Beiträge von Angie64

    Liebe Hanna, das mit der Enttäuschung und der dadurch ausgelösten Trauer kann ich gut nachvollziehen. Immerhin hast du bis zum Schluss an seiner Seite ausgeharrt, dich gekümmert und Dank gab es keinen, eher eine arglistige Täuschung. Da denkt man sicher an die verlorene Zeit, die man in diese Beziehung investiert hat. Angeblich ist das Leben ja dazu da, dass man lernt und manche Lektionen lernt man nur auf die harte Tour.


    Mein Rudy war auch immer so, dass er zuerst in allen Menschen das Gute gesehen hat und wie ich nach seinem Tod feststellte, wurde er nach Strich und Faden von seinen Angehörigen und angeblichen Freunden ausgenutzt.


    Vielleicht solltest du in Zukunft mehr auf dich schauen, (ich weiß, dass Egoismus als Untugend gilt, aber eigentlich ist er sehr gesund) und in einer zukünftigen Beziehung mehr darauf achten, was du selber von dieser Beziehung hast. Es tut sicher sehr weh, wenn man erkennt, dass man all die Jahre mit einem Menschen gelebt hat, der einem nur etwas vorgespielt hat, andererseits weißt du durch diese böse Erfahrung, was du dir in Zukunft von einer Beziehung erwartest . Trauere nicht um ihn, trauere um die verlorene Zeit und schwör dir selber, dass du in Zukunft dich und dein Glück an die erste Stelle setzt. <3

    Ja wenn mir nur irgendetwas Spaß machen würde....es sind nicht einmal 4 Monate vergangen, langsam rückt auch der 1. Todestag meines Bruders näher, in nicht einmal einem Jahr 2 geliebte Menschen verlieren, da stellt man sich schon die Sinnesfrage: wozu das alles?


    Irgendwie habe ich ja bis jetzt überlebt, versuche normal zu agieren und mich abzulenken ,aber andererseits ist mein Schatz immer präsent, egal was ich mache.Alles erinnert mich an ihn, habe echt schon überlegt umzuziehen (was bei den momentanigen Mieten ein Wahnsinn wäre), weil ich jeden Tag denken muss, da ist er gesessen, dort hat er mich abgeholt, dort haben wir gemeinsam eingekauft etc.


    In meiner Wohnung habe ich viele Dinge meines verstorbenen Bruders und auch Sachen von meinem geliebten Rudy. Beim Umzug hat er mir geholfen, die Möbel hat er zusammengebastelt, die Vitrine hat er gekauft (ich wollte sie, aber sie war mir zu teuer) - alles erinnert mich an ihn.


    Selbst bei meinem Gewand denke ich:Das habe ich angehabt, als wir dies und das gemacht haben. Alles etwas krankhaft, ich weiß.


    Er war mein Geliebter, mein bester Freund und die letzten 2 Jahre habe ich nur für ihn und mit ihm gelebt. Momentan gehts mir nicht besonders, alle Bekannten wollen mich mit Aktivitäten zuschütten (hätte morgen gratis in die Oper gehen können), aber ich kann und mag einfach nicht. Es ist anstrengend genug, normal zu leben (einzukaufen, zwangsläufig Telefongespräche anzunehmen und ab und zu sinnlos mit dem Auto rumzukurven. Mehr bring ich momentan nicht fertig. Und 1 bis 2 Besäufnisse in der Woche finde ich nicht schlimm, weil ich dann eh nur bei Freunden bin und mit dem Aufzug direkt in meine Wohnung fahre. Auf Alk kann ich wenigstens schlafen.

    Die vorige Woche war sehr Rudylastig, zuerst am Wochenende bei seinen Freunden zum Essen eingeladen, dann bei der Psychologin, dann Treffen mit einer Frau aus dem Motorradclub-zuviel über alles geredet, zuviel geweint.


    Jetzt versuche ich, wenn ich unterwegs bin, keine Taschentücher bei mir zu haben, um mich zu zwingen, ein bißchen beherrschter zu sein. Hab einen dummen Trick gefunden ,um mich ein bißchen besser zu fühlen, versuche jedens Mal, wenn ich mit jemanden rede,irgendwas Nettes zu sagen, weil da ein positives Feedback kommt (selbst beim Einkaufen an der Kassa) und meine Seele Streicheleinheiten braucht.


    Endlich konnte die alte Wohnung meiner Tochter zurückgegeben werden, wir haben noch bis zur letzten Minute dort gearbeitet, alles sehr anstrengend.


    Leider passierte wieder einen Absturz bei meinen Freunden, wenn ich etwas trinke, muss ich immer alles rauslassen. Ich vermisse ihn halt so sehr, das Leben tut noch immer weh.

    Danke an alle für die aufmunternten Worte :2: .


    Ich habe schon einmal eine Psychologin besucht, doch wirklich geholfen hat mir das nicht. Heute war ich wieder dort. Ich habe festgestellt, dass ich mein Leben halbwegs im Griff habe, solange ich mir selber Arbeit suche,die mich ermüdet, damit ich dann in der Nacht wenigstens vor Erschöpfung ein paar Stunden schlafen kann.Es geht auch alles so seinen Laufe, wenn ich nicht nachdenke . Doch sobald ich an Rudy denke oder über ihn spreche,fange ich wieder zu Weinen an und ich bin nicht fähig, das zu stoppen.


    Deshalb denke ich, dass es besser ist, sich voll in irgendwelche blödsinnigen Aufgaben zu stürzen, als nachzudenken oder darüber zu reden. Die Psychologin meint, ich verdränge und dies sei nicht gut.


    Weiß nicht, was ich davon halten soll,denn ich hasse meine Heulerei und das Gefühl der Hilflosigkeit :( .

    Danke Hanna für deine aufbauenden Worte <3 . Ja , vielleicht schaffe ich gerade doch die ersten Schritte , um wieder (so wie vor meiner Beziehung) zu einer lebensfähigen Einzelkämpferin zu werden. Ein kleiner Schritt für die Welt, ein großer für mich :) .


    Aber gut anfühlen tut es sich trotzdem nicht, denn egal was ich mache, immer sind meine Gedanken bei ihm :13: , naja aber vielleicht ist es auch seine Liebe, seine Energie (igrendwie für mich fühlbar), die mir hilft mich wieder in die Frau zurückzuentwickeln (zumindest teilweise), in die er sich verliebt hat. Das war kein schwaches, jammerndes Weibi, sondern eine selbstbestimmte Frau, die trotz Krankheit und alleinerziehend über 8 Jahre niemanden gebraucht hat.


    Wie heißt es, der Weg ist das Ziel, nur wohin dieser Weg führt,ob es sich überhaupt lohnt ihn zu gehen, das weiß ich nicht.

    Das Leben ist so anders geworden ohne ihn. Jetzt erst merke ich, wieviel mir mein Geliebter abgenommen hat, wie sehr er mich unterstützt hat.
    Durch meine Krankheit bin ich ja in gewisser Weise eingeschränkt, habe wenig Kraft, keinen Orientierungssinn, kann mein Gleichgewicht net halten, bin immer schnell müde etc.


    Meine Winterreifen lagerten in seiner Firma im 13. Bezirk, früher hätte ich es mir nie zugetraut, die selber abzuholen. Ich habe es gemacht (mit Navi), ohne die üblichen Panikattacken quer durch Wien und wieder retour, Reifen mit Felgen (sind sauschwer, daher einzeln genommen) in den Keller gebracht und gestapelt.Jetzt tut mir zwar alles weh aber was soll´s, hauptsache ich habe niemanden um Hilfe bitten müssen.


    Ich habe eine kleine Wohnung, Herbst-Winterkleidung habe ich in Plastikkisten auf dem Schrank, zu schwer um die alleine runterzuheben. Naja Plastiktüte am Boden gelegt, wacklig auf die Leiter gestiegen, mich am Kasten festgehalten, einfach Deckel von der Kiste aufgemacht (muss ich noch mit 5 anderen Kisten machen, wenn es kälter wird), Kleidung auf den Boden geworfen und dann sortiert. Alles mühsam aber was solls. Man muss nur Ideen haben, denn jetzt ist keiner mehr da, der mir die Kisten runterholt oder eine Glühbirne (2m50 hoch, die Wohnung) wechselt.


    Andererseits, wenn einem alles egal ist, hat man auch keine Angst mehr, dass man sich verletzen könnte. Dieses alles egal hat einen großen Vorteil, keine Angst mehr vor Irgendetwas, nicht vor Fehlreaktionen im Verkehr oder hohem Tempo, nicht vor Sturzgefahr. Man kann soviel Trinken, dass einem kotzübel wird, um 4h früh heimkommen, in der Nacht aufbleiben, untertags schlafen, die Wohnung verdrecken lassen oder aufräumen, sich daheim einsperren , einfach nach seinen Bedürfnissen existieren ohne Rücksicht auf irgendjemanden.


    Irgendwie könnte ich mit diesem "alles egal" in den nächsten Flieger steigen, abhauen, mich neu erfinden...Oder mein gesamtes Erspartes abheben und Blödsinn kaufen oder ins Casino gehen,denn wenn einem alles egal ist, braucht man auch kein Alterssicherung mehr.


    Mir sind die Nachrichten egal, die Politik ist mir egal und wenn die Welt untergeht, ist mir das auch egal.


    Mit diesem alles egal kann ich viel machen, nur das Leben fühlt sich damit nicht so an, wie es sich anfühlen sollte.


    Miss you

    Eva, das kann ich nachfühlen :24: , ich träume noch immer von unserem Haus, unserem gemeinsamen Leben, das nie stattfinden wird. Es heißt immer man soll nach vorne schauen, für sich selber leben, aber das Problem ist, dass man das Gefühl einen Partner zu haben, nicht abstellen kann. Mir geht es auch so, dass mein Mann für mich noch immer präsent ist, vermutlich weil mir das leichter fällt, als mich dauernd dem NIE MEHR zu stellen.


    Doch es ist leider eine Scheinwelt, in der man zu seinem eigenen Schutz lebt. Ich kann es auch nicht ertragen,diese grausame Wahrheit und doch weiß ich im Inneren, dass ich mir was vormache. Und irgendwie denke ich, dass unsere Männer auch darunter leiden, weil sie unser Leid mitempfinden. Nur wie man das ändern soll und kann, weiß ich nicht.


    Verzweifele schon am Leben, heute den ganzen Tag nicht draußen gewesen, mit niemandem geredet, geheult. Manchmal denke ich, wenn der Meinige mich so sehen kann, dann bin ich nicht mehr die Frau, in die er sich verliebt hat. Ich war stark, selbstbewußt und jetzt bin ich nur mehr ein Mensch, dem das Leben , besonders das Weiterleben ohne ihn viel mehr Angst macht als der Tod. :13:

    Liebe Eva, ich verstehe dich so gut. Ich dachte auch, dass der Meinige und ich noch viel Zeit hätten und dann zerbrach unser ganzes Lebensmodell.


    Dass du mit der Pflege overstressed warst, ist klar und ich bin sicher, dass dein Mann das auch gespürt hat und dir manche Auszucker deshalb nicht so übel genommen hat.
    Du hast ihn geliebt, gepflegt und nicht irgendwohin abgeschoben, alleine das zeigt schon die große und hingebungsvolle Liebe zu ihm.


    Die Einsamkeit, das Tal der Tränen ,das kenne ich nur zu gut, wie du weißt. Ob wir da je rausfinden ist fraglich. :13:


    Manchmal würde ich am liebsten in den nächsten Flieger steigen und abhauen, irgendwohin, wo mich keine Erinnerungen quälen, aber ich fürchte, dass die Erinnerungen einfach in meinem Handgepäck mitkämen. Früher habe ich immer gedacht, dass es keine Situation gäbe, die man nicht mit eisernem Willen und Anstrengung zum Guten wenden kann, aber man sieht, dass ich mich getäuscht habe.


    Man lebt nicht, man funktioniert. Am liebsten wäre ich tot, in der Hoffnung, dann bei ihm zu sein. Wenn mir etwas passiert, dann will ich keine lebensverlängerten Maßnahmen.


    Lese gerade ein Buch: "Und der Himmel tat sich auf - Jenseitsbotschaften". Da wird behauptet, dass unsere Toten immer bei uns sind. Manchmal spüre ich es, dann zweifle ich wieder und hoffe auf ein Zeichen. Wenn sie wirklich bei uns wären, dann wäre der Tod ja keine Trennung, dann gäbe es keine Mauer zwischen uns, eher einen Vorhang, den man ab und zu zur Seite schieben kann....und dann wäre das Weiterleben leichter zu ertragen.

    @'Hanna
    Ja das glaube ich auch, dass das manchen fremd ist, ich habe ja schon einmal gesagt, dass es anders ist, ob ein Tod vorhersehbar ist oder wenn es aus heiterem Himmel kommt. Ich hatte eine Freundin , die hatte Lungenkrebs, die habe ich ein Jahr lang gepflegt, als sie dann ins Hospiz kam, war mir klar, dass dies das Ende sein würde. Sicher habe ich da auch getrauert, aber doch mit dem tröstlichen Gedanken: "Jetzt hat sie keine Schmerzen mehr, jetzt geht es ihr besser." Und seelisch konnte ich mich auch auf den Abschied vorbereiten.


    Aber wenn jemand agil und gesund ist, die Beziehung mit ihm intakt ist und der Himmel voller Geigen hängt und er von heute auf morgen tot ist, dann ist das eine andere Situation. Ich wurde vom totalen Glück,vom geplanten ,vorhersehbaren gemeinsamen Leben ohne Vorbereitung ins Nichts katapultiert, alles was Gestern gegolten hat, ist auf einmal nichtig.


    Da verliert man seine Identität und muss sich selbst neu definieren und erfinden, und dazu fehlt mir einfach die Kraft und die Lust.

    @kuehlwalda


    Danke, ich hab Bachblütentropfen von meiner Tochter bekommen, die wirken ganz gut.
    Am besten gehts mir, wenn ich schlafe. Hab zwar arge Einschlafschwierigkeiten, liege oft bis 4h wach , verschlafe dafür aber den halben Tag, was auch hilfreich ist, denn dann ist nicht mehr so viel Tag zu bewältigen.
    Heute ist es genau 3 Monate her, dass meine Welt zerbrach, es ist noch immer unvorstellbar für mich, dass man vom großen Glück ins Bodenlose fällt.

    @Hanna
    "Liebe Angie, das mag hart klingen aber das schreibe ich Dir nur weil ich beim Lesen Deiner Postings immer wieder sehe das aller guter Rat von Mittrauernden stehts mit Begründungen beantwortet wird warum Dies, Das, und Jenes nicht Dein Ding - nicht machbar - sinnlos wäre ohne das Du es in den meisten Fällen wenigstens einmal ausprobiert hast.".


    Warum soll ich singen, wenn ich weiß, dass ich falsch singe? Tanzen als MS-Kranke,da ist es schon schwierig, sich so im Gleichgewicht zu halten. Spazierengehen tue ich eh, ist aber alleine ziemlich langweilig.Fortgehen habe ich versucht, zieht mich noch mehr runter, weil ich da mit aufgesetzter Fröhlichkeit banalen Smalltalk halten muss. Ich lese viel, um mich abzulenken. Früher habe ich viel geschrieben (Gedichte etc.) aber momentan würden das nur ein Deprigeschreibsel werden, das mich noch mehr runterzieht. Da sitze ich lieber daheim und halte im Geist mit meinem Liebsten Händchen.


    Was notwendig ist, mache ich eh (nur beim Haushalt haperts, weil ich mich immer wieder fragen, für wen ich noch zusammenräumen oder kochen soll). Habe meiner Tochter beim Umzug geholfen, habe meine Auto zum Pickerl gebracht, bin in den 3 Monaten insgesamt 3 mal weggegangen, 1mal in der Woche Besäufnis mit Freunden-mehr pack ich an Sozialkontakten nicht. Es ist schwer, Dinge zu tun, die einem im Grund ganz egal sind, nur um für andere (und auch für die,die ihre Trauer eben in irgendwelche Tätigkeiten umwandeln) als normal zu gelten. Man kann sich keine Begeisterung oder Freude einreden, wenn man nichts mehr empfindet außer großer Leere.

    @Amitola (rainbow)


    Empathisch?
    Jedesmal wenn ich einen Beitrag von Hanna lese , fällt mir auf, wie schnell der Empfänger so hingestellt wird, als ob er /sie unfähig oder unwillig sei , sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Dann folgt stets eine lange Schilderung, wie schnell und toll sie ihr Leben in den Griff bekommen hat.
    Na wenn mein Partner mich betrogen hätte oder mich finanziell ruiniert hätte, dann würde ich mein Leben auch schnell in den Griff bekommen, weil ich dann nicht wirklich trauern würde, da ich sowas nie verzeihen könnte . Doch mit meinem Partner war es nach einem harten Leben ohne Liebe, als ob ich endlich am Ziel angekommen wäre und ich habe durch ihn erlebt und erfahren, was Liebe und Partnerschaft wirklich bedeutet.


    @kuehlwalda
    Nach Singen ( die Band der lustigen Witwen, Grabsteinspatzen?) ist mir nicht zu Mute (außerdem würden da viele Leute flüchten ggg), Medikamente nimmt man gegen Krankheiten, Trauer ist keine Krankheit sondern ein Zustand, den man jeden Tag erlebt,wenn man aufwacht und sich der Realität des NIE MEHR stellen muss.


    Ja es gibt Menschen ,die lernen Töpfern, Sprachen oder renovieren so wie Hanna ihr Haus, Malen, Dichten... Im Endeffekt ist das alles nur eine Flucht, denn man kann den Tod nicht ungeschehen machen, sagen, Tralala ich lebe noch, bin dankbar für jeden Tag, wenn die Seele nach dem Partner schreit. Die Sonne scheint auch ohne den geliebten Menschen an der Seite, aber empfinde ich sie noch als wärmend?


    Gestern war ich bei guten Freunden eingeladen, dann kamen noch ein paar Leute vorbei und es entwickelte sich eine Spontanparty, wurde sogar zu Tanzen aufgefordert. Es war sehr nett, aber als ich spätnachts heimkam in die leere Wohnung traf es mich wieder mit voller Wucht. Wird mein Leben jetzt so aussehen, dass ich schaue, dass ich jeden Tag unterwegs bin, nur um nicht denken zu müssen, nicht fühlen zu müssen? Ich kommunziere oberflächlich mit Menschen, schaffe es , bei solchen Anlässen nicht zu weinen , obwohl mir dabei dauernd der Hals weh tut, als ob ich eine arge Halsentzündung hätte, (ungeweinte Tränen. das brennt wirklich im Hals) und funktioniere nach außen hin.


    Ich kann nicht sagen, dass ich meine Mann geliebt habe, nein ich liebe ihn immer noch, fühle daheim seine Präsenz und will ihn nicht loslassen. Warum muss man auch loslassen, warum kann man nicht so weiterleben bis zu dem Tag (der hoffentlich bald kommt), an dem man sich auf der anderen Seite wiedersieht?

    Liebe Michaelix, ich verstehe dich nur zu gut. Frage mich auch immer, wie lange es dauert, dass man den Verlust nicht mehr so stark empfindet und bei den Erinnerungen liebevoll lächelt und glücklich an die schönen Zeiten denkt (so wie das manche hier beschreiben).
    Mich zerreißt es innerlich nur, wenn ich an die schöne Zeit mit meinem Partner denke.

    @Hanna


    Hätte mich mein Mann betrogen oder sonst wie schlecht behandelt, wüßrde ich ihm keine Träne nachweinen.


    Doch deine Worte:"Ja, es gab Einige die ihrem einstigen Partner immer wieder und ohne Ende hinterher heulten obwohl der mit seiner Neuen nicht hätte glücklicher sein können. Obwohl der versuchte sie finanziell in den Abgrund zu jagen oder sie ohne Ende mit Drohungen per Anwalt quälte. Unterhielt man sich mit ihnen, kamen meist immer wieder nur die selben Themen wie ... wenn doch nur, hätte ich doch, was wäre wenn, und vielleicht könnte doch. "treffen auf mich nicht zu. Ich hatte einen liebevollen, treuen,mich unterstützenden Partner.


    Ich war 8 Jahre alleine, lernte meinen Rudi kennen und der war so ein all-in-one Paket, tierlieb, humorvoll, aktiv, sexy, intelligent ,empathisch, großzügig,treu - einfach mein Traummann. Und ich fühlte mich geborgen, sicher und am Ziel angekommen. Wir machten Zukunftspläne und auf einmal ist alles weg.


    Wie soll mir da noch irgendwas Spaß machen? Wie gesagt, habe versucht in mein voriges Leben zurückzukehren, aber das fühlt sich nicht richtig an.
    Ich habe mich durch die Beziehung verändert und kann mit meinen früheren Wertigkeiten und dem Freundeskreis aus dem Singleleben nichts mehr anfangen.


    Bin dadurch momentan plan-und ziellos. Mache automatisch alles, was gemacht werden muss, aber Lebensfreude oder Spass empfinde ich nicht.Alle Gefühle sind mit ihm gestorben, fühle mich leer und nutzlos.

    @kuehlwalda


    Das Problem ist, dass mich eben nichts mehr interessiert. Ich habe versucht, so wie vor der Beziehung zu leben, finde dieses Leben aber banal. Ich bin schwimmen gegangen, ausgegangen, mit Freunden essen gegangen, aber ich sitze da agiere wie eine Aufziehpuppe und denke mir dabei: ist das alles sinnlos und unnötig.


    Nicht einmal für meine zwei Katzen kann ich noch Gefühle aufbringen. Manchmal denke ich am Abend, wieder ein Tag weniger in meinem Leben und ein Tag näher zu meinem Geliebten (falls es wirklich ein Wiedersehen nach dem Tod gibt).

    @Christine Irgendwie ist es, als ob er seelisch noch bei mir wäre, ich denke und handle jetzt manchmal so wie er es getan hätte.


    Beispiel: ich bin ein Angsthase, was Autofahren betrifft, mag keine hohen Geschwindkeiten und Autobahnen, mir reichen 80kmh und mehr will ich net fahren, benutze daher meistens Bundesstraßen, neuerdings fahre ich so wie er ohne nachzudenken auf die Autobahn und habe keine Tempoangst mehr .


    anderes Beispiel, meine Tochter: als mein Bruder, ihr Patenonkel starb, war sie untröstlich. Doch kurz später hat sie eine Fertigkeit entwickelt, die er hatte. Meine Tochter konnte gut kochen, aber Backen war nie ihres. Mein Bruder kochte und konnte Torten backen wie ein Weltmeister und auf einmal kann meine Tochter das auch.


    Irgendwie seltsam.

    Liebe Petra, ich glaube, dass du deinen Weg schon gefunden hast mit deinen Gedichten, in denen du alles ausdrückst und verarbeitest. :thumbup:
    Gute Besserung, ich schlafe auch viel, weil ich dann nicht mehr denken oder agieren muss, ist sicher heilsam.