So diese Woche haben wir den Umzug meiner Tochter dann endlich fast fertig. Dann muß ich mir wohl eine neue Aufgabe suchen.
Die Tage gehen dahin , zähflüssig wie Honig. Aufstehen (1. Gedanke: er ist tot. 2. Gedanke: wozu aufstehen?) , dann Kaffee, einkaufen, nachmittags Lesen oder TV, abends Lesen oder TV, dazwischen Katzen füttern, mit meiner Mutter ( seit 6 Jahren verwitwet telefonieren), dann ruft manchmal meine Tochter an ( in letzter Zeit nur mehr wenn sie was braucht, weil sie frisch verliebt ist und daher kaum mehr Zeit hat), dazwischen im PC schauen, was sich auf der Welt so tut (obwohl es mich im Grunde nimmer interessiert), einmal in der Woche mit Freunden einen anzwitschern, so sinnlos, das alles.
Abends nicht einschlafen können, bis 3 oder 4 wach liegen, den Film unserer Beziehung im Kopfkino schauen, heulen ...
Heute vor 3 Monaten ist er mit dem Motorrad weggefahren, was würde ich dafür geben, wenn ich ihm gesagt hätte, dass er nicht fahren soll, hätte ich ihm nur von meinem blöden Albtraum (da hab ich geträumt, dass ich im Juni sterbe) erzählt, dann wäre er hier geblieben und wir wären noch immer glücklich.
Und dazwischen das Gefühl, dass er bei mir ist, als ob ich auf einmal 2 Seelen hätte...