Liebe Angie,
natürlich ist es logisch, dass du so denkst, wie gesagt, diese Gedanken kennen die meisten hier aus ihrer ersten Zeit nach dem Tod ihrer Liebsten. Die Frage (die dumir noch nicht beantwortet hast ) ist, wie zwanghaft sind diese Gedanken? Sind sie ununterbrochen in deinem Kopf oder kommen sie einfach mit der Schmerzwelle daher, weil du im Moment das Gefühl hast, dass deine Situation, dein Leben aussichtslos sind?
Ich möchte mich mich einer Bitte an Juttas Posting anschließen: Habe noch Geduld und versuch doch deine Single-Freundinnen wieder zu aktivieren. Ich habe es heute schon in Beates Beitrag gepostet und möchte es hier nochmal schreiben: Von Barbara Pachl-Eberhart habe ich einiges gelernt: Nach dem Tod ihres Mannes und ihrer Kinder bei einem Zug-Unfall hat sie sich Tricks überlegt, um nicht immer traurig sein zu müssen bzw. nicht gänzlich in einer Depression zu versinken und dabei hat sie ein "Spiel" erfunden und immer wieder gespielt. Das Spiel heißt: "Was würde ich heute tun, wenn ich glücklich wäre?" Und dann hat sie so getan, als ob sie glücklich wäre. Ganz kleine Dinge waren es oft nur, die ihr einfach einen kleinen Moment des Glücks gebracht haben und die dann immer mehr geworden sind. Deine Situation ist anders, du hast eine chronische Erkrankung, die dich einschränkt, aber ich denke, Glücksmomente zu sammeln, ist immer eine gute Idee, vor allem, wenn man einen so schlimmen Tag hiner sich hat, an dem einfach viel nicht gut gelaufen ist.
Es sind viele gute Ideen in diesem neueren Buchvon Barabara Pachl-Eberhart: "Warum gerade du?" Ein sehr, sehr empfehlenswertes Buch für Trauernde, geschrieben von einer Frau, die weiß, was es heißt alles zu verlieren, was ihr lieb ist!
http://www.amazon.de/Warum-ger…92539/ref=asap_bc?ie=UTF8
Und dann möchte ich noch eine Geschichte erzählen, die sehr gerne habe.
Es war einmal ein Mann, der steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke Hosentasche. Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebt hatte, wenn ihm etwas Freude bereitet oder er einen Glücksmoment empfunden hatte, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und gab sie in die rechte.Am Anfang kam das nicht so oft vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem Nachbarn – immer wanderte eine Bohne von der linken in die rechte Tasche.Bevor er am Abend zu Bett ging, zählte er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Und bei jeder Bohne konnte er sich an das positive Erlebnis erinnern. Zufrieden schlief er ein – auch wenn er nur eine Bohne in seiner rechten Hosentasche hatte.
Hab Geduld, hab Mut und bleib noch ein bissl!
:30: Christine