetrinken. Und ich muss sagen, genau so war es richtig für mich.


    Es waren Tage voller Erinnerungen und vieler Tränen von mir. Ich glaube, ich habe in der ganzen Zeit nicht so viel geweint wie am Samstag.


    Aber diese Tränen waren gut und befreiend für mich, ... endlich.


    Das Ganze scheint auch noch in mir nach zu wirken, denn ich fühle auf einmal eine ganz andere Traurigkeit und Leere in mir, als bisher. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass heute der Tag der kirchlichen Trauung war, dieser Tag war für mich immer wichtiger als der standesamtliche Hochzeitstag. Und heute bin ich allein. Aber das finde ich eigentlich auch gut so. So kann ich meinen ganz eigenen Gedanken nachgehen.


    Und imnmer wieder schaue ich den Bilderrahmen an, den ich mir selbst geschenkt habe. Es sind Fotos mit den wichtigen Stationen unseres Lebens darin.


    Kennen und Lieben lernen, Verlobung, Hochzeit, Die Kinder kurz nach der Geburt mit ihrem Papa, Petersilienhochzeit, und dann ...


    ich versuch´s euch mal zu zeigen:


    [IMG:http://www.bildercache.de/bild/20090908-184643-517.jpg]


    Es scheint geklappt zu haben.


    liebe Grüße
    Sabine

    Ja, die Zeit rennt und rennt, so langsam müsste ich mich entscheiden, was ich wirklich will. Aber ich kann es einfach nicht, ich weiß einfach selbst nicht was ich will und was mir gut tun würde. Noch nie in meinem Leben habe ich in so einer Zwickmühle gesteckt.


    Aber ich habe noch einmal mit meiner Freundin gesprochen, und die hatte wiederum mit meiner Mutter telefoniert.


    sie hat meiner Mutter gesagt, dass sie auf keinen Fall etwas hinter meinem Rücken planen soll. Sie solle warten, bis ich mich von selbst melde. Es müsse meine Entscheidung sein, was passieren soll, das könne auch erst ganz kurzfristig sein, und wenn ich mich gar nicht melden würde, dann wolle ich halt allein sein. Und das müsse jeder verstehen, denn ich würde ja in einer ganz besonderen Situation sein.


    Ich wusste das vorher nicht, dass sie noch einmal mit meiner Mutter gesprochen hatte.


    ... Was bin ich dankbar, dass ich solch eine Freundin habe. Sie scheint mich durch und durch zu kennen und meine Gedanken zu denken, oder sogar für mich zu denken.


    Sie hat anscheinend auch eine ganz besondere Antenne für mich, denn immer, wenn es mir nicht gut geht, ist sie da, oder ruft mich an.


    Es tut eifach gut, solche Menschen um sich zu wissen.


    LG
    Sabine

    Liebe Maki,


    danke für deine Antwort.


    Aber von soviel Direktheit bin ich leider weit entfernt. Meine Schwester kann das, aber ich nicht. Ich bin ein Mensch, der keinem weh tun will. Lieber leide ich still vor mich hin. ;( Was mir natürlich überhaupt nicht gut tut. Vielleicht lerne ich das ja noch. Man wächst ja mit seinen Aufgaben ...


    Danke
    Sabine

    Hallo, ihr Lieben,


    da war ich nun eine Weile nicht hier, und sollte vielleicht, bevor ich mit meinem nächsten Problem loslege, das letzte kurz klären. Ich habe erfahren, wer die Blume auf das Grab gepflanzt hatte. Es war meine MAMA. Ich hatte es schon vermutet, und es ist mir sehr schwer gefallen, ihr zu sagen, dass ich das so nicht wollte und ich die Blume herausgenammen hätte und in eine Schale gepflanzt hätte. Aber so ist meine MAMA, sie meint es ja nicht schlecht, aber sie tritt immer wieder ins Fettnäpfchen.


    So auch jetzt gerade wieder, ... und ich weiß gar nicht mehr ein und aus, was soll ich bloß tun? Ich liebe meine Mutti doch und will ihr nicht weh tun.


    Also, ich habe von meiner Freundin erfahren, dass meine Mutter hinter meinem Rücken plant, eine Menge Leute am Samstag zu mir einzuladen, um mich zu überraschen.


    Denn, ... dann wäre eigentlich der Silberhochzeitstag von meinem Mann und mir. (Wieder einmal meint sie es nur gut, sie will nicht dass ich allein bin und ich soll nicht denken, dass keiner an mich denkt an diesem Tag).


    Aber nun ist das doch nicht mehr so, und der Tag wird mit Sicherheit schwer genug für mich, ohne dass ich mich auch noch zusammenreißen muss für die Anderen.


    Ich will das auch gar nicht. Natürlich möchte ich nicht allein sein an dem Tag, aber ich möchte selbst bestimmen, wer zu mir kommt und wer nicht.


    Denn nur ich weiß doch wer mir gut tut und wer nicht.


    Ich glaube ich schreibe gerade ein bisschen wirr, aber genau so fühle ich mich auch im Moment, ich hoffe, dass ihr versteht, was ich meine.
    Hat jemand einen Rat für mich?




    Viele liebe Grüße


    Sabine

    Kennt das jemand von euch auch???


    Am Samstag habe ich mit meiner Tochter das Grab noch einmal gerichtet, neue Blumenerde drauf und so, weil die immer wieder weg war. Es sah wieder richtig gut aus. Und gestern komme ich zum Grab ... was muss ich da sehen???


    Irgend jemand hat es "besonders gut gemeint" und hat eine Blume aufs Grab gepflanzt, die überhaupt nicht ins Bild passt, die irgendwie die ganze Optik kaputt macht. Ich weiß noch nicht wer es war ... aber ich war irgendwie sooo wütend, habe am Grab gestanden und habe geweint. Der jenige der das gemacht hat, hat es ja sicher nicht böse gemeint, aber man kann doch nicht einfach etwas auf fremde Gräber pflanzen, oder??? Man sollte doch wenigstens vorher fragen. Wir hatten doch bei der Grabgestaltung unsere eigenen Gedanken und Vorstellungen. Einen Strauß in einer Vase oder eine Schale hinstellen wären ja ok, aber so? Meine Tochter denkt genauso.


    Nun weiß ich nicht, was ich machen soll, ... stehen lassen und mich immer wieder über das unpassende Bild ärgern, oder die Planze einfach wieder ausbuddeln? Ich möchte ja auch niemanden verärgern der es doch gut gemeint hat.


    Was würdet ihr an meiner Stelle tun?



    liebe Grüße
    Sabine

    Hallo,


    eigentlich gibt es für mich hier nicht mehr viel hinzuzufügen, alles was ich auch empfinde wurde eigentlich schon gesagt.


    :) Aber was mir in den ersten Tagen der Trauer sehr geholfen hat, waren die vielen Trauerbriefe, die vielen Menschen die an mich (uns) gedacht haben. Teilweise von Leuten zu denen schon seit Jahren kein Kontakt mehr bestand. Und in den meisten Briefen standen sehr persönliche tröstende Worte, die mich berührt haben.


    :( Man merkt sehr schnell, wer es ehrlich meint oder wer einfach "nur" einen Brief schickt, weil er meint, dass er es muss. Diese Art Briefe fand ich schrecklich.


    LG
    Sabine

    Liebe Sili,


    das ist aber schön, ... ein Licht für uns alle, die wir doch alle irgendwie im Dunkeln sitzen. DANKE

    Zitat

    Schatten, die auf unser Leben fallen, sind nichts anderes als ein sicheres Zeichen dafür, dass es irgendwo ein Licht geben muss, das es sich lohnt zu suchen

    liebe Grüße
    Sabine

    Ihr lieben alle,


    danke für die positiven Ratschläge. Es stimmt schon, die Leute reden sowiso. Ob nun nach 8 Wochen oder 1 Jahr. Und unser Freund und ich sind ja in der gleichen Situation, nur das es bei ihm "schon" ein 1/2 Jahr her ist, dass er seine Frau verlor. Er versteht mich so gut - und ich ihn. Ich bin recht dankbar diesen Freund zu haben.


    LG


    Sabine

    Gestern war ein schrecklicher Tag für mich. Die Sonne schien, es war schön warm, meine Tochter hatte Freunde zum Grillen eingeladen und ich sollte auch dabeisein. Bin auch raus in den Garten zu den anderen, aber dann überrollten mich die Erinnerungen ...


    der Grill von meinem Mann gebaut, ... eigene Grillfeste im Garten mit unseren Freunden, ... Vorbereitungen dafür, ... viel Spass dabei, ... und immer wieder der Gedanke: "nie wieder".


    Mir fiel plötzlich die Decke auf den Kopf, ich konnte nicht mehr, ich musste weg. Das hatte ich so bisher noch nie, dass ich es zu Hause nicht aushalten konnte. Kennt das einer von euch auch?


    Habe mich dann ins Auto gesetzt und bin zu unserem Freund gefahren. Der merkte sofort, dass es mir nicht gut ging, nahm mich in den Arm und tröstete mich. Wir haben dann 3 Stunden zusammen gesessen und haben über unsere Lieben geredet, zusammen geweint und auch gelacht. Ich glaube, das hat nicht nur mir, sondern auch ihm gut getan.


    Nun hat er bald Urlaub und er meinte, dass wir dann ja ab und zu mal was gemeinsam unternehmen könnten, z.B. so Tagesfarten irgendwo hin. Da weiß ich aber nicht ob das richtig wäre? Es wird ja mit Sicherheit darüber geredet. Was denken denn die anderen, wenn ich mich vergnüge? ?( ?( ?(


    Ich bin mir zwar sicher, dass es mir gut tun würde mal raus zu kommen und was anderes zu sehen, aber andererseits, ... ach ich weiß es nicht in Worte zu fassen. Ich fühle mich total zerrissen ... ?( ?( ?(


    liebe Grüße


    Sabine

    Hallo Sili,


    dieses Trauercafe fand im Gemeindehaus einer Kirche statt, getragen durch die Diakonie. Es war eine recht große Kaffeetafel und es waren dort nur Menschen, die einen lieben Angehörigen verloren hatten. Man saß dort gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammen und konnte sich unterhalten, gemeinsam lachen und auch weinen. Je nach dem, wie weit die Trauerarbeit wohl schon fortgeschritten war. In der letzten 1/2 Std. wurde dann ein kurzes Gedicht vorgelesen und dann konnte jeder, der wollte etwas dazu sagen. Ich fand es einfach nur schade, dass keiner in meinem Alter da war, denn ältere Menschen reden doch über andere Dinge und haben ganz andere Probleme zu bewältigen. aber es war zumindestens eine Erfahrung wert.


    Denn ich habe die Idee, in unserem Ort so ein Trauercafe oder eine Trauergruppe zu gründen und da ist es nicht schlecht gewesen zu sehen, wie so etwas gestaltet wird. Ich habe mir auch vorgenommen noch einige Trauergruppen in den Nebenorten zu besuchen um mir ein Bild zu machen.


    Mal sehen was aus meiner Idee wird


    liebe Grüße
    Sabine

    So, nun ist der Tag fast rum. Ich bin heute morgen mit dem großen Heulen :cry: in den Tag gestartet, ganz so wie ich es schon erwartet hatte.
    Aber dann, so um 9.00 Uhr, stand völlig unerwartet, eine Freundin in der Tür, mit Brötchen und Belag und meinte, sie wolle mit mir frühstücken. Das kam so gerade richtig für mich. Sie blieb bis ca 14.00. Wir haben zusammen geredet, gelacht und geweint. Es war richtig gut.
    und der erste Teil meines Tagesplans für heute war damit hinfällig.


    Am Nachmittag war ich dann mit meiner Tochter und unserem Freund (der, der auch seine Frau verloren hat) in einem Trauercafe. War auch nicht schlecht, eine ganz neue Erfahrung, aber es waren fast ausschließlich ältere Menschen dort. Menschen in einem Alter, wo man das Sterben fast als normal finden kann. (Schlecht ausgedrückt, aber ich empfand es so) Da muss ich nicht unbedingt noch einmal hin.


    Zum Abschluss habe ich dann mit unseren Freund zu Abend gegessen.
    Ich war also recht gut abgelenkt und konnte aber trotzdem reden wenn mir danach war.



    Ach, und zwischendurch war ich auch noch 2x auf den Friedhof. Mein Mann hat viele Blumen bekommen, alles Rosensträuße in den unterschiedlichsten Farben, Blumen der Liebe. Wer da wohl alles an ihn gedacht hat? Es war schön, zu sehen, das er auch von anderen nicht vergessen ist.


    liebe Grüße
    Sabine

    heute ist dein Geburtstag, aber du bist nicht mehr da. Schon heute morgen sitze ich hier und weine. Die Erinnerungen an dich sind so heftig, dass es kaum auszuhalten ist. Normalerweise würde ich jetzt den Frühstückstisch für uns decken, ganz besonders schön natürlich. Aber heute? Brauch ich es nicht zu tun. ;(


    Dann müsste ich in der Küche stehen, um Kuchen, Torte, und das übrige Essen für deine Gäste vorzubereiten...


    Heute ist der erste Tag, an dem mir so richtig bewusst wird, dass nun alles anders ist. Ich brauche oder kann gar nichts mehr für dich tun, außer dein Grab zu besuchen.


    Ich liebe dich und du fehlst mir so sehr
    :love: ;(
    deine Bibbi

    Pünktlich zum Geburtstag morgen, habe ich es geschafft, das Grab meines Mannes fertig zu gestalten. Ich habe mir meine Schwester zur Hilfe genommen. Trotz einiger kräftiger Regenschauer, haben wir uns nicht davon abhalten lassen, es so gur wie möglich hinzukriegen. Ich denke, das Ergebnis ist gelungen.


    [IMG:http://www.bildercache.de/bild/20090711-205222-991.jpg] [IMG:http://www.bildercache.de/bild/20090711-205224-60.jpg] [IMG:http://www.bildercache.de/bild/20090711-205227-706.jpg]


    Auf dem Weg nach Hause, nach getaner Arbeit, bekam ich allerdings eine ziemlich heftige Heulattacke. Obwohl ich mich doch freute, dass alles so gut geklappt hatte. Kennt ihr das auch?


    Den morgigen Geburtstag habe ich nun folgendermaßen für mich geplant. Morgens werde ich zum Gottesdienst gehen, Nachmittags gehe ich in ein Trauercafe und Abends habe ich dann unseren guten Freund zum Essen eingeladen. Ich denke, so wird es gut für mich sein.


    liebe Grüße


    Sabine