Beiträge von Hamida

    Es ist wieder mal spät und ich finde keinen Schlaf.
    Seltsam, ich hör immer wieder, Er hätte dies und jenes nicht gewollt, ich sollte daran denken was Er sich für uns wünscht, etc......


    Bis jetzt hatte ich noch nie den Gedanken, ob mein Mann dies oder jenes für uns gewollt hätte. Ich kann mich nicht damit trösten, dass er nicht gewollt hätte, dass wir traurig sind. Er hätte ja auch nicht gewollt, dass er stirbt.


    Als mein geliebter Großvater starb und dann noch meine Mutter, dachte ich vor noch nicht so langer Zeit, dies war die schlimmste Erfahrung die ich machen musste. Doch dann kam noch ne Steigerung. Dass mein Mann vor mir sterben könnte, kam mir nicht in den Sinn. Ich dachte wirklich dass wir gemeinsam alt werden und ich vor ihm gehen werde.


    Man lernt sich kennen, verliebt sich, ist verrückt nacheinander. Man heiratet, gründet vielleicht eine Familie, baut sich gemeinsam ein Leben auf. Man bewältigt miteinander so manche Hürden, verlebt viele glückliche Zeiten. Lebt ein angenehmes, zufriedenes Leben. Man wächst zusammen, braucht oft keine Worte um zu wissen, was im anderen vorgeht. Man fühlt sich beim anderen Zuhause.


    Und dann, fast so als hätte das Schicksal schon länger im Hinterhalt gewartet, schlägt es zu. Gnadenlos. Man kann nicht mit ihm verhandeln, oder ihm entgehen.
    Wäre jetzt nicht ich, sondern eine Freundin betroffen, dann würd ich ihr wahrscheinlich all das raten, was es an Trauerbewältigungsstrategien gibt. und da git es jede Menge davon. Scheint es doch ein lukratives Geschäft zu sein.
    Doch mein Fazit. Das ganze hilft nicht wirklich. Es dient lediglich zur Überbrückung. Ich denke auch, es gibt nich wirklich DEN Weg aus der Trauer. Ich denke und das ist jetzt meine ganz subjektive Meinung, dass die Trauer immer bleiben wird. Der Weg sollte dahin führen, dies erst mal zu aktzeptieren.
    Wenn Trauer und Liebe sich umarmen. Kann das funktionieren?

    Hallo Theresa!


    Dein Verlust tut mir sehr leid.
    Hast Du mal versucht Antworten auf Deine Fragen zu bekommen?
    Versuch es mal.


    Fang ganz langsam an. Manchmal ist es für Menschen leichter über ein schmerzvolles Thema zu schweigen. Möglicherweise wollen die Menschen in Deiner Umgebung nicht mit ihrem Schmerz konfrontiert werden oder man denkt, man müsse dich schützen.


    Versuche Schritt für Schritt , Antworten zu bekommen. Sei aber nicht enttäuscht, wenn Anfangs die Reaktionen darauf anders sind als Du erwartest. Gib den Menschen Zeit, sich dafürzu öffnen. Sag aber ganz klar, dass Du darüber reden willst, weil das Schweigen Dich belastet und Du ein Recht darauf hast alles zu erfahren.


    Vielleicht bittest du darum, gemeinsam Fotos von früher anzusehen und beginnst dann langsam mit Deinen Fragen.


    Ich wünsche Dir alles Gute und wünsche Dir, hoffe es funktioniert.
    Aber, nicht Probleme runterschlucken.
    Du schaffst das!


    Alles Liebe
    Hamida

    Liebe Ramona!


    Ich hoffe Du bist einverstanden wenn ich Dir hier schreibe.


    Dein Armband, welches du von Jürgen pothum bekamst, ist ein Zeichen Eurer Beziehung zueinander.


    Eure Liebe besiegt alles und hält ewig.


    Ich fühle mit Dir.
    Du weißt, jederzeit anrufen!!!!!


    Hdl,Barbara

    Hallo!


    4 Monate. Es fühlt sich manchmal wie eine Ewigkeit an und dann wieder wie ein einziger Augenblick.
    Die Trauer hat sich irgendwie verändert. Sie ist ruhiger geworden aber der Schmerz nicht weniger.
    Wollte ich Anfangs die Erde anhalten, so habe ich nun aktzeptiert, dass sie sich unaufhörlich weiterdreht.Auch meine Welt dreht sich weiter, wenn auch sehr langsam.


    Manchmal fühlt sich alles so normal an. Als wäre er gerade mal nicht da. Und dann, von einem Moment auf den anderen schlägt die Trauer wieder zu. Dann frag ich mich, wie lange muss ich damit leben. Und ich merke, dass ich noch nicht soweit bin, in die Welt rauszugehen, mich wieder voll und ganz auf sie einzulassen.
    Ich vermisse ihn. Jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Sein Wesen, so wie er war. Alles, seine Mimik, seine Eigenheiten, wie er handelte, was er sprach, sein Lachen, sein Duft, seine Worte, alles hat sich so fest in mir verankert.
    Der innere Film, der parallel zur Wirklichkeit läuft, das Vertraute, welches nicht mehr da ist, es bohrt sich wie ein Dorn ins Herz und trotzdem ist es ein tröstlicher Begleiter. Weil Liebe und Dankbarkeit darin eingebettet sind, für das gewesene.


    Wohin führt der Weg? Ich weiß es nicht.
    Ich weiß nur, dass wir immer EINS sein werden, auch wenn wir getrennt sind. Unsere Seelen haben sich geteilt. Ein Teil von ihm ist immer mit mir und ein Teil meiner Seele immer bei ihm.


    Jeder Augenblick ist ewig, wenn du ihn zu nehmen weißt.
    Alles wendet sich und endet und verliert sich in der Zeit
    Nur der Augenblick ist immer, gib Dich hin und sei bereit.
    Wenn du stirbst, stirbt nur dein werden,
    gönn ihm keinen Blick zurück,
    in der Zeit muss alles sterben,
    aber nichts im Augenblick.

    Endgültigkeit...... so leicht ausgesprochen, so schwer zu begreifen.


    Ich war heute eingeladen bei einer befreundeten ägyptischen Familie. Es tat so gut. Die Sprache, die die Muttersprache meines Mannes war. Das Essen, welches mein Mann selbst immer mit Liebe kochte. Die Wurzeln, die sie mit ihm teilen. Eine Verbindung zu ihm.
    Auf dem Nachhauseweg Tränen, Wehmut.
    Er wird nie mehr mit mir gemeinsam die Luft des Sommers atmen. Wir werden nie mehr zusammen kulinarische Köstlichkeiten schlemmen. Er wird nie mehr mit mir den Abendhimmel betrachten.
    Ich kommen nachhause, es brennt eine Kerze neben seinem Bild. Es ist eines meiner Lieblingsbilder von ihm. Er sieht mch an, als würde er mir was sagen wollen, ich lausche, doch das Bild bleibt stumm.
    Endgültigkeit..... für immer.
    Es tut weh, es tut mir so leid, dass ihm nicht mehr Zeit geblieben ist.
    Morgen ist beginnt ein neuer Tag. Wie immer geht die Sonne auf, die Vögel singen ihre Lieder, die Strassen füllen sich mit Leben, während meine Liebe in der Ewigkeit verweilt.

    Hallo Suu!


    Entschuldige, hab wohl etwas falsch aufgefasst. Es tut mir leid dass es so gekommen ist. Wir wissen oft nicht, warum unsere Pläne auf solche Weise durchkreuzt werden.
    Wobei ich das Annehmen am schwersten finde.


    Das Lied kenn ich auch . Ist traurig schön.


    Liebe Suu, ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die schwere Zeit. Glaube, wir alle wissen ganz genau wovon Du sprichst.


    alles Liebe, bis zum nächstenmal

    Liebe Ramona!


    Liebe und Dankbarkeit, dies wird mich mein Leben lang begleiten.


    Momentan ist es aber die Hölle.


    Ich drück Dich auch ganz fest und bin Dankbar dass es Dich gibt!!!!!

    Liebe Suu!
    Ich möchte Dir mein tiefes Mitgefühl aussprechen.
    Du beschreibst die Achterbahn der Gefühle, des Denkens und Handelns genau so, wie es ist. Die Trauer in ihrer Vielfalt und Tiefe. Ein Gefühl, welches man bis zu diesem Zeitpunkt nicht kannte. Jedenfalls nicht in diesem Ausmaß. Man nimmt sich selbst und die Umwelt völlig anders wahr.


    Gerne würde ich Dir was gutes sagen, doch ich befinde mich selbst noch in dieser Berg- und Talfahrt.
    Ich hoffe, ihr seid gut aufgehoben und werdet wenn nötig aufgefangen.


    Wie alt ist euer Kind?


    Liebe Suu! auch ich schicke Dir ein großes Packerl an Kraft.


    L.G. H.

    Hallo!


    Nur mal kurz ne Frage:


    Gestern waren es drei Monate seit mein Mann nicht mehr bei uns ist.


    Anfangs stand ich unter Schock, war wie gelähmt.
    Nach drei Tagen aber wurde ich aktiv. Vorbereitung der Beerdigung, Behörden, angefangene Geschäfte meines Mannes zu Ende bringen, Elternabende, Elternsprechtage, Kinder, Listen abarbeiten...........
    Hauptsächlich begleitete mich die Fassungslosigkeit und Stress durch die erste Zeit.Dies alles ging mir zwar schwer von der Hand, jedoch bemühte ich mich, meinen Pflichten nachzukommen. die Behödenwege sind zwar noch immer nicht so ganz erledigt, doch langsam wird es wohl.


    Es kommt mir seit einem Monat so vor, als würde es immer schlimmer werden. Ich kann mich fast zu gar nichts aufraffen, möchte mich am liebsten von allem zurück ziehen, mich ins Bett legen , mich in seinen Bademantel hüllen und schlafen. ( Naja, dösen trifft eher zu. Mit schlafen ist nicht viel) .Bin körperlich völlig erschöpft und kämpfe den ganzen Tag gegen die Tränen an. Mich interessiert nichts mehr, meine Gedanken kreisen nur um ihn, mache mir Vorwürfe!Sehe ihn zwei Tage vor seinem Tod, ganz normal, und dann gleichzeitig auf dem Sterbebett. Es zerreisst mir das Herz, ihn so vor mir zu sehen.
    Jetzt die Frage, vielleicht an Christine: Müsste ich in den drei Monaten nicht schon weiter sein? Trett ich vielleicht auf der Stelle? Bin ich zu schwach oder ist das Selbstmitleid?


    Ich muss sagen, wenn ich mit Ra. telefoniere und über alles rede, trägt mich das und ich fühle mich wohl. Alles erscheint mir dann logisch und ich hab das Gefühl dass es so weitergeht.


    Doch dann, nächsten Tag, bummmm, alles wieder auf Anfang.
    Was mach ich falsch?


    Und Christine, hab an Dich eine Frage, kann ich Dir eine Privatnachricht schicken?


    L.G. B.

    Hallo!


    Erstmal ist es Zeit dass ich mich mal bei allen hier bedanke.


    Ihr bgeleitet mich schon einige Wochen durch diese ungewollte Zeit. Seid mit Rat und an meiner Seite oder hört( lest) einfach nur.


    Wie ihr jetzt wisst, ist mein Name Barbara. Hamida hieß die Mutter meines Mannes .


    Hab wieder mal ne schlaflose Nacht. Gedanken und Gefühle tanzen im Kreis.
    Ich weiß, ich bin zu ungeduldig.
    Er fehlt so sehr. Der Mann, der Vater, der Bruder, der Onkel, der Sohn, der Neffe,der Freund, der Mensch...... er fehlt. Überall..... heute, morgen, für immer....

    Hallo !


    Wie man merkt, halt ich mich zur Zeit wieder sehr viel im Forum auf. Lese vergangene Berichte durch.
    Wasenau ich suche, weiß ich nicht.
    Vielleicht wieder mal eine Bestätigung, dass ich nicht verrückt werde.



    Unser Leben, so abgespeichert. Es läuft parallel zur Realität dieser innere Film. Unser Leben, unser Alltag. Ich weiß genau, was er in bestimmten Momenten sagen würde, wie sich seine Schritte anhören, wenn er in die Küche kommt. Höre, wie er die Kinder nach der Schule fragt. bin ich im Bad, höre ich das Wasser der Dusche wenn er darunter stand. Blick in den Garten, sehe ich ihn dort arbeiten, ich sehe ihn im Auto. Der innere Film.


    Gleichzeitig ist es sein Sterben. Die letzten Tage davor. Ich frage mich, was hat er empfunden, gefühlt, als sie ihn in den OP-Saal brachten. Hatte er Angst? Hat er gespürt, dass er nicht mehr zurück kommt? Oder war er zuversichtlich. Dachte er an seine Genesung?
    Was waren seine letzten Gedanken, seine letzten Worte?


    Ich hätte gerne alles im Griff. Zeiweise gelingt mir das auch. Aber momentan nimmt dieses kleine Etwas von mir Besitz und ich häng in diesem Trauerloch fest. Meine Gefühle beeinflussen mein Handeln und der Verstand kann nicht einschätzen ob manche Situationen wirkich so sind oder weil der Schmerz es mich so fühlen lässt.


    Meine Gedanken kreisen um ihn.
    Was soll ih in einer Welt, in der er nicht mehr ist?

    Die Menschen in ihrem " normalen" Leben, sind nicht bereit, sich damit auseinanderzusetzen.
    Das ist so ähnlich, wenn ein kleines Kind seine plötzlich aufrtetende Angst mitteilt.
    Was wird meistens gesagt: Du musst doch keine Angst haben!!!
    Wir könnten aber zum Beispiel auch fragen; Wo sitzt denn , bzw, spürts Du die Angst?


    Wir haben irgendwann gelernt, alles weg zu machen. Wie verletztend unser Verhalten oft ist, merken wir nicht.
    Darum , so finde ich, ist es wichtig seine Mitmenschen darauf aufmerksam zu machen. Nicht mit Vorwürfen, sondern ein ehrliches offenes Gespräch.
    Die Mehrheit vielleicht versteht es nicht und lernt nicht daraus.. Doch einige und wenn es nur einer ist, wird darüber nachdenken und sein Verhalten ändern.

    Auch wenn der letzte Beitrag schon länger her ist, doch am Verhalten der Umwelt hat sich nichts geändert.


    Ich geb auch noch meinen Senf dazu.


    Vieles wurde schon genannt.


    Ich erlebte: Was nicht hilt und sogar kränkt: Es sind jetzt zwölf Wochen her


    +Glaubst du, du bist die einzige der sowas passiert? ( Nein bin ich nicht)
    +Da gibt es noch viel schlimmeres...( Ja, das weiß ich, aber für mich war der Tod meines Mannes eins der schlimmsten Erfahrungen)
    +Räum die Bilder weg......Zitat von meiner Schwester-Wenn der Vater die Bilder von der verstorbenen Mutter hängen gehabt hätte, hätte ich ihn erschlagen... ( Wir haben sowieso überall Familienbilder)
    + Vielleicht ist es besser so. Wer weiß was alles passiert wäre....
    + Geht es Dir jetzt schon besser? ( Nach zwei Wochen)
    + durch die Trauer musst Du allein gehen
    + Du meldest dich doch nicht....
    +Wenn du was braucht rufst halt an... ( tut man es dann mal wirklich....
    +Den Verstorbenen verschweigen, als hätte es ihn nie gegeben
    + Mit Dir kann man keinen Spaß mehr haben
    + Das Leben geht weiter


    Aber es geht auch anders:
    Menschen die einfach zuhören.
    Fragen stellen.
    Über den Verstorbenen reden, Erinnerungen aufleben lassen, auch lustige
    Einen so nehmen wie man ist, plötzlich anders
    Annehmen, Da sein, Nachfragen, ernst nehmen
    Unterstützung bei der Suche nach einem Grabstein, manchmal gehen....

    Hallo Christine!


    Nein, es verstört mich nicht, wenn unser jüngster Sohn weint. Im Gegenteil. Er fragt jetzt auch verschiedene Dinge. Ich wär froh, würden die Großen auch endlich ihre Gefühle zeigen oder einen Dialog mit mir führen. aber die gehen eben anders damit um. Sperren ihre Trauer ein.


    Ich komm langsam weiter. Zwar in sehr kleinen Schritten, aber dennoch.Meine Liste der Neu- Erledigugen wird kleiner. Leider ist die Verlassenschaft noch immer am Laufen, und ob wir das Erbe meines Mannes antreten können ist ebenfalls fraglich. Wir haben Besitz in Ägypten, welche ich gerne verkaufen würde. Es stehen noch einige Rechnungen aus und damit wäre alles zum erledigen. Ist ist ein anderes Land, mit anderen Gesetzen und es gestaltet sich kompliziert.Ich bleib abr natürlich drann.


    Der Psychologe ist mir schon sympathisch. Er wirkt sehr ruhig auf mich. Ich glaube, ich muss mich erst daran gewöhnen. Es ist schon etwas anderes, anonym hier im forum zu schreiben, als einer Person gegenüber zu sitzen und sich zu offenbaren.


    Gottseidank hab ich Menschen um mich, mit denen ich reden kann. Die verstehen. Ich rede aber kaum noch darüber. Leider gehört meine engste Familie nicht zu diesem Kreis. Darin liegt auch mein Problem. Sie haben während der Krankheit meines Mannes weggesehen. All die Monate war keiner da. Die Prognosen waren zwar immer gut und ich weiß, dass es nicht aus Bösartigkeit war, doch ichfinde deren Verhalten eine menschliche Katastrophe. Für meinen Mann war meine Familie seine, er war immer da wenn er gebraucht wurde. Auch ungefragt. Als er starb kam die Reue. Zu spät. Er hat nichts mehr davon. Ich wollte verzeihen, kann es aber nicht.
    Im Oktober heiratet meine jüngste Schwester. Ich habe ihr mitgeteilt, dass ich zwar zur Trauung komme, aber anschließend der Feier fernbleibe. Leider versteht das keiner. Mein engstes Umfeld ignoriert sei der Beerdigung den Tod meines Mannes. Spaß, ist das einzige was zählt. Ich bin die Spaßbremse. Aber keiner denkt daran, während die einen ihre Hochzeitsvorbereitungen treffe, ich mit der Gestaltung des Grabsteines beschäftigt bin. Damit will keiner was zu tun haben. Obwohl ich um Unterstützung bat.
    Als mein Großvater und später meine Mutter starben, hat sich mein Mann darum gekümmert, sowie auch die Kosten des gesamten Essen's übernommen. Ich werde mich hüten, dies anzusprechen. aber ich denke mir meinen Teil. Niemand ruft an, wie es den Kindern geht, niemand fragt ob wirvielleicht was brauchen. Mein engster Kreis tut so, als hätte es meinen Mann nie gegeben. Außer meine Großmutter und der Stiefvater. Die wissen wie das ist.
    Ich bin nicht böse. Auf niemanden. Gehe auch keinem aus dem Weg.Es nagt in mir. Sehr sogar. Und ich setzte mich nicht mehr zu einer Feier mit meiner Familie an einen Tisch. Niemals werde ich mit meiner Familie über meine Trauer sprechen. Diese Entscheidung zu treffen ist schon schmerzhaft, bringt mir aber auch Erleichterung. Mein Weg ist ein anderer.


    Es sind zwölf Wochen. Zwölf Wochen in denen ich versucht hab zu begreifen. Es fällt so schwer. Es ist als würde ich aus zwei Personen bestehen, mir selbst zusehen.Da ist die eine Frau, die für uns ein neues Leben plant, den Alltag organisiert, kalkuliert, Freizeitaktivitäten mit den Kindern plant.Listen schreibt.Termine vereinbart. Den Alltag lebt, wie früher auch.
    Dann gibt es mich. Innen, tief drinn. Klein, Zerbrechlich, Traurig, weinend und schreiend, ich willl das nicht, es darf nicht sein. Starr vor Schmerz, um den Verlust meines Lebensmenschen,um den Verlust seines Lebens. An diesem Ort gibt es keine Worte.
    Für IMMER. wie schön diese zwei Wörter klingen, wenn man zusammen kommt.Bei einer Hochzeit,für immer!
    Für Immer, wie schrecklich es ist wenn man Abschied nehmen muss. Unabänderlich, für immer!


    Hier will man nicht wahrhaben,dass der geliebte Mensch für immer weg ist, hier denkt man , es hätte verhindert werden können.Und der einzige der mich trösten könnte, ist nicht mehr da. Während der Verstand alle vernünftigen Ratschläge und Pläne sendet, was und wie das Leben weitergehen soll. Wie verwirrend.


    Ich lebe! Für die Kinder, die er mir geschenkt hat. Die ihm so ähnlich sind und auf die er immer stolz war. Ich lebe?

    Hallo Christine!


    Nein, es verstört mich nicht, wenn unser jüngster Sohn weint. Im Gegenteil. Er fragt jetzt auch verschiedene Dinge. Ich wär froh, würden die Großen auch endlich ihre Gefühle zeigen oder einen Dialog mit mir führen. aber die gehen eben anders damit um. Sperren ihre Trauer ein.


    Ich komm langsam weiter. Zwar in sehr kleinen Schritten, aber dennoch.Meine Liste der Neu- Erledigugen wird kleiner. Leider ist die Verlassenschaft noch immer am Laufen, und ob wir das Erbe meines Mannes antreten können ist ebenfalls fraglich. Wir haben Besitz in Ägypten, welche ich gerne verkaufen würde. Es stehen noch einige Rechnungen aus und damit wäre alles zum erledigen. Ist ist ein anderes Land, mit anderen Gesetzen und es gestaltet sich kompliziert.Ich bleib abr natürlich drann.


    Der Psychologe ist mir schon sympathisch. Er wirkt sehr ruhig auf mich. Ich glaube, ich muss mich erst daran gewöhnen. Es ist schon etwas anderes, anonym hier im forum zu schreiben, als einer Person gegenüber zu sitzen und sich zu offenbaren.


    Gottseidank hab ich Menschen um mich, mit denen ich reden kann. Die verstehen. Ich rede aber kaum noch darüber. Leider gehört meine engste Familie nicht zu diesem Kreis. Darin liegt auch mein Problem. Sie haben während der Krankheit meines Mannes weggesehen. All die Monate war keiner da. Die Prognosen waren zwar immer gut und ich weiß, dass es nicht aus Bösartigkeit war, doch ichfinde deren Verhalten eine menschliche Katastrophe. Für meinen Mann war meine Familie seine, er war immer da wenn er gebraucht wurde. Auch ungefragt. Als er starb kam die Reue. Zu spät. Er hat nichts mehr davon. Ich wollte verzeihen, kann es aber nicht.
    Im Oktober heiratet meine jüngste Schwester. Ich habe ihr mitgeteilt, dass ich zwar zur Trauung komme, aber anschließend der Feier fernbleibe. Leider versteht das keiner. Mein engstes Umfeld ignoriert sei der Beerdigung den Tod meines Mannes. Spaß, ist das einzige was zählt. Ich bin die Spaßbremse. Aber keiner denkt daran, während die einen ihre Hochzeitsvorbereitungen treffe, ich mit der Gestaltung des Grabsteines beschäftigt bin. Damit will keiner was zu tun haben. Obwohl ich um Unterstützung bat.
    Als mein Großvater und später meine Mutter starben, hat sich mein Mann darum gekümmert, sowie auch die Kosten des gesamten Essen's übernommen. Ich werde mich hüten, dies anzusprechen. aber ich denke mir meinen Teil. Niemand ruft an, wie es den Kindern geht, niemand fragt ob wirvielleicht was brauchen. Mein engster Kreis tut so, als hätte es meinen Mann nie gegeben. Außer meine Großmutter und der Stiefvater. Die wissen wie das ist.
    Ich bin nicht böse. Auf niemanden. Gehe auch keinem aus dem Weg.Es nagt in mir. Sehr sogar. Und ich setzte mich nicht mehr zu einer Feier mit meiner Familie an einen Tisch. Niemals werde ich mit meiner Familie über meine Trauer sprechen. Diese entscheidung zu treffen ist schon auch schmerzhaft, bringt mir aber auch Erleichterung. Mein Weg ist ein anderer.


    Es sind zwölf Wochen. Zwölf Wochen in denen ich versucht hab zu begreifen. Es fällt so schwer. Es ist als würde ich aus zwei Personen bestehen, mir selbst zusehen.Da ist die eine Frau, die für uns ein neues Leben plant, den Alltag organisiert, kalkuliert, Freizeitaktivitäten mit den Kindern plant.Listen schreibt.Termine vereinbart. Den Alltag lebt, wie früher auch.
    Dann gibt es mich. Innen, tief drinn. Klein, Zerbrechlich, Traurig, weinend und schreiend, ich willl das nicht, es darf nicht sein. Starr vor Schmerz, um den Verlust meines Lebensmenschen,um den Verlust seines Lebens. An diesem Ort gibt es keine Worte.



    Hier will man nicht wahrhaben,dass der geliebte Mensch für immer weg ist, hier denkt man , es hätte verhindert werden können.Und der einzige der mich trösten könnte, ist nicht mehr da. Wie verwirrend. Während der Verstand alle vernünftigen Ratschläge und Pläne sendet, was und wie das Leben weitergehen soll.

    Hallo Jutta!


    Ja, ich gehe nächste Woche natürlich nochmal hin. Mal sehen. Ich möchte noch rausfinden welcher Typ Mensch der Psychologe ist. Kann ich ihm alles sagen? Wie denkt er über den Tod?
    Gilt für ihn nur das, was in den Lehrbüchern steht?
    Ich möchte nicht dort sitzen und weinen. Als ich damals bei ihm war, hab ich meine Geschichte so erzählt, als wäre es nicht meine. Hab meine Gefühle eingesperrt und sie erst rausgelassen. als ich aus der Praxis war. Es fließen genug Tränen, von einem Moment auf den anderen, einfach so. Komischerweise auch jedesmal wenn ich vom Einkaufen auf dem Heimweg bin.
    Tipps für die Kinder bekam ich keine. Es war so, dass hauptsächlich ich geredet hab, er hat zugehört und mich angesehn, sodass ich manchmal das Gefühl bekam, ich müsste ihm eine Frage stellen.Ich möchte nicht nur darüber reden wie ich mich fühl. Ich hätte so viele Fragen, die mir aber nur mein Mann beantworten könnte. Aber wie gesagt, mal sehn.


    Dass ich den Tod meines Mannes nicht wirklich annehmen möchte und auch nicht verstehe, ist nunmal so. Es tut mir so unendlich leid, dass er nicht mehr mit uns sein darf. Ein Teil von mir ist immer bei ihm und der Teil von ihm, immer mit mir. Ich schaue in die Augen unserer Jungs und ich sehe seine. In meinem inneren Film ist er ständig da.


    Ja Jutta. Wenn Du im Mürztal bist, meldest Du Dich einfach bei mir.


    Liebe Grüße
    Barbara

    Liebe Ramona!


    Obwohl in Deinen Worten viel Trauer und Schmerz sind, so sind sie auch voller Liebe und Dankbarkeit für Deinen Mann.
    Diese Filme werden sich noch lange im Inneren abspielen. Es ist ein Kapitel in unserem Buch welches wir nicht umschreiben können.


    Doch bei all dem Schmerz, der Trauer, der Wut oder Verzweiflung.


    Am Ende des Tages bleibt nur eines übrig.


    Die Liebe!!!!

    Hallo !


    Gestern war ich zum ersten Mal bei einer professionellen Psychologischen Beratung. Er wollte die Geschichte von mir hören, wir saßen da und ich erzählte. Währenddessen fragte ich mich manchmal, was mach ich da eigentlich? Ich sitze mit einem fremden Menschen und rede über private Dinge, er wird bezahlt, dass er mir zuhört. Muss ich wirklich zu jemand Fremden gehen, der mir nur zuhört?
    Meine Erkenntnis: die Trauer um einen gelieten Menschen kann man nicht wegreden. Das Ereignis, dass unser Leben änderte, uns bis ins Mark traf, kann man nicht wegreden!
    Er meinte, meine Trauer wäre nicht phatologisch sondern normal. Na, da bin ich ja mal beruhigt!!!!
    Ich bin dorthin, weil mir der Schmerz viel vo meiner Kraft nimmt und ich mir Ratschläge erwarte, wie ich meinen Kindern besser helfen kann.
    Der Jüngste ( 11) weint seit zwei Tagen um seinen Vater und ich fühl mich dabei etwas hilflos. Weiß nicht ob ich es richtig mache.


    Außerdem möchte ich kurz was ansprechen. Wenn ein Triebtäter gefasst wird, bekommt dieser auf Staatskosten eine psychologische Betreuung. Die reißen sich sogar darum.
    Wenn jedoch in einer Familie ein Schicksalsschlag passiert, kann man erstens auf die Suche nach geeigneter Hilfe gehen, und die Krankenkassen übernehmen nur einen kleinen Teil.


    Nächste Woche werde ich nochmals zur Beratung gehen. Mal sehen wie es sich entwickelt. Gestern nahm ich mir fest vor, nicht zu weinen, hab es auch geschafft. Doch als ich die Praxis verlassen hatte, kamen die Tränen und es zog mich extrem runter. Sollte es nach so einem Termin nicht umgekehrt sein?


    Ich vermisse meinen Mann. Nach zwölf Wochen ist die Fassungslosigkeit über seinen Tod noch ein fester Bestandteil meines Alltags.
    Ein Alptraum der kein Ende hat.
    Natürlich wird man es alleine schaffen, auch wenn der Weg steinig ist. Doch mit dem Tod seiner lieben zu leben, wie soll das gehen?

    Hallo Ramona!


    Ich würde Dir so gerne etwas tröstendes sagen. Aber wie wir wissen, wären es nur hohle Worte, denn die Gefühle sind innen und niemand kann da reinsehen. Deine Empfindungen, die hast nur Du. Nur Du hast die Zeit mit Deinem Mann erlebt und der innere Film der sich immer wieder abspiet, den sieht keiner.
    Ich kann Dir nur sagen, dass ich einreihe be denen,die da sind, zuhören, mitfühlen und verstehen.


    Alles was ich früher an dieser Jahrezeit geliebt habe,geht mir jetzt auf die Nerven.
    Ich denke immer an Deinen Ratschlag. Einen Tag nach dem anderen zu sehen. So ist es wenigstens so halbwegs erträglich.


    Ich drückDich gaaaaanz fest!
    Hamida ;-)