Beiträge von Christine

    Liebe Schnee,
    ja, wie war der Ausflug???


    Ich musste über dein: "Was soll ich mit einer Herrenunterhose?" doch sehr schmunzeln. Warum nicht zur Erinnerung mal eine Herrenunterhose behalten ;)


    Wie gehts dir mit dem neuen Job inzwichen? Schon etwas eingearbeitet? Wie sind die KolleInnen?
    AL
    Christine

    Liebes Woelkchen,
    Struktur ist wichtig im Trauerchaos, ja, aber ich denke es wäre gut, wenn du bis zur Aufnahme in die Klinik regelmäßige Gesprächstermine hättest .... Kannst du dort nicht nachfragen, ob sie zur Überbrückung so etwas anbieten bzw. jemanden Externen empfehlen könnten?
    AL
    Christine

    Liebe Kat,
    viele kleine Schritte sind es, die in den ersten Jahren getan werden müssen und viele Schmerzwellen kommen daher. Im Moment beutelt es dich wieder, aber ich glaube auch, dass du zuversichtlich sein kannst, dass es wieder besser wird. Nur eben: Wenn du eine gute Phase hast, dann heißt das nicht, dass es vorbei ist mit dem Schmerz, er lässt dich in Ruhe dass du verschnaufen kannst und kommt dann wieder, um dich zur Trauerarbeit zu bringen, so geht das hin und her und auf und ab und ganz allmählich wird es leichter.
    Ich finde die Idee von Linda gut: Vielleicht mag dein Sohn ja mal mit Tresl Kontakt aufnehmen ... Männer trauern zwar anders und suchen sich selten Frauen als Gesprächspartner in der Trauer, aber es sind ja nicht alle gleich und versuchen kann man es ja mal ...


    AL :30:
    Christine

    Liebe schnee,
    kann ich auch gut verstehen, dass du Angst hast. Ist ganz normal, wir Menschen haben Angst vor dem Neuen: Dem neuen Job, dem neuen Jahr, em neuen Lebensabschnitt! Aber nochmal: Schau auf dich, gönne dir Verschnaufpausen und Erholung! Stopf nicht alles mit Aktivität voll und sag dir vor allem: Ich muss nicht perfekt sein! Gerade in dieser Situation nicht!


    Als Elternteil, v.a. als Mutter, versucht man dann auch noch die Rolle des Vaters mit all den Verpflichtungen und Tätigkeiten zu übernehmen, das ist aber zu viel: Überleg dir welche Tätigkeiten im Haushalt du an deine Kinder delegieren kannst. Es tut ihnen gut, etwas beizutragen - gerade deinem verstummenden Sohn: Buben und Männer verarbeiten Trauer besser durch Aktivtäten, aber die Aktivität muss mit dem Schmerz verbunden werden, d.h. dein Sohn soll einfach ein paar Dinge übernehmen, die sein Vater überlicherweise gemacht hat. Das hilft ihm und gibt ihm auch das Gefühl wichtig zu sein, gebraucht zu werden!. Nichts ist schlimmer, als wenn dir alles gerichtet wird und du untätig sein musst. Das zieht dir den Boden unter den Füßen komplett weg!


    AL Christine

    Liebe Tresl,
    entschuldige meine späte Anwort, aber ich war ein paar Tage im Urlaub! In deinem Alter also mit 16/17 Jahren ist man noch sehr stark an die Eltern gebunden, stärker als im Erwachsenenleben, wenn man ausgezogen ist und seine eigene Familie hat. Deshalb dauert der Trauerprozess von Jugendlichen auch oft so lange an, bis durchs Erwachsenwerden der natürliche Loslösungsprozess vollzogen wird. Das heißt natürlich nicht, dass es nach diesem "Loslösungsprozess" keine Bindung mehr gibt oder keine Trauer oder dass Trauer deshalb weniger intensiv ist. Das ist individuell sehr unterschiedlich, aber es erklärt, warum du nach 2 Jahren immer noch sehr intensiv an ihn denkst und auch Trauer empfindest. Es gibt eine Formel in der Trauer: Je enger die Bindung zu einem Menschen, je intensiver die Beziehung, desto stärker ist auch die Trauer. Und die Eltern-Kind-Bindung ist eine sehr enge Bindung!


    Ich bin froh, dass du lachen kannst, dass du glücklich sein kannst zwischendurch und auch in der Schule gut bist. Das klingt sehr gesund!


    Wenn dir dein Erinnern und Drandenken zu viel erscheint, dann überlege dir doch, was dich am besten ablenkt und gönne dir das auch regelmäßig.
    Du kannst dir auch überlegen, ob du einen bestimmten Platz für die Erinnerungen (Gegenstände, Fotos etc.) einrichten kannst, der nicht dauernd einsichtig ist. Du nimmst dann die Erinnerungen nur zur Hand, wenn du dich bewusst erinnern willst. Oder ist es alles in der Wohnung, das dich erinnert, einfach weil sie euer gemeinsames Zuhause war? Wie geht denn die übrige Familie mit den Erinnerungen und dem Erinnertwerden um? Vielleicht täte es euch gut, ein Zimmer neu und neutral zu gestalten, wenn vieles in der Wohnung erinnert? Oder die Wohnung zu erneuern und ein Erinnerungszimmer zu gestalten ...


    Zu deinen Gedanken, die dich beschäftigen: die sind ganz normal und überhaupt nicht krass oder makaber! Alles, was unklar ist, da entwickeln wir Menschen Phantasien und stellen uns Fragen:
    Ich würde einmal die Fragen einteilen in:


    1) Grübel-Fragen, die niemand in 1000 Jahren nicht beantworten kann, weil es niemand weiß: "wie das leben sein würde wenn er noch da wäre, und so auch einiges..." Diese Fragen solltest du stoppen lernen,so in der Art: Wenn eine dieser Fragen auftaucht, dann sag ihr: "Meine Liebe, du bist eine Grübelfrage, keiner kann dich beantworten, also lass mich in Ruh, du führst zu nichts!"


    Fragen in der Art wie "dann frag ich mich oft eben was und wo er jetzt ist, ob er mich sieht, mich begleitet uns oft nahe ist, merkt wie sehr ich ihn vermisse? " sind strenggenommen Grübelfragen, so genau kann sie dir keiner beantworten, aber du kannst in dich hineinhorchen und schauen, was du glaubst, was du spürst! Und du sagst ja selbst: (ich glaub auch irgendwie dran) und dann meine Frage: Spürst du, dass er irgendwo da ist und dich sieht?



    2) Fragen, die jemand beantworten kann: "wie das da oben damals wohl abgelaufen ist (wie er dalag, wie er aussah)..." Da gibt es meist Personen, die dort waren, die das gesehen haben. Zum Beispiel die Polizei. Du könntest herausfinden, wer damals zuständig war und dich an den diensthabenden Polizisten wenden mit deinen Fragen. Er kann dir eventuell Näheres erzählen. Ich persönlich hab da mit der Polizei sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn man ihnen erklärt, warum das für Angehörige wichtig ist!


    AL
    Christine

    Danke lieber Josef, das ist ein guter Ansatz, den merk ich mir, wenn mich wieder mal das schlechte Gwissn druckt, weil ich die Tanten und die Oma an Neujahr vernachlässige :2:
    AL
    Christine