Beiträge von Saschei

    Seit dem Wochenende geht es mir gar nicht mehr ganz so gut wie bisher. Ich muss plötzlich immer öfter weinen. Es kommen mir immer mehr Erinnerungen in den Sinn. Erinnerungen, die schon lange vergessen waren, teilweise nur ganz kleine Begebenheiten und jedes Mal schießen mir dann die Tränen in die Augen.


    Sollte es daran liegen, dass am Freitag der Gabstein aufgestellt wurde? Ein Stück Endgültigkeit mehr?


    Oder daran, dass sich Geburtstage nähern?
    Eine sehr gute Freundin, die im Dezember mit 53 Jahren gestorben ist, hätte morgen Geburtstag.
    Und mein Mann am Sonntag. Die beiden Geburtstage wurden oftmals zusammen gefeiert.


    Der Geburtstag der Freundin soll morgen mit einer Art Gedenkfeier begangen werden, ich bin eingeladen und der Gedanke daran macht mir ingendwie Bauchschmerzen. Denn das war der erste Trauerfall, der mich so richtig mitgenommen hat.


    Wie ich den Gurtstag meines Mannes begehen soll, weiß ich auch nicht. Ich überlege ... auch ein paar liebe Menschen einzuladen, oder ganz alleine zu bleiben? Ich weiß nicht, was besser für mich wäre.


    Ablenkung oder stilles Gedenken? Meine Gedanken und Gefühle lassen sich da im Moment nicht in eine bestimmte Richtung lenken. Ich bin völlig konfus.


    Was ratet ihr mir?


    liebe Grüße
    Sabine

    Hallo Sabine,


    zu deiner Frage, ob ich Kinder habe - ja 2, die aber schon erwachsen sind, Tochter (24) und Sohn (fast 21). Beide sind mir, jeder auf seine Art, eine große Stütze. Wir helfen uns gemeinsam und trauern auch zusammen. Mit meiner Tochter geht das etwas besser als mit meinem Sohn, weil ich mit ihr besser reden kann, so von Frau zu Frau.


    Ich hoffe, dass du auch gut mit deiner Mutter reden kannst und ihr euch über eure Gefühle und Gedanken austauschen könnt. Du musst auch nicht immer tapfer sein, weine ruhig wenn es dir danach ist, auch vor oder mit deiner Mutter, denn du trauerst ja auch. Das ist nämlich für euch beide wichtig. Und deine Mutter wird das auch verstehen. Ich empfinde das zumindestens so.


    liebe Grüße
    Sabine

    Hallo Sabine,


    herzlich Willkommen hier im Forum. Hier bist du gut aufgehoben und findest Menschen die dich verstehen.


    Zunächst einmal mein herzlichstes Beileid zum Verlust deines Vaters.


    Viel Trost kann ich dir leider noch nicht schenken, weil ich selbst erst kurz dabei bin, aber ich kann deine Not sehr gut verstehen, denn ich habe fast zeitgleich wie du deinen Vater, meinen Mann verloren, am 23.5., er hatte auch Krebs und durfte nach der 1. Diagnose nur noch 1 1/2 Jahre leben.


    Mein Rat: Schreib dir alles von der Seele, was dich bedrückt. Hier ist immer jemand für dich da und jeder versteht dich.


    Ich mache für mich die Erfahrung, dass mir das Schreiben alleine schon hilft, meine Trauer zu verarbeiten.


    Ich wünsche dir dass du die selbe Erfahrung machen kannst.




    herzliche Grüße
    von (auch)
    Sabine

    Liebe Leanne,


    heute ist dein Geburtstag, du bist heute 17 Jahre alt geworden, dazu möchte ich dir zunächst einmal herzlich gratulieren.


    Sicher ist dieser Tag nicht leicht für euch alle, weil er voll mit besonderen Erinnerungen an deinen Bruder ist.
    Aber trotzdem möchte ich dir sagen, dass du dich heute auch freuen darfst und sollst.


    Ich weiß nicht, ob du damit etwas anfangen kannst, aber ich möchte dir gerne ein paar Worte aus der "Gute Nachricht Bibel" geben, die schon so manchem Menschen geholfen haben zu verstehen ...


    Das sind nur wenige Worte, die aber, wie ich finde, sehr treffend unsere Situation beschreiben, denn wir alle haben ja einen lieben Menschen verloren.
    Und ich denke, das wir alle ähnlich fühlen, zumindest im Anfang. Wir haben ein schlechtes Gewissen wenn wir fröhlich sind und uns freuen.
    Aber das brauchen wir nicht, weil alles zu seiner Zeit richtig ist.


    Und heute darfst du deinen Geburtstag feiern und dich freuen. Ich denke, dein Bruder würde das auch so wollen.



    liebe Grüße
    Sabine

    Liebe Jutta,


    du sagtest:


    Zitat

    >> Laß dir nicht von außen einreden: "Du mußt das tun", sondern höre nur auf deine innere Stimme.<<


    ich lass mir da auch nichts von außen einreden, im Gegenteil, allen denen ich davon erzählt habe, sagen, dass ich mir die Zeit nehmen soll, die ich brauche. Aber meine innere Stimme sagt mir des öfteren: "Nun fang doch schon mal im kleinen an, was wegzutun, vielleicht zuerst einmal die Sachen, die du noch nie mochtest und schon immer gern entsorgen wolltest". Aber wenn ich dann davor stehe, geht es einfach nicht.
    Es ist grausam, ich will und kann nicht.




    Liebe Karla,


    du hast gesagt:


    Zitat

    >>Eine "kleine,lebendige Erinnerung" braucht mancher.Egal wie lange.<<



    Solche Erinnerungen möchte ich auf jeden Fall auch behalten.
    Zur Zeit gibt es da eine Sache, wo ich mir selbst manchmal sage: "Sabine, du spinnst!"
    Ich habe den Schlafanzug, den mein Mann zuletzt zu Hause getragen hat, bei mir im Bett. Wenn ich schlafen gehe, halte ich den fest im Arm und bilde mir ein, dass er mir dann ganz nah ist.
    Ich habe auch ein Foto von ihm am Bett stehen, was jeden Abend vorm schlafengehen einen Kuss bekommt, so wie es auch im Leben war.




    Das ist doch nicht normal??? Aber es ist zu einem Ritual geworden, was mir gut tut. Es muss im realen Leben ja keiner wissen.
    d.h. mit meiner Tochter habe ich darüber gesprochen und sie meinte: "Mama, wenn du das brauchst, dann ist das ok, ich verstehe das. du musst es ja sonst keinem erzählen."


    Nun habe ich es doch erzählt, auch wenn ich gerade wieder weinen muss. Ich hoffe, ihr versteht mich ein wenig.


    Seltsam, wenn ich hier schreibe oder lese, kommen mir oft die Tränen, was bis dahin gar nicht so häufig vorkam.
    Aber es ist befreiend, endlich auch weinen zu können.


    liebe Grüße
    Sabine

    Kommen dunkle Tage

    Kommen dunkle Tage, wie Regenwolken kühl,
    findest du nur Sorgen und unruhiges Gefühl,


    fehlt dir die Antwort, willst fast verzagen,
    dein Auge schaut und schaut und sieht nur Fragen.


    Dann nimm ein Streichholz, zünde es an,
    nun suche eine Kerze und sag "ich kann" !


    Sag auch "es wird", denn nur dunkel bleibt es nicht.


    Wenn du Vertrauen hast und ein wenig Mut,
    brennt irgendwann ein Licht - wird alles gut.

    Hallo an alle!
    Ich kann jetzt die Signaturen der anderen lesen, meine eigene aber immer noch nicht.
    Muss ich da denn noch irgendwas anklicken? Oder ist das normal so? Könnt ihr da was von mir sehen?


    Und nun brennt mir noch eine anfere Frage auf der Seele.
    Mein Mann ist ja nun schon über 6 Wochen nicht mehr da, aber bei mir zu Hause sieht es noch immer so aus, als ob er gleich nach Hause kommt.
    Ich konnte noch nichts von seinen Sachen wegräumen, weder Bekleidung, noch Hygieneartikel, noch sonst irgendwas. Die Tasche, die er mit im Krankenhaus hatte, steht noch unberührt im Schlafzimmer. Ich konnte sie noch nicht auspacken. In seinem Arbeitszimmer ist auch noch alles unberührt.


    So langsam müsste ich doch mal etwas entsorgen, oder?
    Ich habe das Gefühl, das ich sonst gar nicht realisieren kann, dass er wirklich nie wieder kommt und dass mich genau das daran hindert so richtig zu trauern? Ach ich weiß auch nicht ...
    Es geht einfach noch nicht. War das bei euch ähnlich?


    Was soll ich tun?


    liebe Grüße
    Sabine

    Liebe Karla,


    dann geht es dir genau so wie mir. Ich habe hier in Deutschland auch kein passendes Forum gefunden, ich bin zwar in noch einem anderen angemeldet, aber da kann ich mich nicht heimisch fühlen. Außerdem muss man, wenn man dort etwas schreiben will, so wie hier, zuerst einem Verein beitreten und mindestens 5,00 € Monatsbeitrag bezahlen (mehr wird gerne genommen).
    Da ich aber noch nicht weiß, wie meine finanzielle Zukunft aussehen wird, können auch 5,00 € zuviel sein. Ich finde das, gelinde gesagt, eine Unverschämtheit wenn man Trauernden, die doch Hilfe und Trost suchen, noch abzocken will.
    Eine Spendenanfrage hätte ich ja noch ok gefunden, aber so ... ?
    Und auf Fragen, die ich dort gestellt habe, kommt keine Antwort.


    Da fühle ich mich hier doch viel, viel besser aufgehoben.


    liebe Grüße
    Sabine

    Meine Trauer ist rot
    für all die Liebe in mir.


    Meine Trauer ist blau
    für die Einsamkeit, die Leere und alle ungestillten Sehnsüchte.


    Meine Trauer ist schwarz
    für die Verzweiflung und den Abgrund in meiner Seele.


    Meine Trauer ist braun
    für das Ringen um Boden unter meinen Füßen.


    Meine Trauer ist gelb
    für alle Schätze, die mir dennoch zuteil werden, für das Licht, das immer wieder für mich scheint und für die Menschen, die die Sonne zu mir bringen.


    Meine Trauer ist grün
    für die Hoffnung, die Zuversicht und das Wissen darum, dass es immer weiter geht.


    Meine Trauer ist weiß
    für alle Schutzengel, die mich an der Hand halten, mich trösten und Balsam meiner Seele sind und für die Kraft, die mich durch diese Zeit trägt, ohne dass ich ihren Ursprung kenne.


    Meine Trauer ist bunt wie ein Kaleidoskop
    für alle Gefühle in mir, die sein wollen und sein dürfen.
    Ich lasse sie zu und halte sie aus, gebe ihnen Raum zum Leben und zur Verwandlung.

    Ich möchte mich auch für diese tolle Idee mit den Kerzen bedanken.
    Ich habe heute eine Kerze für meinen Schatz angezündet und musste dabei auch weinen, wie anscheinend alle hier. Aber es war auch ein schönes Gefühl.


    Gruß
    Sabine

    Kann mir jemand helfen?


    Ich wollte einen Avatar und eine Signatur mit einstellen. Das mit dem Avatar hat problemlos geklappt. Aber die Signatur kann ich nirgends wieder finden, obwohl sie gespeichert wurde.
    Was habe ich denn da wohl falsch gemacht? ?(


    LG
    Sabine

    Liebe Silvia,


    du hast natürlich vollkommen Recht, Ehrlichkeit ist unheimlich wichtig, besonders bei unseren sehr sensiblen Themen.


    Doch leider weiß man ja auch, was sich so alles im Internet rumtreibt. Deshalb bin ich am Anfang, wenn ich etwas Neues beginne immer sehr, sehr vorsichtig.
    Aber, wie schon gesagt, hier fühle ich mich wohl und sicher.


    liebe Grüße
    Sabine

    Ich freu mich, das ich etwas beitragen konnte, was anspricht und gefällt.
    Mich hat hier ganz besonders der "Brief aus dem Himmel" angesprochen.


    ... und natürlich wird uns die Frage nach dem "Warum" immer und immer wieder beschäfigen.


    LG
    Sabine

    Hallo. ihr Lieben,


    ich bin so froh, hier gelandet zu sein, fühle mich gut aufgenommen und aufgefangen, wie in einer großen Familie. Danke


    Am Anfang bin ich immer sehr vorsichtig, deshalb habe ich auch noch nicht meinen richtigen Namen genannt. Aber ich glaube, hier geht es sehr ehrlich zu, sonst würde ich mich auch nicht, nach schon so kurzer Zeit, so heimisch fühlen. Deshalb traue ich mich mal ...


    Also: Saschei steht für Sabine Sch* [vom Admin auf Wunsch des Users geändert]


    Künftig werde ich meine Beiträge laso mit "Sabine" unterzeichnen - nicht das ihr euch wundert.


    liebe Grüße
    Sabine

    Und noch ein Gedicht, das mir sehr wichtig geworden ist.
    Gottes Wege verstehen ist nicht immer leicht. Oft versteht man ihn erst viel später, im Nachhinein. Und oft versteht ihn überhaupt nicht, unser Verstand ist halt nur begrenzt. Vielleicht versteht man manches erst, wenn unser irdisches Leben vorbei ist.


    Gottes Wege


    Erscheinen meines Gottes Wege
    mir seltsam rätselhaft und schwer,
    und gehen Wünsche, die ich hege,
    still unter in der Sorgen Meer.
    Will trüb und schwer der Tag verrinnen,
    der mir nur Schmerz und Qual gebracht,
    dann darf ich mich auf eins besinnen:
    Dass Gott nie einen Fehler macht!


    Wenn mir zu hoch des Herrn Gedanken,
    zu tief die Brunnen seiner Huld,
    wenn alle Stützen haltlos wanken,
    die Kraft mir fehlt und die Geduld,
    wenn gar mein Blick kein Ziel mehr findet
    in banger, tränenreicher Nacht -
    ein Glaubensfünkchen dennoch kündet:
    Dass Gott nie einen Fehler macht!


    Wenn über ungelöste Fragen
    mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,
    an Gottes Liebe will verzagen,
    weil sich der Unverstand erhebt,
    dann darf ich all mein müdes Sehnen
    in Gottes Rechte legen sacht
    und leise sprechen unter Tränen:
    Dass Gott nie einen Fehler macht!


    Drum still mein Herz und lass vergehen,
    was irdisch und vergänglich heißt,
    im Lichte droben wirst du sehen,
    dass gut die Wege, die ER weist.
    Und müsstest du dein Liebstes missen,
    ja ging´s durch dunkle, finstre Nacht,
    halt fest an diesem sel´gen Wissen:
    Dass Gott nie einen Fehler macht

    liebe Christa,
    du hast mir ja schon 2x geantwortet. Ja, du hast recht, meine Kinder sind schon erwachsen, die Tochter ist 24 und der Sohn wird im Juli 21. Beide gehen mit der Trauer ähnlich um, wie ich. Mit meiner Tochter kann ich auch gut darüber reden. Mit meinem Sohn nicht so gut, er ist eher wie sein Vater, macht es gefühlmäßig eher für sich aus, redet lieber über Fakten und praktische Sachen. Er vergräbt sich eher in Arbeiten, die sonst sein Vater gemacht hat. Aber beide sind mir, jeder auf seine eigene Art, eine große Stütze und Hilfe. Ich bin dankbar, solche Kinder zu haben.


    Lg
    Saschei

    Hier auch von mir einen kleinen Spruch, der mir in der Krankheit und nach dem Tod meines Mannes sehr viel Kraft und Trost gegeben hat, den unteren Teil hat er dann unter anderem mit in seine Traueranzeige gekriegt.



    Frag nicht warum, frag nicht wozu,
    dann kommt dein Herz niemals zur Ruh'.
    Auf dein Wozu, auf dein Warum,
    bleibt doch des Schicksals Mund nur stumm.
    Gott weiß warum, Gott weiß wozu,
    dies Wissen gibt dem Herzen Ruh'.


    Lasset uns bei Gottes Walten
    stille unsere Hände falten.
    Tapfer seine Wege gehen,
    wenn wir sie auch nicht verstehen.


    liebe Grüße
    Saschei