Beiträge von Christine

    Liebe Sili,


    ich bin auch schon sehr gespannt auf die Fotos und bin mir sicher, es wird sehr schön! :)


    Du bist immer für alle da und ich hab den Eindruck, dass du dich gerne um die Enkelkinder kümmerst, pass aber auf, dass du dir nicht mehr auferlegst als nötig ist!


    Alles Liebe!


    Christine

    Liebe Chrisi!


    Ich glaube, dass du mit diesen Zeilen Renes Sicht der Dinge sehr gut triffst und damit hast du für dich und alle, die ihn dort besuchen, sehr tröstende Worte gefunden!


    Wir alle werden am Wochenende ganz fest an dich denken und dir ein riesen Kraftpaket schicken! Ich hoffe, wir lesen vorher noch von dir, dass wir dir kurz vorher noch alles Gute für den Weg in den Wald schicken können. Und dann warten wir gespannt auf deinen Bericht!


    Alles Liebe!


    Christine

    Lieber Michael,


    sag einfach, was mit dir los ist, wenn dich die Leute drauf anreden, dass du geschafft aussiehst. Peinlich ist es ja dann immer für die, die dich blöd anquatschen!


    Du könnetst mal in die Apotheke gehen und dich beraten lassen, was es für schlafunterstützende Mittel gibt. Es gibt den guten alten Baldrian, aber auch andere rezeptfreie und unproblematische Produkte. Vielleicht ist es einen Versuch wert. Wenn das nicht hilft, solltest du wirklich zu einem Facharzt gehen. Ich rate dir aus eigener Erfahrung einen Facharzt für Psychiatrie an und nicht den Hausarzt. Der Psychiater (keine Angst, du bist deshalb nicht verrückt!) kennt sich bei den Medikamenten viel besser aus als der Hausarzt und kann dich hier besser behandeln. Ich glaube, dass du unter einer Belastungsstörung leidest. Das ist keine Krankheit, sondern eine normale Reaktion auf ein nicht normales Ereignis. Man muss bei der Belastungsstörung allerdings darauf achten, dass sie nicht chronisch wird bzw. in eine Depression kippt. Deshalb ist es sinnvoll, sich rasch Hilfe zu suchen. Der Psychiater kann kompetent diagnostizieren und dir das passende Medikament geben, das deine Schlafstörungen mildert. Und dann sehen wir weiter, ob du noch mehr Unterstützung brauchst.


    Alles Liebe


    Christine

    Lieber Michael!


    Herzlich willkommen hier bei uns und mein herzliches Beileid!


    Chris hat recht: Trauerarbeit bedeutet, dass man durch die Trauer durch muss, um sie zu bewältigen und das ist ein schmerzhafter Prozess. Jeder Mensch findet hier seinen eigenen Weg und es gibt kein Patentrezept dafür,"wie man es richtig macht". Aber es gibt ein paar Strategien, die hilfreich sind und es gibt welche, die den Prozess blockieren.


    Du hast selbst erkannt, dass Alkohol keine gute Strategie ist. Alkohol hat zweierlei Wirkungen (je nach Menge), die für den Verarbeitungsprozess schlecht sind: Er dämpft für den Moment den Schmerz und wirkt entspannend, führt aber dazu, dass durch die Betäubung keine Bewältigungsarbeit in Gang kommt. Ab einem gewissen Quantum senkt Alkohol unsere Kontrollfunktionen und die Wahrnehmung wird verzerrt: Emotionen werden dadurch auch verstärkt und verzerrt wahrgenommen. Das hilft nicht. Gleichzeitig führt zu viel Alkohol spätestens am nächsten Tag zu depressiven Verstimmungen und dann führt die Spirale immer weiter nach unten!
    Im Allgemeinen kann man sagen, dass es hilfreiche und weniger hilfreiche Bewältigungsstrategien in der Trauerarbeit gibt:


    Hilfreich sind Strategien, welche sich ganz klar und aktiv mit dem Verlust beschäftigen (z.B. Trauergruppen, Trauerforen, das Lesen von Büchern zum Thema, Grabpflege, Rituale, das Sammeln von Erinnerungen an die verstorbene Person etc.).


    Nicht hilfreich sind "passive" Strategien, mit denen wir uns vom Verlust ablenken wollen, um den Schmerz auszutricksen (z.B. Medikamente, Alkohol, übermäßiges Arbeiten etc.). Aber auch das Grübeln ist eine passive Strategie. Wenn wir Grübeln, stellen wir uns Fragen, die niemand beantworten kann. Das lenkt von der Trauerarbeit ab und führt uns dennoch in ein Loch.


    Dass Menschen nach einem so schlimmen Verlust zunächst einmal passsive Strategien anwenden, ist normal. Woher soll man denn wissen, wie man's angehen soll. Du selber hast dann ja gemerkt, dass dich das immer tiefer hinunterzieht und dass du was anderes tun musst.


    Dass du zu uns gefunden hast, ist eine aktive Strategie, da bist du auf dem richtigen Weg! :) Ich denke auch, dass ein offener Austausch mit deinem Vater wichtig für euch beide wäre!


    Schau, dass du schön langsam von den Warum?-Fragen wegkommst: Das sind Grübelfragen. Du brauchst sie dir nicht zu verbieten und wenn sie ab und an hochkommen, dann ist es o.k. Sag dir dann, dass sie nicht beantwortbar sind und versuche sie durch hilfreiche aktive Strategien zu ersetzen. Wenn dich so eine Frage plagt, dann pflück deiner Mutter eine Blume oder kauf eine Blume und geh auf den Friedhof. Bring sie ihr und sag: Es ist schlimm für mich, dass du tot bist, aber danke für alles, was du getan hast. (Das ist jetzt nur ein Vorschlag, kein Rezept! Vielleicht findest du eine bessere für dich passendere Strategie!)


    Zu deinen Schlafstörungen:


    Träume sind eine Form der Bewältigung. Sehr viele hier im Forum kennen das, dass nach einigen Monaten verstärkt und intensiv geträumt wird. Aber du sagst, es sind Alpträume und du hast Schlafstörungen. Wie geht es dir unter Tags? Bist du trotzdem einigermaßen fit oder fühlst du dich gerädert?


    Schlafstörungen sind nach einem Verlust ganz normale Belastungsstörungen, d.h. es ist normal, dass man zunächst einmal mit Belastungsstörungen reagiert, aber diese Schlafstörungen sollten sich wieder legen und nicht schlimmer werden.


    Wenn du das Gefühl hast, es wird schlimmer, wenn du dich gerädert fühlst und Angst vor dem Einschlafen hast und wenn du das Gefühl hast, du bist komplett aus dem Rhythmus und kannst auch nicht schlafen, wenn du völlig erschöpft bist, solltest du zusätzlich zu unserem Forum noch professionelle Hilfe bei einem Facharzt suchen. Es ist wichtig, dass du träumen kannst, aber es ist auch wichtig, dass du dich in der Nacht erholen kannst. Und dazu ist Schlaf einfach notwendig!


    Erzähl ein bisschen mehr über deine Schlafstörungen, vielleicht kann ich das dann besser einordnen!


    Alles Liebe!


    Christine

    Liebe Chrisi!


    Schön, dass du wieder da bist und dass alles gut gelaufen ist! Der Gang in die Kinderklinik war sicher schwer, aber ich glaube, er hat dich auch weitergebracht auf dem Weg in den Wald, zu der Stelle, an der Rene gestorben ist. Oder täusch ich mich?


    Ich freu mich über jedes Stückchen, das du weiterkommst. Und auch wenn es schmerzhaft ist: Trauer ist Ausdruck und Bewältigung zugleich, man muss durch die Trauer hindurch, um gesund draus hervorzugehen. Ich glaub, du machst das sehr gut! Vergiss aber nicht, auch immer wieder Verschnaufpausen einzulegen, die sind auch wichtig!


    Alles Liebe


    Christine

    Hallo Christa,


    ich hab ja immer öfter mal geschrieben, dass es wichtig ist, sich in der Trauerarbeit=Schwerstarbeit Erholgs- und Verschnaufpausen zu gönnen und sich zwischendurch was Gutes zu tun. An dieser Stelle muss ich mal sagen: Christa, du machst das super, das freut mich zu lesen! :D :thumbup: Es kommt zwar sicher wieder mal der Sturm und die Wellen gehen hoch und du machst eine Talfahrt (wie wir Tiroler Wellenreiter es ausdrücken ;) ) , aber die kannst du dann gestärkt angehen und der Sturm haut dich nicht so schnell vom Brett!


    Alles Liebe!


    Christine

    Lieber Hans-Peter!


    Ich hab viel von Fritz gehört und hab gestern noch mit unserem Kitzbühler Bestatter gesprochen: Er war mit seiner Tochter noch im Sommer bei einem Indianerreffen, bei dem es allen so gut gefallen hat!


    Warst du heute bei seiner Verabschiedung?


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Manuela!


    Huch, ist das spannend! Willst du uns mit deinem "Engel" bis zum 4 November auf die Folter spannen oder erfahren wir früher schon mehr :?:


    Na, freut mich, dass es dir gut geht!


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Chrisi!


    Fein, dass du ein bisschen schmunzeln konntest! Das freut mich!


    @ Chris: Das mit der Erde im Krankenhaus ist keine gute Idee. Das ist aus hygienischen Gründen nicht erlaubt. Drum sind auch Topfpflanzen als Geschenksblumen dort verboten. In der Erde sind allerhand Mikroorganismen (z.B. Sporen und anderes Zeugs, das gefährlich werden könnte), das im KH nix verloren hat. (So, jetzt hab ich dir wieder mal eins auf den Deckel gegeben, was !? :D )


    Dir, liebe Chrisi, eine erfolgreiche Operation und dass du schnell wieder raus kannst! Vielleicht nimmst du ein Foto von Rene mit oder aber den Gewinnbrief! ;)


    Freu mich schon, wenn du wieder da bist!


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Chrisi,


    ich bin gespannt, wann du das erste Mal mitgehst in den Wald. Es klingt sehr schön, was dein Mann von dem Platz erzählt. Ich glaube, dass der Platz, wenn du hingehst, seinen Schrecken allmählich verlieren wird, wenn er auch das bleibt, was er ist: Renes Sterbeort.


    Zu Nadine: Sie hat einen Bruder. Auch wenn er tot ist, ändert sich dadurch nichts. Ich finde es schön, wenn sie in der Gegenwart von ihm spricht. Und es stimmt natürlich: Die Schule ist ein Ort, an dem man sich vom Schmerz und Schrecken erholen kann. Nadine findet dort ihre Distanz. Lass ihr diese Möglichkeit, auch sie braucht Erholung vom Schmerz!


    Ich kann mir gut vorstellen, dass der Gewinn und das "Sie haben Glück" ein Messerstich ins Herz für dich war. Ich hab aber auch schmunzeln müssen, - das muss ich zugeben. Ich glaub ja nicht daran, dass Verstorbenen wirklich Botschaften schicken (das Gegenteil kann ich allerdings auch nicht beweisen! :) ), aber irgendwie passt der Gewinn-Brief zu Rene, zumindest zu dem, was du von Rene geschrieben hast. Behalt den Gewinn-Brief als Erinnerung unbedingt auf! Ich bin mir sicher, dass du später einmal, wenn du in Renes Erinnerungen wühlen wirst, den Brief rausziehen wirst und dass dir dann vielleicht bewusst wird, was dieser Satz auch heißen kann:


    "Sie haben Glück", so einen Sohn gehabt zu haben bzw. zu haben!, - um es in der Gegenwart zu formulieren, - denn er bleibt ja dein Sohn!


    Alles Liebe!


    Christine

    Liebe Chrisi,


    fein, wenn ich deine Schuldgefühle ein bissl reduzieren kann! :)


    Wenn du dann in den Wald gehst, dann bist du einen großen Schritt weiter! Schau, dass du jemanden hast, der dich dorthin begleitet und danach noch Zeit für dich hat!


    Alles Liebe


    Christine

    Hmmmm ... das klingt echt schwierig!


    Aber was ich nicht versteh: Wie kommt es, dass du einen Brief an die Eltern schreibst und der Bruder öffnet ihn noch bevor ihn die Eltern öffnen konnten?


    Liebe Grüße


    Christine

    Liebe Chrisi,


    du warst bei Rene im Wald, wo es passiert ist, du hast ihn gesehen und dann hast du gewartet bis der Bestatter kommt. Wenn wir die Todesnachricht bekommen und so ganz am Anfang mit dem Tod konfrontiert werden, dann stehen wir unter Schock. Dieser Schock ist eine Betäubung, die uns schützt, weil es viel zu heftig wäre, die Realität des Todes gleich am Anfang im vollen Umfang zu erfahren. Menschen haben dann - so wie du im Wald - das Bedürfnis, den Anblick zu vermeiden und sich zu distanzieren. Es war absolut richtig und wichtig für dich, wie du reagiert hast: Du bist dabeigeblieben und hast dich dennoch so weit distanziert, dass es für dich "erträglich" (ich weiß, das klingt jetzt seltsam) war. Die ganze Zeit über bei Rene sitzen zu bleiben, wäre zu diesem Zeitpunkt für dich sehr wahrscheinlich nicht aushaltbar und auch nicht gesund gewesen.


    Du hast dich dann zu einem späteren Zeitpunkt noch am offenen Sarg verabschiedet. Du brauchst dir also keine Vorwürfe zu machen!Ich hoffe, dass der Abschied so war, dass er hilfreich für dich war, dass du gut begleitet wurdest und dass du dir die Zeit nehmen konntest, die für dich richtig war.


    Zum Lebensstil deines Sohnes: Man kann Kinder (egal wie klein oder groß sie sind) nicht unter eine Schutzglocke stellen. Tut man dies, dann ersticken sie. Ich mein das absolut ernst. Junge Menschen müssen feiern und ausgehen und auf den Putz hauen. Wenn man sie schont und beschützt und aus Gesundheitsgründen einsperrt, dann beginnen sie umso mehr zu kränkeln und ich denke, die Grunderkrankung deines Sohnes wäre dann auch nicht besser geworden. Er wäre vielleicht auch gestorben und dann auch noch unglücklich.


    Das alles ist sehr schlimm, aber was du von Rene erzählst, klingt so, als wäre er ein kreativer und glücklicher Mensch gewesen und auch als solcher gestorben. Du hast keine Schuld!


    Alles Liebe


    Christine

    Liebe Chrisi,


    herzlich willkommen hier bei uns und auch von mir: Mein herzliches Beileid! 2 Menschen innerhalb so kurzer Zeit zu verlieren, ist einfach nur schlimm!


    Es ist normal, dass du dir jetzt Warum-Fragen stellst. Sie sind am Anfang einfach da. Was Chris und die anderen hier schon erfahren haben, ist: Auf diese "W-Fragen" gibt es keine Antwort, sie führen dich nur in einen Sog von weiteren Grübel-Fragen hinein, die letztlich (weil sie allesamt nicht beantwortbar sind) keine Erleichterung bringen.


    Deine Schuldgefühle sind auch normal, sie gehören dazu, vor allem ganz am Anfang des Trauerprozesses. Vielleicht hilft dir folgende Unterscheidung: Schuldgefühle zu haben, heißt nicht, dass du schuldig bist. Darf ich fragen, was genau deine Schuldgefühle sind?


    Es ist hilfreich, wenn du schön langsam - Schritt für Schritt - von diesen W-Fragen wegkommst und dir andere Bewältigungsstrategien suchst. Hilfreich ist es, sich aktiv mit dem Verlust auseinanderzusetzen, an deine beiden Verstorbenen zu denken und auch traurig zu sein. Lass den Schmerz und alle Gefühle, die auftauchen, zu. Wenn du nicht weinen kannst, setz dich nicht unter Druck, das kommt schon noch. Vielleicht kannst du Fotos ansehen und so deine Gefühle aufbrechen lassen.


    Von Zeit zu Zeit brauchst du aber auch Erholung vom Trauerschmerz. Überleg dir auch, was dir gut tut, was dich entspannt und was dich von Zeit zu Zeit ablenkt (das ist genauso wichtig!).


    Alles Liebe und viel Kraft!


    Christine