Beiträge von Hamida

    Hallo Veronika!


    Dieses Auf und Ab wird, so denke ich noch lange unser Begleiter sein.
    Ich hör auch immer wieder, dass ich viel zu viel von mir erwarte.
    Die Lichtblicke sind zwar selten, genieße ich aber.
    Hauptsächlich beherrscht die Trauer den Tag.


    Den Schmerz können wir einander nicht abnehmen, aber uns gegenseitig durchhelfen.


    Wünsche Dir erträgliche Tage
    Hamida

    Liebe Veronika!


    Ich weiß genau wovon Du sprichst.
    Ich fühl mich auch oft so, als müsste ich erst wieder neu gehen zu lernen.
    Ich weiß, man fällt immer wieder mal zurück. wir sind eben keine Maschinen.


    Liebe Grüße Hamida


    wünsche Dir ein erträgliches Wochenende

    Hallo Goldelse!


    Stimmt , Du has tRecht. Das neue Leben anzunehmen, manchmal krempelt man die Ärmel hoch und packt an. Da kommt der Kampfgeit und das Wollen!
    Und dann, eine Kleinigkeit...... man fällt wieder zurück, wehrt sich gegen den IST Zustand, weilt in einer Zeit die eigentlich zur Vergangenheit angehört und die doch so nah in der Gegenwart ist.


    also, Ärmel hochkrempeln und weiter marschieren......


    Drück Dich Karin

    Liebe Veronika!


    Ich glaube Du erwartest viel zu viel von Dir, in so kurzer Zeit.
    Mir kommt das bekannt vor.
    Man hat sein altes Leben, sein altes Ich noch im Kopf gespeichert.
    Plötzlich, von einem Tag auf den anderen, passiert etwas in unserem Leben auf das wir keinen Einfluss haben. Wir sind dem hilflos ausgeliefert. Dabei sind wir es gewohnt, die Kontrolle über Entscheidungen in unserem Leben zu haben. Ein über alles geliebter Mensch ist tot. Es wurde entschieden, über unseren Kopf hinweg.


    Und da sind wir nun. Werden vom Schmerz überrollt und erkennen uns selbst nicht wieder. Wir zweifeln an uns. Vieles das uns vorher leicht fiel, ist nun schwer und manchmal eine Qual.
    Kleinigkeiten zerren an unserer Kraft. Wir sind überrascht wie stark der Schmerz sein kann, manchmal sogar so, dass wir denken es nicht aushalten zu können. Wie denn, nirgends wird einem dies gelernt.


    Ein Teil von uns ist mit gegangen. Wir fühlen uns wie amputiert.
    Wir müssen den Verlust des geliebten Menschen verarbeiten, jeder auf seine Weise. Und wir müssen das Ich wieder finden, auch wenn ein Teil davon weg ist. Dieser wird auch nie wieder kommen. Es gilt ein neues Ich zu finden, der mit all dem Geschehen leben lernt.


    Auch mit meinem Mann ging ein Teil von mir. Und an manchen Tagen zweifle ich daran, jemals über den Verlust hinwegzukommen. An manchen Tagen werdeich nur von der Trauer beherrscht. Ich habe gelernt, mich so zu akzeptieren wie jetzt bin. Ich weiß, es kommen auch wieder bessere Phasen, an denen mir vieles lechter fällt.


    Was ich damit sagen will, nimm Dich so an wie Du gerade bist. Lass dir Zeit Dich selbst wieder zu finden.


    Liebe Veronika, ich sende Dir meine besten Wünsche und denke an Dich.


    Liebe Grüße
    Hamida

    Danke für Deine Worte!


    Sehe das Ganze auch so.
    Den Kindern weiterhin ein stabiles Zuhause bieten. Sie stärken und den Rücken stützen. Den Großen kleine Teile der Verantwortung übergeben. Wir haben brave , vernünftige Kinder, doch die Angst etwas zu übersehen ist allgegenwärtig. Meine zwei Großen lassen sich ebenfalls nicht bei ihrer Trauer helfen, obwohl ich langsam, behutsam versuche in ihr inneres vorzudringen. Unsere offenen lebendigen Dialoge sind verstummt und wahrscheinlich muss auch ich lernen damit umzugehen.


    Ich fühl mich wie ein Seiltänzer der mit wackeligen Beinen versucht ans Ziel zu kommen. Ich wünschte mir schon Eltern die da ein wenig unterstützend , beratend da wären, doch leider gibt es die nicht mehr.


    Mene Trauer trag ich tief in mir. Diese macht mich aber kraftlos und erschöpft.


    Nein, ich fühl mich nicht bevormundet, dafür ist dieses Forum doch da. Austausch, neue Denkansätze, zu sehen, man ist mit dieser Situation nich allein.
    Es ist wie Du gesagt hast. Mal akzeptiert man die Situation, kämpft sich durch und versucht das Beste daraus zu machen, dann wieder hadert man mit diesem Schicksal, klappt innerlich zusammen.


    Ich war auch immer mehr der Kopfmensch. hab alles hinterfragt obwohl mir schon einige Dinge passiert sind, die rational nicht zu erklären waren.


    Ich bin sicher, dass es ihn noch gibt. Nurseit einiger Zeit spüre ich körperlich so stark seine Abwesenheit, dass es mir furchtbar weh tut.
    Die Stunden seines Sterbens und die Zeit davor, diese Bilder drängen sich erst jetzt so richtig in mein Bewusstsein.Obwohl ich auch dankbar bin, dabei gewesen sein zu dürfen.


    Vielleicht war es ein Fehler, dass ich mir nicht Zeit genommen hab , mich ein bisschen zurück zu ziehen und zu trauern. Aber wie wir alle wissen sind grad am Anfang die Behördenwege zu erledigen( bin noch immer nicht fertig), und ich wollte auch gegenüber der Kinder nicht schwach wirken. Nun scheint der Bummerang zurück zu kehren. Mit voller Wucht häng ich in der Trauer und des Verlustes drinn. Die laute schrille Welt, Menschen die ich zwar mag, mich neben ihnen aber nicht mehr wohl fühle, das neue Leben planen( neue Wohnung suchen weil diese ich mir langfristig nicht mehr leisten kann, leider bekomm ich keine Witwenrente und keine Halbwaisenpension, neue Arbeit suchen....) das alles überfordert mich momentan.
    Natürlich weiß ich dass ich es schaffen werde. Doch zur Zeit scheint alles zu stehen, alles geht mir zu langsam.In meinem Kopf dreht sich alles um Du musst dies und jenes, um's planen und organisieren, während alles übrige von mir da nicht mitkommt.


    Ich kann nichts machen. bin momentan eine lebendige Tote, die nur mechanisch funktioniert.

    Hallo !


    Sitze in der Küche und warte auf meinen 16 jährigen Sohn.
    Es ist spät und er ist noch nicht daheim. War nicht abgemacht, und auf meine Anrufe reagiert er nicht.
    Das hat er nie gemacht. Seit dem Tod seines Vaters ist er fast nicht mehr der selbe. Hat in der Schule nachgelassen, will sie sogar abbrechen und bleibt lange draussen ohne dies vorher abgesprochen zu haben. Spricht nicht mehr so mit mir, hilft daheim kaum mit. Sag ich was, kommt es meist zum Streit.....Er ist nicht frech oder ungut, aber einfach anders! Muss schon durchgreifen. Oh mein Gott..... wo ist nur mein Mann????
    Aber dieses Thema gehört wohl in ein anderes Forum.


    Habe heute Ramona's Satz verwendet. War bei einer Energhetikerin die mir empfahl, meinen Mann loszulassen. Als ich sie dann fragte, was genau ich denn loslassen sollte, erfüllte sich der Raum mit Schweigen.....


    Inzwischen kam auch der Sohnemann endlich heim. Meinte er war solange am Friedhof. Naja, ob das stimmt?


    Dieses Trauerloch ist nach wie vor da. Sechs Wochen bin ich jetzt in diesem Forum. Hab nicht viel positives berichten können. aber hier kann man doch alles sagen.
    In meiner Freizeit, gehe ich raus, treffe Freunde, bekomm Besuch, unternehme was mit den Kindern.Aber Freude macht nichts. Ich fühle mich eher als Zuseher, während alle anderen ihre Pläne schmieden, sich auf den Urlaub freuen, oder sich über Banales unterhalten. Es ist, als hätte ich damit nichts mehr zu tun. Würde dann am liebsten heim laufen und mich einfach nur verkriechen. Das Leben draußen tut weh, weil er nicht mehr da ist. Weil Urlaub, und vieles mehr nicht mehr wichtig sind, weil ich nur diesen einen Wunsch hätte, der jedoch unerfüllt bleibt. Irgendwie egoistisch. Während die Seele meines Mannes hoffentlich in Frieden und Liebe weiter lebt, es ihm gut geht, halt ich mit aller Kraft fest, wünsch ihn mir zurück und hadere mit dem Schicksal. Bin launisch und machmal für meine Mitmenschen unerträglich. Ich spüre körperlich seine Abwesenheit und möchte am liebsten auch sterben.


    Was ich meine ist, wenn die Seele unserer lieben bleibt, gibt es ja eigentlich keinen Tod sondern nur eine Umwandlung. wir sind aber alle so erzogen, dass die Materie das wichtigste ist und Tod gleich Nichts ist. Wir haben , überhaupt in diesem Jahrhundert so viele Errungenschaften in Technik, Medizin, etc,. Aber der Mensch selber, sein Geist , den lassen wir verkümmern. Erst wenn das Schicksal zuschlägt, fängt man an, richtig und genauer hinter den Vorhang zu sehen. Es ist dann schwer, denn wie legt ein rationaler Mensch seine Zweifel ab. Wäre es dann für die Menschheit nicht besser, schon Kinder die Spiritualität beizubringen? Würden wir dann nicht mit weniger Angst und Mißtrauen im Leben stehen.
    Wir wissen alle, dass wir irgendwann sterben müssen, tun jedoch so, als würde es nur immer andere treffen. Wir tabuisieren das Thema, schieben es auf irgendwann. Und irgendwann ist immer weit weg. Passiert es dann plötzlich, wird ein geliebter Mensch weggerissen, stehen wir unter Schock, unsere Welt bricht zusammen , die Trauer, der Schmerz wirft uns zu Boden und wir werden der Tränen nicht mehr Herr.


    Die Seele, wer weiß schon Bescheid.Welche Medien( TV, Rundfunk,) befassen sich damit?


    Naja, das waren nur mal ein paar Gedanken zu später schlafloser Stunde.


    L.G. H.

    Ihr habt Recht.


    Ich höre, lese es, aber verstehen und glauben kann ich es nicht. Aber ich weiß zumindest auch warum ich es nicht glaube dass es anders wird. Weil ich dieses ANDERS gar nicht will. und das IRGENDWANN ist in der Zukunft und die Zukunft schließt ihn aus. ( jedenfalls physisch). Und das wiederum will ich ja auch nicht.


    So, ich hör mich jetzt an, wie ein kleines störrisches Kind das auf den Boden stampft und lauthals schreit " Ich will nicht"! Mich am liebsten auf sein Grab legen würde in der Hoffnung er holt mich zu sich.
    Ich würde mir nie was antun. Aber ich hab heute einen Brief für den Notar aufgesetzt, im Falle dass mir etwas zustößt, wohin meine Kinder kommen. Habe dies auch mit der falls notwendigen Ersatzfamilie besprochen.
    Ich finde das wichtig. Sie haben nur mehr mich. Wenn mit mir was ist, dann sollen sie wissen, dass sie auch weiterhin ein Zuhause haben und egal wie alt sie sind, immer dorthin zurück können und willkommen sind.


    So, jetzt hörich auf sonst geht es auf Endlos- Wiederholung.


    Gute Nacht


    Hamida

    Grüß Euch !!! Warnung!!! Ihr müsst das nicht lesen!!!


    Irgendwie scheint plötzlich alles still zu stehen.
    Die erste Zeit machte ich mir Listen was alles erledigt werden muss. Diese arbeitete ich täglich ab. Es ist noch immer viel zu tun,aber momentan komm ich nicht weiter. Mein Mann war gebürtiger Ägypter, hat hier studiert und gearbeitet. Er war selbstständig. Da gibt es noch soviel Papierkram, Ärger mit der Versicherung( mein Mann starb am Monatsende, ich hab am darauffolgenden Werktag sofort Bescheid gesagt,wir mussten aber zwei Wochen auf die Sterbeurkunde warten, weil die Gerichtsmedizin ihn so lange nicht frei gab. Nun soll ich weiterhin alles bezahlen.) Dann Erbschaftsanspruch für den Besitz in Ägypten, Konsulat, Botschaft, Befunde der Gerichtsmedizin und und und. Es hört nicht auf. Wie gesagt. Acht Wochen alles erledigt, aber jetzt verlässt mich die Kraft.
    Bin in der Trauer seit einer Woche total zurück gefallen. Als wäre es gestern erst passiert. Wieder dieser Schock,nicht wahrhaben wollen dass ER gestorben ist.Bin seit einer Woche nur am Heulen. Keine Konzentration.
    Ich würde so gerne von ihm träumen, so wie er war. Doch stattdessen erlebe ich sein Sterben jede Nacht neu. Nicht so wie es war. Alles durcheinander.


    Ich sag mir immer wieder, Du musst für die Kinder. Plane Unternehmungen. Die beiden größeren haben ihren Sport.Der Kleine klebt buchstäblich bei mir. Es ist schwer ihn zu animieren, dass er mal etwas ohne mich macht. Er muss ja auch raus. Also geh ich mit ihm. Freunde besuchen, baden, u.s.w, oder ich hab zuhause alls voller Kinder. Ich weiß nicht wie lange ich diese Vorbildfunktion noch durchhalte. Verdammt, dann verfluche ich dieses Schicksal, weil meine Kinder ohne ihren Vater groß werden müssen!" Sei stark für Deine Kinder" heißt es. Mensch das muss mir doch niemand sagen. Und " ER würde nicht wollen dass es Dir schlecht geht" - Oh Gott, und ich würde nicht wollen, dass er gestorben ist! Normales Familienleben, alles hat seinen Lauf. Doch innerlich frisst es mich auf.Ich mache mir Vorwürfe, weil ich , wenn ich an die OP dachte, es irgendwie gespürt habe, dass es nicht gut ausgeht. Ich habe ihm nichts davon gesagt. Ich hätte ihn davon abhalten sollen. Dann versuche ich mir einzureden, dass eben seine Zeit vorbei war und nichts und niemand etwas dagegen tun hätte können. Wäre dies nicht gewesen, wäre vielleicht was anderes passiert.


    Am liebsten aber würd ich mich mal für ein zwei Tage einigeln und mich meiner Trauer hingeben.


    Mein Kopf sagt mir , ich kann nichts ändern. Also kämpfe um Dein Leben, halte durch, gestalte für Dich und die Kinder alles neu. Er wird sowieso immer mit mir sein.


    Nacht acht Wochen des Planens eines neuen Lebens, mag ich jetzt nicht mehr.Nach Wochen des Denken, Handeln, Organisieren, Funktionieren, trete auf der Stelle und bin auf mich selbst sauer, weil ich momentan so schwach bin.
    Egal was ich mach, denke jede Sekunde an ihn und daran was wir diesen Sommer machen wollten.
    Freitag und Samstag waren immer die besten Tage der Woche. Er starb an einen Samstag. Er, Er, Er.Wie ich diesen Mann vermisse! Manchmal denk ich mir, hätte ich ihn bloß nicht so geliebt, würde es jetzt nicht so weh tun. Wie konnte er einfach gehen? Es hätte doch alles gut gehen sollen! Ich fühle mich der gemeinsamen Jahre beraubt.Als hätte ihn jemand einfach weggerissen.


    Ich weiß, falscher Gedanke, führt zu nichts. Aber das ist eben der Kampf zwischen Herz und Hirn......


    Hamida

    Hallo Christine!


    Ein Lagerfeuer. Ich werde das mit den Booten und das Lagerfeuer verbinden. Mal schauen.
    Es hat mich kilometerweit zurück geworfen.
    Es ist die Endgültigkeit die mir zu schaffen macht. Ich bin es ja gewohnt, durch seine Geschäftsreisen mal länger allein zu sein. Es wird mir aber immer klarer dass er von dieser Reise nicht mehr kommt. Er ist nirgends mehr. Unser gemeinsames Kapitel im Buch des Lebens ist zu Ende geschrieben. Und es hat auch keinerlei Bedeutung was danach kommt. Denn alles was danach kommt schließt ihn aus.

    Hallo Allerseits!


    Alles wieder auf Anfang. Seit gestern Nacht. Zurück gefallen, zurück geworfen. Glaube heut an gar nix mehr. Hab nur einen Gedanken,; Mein Mann ist tot. Erschüttert bis in die Knochen, Fassungslos.
    Unfähig über dieses Gefühl zu sprechen. Starr, sprachlos.
    Ein einziger Tag ändert das Ganze Leben.Fast alles verliert an Bedeutung.
    Nicht mal der Gedanke dass die Seele weiterlebt, hilft heute.


    So erlaube ich mir heute, mich ins Bett zu verkriechen und die Welt kann mich mal!!!!


    L.G. Hamida

    :24: :24: Hallo Veronika!


    Ich glaube ich bin auch einevon den wenigen, die so spät hier noch unterwegs ist. Tagsüber finde ich selten die Zeit.


    Es ist so wie Ramona sagte. Man möchte den Kindern ein Vorbild sein. Die haben ihren Vater verloren und sollten sich auch nicht um die Mutter Sorgen machen müssen. Das ganze Leben steht noch vor ihnen. Ich weiß, sie brauchen mich, jedoch sehne mich jeden Moment zu ihm zu gehen.


    Innen sieht es anders aus. Ich versuche mit diesem Schmerz der mein ständiger Begleiter ist, irgendwie zu leben. Mache kleinere Unternehmungen, empfange Freunde und Familie.Das alles braucht man, aber ich halte dies nur für eine gewisse Zeit aus. Ich fange an, das neue Leben anzunehmen.So ist es nun eben, so bin ich jetzt nunmal.


    Wir alle wissen, wie sehr Dir Dein Mann fehlt. Wie stark diese Erschütterung in den Knochen sitzt. Niemand kann uns diesen schweren Weg abnehmen, doch man kann sich gegenseitig begleiten.


    Liebe Grüße


    Hamida

    lIEBE vERONIKA!


    Diese Tage die du gerade durchmachst, kennen wir alle hier. Manchmal, von einer Sekunde auf die andere überrollt einen der Schmerz so heftig dass man denkt wahnsinnig zu werden. Deine Dich beherrschenden Gefühle sind ganz normal auch wenn es sehr schwer ist da durch zu gehen. Am liebsten würden wir von diesen Gefühlen davon laufen, denken wir sind nicht imstande dies auszuhalten. Ich dachte und denke das auch manchmal. Und siehe da, ich hab es doch ausgehalten und schaffe es immer wieder, indem ich da durch gehe. Ich sehe das wie eine Wehe. Es kommt eine nach der anderen und man atmet sich durch. Man wehrt sich nicht gegen die Wehe. auch gegen den Schmerz kann man sich nicht wehren. Aber,so versuche ich das zu sehen, man kann bewusst mit ihm gehen um ihn zu verarbeiten. Diesen Weg hab ich mir ausgesucht und einfach ist das Ganze sowieso nicht.
    Alle Ablenkung hilft nichts. Deshalb genieße die Momente in denen Du ruhiger bist. Und sich richtig auszuheulen, dass gehört zur Trauerverarbeiung. Ich persönlich bin kein Freund von zwanghafter Ablenkung. Versuch nach innen zu hören. Du musst auch trauern. Hab Geduld mit Dir und nimm dich so an wie Du jetzt bist.


    Ich denke man kann nur beginnen von innen zu heilen. Drei Schritte nach vor, zwei zurück. Aber auch so kommt man irgendwann an sein Ziel.


    Ich wünsche Dir einen erträglichen Tag


    Alles Liebe
    Hamida

    Hallo Schnee!, schön von dir zu hören.


    Auch ich war ein paar Tage nicht da. Kinder schreiben Schularbeiten und der Papierkram nimmt irgenwie kein Ende.
    Mein Leben kann ich momentan in Phasen teilen und nehme sie so an wie sie kommen. Anders geht es nicht.
    Ich mus für die Kinder und mich ein neues Leben planen und denke nicht allzu weit in die Zukunft.


    Dir wünsche ich alles Gute,


    Liebe Grüße
    Hamida

    Hallo Christine!


    Ja, die Jungs waren erst nicht begeistert. Ich habe es ihnen angeboten, als Ventil, für sie ganz persönlich. Ich hab gesehen, dass die zwei großen mal was in die Vase reingeworfen haben. Sehe aber nicht nach wassie geschrieben haen. Der Kleine nimmt öfters den Bademantel von seinem Vater. Ich übrigens auch.


    Gestern waren wir klettern. Unser großer konnte leider nicht mit, hatte ein Fussbalturnier. Die beiden anderen musste ich überreden. Überhaupt mein 14 jähriger hatte schlechte Laune und wehrte sich dagegen mitzukommen. Es gab einen ziemlichen Zirkus. Ich gab nicht nach und setzte mich durch. Seit dem Tod meines Mannes war jeder in seiner eigenen Welt. Ich hatte das Gefühl, wir entfernen uns voneinander. So fiel mir das Klettern ein. Ersterns, weil wir das mit meinem Mann nie gemacht haben, also, keine Verbindung,keine quälende Erinnerung. Und zum anderen geht es hier um Teamarbeit, Vertrauen in sich selbst und dem anderen der einem sichert. Die Überwindung der eigenen Grenzen, um Konzentration , Genauigkeit und natürlich auch um Spass.


    Das hatten wir, zusammen. Es hat meinen Buben gefallen und wir werden dies regelmäßig machen. Beim nächstenmal kommt dann auch der Große mit.


    Nein, leider konnten sich die Kinder nicht verabschieden. Das Krankenhaus ist 60 Kilometer weit weg und es kam alles so überraschend. Ich begriff erst kurz vorher, dass er im Sterben liegt. Habe gehofft und konnte nicht verstehen was pasiert war. Danach wollte ich sie holen, die Ärztin meinte aber lieber nicht. Ich bereue es, dass ich dies nicht getan habe.


    Am 4. Juni hat der Kleine Geburtstag. Der erste ohne seinen Vater. Zwei Wochen darauf wäre der Geburtstag von meinem Mann. Ich denke darüber nach, dass wir etwas für ihn machen, zusammen. Mit fällt aber nichts ein.


    Ich habe im Internet eine Seite entdeckt die sich mit der Erforschung des Seins beschäftigt. Darin lese ich viel. Ich muss wissen was nach dem Sterben ist und suche ihn. Dabei geht es mir nicht um Trost, sondern um die Sicherheit dass es ihn noch gibt.


    Genausowenig bin ich auf der Suche nach Ablenkung. Ich stürze mich nicht von einer Tätigkeit in die andere, weil ich gemerkt habe, dass dies nichts bringt. Nur Dinge die für mich stimmig sind und nur solange wie ich es aushalte.
    Es ist ein völlig anderes Leben mit anderen Gefühlen. Langsam lerne ich diese Änderung zu akzeptieren, auch wenn immer wieder Tränen fließen. Ich sag mir oft, so ist es jetzt eben, so bin ich jetzt. Ich wehre mich nicht mehr gegen die Trauer, habe erkannt, dass es kein richtig und kein falsch gibt, höre mehr in mich rein und rede offen darüber. Viele Dinge haben ihre Bedeutung verloren, dafür ist anderes um so wichtiger geworden.Es ist eine sehr intensive Zeit.
    Mir wurde ein Link von einem wunderbaren Lied geschickt. Das Lied heißt " Obwohl" von Papermoon. Der Text sagt für mich alles aus, genauo ist es.


    Noch vor neun Wochen hätte ich nicht gedacht dass ich jetzt hier sitze und im Trauerforum schreibe. Niemals hätte ich gedacht, dass ich meine Gefühle so offenbare. Ich freute mich auf den Sommer und dachte unser Leben verläuft normal weiter. Wir, die Kinder, gemeinsam alt werden.
    Ich denke jede Sekunde an ihn, auch wenn ich ihn nicht sehe, nicht höre, so gehört er doch zu mir.
    Ein anderes Leben, ich nehm es an.


    Bei dieser Gelegenheit danke ich Ramona und Karin.


    Liebe Grüße


    Hamida

    Liebe Veronika!


    Ich hab auch so gedacht wie Du. und ein paar liebe Menchen hier haben mir folgendes gesagt:


    In erster Linie musst Du gar nichts. du musst Dich nicht ablenken wenn Du das Gefühl hast, dass es gezwungen ist. Da drückst Du nämlich alles nur weg und das kostet noch mehr Kraft und man fühlt sich erst richtig allein und unverstanden.


    Lass Deine Gefühle zu, so wie sie kommen.Wenn du unter Menschen bist und Du hast plötzlich das Gefühl du schaffst es nicht mehr, sollte jeder verstehen, wenn Du gehst.Es geht hier um einen für Dich geliebten Menschen um den Du trauerst. Und dazu hast Du alles Recht der Welt. Du musst für niemanden lächeln wenn Dir nicht danach zumute ist.


    Hab Geduld mit Dir und nimm Dich selbst so, wie Du gerade bist. Dies ist eine Ausnahmesituation. Da kann man nicht so sein wie früher.


    Es geht auch mir noch so. Meine Gefühlslage ist ziemlich instabil. Natürlich bemüht man sich in der Öffentlichkeit. Aber mir ist es draußen auch schon passiert, dass ich in Tränen ausbrach. Mal war ich ganz normal einkaufen. Mein Weg nachhause führt durch den Park. Ich setzte mich auf eine Bank und heulte. Ja und? Was soll passieren? Wn das jemand sieht und danach vielleicht dumm redet, was soll's. Den die, die reden, die klopfen nicht an meine Tür und fragen ob ich wo Hilfe brauche!


    Es hilft auch nichts positiv zu denken wenn das Gefühl nicht mitmacht. Und Trauer ist eine Gefühlssache.Gefühl kann man nicht wegdenken, sondern langsam verarbeiten. Wenn mich jemand fragt wie es mir geht, oder mir Ratschläge geben will, die zwar gutgemeint sind, aber eher verletzten, dann frage ich diejenigen, was sie machen oder fühlen würden, wenn nicht meiner sondern ihr Partner gestorben wäre. Würden sie dann das selbe sagen? Womöglich nicht.
    Ich finde erst die Gefühle aufarbeiten, dann stellt sich das positive Denken von selbst ein.
    Ich bin auch noch nicht soweit und an die Zukunft zu denken ist mir ein Graus. Also gibt es für mich nur einen Tag nach den anderen.


    Wegen der " Zeichen". Ich bin einziemlich rational denkender Mensch. Diese Dinge passierten aber immer nur, wenn ich innerlich mal ruhiger war.


    Zitat: Das gute an der Zukunft ist;
    das immer nur ein Tag nach dem anderen folgt".


    Alles Liebe für Dich!


    Hamida

    Hallo Jutta!


    Bei mir haben sich in den ersten drei Wochen solch seltsame Ereignisse eingestellt.
    Ein lästiger Vogel während er noch im OP war und es eigentlich keinen Grund gab sich zu sorgen.
    Das Handy hat sich verselbstständigt.
    Starker Parumgeruch
    Der Drucker ging an obwohl er ausgeschaltet war.
    Und ein seltsames Erlebniss als ich schlafen gehen wollte,dieses aber als das schönste welches ich jemals erlebte einstufe. ( schwer zu beschreiben).


    Aber allesin den ersten drei Wochen und von einer Sekunde auf die andere, unerwartet. Seitdem ist leider gar nichts mehr"passiert".


    Liebe Grüße


    Hamida

    Liebe Ramona! Liebe Veronika!


    Es kommt mir auch jetzt teilweise alles unwirklich vor. Eben weil ich es nicht haben will. Ich freue mich aber dass Du hin und wieder schöne Momente hast. Natürlich fehlt Dir Dein Mann und keine noch so schönen Worte würden da helfen. An die Zukunft zu denken, wage ich fast nicht. Es ist so wie Du sagst. Ein Tag nach dem anderen.
    du hast mal geschrieben, es wird immer schlimmer. Das kann ich bestätigen.
    Ich fürchte mich vor dem schönen Wetter, dem Sommer in dem wir so viel vor hatten. Ich bin nur eine Hülle, die ihre Aufgaben erfüllt und ansonsten nichts mehr spürt.
    Dazu kommen neuerdings Selbstvorwürfe wie, ich hätte ihn von der OP abhalten sollen, ich hätte.......


    Ich weiß, es ändert nichts, doch diese Gefühle sind nunmal da. Auch ich habe diese "Todessehnsucht". Obwohl ich weiß, dass es uns so wie wir waren nicht mehr geben wird. Ich bitte jeden Abend, er möge doch wenigstens im Traum zu mir kommen. Doch da tut sich nichts. Und schon sind wieder die Zweifel da, ob es danach wirklich noch was gibt.


    Und weil ich grad beim Thema bin:


    Es würde mich interessieren, fals das hier jemand liest, ob es bei Euch seit dem Tod Eurer Lieben zu seltsamen Vorfälle gekommen ist, die man rational nicht richtig einordnen kann.


    Wenn ja , welche?


    Vielleicht hat mag jemand davon erzählen.


    Alles liebe


    Hamida

    Hallo Veronika!


    Genauso ist es. Erzwungen und falsch. So kommt es mir auch vor. Es ist, als würde man damit nur die anderen zufrieden stellen. Ich weiß nicht wie ich diesen Verlust jemals überwinden kann. Vor allem weiß ich nicht, wie ich den frühen Tod von ihm annehmen soll.
    Es ist zum Schreien!!!!


    Ja, hier ist es sehr ruhig. Aber trotzdem schreib ich mir weiterhin alles von der Seele. Das ist mein Ventil.


    Ich wünsch Dir einen erträglic hen Tag.


    Liebe Grüße
    Hamida

    Hallo !


    Heute vor sieben Wochen stürzte meine Welt ein. Seit sieben Wochen ist nichts mehr wie es war. Unerwartet, ungewollt, ungefragt!
    Ich weiß nicht wie ich diese Wochen hinter mich gebracht habe. Es kam eben ein Tag nach dem anderen, begleitet von der Trauer.
    Man sucht Trost in Foren. Tauscht sich mit anderen die das selbe erleben aus, liest über das Leben nach dem Tod, hängelt sich irgendwie durch. Das alles bringt zwischendurch etwas Erleichterung. doch es ändert sich nichts. Mein Mann ist immer noch tot und ich muss mir eingestehen, dass ich damit ein riesen Problem habe. Tot heißt - nie mehr, aus, Endgültigkeit.


    Es gibt Tage an denen versuche ich dieses Schicksal anzunehmen. An mir zu arbeiten, mir Mut zu machen, nach vorne zu sehen. Diese sind selten.
    Heute ist aber nicht einer dieser Tage. Heute sehne ich mich nach unserem Leben, dass zwar nicht perfek, aber schön war.
    Keine Ablenkung hilft. Fühle mich so unendlich allein.
    Ich sehn mich so sehr nach ihm, diesen einen Menschen, der mich all die Jahre begleitete.
    Heute bin ich sehr traurig und die Tränen nehmen kein Ende.
    Soll das die nächsten Jahre so weiter gehen?