Gedichte, Sprüche und Geschichten

  • Sehr schön - und so wahr.
    Auch wenn es oft nicht einfach ist, diese Worte zu befolgen. Aber wenn wir es schaffen, ist sicher einiges etwas leichter.


    Liebe Grüße
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Und noch ein Gedicht, das mir sehr wichtig geworden ist.
    Gottes Wege verstehen ist nicht immer leicht. Oft versteht man ihn erst viel später, im Nachhinein. Und oft versteht ihn überhaupt nicht, unser Verstand ist halt nur begrenzt. Vielleicht versteht man manches erst, wenn unser irdisches Leben vorbei ist.


    Gottes Wege


    Erscheinen meines Gottes Wege
    mir seltsam rätselhaft und schwer,
    und gehen Wünsche, die ich hege,
    still unter in der Sorgen Meer.
    Will trüb und schwer der Tag verrinnen,
    der mir nur Schmerz und Qual gebracht,
    dann darf ich mich auf eins besinnen:
    Dass Gott nie einen Fehler macht!


    Wenn mir zu hoch des Herrn Gedanken,
    zu tief die Brunnen seiner Huld,
    wenn alle Stützen haltlos wanken,
    die Kraft mir fehlt und die Geduld,
    wenn gar mein Blick kein Ziel mehr findet
    in banger, tränenreicher Nacht -
    ein Glaubensfünkchen dennoch kündet:
    Dass Gott nie einen Fehler macht!


    Wenn über ungelöste Fragen
    mein Herz verzweiflungsvoll erbebt,
    an Gottes Liebe will verzagen,
    weil sich der Unverstand erhebt,
    dann darf ich all mein müdes Sehnen
    in Gottes Rechte legen sacht
    und leise sprechen unter Tränen:
    Dass Gott nie einen Fehler macht!


    Drum still mein Herz und lass vergehen,
    was irdisch und vergänglich heißt,
    im Lichte droben wirst du sehen,
    dass gut die Wege, die ER weist.
    Und müsstest du dein Liebstes missen,
    ja ging´s durch dunkle, finstre Nacht,
    halt fest an diesem sel´gen Wissen:
    Dass Gott nie einen Fehler macht

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • Liebe Saschei!
    Ich habe deine beiden Verse gelesen.Kann mich Jutta nur anschließen,"wie war".
    Und dennoch fragt man das allseits bekannte W-Wort :?:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • auch ich schliese mich karla und juttap an,sehr schöne gedichte,toll,liebe grüße silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Ich freu mich, das ich etwas beitragen konnte, was anspricht und gefällt.
    Mich hat hier ganz besonders der "Brief aus dem Himmel" angesprochen.


    ... und natürlich wird uns die Frage nach dem "Warum" immer und immer wieder beschäfigen.


    LG
    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • wo ist der drinnen unter gedichte,den kenn ich glaub ich nicht,aber es sind viele schöne sachen zu finden,liebe grüße sili

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Hallo Silvia,


    du musst eine Seite zurückklicken, (4) dann ist es Nummer 73. Ich fand es für mich genau zum richtigen Zeitpunkt, genau richtig und passend das zu lesen.


    LG
    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • Meine Trauer ist rot
    für all die Liebe in mir.


    Meine Trauer ist blau
    für die Einsamkeit, die Leere und alle ungestillten Sehnsüchte.


    Meine Trauer ist schwarz
    für die Verzweiflung und den Abgrund in meiner Seele.


    Meine Trauer ist braun
    für das Ringen um Boden unter meinen Füßen.


    Meine Trauer ist gelb
    für alle Schätze, die mir dennoch zuteil werden, für das Licht, das immer wieder für mich scheint und für die Menschen, die die Sonne zu mir bringen.


    Meine Trauer ist grün
    für die Hoffnung, die Zuversicht und das Wissen darum, dass es immer weiter geht.


    Meine Trauer ist weiß
    für alle Schutzengel, die mich an der Hand halten, mich trösten und Balsam meiner Seele sind und für die Kraft, die mich durch diese Zeit trägt, ohne dass ich ihren Ursprung kenne.


    Meine Trauer ist bunt wie ein Kaleidoskop
    für alle Gefühle in mir, die sein wollen und sein dürfen.
    Ich lasse sie zu und halte sie aus, gebe ihnen Raum zum Leben und zur Verwandlung.

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • Ja, man kann schon viel Schönes und ansprechendes finden, ... und wenn mich persönlich etwas besonders anspricht, habe ich immer das Bedürfnis, es auch an andere weiterzugeben.


    liebe Grüße
    Sabine

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • Bin nun hier gelandet. habe auch ein paar Gedichte gelesen.
    Toll was Ihr so Alles wisst. Und auch bestimmt für viele Hilfreich.


    Da fällt mir auf:
    Es sind Gedichte und Verse, die meistens auch die Trauer direkt betreffen.


    Meine Frage:
    Kann man auch Lebensweisheiten, die nicht die Trauer betreffen, aber vielleicht in der Trauer hilfreich sein können, hier auch herien stellen? Und auch nicht in Gedichtform sind?


    (und natürliche wieder etwas Längeres :whistling: .)


    Lieb Gruss


    Walter :)

  • Kommen dunkle Tage

    Kommen dunkle Tage, wie Regenwolken kühl,
    findest du nur Sorgen und unruhiges Gefühl,


    fehlt dir die Antwort, willst fast verzagen,
    dein Auge schaut und schaut und sieht nur Fragen.


    Dann nimm ein Streichholz, zünde es an,
    nun suche eine Kerze und sag "ich kann" !


    Sag auch "es wird", denn nur dunkel bleibt es nicht.


    Wenn du Vertrauen hast und ein wenig Mut,
    brennt irgendwann ein Licht - wird alles gut.

    Wenn es uns schlecht geht, trösten wir uns mit dem Gedanken, dass es noch schlimmer sein könnte,
    und wenn es ganz schlimm ist, klammern wir uns an die Hoffung, dass es nur besser werden kann.

  • Nach soviel Zuspruch nun auch von mir eine Zugabe.


    Für Alle, die die "Geschichte vom Blumentopf" schon schon kennen, erbitte ich ein Augenzwinkern.
    Den Anderen. ......nun, ja.




    Die Geschichte vom Blumentopf


    Wenn die Dinge in deinem Leben immer schwieriger werden, wenn 24 Stunden
    im Tag nicht genug sind, erinnere dich an den "Blumentopf".


    Ein Professor stand vor seiner Philosophie-Klasse und hatte einige
    Gegenstände vor sich. Als der Unterricht begann, nahm er wortlos einen
    sehr großen Blumentopf und begann diesen mit Golfbällen zu füllen. Er
    fragte die Studenten, ob der Topf nun voll sei. Sie bejahten es. Dann nahm
    der Professor ein Behältnis mit Kieselsteinen und schüttete diese In den
    Topf. Er bewegte den Topf sachte und die Kieselsteine rollten in die
    Leerräume zwischen den Golfbällen. Dann fragte er die Studenten wiederum,
    ob der Topf nun voll sei. Sie stimmten zu.


    Der Professor nahm als nächstes eine Dose mit Sand und schüttete diesen
    in den Topf. Natürlich füllte der Sand den kleinsten verbliebenen Freiraum.
    Er fragte wiederum, ob der Topf nun voll sei. Die Studenten antworteten
    einstimmig "ja".


    Der Professor holte zwei Dosen Bier unter dem Tisch
    hervor und schüttete den ganzen Inhalt in den Topf und füllte somit den
    letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus. Die Studenten lachten.


    "Nun", sagte der Professor, als das Lachen langsam nachließ, "Ich
    möchte, dass Sie diesen Topf als die Repräsentation Ihres Lebens ansehen.
    Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge in Ihrem Leben: Ihre Familie, Ihre
    Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, die bevorzugten, ja
    leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens, welche, falls in Ihrem Leben
    alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden, Ihr Leben
    trotzdem noch erfüllend wäre."


    "Die Kieselsteine symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre
    Arbeit, Ihr Haus, Ihr Auto.


    Der Sand ist alles andere, die Kleinigkeiten.


    Falls Sie den Sand zuerst in den Topf geben", fuhr der Professor fort,
    "hat es weder Platz für die Kieselsteine noch fürdie Golfbälle.

    Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie in Kleinigkeiten
    investieren, werden Sie nie Platz haben für die wichtigen Dinge. Achten
    Sie auf die Dinge, welche Ihr Glück gefährden. Spielen Sie mit den Kindern.
    Nehmen Sie sich Zeit für eine medizinische Untersuchung.

    Führen Sie Ihren Partner zum Essen aus. Es wird immer noch
    Zeit bleiben um das Haus zu reinigen oder Pflichten zu erledigen."
    "Achten Sie zuerst auf die Golfbälle, die Dinge, die wirklich wichtig sind.
    Setzen Sie Ihre Prioritäten. Der Rest ist nur Sand."


    Einer der Studenten erhob die Hand und wollte wissen, was denn das Bier
    repräsentieren soll. Der Professor schmunzelte: "Ich bin froh, dass Sie
    das fragen. Es ist dafür da, Ihnen zu zeigen, dass, egal wie schwierig
    Ihr Leben auch sein mag, es immer noch Platz hat für ein oder zwei
    Bierchen."



    Lieb Gruß


    Walter (dieses Mal ohne zusätzlichem Lächeln. ....braucht's da net)

  • Die Geschichte von der traurigen Traurigkeit


    Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlangkam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
    Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
    Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüstere die Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu hören war.
    "Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
    "Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit mißtrauisch.
    "Natürlich kenne ich dich! Immer wieder eimal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
    "Ja, aber ...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
    "Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
    "Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
    Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
    Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, daß mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen." "Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet.
    Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, daß ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
    Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
    "Weine nur, Traurigkeit", flüstere sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
    Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber wer bist eigentlich du?"
    "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzeln, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."

  • @Hallo Chrisi
    Danke für Deinen lieben Beifall zu den beiden Geschichten. Es freut mich, dass es mir gelingt, Traurige hi und da auch zum Lachen zu bringen. Danke.


    @Hallo Trauerweide
    Das ist ja eine ganz tolle Geschichte. Sie lässt mich, die meine Traurigkeit, wieder in einem erträglicheren Maße anschauen. Vielleicht sogar anders.
    Auch Dir ein liebes Danke.


    Lieb Gruß


    Walter :) :) (doppelt hält besser)


    PS
    Vielleicht ist es auch hilfreich, wenn sich Traurige, sich in Gedanken, sich all die vorhandenen Golfbälle in ihrem Umfeld durchgehen. :huh: