Beiträge von Christine

    Liebe Martina,


    wie geht es dir inzwischen und hast du im Kriseninterventionszentrum angerufen? Es ist so wie Jutta schreibt: Du warst lange im schützenden Betäubungszustand und jetzt holt dich gerade eine Monsterwelle ein. Sie zeigt an, dass gerade ein großes Stück Bearbeitung im Gange ist. Du kannst diesen Zustand also auch "positiv" bewerten: Er tut weh, aber es geht auch etwas weiter. Schau, dass du den Tag strukturierst und versuche mind. 3 mal am Tag eine Kleinigkeit zu essen. Oder öfter mal eine noch kleiner Kleinigkeit: Nüsse für Eiweiß und Fett und immer wieder auch ein kleines Stück Obst. Was magst du denn an sich besonders gerne?


    Alles Liebe!


    Christine

    Liebe Light,


    Jutta hat ganz recht, indem was sie dir schreibt. Setz dich nicht unter Druck! Du hast mit dem Wäscheständer einen großen Schritt gemacht. Dass du das Bett nicht abziehen kannst, das kenn ich. Manche schaffen das Jahre lang nicht. Lass dir einfach Zeit. Der Zeitpunkt kommt früher oder später ganz von alleine. Denk nicht so viel drüber nach, was "richtig" oder "falsch" ist!


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Mara,


    zur Trauer gehört auch Wut. Die meisten Trauernden sind neben der Trauer auch wütend auf den Verstorbenen, weil sie ja verlassen wurden. Das ist eine ganz natürliche menschliche Reaktion: Wenn uns jemand verlässt, den wir lieben, dann sind wir zornig. Der Traum hat dir deinen Zorn, deine Wut bewusst gemacht. Lass den Zorn zu, sei mal ordentlich wütend auf Kurt, schreib ihm einen entrüsteten Brief. Ich weiß, dass das schwer fällt, aber du kannst ja ganz unten hinschreiben, dass du so wütend bist, weil du ihn ja liebst. Wär er dir wurscht, wär da keine Trauer, aber auch keine Wut. Hab keine Schuldgefühle, das Zulassen von Wut gehört auch mit dazu!


    Alles Liebe


    Christine

    Lieber Reinhold,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier. Ich schließe mich ganz Markus' Stellungnahme zu dem Buch an. Ich möchte hier aber auch betonen, dass ich in meiner Arbeit mir Trauernden (und das gerade hier auch im Forum) merke, dass die "Begegnung" mit dem Verstorbenen (ob sie nun "wirklich" stattfindet oder nur als intrapsychischer Prozess infolge von starker Sehnsucht) eigentlich immer einen postiven Wendepunkt in der Trauerarbeit darstellt. Die Trauer hellt sich eindeutig auf! Für mich findet hier immer ein Schritt von Trauerphase 3 in Trauerphase 4 statt. Wir werden diesen Ansatz sicher weiter verfolgen.


    Liebe Grüße


    Christine

    Liebe Light,


    bei den meisten Angehörigen lösen Bilder Erinnerungen und grad am Anfang eben auch Schmerz aus. Und der muss eben raus! Bis das weniger weh tut und vor allem die schönen Erinnerungen dominieren und du auch schmunzeln kannst und dich freuen kannst, das dauert einfach! Ich finde, du hast eine gute Lösung gefinden, indem du die Bilder jetzt ins Zimmer deiner Mutter gehängt hast! Geh rein, wenn dir danach ist, versuche, das Betreten nicht zu vermeiden, weil darin Bewältigungsarbeit stattfindet, nimm es aber auch gelassen, wenn du mal längere Zeit nicht reingehen willst, da bist du wahrscheinlich gerade im Distanzierungs-/Erholungs-Modus, der ist auch wichtig!


    Alles Liebe!


    Christine

    HUUUUUCH! Jetzt werd ich ja beinahe sentimental!


    Also ja, ich muss zugeben, von all den "Babies", die Markus und ich in den vergangenen 6 Jahren produziert haben, ist das Forum doch eines der erfolgreichsten! Bravo "Forum", aus dem Krabbelalter bist du heraus und hast recht selbstständig laufen gelernt. Mach weiter so! :thumbup:


    :24:


    Christine

    Liebe Salome,


    ich würde sagen, wenn uns blutrünstiger Ober-Vampir Burkhard dir die Erlaubnis zur Schadenfreude gibt, dann kann ich jetzt schlecht die Moral-Keule schwingen ... :005: :022: (Diese Smilies muss ich verwenden, in Ermangelung eines kleinen Teufelchens :D !)


    LG


    Christine

    Liebe Light,


    nein, verdrängen sollst du deine Trauer nicht, aber die richtige Dosierung finden, wäre, glaube ich, ein guter Ansatz. Wenn dich die Bilder traurig machen, dann sieh das erstmal als wichtigen Schritt in der Bewältigung: Trauer ist Ausdruck eines Verlusterlebnisses und sie ist Bewältigung zugleich. D.h. wenn man seine Trauer ausdrückt, dann kommt man auch in der Bewältigung weiter. Die Bilder helfen dir dabei, deine Trauer zum Ausdruck zu bringen. Die Frage ist: Wenn du sie in deiner Wohnung hängen hast, bist du dann die ganze Zeit traurig oder hast du auch gute Phasen? Wenn sie dich andauernd traurig stimmen, dann überleg dir, ob du es mal damit versuchst, dass du sie in eine Erinnerungs-Box tust und diese zu bestimmten Zeiten - wenn dir danach ist - herausnimmst. Wenn du auch gute Phasen hast, in denen dich die Bilder nicht belasten, dann würde ich sie an der Wand lassen.


    Wir dürfen kreativ umgehen, im Trauerprozess und das tun, was uns weiterbringt. Dabei dürfen wir auch darauf achten, was uns gut tut! :)


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Mara,


    herzlich willkommen bei uns und mein herzliches Beileid zum plötzlichen Tod deines Mannes! Aus deinem ersten Posting lese ich heraus, dass du ein bissl beunruhigt bist, weil du erst dachtest, dass du gut mit deiner Trauer klar kommst und jetzt sind es 6 Monate her und du hast den Eindruck, es geht erst richtig los und da fragst du dich (wie viele andere auch), ob das normal ist. Menschen brauchen unterschiedlich lange bis sie realisieren, was der Tod eines Menschen für sie bedeutet. Desto inniger die Beziehung zum Verstorbenen und desto plötzlicher der Tod, desto länger dauert mitunter auch der anfängliche Betäubungszustand, der ja ein Schutz der Seele und des Körpers ist. Man realisiert erst im Nachhinein Stück für Stück und erst allmählich brechen die Gefühle wirklich auf. Sei also nicht besorgt, lass die Wellen der Trauer zu, bring sie zum Ausdruck und wenn du zwischendurch gute Phasen hast, dann nimm sie als Erholungsphasen zwischendurch. Allmählich, ganz langsam werden die Wellen flacher und das Trauermeer ruhiger.


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Connie!


    Ich kann deine Angst so gut verstehen! Leon hatte das auch. Und bei dir der Verlust von Manuel als "Vorgeschichte"....... ;(


    Wie gehts denn heute mit der Verkühlung/dem Pseudokrupp? Warst du beim Arzt? Wir haben damals Tabletten für den Notfall bekommen, die haben mir zumindest die Angst ein bissl reduziert!


    Alles Liebe!


    Christine

    Hallo Elisabeth,


    heute Abend haben wir ja das erste Treffen für trauernde Eltern in Innsbruck und ich habe einen Drachen als Symbol mit dabei! :)


    Das Klassentreffen ist nich so zustande gekommen, wie es geplant war, sondern im sehr kleinen Kreis. Irgendwie hatte keine Zeit ein richtig großes Treffen zu organisieren. Letztes Mal habe ich das mit einer Kollegen organisiert(wir beide waren immer schon die "Gschaftlerinnen" in der Klasse), ich hatte aber heuer einfach nicht die Energie dazu, die Kollegin bekam grad ihr 3. Kind und keine andere konnte sich aufraffen. Schade eigentlich, aber es ist halt so. Der Abend war dann nicht so mein Fall, aber das lag vielleicht auch an mir.


    Ganz liebe Grüße nach Oschttirol!
    Christine

    Liebe Salome,


    dass du immer wieder auch einen guten Humor trotz deines ganzen Unglücks hast, das finde ich einfach sehr schön und bewundernswert! :)
    Alles Liebe!
    Christine

    Lieber trauriger-engel,


    Kinder zeigen oft stark zeitverzögert Trauerreaktionen. Dass dein Sohn jetzt Schwierigkeiten in der Schule hat, das kann also durchaus so eine Reaktion sein. Es wäre sogar typisch. Was deine Trauer betrifft, so solltest du nicht versuchen, sie vor deinen Kinder zu verbergen, sie spüren ja trotzdem, dass etwas mit dir nicht stimmt und beziehen das dann häufig auf sich selbst: Kinder geben sich selbst Schuld dafür, wenn es den Eltern schlecht geht und sie sich das nicht erklären können. Zeig deinen Kindern deine Trauer, erkläre sie ihnen aber. Trauer ist ein gesunder Prozess, ein Heilungsprozess. Wenn du deiner Trauer Ausdruck geben kannst, dann wirst du gesund aus der Trauer hervorgehen, unterdrückst du sie, dann blockierst du sei, was sehr häufig zu Komplikationen führt. Wenn deine Kinder erleben dürfen, dass man traurig sein darf und sie ihre Trauer auch zeigen dürfen, dann kommt auch für sie der Heilungsprozess in Gang. Redet also über die Oma, besucht sie am Grab. Weinen ist erlaubt, wenn euch danach ist. Was auch wichtig ist: Kinder haben einen anderen Trauer-Rhythmus: Das Auf und Ab, das du bei dir selber wahrnimmst, ist natürlich und gesund, bei Kindern wechselt das Auf und Ab schneller, weil sie Schmerz nicht so lange aushalten können und schneller wieder Erholungsphasen dazwischen brauchen.


    Wertvolle Tipps rund um deine Trauer und die Trauer von Kindern findest du in unserem ASPETOS-Trauer-Ratgeberhier


    Alles Liebe
    Christine

    Hallo shadow,


    auch von mir ein spätes, aber sehr herzliches Willkommen bei uns hier. Ich komm oft nicht bei allen dazu, gleich zu schreiben und ich hab gesehen, du bist ja bereits in guten Händen, bei allen hier, die dich so gut aufgenommen haben! Mir ist wichtig, das, was Burkhard dir rät, zu unterstreichen: Wende dich an einen Arzt (Hausarzt oder Psychiater), wenn die Schlafstörungen nicht besser werden.


    Alles Liebe!
    Christine