Beiträge von Hanna63

    Liebste Katarina,


    vielleicht habe ich ja etwas Begabung von meinem Vater geerbt, aber letztlich sind meine "Werke" auch mit sehr sehr viel üben, ausprobieren, immer wieder von Vorne anfangen bis es paßt verbunden. Nicht zu vergessen das mir all diese Dinge auch enorm viel Spaß machen. Egal ob es darum geht aus einem heruntergewirtschaftetem Möbelstück was Neues zu machen, ein Bild zu malen oder eben etwas zu schneidern.


    Vermutlich auch ein Grund warum ich mich nur eher selten wirklich einsam fühle da es meist nicht lange dauert bis ich etwas zum "befummeln" gefunden habe was mich stundenlang glücklich machen kann.


    Dir eine gute Nacht und einen schönen neuen Tag,


    Hanna

    Ich nocheinmal,


    zum Thema Schneidern was nicht immer nur in Richtung Brautmode ging, denn nach diesem Auftrag bekam ich noch mehrere. Wir Beide in selbstgemachter Kostümierung für einen Event mit dem Thema "Hawaii".


    Liebste Sandra, wie Du sehen kannst ließen wir es uns damals auch sehr sehr gut gehen was das Futtern und das Flüssige betraf!


    Euch liebe Grüße,


    Hanna

    Ach menno Sandra,


    was bin ich erleichtert denn wieder einmal kam ich mir zu doof vor das richtige Format hinzubekommen. Immerhin hat mich Deine liebe Mail davor bewahrt immer wieder die selben Fotos zu schicken mit der Hoffnung das es endlich klappen würde!


    Und Dir liebe Jutta danke ich das Du mich nicht als PC "Doofie" alleine im Regen stehen ließt. Aber wie man sieht, sind auch wir noch lernfähig, lach!


    Auch möchte ich Dir für Dein liebes Kompliment für das Kostüm danken. Genau wie das Malen war das Schneidern auch eine große Leidenschaft von mir die einst damit anfing das eine beinahige Schwiegermutter mir eine uralte Singer Maschine geschenkt hatte. Kennst Du noch die Dinger mit Tretpedal auf einem Holztisch stehend und voller hübscher Verziehrungen? Dann entdeckte ich durch Zufall die Burda die voller Schnittmuster - von sehr einfach bis kompliziert - war, und damit war es um mich geschehen. Die naheliegenden Secondhand Läden machten gute Geschäfte mit mir da ich ihnen für wenig Geld jede Menge Bettlaken und Gardinen abkaufte um mit diesen Stoffen zu üben, üben und üben.


    Was ich allerdings nicht ahnte - als ich mein Brautkostüm nähte - war das ich wenig später einen echten Auftrag für ein Brautkleid gegen Bezahlung bekam. Dies obwohl die Braut wußte das ich absolut kein Profi war. Darauf hin folgten Tag-und Nachtschichten an unserem Eßtisch da wir damals noch nur eine winzige Wohnung hatten. So war es zum echten Vorteil das mein Mann oft wochenlang beruflich on Zuhause weg war und ich mich herrlich ausbreiten konnte. Anbei ein Foto von diesem Kleid.


    Hanna

    Liebste Amitola,


    ich weiß das Du Deine Worte von Herzen gut meinst und an ihren Sinn auch sehr fest glaubst, aber letztlich würde es jedem Menschen sehr schwer fallen sich in eine Lage zu versetzen die er selber nicht erlebt hat.


    Was meine Malerei betrifft habe ich schon seit Kindesjahren sehr viel und leidenschaftlich gemalt, und so lag es nahe das ich zu Zeiten von Kummer und Sorgen sie als Ablenkung von all meiner Misere benützte. Einfach um für eine Weile an Anderes zu denken, um etwas zur Ruhe zu kommen und um den Kopf frei zu bekommen. Sie mögen voller Lebensfreude und Farbigkeit sein, aber leider spiegelten sie ganz und gar nicht meine wahre Stimmung wieder. Frage mich nicht warum, aber umso schlechter es mir ging, umso bunter wurden meine Bilder. Fast wie ein Protestieren gegen die ganze düstere Atmosphere in meinem Leben.


    Kurioserweise hat sich das stark verändert seit er nicht mehr da ist. Seit dem tendiere ich in Richtung sanfte, warme Farben - nicht nur beim Malen sondern auch bei der Gestaltung des wohnlichen Ambientes und bei der Auswahl meiner Gardrobe. Wenn heutzutage 'mal was ordentlich bunt ist dann nur weil es mir gut gefällt und nicht um ein mieses Kharma damit zu vertreiben.


    Ob ich es jeh wirklich akzeptieren werde das eine Menge Sch... passiert ist weiß ich nicht. Die Zeit wird es bringen. Wie schon gesagt, es ist einfach zu viel passiert was mehr als heavy war um es einfach so auf ein Schiffchen zu setzen oder gar unter den Teppich zu kehren.


    Auch ich freue mich schon riesig auf unser reales Kennenlernen in Vienna, denn ich bin mir sicher das wir unser Miteinander sehr sehr genießen werden.


    Dir alles Liebe,


    Hanna

    Ihr Lieben,


    habe schon das Format ordentlich verändert aber irgendwie will es nicht so wie ich es gerne hätte!


    Sorry,


    Hanna

    Liebste Katarina,


    kein Problem, alles gut, denn als ich Deine Zeilen las wurde mir sehr schnell klar das Tatjana's Wutausbrüche von ganz anderer Natur waren. So wie ich es verstanden habe, ein Mensch der nicht gut mit eigenem Versagen oder Dingen die sich nicht ändern lassen würden umgehen konnte. Vermutlich auch eher kurze Wutausbrüche ehe Alles wieder gut war?


    Was meine Mann betrifft wurde er eigendlich so irre aggressiv und unberechenbar als er in Rente ging. Die Zeit auf die ich mich so sehr gefreut hatte weil wir endlich nach Lust und Laune so viel hätten gemeinsam unternehmen können. Auch mutierte er wortwörtlich über Nacht in einen echten Großvater der sich plötzlich dafür schämte mit mir gesehen zu werden wegen meinem deutlich jüngerem Alter. Von Heute auf Morgen wollte er nur noch zu Hause hocken um all seinen Frust an mir abzulassen, und wenn er ausging bestand er darauf ohne mich zu gehen. Meist verschwand er stundenlang in unserem Kiez um unter den anderen vielen Rentnern in Straßenkaffees herum zu hocken. Dazu schaffte er sich eine neue Gardrobe in beige und braun an samt Opa-Käppi, und wo er bis dahin recht flott auf den Beinen war fing er an durch die Gegend zu schlurfen. Wie schnell unser Liebesleben in den Keller sauste kannst Du Dir sicherlich vorstellen, und anstatt sich 'mal gut im Spiegel zu betrach-
    ten fing er an mich so lange zu tyrannisieren bis er bekam was er wollte. Das dauerte Monate bis es endlich wieder friedlich zwischen uns wurde auch wenn der allerletzte Lack an unserer Beziehung inzwischen ab war. Erst später erfuhr ich das er für recht lange Zeit so lieb, nett und fried-
    lich zu mir gewesen war weil er eine Affaire angefangen hatte ehe er mich dann von heute auf morgen an einem Heilig Abend verließ. Wärend der Monate die folgten kam er eigendlich nur noch alle zwei Wochen nach Hause um sein Wohnrecht geltend zu machen weil die Scheidung lief, und um mich bis zum geht nicht mehr zu tyrannisieren. Vermutlich weil es ihm mit dem Hausverkauf und der Scheidung nicht schnell genug ging.


    Liebe Katarina, im Gegensatz zu Tatjana war mein Mann ein Mensch mit dem sich nicht reden ließ. Wann immer ihm was nicht paßte dauerte es meist nur wenige Minuten bis er nur noch rot sah und dermaßen explodierte das er völlige die Kontrolle über sich selber verlohr. Momente in denen er zu Allem in blinder Wut fähig war. Als ich einst versuchte ins Dachgeschoß zu fliehen erwischte er mich an einem Bein und zerrte mich die gesamte Treppe runter. Hatte Glück das ich mich nicht verletzt hatte und das er mich danach nie wieder angriff. Vermutlich weil ich ihm mit einer Anzeige drohte und er wußte das ich nicht bluffte.


    Ich kann es nicht in Worte fassen wie sehr ich es mir wünsche Alles wäre ganz anders gelaufen. Aber wie Du ja weißt kann man eben nicht die Uhr zurück drehen oder die Vergangenheit ungeschehen machen. Es mag komisch klingen aber vielleicht gerade weil ich so sehr viel durchge-
    macht habe wertschätze ich meine heutiges Leben ohne Angst und in Freiheit um so mehr. Und unter dem Strich habe ich meinem Mann ver-
    ziehen da er ja letztlich ein sehr armer Mensch war, der mit bedinungsloser Liebe, echter Freundschaft und purer Lebensfreude nie was anfangen konnte. Leider Einer der fast sein ganzes Leben hinter einer Fassade gelebt hat. Wie gesagt, verziehen habe ich ihm aber vergessen werde ich wohl nie egal wie groß die Trauer über den Menschen ist der auch einst aus mir einen sehr sehr glücklichen Menschen gemacht hatte.


    Dir noch einen schönen und friedlichen Abend,


    Hanna

    Liebe Katarina,


    ich danke Dir für Dein mitfiebern, denn ehrlich gesagt war mir die ganze Geschichte überhaupt nicht geheuer da ich ja absolut keine Rechtsexpertin bin. Ja, habe ich der Sache fürchterlich ausgeliefert gefühlt und auch der Unberechenbarkeit dieser Leute mit denen ich noch nie etwas zu tun hatte.


    Hatte auch nicht wirklich daran geglaubt das Alles so glimpflich ausgehen würde da der Ton derer Post wirklich sehr heftig und aggressiv war.


    So fühle ich mich nun natürlich enrom erleichtert denn diese Sache hat mich doch wärend der letzten Tage sehr belastet - da ich ja nicht wirklich voraussehen konnte wie sie ausgehen würde.


    Dir alles Liebe,


    Hanna

    Hallo Ihr Lieben,


    erst einmal ein erneutes großes Dankeschön für's zuhöhren und für mich da sein, als ich wieder einmal sehr häßliche Post aus England bekam.


    Möchte einfach nur sagen das sich heute Alles auf gute Weise geklährt hat denn auch dieser Fall ist so ausgegangen wie bei seinen Gläubigern. Erst riesige Drohungen um zu gucken ob was bei mir zu hohlen sein könnte, und dann recht schnelles Einknicken nachdem man erkannt hat das man sich an mir die Zähne ausbeißen könnte.


    Liebste Katarina, Du hattest so sehr recht das eine Menge hätte passieren müssen ehe es für mich ernst werden könnte, und ich glaube das haben Die da Drüben inzwischen auch erkannt, denn heute morgen bekam ich eine Mail in der man mir sagte man habe nun vor die ganze Geschichte einzumotten. Es muß wohl gezünded haben das ich auf die letzte Drohung - bei der ich Allmögliches an Unterlagen liefern sollte oder ... - geantwortet hatte man solle es lassen mir auf so aggressive Weise zu schreiben und das ich gar nicht daran denke mir jetzt schon einen Anwalt zu suchen für etwas was ich nicht "verbrochen" habe. Ja, und in der heutigen Mail entschuldigte man sich dafür das man sich wohl etwas im Ton vergriffen hatte und meinte das nun der Fall beended sei. Und es tat auch leid das es bis zu 3 Monaten dauern könnte bis die Firma meines Mannes aus dem Register gelöscht ist.


    Meine Lieben, ich habe es ja schon immer gesagt das die Briten echt nicht von der schnellen Truppe sind - außer wenn es darum geht den Schwanz einzuziehen weil ihnen etwas eine Nummer zu groß geworden ist.


    Euch noch einen guten Tag und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebe Sally,


    wenn Du wüßtest wie sehr gut ich all Deine heutigen Emotionen verstehen kann, denn Vieles was Du geschrieben hast erinnert mich wie ein erneut ablaufender Film an die Bestattung meines Mannes. So laß Dich 'mal in Gedanken ganz doll und mitfühlig drücken.


    Auch die Bestattung meines Mannes war etwas "anders", da er mit Religion und großem Pomp Nichts am Hut hatte. So gab es keine Messe, keine große Versammlung an Leuten und auch keinen Leichenschmaus. Ja, so manch Einer in seinen Kreisen warf mir vor ihn auf die billigste Weise verscharrt zu haben, da ich nach seinem Wunsch eine stille anonyme Urnenbestattung ausgesucht hatte. Es gab einige Leute deren Anwesenheit er sich gewünscht hatte, aber ich entschied mich auf sehr bewußte Weise gegen deren Einladung. Etwas was mir ihm gegenüber bis heute sehr leid tut, aber letztlich das Richtige zu dem Zeitpunkt war. Tatsache war nämlich das er seine Ex und beiden Kinder, seine Schwester und noch einige Leute dabei haben wollte - die allesamt in England lebten. Ja, und das Datum seiner Bestattung war schon eine Woche nach seinem Tod. Ich denke Du kannst Dir gut vorstellen wie irre ich zu dem Zeitpunkt durch den Wind war, zumal ich ja auch noch gleich zwei Tage nach seinem Ableben entdeckt hatte das er mir hoch verschuldete und leere Konten hinterlassen hatte. Ja, er hatte selbst das Geld was mir für seine Bestattung zur Verfügung stehen wollte noch eine Woche vor seinem Tod restlos im Internet verzockt.


    Abgesehen davon wußte ich das seine Kinder mich schon immer bis auf das Knochenmark gehaßt haben, und auch seine Ex nur angerollt gekommen wäre mit der Hoffnug große Erbschaft abzusahnen. Auch seine Schwester war mir nie gut gesonnen gewesen und allesamt waren sie noch nie in Deutschland gewesen und sprachen auch nicht unsere Sprache. Ich gestehe ich hatte einfach nicht mehr die Kraft übrig all diese Leute mit Flügen, Hotel und Unterhaltungsprogramm zu organisieren - blos um mir anhöhren zu müssen wie würdelos mikrig Alles ausgefallen war.
    Ja, Sally, durch den finanziellen Supergau den er mir hinterlassen hatte wußte ich an dem Zeitpunkt nicht einmal mit was ich die Bestattung be-
    zahlen sollte.


    So fand sie am Ende so statt das nur die Bestatterin, meine liebe Hospizbegleiterin und ich ihn auf seine letzte Reise begleiteten. Als wir vor seiner Urne standen gingen mir tausende von Gedanken und Emotionen durch den Kopf. Natürlich jede Menge Trauer, aber auch eine enorme Wut weil ich es ihm echt nicht zugetraut hatte das er mich bis zum letztem Atemzug dermaßen hintergangen hätte. Ja, als ich ihn das letzte Mal besuchte nahm er noch meine Hand und versicherte mir ich solle keine Angst haben da er bestens für mich vorgesorgt hatte. Das er mir auf dem einen Konto genug hinterlassen habe für eine gute Bestattung und etwas mehr als kleines "Trostpflaster". So war es gut das ich vor der Bestattung die Gelegenheit hatte den beiden Damen die mich begleiteten zu erzählen was passiert war. So erwartete man von mir keine groß-
    artigen letzten "Liebesgesten" und zog das ganze nur so würdevoll wie möglich durch. Danach verabschiedete sich die Bestatterin von uns und meine Hospizbegleiterin und ich fuhren dann zu mir nach Hause um gemeinsam noch einen Kaffee zu trinken. Wenig später - nachdem sie gegangen war - stand ich auf der Leiter und fing an mein Eßzimmer zu renovieren weil ich einfach was sinnvolles zu tun haben mußte um seelisch nicht zusammen zu klappen.


    Liebste Sally, ja, ich kann mir die Achterbahn der Gefühle in Dir sehr gut vorstellen unabhängig davon was sich Alles obendrein noch bei mir ab-
    spielte. Wenn man einen Menschen so intensiv gepflegt hat brennen sich natürlich sehr viele Bilder ein die man nicht so schnell wieder vergißt.
    Sie werden sehr Teil von all den guten Erinnerungen weil beides ja den selben Menschen betrifft. Und man darf es nicht überschätzen wie irre müde und ausgebrannt man sich fühlt wenn Alles vorbei ist und die große Verantwortung nicht mehr auf den Schultern lastet. Auch Das kann enorm überwältigend sein. Man hat ja für eine gewisse Zeit wie in einem niemals anhaltendem Hamsterrad gesteckt was plötzlich still steht als ob Jemand die Notbremse gezogen hat. Und zu guter Letzt. Ich glaube wir werden es nie wirklich wissen wie unsere Lieben ihre letzten Atemzüge empfunden haben. Auch mein Mann weinte bei meinem letzten Besuch mir sagend das er wohl nicht mehr lange leben würde. Leider etwas was ich nicht all zu ernst nahm weil er mich Das schon öfters gesagt hatte - sich aber dann immer wieder etwas erhohlte. Ja, nicht einmal seine Pfleger hatten damit gerechnet das er so plötzlich gehen würde.


    So denke ich das Einem am Ende nichts weiter bleibt als sich mit dem Gedanken anzufreunden das die letzten Atemzüge mit großer Warschein-
    lichkeit friedlich und schmerzlos waren. Wie ein Wegdösen in den Tiefschlaf. Liebe Sally, ich habe mich am Anfang auch sehr oft gefragt ob er wirklich so friedlich gegangen war, und irgendwann habe ich mich daran festgehalten das man ihn in seiner Lieblingsschlafposition gefunden hatte - was mir sagt das es kein Ringen und Kämpfen gab.


    In diesem Sinne werde ich heute ganz doll an Dich denken und Dir viel viel Kraft senden für Dich und Deine Kleine,


    Hanna

    Sorry Sandra,


    muß wohl noch etwas daran arbeiten die richtige Fotogröße beim Hochladen hinzubekommen. Heute Abend aber nicht mehr das zu müde.


    Dir eine gute Nacht und einen schönen neuen Tag verbunden mit einem dicken Drücker,


    Hanna

    Liebste Sandra,


    was für ein echt tolles Foto was so wundervoll Eure Liebe und Eure Lebensfreude wiederspiegelt. Solch freudig Energie geladene Tage hatten wir auch einmal wie an unserem Hochzeitstag in L.A. Trug nicht nur voller Stolz meinen Mann am Arm aber auch mein Kostüm, woran ich recht viele Stunden gearbeitet hatte. Da wir auf der Queen Mary 1 mit nur 10 Gästen heirateten wäre das "große" weiße Kleid zu übertrieben gewesen, was ich dann eine Woche später zur kirchlichen Trauung in England trug.


    Hanna

    Liebe Sally,


    wieder habe ich mich sehr über Deine lieben Zeilen sehr gefreut, und wo Du meine Worte so gut verstanden hast wirst Du nicht lange raten müssen warum wir Alle uns so sehr wohl in diesem Forum fühlen.


    Wenn mein Mann sich so gut verstellte tat er das nur damit Keiner den Verdacht schöpfen konnte das zwischen uns etwas nicht stimmte. Ja, damit es mir Keiner glauben würde falls ich Jemandem erzählte was bei uns wirklich los war. Nun ja, und was die Nachbarschaft betraf, bekam die natürlich unsere oft sehr heftigen Streitereien mit, aber beschloß weg zu gucken. Liebe Sally es gab sogar eine Zeit wo man mir aus dem Weg ging wenn man mich die Straße entlang laufen sah. Das Kuriose war das ich stehts glaubte das seine Familie und Bekannten ein Problem mit mir hatten da ich eben deutsch und deutlich jünger war als er. Erst nach seinem Tod entdeckte ich das sie allesamt ein völlig falsches Bild von mir hatten Dank all Dem was er über mich verbreitet hatte. Liebe Sally, das mag genauso traurig klingen wie alles Andere, aber heute bin ich froh das ich gleich nach seinem Tod den Sprung ins kalte Wasser wagte und diesen Leuten tüchtig die Augen öffnete. Du magst es nicht glauben, aber wo ich erwartet hatte an den Pranger gestellt zu werden - wo man doch über Verstorbene nie was schlechtes sagen sollte - gewann ich eine Menge mir nun gut gesonnener Menschen.


    Du magst lachen, aber so manch Einer war mir sogar sehr dankbar dafür das ich mein Schweigen gebrochen hatte, denn recht Viele hatten sich oft gefragt warum ich ihn schon sehr lange nicht mehr in seine Heimat begleitet hatte. Warum ich nie dabei war wenn sei ihn in Berlin besuchten.


    Liebe Sally, wie Du sieht hat jede Medaille zwei Seiten wenn man bereit ist die nicht sichtbare für sich zu entdecken. So denke ich nun an Dich und Deine O-Mama. Ja, es ist irre traurig das sie gegangen ist, aber sie hat auch ihren Frieden gefunden. Und wenn bei Dir die Trauer ein wenig verblaßt ist, wirst Du Das vielleicht auch so sehen können.


    Ich wünsche Dir viel viel Kraft für die nun nahende Beerdigung und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Ihr Lieben,


    ist leider schade das ich es nicht komplett vorzeigen konnte, aber wie gesagt ... Übung macht den Meister. Nun hoffe ich aber das Ihr mit Euren Fotos - von was immer auch Euch Freude macht - nachzieht.


    Euch alles Liebe,


    Hanna

    Liebste Sandra,


    ich drücke Dich zurück für Dein Mitgefühl und Deine lieben Worte. Schön wäre es wenn all Das was ich bisher geschrieben habe Alles gewesen wäre, aber leider gäbe es da noch so viel mehr was erklähren würde warum ich mich heute so irre schwer mit dem final cut tue.


    Das verflixte an meiner Geschichte ist das ich besonders wärend der letzten Jahre meist nicht mehr wußte was ich glauben sollte, denn es fühlte sich stehts an wie das Zusammenleben mit zwei völlig verschiedenen Menschen. Der Eine unendlich liebevoll, fürsorglich, mich fast auf Händen tragend. Der Andere extrem unberechenbar, kaltschneuzig, und ohne jedigliches echtes Schuldgefühl. Wiederholungstäter auf allen Gebieten und vor Allem auf der "sonnigen" Seite extrem überzeugend.


    Liebste Sanrita, und Das ist genau der Punkt der es mir so sehr schwer macht mit der Vergangenheit abzuschließen. Es will mir einfach nicht in den Kopf gehen das der selbe Mensch der mich oftmals auf Händen trug der Selbe war vor dem ich oft genug richtig Angst hatte wegen seiner Unberechenbarkeit. Nun ja, was mir dabei auch nicht weiter hilft das immer wieder Teile seiner heimlichen Machenschaften ans Tageslicht kom-
    men die ich auszubaden habe anstatt den Kopf frei für mein eigenes Leben zu haben. Sehr schwer ist für mich auch das enorme Spagat zwisch-
    en der aufrichtigen Trauer um den Menschen der so gut zu mir sein konnte und den ich einst bedinungslos geliebt hatte - und dem Abschließen wollen mit einer Vergangenheit die mich immer wieder verfolgt.


    Immerhin tröstet mich der Gedanke das irgendwann seine letzte Machenschaft geklährt sein wird und mich nach all Dem was ich schon durchge-
    macht habe kaum noch etwas umhauen wird. Auch wenn ich oftmals den sehr liebevollen Menschen der er sein konnte riesig vermisse ist es ein sehr beruhigendes Gefühl für mich das der ganze Terror den ich durch ihn erlebt habe entgültig vorbei ist. Ja, es ist ein wunderschönes Gefühl meine Tage und meine Zukunft wieder frei und nach Lust und Laune planen zu können. Zeit für mich und die Menschen die mir nun nahe stehen zu haben, und vor Allem das endlich wieder etwas Ruhe in mein Leben eingekehrt ist.


    Liebste Sandrita, sei allerherzlichst umarmt mit großer Freude Dich bald persönlich in Wien kennenlernen zu dürfen,


    Hanna

    Juhhuuuuu,


    geht doch auch wenn das ausgesuchte Bild zu groß war, aber die Übung soll ja den Meister machen,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    Du hast ja so sehr recht mit all Dem was Du schreibst, und letztlich weiß ich ja selber wo es wirklich klemmt. Vermutlich kennst Du das aber auch wie es ist mit dem Loslassen können. Eben nicht so einfach in der Praxis wie in der Theorie. Blicke ich zurück denke ich das ich schon so einiges recht gut verarbeiten konnte, aber da es eben so sehr viele "Bausstellen" gab wird es wohl noch ein wenig dauern bis ich sagen kann ... ich habe es endlich geschafft.


    Ja, was unsere Vergangenheit betrifft habe ich schon mit recht vielen Dingen abgeschlossen, aber leider gibt es auch Andere die man eben nie wieder vergißt oder vergessen kann weil sie einfach zu heftig und einschneidend waren. Dennoch bin ich sehr sehr willig mir ein eigenes neues Leben aufzubauen in dem viel Schönes, Glückliches und Genußvolles wieder seinen Platz haben wird.


    Was Goa betrifft hatte ich schon ein paar Male mit einer Rückkehr dorthin geflirtet als ich anfing zu gucken wo es im nächsten Winter hingehen könnte. Wie Du siehst habe ich mit meiner letzten Reise tüchtig Blut geschleckt was Fernweh betrifft. Jedenfalls, entschied ich mich dann doch dagegen weil es sich leider so sehr negativ verändert hatte als mein Mann und ich das letzte Mal dort waren. So habe ich nun Thailand im Visir denn auch dort gibt es traumhaft schöne Strände an denen man sein Kummerschiffchen gut auf See setzen kann, lach! Hinzu kommt das ich mich dort als alleinreisende Frau erheblich sicherer fühlen würde, davon ausgehend das ich viele Unternehmungen und Ausflüge ohne Begleitung machen müßte. Ein weiterer Vorteil den Thailand hat ist das man kein Visum beantragen muß, keine medizinische Profelaxen nötig sind und das man dort ärztlich sehr sehr gut versorgt wird falls Not an Mann sein sollte. Nicht zu vergessen das es dort auch jede Menge zu sehen und zum Unternehmen gibt wärend Goa auf der Seite eher recht limitiert ist - besonders wenn man das Meiste schon kennt.


    Nun ja, und was das Finanzielle betrifft sitzt der Rubel z. Z. echt nicht locker da die letzte Reise noch nachträglich ein tüchtiges Loch in die Kasse schlug und zum Jahresanfang eine Menge Rechnungen auf mich zukamen. Bin z. Z. auch sehr achtsam mit meinem Sparschwein damit es recht bald wieder gut genug gefüllt sein wird um die nächste große Reise finanzieren zu können. Allerdings kann ich sehr gut damit leben, so lange hier und da kleine Leckerlis drin sind wenn der Monat gut gelaufen ist. Ach naja, und der deutsche Norden war noch nie so mein Ding.


    Mit jeder Menge Reiseträumen im Kopf mache ich jetzt Schluß Dir alles Liebe wünschend,


    Hanna