Meine liebste Sandra,
habe von Deinen vielen liebevollen und sehr berührenden Worten eine echte Gänsehaut bekommen. Dies nicht nur Dank Deiner vielen Ermutigungen sondern auch weil Du sehr gut erkannt hast wie ich getickt habe als ich beschloß ihn zu begleiten.
So sollst Du wissen wie diese plötzlich neue Situation tatsächlich funktioniert hat. Immerhin hatte ich ja Nichts schwarz auf weiß als er aus heiterem Himmel mit Sack und Pack wieder vor der Tür stand. Einzigen Anhaltspunkt das an seiner Erkrankung was dran sein könnte war das er an jenem Tag erschreckend grauenvoll aussah. Ich denke Du wirst es verstehen können das ich anfänglich meine Schwierigkeiten hatte ihm seine story zu glauben. Jedenfalls rief ich unseren Makler sofort an, und bat ihn den vereinbarten Termin wegen der Unterzeichnung des Kaufvertrages vorerst auf's Eis zu legen bis ich es bestätigt hatte was nun wirklich mit meinem Mann los war. Immerhin hatte er für den folgenden Tag einen Ter-
min bei seinem Hausarzt zu dem er partout alleine gehen wollte da er vor hatte anschließend noch in die Stadt zu fahren um ein paar Dinge zu besorgen. Ich gestehe, das ich mich sehr schwer tat seinen Worten zu glauben und eher hatte ich eine riesen Angst davor die Freiheit die ich in-
zwischen genossen hatte wieder aufgeben zu müssen.
Jedenfalls. Kaum war er aus der Stadt zurück gekehrt klingelte das Telefon und es war sein Hausarzt der recht gut englisch sprach und sofort mit meinem Mann sprechen wollte. Mir sagte er nur ich müsse mich auf einiges gefaßt machen da seine Diagnose ganz und gar nicht gut aussah. Ja, und dann dauerte es nur wenige Minuten bis ich meinen Mann laut schluchzend höhrte. Als ich zu ihm eilte fand ich ihn in sich zusammen ge-
sackt und in völlig in Tränen aufgelöst und vor Verzweiflung wie ein kleines Kind laut weinend. Liebste Sandra, frag mich nicht wie es geschehen ist, aber von dem Moment an war all das Übel was zwischen uns gewesen war völlig weggepustet. Plötzlich wußte ich das nun wirlich andere Dinge zählten als meine neu genossene Freiheit und das ich es echt nicht fertigbringen würde ihn fallen zu lassen. Nenne es die alte große Liebe die erneut auf ihre Art und Weise aufgeflackert war. Nenne es ein stark ausgeprägtes Verantwortungsgefühl. Was immer es auch war, stand in diesen Momenten fest was ich nun zu tun hatte.
Was mir recht gut geholfen hat die Zeit die daraufhin folgte zu meistern war das ich mich sehr schnell damit abgefunden hatte das nun eine sehr herausfordernde, schwere Zeit auf mich zukommen würde, und das es keinen Sinn machen würde mich täglich an meiner nun verlohren gegangen-
en Freiheit aufzureiben. Von allmöglichem zu träumen was Alles hätte sein können, oder ihn es spüren zu lassen wie es wirklich in mir aussah. Letztlich hätte das Keinem von uns etwas gebracht und zu guter Letzt wollte ich auch nicht mit einem ewig schlechtem Gewissen weiter leben müssen.
Liebste Sandrita, um mein Posting auf positive Weise zu beenden, habe ich nie meine damalige Entscheidung bereut denn ihr verdanke ich es letztlich das ich mich heute immer wieder mit gutem Gewissen im Spiegel ansehen kann und sagen kann das All das was nun Teil meines neuen Lebens ist sehr hart verdient wurde. Ja, ich habe wirklich angefangen sehr bewußt mein neues Leben und all Das was es mit sich bringt zu ge-
nießen und sogar mit meiner Mutter habe ich inzwischen ein sehr gutes Verhältnis aufgebaut.
Sei in Gedanken wie immer tüchtig gedrückt,
Hanna