Beiträge von Christine

    Liebe Ramona,
    herzlich willkommen bei uns und mein tiefes Mitgefühl!


    Deine Situation, deine Gefühle, deine Verzweiflung sind uns hier gut bekannt und wir wissen, dass gerade das erste und meist auch das zweite Trauerjahr Schwerstarbeit, Kraftakte des Schmerzes sind! Wir sind mit vielen hier schon durch dieses tiefe Tal gegangen und haben uns mit diesen vielen gefreut über Lichtblicke zwischendurch und darüber, dass es dann doch allmählich bergauf ging. Es ist für dich unvorstellbar im Moment, dass es dir wieder bessergehen kann, dass du wieder Lebensfreude bekommen kannst. Aber es ist so, auch wenn es ein langer, harter Weg ist!


    Dass sich die Familie abwendet, weil sie deine Trauer nicht aushält, ist ein allzubekanntes Phänomen! Leider! Das tut weh, das ist ungerecht, ja gemein. Halte dich an die Menschen, die dir gut tun! Bei vielen Trauernden ändert sich der Freundeskreis nach einem Todesfall. Es bleiben wenige übrig, es kommen neue dazu. Mit alten Freunden und auch Familienmitgliedern muss man brechen. Was am Ende übrig bleibt sind jedoch weniger, aber tiefere und qualitativere Freundschaften!


    Habe Mut, habe Geduld, halt durch und ...
    lass dich einfach :30:
    Christine

    Liebe Schnee,
    das klingt mir nach einer Depressiven Episode! Wie lange dauert das jetzt? Was heißt, dass du langsam aus dem Loch heruaskletterst? Merkst du echte Besserung? Sonst solltest du doch mal einen Facharzt aufsuchen ...
    AL Christine

    Liebe Dschina,
    auf deine Frage zurückkommend, wo sie denn alle sind, die dir Hilfe angeboten haben ... Die sind, wie mir scheint, sehr brav alle rund um dich herum :) , aber halt recht pragmatisch eingestellt - mit Einladungen zum Essen und gemeinsamen Fernsehen.
    Wenn sie dich nicht mehr fragen, wie es dir geht bzw. ob er dir noch fehlt, dann einfach, weil sie Angst haben Wunden aufzureißen, weil sie unsicher sind. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dich auch als sehr starke und gut funktionierende Frau wahrnehmen, die "eh gut drüber hinweggekommen ist" ... Vielleicht solltest du einfach drüber sprechen, dass er dir immer noch sehr fehlt?
    AL Christine

    Liebe Mime,
    ja, das ist ganz normal! Deine Mutter wurde so plötzlich und so jung aus dem Leben gerissen, dass dein Schock sehr groß war/ist. Schock ist ein Betäubungszustand, der Zustand des Nicht-Wahrhaben-Wollens und löst sich erst nach und nach. Bei vielen dauert das Realisieren dessen, was passiert ist, dann einfach Monate und dann geht es darum, sich allmählich an die Umgebung anzupassen, in der der verstorbene Mensch fehlt und mit den Gefühlen umgehen zu lernen, die da hochkommen. Bei den allermeisten Menschen dauert der Trauerprozess mehrere Jahre. Hab also Geduld mit dir, du kommst weiter, immer wieder ein kleines Stückchen, du merkst es kaum, aber es ist so!
    Such dir Menschen, die dir gut tun! Oft ist das eben grad niemand aus der Familie, weil die Familienmitglieder durch ihre eigene Trauer erschüttert sind und nicht auch noch die Kraft haben, die Trauer anderer mitzutragen. Auch trauern die einzelnen Familienmitglieder meist recht unterschiedlich!


    Hol dir gerne bei uns Rat, schreib dir von der Seele, was dich bedrückt und was dich schmerzt und vielleicht gibt es in deiner Umgebung eine Trauergruppe, die du besuchen möchtest?


    AL Christine

    Liebe/lieber DyingDream,
    herzlich willkomen bei uns hier und mein herzliches Beileid zu all deinen Verlusten.
    "Es ist doch -nur- ein Tier."
    "Es ist schon so lange her."
    "Du musst positiv denken."


    Das sind sicher keine Sätze, die du von uns hier hören wirst! Wir wissen, wie sehr solche Sätze schmerzen und verletzen! Deine Fragen, warum dein Bruder so früh gehen musste und warum das Leben begrenzt ist, können wir hier aber auch nicht beantworten. Es ist einfach so. Es ist gemein, es ungerecht, aber es ist so. :(


    Was wir hier aber können, ist: Dir zuhören und mit dir den Schmerz teilen! Schreib dir also immer, wenn dir danach ist deine Gefühle und Gedanken von der Seele!
    Alles Liebe
    Christine

    Meine liebe Goldelse,
    zum einen muss ich dir meine Bewunderung aussprechen, ich war damals mit dauer-bronchitischem Kleinkind trotz lebenigem Mann völlig mit den Nerven am Boden, dass ich nur sagen kann "Chapeau!", ich ziehe meinen Hut vor dir, echt!


    Mir kommt vor, auch wenn es natürlich eine furchtbar schmerzhafte und kräftezehrende Zeit ist, dass du das alles supertoll machst! Auch die Sache mit den sensiblen Tagen - da scheinst du gut auf dich zu achten!


    Das zweite Jahr ist so eine Sache! Viele erleben es als immer noch schwer oder sie sehen die Fortschritte nicht, - ich sehe sie aber schon - aus der Distanz: Einfach weil schon viele Bewältigungsstrategien da sind, weil alles schon einmal ohne den Menschen gemeistert wurde und ja, weil einfach die schmerzhafte Realität schon Teil des Lebens geworden ist, auch wenns immer noch verdammt weh tut!


    :24: AL Christine

    Liebe oder lieber Michi.
    herzlich willkommen bei uns hier und mein herzliches Beileid zum Tod deines Bruders!


    Ich weiß, dass es Angehörigen nach so einem Ereignis hilft Stück für Stück die Mosaiksteinchen zusammentragen, um zu verstehen, was passiert ist. Einiges klärt sich da mitunter, viele Fragen lassen sich aber letztlich nicht beantworten. Dass sich diese Fragen dir jetzt - weil alles noch so frisch ist - aufdrängen, ist ganz normal, aber du wirst mit der Zeit auch erkennen, dass manches offen bleiben wird, weil es nicht beantwortbar ist. Versuche zu lernen diese Warum-Fragen zu stoppen, sie quälen dich und du bekommst keine Antwort. Manchen Betroffenen hilft es, wenn sie diese Fragen als "Grübel-Frage" erkennen und immer, wenn eine aufkommt, sagen: Stopp, du bist eine Grübelfrage, du hilfst mir nicht weiter!
    Ds geht am Anfang schwer, ich weiß, aber mit der Zeit klappt es besser!


    Schreib einfach, wann immer es dir gut tut hier alles nieder, wir hören dir zu und sind für dich da!
    AL Christine

    Liebe Ingrid,
    ich will ja keinem Krankenhaus ein derartiges "System" unterstellen, aber es wirkt so. Sie blocken damit natürlich weitere Schwierigkeiten sehr gut ab ....


    Trittico retard ist ein schwaches Antidepressivum, wie du selbst schreibst. Ich weiß, das es anfangs gut gegen Schlafstörungen hilft, aber schlecht gegen Depressionen, welche ja die Ursache der Schlafstörungen sind. Wenn die Schlafstörungen wieder stärker werden sollten, dann solltets du auf ein besser wirksames Antidepressivum umstellen, damit sind die Schlafstörungen dann ursächlich bekämpft (eigene Erfahrung!)! Bin mit Trittico retard anfangs gut gefahren, aber nur kurz. Habe dann ein wirkungsvolles Antidepressivum bekommen und seither keine Schalfstörungen und keine Depressionen mehr! Nur so als Info! Wenn du also mit dem Trittico gut fährst, dann ists gut, wenn du merkst, dass die Wirkung nachlässt - es gibt noch anderes "Kraut"

    ;)

    :)


    LG Christine

    Lieber AndyK,
    ich weiß, dass für dich die Welt stehen geblieben ist, du dir dein neues Leben derzeit nicht vorstellen kannst, der Schmerz schrecklich ist - seelisch und auch körperlich. Aber der Vergleich mit dem Deckel und dem Topf stimmt halt nicht, auch wenn ihr so gut zusammengepasst habt,wie der Topf und sein Deckel!


    Du bist weder ein Topf noch ein Deckel, sondern ein Mensch, der seine zweite Hälfte verloren hat. Das tut weh, das fühlt sich amputiert an, aber das kann heilen! Gib der Heilung bitte eine Chance und such einen Facharzt für Psychiatrie oder eine psychiatrische Ambulanz auf, wenn deine Suizidgedanken wiederkehren!


    Man kann dir helfen. Tu es deinetwegen, deiner Frau wegen oder den wenigen Menschen zuliebe, die derzeit zu dir stehen! Odertu es uns zuliebe, hier im Forum, wir haben schon so viele Menschen in deiner Situation durch ein tiefes Loch begleitet und es wurde am Ende gut. Nicht besser, anders, aber dennoch lebenswert und auch die Freude war wieder da. Auch wenn es lange gar nicht danach ausgesehen hat!


    Lass dich ganz fest

    :24:

    :30:


    Christine

    Liebe Ingrid,
    schön von dir zu hören!

    :)


    Dass man dich bei der Patientenschiedsstelle so unfair behandelt hat, ist echt furchtbar, aber leider kein Einzelfall. Da gehts mal wieder darum, eine ev. Klage im Keim zu ersticken.
    Spitalsinfektionen kommen leider recht häufig vor und lassen sich auch nicht vermeiden, es gibt einfach restitente Keime, die dann lebensbedrohliche Infektionen verursachen können. Anstatt das einfach zuzugeben und Betroffenheit zu zeigen, haben Krankenhäuser so ihre Strategien, um ja keine Schwierigkeiten zu bekommen ...

    Ich verstehe gut, dass dich das wieder hinuntergezogen hat.


    Ansonsten freut es mich, dass dir die Therapie gut tut und dass du auch Weihnachten gut bewältigt hast! Welche Medikamente nimmst du denn? Beruhigungsmittel oder Antidepressiva?

    AL Christine

    Liebe Sandra,
    für diese Tage und vor allem für den 27. wünsche ich dir viel, viel Kraft!

    :30:


    Schade, dass sich ein Treffen nicht ausgegangen bist als du in Innsbruck warst, daber genau en diesem Nachmittag sind dann 3 Sterbefälle hereingekommen! Und deshalb muss ich ein bissi mit Evi schimpfen

    :cursing:

    ;)

    , weil z.B. am Tag davor war es ziemlich ruhig und da wäre sich ein Kaffeetscherl locker ausgegangen! Also bitt nächstes Mal früh genug ankündigen, dass ich das einplanen kann!

    AL Christine

    Liebe Dani,
    entschludige, dass ich erst jetzt schreibe, bin zwar im Urlaub, hatte aber die letzten Tage so viel Vorbereitung für Weihnachten, weil sich alle bei mir treffen, dass ich am Abend total erledigt war.


    Du musst dich gar nicht entschuldigen, du hast natürlich einen triftigen Grund. Man nennt das "Vortrauer". Wenn man weiß, dass jemand sterben muss und dann beginnt schon das Abschiednehmen und die Trauer!


    Wie gehts deiner Oma? Ist sie noch da oder habt ihr sie in den letzten Tagen gehen lassen müssen? Und wenn, konnte sie friedlich einschlafen?
    :30: Alles Liebe


    Christine

    Lieber AndyK,

    wir sind ja ein Trauerforum, kein Rechtschreibforum, sei also herzlich willkommen, schreib, wann immer dir danach ist und kümmere dich nicht um die Richtigkeit deiner Schreibe!

    :)

    6 Monate ist das her, nach so einem traumatischen Verlust deiner Frau wäre es verwunderlich, wenn der Trauerprozess schon abgeschlossen wäre. Im ersten Jahr muss man den Verlust realisieren lernen und alles das erste Mal ohne den Menschen leben lernen: Die Jahreszeiten und die Feiertage ....

    Im 2. Jahr hat man sich schon einige Strategien angegeignet, hat realisiert, aber der Schmerz ist meist immer noch groß. Trauer ist Arbeit und mit Aufgaben verbunden, die man allmählich bewältigen muss, das dauert meist länger als 2 Jahre. Dennoch kommst du in den 2 Jahren voran und wirst immer wieder merken, dass du ein kleines Stück vorangekommen bist. Hab Geduld mit dir und schau, das du dir Gutes tust, das dich zwischendurch ablenkt und entspannt.

    Wie wirst du Weihnachten verbringen?

    Alles Liebe Christine

    Liebe Claudia,
    sei herzlich willkommen bei uns! Auch wenn es Julia jetzt gut geht, wo immer sie auch ist, sie ist deine Tochter und eine Mutter wird ihr Kind immer schmerzhaft vermissen...
    Neben den Medikamenten, welche Unterstützung hast du noch? Therapie oder Trauerbegleitung? Medikamente sind im Falle einer Depression wirklich wichtig, aber Therapie genauso.
    LG Christine

    Liebe Schnee,
    diesen Eindruck haben viele im 2. Jahr, trotzdem sag ich dir, du bist schon ein großes Stück gegangen. Im ersten Jahr hast du alles das erste Mal ohne deinen Mann gemacht, das ist schmerzhaft und fremd. Im zweite Jahr wird es nicht schwerer, aber auch nicht leichter, wie du so treffend schreibst, aber es wird ein bisschen bekannter. Viele hier spüren eine Besserung im 3. Jahr, weil man sich gute Strategien angeeignet hat und ein Stück Neuorientierung geschafft ist ... Ich weiß, subjektiv fühlt es sich an, als würde es sich endlos ziehen ... aber dennoch, es wird der Tag kommen, an dem du zurückblickst und merkst, dass du schon sehr viel weiter bist!
    :24:



    AL Christine