Beiträge von Christine

    Lieber Heinz Dieter!


    Galgenhumor ist auch Humor und nicht der schlechteste! Jedenfalls ist es ein gutes Zeichen, dass du dir deinen Humor behalten konntest!
    Sag mal: Könnt ihr beiden offen über eure Eheprobleme sprechen? Ansonsten würde ich vorschlagen, das in deine Therapie mitreinzunehmen und ein paar gemeinsame Termine mit deiner Frau wahrzunehmen. Eine Beziehung ist eine wichtige Säule nach einem solchen Trauma und die sollte nicht zu sehr bröckelig werden.


    Ansonsten: Wir Frauen mögen ja Männer, die gut verdienen. Aber passable Liebhaber und gute Köche sind uns insgesamt wichtiger! ;)
    AL
    Christine

    Liebe Moni,
    die Antidepressiva sind sicher eine gute Idee, denn die Schlafstörungen sollten sich durch diese Medikamente dann innerhalb von 2 bis 3 Wochen bessern. - Bei mir war es jedenfalls so. Du hast durch den Stress, den die traumatischen Todesfälle und der Schlaganfall deiner Schwiegermutter ausgelöst haben, eine Depression entwickelt - das ist sehr häufig der Fall und da sind diese Medikamente sehr, sehr wichtig, um den Teufelskreis zu unterbrechen. Es ist aber auch wichtig, dass du und dein Mann weiter in Therapie bleibt.


    Wenn Martin und dein Schwiegervater so begeisterte Tortenesser waren ... warum bäckst du nicht eine Torte für die beiden und ihr esst sie in Erinnerung an und für sie ....
    AL
    Christine

    Liebe Michi!


    Die Trauer kommt immer in Wellen daher und auch wenn du das Gefühl hast, du machst Rückschritte, das stimmt nicht - Trauer ist kein linearer Prozess, sondern eher wie bei einer Spirale: Du kommst immer wieder an einem Punkt an, an dem du das Gefühl hast, da war ich doch schon vor Monaten. Das ist dann das Gefühl des Rückschrittes, in Wahrheit kehrst du zwar zurück, weil da noch einiges an Arbeit liegen geblieben ist, das du damals nicht geschafft hast. Die Arbeit erfüllst du jetzt, bist aber in der Spirale schon eine Windung höher als vorher!!!


    Lass dich nicht entmutigen, eine Schmerzwelle bedeutet, dass danach auch wieder eine Flaute kommt und die ist dazu da, an Deck deines Schiffchens zu liegen und dich zu erholen, bis wieder eine Trauerwelle daherschwappt. Die Wellen bringen dich insgesamt weiter!


    Arbeitest du jetzt 100%? Wenn ja, dann frag doch, ob du ein bisschen reduzieren kannst.Trauerarbeit ist auch Arbeit und braucht viel Energie, da kann man dann im Job nicht 100% geben. Hinschmeißen würde ich den Job nicht! Arbeit bedeutet auch Sicherheit und Struktur, sie zwingt dich weiterzuleben, auch das ist ein Stück weit wichtig. Was die Therapie anlangt, mach sie erstmal weiter, da tut sich auch noch was und der Schmerz kommt auch ohne Therapie immer wieder hoch!


    AL
    Christine

    Liebe Corinne,
    mein herzliches Beileid zum Tod deiner Zwillingsschwester und ein ebenso herzliches Willkommen hier bei uns!


    Du hast natürlich eine ganz besondere Bindung zu deiner Zwillingsschwester und diese Bindung bleibt über den Tod erhalten, sie kann gar nicht zerstört werden. Von daher wirst du immer Zwilling bleiben und Sabrina wird dir immer fehlen und es wird hier auch Trauer bleiben, denn Trauer ist die Verlängerung der Liebe über den Tod hinaus. Eineinhalb Jahre nach dem Tod eines Menschen, zu dem man eine intensive Bindung hat, kann man nicht "drüber hinweg" sein. "Drüber hinweg sein" wird man nie, das ist eine ganz unmögliche Forderung. Es ist eher so, dass sich die Trauer mit der Zeit ändert, dass man lernt mit ihr zu leben. Du musst dir das ungefähr so vorstellen wie bei einer Amputation: Das Körperteil wird dir weiterhin fehlen, aber du lernst damit zu leben und obwohl dir das Körperteil fehlt, hast du auch wieder Lebensfreude, kannst arbeiten, lieben und lachen.


    In unserem Trauer-Ratgeber kannst du über die Trauer nachlesen, vielleicht hilft dir das:


    ASPETOS TrauerRatgeber


    AL
    Christine

    Liebe Michi,
    du bist schon auf dem richtigen Weg: Du versuchst dein Leben wieder in den Griff zu kriegen, gehst arbeiten, wagst einen Neustart! Die Therapie ist da sicherlich sehr wichtig, da geht es darum, dass du gesunde Bewältigungsstrategien entwickelst, um wieder Lebensfreude zu entwickeln - obwohl Willi fehlt. Dass du das Gefühl hast, dass du dich gerne verkriechen würdest mit der Decke über dem Kopf - das ist ganz normal. Tu das zwischendurch ruhig, da kannst du den ganzen Schmerz rauslassen oder dich einfach mal erholen zwischendurch. Du musst nur schauen, dass sich Rückzug und Teilnahme am Leben einigermaßen in der Waage halten!
    AL
    Christine

    Liebe NoraLu,


    wie kannst du dir denn Verschnaufpausen verschaffen, dass du zwischendurch ein bissl schlafen kannst oder raus kommst?
    Und: Wie schaut es denn mit professioneller Unterstützung aus? Eine Trauerbegleitung wäre dir sicher eine große Hilfe. Jemand mit dem du 1mal die Woche oder alle 14 Tage sprechen kannst. Wie schaut es denn da aus?
    AL
    Christine

    Liebe Tina,
    du hast vor nichtmal 2 Jahren Uwe plötzlich verloren. Durch den Verlust von Uwe wurde dein Grundvertrauen in die Welt erschüttert. Dafür gibt es sogar einen Fachbegriff "shattered assumptions" und es dauert einfach eine Zeit hier wieder Vertrauen aufzubauen. Allerdings wird es niemehr so sein wie früher .... du weißt jetzt, dass jedes Glück durch einen Schicksalsschlag zerstört werden kann und das hinterlässt Spuren.


    Du hast sehr rasch einen neuen Partner gefunden. Das ist für manche Menschen zu früh, weil sie noch zu sehr in ihrer Trauerarbeit stecken und damit auch in der Beziehung mit dem Verstorbenen.Das gibt dann Probleme in der neuen Beziehung. Aber es gibt auch Menschen für die eine neue Beziehung eine wichtige Basis ist, um gesund aus dem Trauerprozess hervorzugehen.
    Was deine Situation anbetrifft, kann ich natürlich nicht beurteilen, dafür kenn ich sie zu wenig. Gehen wir einmal davon aus, dass der neue Mann in deinem Leben eine ganz wichtige Person ist, die dir Stabilität und Sicherheit vermittelt, was ja gut ist. Aber natürlich hast du jetzt Angst, dass auch er plötzlich sterben könnte, vielleicht hast du auch Angst verlassen zu werden.


    Das sind ganz normale Ängste in deiner Situation mit deiner Vorgeschichte. Mir kommt aber vor, dass du nicht mit professioneller Hilfe an den Ängsten und Problemen arbeiten willst, sondern versuchst dein erschüttertes Grundvertrauen durch eine Hochzeit wieder zu kitten. Tief in dir drinnen spürst du aber, dass das nicht funktioniert, deshalb reagierst du mit noch mehr Angst und das schlägt auf deinen Magen ... Was ist eigentlich mit dem Zittern und Zucken?


    Liebe Tina, bitte such dir eine Therapeutin und arbeite an deiner Trauer und an deiner Angst mit professioneller Unterstützung. Du bist hier herzlich willkommen, das weißt du, aber was du an professioneller Begleitung brauchst, kann das Forum nicht alleine leisten. Es ist wichtig für dich und deine neue Beziehung unabhängig davon wann ihr heiratet.
    AL
    Christine

    Lieber Heinz Dieter,
    sieh es mal so, lass das Forum dein Tor zur Welt sein und die Frischluft für deine Stimmungen! Ich finde auch wichtig - wie es alle anderen vor mir schon gesagt haben, dass du hier offen über deine Gefühle und Gedanken schreibst: 1. ist es ein Ausdruck und Trauergefühle müssen ja ausgedrückt werden und 2. tun sich besonders Männer schwer offen mit Gefühlen umzugehen. Das heißt, du bist hier ein wichtiges Vorbild!
    AL
    Christine

    Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn manche schleichen
    sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
    und während Tage und Jahre verstreichen,
    werden sie Stein.


    Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre,
    sie scheinen zerronnen wie Schaum,
    doch du spürst ihre lastende Schwere
    bis in den Traum.


    Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
    die Welt wird ein Blütenmeer.
    Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
    da blüht nichts mehr.


    Ricarda Huch

    Liebe Manuela,
    ich hab ja schon öfter geschrieben, dass Trauer die Verlängerung der Liebe über den Tod hinaus ist, heute habe ich einen noch "schärferen" Satz gelesen:


    Die Trauer ist der Preis, den wir dafür bezahlen müssen, wenn wir Liebe empfnden durften.


    Da musste ich an viele hier, aber besonders auch an dich denken, weil du einfach eine ganz innige Beziehung zu deinen Eltern hast. Das tut jetzt natürlich weh und die Trauer ist sehr groß, aber ich denke, dass du neben dem Schmerz jetzt auch auf etwas zurückblicken bzw. sogar zurückgreifen kannst, was sehr wertvolles ist.
    :30:
    AL
    Christine

    Liebe Karla,
    ja schreiben und reden ist gut. Das muss beides raus und es muss seinen Platz haben, so wie eben der Schmerz und die Liebe und alle anderen Gefühle auch!
    Kannst du auch ein bissl was Körperliches machen, um den Stress abzubauen?
    AL
    Christine

    Liebe Moni,


    du bist grad in der 2. Trauerphase, da brechen die unterscheidlichsten Gefühle auf: Schmerz, Wut, Trauer, Verzweiflung, Angst .... alles Durcheinander, chaotisch. Diese Gefühle sind gut, auch wenn sie scherzhaft sind. Lass jedem Gefühl seinen Platz und halte sie aus. Der Trauerschmerz ist die Verlängerung der Liebe zu deinen Verstorbenen über den Tod hinaus, die Wut ist da, weil dir etwas Wichtiges genommen wurde (das frustriert), Verzweiflung und Angst sind da, weil du noch nicht weißt, wie es weitergeht und weil du erst Strategien finden musst, diese Verluste in deinem Leben zuzulassen ... auch mit den aufbrechenden chaotischen Gefühlen musst du erst lernen umzugehen.
    Lies dich mal durch unseren Ratgeber, dass du sich ein bisschen besser orientieren kannst:


    ASPETOS Trauer-Ratgeber


    Wie lange dauern denn die Schlafstörungen jetzt schon an? Und: Wie würdest du derzeit trotz Trauer und Schalfstörungen deine Leistungsfähigkeit beurteilen? In Schulnoten 1-5.
    AL
    Christine