Hallo Beate,
mein herzliches Beileid und willkommen bei uns!
Wie alt sind denn deine Kinder?
Ich würde mich mit beiden in einen ruhigen Raum in eurer Wohnung hinsetzen. Es wäre gut auch noch eine Freundin oder einen Freund zu diesem Gespräch dazuzubitten, dass du dich sicherer fühlst und nicht alleine bist. Und dass je einer sich um ein Kind kümmern kann, wenn das nötig ist. Es könnte sein, dass ein Kind aus dem Raum rennt und da sollte einer nachgehen und der zweite beim anderen Kind bleiben. Das muss aber nicht sein, das kann sein. Das ist eine natürliche Fluchtreaktion, weil man gerne vor solchen Nachrichten flüchtet oder plötzlich den Raum verlassen muss, indem die Nachricht überbracht wurde.
Beginne mit einem vorbereitenden Satz: "Ich muss euch leider eine sehr schlechte Nachricht überbringen. "
Und sag dann klar die Wahrheit: "Euer Vater ist am Wochenende gestorben."
Ich würde diesen Satz mal bei deinen Kindern ankommen lassen. Wenn sie dann nachfragen, wie er gestorben ist, dann sag ihnen die Wahrheit, ganz gleich wie alt sie sind. Sag ihnen, dass er "sich selbst das Leben genommen" hat. Antworte immer auf die Fragen, die kommen, sachlich und der Wahrheit entsprechend, dadurch dosierst du die Wahrheit nach ihren Bedürfnissen. Kinder wissen, wieviel sie wissen wollen, was nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Je nachdem wie alt Kinder sind, ist mit unterschiedlichen Reaktionen zu rechnen. Wenn wenig Reaktion kommt, rechne damit, dass sie zeitverzögert reagieren. Achte darauf, bleib in Kontakt und signalisiere Gesprächsbereitschaft. Wenn sie erstmal gar nicht drüber sprechen wollen, akzeptier das zunächst als Schutzreaktion. Frag aber unbedingt nach, was für sie jetzt wichtig ist, ob sie einen bestimmten Wunsch oder ein bestimmtes Bedürfnis haben, wie es ihnen geht ...
Für Kinder und Erwachsene ist es in solchen Situationen wichtig, dass sie "etwas tun" können. Überleg mit deinen Kindern, was ihr tun werdet:
- Wie wollt ihr Abschied nehmen?
- Was wollen du und deine Kinder dem Verstorbenen noch sagen und mitgeben?
- Was ist euch wichtig?
Lass deine Kinder in die Schule gehen, wenn sie das wollen, wenn nicht, gönne ihnen ein paar Tage Pause.
Alles Liebe, viel Kraft!
Christine