Beiträge von Christine

    Liebe Hamida,
    imerhin haben sie mal was in die Vase geworfen, die Jungs und der Bademantel, der hilft dir und offensichtlich tut er auch dem Jüngsten gut! Nicht jedes Ritual oder Symbol wirkt bei jedem. Und Buben und Männer brauchen meist auch andere Rituale als Mädchen und Frauen.


    Klettern ist zum Beispiel eine eher männliche Aktivität, das hast du gut gewählt und du hast es ja auch als rituelle Tätigkeit gesehen, um Gemeinsamkeit und Vertrauen zu stärken.
    Passende Rituale für BUben und Männer haben oft mit kraftvollen archaischen Symbolen zu tun und mit Aggressivität. Ich würde mir für den Geburtstag etwas in diese Richtung überlegen: Ein Lagerfeuer zum Beispiel, das man gemeinsam macht um an ihren Vater, deinen Mann zu denken. Man kann Botschaften für ihn vorbereiten und ins Feuer werfen oder symbolisch seine Wut im Feuer verbrennen. Das Wasser, das man fürs Löschen des Feuers (der Wut und Aggression), ist Zeichen der Trauer und der Tränen, die reinigend wirken.


    Ich hab sowas schon zweimal gemacht, das hat auch gut funktioniert, wir haben das Feuer dann zwischenzeitig auch zum Grillen verwendet - zum gemeinsam herumsitzen und reden oder einfach nurr reinstarren. Es war echt schön und das Löschen anschließend hatte was Erneuerndes. Jungs brauchen einfach so Kraftakte, die ausgesprochen oder unausgesprochen mit dem Verlust verbunden werden können: Feuer, Rauch, Qualm, Klettern, Holzhacken, Boxen etc.


    Ich wünschte wir hätten ein paar Männer mehr hier im Forum, die könnten hier gute Ideen einbringen - wir Frauen kommen da ja schwer selber drauf! Nur sind Trauer-Foren für viele Männer eben nicht der richtige Ort, weil sie nicht gerne reden ... :whistling:


    Ich wünsch dir, dass du diese momentane Wehe mit all seiner Sinnkrise annehmen kannst und es bald mal wieder bergauf geht!
    AL Christine

    Liebe Hamida,
    puh! Das Bild mit der "Wehe", das ist echt ein super treffendes! Danke! Ich werde es mir von dir klauen, wenn ich darf! :rolleyes: :)


    Und die ganze Trauerarbeit ist ja auch nichts anderes als ein schmerzhafter Geburtsakt. Was sich da so mühselig langwierig herausschiebt aus uns, ist ja ein neues Leben, das wir annehmen müssen. Oder nochmal anders: Wir schieben da ein neues Ich aus uns heraus, werden neu geboren.


    Liebe Veronika,
    das mit den kleinen Beschäftigungen und Ablenkungen, machst du ja schon sehr gut. Der Absturz kommt dann natürlich, das sind eben diese Wehen. Jede Wehe bringt dich aber weiter. Hättest du die Ablenkungen und guten Momente nicht, würde dir die Kraft für die Arbeit ausgehen.
    Meine Erfahrung mit Trauernden ist, dass es ihnen dann mit ihrer Trauer besser geht, wenn sie dieses Auf und Ab akzeptieren und annehmen lernen und die Phasen nehmen wie sie kommen - immer im Wissen, dass es sich letztendlich um einen Heilungsprozess handelt - oder eben um eine Geburt unserers neuen Lebens.


    AL Christine

    Liebe Magdalena,
    so ein plötzlicher gewaltsamer Tod ohne jede Vorbereitung ist ein traumatischer Einschnitt ins Leben. Was genau ist denn passiert? - Du brauchst natürlich nicht drüber schreiben, wenn du nicht magst.
    Hast du dich von Franziska verabschieden können? Hast du sie nochmal sehen können? Oft ist es nämlich so, dass wenn einem ein Abschied vom Verstorbenen verwehrt bleibt, dann kann der Tod nicht realisiert werden und die Trauer bleibt blockiert, weil man es auch nach Jahren noch nicht wahrhaben kann.


    Alles Liebe und herzlich willkommen bei uns!
    Christine

    Ja, liebe Schnee,
    da möchte ich Juttas Worte bekräftigen! Selbstverständlich ist es wichtig, dass hier auch über positive Augenblicke, Momente, Phasen ... berichtet wird. Erstens, dass alle hier lesen können, dass die auch richtig und wichtig sind, weil sie Kraft geben für die unvermeidlichen Schmerzwellen, die sowieso wieder kommen und zweitens weil ich dann beruhigt bin, das klingt nämlich nach gesunder Trauerarbeit und ich weiß, du bist auf einem guten Weg! :)
    AL Christine

    Liebe Jutta,
    bei uns ist eher Herbst als April oder Mai, aber ich hoffe auch, dass es wieder trockener wird! Am Freitag haben sich am Friedhof meine Schuhe aufgelöst, so stark hat es geregnet (naja, man sollte halt bei Starkregen nicht mit Ballerinas durch den Kies stapfen :pinch: ) :D )
    Hoffe, die Arbeiter geben ordentlich Gas bei dem Haus, damit alles bis zum Urlaub fertig wird!
    AL Christine

    Ach Jutta,
    schön von dir zu hören! Mist, das mit dem Haus! Sind die Reperaturarbeiten am Laufen?
    Das mit dem Schreiben, das kenn ich auch ... Ich hab das Gefühl, ich schreib dauernd das Gleiche und komm mir völlig überflüssig vor ... dann merk ich, die Leute freuen sich doch.


    Ihr meine Lieben, müsst ber kein schlechtes Gewissen haben, wenn ihr nicht mehr schreiben könnt oder wollt! Wenn das Forum zur Belastung wird, muss man es sein lassen! Keine falschen Schuldgefühle, wir sind für die schweren Zeiten da, um zu unterstützen, aber wenn die vorbei sind oder jemand etwas anderes gefunden hat, das ihm besser tut, dann nur zu!
    :)
    Alles Liebe
    Christine

    Liebe Hamida,
    ich war jetzt 10 Tage nicht im Forum, weil ich so viel um die Ohren hatte und habe eben ganz gebannt deine Postings gelesen .... danke für deine Offenheit und wow, du beschreibst alles so gut ....!!!!
    Konnten sich deine Kinder denn nicht von ihrem Vater im Krankenhaus verabschieden?
    Und: Wie ist das denn mit deinen Ritualen (Vase mit Briefen und Bademantel) ausgegangen? Ich finde diese Rituale sehr gut und hilfreich, kann mir aber vorstellen, dass die Jungs sich da wiederum querstellen ...
    AL Christine

    Liebe Kathrin,
    danke für deine herzlichen Wünsche und deinen Dank und für das gute Feedback! Es freut mich unglaublich zu hören, dass es dir gut geht!
    Ich wünsche dir weiterhin alles, alles Gute! :2: :24:
    Herzlichst Christine

    Liebe Juli!
    Echt grässlich, was es für Typen gibt! Inwiefern hat er dich verhöhnt????


    Wie gehts dir denn inzwischen mit dem Autofahren? Ich denke auch, du solltest schauen, dass du mehr raus kommst und vor allem auch unter Leute! Und zwar unter Leute, die dir gut tun! Gibt es denn in deinem kleinen Ort keinen Verein, dem du beitreten könntest?


    AL Christine

    Hallo Cath,
    wie war denn gestern der Geburtstag deines Bruders? Warst du, ward ihr als Familie am Friedhof und wie ist es dir/euch gegangen?


    Der Tod eines Kindes ist immer eine Zerreißprobe für eine Beziehung. Wenn man sich gegenseitig am meisten braucht, treiben die Unterschiede im Trauern die Partner oft auseinander und man hält sich gegenseitig nicht aus. Wichtig sind Gespräche, gegenseitige Akzeptanz und Toleranz der unterschiedlichen Bedürfnisse und Bewältigungsstrategien von Mann und Frau. Wenn es vor dem Todesfall schon gekriselt hat, dann wird das oft noch schwieriger. Ich würde den beiden professionelle Begleitung empfehlen, in Form einer Eheberatung bzw. Paartherapie.


    AL Christine

    Liebe Veronika,liebe Haminda,


    die Lücke kann nicht gefüllt werden, das stimmt und das tut weh - immer wieder und im Moment habt ihr das Gefühl, dass es immer mehr weh tut. Das ist, weil jetzt im Alltag einfach die offenen Stellen immer spürbarer werden. Die Zeit heilt diese Wunden nicht, das ist ein blöder Spruch. Aber es ist tatsächlich so, dass man lernt mit diesen offenen Stellen zu leben, einige werden neu besetzt werden mit der Zeit, aber es wird anders sein. Bis dahin braucht es aber Zeit bei einigen weniger, bei den anderen mehr. Bei den allerallermeisten jedoch mehr als 2 Jahre. Ich verstehe, dass euch das Angst macht, aber dafür ist dieses Forum ja da, dass wir diese schwere Zeit gemeinsam gehen und uns unterstützen und Mut zusprechen. Wenn Trauer nach 2 Monaten vorbei wäre, dann bräuchte es dieses Forum nicht wirklich ....
    Alles, alles Liebe
    Christine

    Liebe Jolly,
    schön von dir zu hören und schön, dass du das alles so gut und auch positiv bewältigt hast!
    Der Leichenschmaus ist eben darum eine gute Sache, weil man sich entspannen und erholen kann und in der Gemeinschaft ein paar Gläser zu trinken, ist immer besser als sich alleine zuhause vor lauter Trauer und Einsamkeit zuzuschütten!
    Alles Liebe
    Christine

    Liebe Veronika,
    dass es schlimmer wird, liegt daran, dass der Schock, die Betäubung nachlässt und du den ganzen Tag über die großen und kleinen offenen Stellen stolperst, die der Tod deines Mannes hinterlassen hat. Du realisierst jetzt in den ganz alltäglichen Dingen, wo überall er fehlt. Ich würde dir so gerne sagen, das dauert jetzt noch 2 oder 3 Wochen und dann ist es vorbei, aber das wäre einfach gelogen.... Deshalb sind wir hier .... ;( Aber es wird besser, ganz langsam, so dass du es lange Zeit nicht merkst, aber dann nach und nach lernt man mit dem Schmerz umzugehen, mit ihm zu leben.
    :30: :30:
    AL Christine

    Liebe Hamida,
    ich darf dich ganz herzlich hier bei uns begrüßen und sehe, dass dich unsere Witwen hier (furchtbares Wort, ich weiß!) schon ganz liebevoll begrüßt und aufgenommen haben.


    Ich möchte mich Ramona und Karin anschließen, du musst nicht funktionieren und nicht für deine Kinder da sein. Es ist wichtig mit den Kindern seine wahren Gefühle zu teilen, denn sie müssen lernen, dass Trauer normal ist und auch gesund, auch wenns weh tut! Kinder vor der Trauer schonen zu wollen, bedeutet, dass sie selbst lernen Trauer zu unterdücken und das blockiert den Heilungsprozess. Kinder und Haushalt strukturieren deinen Alltag, das ist grundsätzlich "Funktionieren" genug und es ist auch wichtig, um das Gehühl der Hilflosigkeit und des Kontrollverlustes nach einem solchen Verlust möglichst gering zu halten. Aber daneben muss und darf genug Platz sein für deine Trauer, die du offen zeigen darfst.


    Ich weiß, dass Jugendliche nicht gerne über ihre Trauer mit den Eltern reden - Buben und junge Männer schon gar nicht! Das ist hart für die Mütter, es ist aber normal. Gibt es Rainbows-Gruppen-Angebote in eurer Nähe? Vielleicht wäre das etwas für deine Jungs. Am ehesten sprechen sie nämlich mit Gleichaltrigen und ebenso betroffenen Jugendlichen darüber. Rainbows bietet auch Sommercamps an!


    Rainbows Sommercamps


    Ansonsten drücken Buben und Männer ihre Trauer nicht so sehr übers Reden aus, sondern über Aktivitäten. Wichtig ist, dass diese Aktivitäten nicht alle von der Trauer ablenken (obwohl auch Ablenkung gesund ist - zur Erholung, aber die Dosis macht eben das Gift!), sondern, dass auch Aktivitäten durchgeführt werden, die mit dem Verlust und der Trauer verknüpft sind.


    Beispiiel: Ich kann eine Radtour machen, um mich von meiner Trauer abzulenken, ich kann aber auch eine Radtour machen, die ich mit meinem Vater gemacht habe und mich so an ihn erinnern und Trauer zum Ausdruck bringen.
    Vielleicht gibt es ja bei den Männer-Dingen, die die 4 gemeinsam unternommen haben, einen Anknüpfungspunkt dazu. Vielleicht mögen deine 3 Jungs alleine oder mit einem väterlichen Freund so etwas unternehmen. Gibt es einen Onkel, der sowas unternehmen könnte?


    AL Christine

    Liebe Trauerelfe,
    das ist wirklich ein harter Schlag, dass jetzt auch noch deine Schwiegermutter an Krebs erkrankt ist ..., einerseits wiederholt sich alles, andererseits hast du weniger Zeit und Kraft dich auf die Trauer um den Tod deines Mannes zu konzentrieren, weil auch noch Zeit und Kraft für deine Schwiegermutter da sein muss...


    Liebe Trauerelfe, das einzige was ich grad für dich tun kann ist dich ganz fest :24: :30:
    und dir ein riesiges Kraftpaket schicken ....!!!!
    Alles, alles Liebe
    Christine