Beiträge von Hamida

    Liebe Veronika!


    Wir sind alle aus dem selben Grund hier.
    Hier dürfen wir unsere wahren Gefühle offenbaren, hier fühlen alle gleich. Wenn du von Schmerz und Sehnsucht sprichst, muss man nicht lange erklären. Jeder weiß was Du damit meinst und wo der Schmerz sitzt. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Es kommen von selbst immer wieder Momente in denen es ein wenig besser geht, aus denen schöpft man dass Kraft.
    Ich muss auch erst lernen mit mr selbst Geduld zu haben. Mit allem geduldiger zu sein. Das schwerste jedoch ist, das Unabänderliche anzunehmen.


    Icih wünsche dir einen für Dich stimmigen Tag.


    Alles Liebe
    Hamida

    Liebe Veronika!


    doch es ist normal. So wie Du Dich fühlst ist es völlig normal und auch gesund. Ja gesund, das hat man mir gesagt. Alles was Du empfindest ist und gehört zur Trauerarbeit und jeder lebt sie individuell aus. Es gibt keinen Maßstab. Es ist kein Wettbewerb. Ich habe hier viel im Forum gelesen und jeder hat seine Phasen die er/ sie unterschiedlich empfindet.


    Auch ich zweifelte an mir selbst. Man ist plötzlich ein anderer Mensch, wird von starken Gefühlen beherrscht, ist launisch und die Lebenslust hat sich in den hintersten Winkel verkrochen. Man kennt sich selbst nicht mehr. Im Spiegel blickt einem die selbe Person entgegen, nur wir erkennen sie nicht mehr. Weil alles was diese Person repräsentierte, nicht mehr vorhanden oder nicht mehr erkennar ist. Die Selbstkritik macht sich breit.


    Langsam aber denk ich um. ( immer sich abwechselnde Launen und Gedanken). Wir haben jemanden verloren, den wir nicht nur geliebt haben, sondern der mit uns das Leben geteilt hat. Wir haben den Zeugen unseres Lebens verloren. Einen Menschen, der uns so nahe war, wie kein anderer. Wir kennen jedes Detail dieses Menschen, seine Seele, seine Ängste, seine Geheimnisse. Dies war der eine Mensch, den man bedingungslos vertrauen konnte. Wir wissen wie sich sein Körper, seine Haut anfühlte, erkannten ihn an seinen Schritten ohne ihn zu sehen, seinen Geruch, seine Lieblingsspeisen, seine Gesten , kannten seine gesamten Kleidungsstücke, welche Zahnpasta oder Duschgel er bevorzugte. Im Laufe der Zeit verschmolz man miteinander.


    Ja es ist so, als wäre ein Teil von einem mitgestorben. Man bemüht sich, funktioniert weiter, aber die Seele die zerbrach, braucht lange Zeit zum Heilen. Ich denke auch, wie du sagst, dass jeder seine eigene "Überlebensstrategie" entwickelt. Man versucht dies und jenes, manches wirkt, manches lässt man wieder sein. Hier gibt es kein Patentrezept. Hat man an einem Tag Lust auf frische Luft und einen Spaziergang, möchte man sich an anderen Tagen verkriechen und heulen. Mal möchte man unter Menschen, dann wieder hält man die Gesellschaft anderer nicht aus.
    Ich habe mir viele Gedanken gemacht über andere, weil ich niemanden belasten wollte und mich niemand so kennt. Hatte Angst, nicht verstanden zu werden. Hattedas Gefühl, ich müsste mich dafür rechtfertigen. Ich lerne aber langsam, dass ich erst mich selbst verstehen muss. Ich muss mich jetzt mal so akzeptieren wie ich bin. Ich muss es niemanden recht machen und schon gar nichts beweisen. Hat man doch all die Jahre imme geleistet und seine Pflicht erfüllt. Man war ein Freund für andere in Not, hat sein Leben mit allem BI BA BO gemeistert. Jetzt ist Ausnahmezustand und ich behalte mir das Recht vor, zu traurig zu sein. Wir kritisieren doch oft die Menschen die als Schauspier durchs Leben gehen. Denen es nur darum geht wie sie sich verkaufen. Soll ich jetzt selbst zum Schauspieler werden? Unser Herz ist schwer und wir haben allen Grund dazu. Wir mussten unsere Männer beerdigen. Wir wurden von ihnen getrennt, ohne dass wir das wollten.
    Wie schon mal gesagt. Irgendwann wird jeder der jetzt gutgemeinte Ratschläge gibt, sich nicht hineinfühlen kann, vor dem Grab seines geliebten Partners stehen und der Schmerz wird sie beherrschen. Wirklich wünschen tu ich es niemanden, weil ich weiß wie sich das anfühlt.


    Ich bin sicher, dass es IRGENDWANN anders wird. Es gibt dafür keinen Zeitplan. Trauer um den einen Menschen misst man nicht in Tagen, inWochen, Monaten oder vielleicht Jahren. Trauer ist ein Gefühl, das kann man zwar unterdrücken, aber nicht wegdenken. Wenn man Kopfschmerzen hat, hilft meist eine Tablette. Gib Deiner Seele Zeit zum Heilen. La? sie weinen wenn ihr danach ist. Genieße die Phase und nutze sie wenn es mal nicht so schlimm ist und du mehr Kraft verspürst.Und wenn es mal so schlimm ist dass es kaum mehr zum aushalten ist, dann schreib Dir hier im Forum alles von der Seele. Ich glaube dass es nur so funktioniert ,irgendwann ein Stück sich selbst wieder zu finden.
    Mich trifft der Schmerz meist am Abend mit voller Wucht. Zu dieser Zeit ruf ich niemanden an, ich setz mich hin und schreib darüber. Es ist wie ein Ventil.


    Liebe Veronika! Du bist in Trauer. Den Schmerz um Deinen Mann empfindest du, weil du ihm am nächsten warst. Neun Wochen ist noch nicht lange. Wir sind es gewohnt, alles in Zahlen zu messen. Nicht diese ist wichtig, sondern das Gefühl.


    Ich sende dir alle guten Wünsche un drück Dich ganz fest.


    Liebe Grüße Hamida

    Hallo an alle!


    Ich träumte heute einen seltsamen Traum.
    Man sagte mir dass mein Mann gestorben sei. Dann führte man mich in ein Zimmer. Er lag auf einer Krankenliege. Zugedeckt, man konnte nur den Kopf sehen. Plötzlich fing er ansich zu bewegen. Ich schrie, er lebt. Sofort kam ein junger Krankenpfleger und fuhr mit dem Bett weg. Ich ging mit. Wir müssen ihn woanders hinbringen. Währenddessen bäumt sich mein Mann auf, verlangt zu trinken. Ich geb ihm eine Flasche Wasser und währen er trinkt, kommt ein Schwall Wasser aus seinem Mund. wir fahren mit ihm zu einem Hintereingang eines Gebäudes. Ich verstecke mich mit ihm. Der junge Pfleger sieht nach, ob die Luft rein ist.
    Mein Mann und ich werden entdeckt. Ganz schnell roll ich ihn mit dem Bett weg. Sie schreien nach uns. Ich muss mich beeilen, sie dürfen uns nicht erwischen.
    Es ist dunkel.Ich trage so was ähnliches wie einen Korb. Darin liegt mein Mann. Ich laufe in der Dunkelheit mit ihm, sie suchen uns, dürfen uns nicht erwischen.
    Ich entzünde ein Feuerwerk.
    Wir stehen wieder vor dem selben Gebäude. Ich sehe einen Mann durchs Fenster. Der Raum in dem dieser steht füllt sich mit Wasser. Es reicht ihm bis zur Kehle.
    Jemand sagt, das wäre unsere Rettung gewesen.
    Ich wach auf.


    Gleich darauf stand ich auf. Machte Frühstück, ein bisschen Haushalt, erledigte Papierkram, wichtige Telefonate und fragte mich die ganze Zeit über was mit mir los sei.
    Meine Trauer, weg. Der Schmerz der mich gestern abend noch fast in die Knie zwang, weg. Ich ging dann einkaufen, kochte für die Kinder. Trauigkeit war schon da, aber nicht dieser beißende unerträglicher Schmerz. Das konnte ja wohl kaum mit dem Traum zu tun haben. Der war nicht unbedingt schön. Aber ich nahm es dankbar an. Dachte mir okay, wenn das so bleibt, wäre das Leben erträglich. Ich telefonierte auch mit einer Kinderpsychologin, weil ich meinem Sohn helfen will. Der Kleine hat ein Trauma und schläft seit zwei Wochen nicht mehr. Die Nacht ist eine Qual und ich fühle mich da ziemlich hilflos. Er vermisst seinen Vater, hat Angst zu sterben.


    Nachmittag war ich dann beim Steinmetz um einen Grabstein auszusuchen. Und jetzt spüre ich plötzlich, wie sich dieser ungebetene Gast wieder einschleicht, von mir Besitz nimmt. Ich spüre die Abwesenheit meines Mannes. Es tut weh, verdammt es tut weh.Ich spüre diese Ohnmacht. Bin erschöpft ( finde ja auch keinen Schlaf) und einsam. Möchte weinen und kann es plötzlich nicht. Warum? Mich zusammenrollen, irgendwo verstecken. Möchte ihn spüren, mit ihm reden. Noch einmal, einmal in seinen Armen sein, ihn einmal noch riechen, diesen Duft aufsaugen und bis in alle Ewigkeit mit mir tragen.


    Diesen Tag hätte ich wieder mal geschafft. Ziemlich viel erledigt. Morgen wartet die nächste Liste darauf abgearbeitet zu werden. Aber jetzt, zu dieser Stunde, dringt alles wieder nach oben. Da wo einst unsere Pläne für diesen Sommer waren, ist jetzt ein großer Krater. Ich stehe vor einem Abgrund, bereit zu springen. Ein bisschen muss ich noch warten, bis die Kinder versorgt sind.Dann ist für heute genug mit Stärke. Dann falle ich, übergebe mich der Trauer um ihn, verfluche das Schicksal.
    Ich möchte ihn spüren, noch einmal in seinen Armen sein, ihn riechen, seinen Geruch einsaugen und bis in alle Ewigkeit mit mir tragen.


    Im Krankenhaus durfte ich mich alleine von ihm verabschieden. Ich hatte alle Zeit der Welt. Immer wieder fuhr ich mit geschlossen Augen die Konturen seines Gesichtes nach um sie mir für immer einzuprägen wie er sich anfühlt. Um das zu behalten, mitzunehmen und wenn ich meine Augen schließe , dies in meiner Hand, auf meinen Fingern zu spüren. Ich weiß noch wie er sich anfühlt, kann es spüren, greife jedoch ins Leere.

    Liebe Brigitte!


    Ich weiß nicht was zwischen Dir und Deinen Eltern passiert ist. Aber auch wenn oft aus gutem Grund zwischen Menschen ein tiefer Graben entsteht, Gefühle sind trotzdem da.


    Vielleicht ist jetzt die Zeit in der dein Vater im Krankenhaus liegt gekommen, sich auszureden und Frieden zu schließen.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und hör auf Dein Bauchgefühl!


    Liebe Grüße


    Hamida

    Liebe Brigitte !


    Selten nimmt jemand aufrichtig Anteil . Du aber versuchst Dich in die Lage anderer zu versetzen. Dafür hast Du meinen höchsten Respekt.
    Es geht nicht um Mitleid. Mitleid ist falsche Anteilnahme. Es geht um das Zuhöen und Einfühlen.


    Danke für Deine mutmachenden verständnisvollen Worte.Sie machen mehr Mut als das übliche " Sei Stark"


    Auch für Dich eine dicke Umarmung aund alles Gute!


    Hamida

    Hallo Ramona!


    Stimmt. Wenn man bedenkt wie viel banale Alltagsjammerei man sich oft anhören muss. Da könnte ich jedesmal die Wand hoch gehen. Die Leute jammern über das Wetter, die Arbeit, die Kinder, ihren Beziehungen, über ihren Chef, über's Geld, ihre Wehwehwechen , u.s.w.


    Dann darf man wohl auch über den Verlust eines Menschen klagen. Nur ist das ein Thema das keienr hören will.
    Sich gegenseitig Mut machen, ja natürlich. Aber die Gefühle des anderen auch ernst nehmen. Denn in dem Moment wo ein Mensch klagt, fühlt er sch so. In dem Moment will man keine guten Ratschläge hören. Man weiß es ja selbst eh genau. Nur in dem Moment, wo man so fühlt, will man ernst genommen werden. Mut machen kann auch bedeuten, den anderen so zu nehmen wie er gerade ist.


    We gesagt, hab beschlossen, nichts mehr von mir zu zeigen.Den Weg der Trauer mit mir alleine zu gehen. Auch wenn ich Nachts vor Schmerz und Sehnsucht fast zerbreche.


    Als men Großvater starb, wollte meine Großmutter auch nicht mehr leben. Immer wieder sagte sie zu mir, das Leben hätte keinen Sinn mehr. Damals verstand ich es nicht. Jetzt weiß ich was sie damit meinte. Du kannst unter vielen Menschen sein, die dich mögen, denen man zugetan ist. Und doch ist man einsam und traurig weil dieser eine Mensch fehlt.


    Ich denke mir manchmal, dass der Schöpfung ein Fehler unterlaufen ist. Jeder sollte 90 Jahre alt werden dürfen und dann irgendwann friedlich einschalfen.
    Aber wie Du schon sagtest, Wir sind hier nicht bei - WÜNSCH DIR WAS!


    Liebe Ramona! Ich weiß und ich kenne das Gefühl jetzt auch, keinen Sinn mehr zu sehen, am liebsten nachgehen zu wollen, Todessehnsucht zu haben, nur um bei dem geliebten Menschen zu sein. Diesen Schmerz nicht mehr spüren zu wollen, zu denken es nicht mehr aushalten zu können. Aber sage Dir eines. Ich stell mir vor, wir alle die um unsere Lieben trauern hänge an einem Seil. Wir klammern uns daran fest. Wollen rauf. Rutschen wieder ab. Doch durch das gegenseitige Verständnis schieben wir uns gegenseitig immer wieder ein kleines Stück nach oben. Wie und wo das alles endet weiß ich nicht. Zukunft bedeutet jetzt für mich immer nur der nächste Tag.


    Alles Liebe , ich denk an Dich und fühle mit Dir!

    Ach Ramona!


    Hast schon Recht. Würd mir schon wünschen dass mal jemand von meiner Familie die Kinder (wenigstens den Kleinen) nimmt und mal was unternimmt. Und ich mich mal ausruhen kann, mal schlafen, weinen oder wütend auf auf das Schicksal sein kann. Ich höre aber immer nur dass ich stark sein muss, meine Kinder sonst zu sehr belaste.........
    Sei stark, denk an deine Kinder!!! ja mit Ausrufezeichen. So als würd ich da sitzen und mich fragen an was könnt ich denn jetzt denken damit ich mich so fühle?


    Es kann oder will keiner einsehen, dass man von diesen Gefühlen überrollt wird, die immer da sind, auch wenn ich von anderen banalen Dingen spreche.
    Einzig meine Großmutter, die weiß wie es mir geht.Aber ich kann doch sie nicht damit belasten. Sie hat den Verlust ihres Mannes und ihrer Tochter auch noch nicht verarbeitet. Außerdem hat sie meinen Mann auch sehr gern gehabt.
    Er war meine Familie, meine Insel, meine Seele, mein Leben. Jeden Tag wird mir bewusster dass dies endgültig ist. Und die Tatsache dass ich nichts dagegen tun kann treibt mich innerlich fast zum Wahnsinn. Es erscheint mir so irrsinnig wenn ich daran denke dass er tot ist. Vor einigen Wochen waren wir noch ein normales Paar. Ich spür den Schmerz, muss aber meinem Kopf immer wieder sagen, er ist tot! Mein Körper, meine Seele weiß es. Aber der Kopf, der Verstand scheint es zu verdrängen.


    Ich weiß dass es Dir auch so ergangen ist und diese Phasen immer wieder kommen. Die Gedanken spielen einem einen Streich. Ich weiß, man sollte sich hier gegenseitig Mut machen. Aber was soll ich machen, ich würd alles dafür tun, diesen einen Tag ungeschehen zu machen. Und ich würde auch gerne denen die mir immer wieder sagen dass ich stark sein muss, nur für einen Tag diesen Schmerz übergeben und spüren lassen. Ich will, und das kann ich nur hier sagen, das Unmögliche. Ich will ihn wieder zurück. Ich weiß das die Seele weiterlebt. Aber das tröstet mich überhaupt nicht. Ich will ihn in meinm Leben, in dieser Welt, jetzt und hier.

    Liebe Ramona!


    Ich fühle mit Dir! Ich finde das ist in Ordnung! Man kann auch klagen. Odersollte man darüber schreiben wie gut es einem geht, wenn es innerlich schreit?


    Schrei nur!!


    Ich war so ziemlich den ganzen Tag aktiv. Auch aktiv damit beschäftigt das Geschehene anzunehmen und die Trauer wegzudrücken.
    Jetzt gehen langsam die Kinder ins Bett, es wird ruhig. Der Schmerz komt wie ein Ungeheuer aus seiner Höhle rausgekrochen und schlängelt sich in alle Glieder. Da ist sie wieder. diese Schwäche. aber ich darf sie nicht zeigen. Es ist sechs wochen her und der Schmerz ist stärker als vorher. Meine Kinder gehen noch zur Schule und brauchen mich. Der Kleine fordert momentan meine ganze Kraft weil er Ängste hat und die Situation nicht einordnen kann. Oh wie sehr würd ich mir wünschen noch Eltern zu haben,die mich wenigstens bei den Kindern ein wenig unterstützen würden. Aber da ist niemand. Da gibt es nur eine Uroma. Die letzten Jahre hab aber ich sie gestützt und jetzt leider keine Kraft mehr dazu. Und da sind noch meine Geschwister mit ihrem eigenen Leben.
    Am liebsten würde ich mich ins Auto setzen und einfach mal ganz laut schreien, weil ich manchmal nicht weiß wo, was , wann wie zuerst.


    So hab ich jetzt beschlossen, dass ich umschalten muss. Mein Mann ist tot. Ich bin innerlich tot, mit ihm gestorben.. Ich werde versuchen alles zu unterdrücken um über Wasser zu bleiben. Ich werde kämpfen für die Kids. Ich werde stark sein nach außen, kann nicht zulassen dass sie sich um mich sorgen müssen. Sie haben nur mich. Mein Leben ist mir egal. Ich lebe nicht mehr. Und ich werde mich damit abfinden. Kein Selbstmitleid! Ich werde meinen Mann tief in mir tragen, er ist in mir verankert für immer. Meine umwelt wird mich äußerlich so wahrnehmen wie immer und zufrieden sein. Nach außen werde ich wieder die alte sein.Ich spüre diesen Schmerz im ganzen Körper und ich glaube nicht dass dies jemals anders wird. ich meinen Mann immer vermissen werde, ich mich nach ihm sehnen werde und auf den Tag warte zu ihm zu gehen. Aber so lange meine Kinder mich brauchen, möchte ich ihnen eine Mutter sein wie vorher. Ich glaube das ist die beste Lösung für uns alle. Mein innerstes trag ich in mir, es gehört mir. Aber nach außen muss alles wieder funktionieren wie vorher.


    Ich bitte nur, hier manchmal schreiben zu dürfen oder mich mit Dir austauschen zu dürfen.


    Liebe Ramona, ich Danke Dir!!!!!

    .... und nochmal bin ich hier!


    Muttertag! Wollte eigentlich zum Grab meiner Mutter zu meinen Mann gehen. Draußen regnet es seit Stunden in Strömen. Mich stört das nicht. Bin eher froh heute mal kein Vogelgezwitscher zu hören, welches daran erinnert dass der Sommer unwiderruflich vor der Tür steht. Sommer, was hatten wir alles geplant. Wir wollten endlich mal ein bisschen ruhiger treten von dem ganzen Alltagsstress. Die Ferien mit den Kindern genießen, Zweisamkeit genießen, Urlaub!


    Immer schweifen meine Gedanken ab. Dabei gibt es noch so viel zu tun. Mein Mann hat selbstständig gearbeitet und es sind noch einige Projekte, die ich versuche zu beenden.Die Versicherungen schicken noch immer die Rechnungen an ihm, obwohl diese schon längst abgemeldet wurden. Zum zweiten Mal ruf ich dann morgen nochmal an um dasselbe mitzuteilen.


    Die größeren sind bei Ihren Freunden und der Kleine hat einen Kameraden bei uns. Habe versucht ein kleines "Ritual" einzuführen. Ich stellte ein schönes Gefäss auf den Tisch und erklärte ihnen dass jeder auf einem Zettel seine Gefühle oder Worte an den Vater aufschreiben kann und dan den Zettel zusammengefaltet ins Gefäss wirft. Wann immer sie das Bedürfnis haben sich mitzuteilen. Es ist eine schöne dunkelbraune Vase und ich hab sie in den Flur gestellt.
    Desweiteren nahm ich den Bademantel meines Mannes, breitete ihn auf den Boden auf. Jeder von uns schrieb auf einen kleinen Zettel eine eigenschaft meines Mannes auf die für ihn besonders wichtig war. Dann legten wir die Zettel in den Bademantel und symbolisch wickelten wir diese Eigenschaften darin ein. Wann immer sie das Bedürfnis haben seine Nähe zu spüren, können sie den Bademantel mit all den schönen Gedanken , Eigenschaften und Gefühlen an sich nehmen.


    Tja, das war so meine Idee. Ich weiß nicht ob sie das annehmen. Es ist ihre Entscheidung. Aber ich hatte das Gefühl, irgendetwas machen zu müssen. Gespräche darüber lehnen sie strikt ab. Nur nichts davon erwähnen. am besten das passierte auslöschen. Die größeren so hoffe ich und hat man mir gesagt, reden mit ihren Freunden darüber. Unser 16 jährige sagt zwar immer dass alles in Ordnung sei, verhält sich aber mir gegenüber distanziert und launenhaft. Der Kleine macht mir am meisten Sorgen. Ich darf das Wort "Papa" nicht neben ihn erwähnen. Ich biete ihnen in Abständen immer mal an, wenn sie darüber reden wollen, wäre ich für sie da. Ich krieg dann nur ein" Nein, alles in Ordnung zu hören". Das ganze ist deshalb schwer für mich, weil ich immer der Lösungsorientierte Mensch war. Nicht im Problem verharren, sondern Lösung anstreben. Das geht hier nicht so, wie ich es gewohnt war.
    Jetzt ist alles anders. Ich muss mich in Geduld üben bei mir und den Kids. Geduld war eher eine Stärke meines Mannes. Ich bin eher die quirlige. Es war nicht selten, dass er mich einbremsen musste. reib
    Was mach ich da? Ich schreibe in einem Forum, an Menschen die ich nicht kenne, meine persönlichsten Gedanken und Gefühle. Es ist, als wäre es mein Zufluchtsort. Meine Insel in der ich so sein darf wie ich bin, nicht stark sein muss. Mein innerstes präsentieren darf ohne verurteilt zu werden.Keine DU MUSST sätze hören, denn was ich muss, weiß ich ja selbst auch.


    Ich höre mich Sätze denken wie, komm zurück zu mir, das kann nicht Real sein, das ist ein Irrtum, ich will das nicht!!!. Sätze wie, warum lebt unser Nachbar noch, der sich an allem stört, über jeden schimpft , sich selbst und anderen das Leben schwer macht? Ich weiß, sowas denkt man nicht. Aber naja, wie gesagt, ich hab keine Kontrolle über meine Gedanken und Gefühle.
    Ich wollte mein Mann wäre auf einer langen Reise und in absehbarer Zeit würde er einfach bei der Tür reinspazieren, ich würde das vertraute Geräusch hören wenn er seinen Autoschlüssel in die Lade legt, er würde mich müde aber froh begrüßen, mich umarmen und küssen, fragen ob die Kinder schon schlafen, kurz nach ihnen sehen. Ich würde seinen Geruch einatmen und wir hätten unser Leben wieder. Jedoch kennen wir alle den Unterschied zwischen hätten und haben.


    Ich hab früher immer gerne geschrieben. Gedichte, Geschichten. Ich wollte meine Gefühle aufschreiben, ihm Briefe schreiben. Doch ich sitze dann nur da, starre auf das leere Blatt Papier und nichts geht. Ich kann mich nur hier mitteilen. Ich hab auch gehört, ich sollte mit ihm sprechen. Geht auch nicht. Alles spielt sich gedanklich ab.


    So, jetzt kommen meine zwei pupertierenden Jungs heim, jeweils mit einer Blume zum Muttertag für mich. Bin gerührt! Der Kinderbesuch ist auch schon heim. Werde jetzt Abendessen machen, mich hochziehen, mit den Kindern plaudern und mit unserem Jüngsten noch was lesen. Meine Kinder wollen die Mama die sie immer kannten. Bin zwar nicht mehr so ganz die , die ich mal war, gebe mir aber Mühe wegen ihnen.


    Morgen beginnt alles wieder von vorne. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre gestorben und nicht er.


    Falls das heute noch jemand liest, sende ich eine dicke Umarmung, die Ruhe für die Nacht, Mut und Kraft für den morgigen Tag und ein herzliches Danke!!!


    Hamida

    Liebe Schnee!


    Ich habe Deine Geschichte gelesen. Möchte Dir sagen wie sehr ich deinen Elan bewundere.
    Ich habe drei Kinder, alle in der Schule. Mein Mann starb vor genau sechs Wochen unerwartet. Die ersten Wochen waren viel zu tun und es warten noch immer Erledigungen auf mich, die ich Schritt für Schritt abarbeite. Zuerst wollte ich alles aufeinmal machen, hab aber dann bemerkt, dass mir allmählich die Kraft ausgeht. Weil ich drei wochen Krank geschrieben war, hab ich meinen Job im Büro verloren. Aber das ist nicht so schlimm. Es war nur ein Halbtagsjob. Und jetzt wo ich alleine bin, könnte ich davon nicht leben. Muss mir eine Ganztagesstelle suchen. Ich will auch auf eigenen Beinen stehen. Die guten Stellen sind besetzt und es liegt im Trend nur Halbtagesjobs anzubieten. Mal sehen, inzwischen ist es mir egal was ich annehme. Hauptsache Arbeit die sich irgendwie mit den Kindern vereinbaren lässt. Großeltern sind leider keine mehr da.
    Es gibt also noch viel zu erledigen. Papierkram, neue Wohnung, neuer Job, Schule. Ich wünschte mir aber , ich hätte diese innere Stärke wie du sie hast. Denn im inneren ist alles kaputt. Das innere ist tot, müde, voller Trauer und Schmerz und will aufgeben. aber dann rafft man sich auf, will kämpfen, für sich und die Kinder. Das tut man dann auch. Solange bis der Moment kommt in dem man innerlich wieder zusammenklappt.


    Ich bin noch am hadern und werde von diesen mächtigen Gefühlen beherrscht. Du machst mir Mut und ich nehme mich Dich zum Beispiel. Ich möchte es schaffen nicht nur äußerlich stark zu erscheinen, sondern die Kraft soll von innen kommen.


    Liebe Schnee, ich sende Dir alle guten Wünsche und weiterhin viel Kraft. Aber denke auch mal daran, dass auch du eine Pause brauchst.


    Liebe Grüße
    Hamida

    Hallo Christine!


    Vielen Dank für Deine Worte!


    Ja mit den Jungs ist das so ne Sache. Seit sie vom Tod des Vaters erfuhren, zieht es die großen hauptsächlich raus.
    Ich hatte vor ein paat Tagen meinen 16 jährigen Sohn angesprochen, dass dies so nicht mehr geht. Alle laufen ihren Gefühlen davon, ich sehe aber ,dass sie innerlich kämpfen.
    Morgen ist Muttertag. Ich habe mir vorgenomen, dass wir uns da zusammen setzten und ich werde mit ihnen über den Tod reden. Sie werden sich winden und wie ich meine Jungs kenne , versuchen sich zu verschließen. Mein Gefühl sagt mir, wir müssen über das Thema reden und nicht totschweigen. Jeder ist momentan in seiner eigenen Welt. Wir müssen wieder ein miteinander finden und versuchen gemeinsam damit umzugehen. Natürlich darf ich sie nicht zwingen über ihren Vater zu reden. aber irgendwo muss mal ein Anfang gemacht werden.


    Der große ist eit dem sehr gereizt. Hat für nichts Nerven. Unser 14 jähriger kann sich nicht konzentrieren. Und der Kleine hat große Problem mit dem Schlafen, hat Ängste und spricht immer von diesem Gefühl das in seinem Körper ist. Ich fühle mich da etwas hilflos, weil ich selber mit mir kämpfe. Aber erst ist es mir wichtig, dass die Kids dieses Trauma verarbeiten und dann denke ich , kümmere ich mich um mich. Denn erst wenn es den Kids so halbwegs gut geht und alles erledigt ist, komme auch endlich zum ausruhen.


    Onkel gebe es schon, aber die haben meist viel zu tun .???
    Mit Rainbows bin ich von Anfang an in Kontakt. Die menen aber, man sollte noch warten. Es dauert bis es bei den Kindern rauskommt.


    Ich hab mir gedacht, dass ich ein Gefäss besorge und jeder kann in dieses Gefäss auf einen Zettel anonym sene Gefühle aufschreiben oder Dinge die er Papa sagen will. Die Zettel werden dann zusammen gefaltet und in das Gefäss, welches nur für Papa ist reingeworfen. Ich denke, dies vielleicht zu einem kleinen Ritual zu machen. Natürlich weiß man nie, ob es richtig oder falsch ist.


    Von meienr Familie ( große Familie) würde ich mir schon wünschen überhaupt bei den Kindern etwas Hilfe zu bekommen. Aber ich war noch nie der Mensch der sich leicht tut, um Hilfe zu bitten und von selbst kommt meist nichts. Wie schon mal erwähnt, waren meist mein Mann und ich diejenigen, die da waren wenn wir gebraucht wurden.


    Mein Mann stammt ursprünglich aus Ägypten. Dort herrscht ein völlig anderes Familienkozept als bei uns. Ich hab mich in der Zeit schon oft dort hingewünscht. Einfach das Gefühl zu haben, aufgefangen zu werden, dass auch andere Menschen um das Wohl unserer Kinder besorgt sind, der Familienzusammenhalt. Mein Mann war oft verwundert über die Kälte der Menschen. Meine Familie ist schon auch da, aber ich hab das Gefühl, als würde ich durch eine Glasscheibe mit Filter mit ihnen sprechen.


    In mir herrscht ein totales Gefühlschaos. Einerseits ist da der große lähmende Schmerz über den plötzlichen Tod meines Mannes. Dies ging so schnell, dass ich irgendwie mit dem Begreifen nicht mitkomme. Dann sind da Ängste , wie es mit den drei Kids schaffe. Angst vor Fehler, Angst etwas zu übersehen.


    Es ist ein täglicher Kampf zwischen Gefühl und Verstand. Die Gefühle zu unterdrücken, damit der Verstand funktionieren kann.


    Danke nochmal und alles Liebe


    Hamidamarie

    Liebe Veronika!


    Danke dür Deine lieben Worte.
    Auch ich würde Dich gerne in mein Gebet miteinschließen, kann aber seit mein Mann tot ist, nicht mehr beten. Ich bin sauer auf Gott
    Wir hatten lange ein schönes Leben, mein Mann war selbstständig , hat hart gearbeitet und es ging uns gut.
    Mit der Wirtschaftskrise wurde es härter, doch wir waren der Meinung, solange wir gesund sind schaffen wir alles. Einiges an unseren Rücklagen mussten wir verwenden damit unsere Existenz gesichert bleibt. Wie gesagt, wir waren dankbar für unsere Gesundheit und für unsere Kinder. Die drei Jahre waren ein Kampf, doch wir waren Kämpfer und schafften es gemeinsam durch die harte Zeit.
    Jetzt ist mein Mann gestorben und die Kraft hat mich verlassen.
    Unser 10 jährige Sohn leidet sehr, hat Nachts Angst und kann nicht schlafen. Das heißt er quält sich die ganze Nacht. Ich weiß nicht wie ich ihm helfen soll, was ist richtig, was falsch. Er war bis jetzt ein guter Schüler und die Schule zeigt Verständnis für unsere Situation.


    Es ist gut, dass du einige Dinge versuchst, damit es Dir besser geht. Ich hoffe Du hast Menschen um Dich, die Dich ein wenig tragen.Auch ich versuche Wege zu finden das Geschehene anzunehmen und zu begreifen.


    Liebe Veronika! Ich sende Dir eine herzliche Umarmung! Vor allem Menschen die Dich in Deinem Schmerz begleiten und Dich auffangen wenn Du das Gefühl hast, zu fallen.


    Alles Liebe
    Hamida!

    Sorry!


    Es ist Abend , ich sitze in der Küche, die Kinder sind im Bett, außer unser Große,der Haushalt ist gemacht.
    Ein Abend wie alle in den letzten fünf Wochen. Das Gefühl der Fassungslosigkeit wühlt noch immer in meinen Adern, dringt in jede Faser meines Körpers und macht mich nahezu regungslos. Ich würde so gerne weinen. Wieder mal. Doch, noch nicht. Noch schlafen die Kinder nicht tief genug. Der Kleine wacht oft auf, hat Alpträume , Papa fehlt!
    Wie erklärt man das Unbegreifbare? Mit Trostsprüchen die wir selbst nicht hören können und wissen dass sie ja doch nicht trösten??
    Seine Sachen, alles noch da! Weglaufen wollen, vor dem Schmerz, der Wahrheit, der Erinnerung ?
    Wir lernten uns vor zwanzig Jahren kennen. Mein Mann stammt ursprünglich aus Ägypten und hat in der Nähe studiert. Ich hatte in der Nähe von München gearbeitet und war auf Heimaturlaub. Meine Freundin überredete mich, mit ihr abends wegzugehen. An diesem Abend lernten wir uns kennen. Wir redeten und redeten über Gott und die Welt. Vier Wochen später trafen wir uns zufällig wieder. Wir gingen sofort aufeinander zu. Bis zu unserem ersten Date dauerte es wieder einen Monat. Von da an gab es nur mehr ihn. Es war Anfangs gar nicht so leicht, und ich wurde immer daran erinnert, ob ich mir bewusst sei, dass wir unterschiedliche Kulturen hatten. Die engsten Mitglieder meiner Familie nahm ihn sofort ohne Vorurteile auf. Es dauerte nicht lange und er eroberte mit seiner herzlichen Art alle die ihn kennenlernen durften. Vier Jahre später heirateten wir, unser erster Sohnkam zur Welt. Zwei Jahre danach waren wir dann zu viert. Der zweite Sohnemann beglückte uns. Wir brauchten ein größeres Zuause und fanden unsere Traumwohnung in meiner Heimatstadt.2003 waren wir dann mit unserem dritten Sohn komplett. Die fünf Musketiere nannten wir uns. Es schien nicht immer die Sonne, doch wir hatten viele schöne Jahre. Wir waren eine glückliche Familie und führten ein schönes zufriedenes Leben. Auch seine Familie in Ägypten besuchten wir regelmäßig.Wie jeder Mensch hatte auch mein Mann seine kleinen Schattenseiten und ich, naja, kann manchmal ziemlich zickig sein. Er war ein wunderbarer, warmherziger , kluger,Mensch, der obwohl Geschäftsmann, nie nur nach seinem Vorteil gehandelt hat. Ich war und bin stolz auf ihn. Eigentlich hatten wir völlig andere Pläne. Ich wollte wieder nach München zurück und er nach Beendigung seines Studiums nach England. Es kam alles ganz anders. Seine Geschäftsreisen dauerten manchmal mehrere Wochen. Doch das war okay. Wir hatten uns gut aufgeteilt und waren sowieso trotz räumlicher Trennung immer verbunden.
    Auch jetzt ist diese Verbindung vorhanden. Seine Gesten, seine Mimik, seine Stimme, sein großes Herz, die Art wie er lachte, seine Kochkünste, die Art wie er den Tisch deckte, wie er das Lenkrad hielt oder den Kugelschreiber bevor er anfing zu schreiben. Seine Berührungen, seine verlegenen Bewegungen wenn er mit mir tanzte.( Er war kein Tänzer). Die wunderbaren Gespräche mit ihm, die Schulter zum Anlehnen, mein Anker, meine Säule. All das ist in mir verankert. So tief, so fest. Es ist als wäre meine Seele entzwei gerissen.Ein Schmerz, der fast nicht auszuhalten ist. 5 Wochen und ich hab das Gefühl, dass es immer schlimmer wird. Und immer wieder die Frage nach dem Warum!!


    Um dem Warum auf die Sur zu kommen, beschäftige ich mich sehr viel mit dem Leben nach dem Tod. Die Erforschung des Seins. Ich weiß nicht ob ich jemals Antworten auf meine Fragen finde. Aber vielleicht entdecke ich einen Strohhalm, auf den ich mich dann langsam empor ziehe.


    Das Leben dass wir noch vor ein paar Wochen hatten gibt es nicht mehr. Der Mann den ich liebe wird nie mehr meinen Namen rufen. Egal wie oft ich das sage oder schreibe, verstehen kann ich es nicht.


    So, ich musste mir einiges von der Seele schreiben, weil es heute wieder mal kaum zum Aushalten ist. Ich mache keine Pläne mehr, Zunkunft bedeutet für mich dass nur ein Tag nach dem anderen kommt. Danke für's Zuhören!


    Liebe Grüße Hamida

    Liebe Sandra!


    Ich bin noch nicht so lange hier im Forum. Habe heute das erstemal Deine Beiträge gelesen.
    Mit Tränen in den Augen verfolgte ich Deine schweren und auch guten Tage.


    Es gibt Hoffnung am Ende des Tunnels. Auch wenn die Menschen die wir verloren haben immer ein Teil von uns sein werden.


    Ich bin noch am Anfang dieses Weges.


    Dir aber wünsche ich alles alles Gute!


    Dein Marco kann stolz auf Dich sein!


    Das mit dem Stern, finde ich eine wunderbare Idee. Auch ich habe eine Geschichte dazu.


    Nochmal, alles Liebe für Deine Zukunft!


    Hamida

    Liebe Ramona, liebe Karin!


    Danke für Euren sehr lieben Beistand!


    Funktionieren? Naja, eher auf SparflLamme. Ich bin krankgeschrieben weil ich im Büro sehr viel mit Firmenkunden zu tun habe und es nicht förderlich wäre dort unkontrollierte Gefühlsausbrüche zu haben. Mit heutigem Tag bekam ich dann die Kündigung. wollte mir sowieso was anderes suchen, da ich diese Oberflächlichkeiten zur Zeit nicht aushalte. Außerdem bin ich nun Alleinverdiener und das war nur ein Halbtagsjob. Ich hätte gerne eine Arbeit, wenigstens für ne Zeit, wo ich mich verkriechen kann. Kein Kundenkontakt, keine Traschterei.
    Mal sehen.
    Ja stimmt, es ist momentan die Hölle. Versuche positiv zu denken, sage mir ich werde in kleinen Schritten wieder ins Leben zurück finden, neue Wege suchen, weiß aber noch nicht wie. Der Kopf plant, organisiert, will nach vorne.
    Das Herz und der Körper nehmen das nicht an. Es kommt mir vor, als müsste ich meinen Beinen extra sagen, sie sollen einen Schritt nach dem anderen machen. Als müsste ich meinen Händen befehlen, ihre Arbeit zu erledigen. Meine Augen erinnern zu sehen, meine Ohren zum Hören zu ermutigen.In dem Moment, wenn man morgens die Augen öffnet, drängt sich die Wahrheit ins Bewusstsein. Den Tag bringt man irgenwie rüber, erledigt seine Aufgaben. doch die ganze Zeit, ist man von diesem Schmerz im Inneren begleitet. Innerlich sieht es aus, wie ein zusammengestürtzes Kartenhaus.
    Trauerbewältigung, wie? Erst muss man es doch annehmen können. Geht noch nicht.


    Wegen Therapie hab ich schon überlegt. Auch professionelle Trauerbegleitung. Ich war schon bei einer, war nett, aber als ich rausging , ging es mir noch schlechter als vorher.



    Gerne werde ich mich bei Facebook dazu melden. Tut gut, sich verstanden zu fühlen, auszutauschen und Mut zu machen.


    Nochmal Danke und alles Liebe

    Liebe Schnee!


    Danke für Deinen Beitrag!


    Ja, bei meinem großen, 16 Jahre ist es auch so. Als ich den Kindern mitteilen musste, dass ihr Vater nicht mehr heimkommt, riss die Augen auf, und das Blut schoß im aus der Nase. Die Kids waren alle im Schock. Er wollte nie reden, wollte auch nicht zur Beerdigung. Wenn er rausging tat er so, als wäre nichts geschehn. Ich musste in der Schule anrufen und bitten, dass niemand ihn darauf anspricht. Er hat keine Nerven wenn ich ihm was alltägliches sage. Weicht mir aus. Ich denke, er flüchtet ein wenig von mir, weil er meine Trauer sieht, und damit auch mit seinem Schmerz konfrontiert wird. Ich sehe wie er innerlich kämpft und ich kann auch nichts weiter tun, als ihm immer wieder das Gespräch anzubieten.
    Unser 14 jährige, kommt manchmal. vor en paar Tagen, als er mich beim Weinen sah, drückte er mich und bat mich :"Mama bitte sei wieder so wie früher". Richtig reden will er auch nicht. Aber er öffnet sich wenigstens ein bisschen.
    Der Kleine kämpft Nachts mit Ängsten und einem komischen Gefühl wie er sagt. Er kann seine Trauer noch nicht richtig artiklieren will aber auf keinen Fall das Wort Papa hören.
    Ja, es ist schwierig. Ich möchte den Kindern gerne helfen, weiß aber manchmal nicht wie. Ich beobachte sie, hab Angst etwas zu übersehen.


    Wie alt sind Deine Kinder? Redet Dein Sohn mit Freunden darüber? vielleicht will er für Dich stark sein und Dich nicht auch noch zusätzlich belasten.


    Heute sind es genau fünf Wochen als mein Mann starb. Keiner hat sich noch mit der plötzlichen Endgültigkeit abgefunden und es kommt einem noch immer so unwirklich vor. Obwohl uns jeder neue Tag vor Augen führt, dass er nicht mehr da ist.


    Ich selber weiß nicht so richtig damit umzugehen, wie soll man das dann von den Kinden erwarten.Ich denke es gibt ein Richtig oder falsch. einfach auf das Herz hören und darauf vertrauen.


    Danke liebe Schnee, ich wünsche Dir und Deinen Kindern alles Gute!
    Ich umarme Dich und vielleicht magst Du wieder schreiben.
    Liebe Grüße Hamida

    Hallo Veronika!


    Dein Mann ist vor acht Wochen von Dir gegangen? Das ist doch auch noch ziemlich frisch. Ich kann mitfühlen wie schwer es für dich ist damit umzugehen.
    Ja ich habe meine Kinder und bin dankbar dafür.Sie sind alle Schüler und meinem Mann wie aus dem Gesicht geschnitten. Ja, ich muss versuchen für sie stark zu sein. Das kostet mich manchmal ziemliche Überwindung.
    Hast Du mal daran gedacht eine Trauerbegleitung aufzusuchen? Muss natürlich jemand sein bei dem die Chemie stimmt. Vielleicht würde Dir das gut tun.


    Egal was man macht, am Ende des Tages ist man mit seiner Trauer allein. Ich lese im Internet viel über das Leben nach dem Tod. Das trägt mich ein bisschen. Wenn es wirlich so ist, ist es schön zu wissen, dass unsere Lieben immer bei uns sind.


    Bei mir ist es schlimmer geworden. Morgen sind es genau fünf Wochen und alles läuft wie ein Film vor mir ab. Ich kann noch nicht glauben was passiert ist. Ich vermute die machten einen Fehler. aber alles wird sich zeigen. Im Moment ist es so, dass ich nicht weiß wie es weitergehen wird und ich mir nicht vorstellen kann dass es ohne ihn weitergeht. Ich kann es noch nicht annehmen, andererseits stellt sich die Wahrheit wie eine Fratze vor mir auf. Auch ich weine mich in den Schlaf weiles so weh tut.


    Liebe Veronika! Ich wünsch dir alles Gute und umarme Dich auch. Ich denke an Dich!
    Liebe Grüße
    Hamida

    Liebe Bewi!


    Ich kann Dich gut verstehen. Ich verlor meine Mutter vor zehn Jahren . Sie war 50 Jahre alt. Wie jetzt mein Mann. Es war um fast die selbe Zeit. Ich weiß wie schwer das ist. Damals war ich mit meinem dritten Kind hochschwanger. Ich hab es verdrängt, war stark. Für meine Kinder und meiner Großmutter. Denn ein Jahr zuvor verlor sie ihren Mann, meinen Großvater. Ich dachte mir damals, nie wieder, nie mehr wieder möchte ich so einen Schmerz verspüren. nie wieder einen mir nahestehenden Menschen an das Endgültige verlieren. Jetzt ist mein Mann gestorben. Jetzt kann ich nicht mehr stark sein. Jetzt werde ich von unendlichen Gefühlen überrollt. Wir wissen alle dass wir nicht ewig auf dieser Welt sind. Doch geliebte Menschen zu verlieren, bringt uns an unsere Grenzen.Niemand bereitet uns darauf vor. Da helfen dann auch keine gut gemeinten Ratschläge, kein Ablenkungsmanöver. Nichts dringt zu einem durch. Man fühlt sich isoliert von der Außenwelt, abgeschnitten vom Leben.
    Ich weiß nicht, wie man dies überwindet. Ich weiß nicht wie man diesen Schmerz stoppen kann.
    Ich wünsche Dir alles Gute. Und lass Deinen Schmerz raus, sprich darüber mit jemanden den du vertraust, jemand der dich annimmt, auch wenn du schwach bist. Lass Deine Trauer zu.
    Liebe Grüße und alles Gute für Dich!

    Mit wem soll ich jetzt die Erziehung der Kinder besprechen? Wo ist jetzt der männliche Part, den die Jungs brauchen. Mein Mann machte regelmäßig unsere sogenannten "Männerausflüge".
    Er und die drei Jungs. als sie klein waren Therme, Fussball, Kino, dann Kart fahren, Shoppen und Billard.
    Oder den Gartenzaun neu streichen, alles Grobe. Da waren die Männer unter sich. Schön fand ich das.
    Zwei jungs sind mitten in der Pupertät. Da gab es zwischen mir und den heranreifenden manchmal unendliche Diskussionen.Mein Mann führte dann ein "Männergespräch" und brachte alles wieder iuns, ins Gleichgewicht.
    Seine Liebe zu uns, zu mir, alles was er tat,so wie er war, trag ich im Herzen und würde alles dafür tun, unser Leben zurück zu haben.
    Es fühlt sich an wie ein Phantomschmerz.
    Wer immer das liest, tut mir leid, es zerreist mich fast und ich hab kein anderes Ventil als hier zu schreiben.
    Danke!