Beiträge von Hanna63

    Hallo Allesamt,


    was soll's ... ob groß, klein, dick, dünn oder wie auch immer .... sind wir nicht alle auf unsere Art und Weise EINMALIG? Leider etwas was ich recht spät erst im Leben kapiert habe nachdem meine Figur für viel zu viele Jahre ein Thema war. Als Kind und Teenager machte mir meine Mutter mir das Leben extrem schwer weil ich eben nicht ihren Vorstellungen entsprach. Als Teenager waren es immer die Dürren die die Jungs abbekamen die mir gefielen und später wurde mein Aussehen ein wichtiger Teil meines Berufsleben.


    In meinem späteren Leben pendelte meine Figur zwischen mollig und sehr dünn. Das letztere eigendlich nur wann immer ich ernsthaft krank oder todunglücklich war. Folgedessen verbinde ich eine sehr schlanke Figur bei mir nicht mit Erfolg, tollem Aussehen und rundum glücklich sein sondern eher mit sehr viel Negativem. Ja, bei 1,69 und z. Z. 71kg könnte ich ein paar Pfunde verliehren, aber deswegen verliehre ich gewiß keinen Schlaf. Viel wichtiger ist mir das es mir gesundheitlich gut geht, mich fit fühle und mein Leben genieße anstatt mich mit irgend welchen Diäten herum zu plagen. Wozu auch? Würden Männer mich erst einmal auf die Waage stellen ehe sie mich ansprechen? Wen würde meine Kleider-
    größe interessien? Oder würden die Menschen aus meinem Umfeld plötzlich nicht mehr mit mir reden wenn ich ein paar Kilos mehr auf den Rippen hätte?


    Auch ich habe Zeiten hinter mir wo mich Eßstöhrungen geplagt hatten, und so bin ich heutzutage froh wenn es mir schmeckt - besonders wo es mir noch sehr schwer fällt für mich alleine zu kochen und das Essen alleine zu genießen. Schaue ich auf meine Figur finde ich sie ok so wie sie ist, da ich einen eher robusten Knochenbau habe und auch nach 3 Jahren Magersucht nie ein Hungerhaken sein würde. So versuche ich eben stehst das Beste aus meinem Typ zu machen, denn letztlich bin ich genauso ein Unikat wir ihr Alle. Ein Grund mehr nicht so aussehen zu wollen wie es uns die Medien vorgaukeln. Wenn ich auf mein Gewicht etwas achte tue ich es nicht um anderen besser zu gefallen, sondern einzig und alleine für mein eingenes Wohlfühlen, da ich mit weniger auf den Rippen mich fitter und beweglicher fühle und nicht so schnell aus der Puste komme wenn anpacken angesagt ist.


    Ich wünsche Euch Allen gutes Genießen egal wie schwer es einigen von Euch noch fallen mag, denn letztlich bereichert das ja auch unser neues Leben um einiges und wenn die Ernährung dann noch gesund und gut ausgewogen ist macht sie uns rundum stärker, fitter und besser gewappnet für all Das was wir nun alleine zu meistern haben.


    Euch einen schönen restlichen Tag,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    Dir vielen Dank für Deine lieben Worte - wie immer - die mich so manches Mal zum Schmunzeln brachten. Was meine Reise betrifft bin ich in-
    zwischen an dem Punkt der Erkenntnis gekommen das Alles im Leben seine guten und weniger tollen Seiten hat - aber Keine davon sinnlos ist und dazu dient uns bei schlechten Erfahrungen das Positive um so mehr wahr zu nehmen.


    Wenn ich mir als Route ausgerechnet Afrika ausgesucht hatte, war dem so weil ich einen Erdteil erkunden wollte der Nichts mit meinem Mann verband und der mir noch völlig fremd war. Sollte eben eine komplette Ersterfahrung als Begin eines völlig neuen Lebens sein samt Reise auf einem Schiff die ich bisher auch noch nie gemacht hatte. Sicherheitsbedenken hatte ich nie, da die meisten Landgänge wortwörtlich ins Wasser fielen, und weil Alles dermaßen durchorganisiert war das man im Grunde von Afrika kaum etwas mitbekam. Stehts dabei so viele Begleiter daß das Ganze an eine riesige Schaftsherde mit jeder Menge Hirten und Wachhunden erinnerte. Nicht zu vergessen der stehts sehr presente Gedanke im Hinterstübchen ... wenn man ständig Angst hat wird man nie etwas großartiges in seinem Leben erleben und tut genau Das was die weltweit verbreiteten Terrorgruppen erreichen wollen.


    Und ja, liebste Jutta, mich hat echt das Reisefieber voll und ganz erwischt da mir diese Tour ziemlich alle Angst und Bedenken genommen hat alleine in die große weite Welt los zu marschieren. Klar, eine Kreuzfahrt ist realistisch betrachtet der ultimative Kuschelkurs aller Reisen, aber nachdem es so gut mit dem sehr langen Flug, Umstieg und alleine Weiterreisen geklappt hat weiß ich das ich es auch hinbekommen werde das nächste Mal Alles auf eigene Faust geregelt zu bekommen.


    Kein Thema das irre viel in unserer großen weiten Welt los ist, aber ich gehe weiterhin von dem Punkt aus das es Einen letztlich überall erwischen kann - auch zuhause um die Ecke. Ja, und blos weil diese Reise nun ganz und gar nicht meinen Erwartungen entsprochen hat werde ich es be-
    stimmt nicht aufgeben erneut meinen Koffer zu packen.


    Meine liebste Amitola, wenn ich zaghaft nachgefragt habe ob es noch ein Plätzchen für mich auf dem Sofa gibt ist dem nur so weil ich in meinem ganzen Leben noch nie etwas oder Jemanden für selbstverständlich hingenommen habe. Der Grund warum ich auch völlig hin und weg war als ich entdeckte wie liebevoll sich meine Nachbarn um mein Haus gekümmert hatten wo unter uns nur ein recht distanziertes Miteinander besteht.


    In diesem Sinne ... muß Schluß machen um mich in Kürze mit meiner Mutter zum Mittagessen zu treffen. Euch Alles liebe und einen schönen restlichen Tag,


    Hanna

    Liebste Sandrita,


    wie schöööööön von Dir zu lesen und auch so lieb von Monika gegrüßt zu werden. Auch Das trägt sehr zu meinem Wohlbefinden zuhause bei in dem ich inzwischen gut angekommen bin, samt sehr genüßlichem Einkauf bei Aldi um den gähnen leeren Kühlschrank wieder aufzufüllen. Genüßlich da ich die ganz schnöde Normalität des Alltages sehr vermißt hatte.


    Meine liebe Sandra, was meine Mitreisenden betrifft müßte eher ein ganzes Buch geschrieben werden um ihnen gerecht zu werden. So belasse ich es dabei indem ich Dir sage es war Alles einfach nur schlichtweg irre was ich da für Artgenossen begegnet bin. Konnte sehr oft nicht entscheiden ob es an einem extrem niedrigem Bildungsniveau oder geistiger Verabschiedung klemmte. Es fing schon 'mal mit der Eß-Situation an wo ständig das Wort "Maaaaahlzeit" fiel wie in einer Kantine. Ansonsten bestand das meiste Sprachvermögen aus sehr starkem Schwäbeln oder aus Unter-Obersachsen wo ich stehts große Mühe hatte die Leute zu verstehen wo Hochdeutsch extreme Mangelware an Bord war. Da die Meisten entweder Dank ihrer Behinderungen oder ihrer exrtremen Fettleibigkeit große Probleme damit hatten in die normalgroß gebauten Duschen zu kommen beließen es sehr viele bei der Katzenwäsche. Folgedessen mußte man so manches Mal aufpassen von welcher Richtung der Seewind kam wenn man ein paar Worte wechselte oder sich auf dem Außendeck gegenüber saß.


    Eigendlich wollte ich mich ja mit etwas Sport anfreunden, aber "Locker vom Hocker" - wie das angebotene Programm hieß war dann doch eher nicht mein Ding. Walk a mile fiel meistens flach da die Seeluft meist so stürmisch war das es die Meisten über die Reeling gepustet hätte. Der Pool war meistens gesperrt da er mit Meereswasser gefüllt war und durch den meist heftigen Seegang bis über die Reeling schwappte. Abgesehen davon war es meist kalt, nieselig un stürmisch. Du wirst es nicht glauben, aber am Tag vor dem wir Kapstadt erreichten saß man im Wintermantel auf dem Deck und freute sich über die heiße Buillon die am späten Vormittag angeboten wurde.


    Da eben Pool und Sonnenbäder flach fielen und es ansonsten kaum etwas nennenswertes an Bord zu tun gab, hockte man sich ständig auf der Pelle und quatschte einander mit lauter Belanglosigkeiten voll - die Alternative ein sich in der Kabine verkriechen. Dies weil die Oldies Angst davor hatten mit sich alleine zu sein wie zuhause und folgedessen Alles plattquatschten was Ohren hatte. Beliebtesten Themen ... die letzten 5 oder 8 Weltreisen mit dem selbigen und anderen Schiffen, sämtliche Krankheiten und Todesfälle und warum man sich lieber auf dem Schiff dauereinquar-
    tierte anstatt ins Pflegeheim zuhause zu gehen. Viele rannten ständig zum Schiffsarzt und folgedessen mußte anschließend jedes Wehwehchen lang und breit überall verkünded werden, nebst was man in die Wäscherei gegeben hatte, wer was getrascht hatte und, und, und. Und natürlich wurde an ziemlich Allem herum gemeckert was das Zeug hielt.


    Liebste Sandrita, unter dem Strich eine mir sehr sehr fremde Welt zu der ich nie im meinem Leben gehöhren möchte selbst wenn meine Beine be-
    schlossen haben ich nicht mehr tragen zu wollen und ich das Geld haben würde mich auf diese Weise im Alter einzuquartieren. Es fühlt sich saugut an wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und unter normal tickenden Menschen zu sein. So lieb begrüßt zu werden weil man sich noch an mich erinnert und meinen Tagen einen Sinn geben zu können der über essen, trinken, schlafen weit hinaus reicht.


    Sei dicke dicke gedrückt,


    Hanna

    Liebe Amitola und liebe Katarina,


    erst einmal ein freudiges Dankeschön für das liebe Willkommen zurück von Euch beiden - auf dem Sofa was ich mir in leuchtend rotem Samt - wie ein guter Rotwein - vorstelle. Unendlich viel Platz darauf und große Gemütlichkeit ausstrahlend.


    Der erste Tag zuhause ist gut geschafft, erfüllt mit großer Dankbarkeit das meine Nachbarn für mich einsprangen als wärend meiner Abwesenheit eingebrochen wurde. Gottseidank war es nur die Holzlaube im Garten und betraf "nur" einen herrlichen Sachschaden da der alte - aber noch gute Rasenmäher - wohl nicht interessant war. Nachbar rief die Polizei um einen Bericht für meine Versicherung erstatten zu lassen. Auch die ganze angesammelte Post ist durchforstet worden und lieferte große Erleichterung das Nichts dabei war was großen Kummer bereiten könnte. Ja, die kleinen Freuden des Alltages der mich nun munter wieder hat.


    Wenn meine Reise eine tüchtige Enttäuschung war lag es gewiß nicht am Schiff denn dies war wunderschön. Auch die Crew war sehr sehr nett und die Verpflegung hätte nicht besser sein können. Der Haken an der ganzen Sache war das die meisten Landgänge - wegen denen ich eigendlich die Reise gebucht hatte - flach fielen da die ganze Belegschaft nicht fit genug war ausgebootet zu werden da deren durchschnittliches Alter zwischen 70 und 80 lag. Die Meisten stark behindert oder extrem adipös. Nun ja, dem entsprechend war auch das Unterhaltungsprogramm mit Bingo, Handtuchfalten und Quiz Abende bis zum Abwinken. Nicht zu vergessen das auch die Tanzgelegenheiten nur mit alten Schlagern bestückt waren damit Oma und Opa mitschunkeln konnten. Was der Sache nicht weiter half war das die See meist heftig bewegt war und das Wetter sich mit nur seltenen Ausnahmen an ziemlich allen Tagen kalt, klamm und stürmisch presentierte. Einziges Mal wo etwas Leben eintrat war das Wiesnfest mit Spanferkel, Sauerkraut, Brezeln und Freibier zur Einfahrt in Namibia. Verrückt oder was?


    Natürlich ist die Trauer mit mir mitgefahren, aber kurioserweise hielt sie sich sehr in Grenzen da meist viel zu beschäftigt irgendwie die Tage rum-
    zukriegen oder gegen die fast tägliche Seekrankheit anzukommen Dank dem oft sehr heftigem Geschaukel was sich so manches Mal bis zum Schleudergang steigerte. Ja, ich habe meinen Mann so manches Mal sehr vermißt, aber irgendwie mit einer immer mehr zunehmender Resigna-
    tion das er für immer gegangen und ich nun mein neues Leben so gut wie möglich alleine zu meistern haben werde egal wie mir das gefallen wird.
    So habe ich schon unterwegs beschlossen das ich nun so bald wie möglich anfangen werde meine nächste Reise für das Ende dieses Jahres zu organisieren. Dies erst recht nachdem ich feststellte wie gut ich den sehr langen Flug in der Holzklasse überstanden habe und folgedessen selbst den größten Entfernungen keine Grenzen gesetzt sein werden. Auch habe ich auf dieser Reise entdeckt das alleine unterwegs zu sein auch sehr sehr schön sein kann - auch wenn eben sehr anders als mit einem Lieblingsmenschen an der Seite. Das auch für ein Einzelstück Genuß pur möglich ist auch wenn er nun völlig anders war genommen wird. Und das wieder Alleinesein nicht nur viele Nachteile und Negatives mit sich bringt sondern auch eine Menge vom ganzen Gegenteil.


    Meine Lieben, das neue Jahr hat nun angefangen und wenn ich wieder so sehr gerne zuhause zurück bin hat das eine Menge damit zu tun das ich letztlich nur vor dem ersten Weihnachten und Silvester ohne ihn ausgerissen bin. Bestimmt aber nicht vor meinem neuen alleinstehendem Leben.
    Es mag komisch klingen, aber letztlich betrachte ich nun meine Reise als die Feuertaufe für noch viele Andere, besonders nachdem es sich erwiesen hat das mit guter Vorbereitung und lieben Nachbarn mein Haus für längere Zeit allein gelassen werden kann. Vielleicht erinnerst Du Dich, meine liebe Amitola, daß das eine meiner größten Sorgen war.


    Ich schließe Euch Beiden einen schönen Abend und alles Liebe wünschend,


    Hanna

    Hallo Allesamt,


    möchte ich mit diesem Thread nur zurück melden und Euch sagen wie überglücklich ich bin wieder zuhause zu sein und dem Vermissen von Euch ein Ende setzen zu können. Wlan unterwegs war sehr teuer und meist sehr unzuverlässig.


    Dies hoffend das es Euch wärend meiner langen Abwesenheit Eurer Situation gemäß gut ergangen ist und Ihr die Feiertage ohne zu viel Herzschmerz überstanden habt. Was für mich eine viel verändernde Reise werden sollte entpuppte sich leider als ein sehr teurer Reinfall, aber immerhin habe ich daraus gelernt das selbst die negativsten Situationen etwas Positives mit sich bringen können wenn man bereit ist es zuzulassen. Eine Botschaft die ich gerne Euch Allen mit auf den Weg ins nun angebrochene neue Jahr geben möchte.


    Hoffend das mein kleiner Platz auf Eurem Sofa noch vorhanden ist drücke ich Euch allesamt in Gedanken,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    eigendlich sollte ich mich langsam in die Federn hauen wo es morgen bestimmt ein langer und anstrengender Tag werden wird, aber ich konnte nicht einfach so abhauen ohne Dir ein paar Zeilen zu hinterlassen.


    Du hast ja in sehr Vielem so sehr recht was die Mauern betrifft die ich mir aufgebaut hatte. Ehrlich gesagt wünsche ich mir ja auch Nichts sehnlichers als sie los zu werden, aber es fällt mir eben immer noch sehr sehr schwer. Hinzu kommt auch das wärend der letzten Jahre mein Selbstwertgefühl sehr gelitten hat, und Du kennst das ja vielleicht selbst das wenn man sich nicht selber mag erwartet man es meist auch nicht von Anderen gemocht zu sein. Wenn man sich nicht in der eigenen Haut wohl fühlt, und für so lange Zeit immer wieder bitter enttäuscht wurde. Und dabei meine ich nicht nur meinen Mann.


    Und dennoch habe ich sehr viel Zuneigung und menschliche Wärme von den Mitarbeitern des Hospizes, von Dir und den anderen Lieben und einer Handvoll Menschen bekommen von denen ich es überhaupt nicht erwartete. Liebste Amitola, das muß erst einmal ein wenig sacken und wirklich verinnerlicht werden. Etwas was ich hoffe sehr gut auf meiner Reise tuen zu können. Nehme mir auch ein paar Bücher mit die in Richtung Ver-
    gangenheitsverarbeitung und Neuanfang gehen.


    Und wie ich schon ein einem anderen Posting erwähnte habe ich beschlossen auf meiner Reise wirklich Urlaub von der Trauer zu machen und einfach nur SEIN zu wollen.


    In diesem Sinne mache ich jetzt Schluß, und drücke Dich ganz doll mit großer Vorfreude auf unser baldiges "Wiedersehen",


    Hanna

    Hallo Allesamt,


    bin total überwältigt wie viele Menschen mir so liebevoll geschrieben haben und mir so viel Gutes gewünscht haben. Ich danke Euch von ganzem Herzen und werde mein Bestes geben all Eure Ratschläge so gut wie ich es kann zu befolgen.


    Ihr könnt sicher sein das Ihr mir allesamt sehr fehlen werdet denn Ihr seid mir Alle sehr ans Herz gewachsen und eben keine Fremden mehr. Ihr die mir so unendlich gut geholfen habt meine ersten 6 Monate zu meistern. Ja, ausgerechnet morgen wäre es genau ein halbes Jahr her seit er gegangen ist, aber ich habe beschlossen nicht den Kopf hängen zu lassen sondern mich daran zu erfreuen wie sehr sich seit dem mein Leben auf positive Weise verändert hat. Damit meine ich das ich noch vor knapp 6 Monaten nur noch ein Haufen Unglück ohne Boden unter den Füßen war - und nun nach einem halben Jahr diese große Reise mache. Hätte ich mir damals für keinen Preis dieser Welt vorstellen können.


    So verabschiede ich mich bis gegen Ende Januar Euch Allen ein so schönes Weihnachten wie möglich wünschend und auf das uns Allen das neue Jahr viel Gutes und Positives bringen mag,


    Einen riesen Knuddel für Allesamt, und auf bald,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    Dir allerherzlichsten Dank für all Deine lieben Wünsche die ich mir sehr zu Herzen genommen habe, nachdem Du mich nun schon für eine Zeit so einfühlsam und mutmachend begleitet hast.


    Ob ich mich von Unterwegs melden werde glaube ich eher nicht, denn bin absoluter Neuling mit meinem Tablet, weiß noch nicht wie es vom Schiff aus mit Wlan funktionieren wird - und ich weiß durch meine Mutter daß das Internet im Cafe an Bord nicht nur sehr teuer ist sondern auch extrem langsam. Wir reden von €7.50 für 15 Minuten! So werde ich warscheinlich lieber das Geld für ein Gläschen Wein oder zwei ausgeben um an Dich und an alle anderen Lieben ganz doll zu denken.


    Und ja, bin ich inzwischen wirklich froh diese Reise machen zu können weil ich mir von Anfang an von ihr erhofft hatte endlich einmal etwas länger Zeit zu haben um in Ruhe über all die vielen Dinge nachzudenken die Dank der Hektik des letzten halben Jahres so sehr auf der Strecke geblieben waren. Und ja, ich habe mir ganz fest vorgenommen nicht nur Urlaub von einer sehr anstrengenden Zeit zu machen sondern vor Allem auch von der Trauer - die vermutlich nciht gänzlich zuhause bleiben wird aber meine Tage nicht bestimmen soll.


    Liebste Amitola, nachdem endlich alles Wichtige geschafft habe, hat meine Auszeit quasi schon heute Abend begonnen indem ich mir ein sehr langes und ebenso enstpanntes Bad gönnte. Meine armen elfenbeinweißen Beine ahnen noch gar nicht das sie bald wieder von Sonne bestraht werden wo sie das doch nur vom Sommer kennen!


    In diesem Sinne drücke ich Dich ganz doll und wünsche Dir eine wunderschöne Weihnachtszeit mit Deinen Lieben und auf daß das neue Jahr uns nicht nur viel Gesundheit sondern auch sehr viele Freuden bringen mag,


    Bis bald,


    Hanna

    Liebe Marsue,


    nein, ich fühle mich ganz und gar nicht von Dir angegriffen, denn letztlich hast Du mir nur die selben Fragen gestellt die angefangen haben in meinem Kopf herum zu gehen.


    Muß aber leider immer wieder erkennen das ich noch nicht so weit bin weil in mir noch so sehr viel unverarbeitetes steckt. Das unsere Ehe irgendwann nicht mehr auf der rosa Wolke schwebte wußte ich aber andererseits war sie auch nicht so langweilig oder gar misständig das man an Trennung hätte denken müssen. Ich gebe zu das ich es auch in Kauf genommen hatte das man nach fast 20 Jahren Ehe nicht mehr die Turteltauben war von einst. Das aber noch lange nicht bedeutete das was zwischen uns war nun nur noch gut für die Tonne war. Ja, und als er von seiner Anderen wieder kam stand er todkrank vor der Tür und die Verkaufsverträge für unser Haus sollten am selben Wochenende unterschrie-
    ben werden. Folgedessen mußte ich irre schnell entscheiden welcher Weg Sinn machen würde anstatt mich lang und breit zu fragen ob ich glück-
    lich oder unglücklich über seine plötzliche Heimkehr war.


    Um es kurz zu fassen, weiß ich das ich von dem Moment an ganz andere Dinge im Kopf hatte als unsere Beziehung großartig zu widerfragen. Am 23. Dezember werden es genau 6 Monate sein seit dem er gegangen ist, und erst seit einigen Wochen ist eigendlich zum ersten Mal ein wenig Ruhe in mein Leben eingetreten bis jede Menge Unruhe von Vorne losging wegen meiner nun anstehenden langen Reise. Ich schreibe Dir all Das nur um zu sagen das ich bisher nicht wirklich die Zeit und Ruhe hatte mich mit all diesen Fragen auseinander zu setzen. Am allerwenig-
    sten zum Thema Partnerschaft da ich ja noch gar nicht 'mal weiß in welche Richtung mein neues Leben gehen soll. Fest steht das ich es damit gewiß nicht eilig habe oder es ein absolutes Muß wäre um ein glückliches, erfülltes Leben zu führen.


    Liebe Marsue, in diesem Sinne Dir schöne Festtage und ein super tolles neues Jahr,


    Hanna

    Hallo Allesamt,


    ich melde mich heute Abend nur noch einmal zurück um zu sagen das es mir wirklich von Herzen leid tut wenn ich so manche Dinge geschrieben habe die ich warscheinlich anders formuliert oder gar nicht erst in Worte gefaßt hätte wenn ich heute nicht so völlig neben mir stehen würde.


    Anstatt fast vor Vorfreude auf meine Reise zu platzen kommt sie nun auf mich rasant immer näher wie ein großes Schreckgespenst weil ein großer Teil von mir nun gar nicht mehr weg will. Bis gestern war Alles eigendlich noch mehr oder weniger in Ordnung aber als ich den heutigen Tag damit anfing das Haus "einzumotten" und meinen Koffer zu packen haute es mich plötzlich völlig um. Ja, ich gestehe mir gingen sämtliche Emotionen die ich besitze komplett durch. Es fing damit an das meine Habseeligkeiten vorn und hinten nicht in die extrem limitierte Norm des Gepäckgewichtes passen wollten. Das kurbelte all die Gedanken an das ich im Grunde nur verreise weil mein Lieblingsmensch nicht mehr da ist. Nicht vor lauter Begeiserung und Abenteuerlust.


    Also versuchte ich bei einer Tasse Kaffee ein wenig runter zu kommen, und da hat es mich dann erst recht erwischt als ich um mich blickte und überall gähnende Leere herrschte - als ob Jemand gerade ausgezogen war. Unaufhaltsames Grübeln nebst der Feststellung wie sehr viel Kleinvieh morgen noch zu schaffen ist. Die selbe tote Atmosphere die mich so sehr an die Zeit erinnerte als ich meinen Mann die letzten Wochen pflegte. Ja, und im Verlauf des Tages mußte ich noch einmal in die Stadt um ein paar wichtige last minute Besorgungen zu machen, und da hatten mich schon die Massen von Menschen und das ganze Weihnachtsgedönse ziemlich platt gemacht.


    Jedenfalls beschloß ich - wie schon so manches Mal - für ein Weilchen ins Forum zu kommen um den ganzen Wahnsinn in meinem Kopf ein wenig zu unterbrechen. Ja, und da kam dann nur jede Menge Mist zustande. Ja, als sich mein Mann von mir damals trennte hinterließ das sehr tiefe Narben die - obwohl ich mit ihm meinen Frieden geschlossen habe - noch lange nicht verheilt sind. Aber eine Moral Apostellin bin ich ganz gewiß nicht denn ich war ja auch einmal seine Affaire als wir uns kennen lernten. Und ja, als er sich von mir trennte wäre ich heute ohne Zweifel lieber eine glückliche Geschiedene anstatt einer sehr sehr traurigen Witwe.


    Fall mir nun die Zeit wegrennen sollte wünsche ich Euch Allen ein angenehmes Weihnachten zu dem die Trauer nicht all zu hart zu Euch sein wird, und ein erheblich glücklicheres neues Jahr in dem Euch viele gute Dinge passieren sollen.


    Euch Allesamt einen ganz besonders dicken Drücker - Euch mit Sicherheit sehr vermissend bis ich im späten Januar wieder zuhause sein werde,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    ich gebe Dir Recht das es Ehen gibt in der Jeder einfach nur noch seine Aufgaben hat, aber meiner Meinung nach bedeutet das noch lange nicht das sie nicht mit Liebe bestückt ist. Diese Liebe hat sich blos oft nach vielen Jahren Zweisamkeit verändert - bzw. die einstige Leidenschaft mag Dank Alltag abgenommen haben, aber dafür ist man sehr für einander da, teilt sehr viel und hat eine lange gemeinsame Vergangenheit voller Höhen und Tiefen. Und egal wie sehr die einstige Romantik auf der Strecke geblieben sein mag, empfinde ich das noch lange keinen Grund fremdzugehen.


    Auch habe ich da so ein paar Problemchens mit der Aussage das immer Zwei Schuld haben an einer Ehe die nicht mehr funktioniert. Als mein Mann mich verließ glaubte ich das unsere Welt mehr als in Ordnung war, denn er schien seine Zeit sehr gerne mit mir zu verbringen und hatte sogar einen längeren Thailand Urlaub mit mir geplant. Anbei gesagt, ein Plan der von ihm ausgegangen war. Wie ich erst später erfuhr war da seine Affaire schon Monate lang im Gange gewesen ehe er sie mir an jenem Heiligen Abend vor die Nase knalllte. Liebste Amitola, wo war meine Schuld außer das ich wohl die blöde Kuh war die ihm ihr ganzes Vertrauen geschenkt hatte?


    Du magst nun sagen das ich da vielleicht eine unglückliche Ausnahme war, aber als ich mich einer Trennungsselbsthilfe Gruppe anschloß - die anbei gesagt sehr gut besucht war - entdeckte ich schnell das es die meisten Verlassenen wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen hatte. Ja, und wenn es heutzutage immer eher die Frauen sind die die Scheidung einreichen ist dem nur weil es jede Menge Männer gibt die es sich auf mehrgleisiger Schiene bequem gemacht haben.


    Und was eine einvernehmliche Scheidung betrifft klappt die nur eher selten, denn Dank neuen Scheidungsgesetzen stehen besonders wir Frauen als die obersten Verliehrer da - obwohl wir in vielen Fällen nicht für die Trennung verantwortlich waren. Auch ich hatte meinem Mann diese Option angeboten, aber er nutzte das nur um zu schauen wie er so billig wie möglich davon kommen konnte.


    Liebste Amitola, wohl Dem dem es gelingt sich auf friedliche Weise zu trennen und in Freundschaft weiter zu leben, aber Tatsache ist daß das eher die großen Außnahmen sind. Die meisten landen vor riesigen Trümmerhaufen und recht Viele die verlassen wurden enden als Beziehungs-
    unfähige.


    Und das ist genau der Punkt für mich warum ich mir nicht wirklich eine neue Partnerschaft vorstellen kann weil ich mich sehr sehr schwer tuen würde jeh noch einmal einem Mann mein Vertrauen zu schenken nachdem es oft genug und auf recht üble Weise - unabhängig von der Affaire - immer wieder misbraucht wurde. Von einem Menschen der dermaßen überzeugend sein konnte das ich ihm immer wieder mein Vertrauen schenkte.


    Liebste Amitola, der Hunger hat sich brüllend gemeldet aber ich werde bestimmt später noch 'mal vorbei schauen.


    Sei liebevollst gedrückt,


    Hanna

    Liebe Elfe,


    ehrlich gesagt fühle ich mich sehr hin und her gerissen wenn ich Deine Zeilen lese und kann es sehr gut verstehen das Du z. Z. viel zu aufgewühlt bist um klare Entscheidungen zu treffen wie es nun mit dieser neuen Beziehung weiter gehen soll.


    Ist ja auch kein Wunder wo Du noch recht tief in der Trauer um Deinen Mann steckst, und genau Das ist es was mich vermuten läßt das Deine Gefühel zu diesem neuen Mann nur sehr wenig mit Liebe zu tun haben sondern eher mit einer gewissen seelischen Abhängigkeit von ihm. Du schriebst das er Dir dazu verhalf wieder etwas aus Deinem Leben zu machen. Würdest Du dies auch weiter tuen wenn er sich plötzlich von heute auf morgen von Dir verabschieden würde, und Du wieder allein dastehen würdest? Genau das ist es nämlich was ich mit Abhängigkeit meine die so manche Glückshormone ausschüttet und Dich denken läßt es könnte Verliebtheit sein.


    Aufgefallen ist mir auch das Du hinterfragtest welche Mann sich schon für Eine wie Dich mit Kindern interessieren würde. So komme ich nicht von dem Gedanken weg das er möglicherweise der erste Beste ist und Du Dich nun an ihn klammerst wie an einen Strohalm. Dabei sogar unter den Teppich schiebend das er schon eine Frau hat.


    Fragst Du mich schließe ich mich Amitola an das Du bald möglichst klare Verhältnisse schaffen solltest. Immerhin würdest Du dann herausfinden ob es sich tatsächlich lohnen könnte große Gefühle in diesen Mann zu investieren.


    Ich wünsche Dir ein angenehmes Weihnachten und ein Neues Jahr in dem Du gute neue Wege gehen kannst,


    Hanna

    Liebe Gerlinde,


    ich danke Dir das Du mich von meinem Schuldgefühl erleichtert hast, denn Du kannst gewiß sein das ich Dich nie auf bewußte Weise kränken wollte.


    Auch hat es mich sehr gefreut nach so langer Zeit ein Lebenszeichen von Dir zu lesen auch wenn es mit großer Trauer verbunden war. So schicke ich Dir ein ganz großes Kraftpaket damit Du die Feiertage so gut wie möglich überstehst. Wie Florian schon sagte ... Gottseidank sind sie allesamt bald geschafft!


    Dir alles Liebe,


    Hanna

    Hey Angie,


    ich dachte schon Du würdest längst im Flieger sitzen. Nur gut das dem noch nicht so ist, denn so kann ich Dir ganz doll die Daumen drücken für eine super tolle Zeit in der Du entdecken wirst daß das Leben trotz enormer Trauer dennoch immer wieder Sinn machen würde.


    Werde ganz doll an Dich denken, den auch ich bin ja für eine Weile weg und unterwegs auf Abenteuer XXL samt meines sehr schweren Herzens, unter lauter wildfremden Menschen und noch nie auf einem Schiff gewesen. Genau wie Du noch nie auf der Domenikanischen Republik warst, war ich noch nie in Afrika. Bin jetzt schon riesig gespannt was Du zu erzählen haben wirst nach Deiner Rückkehr.


    Eins steht jedoch bombenfest. Werde nicht nur Dich sondern auch all die Lieben hier im Forum unendlich vermissen. Schließlich fühlt man sich ja hier unendlich geborgen, verstanden und geschätzt samt aller Macken.


    Sei allerliebst gedrückt und laß Dir ein schöens Weihnachten und ein deutlich besseres Neues Jahr wünschen,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    ja, Dein Thread ist wirklich die Frage aller Fragen wenn die erste umwerfende Trauer so weit nachgelassen hat das man ab und zu wieder etwas klar denken kann - und realisiert hat das man ab nun tatsächlich ein völlig neues Leben anfangen MUSS.


    Ich finde es eine echt tolle Idee von Dir dieses Thema zu eröffnen da man ja sonst kaum Jemanden hat mit dem man über neue Beziehungen als Teil eines neuen Lebens reden kann. So wie ich es bisher erfahren habe ein Thema das in unserer Gesellschaft genauso ein Tabu ist wie das Sterben. Und doch gibt es auf dieser ganzen Welt kein einziges Gesetzbuch was feste Regeln setzt ab wann man sich wieder Liebe in sein Leben lassen darf. Einfach gesagt ... folge einfach Deinem Herzen in einer Gesellschaft die es nicht verstehen würde wenn Einem ein ganz besonderer Mensch schon wenige Wochen nach der Bestattung über den Weg laufen würde.


    Liebste Amitola, seit mein Mann verstorben ist merke ich oft genug das recht viele Menschen nicht wissen wie sie mich einstufen sollen, bzw. zu jung um für den Rest des Lebens single zu bleiben aber eben nicht mehr in dem Alter für großartige Abenteuer. Zu jung um ihr Liebesleben an den Nagel zu hängen aber als Witwe in einem gewissen Alter eben kein heißer Feger mehr. Und dennoch ... mit meinen zarten 52 Jahren schlucke ich brav das Pillchen (gegen die Wechseljahre) und habe auch auf Deine Empfehlung brav eine Packung Kondome (Standard size) in den Koffer gepackt. Und dennoch kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen das sie in Betracht gezogen werden da ein sehr großer Teil von mir immer noch einem Menschen sehr treu ist der mich oft genug verraten hat. Ver-rückt oder was?


    All Das obwohl ich seit mindestens sechs Jahren kein Liebesleben mehr hatte und oft genug davon geträumt habe wie es wäre Eines zu haben. Allerdings nicht an eine schnelle und flotte Nummer denkend sondern an etwas was seine Wert über die Bettkante hinaus hat. Hinzu kommt das - wie Du ja durch meine Postings weißt - ich irre viel Dank meinem Mann durchgemacht habe und dies mir enorm schwer macht jeh noch einmal einem anderen Menschen vertrauen zu wollen. Ja, und "leider" ist für mich Vetrauen das ultimative non-plus-ultra in jediglicher Beziehung wo ich Eine bin die noch nie für one-night-stands oder Urlaubsnummern zu haben war.


    Liebste Amitola, wenn ich wieder einmal so ausführlich schreibe tue ich es weil ich vermute das es jede Menge Hinterbliebene gibt die auch schon so manches Mal sich gefragt haben wie es auf dem Gebiet weiter gehen könnte - sich aber nicht getraut haben darüber zu sprechen. Eben weil es ein großes Tabu in unserer Gesellschaft ist und wir uns leider viel mehr Gedanken über die Familie, Nachbarschaft und Bekanntenkreis machen als über unser eigenes Wohlbefinden und Glück.


    In diesem Sinne, Dir ein absolut liebevolles, genußvolles und schönes Weihnachten und auf das Du eine Menge im neuen Jahr erreichen magst.


    Sei allerliebst gedrückt - mit großem Vermissen wärend meiner "Auszeit",


    Hanna

    Liebe Elfe,


    ich gestehe ich habe Deine Zeilen mit sehr gemischten Gefühlen gelesen, denn ich wurde einst für eine Neue verlassen und habe es bis heute nicht vergessen wie sich Das damals angefühlt hat. So gehen leider meine ersten Gedanken and die warscheinlich Nichts ahnende Ehefrau die vielleicht damit beschäftigt ist - wärend ich Dir schreibe - ein schönes Weihnachtsfest für ihren Mann und ihre Familie zu gestalten.


    Dieser Mann mag Dir z. Z. gut tuen, aber irgendwann wirst Du nicht mehr "teilen" wollen, und wenn er sich als noch Verheirateter auf Dich eingelassen hat sagt mir Das das er es nicht eilig hat seine gegenwärtige Ehe zu beenden. Etwas was er schon vor Zeiten gemacht hätte wenn sie nicht mehr glücklich wäre - oder zu Mindest so laufen würde das es keinen dringenden Grund gäbe um zum Scheidungsanwalt zu rennen.


    Leider eine "Krankheit" unter der sehr viele Männer leiden, bzw. das sie das Beste von Allem haben wollen ohne jeh für etwas grade stehen zu müssen. Nicht zu vergessen die sehr abgenutzte Leier ... meine Frau versteht mich nicht ... wir sind unglücklich verheiratet oder wir sind nur noch aus finanziellen Gründen zusammen. Er mag Dir Geborgenheit geben, aber letztlich nur dann wann immer es in SEINEN Zeitplan paßt, und ich bezweifle sehr das Du damit auf Dauer glücklich sein wirst. Und was dann? Immer weiter in Heimlichkeiten leben oder einen riesen Trümmerhau-
    fen für Allesamt produzieren? Einen noch schlimmeren wenn dieser Mann nicht nur eine Ehefrau sondern auch noch Kinder hat.


    Es tut mir leid wenn meine Worte vermutlich recht hart daher kommen, aber leider gehöhre ich zu Denen die Dank des Fremdgehens meines Mannes sehr gelitten hat ohne es verdient zu haben. Das Glück was Amitola gehabt hat das aus großen Scherbenhaufen doch noch Alles gut wurde ist Eines was nur sehr sehr wenige haben. In den Meisten Fällen enden solche Beziehungen mit dicken Tränen für alle Betroffenen.


    LIebe Elfe, ich hoffe Du schaffst es eine sinnvolle Entscheidung zu treffen ehe es zu spät ist.


    Dir alles Liebe,


    Hanna

    Liebste Sandra,


    auch ich kann nicht sagen das ich diese Form von Schmerz kennen gelernt habe, aber vermutlich hat ein Jeder von uns seine eigene Version davon die einzig und alleine zu ihr gehöhrt und zu niemand anderem.


    Amitola hätte meine Gedanken nicht besser verfassen können, und so möchte ich Dich nur noch daran erinnern das Du auch in mir eine sehr treue Freundin gefunden hast auch wenn uns geografisch viele Kilometer trennen. Nicht aber was mein Empfinden für Dich betrifft.


    Auch wenn ich nun etwas aufgeregt und aufgekratzt wegen meiner Reise daher komme habe auch ich so manche sehr schwere Momente dabei gehabt wo mich so manches arg eingehohlt hat. Heute keine Ausnhame denn als mein Nachbar seinen Ersatzschlüssel ausprobieren wollte, stellte sich heraus das der Bund den mein Mann ihm gegeben hatte gar nicht paßte. Ja, vermutlich hatte er ihm die Schlüssel gegeben die zur Wohnung seiner Mischpoche gehöhrten aus was immer auch für einem völlig unerklährlichem Grund. Nur gut das der Nachbar noch einmal aus-
    probiert hatte denn sonst wäre er im Fall aller Fälle nicht in mein Haus gekommen. Oder hätte mir nicht helfen können falls ich mich 'mal ausge-
    sperrt hätte. Auch hat mich wärend der letzten Tage sehr der Gedanke beschäftigt das mein Mann nach meinem Tod gewiß keine Reise mit sich alleine gemacht hätte, sondern wäre schnurstracks bei seiner Ex eingezogen wo die ja nun schon wieder geschieden ist und für Geld zu Allem be-
    reit gewesen wäre. Das mag hart klingen, aber letztlich war er Einer der nie lange gewartet hatte sich eine neue Partnerin zuzulegen sobald die alte Beziehung nicht mehr seinen Vorstellungen entsprach.


    Ach Sandrita, was soll's. Ich habe beschlossen mich nicht mehr über die Vergangenheit großartig aufzuregen denn sie läßt sich ja nicht mehr ändern. Allerdings spühre ich es auch das Dir das noch sehr sehr sehr schwer fällt aber glaube das wenn es so irre weh tut die Schmerzen ein wichtiger Teil der seelischen Heilung sind. Wie viele andere schmerzvolle Emotionen auch. Wenn ich heutzutage deutlich gelassener und fried-
    voller daher komme ist dem wohl nur so weil ich ganz am Anfang Unmengen von blinder Wut, bitterster Enttäuschung und Verzweiflung zu ver-
    arbeiten hatte. Ich gestehe das diese Gefühle bis heute noch gelegentlich aufflackern, aber sie sind gewiß nicht mehr mit der Wucht von damals zu vergleichen.


    So versuche Dich wenigstens ein wenig auf die Feiertage mit Deiner Familie zu freuen und Deine ganz große Trauer wenigstens für eine kurze Zeit in den Urlaub zu schicken. Tue es als ein ganz besonders liebevolles Weihnachtsgeschenk an Dich selber was keine Verpackung und schöne Schleife benötigt.


    Ich schicke Dir viel viel Kraft und eine ganz dicke Umarmung,


    Hanna

    Liebste Sandra,


    ja, Du hast recht. Wir mögen zwar nun Witwen sein, an neue Lieben noch nicht denken können aber das schließt ja nicht aus das man so gewisse Dinge nicht aus den Augen verliehrt. Nach dem Motto ... was noch nicht ist könnte ja vielleicht doch noch werden.


    Kann es mir nicht wirklich vorstellen, aber andererseits habe ich seit dem Tod meines Mannes jede Menge Dinge erlebt von denen ich nicht gedacht hätte das ich sie jeh erleben würde. Hier ein kleines doofes Beispiel. Lese ich in meinen Tagebüchern lese ich das ich heute vor zwei Jahr sehr davon geträumt hatte noch einmal in meinem Leben etwas reisen zu können. Geschrieben zu einem Zeitpunkt wo es nicht vorhersehbar war wie lange mein Mann noch leben würde da er zu dem Zeitpunkt noch längere Phasen hatte wo es ihm recht gut ging und er noch ein einigermaßen "normales" Leben führen konnte. Ja, damals konnte ich es mir überhaupt nicht vorstellen noch einmal ein komplett vogelfreies Leben zu haben sondern sah nur einen unendlich langen Weg der Begleitung vor mir. Als ich damals von Reisen träumte waren meine Träume recht bescheiden weil ich mir nichts Anderes vorstellen konnte. Ja, und kommenden Montag werde ich nun tatsächlich meinen Koffer packen um eine Reise anzutreten die weiter über all meine einstigen Vorstellungen reichen wird.


    Und so denke ich wird es auch mit einer neuen Partnerschaft sein. Kann sie mir heute nicht beim besten Willen vorstellen, aber wer weiß was mein Schicksal Alles noch mir mir vor hat? Und das sollte eigendlich für uns Alle gelten. Liebste Sandra, ich bin gewiß nicht auf der Suche, aber warum sollte ich davor weg rennen wo ich mich doch nun in der Lage befinde vogelfrei zu entscheiden ob ich mich auf einen neuen Lieblingsmen-
    schen einlassen würde oder nicht?


    Liebste Sandra, ich bin jedenfalls irre gespannt was mir für Leutchen über den Weg laufen werden auf meiner Reise und habe beschlossen Alles einfach ganz locker und entspannt angehen zu lassen.


    Dir eine süße Nacht und einen guten neuen Tag verbunden mit einem riesen Sack voller Liebe,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    ok, ich werde Deine Empfehlung dennoch "vorzusorgen" annehmen. Stellt sich nun nur noch die Frage welche Variante am Besten sein könnte, bzw. S, M, L oder gar XL. Schließlich will man ja nicht kleinlich oder überoptimistisch denken wenn man heute noch gar nicht weiß mit was man morgen konfrontiert sein könnte? Man will ja seinem neuen Gegenüber dann doch nicht einengen wollen oder ihm vermittlen das man sich vielleicht zu viel erhofft hatte was er nicht liefern kann.


    Spaß beiseite, liebste Amitola. Ja, so eine Lebensgemeinschaft könnte natürlich ein wundervolles Partnerschaftsmodel sein, aber leider müßte man erst einmal einen Mann finden der für so etwas bereit wäre - wo die Meisten doch früher oder später doch nur das Selbe wollen. Egal wie hoch gebilded oder einfach gestrickt sein mögen. Besonders wenn man nicht mehr zu den jungen knackigen Dingern gehöhrt für die alt und klapp-
    rig werden noch weit weit entfernt scheint.


    Nicht zu vergessen das die Meisten von uns sich peu a peu sehr mit ihrer neuen Freiheit angefreunded haben. Obwohl nun nur knapp 6 Monate vergangen sind merke ich das ich ihn oft genug riesig vermisse, aber es auch immer öfters richtig genieße völlig vogelfrei meine Tage und Abende nach MEINER Lust und Laune gestalten zu können. Wie Du ja weißt, ein Luxus den ich für sehr viele Jahre nicht hatte und eben nicht bereit bin gleich wieder an den Nagel zu hängen blos damit 'mal wieder in meinem Leben was zum "Knuddeln" gibt. Getrenntes Zuhause klingt schön und praktisch, aber meist funktioniert das ja nicht auf die Dauer. Entweder trennt man sich wieder oder erst zieht die Zahnbürste ein, dann die Wan-
    derschuhe ehe Mann und dessen ganze Einrichtung folgen. Ehe das einst mühevoll perfektionierte Heim kaum wieder zu erkennen ist und man wieder genau da steht wo man schon einmal war ehe die "alte" Welt zusammen brach.


    Liebste Amitola, da ich ja bis zu Deiner Rückkehr weg sein werde wünsche ich Dir ein wunderschönes Weihnachten und ein ganz besonders tolles Neues Jahr. Lassen wir uns 'mal positiv überraschen was es bringen wird!


    Ich drücke Dich ganz doll,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    was habe ich herzlichst über Dein Posting lachen können. Ja, sage doch 'mal selber das die gelegentlichen Wollmäuse im Haus doch irgenwie etwas gemütliches, vertrautes und eingelebtes verbreiten. Ich kann es nicht in Worte fassen wie irre unwohl ich mich gestern bei meiner Gast-
    geberin gefühlt habe, was schon damit angefangen hatte das sie mir noch vor der tatsächlichen Begrüßung Hotelpantoffeln in die Hand drückte und mir ihr Gästeklo zeigte - was natürlich auch so überperfekt gewienert und farbcoordiniert eingerichtet war das man sich da gar nicht erst hinein traute.


    Sicherlich soll jeder so leben wie er sich wohl fühlt aber dennoch würde ich um keinen Preis der Welt mit solch einem Menschen tauschen wollen. Lieber ein paar Wollmäuse mehr aber dafür 1001 bunte Erlebnisse und tolle Unternehmungen an die ich mich eines Tages - wenn alt und klapprig - ich mich bestimmt viel lieber erinnern würde als an die vielen Stunden Putzen mit denen ich mein Leben vergeuded habe.


    Gut lachen mußte ich auch über Deine Gedanken mit Bezug auf das Durchführen eigener Erkennungen. Ja, meine Liebe, blos weil ich nun für jede Menge Sport ausgerüstet bin bedeutet das ja noch lange nicht das ich diese Sache tatsächlich angehen werde. Sehe da zwischen Wollen und Tuen einen ganzen Ozean dazwischen liegen! Na, und was Kondome betrifft kann ich Dir nur sehr recht geben mir Deiner Ermahnung an uns Alle. Dennoch hadere ich sehr damit da ich es mir einfach nicht vorstellen kann sie zu benötigen da noch lange nicht bereit mich auf einen anderen Menschen einzulassen. Egal ob es nur ein Urlaubsflirt wäre oder mehr werden könnte. Liebste Amitola, es mag komisch klingen, aber da schon für so sehr lange Zeit zwischen meinem Mann und mir nix mehr gelaufen war, bin ich inzwischen an einem Punkt angekommen wo ich diese Form von Miteinander nicht mehr großartig vermisse. Nicht zu vergessen das sich der Tod meines Mannes noch viel zu frisch anfühlt um den Kopf frei für eine neue Beziehung zu haben - egal ob nur für die Länge meiner Reise oder darüber hinaus.


    Das mag auch eine Menge damit zu tun haben das ich erst einmal für mich selber herausfinden möchte in welche Richtung mein eigenes Leben gehen wird ehe ich es wieder mit Jemandem teilen könnte. So betrachte ich das nun zu Ende gehende Jahr als das Jahr des großen Leidens und des Endes eines Lebensabschnittes - und das neue Jahr als das Jahr in dem ich mir ein eigenes neues Leben aufbauen, meine Mitte finden und nur noch nach Vorne gucken werde.


    Liebste Amitola, doppelte und dreifache Gründe mich nicht vom Schiff pusten zu lassen oder mich von einem 80 jährigem wegfangen zu lassen!


    Dir einen schönen gemütlichen Abend und alles Liebe dazu,


    Hanna