Beiträge von Christine

    Liebe Juli,
    2 Treffen im Monat, das ist super und wichtig, dass du da hingehst, aber es ist sicher auch zu wenig - vor allem für jemanden, der das Alleinsein nicht gewohnt ist!
    Regelmäßige Sozialkontakte sind einfach wichtig für trauernde Menschen. Hast du dir überlegt, ob du so abgelegen wohnen bleiben willst? Ich denke mir, das wird ja mit zunehmendem Alter auch nicht einfacher? Ich weiß schon, dass das eine große Veränderung ist, aber denk mal zwanglos drüber nach....


    Trauercafes gibt es meines Wissen nur in Vorarlberg, in Niederösterreich ist mir so eine Einrichtung nicht bekannt. Auch hab ich keine Selbsthilfegruppe gefunden - zumindest ist keine im Verzeichnis. Aber es gibt die Kontaktstelle Trauer für Wien und NiederösterreichKontaktstelle Trauer für Wien und Niederösterreich, vielleicht magst du dort mal anrufen und fragen, ob sich aktuell etwas tut.


    Oder du machst es wie unsere Ramona hier, die hat einfach einen Verein für jungverwitwete Menschen gegründet! Vielleicht magst du auch einen Verein gründen für ältere verwitwete Menschen? Vielleicht kann dir Ramona mit Tipps zur SEite stehen, was bei der Gründung zu beachten ist?


    Ich denke, da hättest du eine Aufgabe, die einsame Stunden füllt und du bist wahrscheinlich bald gar nicht mehr einsam, denn ältere verwitwete Menschen gibt es viele, das liegt leider in der Natur der Sache! Und Niederösterreich scheint wirklich ein Gebiet zu sein, indem hier dringender Handlungsbedarf ist!


    AL Christine

    Liebe Veronika,
    ich möchte dich - etwas spät,ich weiß, aber doch - ganz herzlich hier willkommen heißen. :24: Ich sehe, dass du schon viele Antworten bekommen hast und ich freu mich, dass das Forum hier so gut als Treffpunkt und Austauschort für Menschen in ähnlichen Lebenslagen funktioniert. Das war schließlich immer schon die Intention dieses Forums.


    Es ist für mich auf die Entfernung natürlich schwer abzuschätzen, ob du depressiv Verstimmt bist, weil du tief trauerst oder wirklich an einer Depression leidest.Hast du zwischendurch auch gute Momente oder ist der ganze Tag, die ganze Woche ein dunkles Loch und hast du Schwierigkeiten dich auch für kleinste Aktionen aufzuraffen?


    Grundsätzlich finde ich, dass du sehr aktiv an deine Trauerarbeit herangehst: Du gehst in das Trauercafe (übrigens eine super Einrichtung bei euch in Vorarlberg!), du bist hier im Forum aktiv, du nutzt das Angebot der Telefonseelsorge, wenn es dir nachts zu schwer wird ... du lässt dem Schmerz Raum, du lässt ihn raus! Was du mehr versuchen könntest, ist, dass du Ablenkungsstunden suchst, die dich auf Distanz zur Trauer bringen und dir Verschnaufpausen gönnen. Ich weiß, dass das am Beginn sehr schwer ist - gerade, wenn man sein Leben so intensiv mit dem Partner zu verbringen gewöhnt ist - der fehlt einfach immer, weil man ihn eben so gut wie immer um sich hatte ... aber denk nach, was könnte dich interessieren, was könnetst du unternehmen, was dir zumindest kurze Verschnaufpausen möglich macht? Alles ist erlaubt, auch Verrücktes ;)


    Alles Liebe!
    Christne

    Liebe Juli,
    dein Mann ist "erst vor 5 Monaten" verstorben, kein Wunder, dass dich der Trauerschmerz immer wieder überkommt! Dass bestimmte Situationen (Grabstein, Kassette mit seiner Stimme) Schmerzwellen auslösen ist ganz normal.
    Ob du drepressiv wirst, kann ich so nicht beurteilen, denn depressive Verstimmtheit ist einerseits ein normales Phänomen der Trauer, andererseits kann es natürlich auch schon eine Depression im krankheitswertigen Sinn sein. Isolation und Rückzug sind zum einen normale Reaktionen am Beginn des Trauerprozesses, nach ein paar Wochen sollte man aber schön langsam wieder am Leben draußen teilnehmen anfangen.


    Dauerhafter Rückzug verbunden mit Antriebslosigkeit sind dann schon Symptome der Depression. Hast du keine Bekanntschaften und Freunde, weil du und dein Mann sehr aufeinander bezogen ward oder isolierst du dich von deinen Bekannten und Freunden, weil du sie schwer aushalten kannst bzw. wegen deiner Antriebslosigkeit.
    Wie geht es dir mit Essen und Schlafen? Hast du Appettit und kannst du schlafen?
    Wie geht es dir körperlich? Hast du Schmerzen, Beschwerden, häufige Infektionen?


    Vielleicht hilft dir mein Artikel Trauer und Depression
    Lies mal und wenn du den Eindruck gewinnst, dass du depressiv bist, dann bitte hab keine Scheu und konsultiere einen Psychiater!
    Alles Liebe Christine

    Liebe Uschi,
    man sollte in Krisenzeiten des Lebens vorsichtig sein mit Radikalentscheidungen - außer sie sind unumgänglich, aber dann sinds ja meist keine Entscheidungen, sondern Zwangslagen. Die Trauerzeit ist eine Krisenzeit, da ist viel an Umbruch und Neuorientierung Thema, grade wenn der Partner verstorben ist. Wenn du dann auch noch den Rest an Vertrautem aufgibst, dann ist die Gefahr groß dass es dir den Boden komplett unter den Füßen wegzieht. Trauernden tut außerdem die Struktur gut und du beschreibst ja selbst, dass der Laden auch eine gute Ablenkung ist. Aber ich denke auch, dass es dir alleine doch zuviel ist und die Idee ein wenig kürzerzutreten oder dir sonst Hilfe zu holen, ist sicher gut!
    Ich würde den Unternehmensberater auf alle Fälle zu Rate ziehen, auch wenn du vielleicht die Zahlen im Moment nicht hast, ich denke, so eine Beratung ist gut investiertes Geld um die richtige Richtung einzuschlagen!
    Alles Liebe

    :24:

    Christine

    Liebe Goldelse,
    wenn er einmal die Woche bei deiner Mutter ist, dann ist das ein Anfang!
    Zum Thema Toilettentraining: Das nützt überhaupt nichts und ist nur Stress, wenn Oliver selbst noch keine Zeichen von sich gibt, dass das ein Thema ist! Das Sauberwerden bei Kindern ist nämlich zunächst keine Trainingssache sondern ein Reifungsprozess in Gehirn und Nervensystem:


    - Kinder müssen am Druck in der Blase und im Darm erkennen können, dass sie "müssen"
    - Sie müssen den Schließmuskel bewusst kontrollieren können
    - Sie müssen Handlungen auf später verschieben können


    Bei den meisten Kindern - vor allem bei Buben - reifen diese Fähigkeiten erst um den 3. Geburtstag aus tw. sogar später. D.h. nochmal: Stress dich nicht, wenn Oliver nichts dergeleichen signalisiert, ist es Stress für ihn und für dich.
    Und ich würde - wie allesanders schon meinte, den Kontakt zur Schwiegermutter aufs Allernötigste reduzieren!


    Zum Thema Sauna - es gibt ja die Soft-Sauna, da drinnen hat es nur um die 50 Grad und das ist nicht Kreislauf belastend, oder Infrarot! Probiers einfach mal!
    Alles Liebe
    Christine

    Liebe Jolly,
    wenn man schon in der Zeit vor dem Tod Zeit hat Abschied zu nehmen und diese Zeit auch nutzt, dann wird schon "Trauerarbeit erledigt" - wie man so schön sagt. Man spricht hier von antizipatorischer Trauer oder Vortrauer. Ich denke, dass du tatsächlich schon viel getrauert hast, dennoch dauert nach einem Todesfall der Zustand der Betäubung oft recht lange an. Ich denke, dass da wahrscheinlich schon noch was nachkommt an Trauerreaktionen, wenn es ruhiger wird und wenn sein Fehlen im Alltag spürbar wird. Lass es einfach kommen wie es kommt und sei herzlich bei uns hier willkommen!
    Alles Liebe
    Christine

    Liebe Goldelse,
    ja, ich kann mich erinnern, dass an den Montagnachmittagen, an denen die Leihoma kam, ich auch nicht wirklich wusste, was ich tun sollte. Es ist ein ganz komischer Zustand in dem man ist. Heute würde ich sagen, dass man mit einem Kleinkind, das den Tag für einen regelt, einfach so unter Stress steht, dass man vegetativ dauerhaft so übererregt ist, dass man in ein paar Stunden ohne das Kind einfach nicht "runterkommt". Ich habe solche Zustände berufsbedingt manchmal heute noch (gottseidank aber nicht mehr so dauernd wie damals als ich Jungmutter war :wacko: ) Was mir heute hilft, ist einzig und alleine die Sauna. Damals bin ich noch nicht in die Sauna gegangen. Sauna ist super! Weil da kann man nix tun, die Wärme holt einen in kürzester Zeit total runter und du bist doch beschäftigt mit dem Wechsel zwischen Saunagang und im Ruheraum blöd herumliegen. Probiers mal!
    AL Christine

    Liebe Uschi!
    Warst du in der Zwischenzeit beim Arzt! So ein Druck auf der Brust ist zwar ein typisches Symptom von depressiver Verstimmthiet, die ja normal ist in der ersten Zeit der Trauer, trotzdem ist es immer sinnvoll, solche Symptome abklären zu lassen.
    Wie geht es denn mittlerweile im Laden?
    AL Christine

    Liebe Beate,
    herzlich willkomen bei uns!
    Das Forum haben wir gegründet, weil die Zeit eben keine Wunden heilt.Es geht viel mehr darum, mit den Wunden und dem Schmerz leben zu lernen. Ich vergleiche den Tod eines geliebten Menschen immer mit einer Amputation. Der Teil, der amputiert wird, bleibt unersetzbar und es tut weh. Wir lernen ohne diesen Teil zu leben, aber das dauert ... Und selbst wenn wir dann irgendwann mit Krücken und Prothesen umgehen können und wieder Lebensfreude entwickeln, wird es nie mehr so wie es war, es kommen auch immer wieder Phantomschmerzen daher. Desto enger und symbiotischer eine Beziehung war, desto geduldiger muss man mit sich sein und desto größer ist die Herausforderung und die Bewältigungsarbeit, die geleistet werden muss ....
    Wir versuchen uns hier gegenseitig ein wenig zu unterstützen, einander zuzuhören, ein wenig Krücke zu sein ... also schreib, wann immer dir danach ist!
    Wann ist denn der Termin für den Abschied am offenen Sarg?
    Alles Liebe
    Christine

    Hallo Sili,
    schön wieder von dir zu hören und doch ... keine guten Nachrichten. Du musst schon wieder jemanden gehen lassen ... hm ... :30:
    Ich finde es bewundernswert, was du für deinen Exmann alles auf die Füße stellst, immerhin hattest du es mit ihm ja in der letzten Zeit eurer Ehe wirklich nicht leicht mit ihm. Aber es ist schön, dass ihr Freunde bleiben konntet!
    Wie Sandra sagt, es ist eine große Herausforderung jemanden in den letzten Wochen zuhause zu pflegen,das geht an die Grenzen bzw. auch darüber hinaus. Ich denke, dass du dir alle Unterstützung dabei holen solltest, die möglich ist, und dir dennoch offen lassen solltest, dass er ev. ins Hospiz kommt, wenn es für dich schaffbar ist. Gibts diese Möglichkeit in eurer Nähe?
    AL Christine

    Liebe Juli,
    na siehts du, du hast die erste Hürde geschafft! :-) :028: Super - und jetzt jeden Tag ein Stückchen und das mit dem Zurücksetzen wird auch immer besser, wirst sehen!
    Kennst du in deinem Ort oder in deiner Nähe nicht noch eine Witwe, mit der du dich zusammentun könnetst?
    AL Christine

    Liebe Cath,
    diese Frage nach dem, wie lange dieser Trauerprozess dauert ist sooo schwer zu beantworten, aber den wenigsten geht es nach 6 Wochen schon wieder gut. Die meisten Menschen trauern die ersten beiden Jahren sehr intensiv, dann wird es allmählich besser!
    :30: Christine

    Liebe Juliette,
    nachträglich alles Gute zum Geburtstag und ein herzliches Willkommen hier bei uns!


    Wie lange du durch dieses Tal gehen musst? Eine gute Frage .... Menschen brauchen unterschiedlich lange. Aber wenn ich denke, wie lang ihr zusammen ward, dann denke ich auch, dass du geduldig sein musst, auch wenns schwer ist. Trauer ist die Verlängerung der Liebe über den Tod hinaus ... Wir trauern nur, wenn wir eine Beziehung zu einem Verstorbenen gehabt haben. Und je enger die Bindung zum Verstorbenen ist, desto größer ist der Schmerz und desto länger braucht man auch bis man durch die Trauer durch ist.


    Ich habe eine Frage: Wenn heute Nacht eine Fee zu dir käme und sie würde dir die Trauer um deinen Mann wegnehmen, wäre dir das recht?


    Alles Liebe
    Christine

    Meine Lieben!
    Kein schlechtes Gewissen, wenn ihr nicht schreiben wollt, könnt oder das Forum "satt" habt! Das ist ein Zeichen, dass ihr es aus welchem Grund auch immer im Moment oder überhaupt nicht mehr brauchen könnt und dann ist es gut so! In keinem Fall, soll euch das Forum in eurer Trauer fixieren, indem ihr hier hängen bleibt!!!!
    :24:
    AL Christine

    Liebe Dschina,
    oje, blöd das mit der Prüfung. Man hat sowas einfach gerne hinter sich! Wann ist denn der nächste Termin?


    Aber ich sehe schon: Trotz allem bist eine, die nach Vorne schaut - neue Möbel, neue Randleisten, Ausmalen ... das klingt alles nach Tatendrang und dem Einsickern von Lebensfreude in die Trauer :24:
    AL Christine

    Hallo Heidi,
    herzlich willkommen bei uns hier im Forum!


    29 Jahre! Und die vergangenen 7 Jahre wahrscheinlich besonders intensiv! Da ist der Tod eines Menschen wie eine Amputation!


    Bei dir ist alles noch ganz frisch und deine Umgebung geht schon wieder zum Alltag über? Für die anderen geht alles normal weiter - für dich nicht! Das kennen wir hier nur zu gut, daher haben wir unter anderem dieses Forum gegründet, um der Trauer Raum zu geben, auch wenns draußen wieder weiter geht als wär nichts geschehen!


    Schreib, wann immer dir danach ist, wir hören zu, sind für dich da!
    Alles Liebe
    Christine

    Liebe Ramona,
    du hast grad das typische Auf und Ab, den Wellengang der Trauer am eigenen Leib gespürt, da war eine Phase der Erholung, in der alles Irreal erschien. Im Grunde ist das ein Zustand der Erholung, den man inzwischen braucht, um wieder für die nächste Schmerzphase gewappnet zu sein Die ist dann gekommen - aus heiterem Himmel, wie du es gut beschrieben hast. Nutze die Erholungsphasen, vertrau darauf, dass sie kommen, wenn der Schmerz dich wieder einholt und ornde beide Zustände als gesunde Trauer-Zustände ein!
    Allmählich, ganz allmählich werden die Höhen und Tiefen flacher, wird der Wellengang ruhiger!
    AL Christine

    Liebe Cath,
    ich dir diese Frage auch nicht beantworten, niemand kann das .... wir werden da wohl warten müssen...


    Fragen der Schuld werden meist mit der Zeit weniger, aber wenn du sehr belastet bist und die Träume innerhalb der nächsten 2 Wochen nicht weniger werden, würde ich dir raten psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, dass sich diese Belastungssymptom nicht chronifizieren!


    AL Christine