Beiträge von Angie64

    Danke Astrid, die Bilder sind gekommen-wunderschönes Gesteck! <3


    Hoffentlich lässt uns das Schicksal Zeit zum Erholen. Ob diese dauernden Todesfälle normal sind? Ich hoffe, dass es für dieses Jahr ausgestanden ist, habe ja eh kaum mehr Menschen,die mir nahestehen, habe aber Angst um meine Tochter und meine wenigen Freunde. ;(

    Liebe Astrid,Fotos habe ich keine bekommen.Schick dir meine Mailadresse.


    Ich bin froh, dass Bianca wieder ihre Oma getroffen hat und hoffe, dass die beiden Kontakt halten werden.


    Momentan fühle ich mich wirklich seltsam, wurzellos, dahintreibend und ohne Ziele.


    Irgendwie scheint es, als ob mein ganzes Leben in der Vergangenheit stattgefunden hat und seit Rudys Tod nur mehr Stillstand.
    Und jetzt löst sich auch die Vergangenheit auf, eine Geschichte wurde geschrieben und das Buch ist verlorengegangen .


    Der Mensch, der ich war, den gibt es nicht mehr und den Menschen, der ich jetzt bin, den kenne ich nicht richtig.


    Erschwerend kommt dazu, dass ich einfach nur mehr müde bin, mein liebstes Hobby ist Schlafen.
    Hab manchmal Ideen und Pläne und dann doch zu ko um sie umzusetzen.


    Auf jeden Fall bin ich dir so dankbar für den Tipp mit dem Friedhofsboten,es war mir sehr wichtig, dass da ein Zeichen zeigt, dass ich meinem Ex nicht auf alle Zeiten böse bin. Der hat seine Sünden schon hart im Leben abgebüßt, hoffe dass er in der jenseitigen Welt glücklicher ist.

    Ich habe mich eigentlich nie getraut in der Nacht Auto zu fahren, weil ich immer die Befürchtung hatte, dann zu schlecht zu sehen (hohe Blendempfindlichkeit). Heute musste ich meine Tochter abends vom Zug abholen, weil das Wetter so mies war, und das ging erstaunlicherweise ganz easy. Hatte das Gefühl, dass Rudy bei mir ist , ich dachte:Jetzt wärest du stolz auf mich" Und ich "hörte" ihn sagen:"Ich bin immer stolz auf dich."
    Da dachte ich mir,mit ihm habe ich mich eigentlich alles getraut, da fühlte ich mich so sicher und irgendwie meinte ich zu spüren, dass er mir mitteilte:"Du kannst dich auch jetzt noch vieles trauen, denn ich bin immer bei dir!"
    Am liebsten wäre ich die ganze Nacht weitergefahren mit dem Feeling, dass er neben mir sitzt <3 .

    Irgendwie bin ich traurig, überlege wieviel von meiner Vergangenheit nicht mehr da ist, Wegbegleiter,Vertraute , Familie...Manchmal denke ich mir, dass immer weniger von dem bleibt, was mir einmal wichtig war und irgendwie auch weniger von mir - als ob man sich irgendwie auflöst-


    Manchmal denke ich mir, es wäre so toll, wenn es auch für´s Leben einen"Restart"-Knopf gäbe, was man da alles anders machen würde.
    Ich würde viel mehr lieben und viel weniger streiten, weniger Leute verletzen,andere Entscheidungen treffen, andere Lebensziele haben....


    Naja in meiner Situation könnte ich ja jetzt auch versuchen ,einen "Restart" zu machen, ohne Vergangenheit ,mich neu erfinden... nur leider bin ich zu ausgelaugt und zu kaputt dafür ;( .

    Lieb von dir, aber Bianca ist 23 Jahre, verdient selbst, die kriegt da nix mehr :D . Und ich krieg auch nur exakt das, was als Unterhalt vereinbart war wie bisher, halt statt von ihm von der PVA, da wir ja schon lange geschieden waren .

    Vielen, vielen Dank Astrid! Unser Gesteck war lt Aussage meiner Tochter am Schönsten, kann den Service "Friedshofsbote" nur wärmstens weiterempfehlen. <3
    Urnenbeisetzung wg Wetter sehr kurz, Bianca sitzt schon im Zug Richtung Heimat und hat mich schon angerufen und alles berichtet.


    Stimmung angeblich friedlich, Bianca hat es gut weggesteckt nur einmal wurde sie traurig, als ein junger Arbeitskollege sagte:" Er war wie ein Vater für mich!", weil er für sie ja jahrelang kein Vater war.


    Schwiegermutter und Onkel sitzen im gleichen Zug wie meine Tochter, aber in einem andern Abteil ich hab ihr am Telefon gesagt, sie soll noch mal rübergehen und mit ihnen reden. In Tirol ist das Wettter besser als bei mir in Wien, wir haben einen grausigen Schneesturm und Wuffelpuff weigert sich Gassi zu gehen, er muss aber, da bin ich unerbittlich.


    Ich habe mir heute die Sterbeurkunde besorgt, bin dann auf die PVA, dort waren die Beamten sehr nett und hilfreich, muss morgen nochmals hin und meinen Unterhalt als "Witwenpension" einreichen. Ich fragte, wie lange das dauert und die meinten höchstens 6-8 Wochen, na das geht ja. No problem. Wie meine Mutter selig zu sagen pflegt:"Zu Tode gefürchtet, ist auch halb gestorben!" :)

    Danke liebe Astrid für diesen hilfreichen Hinweis :24: <3 , da es eine Urnenbererdigung ist , habe ich ein Gesteck gewählt. Bin gespannt, ob es wirklich geliefert wird.
    Ich kann nicht nach Tirol fahren, habe jetzt Behördenwege und muss mich um den Hund kümmern.
    Ist eh besser so, hatte gestern soviel Erinnerungen, die da hochgekommen sind und leider nicht nur gute. ;(
    Ich finde es so schade, dass er so wenig aus seinem Leben gemacht hat, und dass er als Vater nicht an der Entwicklung seiner Tochter teilhaben wollte.
    Da hat er viel versäumt, traurig.Immerhin hatte er nach der Scheidung eine sehr tolerante und liebe Lebensgefährtin gefunden , die ihm bis zu seinem Tod beigestanden ist und auch in seiner Firma dürfte er sehr beliebt gewesen sein.


    Fahre heute noch zur PVA und frage, was die so an Unterlagen brauchen . Bianca war sein einziges Kind, aber da mein Exmann zeitlebens Probleme hatte, wäre eine Erbentschlagung eventuell besser.

    Hallo Katharina, na was hab ich gesagt: Claudia packt den Eingriff!!! Und die Lebensqualität wird danach steigen! :thumbsup:
    Ich glaube, dass deine Tatjana begeister gewesen wäre, wenn sie gesehen hätte (irgendwie hat sie es ja sicher "gesehen"), was du alles so umgesetzt und geschafft hast. :005:

    Ja das mit den Sachen kenne ich auch, in meiner Wohnung sind soviele Erinnerungungen an meine lieben Verstorbenen, und ich kann auch fast nichts wegwerfen.
    Für mich wäre am besten ein Umzug, ein Neuanfang, aber bei den jetzigen Wohnungspreisen geht sich das nicht aus. :(


    Ich hänge in der Vergangenheit fest und kann dadurch der Gegenwart kaum was abgewinnen.
    Alleine wenn ich daran denke, mit wievielen Todesfällen ich in letzter Zeit konfrontiert war, komme ich mir vor, als ob ich 80ig Jahre alt wäre und nicht knackige 53.


    Egal was man machen will, alles scheint so nichtig, Pläne die sich nicht umsetzen lassen, weil das Schicksal dann anders Regie führt. Die mitten aus ihrem Leben Gerissenen hinterlassen angefangene ,angedachte Träume...vielleicht aber auch als Inspiration für uns oder als Zeichen, dass man seine Träume wenn möglich schnell umsetzen sollte, bevor man nicht mehr dazu kommt. Nur was macht man, wenn man keine Träume mehr hat?

    Hallo Katharina, wie geht es Claudia? OP gut überstanden? <3


    Ja ich komme nie zur Ruhe, um mich herum sterben ständig Menschen ;( .
    Es ist arg, dass man uns das heute erst mitgeteilt hat, immerhin liegt Innsbruck nicht um die Ecke und Bianca muss sich freinehmen, er ist am 6. 04.2017 gestorben und heute hat Bianca es erfahren und Mittwoch ist schon das Begräbnis. Nachdem mich keiner angerufen hat, denke ich nicht, dass man dort auf mein Erscheinen wert legt. Seltsamerweise haben die uns aber schon auf der Parte genannt.
    Weiss gar nicht, wo wir so schnell einen Kranz herbekommen und Bianca kann ja net mit dem Kranz im Zug sitzen.
    Ausserdem hätten wir niemanden für Wuffelpuff, da alle arbeiten.


    Naja als Stütze, ich habe grad mit ihr telefoniert, ihr fällt keine positive Erinnerung an ihren Vater ein. Er hat sie nach der Scheidung total aus dem Leben gestrichen, kein Anruf zum Geburtstag, keiner zu Weihnachten, ab und zu einer zu Silvester (aber nie nüchtern!).


    Ad Existenz: ich werde morgen gleich die Pensionsversicherungsanstalt anrufen und mich erkundigen, wie ich vorgehen muss. Da ich Unterhaltsanspruch habe, muss das ja wie wie eine Witwenrente weitergezahlt werden, weiss nur nicht, von welcher Stelle.

    Heute habe ich erfahren, dass mein Exmann verstorben ist (Vater von Bianca). Er hatte Kehlkopfkrebs.Er starb vorige Woche und niemand hat uns benachrichtigt. Heute bekam Bianca einen Anruf von seinem Bruder, dass am Mittwoch in Tirol das Begräbnis ist.


    Ich weiss nicht, ob ich zum Begräbnis fahren soll, hatte ja kaum mehr Kontakt zu ihm, im Oktober 2014 habe ich das letzte Mal am Telefon mit ihm gesprochen.
    Bianca muss hinfahren, aber ich will eigentlich nicht, obwohl sich das vermutlich gehören würde.


    Wir waren 16 Jahre zusammen, hatten aber mehr schlechte Zeiten als gute.
    Um Bianca hat er sich nach der Scheidung auch nicht mehr gekümmert, sie nannte ihn immer nur ihren Erzeuger.


    Alles sehr traurig, mein Ex war ein intelligenter, tüchtiger Mann, der aber leider den Alkohol mehr geliebt hat als seine Familie.
    Die letzten drei Jahre unserer Ehe waren nur mehr Kampf, bis ich mich scheiden ließ, weil ich nicht mit ihm untergehen wollte.


    Und so böse es klingt, nebenbei kommen jetzt auch Existenzängste, weil ich nicht weiss, wie das mit dem Unterhalt weitergeht, müßte mir jetzt ja logischerweiser der Staat zahlen.
    Also muss ich mir einen Totenschein besorgen und auf die Pensionsversicherungsanstalt fahren.


    Bianca steht jetzt vor der gleichen Situation wie ich nach dem Tod meiner Mutter: es wurde nichts ausgeredet,nichts geklärt. Nur im Gegensatz zu meiner Situation ist bei ihr natürlich viel Groll und Verletzheit vorhanden.


    Wir alle haben nur eine kurze Lebensspanne, warum schafft man es nicht, diese konfliktfreier und liebender zu leben? :(

    Gut gepflegt, gut gemacht :thumbsup:.


    Ich habe mir heute auch was gegönnt, bin auf den Flohmarkt gefahren, lange spazierengegangen, Sonne auf der Haut, Einkauf beim Bauernmarkt, ein Eis und erschöpft vom langen Gehen heute mal Fitnesscenter geschwänzt.

    Liebe Katharina, ich bin im Geist bei dir und Claudia! Ein Riesenkraftpaket und unendlich viel Liebe schicke ich an euch beide <3 .


    Ja das ist eine Angst, gegen die man nichts machen kann und auch nicht irgendwie vorsorgen kann.Doch Vertrauen ist immer gut, vertrauen, dass sich alles so regeln wird, wie es das Karma vorherbestimmt hat, das in allem, was wir durchmachen ein Sinn liegt.Ich persönlich vertraue darauf, dass es Claudia nach der OP um vieles besser gehen wird und dass sich dadurch ihre Lebensqualität steigern wird. :24:
    @Papabär Mit der Einstellung : Kopf in den Sand strecken , meinte ich nicht, ignorieren, hab mich halt schlecht ausgedrückt, sondern eben keine unnötigen Sorgen machen über Situationen, die vielleicht nie eintreten werden.Sorgen, Kummer und Probleme haben wir ohnehin alle zur Genüge und daher sollte man sich nicht noch zukünftige Bedrohungsszenarien vorstellen.Besser mit den Problemen der Gegenwart fertigwerden, als über zukünftigen imaginäre Probleme zu grübeln. ;)


    "ich spreche nicht von der trauer sie ist für jeden etwas anderes auf der Angstskala.
    Doch auch mit dieser Angst müssen wir uns beschäftigen
    Liebe nachdenkliche Grüsse vom Papabaer" naja Angst vor der Trauer habe ich nie gehabt, ich würde eher sagen die Trauer löst ihrerseits wahnsinng viel Ängste aus, weil dadurch Fragen entstehen, die sich vorher nie gestellt haben : wer bin ich ohne den geliebten Menschen, hat das Leben noch einen Wert für mich, werde ich nochmals das Glück haben, Liebe zu erfahren und natürlich auch Existenzängste. Die Trauer ist gemein, zieht sie doch einen Schweif an Ängsten hinter sich her, Ängste die vorher nicht da waren und über deren Lösung wir uns nie den Kopf zerbrochen haben, da wir mit dem Verlust des geliebten Menschens einfach nicht gerechnet haben oder nicht rechnen wollten.
    Ich finde, das ist es, was das Wesen der Trauer ausmacht: diese plötzliche Orientierungslosigkeit, die Identitätskrise, das Verlorensein.
    Und das macht Angst!


    Was du für mich bist, kann nie ein anderer sein,
    du warst mein Licht, mein Halt , mein Weg-

    Seit ich dich verloren habe, irr ich in der Dunkelheit
    planlos, blind , verzweifelt umher.

    Was wir füreinander waren ,wird nie mehr möglich sein,
    unser Träume, Hoffnungen, gemeinsame Ziele.

    Das Gefühl das Universum zu hassen,
    für die Wunde, die es mir zugefügt hat.

    Beständig die Sehnsucht nach dir,
    bohrend, pochend, nie heilend.

    Aber ich will die Verletzung ewig spüren,
    ist sie doch die einzige letzte Erinnerung-

    Was bleibt ,ist die Frage
    ob ich im Dunklen nach Hause finde?

    Liebe Amitola, mit Balkon, eigener Küche, eigenes Bad und Katze wäre ich auch nicht so gegen eine WG.Aber das wäre ja dann
    keine WG mehr.Zusammenleben in einem Haus mit mehreren Kleinwohnungen, gemeinsam Feste feiern, Ausflüge machen etc. : JA, sich nach Küchenbenutzzeiten richten (ich koche am liebsten in der Nacht), als kranker Mensch warten, dass man endlich auf´s WC kann :NEIN! Keinen Balkon für meine Katze mehr haben, ein no go.Kann mir nicht vorstellen, dass das erstrebenswert ist. Der Tag an dem ich so leben muss, wäre der Tag, an dem mir mein Leben keinen Spaß mehr machen würde.


    Liebe Katharina, Lösungenmöglichkeiten für die Angst anzudenken, ein guter Ansatz, doch wenn man weiterdenkt, könnten da wieder Ängste entstehen. Was ist, wenn mein Erspartes durch Währungsumstellung oder Bankencrash weg ist, wenn keiner meiner Bekannten mehr ein intaktes Auto hat,wenn ich Hilfe brauche und keiner ist gerade da, wenn ein geliebter Mensch stirbt etc. alles Horrorszenarien, die wie wir alle zumindest was den Verlust geliebter Menschen betrifft, wissen, alle eintreffen können - ich glaube, dass man Angstvorstellungen gar keinen Raum und keine Macht über das Handeln geben sollte.
    Denn Unglücke und Schicksalschläge, die im Karma vorgesehen sind, treffen uns , egal ob wir darüber nachdenken oder nicht. Erkenntnis ist: es gibt keine Sicherheit,egal ob global oder individuell gesehen. Wir alle balancieren auf einem Seil über den Abgrund, solange wir leben. Vermutlich finden wir im Jenseits die einzige Sicherheit, die es gibt, was ja wiederum tröstlich ist.


    Ich habe in meinem Leben fast alles geplant gehabt und trotzdem ist alles schiefgegangen, zusammengestürzt wie ein Kartenhaus. Ich habe aufgehört zu planen, meiner Meinung nach ist Angst einfach die Furcht vor Kontrollverlust .Aber das Leben kann man nicht kontrollieren, es gibt soviele Dinge und Ereignisse, die man nicht beeinflussen kann.


    Also halte ich es lieber wie meine Mutter: "Kopf in den Sand-Methode", leben und erst Angst empfinden, wenn die Katastrophe da ist.

    Liebe Gabriele, schön dass du hergefunden hast. :24: Sei froh, dass du und deine Mutter eine innige Beziehung hatten, bei mir war das nicht so und da blieb soviel Unausgesprochenes und Unaufgeklärtes zurück, etwas das Unwiderbringlich ist.
    Ich finde es sehr anerkennungswert, was du geleistet hast, die eigene Mutter bis zum Ende zu pflegen , das ist wahre Tochterliebe.


    Sicher warst du durch alle Amtwege und Organisatorisches so beschäftigt, dass du nicht in Ruhe trauern konntest, deshalb geht es dir jezt vermutlich nicht gut.
    Jetzt wo Ruhe eingekehrt ist, reflektierst du und die nicht gelebte Trauer kommt zu Tage.
    Ich kann dir nur raten, nimm dir alle Zeit, die du brauchst, schaue auf dich und lass auch mal Schwäche zu, denn das kannst und darfst du jetzt.
    Innige Beziehungen bestehen über den Tod hinaus, glaube ich.


    Du hast alles gegeben was du konntest und das hat deine Mutter sicher zu schätzen gewußt.

    An der Angst vorm Terrorismus sind unsere Regierungen schuld, die den unkontrollierten Massenzuzug fördern. Gegen diese Angst kann der einzelne nichts machen (außer sich politisch engagieren) , weil er die Ursachen nicht ändern kann.


    Die individuellen Ängste hängen von der jeweiligen Lebensituation ab. Ich gestehe, dass ich Angst vorm Alleinesein im Alter habe, vor dem Leben ohne Liebe.
    Auch vor der Sinnlosigkeit, vor dem Nichtgebrauchtwerden (noch beansprucht mich ja meine Tochter intensiv, aber später mal?). Unheimliche Angst um meine Tochter, weil sie der einzige nahstehende Mensch ist, der mir noch geblieben ist.


    Vor dem Alter überhaupt. Nachdem man als kranker Mensch in unserem Staat viel zuwenig Geld zum Leben bekommt, denke ich , dass ich mir ein so hohes Alter wie meine Mutter nicht leisten kann .Obwohl Ersparnisse da sind und das Erbe auch kommt, rechne ich mir jetzt schon aus, wie lange ich leben darf . Mit Erschrecken lese ich immer wieder davon, dass immer mehr WG´s für alte Menschen gebaut werden-ein Leben in einem winzigen Zimmer ohne meine Katze, ohne Balkon mit Gemeinschaftsküche-eine Horrorvorstellung.


    Angst vor dem Abhängigwerden, vor Pflegebedürftigkeit etc.


    Ich will aber nicht darüber nachdenken, denn zu Tode gefürchtet, ist auch gestorben, hat meine Mutter immer gesagt. Was tun gegen die Angst? Sie einfach nicht so wichtig nehmen- jeder hat Ängste, wer sagt, dass er keine Angst hat, der lügt. Ich will nicht grübeln, ich sage mir immer: Ein Problem ist erst dann wichtig, wenn es vor der Tür steht! Und sollte das Leben unerträglich werden-wer zwingt mich dazu, es zu leben, dann gibts halt den freiwilligen Abgang.

    Ostern macht Spaß, wenn man kleine Kinder in der Familie hat. Bei mir ist das nicht der Fall, ich feiere gar nicht.
    Meine Tochter besteht jedes Jahr auf einen Lindtschokohasen, der sei ihr vergönnt, den besorge ich und vielleicht noch irgendeine Kleinigkeit.


    Ich persönlich freue mich, dass soviele Leute wegfahren, denn dann ist die Stadt schön leer und man kann überall hinfahren und Parkplätze gibt es auch en Masse. Wenn das Wetter schön ist, habe ich mir vorgenommen, diese Woche ein paar Ausflüge mit dem Auto zu machen, vielleicht mit Knuffelwuff ins Grüne an den Stadtrand.

    Die Zeit verändert die Trauer... naja aber dann kommt sie manchmal ganz unerwartet mit großer Intensität wieder hoch.Irgendwie glaube ich, dass die Trauer ein Leben lang Begleiter bleibt, im hektischen lauten Leben fast unsichtbar, in stillen Stunden raumergreifend nah.


    Heute ist es 22 Monate her, dass mein Geliebter auf die andere Seite ging-der Schmerz ist noch so präsent wie an seinem Todestag.
    Ich rede noch immer mit ihm, zünde Kerzen vor seinem Bild an und vermisse ihn unendlich.


    Man findet sich ab, das ist das , was sich ändert, und lebt in der Hoffnung auf ein Wiedersehen auf der anderen Seite.Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich noch mit ihm lebe oder er durch mich-wer weiß?