Beiträge von Christine

    Liebe Chrisi!


    Ohje! Das tut mir leid, wenn es da Komplikationen gibt, das hat jetzt grade noch gefehlt! :(


    Wegen Allerheiligen/Allerseelen: Es gibt Tage im Jahr, die sind besonders hart. Dieses Thema haben wir hier regelmäßig und jeder plant dann, wie man den Tag am besten "rumbringen" könnte. Vielleicht begehst du den Tag ganz bewusst - mit Dingen für Rene und mit Dingen für deine Mutter.


    Mach dir nicht so viel Druck mit dem Friedhof an den beiden Tagen. Wenn du es zu den öffentlichen Terminen schaffst hinzugehen und dir das wichtig ist, dann tu es. Wenn es dir zu heftig ist, mit all den anderen dort zu stehen, dann geh hin, wenn der Trubel vorbei ist. Für Rene und deine Mutter ist nur wichtig, dass du sie nicht vergisst und an sie denkst und das kann man ja überall. Vielleicht magst du mit deinem Mann an dem Tag gemeinsam Renes Lieblingsessen kochen und den Lieblingskuchen deiner Mutter zum Nachtisch (oder umgekehrt?) und ihr könnt auch zwei Plätze zusätzlich decken: Einen für Rene und einen für deine Mutter. Das ist nicht jedermanns Sache, das weiß ich schon, aber Rene gefällt das wahrscheinlich. ;) :)


    Alles Liebe


    Christine

    Hi Chrisi!


    Ich hoffe, dein Mann hat denselben Musikgeschmack wie du! Wenn dem nicht so ist, dann sag ihm, er ist nicht nur klasse, weil er jetzt in der Nacht bei dir und deinen Ohrgeräuschen bleibt, sondern er ist zusätzlich ein "wahrer Held" :thumbup: .


    Aber ich glaub, er braucht dich jetzt in der Nacht auch, oder?


    Dass man am Friedhof Leute trifft, kann anstrengend sein, das zeigt ja deine letzte Begenung. Dass du jetzt mal jemanden getroffen hast, der es gut mit dir meint und sich Zeit genommen hat, mit dir zu reden und zu weinen (!), das freut mich! Dass ihr sogar lachen konntet, finde ich großartig!


    Weiter so! :)


    Christine

    Meine Mutter ist ein Kind des zweiten Weltkrieges und hat schon in ihrer Kindheit furchtbares miterlebt. Sie selbst wurde als Versuchskaninchen in einer Wiener Klinik drei Jahre lang gequält und hat mit 13 Jahren zusehen müssen wie ihre Mutter umgebracht wurde. Nach dem Krieg hat sie schwer gearbeitet obwohl sie es nicht durfte (TBC) ;( Mit 19 Jahren hat sie meinen Vater kennengelernt und geheiratet. Zwei meiner Brüder starben und meine Mutter fast auch. Mein Vater war brutal und hat sie vergewaltigt und geschlagen. Aus Rücksicht auf meinen Bruder und mich blieb sie. Es gab keinen Tag an dem er sie nicht tyranisiert hat. Als Kind war ich machtlos und später als ich ausgezogen bin habe ich es nicht mehr so mitbekommen. Mit 50 Jahren wurde ihr Herzleiden (Angina pectoris) noch schlimmer, dann bekam sie noch Krebs, Diabetes und das Wasser stieg immer wieder. Die letzten zwei Jahre waren besonders schlimm. Mein Vater trank immer mehr und quälte sie weiter. Noch immer sehe ich die tränenüberstömten Augen meiner Mutter vor mir. Im letzten halben Jahr war sie fortwährend im Spital und die letzen zwei Monate konnte sie nicht mehr gehen. Das sie Schmerzen hat vom Wasser im Bauch hat sie uns verheimlicht. Sie wollte nicht mehr leben und sagte uns auch, dass sie bald sterben wird. Wir glaubten ihr nicht. Meine Mutter war und ist ein Engel und hat so viel leiden müssen. Ich verkrafte das nicht. Ich möchte auch sterben. Ihr Todeskampf dauerte Stunden und wir sahen nur zu. Ich fühle mich erbärmlich meiner Mutter nicht geholfen zu haben.


    Liebe Erika,


    das ist eine ganze Menge an Schuldgefühlen, die du da mit dir rumträgst. Vielleicht sollte man die mal ein bissl sortieren und sehen, welche man ablegen kann, damit es insgesamt leichter wird:


    1. Die Kindheit und Jugend in der NS-Zeit: Dafür kannst du wirklich nichts. Das war sicherlich alles SEHR schlimm. Aber es ist nicht deine Schuld.


    Stell dir ein Zimmer vor und pack dieses Schuldpaket von deiner Schulter und leg es in Ecke Nr. 1.


    2. Dass deine Mutter deinen Vater geheiratet hat, ist nicht deine Schuld. Und dass sie trotz allem bei ihm geblieben ist, ist auch nicht deine Schuld. Die Formulierung "aus Rücksicht auf meinen Bruder und mich blieb sie", kann ich nicht verstehen. Ich denke, dass auch für deinen Bruder und dich die Situation furchtbar war. Es ist nicht deine/euere Schuld. Pack das Paket in Ecke Nr. 2.


    3. Als Kinder hättet ihr eurer Mutter nicht helfen können. Das ist nicht die Aufgabe oder Funktion von Kindern. Kinder müssen beschützt werden. Nicht umgekehrt. Pack auch das in Ecke Nr. 2.


    4. Als ihr ausgezogen seid, hätte eure Mutter weggehen können (ich weiß, dass das für viele Frauen schwer ist, v.a. für Frauen aus der Kriegsgeneration, aber zu bleiben, ist offensichtlich auch keine gute Alternative). Sie ist geblieben. Dass sie geblieben ist, ist nicht deine Schuld. Pack das Paket auch in Ecke Nr. 2.


    5. Ihr habt ihr nicht geglaubt, dass sie sterben wird. Das kommt häufiger vor, als man denkt. Man will den nahen Tod eines Menschen zuerst nicht wahrhaben und braucht einfach Zeit, das zu realisieren. Viele Menschen realisieren erst, wenn der Mensch gestorben ist, dass die Zeit vorher ein Sterbeprozess war. Außerdem hat deine Mutter offensichtlich einiges verheimlicht, das euch beim Realisieren geholfen hätte. Nimm dieses Päckchen von deiner Schulter unter deinen Arm und verlass das Zimmer.


    Das Zimmer ist nicht dein Zimmer, sondern das deiner Mutter und die Schuldpakete in Ecke 1 und 2 kannst du dort lassen.


    Bleibt noch Schuldpaket Nr. 6 übrig:


    6. Der Todeskampf, bei dem ihr zugesehen habt: Wie sah dieser Todeskampf aus? Was hättest du tun können, um diesen Todeskampf zu erleichtern? Hätte es tatsächlich etwas gegeben, das du machen hättest können, dass es für sie leichter gewesen wäre? Wäre das in deiner Macht gelegen?


    Nimm die Päckchen Nr. 5 und 6 mit und bring sie in ein anderes Zimmer. Das ist dann deines. Ich denke nicht, dass du Schuld hast, aber ich glaube, dass du hier noch ein bissl dran arbeiten musst, dass dir das auch klar ist und dass du eine Ecke in deinem Zimmer dafür aussuchst.


    Vielleicht hilft dir der Gedanke: Schuldgefühle zu haben, heißt nicht, schuldig zu sein. Fast alle Trauernden haben in der Anfangsphase der Trauerarbeit Schuldgefühle, denn man hat leicht das Gefühl, dass man MEHR tun hätte können. Diese Schuldgefühle sind ganz normal und es ist einfach Teil der Trauerarbeit, sie zuzulassen und sie zu bearbeiten.


    Sie hier zu diskutieren, finde ich eine gute Strategie, denn die Leute im Forum kennen solche Gefühle nur zu gut! :)


    Also, ich bin gespannt, was du jetzt sagen wirst!


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Chrisi!


    Liebe Grüße an deinen Mann! :D


    Ich dachte natürlich, dass er bis es dir besser geht, nachts bissl ins Wohnzimmer oder so "verlagert" wird, aber wenn er meint, er gewöhnt sich dran, dann soll er's mals versuchen!


    Hast du einschlafen können?


    Liebe Grüße


    Christine

    Hallo Chrisi,


    deine Ohr-OP und dass du nicht schlafen kannst, das schwächt dich natürlich zusätzlich und in der Nacht ist ja dann alles immer noch schlimmer für uns!!! Kein Wunder, dass du "nur mehr Tränen" hast. Mein Mann hat Tinnitus und hat diese Ohrgeräusche mittlerweile sehr gut integriert, ich weiß aber, wie verzweifelt er die erste Zeit war. Geholfen hat ihm eine gewisse Geräuschkulisse in der Nacht, dass das Ohrengeräusch nicht so im Vordergrund war. Vielleicht hilft es, wenn du beim Einschlafen ein Radio leise eingeschaltet hast, das sich dann selber wieder ausschaltet. Vielen Patienten mit Ohrgeräuschen hilft das in der Anfangszeit.


    Ich hoff natürlich, dass das bald vorbei ist! Und sonst: Gibt es irgendetwas, das dir gut tut und das du in dieser schwierigen Zeit öfter machen könntest, um dich ein bissl besser zu fühlen?


    Alles Liebe und ein riesiges Kraftpaket!


    Christine

    Liebe Chrisi,


    wir haben hier im Forum schon öfter darüber diskutiert, wie verletzend Menschen sein können. Dass du am Friedhof so eine Begegnung haben musstest, tut mir echt leid! Solche Begegnungen bleiben aber - wie es scheint - niemandem erspart.


    Es wäre gut, wenn man in so einem Augenblick authentisch reagieren könnte und sagen könnte: "Glauben Sie wirklich, dass wir nicht andere Probleme haben? Glauben Sie wirklich, dass, wenn das eigene Kind stirbt, wichtig ist, wer auf der Todesanzeige an 1. Stelle steht?"


    So eine Aussage würde vielleicht in die Schranken weißen. Aber ich weiß, dass man im ersten Moment einfach baff ist und man sich zu rechtfertigen beginnt. Oft bewirken aber Rechtfertigungen genau das Gegenteil von dem, was man beabsichtigt: Wer sich versucht zu rechtfertigen, ist eh schon verdächtig!


    Liebe Chrisi: Auch wenn du bei der nächsten solchen Begegnung einfach nur "baff" bist ..., du hast keinen Grund dich für dein/euer Handeln zu rechtfertigen. Wenn du nicht weißt, was sagen, leg dir Sätze zurecht wie: "Wir haben jetzt echt andere Sorgen" (oder so ähnlich) und geh einfach. Oder: Geh einfach, wenn dir nichts einfällt.


    Ich möchte mich Kate anschließen: Es ist ganz toll, dass ihr die Freundin nicht vergessen habt und erkannt habt, dass sie einen wichtigen Platz in der Familie und auf der Todesanzeige hat!


    Und: Nicht alle denken so, wie die Frau am Friedhof!


    Und: Egal, wie das Thema dieses Threads lautet, du hast wieder Tränen! Das ist gut so! Und jeder, der diesen Prozess hier mitlesen kann, lernt sehr viel. Da bin ich sicher!


    Alles Liebe


    Christine

    Natürlich sieht nicht jeder Pappsarg wie eine Bananenschachtel aus, aber es gibt in jedem Fall die beschriebenen Probleme mit den Pappsärgen. Das kann man natürlich nicht wissen, wenn man nicht von der Branche ist. Es gibt viele Möglichkeiten Holzsärge zu gestalten oder bei einem Abschied individuelle Elemente der Kommunikation mit dem Verstorbenen einzubinden. Am offenen Sarg geht das natürlich am besten, aber auch für den Abschied am geschlossenen Sarg gibt es viele schöne Möglichkeiten. Man kann auch auf einen lackierten Holzsarg (und es gibt natürlich auch weiß lackierte Holzsärge) mit Permanent-Stiften Worte des Abschieds schreiben. Man kann Särge mit wasserlöslichem Akryllack bemalen. Ein weiteres schönes Beispiel: Nach dem Tod einer jungen Frau, haben sich deren Freundinnen vor der Beerdigung getroffen. Jede hat eine Blume mitgebracht und diese Blumen haben die Frauen dann auf ein weißes Leintuch genäht und bei der Trauerfeier über den Sarg gelegt. Beim Aufnähen der Blumen wurde ganz sicher viel geweint, aber es wurden auch schöne und lustige Erinnerungen ausgetauscht. Da ist sicherlich schon ein gutes Stück Trauerarbeit getan worden!


    Liebe Grüße, Christine

    Lieber Michi,


    dass die letzten Beerdigungen, bei denen du warst, so steril und unansprechend waren, tut mir leid. Ich denke aber, dass das gar nicht so sehr an den Särgen lag, sondern viel mehr an der "sterilen" Gestaltung dieser Beerdigungen. Die traditionellen Trauer- und Abschiedsrituale passen oft nicht mehr in unsere Zeit und wirken "leer". Angehörige werden zu wenig eingebunden, sie fungieren als "Publikum" bei der Trauerfeier und Kommunikation zwischen Angehörigen und Verstorbenen (Abschied ist ja eigentlich "Kommunikation") findet kaum statt.


    Zum Papp-Sarg, der auch "Öko-Sarg" heißt, hat mein Kollege Klaus Wagner, Bestatter in Bitburg DE einiges zu sagen und ich möchte seine Erfahrungen hier einfach zitieren:


    "So ist es richtig, dass sich das Grab bei einer Erdbestattung schneller setzt, da der Pappsarg sofort zusammenbricht. Das wird sich allerdings bei sehr vielen Böden äußerst negativ auf die Verwesung der Leiche auswirken, da die Sauerstoffzufuhr direkt unterbrochen wird und so wichtige Bakterien und Mikroorganismen ihr Werk nicht mehr vollziehen können. Wenn ich nach 25 oder 30 Jahren noch ein paar Holzbohlen finde, ist das nicht schlimm, bei einer nicht vollständig verwesten Leiche sieht das schon anders aus.


    Bei Krematorien kann es auch zu dem Problem kommen, dass sich der Pappsarg schon bei der Öffnung des Ofens entzündet und bereits im Raum brennt, anstatt erst im Ofen. Zudem rechnen viele Krematorien mit dem Eigenbrennwert des Holzes, was natürlich die künstliche Zufuhr von Energie entsprechend senkt und somit durchaus auch zu einer vernünftigen Ökobilanz führen kann. (Laut Auskünften die ich von Krematoriumsmitarbeitern erhalten habe)."

    Die Aussagen von Klaus Wagner kann ich nur unterstreichen: Ein einfacher unbehandelter Fichtensarg ist ebenso preisgünstig wie ein Pappsarg und kann genausogut - sogar besser! - gestaltet werden. Bei uns in Österreich ist der "Öko-Sarg" zwar nicht "verboten", aber in unseren Gesetzen haben wir Vorschriften bezüglich der Stabilität eines Sarges für den Transportweg eines Verstorbenen. So ist für den Transport ausdrücklich ein stabiles, dicht schließendes Behältnis vorgeschrieben, bei dem keine Flüssigkeit und keine Grüche austreten können. Bezüglich der Stabilität habe ich da beim Pappsarg meine Bedenken.


    Kurz: Er ist weder bei der Feuer- noch bei der Erdbestattung "hilfreich" und also kann er so "öko" auch nicht sein ...
    Und "schön" sind die Pappdinger auch nicht und sie haben außerdem Plastik-Klammern mit denen man sie zusammenbasteln muss ...


    Liebe Grüße


    Christine



    Zum Bild:
    Foto von Kartonsarg aus Amerika - wollen wir wirklich einen Sarg, der an eine Videorekorderschachtel erinnert?

    Lieber Markus,


    jetzt haben wir schon 2, die uns übern Haufen reden werden: Die Chris UND die Petra! :wacko:


    Und das, wo wir beide doch so stille Wässerchen und Mauerblümchen sind und uns so wenig durchsetzen können!


    ;)


    Liebe Petra, ich freu mich schon!


    Christine

    Hallo Manu!


    Ja, deine Mum kann dir hier nicht mehr antworten, ... das stimmt! :(


    Ich glaub, dass ich mich leichter täte mit dem Antworten, wenn du die Postings an uns Forums-Menschen direkt adressierst. Du kannst zusätzlich ja einen Thread für Postings an deine Mum eröffnen. :)


    Markus geht es ähnlich wie mir und ich denke, das könnte auch der Knackpunkt für andere hier sein.


    @ all:


    Markus hatte übrigens eine Idee gestern: Er meinte, wir könnten ein eigenes Forum für "Briefe an unsere Verstorbenen" anlegen. In diesem Forum könnte man nur Briefe posten und nicht antworten.


    Das ist doch eine gute Idee! Was meint ihr?


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Chrisi!


    Ja, pfeiff drauf! :D Gute Einstellung! In deinem Ort gibt es sicher Menschen, die auch einen Verlust zu beklagen haben und diese Problematik ("Was denken die anderen?") kennen. Red einfach immer offen darüber, wenn dich jemand fragt und dir danach ist. Sag, wenn es dir schlecht geht, sag aber auch, wenn es dir gut geht. Weine, wenn du traurig bist, lach aber einfach, wenn du grad lachen kannst. Trauer kommt ja in Wellen und ist nicht immer konstant gleich stark. Und was spricht dagegen, wenn wir in der Trauer mal lachen, weil ein Witz halt doch gut ist. Oder wenn dir eine lustige Geschichte von Rene einfällt :) . Vielleicht sind die, die auch grad "zu lange" oder "zu wenig lange" trauern, froh, wenn endlich jemand darüber spricht!


    Denk nicht drüber nach, was die anderen denken, das können wir meist wenig beeinflussen und außerdem: Meist ist es ja einfach auch nur ein Phantasieprodukt von uns und in Wirklichkeit denken die andern gar nicht drüber nach oder sie denken ganz anders als wir es ihnen unterstellen. Oder sie denken zwar, bewerten aber gar nicht.


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Manu,


    ich bin auch immer ganz betroffen und sprachlos, wenn ich deine Beiträge lese. Meine "Sprachlosigkeit" und deshalb antworte ich dir auch sehr selten, liegt aber vor allem auch darin, dass ich nicht genau weiß, wie du möchtest, dass wir auf deine Postings reagieren. Viele sind an deine Mutter gerichtet und nicht direkt an uns. Du kannst sehr gerne an deine Mutter schreiben, dafür ist natürlich Raum hier!


    Kannst du mir aber sagen (nur, dass ich das besser einordnen und reagieren kann), ob du, wenn du ein Posting an deine Mutter schreibst, eine Antwort von uns erwartest oder ob du einfach an deine Mutter schreibst, ohne eine Reaktion zu erwarten.


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Chrisi,


    es ist so wie Markus sagt, deine Beschreibung ist sehr eindrucksvoll, man geht förmlich mit dir mit, wenn man das liest. Der Forumstitel deines Threads lautet ja "Habe keine Tränen mehr" und jetzt hast du sie wieder, die Tränen. Wir erleben es immer wieder, dass gerade dieses "Keine-Tränen-Haben" als sehr belastend erlebt wird. Wenn es dann gelingt "Schleusen zu öffnen", wie du das so treffend beschreibst, dann ist das zwar sehr schmerzhaft, aber mit den Tränen kann auch so viel Druck und Gefühl raus, dass es letztendlich Erleichterung ist.


    Ich bin sehr froh, dass du diesen ersten Schritt in den Wald jetzt geschafft hast. Dass du das mit deinem Mann gemacht hast und sich hier in eurer Beziehung und über seine Art zu trauern vieles aufgeklärt hat, wird euch beide wieder einen riesen Schritt weiterbringen. Lass dir mit den Fotos Zeit solange du brauchst, überstürz es nicht, sammle Kraft dafür! Aber wie ich dich einschätze, hast du erlebt, dass es letztlich gut tut sich zu konfrontieren und den Schmerz rauszulassen und deshalb glaube ich, dass dein nächster Schritt gar nicht sooooo weit hin ist ... ;) .


    Jedenfalls, du hast das super gemacht! Und ich glaub, ich sprech für uns alle hier, wenn ich sag: Du kannst sehr stolz auf dich sein!


    Und wir sind es natürlich auch!


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Pips,


    Chris trifft es wie so oft auf den Punkt bzw. sie trifft hier einige Punkte gleichzeitig!


    So wie du das beschreibst, klingt das ganz "richtig". Lass dich mal ein bisschen näher zu ihm hintreiben (schließlich ist ja nicht nur die Trauer ein Wellenmeer, sondern eben auch die Liebe und da können wir uns ja auch einfach ein bissl dahintreiben lassen, ;) nichtwahrnicht?) und schau mal, ob sichs dann richtiger oder fälscher anfühlt. Wenn du das Gefühl hast, das ist an sich "richtig", aber noch zu früh, dann red mal mit dem Werner ganz offen drüber.


    Alles Liebe!


    Christine

    Liebe Petra,


    da kann ich mich meinen VorrednerInnen nur anschließen, aber ich kenn den Schweinehund ja selber auch.


    @all:


    Was das Forum betrifft: Niemand hier sollte sich verpflichtet fühlen, ständig und täglich im Forum zu hängen. Es kann auch ein wichtiger Schritt sein, wenn man merkt, dass man sich hier entfernen kann, weil man nicht mehr trauert oder einfach einen Schritt weitergekommen ist und eine Pause will oder weil man eine Pause braucht, weil es zu viel wird.


    Was wir keinesfalls wollen, ist, dass ihr in der Trauer hängen bleibt, weil ihr im Forum hängen bleibt.


    Wir sind froh euch zu kennen und dass ihr bei uns seid, aber wenn ihr aus welchem Grund auch immer das Gefühl habt, ihr braucht Distanz oder "das war es", dann ist das GUT so!


    Alles Liebe!


    Christine