Beiträge von Angie64

    Liebe Ute, ich verstehe dich. Mein Geliebter ist am 07.06.2015 verstorben und seither ist es sehr schwer für mich,irgendetwas auf die Reihe zu bekommen. Er fehlt mir bei jedem Atemzug und oft breche ich beim Einkaufen oder Autofahren in Tränen aus.Ich weiß nicht, ob und wie man weiterleben kann, aber wenn ich so im Forum schaue,dann haben es doch einige gut gemeistert und das gibt Hoffnung.
    Ob man jemals wieder glücklich werden kann, wenn man einen Menschen wie wahnsinnig geliebt hat, wenn er für einen das Universum war, das weiß ich nicht. Aber vielleicht schafft man es irgendwie zu einer Art Zufriedenheit zu kommen. Ich bin leider noch lange nicht so weit, hadere mit dem Schicksal, trauere und fühle mich wie ein Kind, das sich verirrt hat. Aber ich glaube, dass der Prozess des sich damit Abfindens Jahre dauert.

    So diese Woche haben wir den Umzug meiner Tochter dann endlich fast fertig. Dann muß ich mir wohl eine neue Aufgabe suchen.
    Die Tage gehen dahin , zähflüssig wie Honig. Aufstehen (1. Gedanke: er ist tot. 2. Gedanke: wozu aufstehen?) , dann Kaffee, einkaufen, nachmittags Lesen oder TV, abends Lesen oder TV, dazwischen Katzen füttern, mit meiner Mutter ( seit 6 Jahren verwitwet telefonieren), dann ruft manchmal meine Tochter an ( in letzter Zeit nur mehr wenn sie was braucht, weil sie frisch verliebt ist und daher kaum mehr Zeit hat), dazwischen im PC schauen, was sich auf der Welt so tut (obwohl es mich im Grunde nimmer interessiert), einmal in der Woche mit Freunden einen anzwitschern, so sinnlos, das alles.


    Abends nicht einschlafen können, bis 3 oder 4 wach liegen, den Film unserer Beziehung im Kopfkino schauen, heulen ...
    Heute vor 3 Monaten ist er mit dem Motorrad weggefahren, was würde ich dafür geben, wenn ich ihm gesagt hätte, dass er nicht fahren soll, hätte ich ihm nur von meinem blöden Albtraum (da hab ich geträumt, dass ich im Juni sterbe) erzählt, dann wäre er hier geblieben und wir wären noch immer glücklich.


    Und dazwischen das Gefühl, dass er bei mir ist, als ob ich auf einmal 2 Seelen hätte...

    Liebe Amitola, ich fühle mich auch nicht angegriffen, wollte nur meine Meinung zu dem Thema auch zum Ausdruck bringen, weil ich gerade als Wienerin (eine Stadt, in der man fast kein deutsches Wort mehr hört) beide Seiten der Medaillie kenne.
    Ich bewundere dich für dein Engagement und auch dafür, dass du dich so sehr um deine Mitmenschen kümmerst :24: .

    @Hanna und Amitola Kriegsflüchtlingen helfen, ja natürlich, aber Wirtschaftsflüchtlinge sind in einem Land, wo bereits hohe Arbeitslosigkeit herrscht , meiner Meinung nach fehl am Platz. Sicher bekommen sie Sozialleistungen, die höher sind, als in ihrer Heimat, aber die Lebenshaltungskostenkosten sind bei uns auch höher, also gewinnen sie damit gar nichts. Das sieht man bei uns in Wien, wo dann Betten um 350€ vermietet werden. Asylwerber sind Leute, die einen Asylgrund haben müssen (Krieg, politische Verfolgung etc.) und die bekommen dann ja auch Aufenthaltstrecht und werden somit anerkannte Flüchtlinge und die dürfen dann auch arbeiten. Außerdem verstehe ich nicht, wenn angeblich verfolgte Menschen aus einem sicheren Drittland noch über unsere Grenzen kommen, statt dort gleich um Asyl anzusuchen. Bei uns spenden auch viele Menschen für das Flüchtlingslager Traiskirchen und dann sieht man, dass die Leute dort die gespendeten Lebensmittel und Kleidung einfach auf die Straße werfen. Das finde ich wirklich arg.
    Und liebe Hanna, auch in Österreich gibt es Menschen, die ca 7,89€ brutto ( da kommen dann Sozialversicherung und Steuern weg) die Stunde verdienen (Gastronomie) und höhere Lebenshaltungskosten haben http://www.biallo.at/artikel/S…sterreicher-verdienen.php .

    Liebe Amitola,


    was ich ausdrücken wollte, war nicht, dass ich Kriege und Seuchen und Tod als nicht arg empfinden, das sind ja die Ursachen für das NIE MEHR, sondern dass die Erkenntnis des NIE MEHR für den Betroffenen ärger ist als die Umstände , die das verschuldet haben. Der Tod passiert und die Erkenntnis des NIE MEHR kommt nachher erst so richtig dazu, das Begreifen des Verlustes, das meinte ich.

    Bin gestern mit zwei Freundinnen bei einer Veranstaltung gewesen, dachte, dass mir das gut tun würde. Mir war alles zu laut, die Freundinnen überboten sich mit guten Ratschlägen:"Hör aufSchwarz zu tragen!" "Du mußt tun, was dir Spaß macht!" "Wir alle hatten schon Verluste, aber das Leben geht weiter!" " Ich hätte mir das nicht von seiner Halbschwester gefallen lassen,warum hast du dich nicht gewehrt? Du bist so anders als früher, nicht mehr kämpferisch." Alle 5 Minuten die Frager, ob es mir eh gut geht. Anstrengend! Und ihre Gespräche, so banal , in mir die Frage:"Hat mich das wirklich einmal interessiert?" Bekam tierische Migräne wollte nur mehr heim in meine stille Wohnung .
    Irgendwie kann ich nicht mehr dort anfangen, wo ich früher war. Das ist nicht mehr meine Welt.
    Die bösesten und gemeinsten Wörter im Sprachschatz sind nicht Krieg, Seuche , Tod sondern die zwei Wörter : nie mehr! :13:

    Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es jemals besser wird. Man muß doch Träume, Ziele haben, sonst vegetiert man nur. Mir fällt nichts ein, was ich mir wünschen würde oder was mich glücklich machen würde.
    Bin froh über jeden Tag, der vorbeigeht.Vorm Einschlafen stelle ich mir immer vor, dass mich mein Biker abholt und wir für immer zusammen sind.
    Es ist einfach nichts mehr da, was eine Bedeutung hat. Alles banal, uninteressant, nichtig,bedeutungslos.


    Ich weiß, dass jeder sterben muss, aber nicht so plötzlich. Wenn jemand krank wird, kann man sich auf den Abschied vorbereiten, wenn jemand alt ist,rechnet man damit. Aber wenn der Tod so wie ein Meteroit einschlägt, ist das einfach unfassbar.


    Kürzlich war ich mit meiner Tochter in meinem früheren Lieblingslokal,beim Ausgang sass ein Typ, nicht unhübsch und blickte mir inteniv in die Augen. Einerseits dachte ich mir:Ich bin doch nicht unsichtbar! Andererseits hatte ich gleich ein schlechtes Gewissen,weil ich mich darüber gefreut hatte.

    Liebe Hanna, das ist ja schrecklich, dass du finanziell solche Probleme hast ( ich bin auch nicht finanziell abgesichert, weil ja angeblich kein Testament vorhanden war, was ich nicht glaube, ich denke eher, dass es jemand verschwinden ließ). Ich habe nur eine kleine Rente, werde aber Gott sei Dank schon seit Jahren von meiner gutsituierten Familie unterstützt. Du hast doch gearbeitet oder arbeitest du noch? Dass dir eine Witwenrente auch aus England zusteht, glaube ich schon. Und haftbar für die Schulden deines Mannes bist du sicher nicht! Ich hoffe, dass sich dein Debakel bald lösen wird, ein Wahnsinn, dass du dich in der Trauerzeit damit herumschlagen mußt. Ich glaube aber, dass du eine sehr starke Frau bist, die sich sicher durchsetzen kann. Also kämpfe um dein Recht! :013:

    Heute geht es mir wieder sehr schlecht. Fühle mich wie im Käfig. Will raus, weiß nicht wohin. Immer wieder denke ich mir: "Ich wollte mit ihm alt werden und nicht alleine."
    Mit meinem Rudy fühlte ich mich jung, attraktiv, im Leben stehend. Jetzt fühle ich mich alt, verbraucht, unnütz und häßlich.
    Ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder zu lieben oder geliebt zu werden.
    Wir hätten die schönste Zeit noch vor uns gehabt, keine kleinen Kinder mehr, nur Zeit für uns.
    Einen Toten zu lieben ist mehr als unbefriedigend, man bekommt (oder halt nur ich) keine Antwort.


    Meine Tochter hat jetzt für ihre Wohnung nachträglich einen Eigenmittelersatzkredit bewilligt bekommen (zuerst wurde ihr Ansuchen abgelehnt und sie hat sämtliche Ersparnisse für ihre neue Wohnung aufgebraucht). Da sagte sie:" Das hat sicher der Rudy bewirkt, der ist da oben fleißig am Werkeln für uns! "


    Ich wollte, dass ich auch so denken könnte ,aber ich fühle mich nur alleinegelassen und spüre nichts außer Trauer.

    Meinen Rudi hat mir meine Tochter ausgesucht, die meinte, sie habe den idealen Mann für mich kennengelernt. Nach 8 Jahren Singledasein lachte ich sie aus , aber neugierig war ich , also ging ich in das Lokal, wo er verkehrte. Wir sprechen 5 Stunden miteinander und dann war mir klar, dass da mein Lebensmensch sitzt.


    Mein Rudi war der beste Mensch, den ich jemals kennengelernt habe. Er sah in anderen immer nur das Gute und half, wo er nur konnte. Er kritisierte nicht, sondern ermunterte, durch seine Art bemühten sich die Leute, nur ihre besten Seiten zu zeigen. Wenn heute seine Freunde mit mir über ihn sprechen, lächeln sie trotz der Trauer, weil er soviel Freude in unser aller Leben gebracht hat. Dabei hatte er auch ein hartes Schicksal gehabt, er verlor seinen Bruder durch Krebs und seine 1. Frau , die er bis zum Tode aufopfernd pflegte, ebenso.


    Er war humorvoll und optimistisch und half mir, trotz meiner Krankheit bis an meine Grenzen zu gehen und machte mein Leben aufregend und wunderschön.
    Er war sexy, gebildet und gutsituiert, er hätte jede Frau haben können und doch liebte er mich und wollte mit mir sein Leben teilen. Oft saßen wir auf seiner Veranda, hielten Händchen und er sagte immer: "Uns geht es so gut, wir haben soviel, was andere nicht haben!"
    Das Schönste an ihm war seine Ausgeglichenheit,Zufriedenheit und Ruhe, ihn konnte nichts erschüttern, er sah in allem einen Sinn,egal wie arg die Situation auch war. Selbst im Tod umspielte ein Lächeln seine Lippen.


    Ich sollte mir seine Einstellung: "Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen!" zu eigen machen, aber noch schaffe ich das nicht.

    Liebe Anja, ich fühle mit dir. Auch ich habe meinen Partner durch einen Unfall verloren, wir kannten uns erst 2 Jahre, 1 Woche vor seinem Tod bin ich zu ihm gezogen. Da hat man Pläne, Träume und dann wird der geliebte Mensch mit einem Schlag aus dem Leben gerissen.


    Auch ich bin wieder aus dem Haus ausgezogen, weil ich es mir alleine nicht leisten kann und es auch seelisch nicht ertragen hätte.
    Ich habe um Gegensatz zu dir viel geweint, kann heute nach über 2 Monaten nicht über ihn sprechen, ohne zu heulen, aber du brauchst nicht glauben, dass es mir dadurch besser geht, nach jedem Weinanfall bin ich deprimiert.


    Jeder Mensch trauert anders, Gott sei Dank gibt es keinen Trauerknigge. Mein Problem besteht darin, dass ich mein Leben völlig neu planen muss und dass ich keine Ahnung habe, wie es weitergehen wird. Viele Menschen sagen mir, du mußt im Sinne des Verstorbenen weiterleben.Wenn dem so ist, sollte man sich fragen, was der geliebte Mensch sich für einen gewünscht hätte. Deine Idee mit der Reise finde ich gut, denn das war ein Teil eures Traumes und sicher im Sinne deines Lebenspartners.


    Ich wünsche dir alle Liebe und viel Kraft! :30:

    @ Hanna63


    Naja Prüfungen haben wir in der kurzen Zeit genug gehabt, als ich ihn kennenlernte, war gerade meine Tochter ausgezogen und ich war ziemlich depri. Mußte mir eine kleinere Wohnung nehmen, Gott sei Dank half er mir beim Umzug. Meine Tochter hatte einen miesen Freund, der sie sogar schlug, wer half, natürlich mein Rudi. Dann starb mein Bruder, wer half mir die Wohnung auszuräumen und die Trauer zu verarbeiten, natürlich mein Geliebter. Also ein ruhiges beschauliches Leben hatten wir nicht, immer was los, immer eine Krise zu meistern. Sein Lieblingsspruch war: es gibt keine Probleme, es gibt nur Herausforderungen. Beruflich war er sehr gefordert auch sein Hobby der Motorradclub war zeitintensiv, trotzdem nahm er sich immer Zeit, wenn jemand was von ihm brauchte.


    Daher glaube ich, dass wir den Alltag locker gemeistert hätten. Dieser Mann war der erste in meinem Leben, an dem ich absolut nichts ändern wollte, den ich so geliebt habe, wie er war, keine störenden Macken,keine Besserwisserei, Partnerschaft auf Augenhöhe.


    Ich war ja acht Jahre lang Single, weil ich nach schlechten Erfahrungen keinen Partner mehr wollte und dann habe ich erlebt, dass es wahre Liebe (kitschig wie im Roman) wirklich gibt. Hätte ich das nicht erlebt, dann wäre ich jetzt nicht so fertig.
    Vorher war ich zufrieden, durch die Liebe wurde ich glücklich und jetzt glaube ich nicht , dass ich nochmals zumindest den Zustand der Zufriedenheit erreichen kann, weil ich jetzt weiß, was Glück ist und ich mich immer danach sehnen werde.

    Bei mir wäre das Schöne erst gekommen , wir waren noch total verliebt (in dieser Phase gibts noch keine Streitereien) und sind erst ein paar Tage vor seinem Tod zusammengezogen. Auf diesen Mann habe ich mein ganzes Leben gewartet und dann hatte ich ihn nur 2 Jahre. Sowas werde ich mein ganzes Leben nimmer erleben, da frag ich mich schon, worauf ich noch warten soll. Was soll da noch groß kommen?

    Gestern wieder Besäufnis bei meinen Freunden, da die im gleichen Haus leben, wird das jetzt schon zum Ritual. Habe mich tapfer gehalten, das Thema Rudi weitgehend vermieden. Smalltalk über Politik, Fortschritte beim Herrichten der Wohnung meiner Tochter (wird sind endlich mit dem Bodenlegen fertig).Jetzt kommen nur noch Arbeiten, wo wir Fachleute brauchen (Installationen, Herdanschließen, Lampen montieren etc.) und da helfen uns die Freunde und Bekannten auch.


    Das Leben kommt mir so banal vor, uninteressant , ich weiß oft nicht mal welcher Tag ist, ist eh scheißegal, gleichen sich alle. Jeden Tag ruft meine Mutter an und fragt, wie es mir geht-das nervt total! :(


    Ich war schon am Grab, hat mir nichts gegeben, denn für mich ist dieses beerdigte Häuflein Asche nicht mein lebenbejahender, aufregender,wunderschöner, liebevoller Mann.
    Manchmal denke ich, dass ich alles falsch gemacht habe nach seinem Tod. Ich hätte mir den Schlüssel nicht wegnehmen lassen sollen von der Halbschwester, hätte mich mehr behaupten sollen, damit ich alles so mache, wie er es gewollt hätte. Aber ich war so unter Schock und die plötzliche Feindseligkeit der vormals freundlichen Familie hat mich irritiert. Jetzt kriegt er nicht einmal die Grabinschrift, die er wollte.


    Ich weiß noch, wie er mir das Urnengrab gezeigt hat, sein Bruder und seine Frau liegen dort und mir sagte, was er mal am Grabstein stehen haben will und dass ich auch dort beerdigt werden sollte (das wird es jetzt nicht mehr spielen).


    Ich habe mir überlegt, so einen Grabdekostein beschriften zu lassen und hinzulegen, bin aber sicher, dass die depperte Halbschwester den wieder entfernen wird.


    Es gibt soviel, was Rudi und ich noch gemeinsam tun wollten, es gibt soviel, was ich für ihn tun wollte......
    Das Leben ohne Liebe ist so sinnlos.


    Und immer wieder die Erinnerungen,die plötzlich unmotiviert kommen. Gestern ist mir auf einmal ein Lied von Queen aus dem Film der Highlander eingefallen, wo der Text genau auf meine jetzige Situation paßt (seltsamerweise habe ich mit ihm über dieses Lied am Anfang unserer Beziehung gesprochen).




    Ja wir hatten keine Chance, weil das Schicksal schon vorher gegen uns entschieden hat :13: .

    Das mit der Wahrheit ist halt ein Problem, weil jeder seine subjektive Wahrheit hat. Natürlich willst du aufklären und erfahren, was und wer schuld an der fatalen Entscheidung deines Sohnes war, aber das ist meiner Meinung nach eine fast unlösbare Aufgabe.
    Meiner Meinung nach entlarven sich schlechte Menschen mit der Zeit von selber und bekommen auch ihre gerechte Strafe, auf das muss man, mangels anderer Möglichkeiten einfach vertrauen.
    Wenn du das Gefühl hast, dass er bei dir ist, sage ihm wie sehr du ihn liebst und dass du weißt, dass er nichts Unrechtes getan hat. Da du einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben warst, wird ihm das sicher helfen zu gehen. :24:

    Na ich überlege schon , was ich machen könnte, doch leider fällt mir da viel zu wenig ein, denn hinter allem steht das große:WOZU?


    Ich meine, ich bin 51, wegen Krankheit seit 2003 in Pension, wenn ich jetzt zB einen Sprachkurs mache, bleibt die Frage:WOZU?. Fitnesstraining, naja habe 47kg , auch net sehr sinnvoll. Reisen-dazu fehlt das nötige Kleingeld, vielleicht eine Reise pro Jahr möglich und alleine vereisen ist ätzend. Mir fällt halt nichts ein, was mir Spass machen würde. In unserer Beziehung war ich nicht eingeengt, es gab nichts, was ich vermißt hätte oder nachholen muss.


    Momentan habe ich ja meine Aufgabe:meine Tochter beim Umsiedeln und Einrichten zu unterstützen, aber das ist im September auch vorbei.
    Ich habe keine Träume mehr und finde auch keine neuen Ziele und nur so dahinleben ist nichts für mich.


    Außerdem habe ich so oft in meinem Leben neu begonnen, dass ich einfach nicht mehr den Kampfgeist und die Kraft dazu habe.

    Na irgendeinen Zeitpunkt muss ich mir ja setzen, ich halte diese seelischen Schmerzen auf die Dauer nicht aus, wenn da nicht irgendwann ein Sinn auftaucht, will ich das nicht jahrelang ertragen ;( . In Belgien hat eine junge Frau Sterbehilfe bekommen, nur weil sie dauerdepressiv war.http://www.focus.de/politik/ausland/sterbehilfe-wegen-selbstmordwunsch-sie-ist-24-jahre-gesund-und-will-sterben-und-die-aerzte-helfen-ihr-dabei_id_4781156.html. Ich habe das zuerst krass gefunden, jetzt verstehe ich es irgendwie.


    Am meisten nervt mich, wenn die Leute, die meine Lebensgeschichte kennen (hatte wirklich kein besonders schönes Leben) immer sagen: "Du bist so stark, ich habe dich immer bewundert, wie du alles alleine geschafft hast. Du schaffst das sicher jetzt auch." Erstens bin ich nicht stark, sondern handelte immer aus Überlebenstrieb und zweitens wer sagt, dass ich es überhaupt schaffen will/muss? :?:


    Sicher sollte man seinen Lebensinn nicht nur auf den Partner fokussieren, aber für mcih waren diese 2 Jahre die schönsten in meinem bisherigen Leben und ich glaube halt, dass das mein Anteil am Glück war und dass da nichts mehr kommt. Und unter diesem Aspekt seh ich die Zukunft nicht als lebenswert an. Aber wie gesagt, ich schau mal, was in einem Jahr ist und wie ich dann das Leben empfinde, als Belastung oder als erfülltes,sinnvolles Dasein.

    Gestern abend Besuch einer guten Freundin aus Tirol, wo ich sehr lange gelebt habe.
    Das letzte Mal habe ich sie gesehen, als ich vorigen Herbst mit meinem Schatz dorthin gefahren bin, um ihm "mein Dorf" zu zeigen.


    Wir sind essen gegangen, schönes Lokal mit Panoramblick über Wien, habe über alles Mögliche geredet. Ich habe mich gestylt,brav etwas gegessen und versucht mich zu unterhalten. Jedesmal wenn wir zum Thema Rudi kamen, mußten wir uns beide beherrschen, um nicht loszuheulen.
    Es ist so schwer rauszugehen und normal zu leben, will mich lieber nur verkriechen und weinen, bis keine Tränen mehr da sind.
    Muss heute einkaufen, Autoersatzteile holen, einfach funktionieren.


    2 Monate ist es jetzt her und manchmal kommt es mir vor wie viele Jahre, da die Tage sich so endlos ziehen und so sinnentleert sind. Dann kommt es mir wieder vor, als ob es gestern geschehen wäre. Dann wie ein schlechter Film, wo ich mir selber zusehen.
    Nach wie vor wünsche ich mir, dass ich in der Früh nicht mehr aufwache,funktioniert aber nicht.
    Irgendwie ist ein Leben ohne Liebe sinnlos. Viele sagen, dass es mit der Zeit besser wird, irgendwie glaube ich nicht daran. Wenn es mir nach einem Jahr nicht besser geht, dann werde ich daraus meine Konsequenzen ziehen, denn warum muss man leben, wenn man nicht mehr will. Miss you

    Irgendwie habe ich überhaupt keinen Plan, fahre heute in den Motorradclub, Fotos von Rudi abholen. Was mir bleibt, sind Erinnerungen und Fotos-darauf soll ich ein neues Leben aufbauen? Das gemeinsame Leben von Rudi und Angie wurde mangels Teilnehmer abgesagt-und was mach ich jetzt mit meinem Leben? Spazierengehen, TV schauen, Lesen, Heimwerken, Freundinnen besuchen-wahnsinnig erfüllend und aufregend. Keine Liebe, keinen Sex, keine Anerkennung, nur Selbstgepräche und Einsamkeit.Und das Wissen, dass ich so eine Beziehung nie wieder erleben werde.
    Wie macht man einen Neustart? Wie kann man lernen,irgendwas wieder schön oder interessant zu finden?