Beiträge von Christine

    Hallo Melinda,


    aber du hast doch immerhin ihre Telefonnummer! Und du siehst sie ja dann in der Woche drauf oder? Vielleicht würdest du einen großen Schritt nach vorne machen, wenn du es mal probierst "einfach so darüber zu reden". Was wäre denn das Schlimmste, was passieren kann?


    Picknick klingt gut! Vielleicht magst du mit der Familie deines Vaters kontakt aufnehmen und fragen wie es ihnen geht?


    Liebe Grüße!


    Christine

    Hallo Melinda!


    Ich würd sie einfach anrufen und es ihr erklären. Außerdem: Lehrerinnen fühlen sich meist sehr geschmeichelt, wenn man ihnen Vertrauen schenkt und das kann ja nie schaden! ;-)


    Leg dir einen Plan für diese beiden Tage fest: Tu Dinge, die dich an deinen Vater erinnern und plane auch erholsame und schöne Dinge für dich ein!


    Alles Liebe


    Christine

    Hallo Fr. Maxi Maier :D !


    Das mit dem Schamgefühl ist eine gute Erklärung, ich hab mir das schon gedacht, dass es darum geht. Bei der ersten Waschung, bei der ich dabei war, haben mich die Frauen aus dem Raum gejagt (ich muss nachträglich schmunzeln über meine Blödheit!): Es war ein kleines Mädchen, das verstorben war und es kam obduziert aus der Pathologie. Ich hab dieses Mädchen bei uns im Versorgungsraum für die Frauen auf den Waschtisch gelegt und mit einem weißen Leintuch bedeckt. Als dann die Frauen - auch die Mutter - kamen, hatte ich gleich einen guten Draht zu den Frauen, obwohl sie mich nicht verstanden haben, außer die Mutter, denn die sprach gut Deustch. Ich habe ihnen alles erklärt und sie auf das Mädchen vorbereitet. Die Mutter hat übersetzt und wollte nicht bei der Waschung dabei sein. Sie wollte sich danach von ihrem Kind verabschieden. Ich habe gefragt, ob ich bei der Waschung dabei sein soll oder ob ich bei der Mutter bleiben soll. Die Frauen, sie hatten ja auch Angst vor der Situation, haben mir gedeutet, ich solle mitgehen. Eine der Frauen blieb bei der Mutter. Im Versorgungsraum haben die Frauen gleich ihren Klagegesang angestimmt, das war sehr eindrucksvoll. Sie deuteten mir, dass ich das Leintuch zurückschlagen soll und ich unsensibles Weibsstück habe das Leinen ganz über den Körper des Mädchen runtergezogen, sodass es ganz nackt dalag. Ui, die haben geschimpft und mich rausgejagt. Aber aus solchen Sirtuationen lernt man eine Menge! Wir achten natürlich auch auf die Intimzonen unserer Verstorbenen, indem wir sie bedecken, aber es gibt auch Augenblicke, da ist der Verstorbene ganz nackt.


    Es ist in unserer Kultur so, dass das Schamgefühl in Bezug auf den toten Körper nicht mehr so strak wahrgenommen wird wie bei euch, denk ich.


    Ich glaube, dass es für Frauen halt sehr schwer ist, sich gegen Regeln zu stellen, welche die Männer aufstellen. Männer haben halt mehr Macht und richten sichs wie sie es brauchen und mögen. Das ist bei uns so, das ist bei euch extremer. Und wenn du als trauernde Frau in einem absoluten Schwächezustand bist, dann hast du einfach nicht die Kraft, dich dagegen zu stellen!


    Liebe Grüße


    Christine

    Liebe Beate,


    "die Kleine" muss unbedingt zur Beerdigung mitdürfen! Sie muss verstehen, was passiert ist, sie muss eine Glegenheit haben, von ihrem Vater Abschied zu nehmen! Kinder machen eher Schwierigkeiten, wenn sie nicht mitgenommen werden: Sie fühlen sich ausgeschlossen und nicht ernst genommen.Sie werfen das den Erwachsenen später vor. Es fehlt ihnen etwas, sie brauchen auch einen Raum, ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen. Trauer ist ja keine Krankheit, sondern ein Heilungsprozess und wir dürfen sie auch bei Kindern nicht blockieren. Der Abschied am offenen Sarg und/oder bei der Beerdigung begünstigen den gesunden Start in die Trauer.Das ist eine Erfahrung, die wir ständig machen!


    Alles Liebe


    Christine

    Hallo an alle Trauernden!


    elisabeth65 hat mich auf eine Idee gebracht: Wenn ihr hier auflisten könntet, was


    ... :) wirklich tröstet und hilft


    und was :( gar nicht tröstet und hilft ...


    dann hätten wir eine tolle Sammlung von Tipps für die, die "trösten" wollen bzw. für die, die unsicher sind, wie sie mit Trauernden umgehen sollen.


    Meine Idee wäre dann auch, diese Tipps im nächsten Trauerratgeber der TrauerHilfe abzudrucken.


    Also los: Was tröstet und hilft euch wirklich? Und was ist völlig daneben ...


    Liebe Grüße


    Christine

    Chrisi ist mir immer einige Tage voraus, und ich mache ihr dann alles nach.


    :) Der Satz gefällt mir, denn dazu ist das Forum ja da! Es ist so schön, wenn auch die Männer mitmachen, finde ich!


    Das "Abrunden" finde ich ganz toll! Dass du nach diesen Dingen suchst oder sie aufsuchst!


    Ich kenn das mit der Kleidung. Nach einem Unfall muss man sie vom Verstorbenen echt oft runterschneiden, weil es nicht anders geht. Und die Kleidung ist vermutzt, blutig ... und wir schmeißen sie dann weg,


    1. weil es uns selber zu heftig ist, sie so knapp danach den Eltern zu übergeben und


    2.es ist uns auch zu heftig sie aufzubewahren, bis jemand danach fragt.


    Fällt dir da eine Lösung ein?


    Mich bringt dein Beitrag auf eine Idee:


    Wir könnten doch einen Thread eröffnen mit einer Sammlung "was wirlklich tröstet und hilft" von euch Angehörigen formuliert und wir könnten diese Sammlung im nächsten Trauerratgeber abdrucken. Das wär eine gute Idee!


    Ich werde gleich einen solchen Thread eröffnen!


    Liebe Grüße nach O-Tirol! :)


    Christine

    Liebe Melinda,


    du vergisst es, weil du nicht dran denken möchtest. Das ist ganz normal. Schreib deiner Lehrerin einfach ein Mail und sag ihr, warum du wahrscheinlich nicht kommen wirst.


    Was planst du denn für diesen Tag und Geburtstag hast du ja am Tag davor auch, oder?


    Alles Liebe!


    Christine

    Liebe Elisabeth,


    ich lese aus deinen Zeilen sehr viel Trauer heraus und das mit den T-Shirts hast du als "grausig" beschrieben. Wie meinst du denn das Wort genau?Ich lese heraus, dass du diese Tage - wie Chrisi - sehr bewusst angegangen bist, - mit vielen Stationen, die Erinnerungen provoziert haben und auch den Schmerz.


    Aber ich lese auch heraus, ... hmmm ... irgendwie neben dem Schmerz eine Art Akzeptanz neben der Warum-Frage. Es waren auch Momente, die tröstlichen waren und die nicht nur "grausig" waren, sondern, die auch gut getan haben.


    Ich bewundere bei dir und Chrisi, wie ihr ein Jahr nach diesen wahnsinnigen Todesfällen derart stark mit diesen Tagen umgeht und wie ihr sie bewältigt. Ich denk mir da immer: Wow! Genau so geht es! Aber ich weiß gar nicht, ob ich das selber in der gleichen Situtaion so schaffen würde! Hut ab, ehrlich!


    Ein Mini-Treffen mit Männern in Oscht-Tirol also! Nicht schlecht! Bitte wir wollen ein Foto - unbedingt! Chris, du darfst fotografieren, weil du willst ja nie selber drauf sein, du feige Nuss ;) :P !


    Alles Liebe, erholsame Tage!


    Christine

    Hallo Maki, hallo Elisabeth!


    Die "Chefs" sagen:


    "Das ist sehr interessant!" Ich habe ja einige Waschungen miterlebt, da wir Muslimen bei uns im Versorgungsraum die Möglichkeit dazu geben. Das ist immer eine ganz besondere Atmosphäre. Ich war ja nur bei weiblichen Verstorbenen dabei, da haben die Männer draußen gewartet.


    Einen Verstorbenen zu waschen und anzukleiden oder - wie es bei Muslimen ist - in ein weißes Tuch einzunähen, ist für Angehörige sehr wichtig. Es ist ein Abschiedsritual und hilft einerseits den Tod zu realisieren, andererseits kann man dem Verstorbenen noch etwas Gutes tun (dein Vergleich mit der Sterilisation vor der OP ist übrigens super!). Wenn man für einen Verstorbenen noch etwas tun kann, dann reduziert das Schuldgefühle. Und Schuldgefühle gibt es bei einem Todesfall IMMER, (auch wenn man gar nicht schuldig ist), aber das wisst ihr ja alle selbst nur zu gut.


    Für mich stellt sich aber folgende Frage: Die Trennung von Männern und Frauen in dieser Situation finde ich schwierig. Denn wenn eine Frau oder ein Mädchen stirbt, dann dürfen die Männer bzw. der Vater nicht dabei sein. Umgekehrt, dürfen bei verstorbenen Männern oder Buben, die Mütter und die Frauen nicht dabei sein. Was ich auch sehr schwierig finde, ist, dass die Frauen nicht an der Beerdigung teilnehmen sollen.Das ist auch wichtiges Ritual des Abschiednehmens und man will ja immer bei seinem Kind sein - bis zum bitteren Ende! ;(


    Wenn man als Mutter einen Sohn verliert (ich habe ja selbst einen Sohn), dann darf man ja eigentlich weder bei der Waschung noch bei der Beerdigung dabei sein. Diesen Gedanken finde ich ganz entsetzlich. Liebe Maki, was sagst denn du dazu?


    Noch etwas: Ich bin ja selbst als 6-jähriges Mädchen überfahren worden (von einem Polizisten mit Polizeiauto im Dienst! Nachträglich ist das schon auch ein bissl komisch oder? :rolleyes: ). Ich habe überhaupt nichts mitgekriegt, ich kann mich an den Unfall auch überhaupt nicht mehr erinnern. Ich kann mich erinnen als ich auf dem Röntgentisch zu mir kam. Vielleicht erleichtert dich das auch ein bisschen!


    Alles Liebe


    Christine


    Alles Liebe! Ein toller und interessanter Beitrag

    Liebe Beate,


    beide "Kinder" sind ja schon in einem Alter, indem sie alles sehr gut verstehen können. Auch wenn du ihnen die Nachricht getrennt überbringst, ist es gut, wenn du jemanden hast, der dir beisteht! Dass du Angst hast, ist normal.


    Für Krisenintervention ist in Deutschland die "Notfallseelsorge und Krisenintervention" zuständig. Du kannst über diese Kontaktliste herausfinden, wer für deine Region zuständig ist. Vielleicht rufst du dort an und fragst, wen du anrufen kannst, wenn eines deiner Kinder Reaktionen zeigt, mit denen du nicht zurechtkommst:


    http://www.fachverband-nkm.de/link.html


    Liebe Grüße, ich bin sicher, dass du das gut machst!


    Christine

    ... und ich hab mir schon gedacht, die liebe Kate hat meinen Beitrag gelöscht, weil ich so schlecht über ihre Mutter (Hinke-Schnecke) und ihre Bettgenossin (sabbernde Schnarchnase) geschrieben habe.


    Apropos Schnarchnase/Bettgenossin: Da kommen jetzt sicher schräge Phantasien und Gerüchte im Forum auf. *hähähä* :D


    Küss mir beide ganz lieb auf die Schnauzen und weil Geburtstag ist von mir aus auch den Chinesen mit dem Dosen-Kompott!


    Bussi


    Christine

    Liebe Kate,


    auch von mir (und sicher auch von unserem unter Pinien oder Palmen faulenzenden und bierschlürfenden Markus) alles, alles Liebe zum Geburtstag!


    Das mit der Torte wird sich irgendwie reglen. Im allerschlimmsten Notfall - wenn das mit der Torte nicht klappen sollte - wirst du halt am Abend beim Chinesen mit der Hinke-Schnecke und der alten sabbernden Schnarchnase ein Geburtstags-Dosen-Kompott essen ... :P


    Jan pustet dir heute offensichtlich Sonne und extreme Heißluft aus Kuba herüber! Er weiß eben, was seine Mama mag!


    Alles Liebe, schön, dass es dich gibt!


    Christine

    Hallo Beate,


    mein herzliches Beileid und willkommen bei uns!


    Wie alt sind denn deine Kinder?


    Ich würde mich mit beiden in einen ruhigen Raum in eurer Wohnung hinsetzen. Es wäre gut auch noch eine Freundin oder einen Freund zu diesem Gespräch dazuzubitten, dass du dich sicherer fühlst und nicht alleine bist. Und dass je einer sich um ein Kind kümmern kann, wenn das nötig ist. Es könnte sein, dass ein Kind aus dem Raum rennt und da sollte einer nachgehen und der zweite beim anderen Kind bleiben. Das muss aber nicht sein, das kann sein. Das ist eine natürliche Fluchtreaktion, weil man gerne vor solchen Nachrichten flüchtet oder plötzlich den Raum verlassen muss, indem die Nachricht überbracht wurde.



    Beginne mit einem vorbereitenden Satz: "Ich muss euch leider eine sehr schlechte Nachricht überbringen. "


    Und sag dann klar die Wahrheit: "Euer Vater ist am Wochenende gestorben."


    Ich würde diesen Satz mal bei deinen Kindern ankommen lassen. Wenn sie dann nachfragen, wie er gestorben ist, dann sag ihnen die Wahrheit, ganz gleich wie alt sie sind. Sag ihnen, dass er "sich selbst das Leben genommen" hat. Antworte immer auf die Fragen, die kommen, sachlich und der Wahrheit entsprechend, dadurch dosierst du die Wahrheit nach ihren Bedürfnissen. Kinder wissen, wieviel sie wissen wollen, was nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt.


    Je nachdem wie alt Kinder sind, ist mit unterschiedlichen Reaktionen zu rechnen. Wenn wenig Reaktion kommt, rechne damit, dass sie zeitverzögert reagieren. Achte darauf, bleib in Kontakt und signalisiere Gesprächsbereitschaft. Wenn sie erstmal gar nicht drüber sprechen wollen, akzeptier das zunächst als Schutzreaktion. Frag aber unbedingt nach, was für sie jetzt wichtig ist, ob sie einen bestimmten Wunsch oder ein bestimmtes Bedürfnis haben, wie es ihnen geht ...


    Für Kinder und Erwachsene ist es in solchen Situationen wichtig, dass sie "etwas tun" können. Überleg mit deinen Kindern, was ihr tun werdet:


    - Wie wollt ihr Abschied nehmen?
    - Was wollen du und deine Kinder dem Verstorbenen noch sagen und mitgeben?
    - Was ist euch wichtig?


    Lass deine Kinder in die Schule gehen, wenn sie das wollen, wenn nicht, gönne ihnen ein paar Tage Pause.


    Alles Liebe, viel Kraft!


    Christine

    Hallo,



    dass du zuerst geweint hast, dir schlecht war, dir fast die Luft weggeblieben ist und danach die Leere und Gefühlstaubheit ... das sind typische Schockreaktionen. Der Schock ist ein Schutz des Körpers und der Seele und normal und gesund. Dass du als erstes sehr heftig reagiert hast, könnte daran liegen, dass du zu deinem Onkel eine sehr innige Beziehung hattest oder aber auch, dass "alte unbewältigte Trauer" - z.B. Trauer um den Tod deiner Großmutter - mit diesem neuen Todesfall wieder aufgebrochen sind.



    Das alles ist zunächst einmal normal.



    Wie geht es dir jetzt körperlich (Übelkeit, Atmung etc.)?


    Und wie planst du nächsten Tage?



    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Sandra!



    Auch wenn du immer wieder mal einen Tiefpunkt hast, sehe ich insgesamt einen starken Trend aufwärts. Du hast eine neue Arbeit und feine Kollegen, du unternimmst viel ..... das alles klingt sehr gut.



    Dass der Schmerz immer wieder durchbricht, weil deine Trauerarbeit noch nicht abgeschlossen ist, ist ganz normal. Das mit der Bank jetzt ist natürlich sehr unangenehm, das ist klar und ich hoffe natürlich, das kriegst du zu deinen Gunsten hin!



    Dass du nur im Trauerforum bist, wenn es dir schlecht geht, ist gut so. In den guten Phasen sollst du dich ja erholen und auf andere Gedanken kommen!



    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Connie,



    ich kenne ja Manuel überhaupt nicht, aber in meiner Phanatsie sind Manuel und Jan richtige kleine Spitzbuben geworden, die es ganz faustdick hinter den Ohren haben! :)



    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Salome,



    du klingst wütend und erleichtert zugleich. Ich denke, es war sehr wichtig, mal "Dampf abzulassen", wie du es schreibst. Gefühle müssen raus, das ist ein Teil der Bewältigung!



    Liebe Grüße


    Christine