Hallo Christine!
Vielen Dank für Deine Worte!
Ja mit den Jungs ist das so ne Sache. Seit sie vom Tod des Vaters erfuhren, zieht es die großen hauptsächlich raus.
Ich hatte vor ein paat Tagen meinen 16 jährigen Sohn angesprochen, dass dies so nicht mehr geht. Alle laufen ihren Gefühlen davon, ich sehe aber ,dass sie innerlich kämpfen.
Morgen ist Muttertag. Ich habe mir vorgenomen, dass wir uns da zusammen setzten und ich werde mit ihnen über den Tod reden. Sie werden sich winden und wie ich meine Jungs kenne , versuchen sich zu verschließen. Mein Gefühl sagt mir, wir müssen über das Thema reden und nicht totschweigen. Jeder ist momentan in seiner eigenen Welt. Wir müssen wieder ein miteinander finden und versuchen gemeinsam damit umzugehen. Natürlich darf ich sie nicht zwingen über ihren Vater zu reden. aber irgendwo muss mal ein Anfang gemacht werden.
Der große ist eit dem sehr gereizt. Hat für nichts Nerven. Unser 14 jähriger kann sich nicht konzentrieren. Und der Kleine hat große Problem mit dem Schlafen, hat Ängste und spricht immer von diesem Gefühl das in seinem Körper ist. Ich fühle mich da etwas hilflos, weil ich selber mit mir kämpfe. Aber erst ist es mir wichtig, dass die Kids dieses Trauma verarbeiten und dann denke ich , kümmere ich mich um mich. Denn erst wenn es den Kids so halbwegs gut geht und alles erledigt ist, komme auch endlich zum ausruhen.
Onkel gebe es schon, aber die haben meist viel zu tun .???
Mit Rainbows bin ich von Anfang an in Kontakt. Die menen aber, man sollte noch warten. Es dauert bis es bei den Kindern rauskommt.
Ich hab mir gedacht, dass ich ein Gefäss besorge und jeder kann in dieses Gefäss auf einen Zettel anonym sene Gefühle aufschreiben oder Dinge die er Papa sagen will. Die Zettel werden dann zusammen gefaltet und in das Gefäss, welches nur für Papa ist reingeworfen. Ich denke, dies vielleicht zu einem kleinen Ritual zu machen. Natürlich weiß man nie, ob es richtig oder falsch ist.
Von meienr Familie ( große Familie) würde ich mir schon wünschen überhaupt bei den Kindern etwas Hilfe zu bekommen. Aber ich war noch nie der Mensch der sich leicht tut, um Hilfe zu bitten und von selbst kommt meist nichts. Wie schon mal erwähnt, waren meist mein Mann und ich diejenigen, die da waren wenn wir gebraucht wurden.
Mein Mann stammt ursprünglich aus Ägypten. Dort herrscht ein völlig anderes Familienkozept als bei uns. Ich hab mich in der Zeit schon oft dort hingewünscht. Einfach das Gefühl zu haben, aufgefangen zu werden, dass auch andere Menschen um das Wohl unserer Kinder besorgt sind, der Familienzusammenhalt. Mein Mann war oft verwundert über die Kälte der Menschen. Meine Familie ist schon auch da, aber ich hab das Gefühl, als würde ich durch eine Glasscheibe mit Filter mit ihnen sprechen.
In mir herrscht ein totales Gefühlschaos. Einerseits ist da der große lähmende Schmerz über den plötzlichen Tod meines Mannes. Dies ging so schnell, dass ich irgendwie mit dem Begreifen nicht mitkomme. Dann sind da Ängste , wie es mit den drei Kids schaffe. Angst vor Fehler, Angst etwas zu übersehen.
Es ist ein täglicher Kampf zwischen Gefühl und Verstand. Die Gefühle zu unterdrücken, damit der Verstand funktionieren kann.
Danke nochmal und alles Liebe
Hamidamarie