Beiträge von Angie64

    Liebe Nebelfrau, mein Rudy war die Art von Mann, der einen mit seinem Blick gestreichelt hat. Egal wie verfahren eine Situation war, mit ihm konnte man sicher sein, das alles gut endet.Er gab mir etwas, das ich mein ganzes Leben nie gehabt habe: das Gefühl von Geborgenheit und Heimkommen.
    Ich weiss noch wie ich ihn meinen Freunden zum ersten Mal vorgestellt ahbe, da waren 100 Menschen im Raum (wir waren auf einer Veranstaltung und warteten auf ihn) , viele Leute kamen zur Tür herein, doch als er kam , sagten meine Freunde sofort: Das ist er! Man sah es an dem Blick, quer durch den ganzen Raum, dass wir beide eins waren.


    Fühle mich einfach wurzelllos, sinnlos und unnötig. In der eigenen Wohnung nimmer daheim....Und immer wieder die Angst vorm Altern und das alleine...
    So das Gefühl: na das wars dann für den Rest des Lebens.


    Ich spüre ihn oft, aber es tröstet mich nicht, alles was wir gemeinsam erleben wollten, alles was wir noch aufbauen wollten, alles nichtig.
    Und wohin mit der ganzen Liebe, die ich noch für ihn fühle? :(

    Jetzt ist es schon fast 22 Monate her, seitdem mein Rudy nicht mehr bei mir ist. Eigentlich sollte ich mich schon daran gewöhnt haben , aber in letzter Zeit ist es wieder so, als ob es gestern passiert wäre.


    Vielleicht auch, weil ich zurückschaue und keinen Plan in meinem Leben finde (dachte eigentlich, dass ich schon übern Berg sei). Man atmet, isst, man existiert, man kommuniziert und tief im Inneren ist gar nichts.
    Momentan ist alles mühsam und ich kann mich zu nichts aufraffen, dabei scheint die Sonne, ich hab keine nennenswerten Sorgen, bin trotzdem einfach traurig und hinterfrage den Sinn des Ganzen.


    Vielleicht ist der Sinn des Lebens identisch mit der Werbung für Fishermens friend: Sind sie zu stark ( ist das Leben zu hart) , bist du zu schwach.

    Das mit dem halben Leben vor mir ist Wunschdenken (aber lieb von dir <3 ), 106 werde ich bestimmt nimmer. Und weil mein Leben jetzt so leer ist, fühle ich mich wie 80ig.Mit Rudy, den ich ja auch erst mit 49 Jahren kennengelernt habe, fühlte ich mich wie 17. Da war kein Tag gleich , immer etwas anders zu erledigen oder zu unternehmen. Und jetzt nur mehr Stillstand und die größte Herausforderung nur: wie bringe ich den Tag rum?

    Wie soll ich es erklären? Sicher weiss ich Kleinigkeiten zu schätzen aber im Grunde fehlt mir die Lebenslust und die Frage:wozu das alles? stellt sich täglich.
    Früher habe ich wenn ich Probleme hatte, einfach das Umfeld gewechselt, doch der Trauer kann man nicht davonlaufen.


    Ich funktioniere, lese viel, sehe fern ,rede ab und zu mit anderen Leuten, aber es ist alles so oberflächlich und bedeutungslos.
    Ich hab eine schöne Wohnung, genug zu essen, kann meine Zahlungen erledigen, sicher Zufriedenheit ist manchmal da. Aber Kleinigkeiten als Glück empfinden, nein das schaff ich nicht. Die Sehnsucht nach dem Glück bleibt und die Chance auf ein neues Glück ist sehr gering, weil meine Ansprüche hoch sind.


    Also war das schon alles, eine schon weggezogene Tochter, eine alte Katze, 2,3 gute Freunde und das soll mein weiters Leben sein?

    Ja leben auf kleiner Flamme-Augenblicke der Zufriedenheit. Aber wenn man das unltimative Glück erlebt hat, tröstet das nur ein bißchen.
    Und ich denke mir jeden Tag: das kann doch nicht alles gewesen sein?!

    Jetzt auch noch eine Kerze für die Opfer in London. :13:
    Frage mich, wie lange das in Wien noch gutgeht....

    Hallo Nebelfrau, ja das ist meine Tochter , die ist 23, mit 53 kann man net so aussehen außer man ist total geliftet :D .
    Ich bin klein blond und faltig ;) .


    Leider hat sie die Wohnung nicht bekommen, die günstigen Wohnungen in Wien sind sehr rar, aber ich unterstütze sie weiter bei der Suche.


    Diese Jugendbanden sind unter dem Vorwand Flucht zum Teil auch aus sicheren Ländern hergekommen und bekriegen sich in Wien gegenseitig . Es stimmt, sie werden nicht gebraucht, weil sie erstens keine Ausbildung haben und zweitens auch keine machen wollen, da sie eh vom Staat erhalten werden.Außerdem gibt es nicht genug Arbeitsplätze, nicht mal für Einheimische,und die Konsumgesellschaft, die den Leuten einredet, was sie alles haben müssen, trägt auch eine Schuld daran, dass die sich alle so aufführen :thumbdown: .
    Meine Tochter kann sich selbst verteidigen nur halt nicht, wenn sie ihren Minihund auch noch beschützen muss.


    Na den Nachlass lasse ich regeln, macht alles der Notar bzw der Makler, kann noch lange dauern. Von meinen Geschwistern höre ich nix, auch die Cousine, die gemeint hat, dass wir uns treffen sollten, hat sich nimmer gemeldet. Egal so ist halt meine "Familie". Hab bisher auch ohne die gelebt und werde das weiter so halten.


    Das Alltagsleben (zweimall am Tag mit Wuffelpuff Gassi gehen, 2 mal pro Woche meine Freunde aus dem Burgenland auf Besuch) geht eh so halbwegs, schlimm sind die Nächte (wieder schlaflos) und die Wochenende. Da vermisse ich meinen Rudy am meisten :( .


    War in letzter Zeit ziemlich beschäftigt, da ich oft zum Arzt musste, hatte eine schwere Gastritis und dadurch auch noch Halsentzündung.
    Hab aber jetzt tolle Tabletten,die wirklich helfen. muss jetzt auch anders und regelmäßig essen (ein Greul für mich), früher habe ich gerne gekocht aber nur für mich macht es keinen Spass.


    Sonst gibts bei mir nix Neues, gehe stur 3 mal pro Woche ins Fitnessstudio (ist für mich wie Meditation) , habe entsetzt registriert, dass mir mein Lieblinspulli zu kleingeworden ist, obwohl ich nicht zugenommen habe - Angie der weibliche Muskelprotz :D .
    Lg Angie

    Was mich beunruhigt, ist dass ich noch immer nicht von meiner Mutter geträumt habe (ob sie gut drüben angekommen ist?). Manchmal denke ich mir, sie war eine junge Seele und hat Schwierigkeiten, Kontakt aufzunehmen,vielleicht war ich in einem früheren Leben ihre Mutter und sie meine Tochter, wer weiß.
    Ich habe von jedem meiner Toten geträumt , aber von ihr noch nie.


    Habe ein altes Schminktascherl aus der Wohnung mitgenommen, das riecht nach Mama. Obwohl unser Verhältnis erst die letzten paar Jahre besser wurde, hätte ich nicht gedacht, dass sie mir so sehr fehlt.Die täglichen Pflichttelefonate, naja vielleicht war es doch nicht nur Pflicht sondern Zuneigung, die ich dabei fühlte.


    Wie ein Ritual war das jeden Tag, man verliert soviel im Leben, komme mir manchmal schon wie in einer Gruft vor-soviele Sachen von meinen Verstorbenen, an denen ich hänge und die ich nicht weggeben will oder kann.


    Irgendwie komme ich im Trauerprozess nicht mehr weiter, es kommt mir vor, als ob durch den Tod meiner Mutter alle Trauer wieder aufgebrochen ist.
    Zuviel Todesfälle hintereinander, an manchen Tagen überollen mich die Wogen der Trauer, da stelle ich fest, was und wen ich alles verloren habe. Die letzten 3 Jahre waren die härtesten in meinem Leben und glaubt mir, mein Leben war schon vorher nicht leicht.


    Eine Freundin von mir hatte ein bösartiges Melanom und glaubt, dass es wiedergekommen ist, die ist so alt wie ich und sagt, ihr ist es egal, sie habe schon alles erlebt, was sie erleben wollte.Das hat mich geschockt, andererseits bewundere ich ihre Einstellung.


    Bin momentan wieder auf Einiglungsphase, will nicht rausgehen, habe zu nichts Lust. Es kommt mir so vor, als ob der Tod der eigentliche Sinn des Lebens wäre.
    Denn egal was man hat und wer man ist, nach dem Tod bleibt nichts hier zurück, ausser die Erinnerung.

    Liebe Amitola, das wäre sehr schön, leider schaffe ich es nicht, soweit zu fahren, bin halt durch die MS in dieser Hinsicht sehr eingeschränkt (Konzentration, Muskelkrämpfe beim langen Sitzen).Aber ich werde üben ;) .
    Mich freut das mit der Wohnung nicht so sehr, weil Bianca dann doch wieder ein Stück weiter von mir weg wohnt, aber ich sehe ein, dass sie aus ihrer Wohngegend wegwill.Da sie workoholic ist, braucht sie dringend eine ruhige, harmonische Umgebung.
    Die Vienna family denkt oft an dich <3

    Liebe Nebelfrau, ich selber kann nicht Motorradfahren, war immer nur der Aufputz, der hinten sitzt.
    Bei mir tut sich nicht viel, ich leide schon seit Wochen an einer immer wiederkehrenden Halsentzündung, die trotz Antibiotika nicht weggeht.
    Bin immer müde, verschlafe dauernd und habe bisher nicht mal meine Freundin, die in meine Nähe gezogen ist, getroffen-keinen Elan.
    Momentan bin ich sehr traurig, wie du richtig erkennst, kommen gerade im Frühjahr, wo die ersten Motorräder auf der Strasse sind, Erinnerungen hoch.
    Der dritte Sommer ohne meinen geliebten Rudy-es tut weh. :13:


    Heute habe ich das Wintergewand größtenteils weggeräumt und beim Herrichten der Sommersachen wieder viele Kleidungsstücke in der Hand gehabt, die mich an meine Zeit mir Rudy erinnern.


    Meine "Freundschaft" mit dem einen Mann habe ich abgebrochen, mir kam immer vor als ob Rudy zu mir sagen wollte: Was willst du mit diesem Loser?
    Mir ist es dabei einfach nicht mehr gut gegangen, ich fühlte mich verplant, eingeengt und unfrei.


    Manchmal wünsche ich mir, einfach wegzuziehen, andere Wohnung, andere Umgebung... ist aber momentan nicht möglich, weil ich ja immer mit Wuffelpuff Gassi gehen muss, wenn meine Tochter arbeitet.


    Meine Tochter will schon wieder umziehen, denn sie kann nicht mal den Balkon in ihrer Wohnung nützen, weil da vor dem Haus immer ausländische Jugendbanden rumlungern, die Lärm machen und dealen. Sie traut sich am Abend nicht mehr Gassi gehen mit ihrem Hund, weil sie da immer belästigt wird (anschnorren, sexuell etc.). Es ist echt arg, immerhin kostet der Umzug und die neue Wohnung (Baukosten) etwas, das sollten die Politiker zahlen, die dafür sorgen, dass man als Frau am Abend in Wien nicht mehr alleine auf die Strasse gehen kann!


    Samstag gehen wir eine tolle Wohnung besichtigen, bin gespannt, ob sie den Zuschlag erhält.


    Der Hund ist der einzige, der den Frühling geniesst. Er wird immer lieber und braver.
    An meinem Geburtstag hat meine Tochter mir ein tolles Geschenk gemacht und mein Auto verschönt (sie arbeitet ja in dieser Branche).

    Lieber Mario, also das was dir und deinem Sohn widerfahren ist, ist einfach furchtbar.


    Mein Geliebter starb bei einem Unfall und sein plötzliches nicht mehr Sein, das war für mich auch unfassbar.
    Damit kann keiner rechnen und doch passieren unerwartete Todesfälle .
    Man fühlt sich vom Schicksal betrogen, die gemeinsamen Zukunftspläne sind nichtig und bei dir kommt ja noch die Verantwortung für euren Sohn dazu.


    Ich finde es sehr tapfer und fürsorglich, wie schnell du Hilfe für deinen Sohn organisiert hast.
    Ich hoffe, dass du auch Hilfe (Verwandtschaft, Freundeskreis) hast, einfach Menschen ,die nicht viel reden, sondern dich unterstützen.
    Hier bist du jedenfalls herzlich willkommen und wirst immer Menschen finden, die dir zuhören .

    Liebe Katharin, für 3 Katzen ist meine Wohnung definitiv zu klein.


    Lieber Dieter, in das Tierschutzhaus darf man keine Tiere mitbringen, leider. Wäre mir eh lieber, wenn Abby sich selbst eine Freundin suchen könnte.

    Liebe Amitola, ich weiss nicht, wieso ich so depressiv bin, irgendwie muss ich heute dauernd weinen. Ich blicke zurück auf die Zeit ohne Rudy und merke, dass ich zwar versucht habe, den Schmerz zu unterdrücken , mit Aktivität zu verdrängen, aber Leben fühlt sich trotzdem anders an.
    Muss auch in letzter Zeit dauernd an meine anderen Verstorbenen denken, besonders an meine Mutter und das Unausgesprochene zwischen uns.


    Es fühlt sich an, als ob ich meine Wurzeln, meinen Halt verloren habe und einfach so zeillos dahintreibe.
    Mit meiner Ursprungsfamilie nicht eng verbunden, nach unglücklichen Beziehungen war Rudy für mich meine Familie, mein ganzes Universum.
    Ich fühle mich verloren, alleine und habe keine Ahnung , wie mein Leben weitergeht.


    Naja die Cousine ,die ich erst am Begräbnis meiner Mutter kennengelernt habe, hat sich wieder gemeldet, die möchte sich unbedingt mit mir treffen.
    Vielelicht kann ich da dann ein bißchen Familyfeeling spüren.

    Meiner Katze geht es so wie mir-die interessiert fast nichts, die liegt nur um und kommt ab und zu zum Fressen, früher hat sie mich jeden Tag aufgeweckt-selbst das tut sie nicht mehr (seit dem Tag, wo sie im Stiegenhaus die Katze gehört hat). Wenn ich fernsehe, setzt sie sich auch nimmer dazu, fast als ob ich kein Tier mehr habe. ;(


    Werde jetzt noch einen letzten Versuch wg Zweitkatze starten, habe eine Frau kennengelernt, die von einem Ehepaar eine 12jährige Katze übernommen hat, die auch nur inaktiv ist, seit ihre Partnerkatze gestorben ist. Nachdem es angeblich besser ist, wenn die Katzen ca gleich alt sind, ist es einen Versuch wert.


    In zwei Wochen bekomme ich die und dann wird man sehen, ob die beiden alten Ladies sich verstehen.Wenn es nicht klappt, kann ich sie zurückgeben.
    Meine Wunschvorstellung wäre ja, dass die beiden Alten gemeinsam am Balkon am Kratzbaum sitzen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen.


    Ich hoffe das Beste, denn der Anblick und die Verhaltensänderung meiner einst so lebendigen Abby stimmt mich traurig. :13:

    Immer wenn es Frühling wird , dann geht es mir schlechter. Ich sehe die ganzen glücklichen Pärchen, den Sonnenschein ....und denke immer daran, dass mein Rudy das alles nicht mehr sieht und erlebt.


    Ich lebe-ja so gut es geht, aber meine Gefühle sind nur oberflächlich, bei mir geht nichts mehr in die Tiefe. Es kommt mir so vor, als ob ich mir selbst beim Handeln zusehe.Irgendwie berührt mich so wenig.


    Wenn ich noch 30 Jahre so leben muss, dann drehe ich durch. Warum kann ich keine richtigen Gefühle mehr entwickeln?
    Alles so bedeutungslos, sinnlos ohne dich mein Geliebter....

    Habe meine Traumkatze nicht bekommen, denn im Tierschutzhaus hat man mir wegen des großen Altersunterschiedes entschieden abgeraten.
    Bin ein bisserl traurig, andererseits wer weiß, ob es gut gegangen wäre.


    Werde jetzt mal mit Abby zum TA gehen, durchchecken lassen und schauen ob ihr depressiv wirkendes Schlafbedürfnis gesundheitliche Ursachen hat und nicht nur Trauerursachen.