Beiträge von Hanna63

    Hallihallo Allesamt,


    die Schreibwütige ist wieder zurück aus dem wunderschönen Wien und hätte das Lesen Eurer Postings nicht besser genießen können. Ein irre schönes Gefühl zu entdecken das ich zwar für ein paar Tage nicht von der Partie war aber dennoch nicht vergessen wurde, und Ihr könnt sicher sein das meine Gedanken sehr sehr oft bei Euch waren. Besonders Abends wo ich mit mir alleine in meinem Hotelzimmer war und etwas Ruhe einkehrte. Dabei eine Menge Stolz auf Euch Alle wie Ihr auch so hart daran arbeitete etwas aus Eurem nun stark verändertem Leben etwas gutes zu machen. Dies egal wie groß die Rückschläge, die Löcher und die Antriebslosigkeit sein mögen. Auch für mich eine große Motivation mich nicht hängen zu lassen.


    Nun bin ich wieder zuhause und kann es kaum beschreiben wie unendlich gut sich das anfühlt obwohl ich völlig hin und weg war als ich entdeckte was Wien für eine wunderschöne und hoch interessante Stadt ist, deren Kennenlernen gewiß erheblich mehr benötigt als nur ein langes Wochen-
    ende. Dennoch war mein Besuch dort nicht nur eine Entdeckungsreise von großartiger Architektur, Kinstwerken und sehr leckerem Essen sondern auch von dem was ich nicht mehr in meinem Leben wirklich haben will oder kann.


    Wie Ihr ja wißt machte ich diese Reise mit meiner Mutter und obwohl wir eine sehr schöne und vor Allem sehr innige Zeit mit einander hatten wärend der kein einziges böses Wort fiel kostete sie mich sehr schnell Unmengen an Kraft und Gelassenheit. Dies weil es mir nicht durch unser sonst so sporadisches Miteinander bewußt gewesen war wie sehr zerstreut, vergesslich und langsam sie über die letzten Jahre geworden war. Ja, irgendwie hatte ich ein großes Kind an der Seite wo ich wieder einmal Mädchen für Alles zu sein hatte mit 8 Augen und 4 Händen. Etwas was unsere gemeinsame Reise für mich sehr anstrengend gemacht hat. Ja, im Grunde erinnerte ich dabei Vieles an das letzte Jahr mit meinem Mann und eigendlich hatte ich mir nach seinem Tod versprochen mit solch eine Verantwortung nie wieder auf die Schultern zu packen. So hat mich durch diese Reise der Gedanke gefestigt das ich nun bei aller Liebe froh bin meine baldige große Reise mit mir alleine machen zu können. Dies nebst der großten Vorfreude tatsächlich 'mal längere Zeit verbringen zu können wo ich mich um Nichts und Niemanden kümmern muß. Wo ich einzig und alleine für mich selber verantwortlich sein werde - und sonst gar Nichts.


    Als ich heute nach Hause kam fühlte es sich dann doch komisch an das Haus gähnend leer und still vorzufinden, aber wärend ich Euch schreibe hat auch eine gewisse Gemütlichkeit sich wieder eingefunden. Gerne hätte ich ihm erzählt wie die Reise nach Wien war, was meine Mutter und ich Alles erlebt haben aber es soll nun eben nicht so sein. Hurra, mein Alltag hat mich wieder, und wenn ich nun auf meinen Kalender gucke ist der nicht einmal sooo schlecht ... eine bunte Mischung von Pflichtangelegenheiten und Dingen auf die ich mich freue nebst all dem Kram der sich sonst noch so melden wird. Eben so wie das ganz normale Leben mehr oder weniger sein sollte und Das betrachte ich als etwas deutlich besse-
    res als nur noch Landunter sehen, einen Trümmerhaufen nach dem Anderen vorzufinden und nicht mehr das Licht am Ende des Tunnels sehen können - wie es noch vor ein paar Monaten der Fall war.


    So freue ich mich schon darauf - meine liebe Sandra - wenn Du berichten wirst wie Deine Renovierungsarbeiten Fortschritte machen, was Du schönes mit Deinen Freunden erlebt hast und wie Du Dich erfolgreich bei den spanischen Behörden durchkämpfst. Wie Du ja schon zu Deiner angenehmen Überraschung entdeckt hast sind sie nicht alle gegen Dich gestellt sondern sind auch nur Menschen die ihren Job so gut machen wie sie können. Irgendwann wirst auch Du entdecken das Papier sich nur langsam und zähflüssig bewegt und es keinen Sinn macht die Tage und Stunden in Kummer und Besorgnis zu zählen.


    Dir, liebe Angie, möchte ich sagen das ich rieisg stolz auf Dich bin wie Du nun beschlossen hast Dein Leben in Deine Hände zu nehmen weil Du es erkannt hast das Du Deinem Rudy nur wirklich nahe sein kannst wenn Du in seinem Sinne lebst. Ich kann Dich irgendwie verstehen das Du immer auf Zeichen von ihm wartest, aber genauso wie wir - Sandra und ich - wirst Du sie am warscheinlichsten in den Dingen die Du für Dich tust entdecken, anstatt zuhause herum zu hocken und auf sie zu warten. Du hast supergut angefangen DEINEN Weg zu gehen und ich bin mir sicher das Dein Rudy Dir dabei sehr stolz zuschaut.


    Ich, die einst an all so etwas nie geglaubt hat habe meinen Mann sehr stark in Wien in meiner Nähe verspührt indem er auf mich aufgepaßt hatte.
    Ehe ich abreiste hatte ich meine Kamera in seine Schatulle gepackt um einen kleinen Teil von ihm dabei zu haben. Dies auf eher sehr unbewußte weise. Wärend ich dabei war eine wunderschöne Kirche zu bewundern bediente sich ein Taschendieb an meinem kleinen Rucksack. Frage mich nicht warum, aber zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich meine Kamera nur in dessen Tiefe versenkt anstatt sie sorgfältig weg zu packen. Ja, mir war nicht einmal aufgefallen das ich beklaut worden war. Dies erst als etwas Später eine junge Frau mir diese Chatulle brachte mich fragend ob ich sie verlohren hätte. Vermutlich hatten die Diebe sie einfach weg geworfen weil sie leer war Bin nun fest davon überzeugt das mein Mann mein Schicksal so gelenkt hatte um mich auf mehr Vorsicht aufmerksam zu machen wo ich mich bis dahin in einer falschen Sicherheit gefühlt hatte. Ein kleiner "Besuch" der bestimmt nicht zustande gekommen wäre wenn ich wie immer zuhause gehockt hätte, hier und da tüchtig Trübsinn blasend. Ja, das Ganze fühlte sich fast so an als ob er mir sagen wollte ... freut mich das Du endlich 'mal was unternimmst aber paß bitte ein bisschen besser auf Dich auf. Habe Dir doch schon oft genug gesagt doppelt und dreifach so wachsam zu sein wenn mitten im engen Menschengedränge!


    Liebe Amitola, auch Du sollst nicht zu kurz kommen. Habe unseren Austausch - wie mit den anderen Lieben - auch rieisig vermißt. Konnte mich mit meiner Mutter über sehr Vieles austauschen, aber dennoch war das Thema "Trauer" und all Das was Trauer mit sich bringt weiterhin völliges Tabu. Und wann immer ich Ihr von meinen kleinen "Fortschritten" erzählen wollte schien Alles sehr selbstverständlich und kaum der Rede wert. Es mag komisch klingen, aber irgendwie habe ich hier im Forum so etwas wie eine neue Familie gefunden in der ich mich deutlich geborgener, besser verstanden und richitg heimisch fühle. So tut es mir sehr leid das es Dir z. Z. nicht gut geht und hoffe das Du Dich schnellstmöglichst wieder richtig gut erhohlst um Deine vielen Projekte voll und ganz genießen zu können.


    Meine Lieben, ich will Euch nicht Alle gleich wieder platt schreibseln, und so mache ich nun Schluß Euch eine gute und erfolgreiche neue Woche wünschend egal was Ihr mit ihr treiben werdet,


    Euch Allen liebste Grüße,


    Hanna

    Ola mi muy afficionada amiga,


    wenn Du wüßtest wie riesig ich mich gefreut habe das ich Dir ein wenig Mut machen konnte. Nun weißt Du warum es mich immer wieder in dieses Forum zieht denn auch wenn mir Keiner praktisch helfen konnte verleitete mir der Kontakt zu anderen Betroffenen wieder den Boden unter den Füßen. Ja, wo ich Dir mit meinen Worten etwas helfen konnte, hast Du mir unendlich gut getan mit der Bestätigung das sie nicht umsonst waren.


    Anbei gesagt möchte ich Dich wissen lassen das ich mich unendlich gerne mit Dir austausche weil wir beide Frauen sind die vor dem harten An-
    packen nicht zurück schrecken, gerne ein paar Strophen heulen aber dann schauen wie es weiter gehen könnte. Ziemlich besch... Tage haben aber sie nicht zum Lebensinhalt machen. Die stehts nach Vorne gucken ohne das die Vergangenheit unter den Teppich geschoben wird.


    Meine liebe Sandra, ich denke ich kann Deine gegenwärtigen Empfindungen sehr gut nachvollziehen. Wie Du ja weißt habe ich seit dem Tod meines Mannes fast jede freie Minute auf der Leiter verbracht. So denke ich das Du es Dir recht gut vorstellen kannst wie bei mir so manche tiefe Traurigkeit hier und da aufgekommen ist weil er nicht mehr da ist um meine Arbeit zu begutachten, kritisieren oder sogar mächtig loben zu können. Wenn Du meine ganze Wahrheit wissen möchtest geht es mir heute Nacht ziemlich doof, denn eigendlich müßte ich schon lange im Bett sein und finde trotzdem nicht den Weg dahin. Dies weil ich von meiner lieben Mutter dazu verdonnert wurde verdammt früh aus den Federn zu müssen um mit ihr mein Geburtstagsgeschenk - ein langes Weekend in Wien - zu genießen. Ich liebe sie heiß und innig für ihren sehr wohl durchdachten Versuch mich aus meinem "Schneckenhaus" zu ziehen, aber desdo näher das morgige Datum rückte umso mehr merkte ich das ich noch nicht wirlich so weit bin 24 Stunden am Tag mit einem anderen Menschen zu teilen. Wie sehr ich noch die wohlfühlige und gemütliche Stille meines Hauses und die absolute freie Wahl gelegentlich in Gesellschaft mit einem Zeitlimit brauche.


    Ich weiß sie wollte mir Nichts als Gutes tuen, aber ich denke Du weißt wie ich es meine. Erst recht wenn ich Dir sage das sie inzwischen schon ein extrem straffes Touri-Programm durchorganisiert hat was ich nun durchzuklappern habe weil sie Alles schon im Voraus gebucht und bezahlt hat. Anbei gesagt war es mein Geburtstagsgeschenk wo ich mich doch so riesig über einen kleinen hübschen Blumenstrauß gefreut hätte nach all Dem was ich wärend der letzten Monate durchgemacht habe.


    Aber genug von meinen eigenen Wehwehchens. Ehe ich schließe möchte ich Dir nur noch sagen das ich überglücklich bin Eine wie Dich Dank des Forums kennen gelernt zu haben, denn nun fühle ich mich deutlich weniger einsam als bunter und sehr internationaler Vogel. Also meine liebe Sandra, halt die Ohren steif und vergiß nicht wenn wieder einmal etwas liegen geblieben ist ... morgen ist auch noch ein Tag. Weder Farbe, Zement noch Papierkram haben Beine!


    Liebe Sandra, falls Du Dich jeh gefragt haben solltest wo ich meine innere Ruhe her habe ... ich verdanke sie dem palliativen Pflegeteams meines Mannes. Der entdeckte irgendwann das ich kurz vor dem Zusammenklappen stand. Pfleger Thomas brachte mir die "Erleuchtung" obwohl er eigendlich immer als ein eher schroffer, sachlicher und fast unbeteiligter Mensch daher kam: Eines Tages muß er es wohl gespührt habe wie sehr ich am ultimativen Ende meiner Kräfte stand und so sagte er zu mir - als er sich von seinem Dienst bei uns verabschiedete - ich solle bedenken das ein seelisch kaputter Pfleger genauso sinnvoll wäre wie eine Klobürste ohne Borsten! Klang sehr kaltschneuzig aber bei mir kam es so an als ob er mir auf seine Art und Weise sagen wollte ... morgen ist auch noch ein Tag und schön wäre es wenn Sie ein paar Gänge runter schalten würden um besser auf ihr seelisches und körperliches Wohlergehen achten würde. Dies weil man damit eher Berge versetzen kann als wenn man als superlatives Wrack dasteht.


    In diesem Sinn werde ich nun schließen und versuchen meinen Weg in die Federn zu finden. In Gedanken immer wieder bei Dir seiend denn ich fühle mich Dir sehr nahe,.


    Dir alles Liebe dieser Welt und auf das Du Dich und Dein neues Leben niemals aufgeben wirst,


    Hanna

    Liebste Angie,


    so soll es sein und nicht anders! Laß diese Leute sich doch das Maul über Dich zerreißen, denn Du wirst es ihnen nie recht auf chen - und warum solltest Du es auch?


    Ich denke das Menschen die so etwas machen letztlich nur ganz arme Würstchen sind die sich am Schicksal Anderer ergeilen um sich damit von ihrem eigenen Leben a la tote Hose abzulenken. Möchte nicht wissen wie seine Ex und seine Kinder reagieren würden wenn Die wüßten wie ich mir dieses Jahr die Feiertage verschönern werde. Menschen die noch nie was von Sparen gehöhrt hatten so lange sie meine Mann wie eine goldene Geldkuh melken konnten.


    Liebe Angie, ich denke Du würdest meine Genugtuung verstehen wenn ich Dir sagen würde das beide Kinder Mitte November Geburtstag haben. Der Zeitpunkt wo es von meinem Mann stehts echt fettes Geld gab. Tja, und dieses Jahr müssen sie zum ersten Mal in ihrem ganzen mickrigem Leben voll in die Röhre gucken. Nicht zu vergessen das auch Weihnachten ab nun sehr mager ausfallen wird. Ich habe damit absolut kein Pro-
    blem sondern werde es mir erst recht auf meiner baldigen Reise gut gehen lassen nachdem mein Mann mich immer wegen Denen so knapp gehal-
    ten hatte. Und im Namen Aller die mir wärend unserer Ehe nie etwas gegönnt hatten.


    Ja, ich kann Deine Einstellung zu Deiner Weihnachtsreise nur all zu gut verstehen und finde sie einfach nur lebensbejahend. Weiter so!


    Dir einen dicken Drücker und jede Menge Motivation Dich von Nichts und Niemandem unterkriegen zu lassen,


    Hanna

    Liebe Sandra,


    ich danke Dir für Deine lieben Worte und freue mich wenn ich Dir ein wenig Mut machen konnte. Mit etwas Glück fast genauso gut wie all die anderen Lieben des Forums die mich auf so wundervolle Weise aufgefangen hatten als ich ohne Boden unter den Füßen hier landete.


    Ja, wem sagst Du es das Renovierungsarbeiten ordendlich müde machen. Seit dem Tod menes Mannes habe ich bis noch vor Kurzem fast jede freie Minute auf der Leiter gestanden den Pinsel schwingend. Immerhin habe ich nun dafür ein halb renoviertes Haus, hab ein paar Kilos abgenommen und meine Oberarme sind dabei auch schön straff geworden. God save step-aerobics! Nun nutze ich das zu Ende gehende Jahr nur noch um der gesamten unteren Etage den Feinschliff zu geben, um dann im neuen Jahr mit der oberen Etage und meinem Loft loszulegen.


    Wo Du heute auf Deiner Front gekämpft hast, eroberte ich mir von Herrn Anwalt meine original Unterlagen zurück. Erleichterung XXL, leider aber auch auf meinem Konto denn nebst einem saftigem Honorar drückte er mir auch noch die Kosten für sämtliche Fotokopien auf die er von meinen Dokumenten gemacht hatte. Was soll's. Shit happens und ich bin einfach nur froh ihn wieder los zu sein.


    Liebe Sandra, morgen ist ein neuer Tag. Schauen wir 'mal was er uns bringen wird. Kann ja Alles nur besser werden, oder?


    Dir einen dicken Drücker und viel viel Kraft,


    Hanna

    Liebe Sandra,


    schön von Dir wieder einmal zu lesen und das Du weiterhin so gut Dein neues Leben in Deine Hand nimmst - obch wohl es Dich so viel Kraft kostet. Auch freut es mich das Du nun ein paar Mal von Rob träumen konntest und es keine Alpträume waren. Etwas was auch ich inzwischen hin und wieder erlebe und was etwas ist was ich nun als ganz normalen Teil meines Daseins akzeptiert habe. Vermutlich weil ich auch bei mir diese Träume eher so vor sich hinplätschern ohne das in ihnen irgend etwas Nennenswertes passiert.


    Was Dein Hier und Heute betrifft gefällt mir sehr Deine Einstellung das sich irgendwie Alles fügen wird. Eine Erkenntnis die bei mir deutlich länger dauerte ehe ich sie verinnerlichte. Liebste Sandra, betrachte es 'mal so. Letztlich können wir Beide brüllen, schreine und verzweifeln aber in veritas bewegen sich Formulare, Amtliche Angelegenheiten und sonstiger Papierkram dennoch nicht schneller und besser. Da hilft deutlich besser Ruhe zu bewahren, den Kopf für gut bedachte Entscheidungen frei zu behalten und Alles sachlich anzugehen anstatt die Emotionen tanzen zu lassen und überstürzt zu handeln. Liebe Sandra, ich weiß inzwischen nur all zu gut was das für eine riesige persönliche Herausforderung ist, aber all Das was nun auch auf Dich zukommen wird ist zu schaffen! Trick 17 dabei ist continuirlich richtig zäh zu bleiben egal wie sehr das Gegenüber es versucht Einen zum kapitulieren zu bringen.


    Liebe Sandra, am Anfang dachte ich auch das ich seinen Nachlaß binnen weniger Monate geregelt bekommen würde, aber inzwischen habe ich es akzeptiert das manche Dinge easy flutschten wärend Andere mich noch lange beschäftigen werden. Nachdem ich erkannt habe das sich manche Dinge eben nicht auf die Schnelle regeln lassen, habe ich mich einfach damit abgefunden das sie dauern werden. Ja, und seitdem geht es mir rundum deutlich besser weil dieser selbst ernannte Zeitdruck weg ist. Leztlich hat man ein Leben zu leben und wenn man warten würde bis der letzte Papierfutzi erledigt ist könnte man sehr alt und verbraucht dabei werden.


    So ist mein Ratschlag an Dich das Du Dich erst einmal mit aller Kraft voraus um die Sicherung Deiner Existenz kümmerst. Ist Das erst einmal geschafft kannst Du den Rest dann auch vor sich hinplätschern lassen. Als mein Mann verstarb führte mein erster Weg zu unserer Bank um sämtliche Konten absichern zu lassen und Bescheid zu geben was sich ereignet hatte. Dann wirbelte ich um meine Rente um schnellstmöglichst wieder eine finanzielle Basis zu haben. Der nächste Schritt war die Anpassung der Krankenkasse und der Versicherungen, und als sein Testa-
    ment eröffnet wurde düste ich gleich am nächsten Tag los um die Eintragung unseres Hauses im Grundbuch ändern zu lassen und das Finanzamt zu informieren. Ja, und damit waren eigendlich binnen sehr kurzer Zeit die allerwichtigsten Dinge erst einmal geregelt um wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Alles Andere packte ich dann Schritt für Schritt und ein paar Gänge runterschaltend an und bin damit sehr gut gefahr-
    en. Das Einzige was nun noch aussteht sind die Geschichten wegen seiner Lebensversicherung und seiner Gläubiger, aber auch in England scheint Papierverkehr sehr geduldig zu sein. Habe mich inzwischen damit abgefunden das Beides sich noch recht lange hinziehen wird, und seit dem scheint mein Leben wieder deutlich überschaubarer zu sein.


    Ich weiß natürlich nicht wie zügig oder langsam die spanischen Berhörden arbeiten. Kann mir aber gut vorstellen das sie gewiß nicht den deut-
    schen Eifer drauf haben wo das Meiste sich im zack-zack-zack Rythmus bewegt. Etwas was manchmal rieisg frustrierend sein kann, aber oft-
    mals auch sehr vorteilhaft ist wenn es darum geht wichtige Entscheidungen in aller Ruhe treffen zu müssen. Etwas was ich mit meiner britischen Fraktion entdeckt habe. Wo Die oftmals Wochen braucht um auf ein Schreiben von mir zu antworten, tue ich es inzwischen genauso und bisher hat sich noch Keiner beschwert. Resultat dessen ist das dadurch mein neuer Alltag deutlich entspannter geworden ist.


    So meine liebe Sandra, nun habe ich Dich aber ordentlich vollgetextet obwohl Dein letztes Posting an Amitola gerichtet war, und werde nun schließen Dir tüchtig die Daumen für all Deine Vorhaben drückend und Dir ein dickes Kraftpaket beifügend,


    Hanna

    Liebe Amitola - einen Zahn,


    da Keiner die Tür dieses eigendlich super ausgewähltem Posting eingerannt hat, meldet sich 'mal wieder bei Dir die Schreibwütige.


    Sie möchte Dir vorerst danken für diese tolle Idee, denn egal an welchem Grad der Trauer wir angekommen sind haben wir alle einen nun neuen, ungewohnten und herausvordernden Alltag zu meistern. Haben aber oft niemandem mit dem man offen darüber reden kann, weil es für die meisten Menschen uns nur als laufende Trauerweiden oder gut im Leben Angekommene gibt. Das Beides allerdings sehr nahe beeinander liegt ist oft für Außenstehende nicht vorstellbar.


    Das merke ich oft wenn ich unter die Menschen gehe. Die Einen sind freudig erstaunt das ich ohne verheulte Augen durch die Gegend laufe und man gut mit mir schon nach gut 4 Monaten lachen kann. Die Jenigen die dadurch glauben das für mich der Tod meines Mannes inzwischen ge-
    gessene Sache ist. Ja, und erwähne ich 'mal das ich nicht immer gute Tage habe sehe ich die vielen Fragen in den Augen meines Gegenübers nach dem Motto ... wie kann Die blos trauern wo der erste Urlaub schon gebucht ist und man wieder mit ihr gut lachen kann.


    Ja, und Alltagswehwehchens haben wir nun Alle in jeder Menge und Größenordnung wo wir mit uns alleine gelassen wurden. Man kann sich ja nicht einmal mehr bei seinem Lieblingsmenschen ausheulen wo er doch der Grund ist warum unser Leben nun so völlig anders und ver-rückt ist. Ich weiß nicht ob Du das verstehen kannst, aber als ich seine Todesnachricht erhielt wäre er meine Nummer Eins im Leben gewesen dem ich von meinem großen Schmerzen erzählt hätte und der mich so gut wie kein Anderer getröstet hätte. Und als ich plötzlich vor dem ganzen Strudel seines Nachlasses stand wäre er erneut DER Mensch in meinem Leben gewesen den ich in solch einer Situation um Rat, Unterstützung und Hilfe gebeten hätte wann immer ich nicht weiter wußte.


    Und was meine gegenwärtigen Probleme meines Alltages betrifft habe ich nun gegen den letzten Anwalt zu kämpfen, zu dem ich eigendlich hin gegangen bin um mir bei ihm für teuer Geld gute Beratung und Unterstützung zu hohlen. Der Termin bei ihm war heute vor einer Woche, und bis heute hat er mir nicht die Rechnung für die völlig fehlgelaufene Erstberatung zugeschickt, die ich eigendlich am selbigen Tag begleichen wollte. Das Blöde an der ganzen Sache ist das er noch originale Unterlagen von mir hat. Etwas was mir erst auffiel als ich das ganze Durcheinander von Dokumenten und Fotokopien zuhause wieder versorgen wollte. Am Sonntag Abend schrieb ich ihm eine Mail ihn an die Rechnung erinnernd und ihm sagend das ich keine Zusammenarbeit mit ihm voraussehe und gerne wissen wollte wann ich mir meine Originale abhohlen kann. Ja, und heute ist Dienstag und ich warte immer noch auf eine Antwort. So bleibt mir nun Nichts weiter übrig als morgen dort anzurufen um heraus zu finden was los ist da die Kanzelei nicht bei mir um die Ecke ist und man dort nur per Termin rein kommt. Liebe Amitola, ein riesen Stresspaket was ich nicht unbedingt hätte haben müssen.


    Genauso wenig wie Du mit Deinem Backenzahn. So schließe ich nun uns Beiden einen guten morgigen Tag wünschend wärend dem sich so manches in eine positive Richtung bewegen wird.


    Sei gedanklich lieb umarmt,


    Hanna

    Liebe Angie,


    wenn Du wüßtest wie sehr gut ich Deine Gedankenswege verstehen und nachempfinden kann. Ja, auch ich habe noch nie verstanden was es mit Halloween auf sich hat, und erst recht nicht jetzt wo ich für recht lange Zeit täglich mit dem Sterben und dem Tod konfrontiert wurde. Menschen begegnet bin die grauenvoller aussahen als man es mit Schminke hätte hinbekommen können.


    Auch kann ich es gut verstehen warum Du Dich gestern vom Grab Deines Schatzes fern gehalten hast um der lieben Sippschaft aus dem Weg zu gehen. Weißt Du, immer wieder will man es seinem Liebsten über den Tod hinaus gut und recht machen, aber letztlich ist man selber auch nur Mensch und muß nun sehen wo man bleibt. Mein Mann hatte es sich gewünscht das seine Ex und seine Kinder zu seiner Bestattung kommen würden, aber ehrlich gesagt war ich froh am Tag der Tage nur mit meiner Hospizbegleiterin und der Bestatterin an seiner Urne zu stehen. Vielleicht war ich da recht egoistisch gewesen, aber ehrlich gesagt hatte ich zu dem Zeitpunkt so unendlich viel um die Ohren das mir die Organisation derer Flüge, Unterkünfte und Unterhaltungsprogramm echt noch gefehlt hätten. Bedenkend das die allesamt noch nie in Berlin gewesen sind, und kein Wort deutsch sprachen. Noch weniger war ich wild auf deren vorgeheuchelte tiefe Trauer und deren Gier auf seinen Nachlaß.


    Was die nun baldigen Feiertage betrifft tut es mir herzlich leid das Du Nichts für Silvester buchen konntest, und hoffe das sich vielleicht doch noch etwas für Dich ergibt damit Du in der Nacht nicht mit Dir alleine sein mußt. Fragst Du mich war ich schon immer froh wenn die Feiertage wieder vorbei waren weil ich das Ganze eben so irrsinnig verlogen empfinde. Letztlich geht es doch heutzutage nur noch darum das die Geschäfte dicke Umsätze machen und die Menschen schon brav unter dem obligatorischen Einkaufsrausch leiden. Habe schon immer diese ganze Schenkerei per Knopfdruck gehaßt und kriege schon eine Gänsehaut wenn ich an das große Fest der Liebe denke. Ja, ein Fest das so voller Liebe ist das gleich danach die Scheidungsanwälte Überstunden machen müssen.


    So bin ich heilfroh das ich dieses Jahr mir nur noch Gedanken machen muß was ich in meinen Koffer packen werde und wer weiß ... vielleicht kommen Du und ich ja sogar auf den Geschmack es jedes Jahr so zu machen? Immerhin hätte man dann etwas worauf man sich das ganze Jahr freuen kann!


    Ehe ich schließe möchte ich Dir noch danken für die wundervolle Idee nun jede Menge neue Erinnerungen zu schaffen, wo die alten nun für uns Beide entgültig weg sind und sich nicht mehr wiederhohlen werden.


    Sei liebevoll in Gedanken gedrückt,


    Hanna

    Liebste Angie,


    die sonst so "Starke" hat heute eine umtriebige Nacht und so hat es mich riesig gefreut Dein Posting zu lesen - blos um dabei zu entdecken wie sehr wir einander die Klinke reichen könnten obwohl wir nicht selbige Geschichte teilen.


    Kann es kaum in Worte fassen wie dankbar ich meinem Mann bin das er mit einer stillen anonymen Urnenbestattung "glücklich" war - wissend das ich absolut keine begeisterte Friedhofsgängernin bin. Will Nichts gesagt haben, aber um ihm zu gedenken brauche ich nur in unseren Garten zu gehen den er so liebte oder mich mit meinem Käffchen auf den Balkon zu setzten da der sein Lieblingsplatz war und ein Ort wo wir gemeinsam recht viele laue Sommerabende genossen hatten. Liebe Angie, ich kann Dich sehr gut verstehen das Du Nichts mit Allerheiligen am Hut hast, denn ich möchte nicht wissen wie viele Menschen nur aus Verpflichtung auf die Friedhöfe gingen. Ja, für mich wird Allerheiligen am 20. November im Hospiz wo er verstorben ist stattfinden. Ein Ort der uns sehr verbinded, unter Menschen die ihn zu Zeiten von großer Not kennen lernten, und unter Leuten die ebenso dort unter ähnlichen Umständen ihren Lieblingsmenschen verabschieden mußten.


    Liebe Angie, ich weiß nicht wie es Dir ergangen ist aber wenn mir etwas richtig auf den Keks gegangen ist war es dieses Jahr Halloween. Dank meiner Zeit auf der Palliativ Station und dem Hospiz habe ich jede Menge "Untote" kennen und sehr wertschätzen gelernt und verstehe einfach nicht den irren Spaß daran dem Tod allmögliche skurile Gesichter/Fratzen zu geben. Anbei gesagt, obwohl ich eigendlch eine richtige Partymaus bin habe ich ein großes Problem mit Weihnachten - dem Fest der Liebe - an dem Menschen wie Du und ich , Schwerstkranke und Menschen in echter Not so sehr gerne vergessen werden . Weil sie eben nicht zu Kerzenschein, Ente und Knödel plus hysterisch happy family passen.


    Ein Grund mehr warum ich heilfroh bin kurz vor Weihnachten meinen Koffer packen und abhauen zu können. Es mag zynisch klingen aber ich bin jetzt schon neugierig was sich so Alles am Tisch der Einzelstücke auf meiner Reise tummeln wird. Drücke mir die Daumen das es nicht Alles Ü80 und am Rollator hängend sein wird! Damit Du vielleicht noch etwas zum Lachen hast. Habe neulich einen herrlichen Carotoon im Internet entdckt. Darauf eine in die Jahre gekommene Tussi. In ihrer Sprachblase sagend ... mein Liebesleben ist noch lange nicht tot, aber ich spühre die Aasgeier über meinem Dach kreisen!


    In diesem Sinne Dir einen guten Start in die neue Woche,


    Hanna

    Ola guapa,


    wenn Du wüßtest wie gerne ich Dich 'mal dicke drücken könnte auch wenn es Nichts an Deiner Situation ändern würde außer das Du Dich vielleicht ein wenig getröstet fühlen würdest. Auch würde ich Dir sagen ... lagrimas son una medicina muy buena. Wenn Du heute viel weinen mußtest ist das gut so, denn auch Das gehöhrt zur Heilung und ist eher ein Zeichen von Stärke und nicht Schwäche. Das sage ich Dir nur weil es viele Menschen gibt die so innerlich erstarrt sind das sie nicht einmal mehr weinen können.


    Anbei gesagt gehöhrte ich selber zu Denen, denn als ich kurz nach seinem Tod sein Doppeleben und all Das was es für Folgen für mich haben könnte war ich einfach nur noch riesig wütend, bitter enttäuscht und überhaupt nicht mehr Herrin meiner eigendlichen Emotionswelt. So manche Forumsmitglieder werden sich vielleicht noch daran erinnern wie völlig ver-rückt ich mich fühlte als ich eine gute Woche nach seinem Tod vor seiner Urne stand und kaum eine Träne rausbekam. Das war ein echt irres Gefühl trauern zu wollen, es aber nicht zu können. Ja, und als dann etwas Ruhe um mich einkehrte war ich dermaßen an diese emotionale Versteinerung gewöhnt das es mich völlig umhaute als ich plötzlich einen Heul-
    krampf nach dem Anderen bekam und es mir erneut den Boden unter den Füßen wegzog. Nach knapp 2 Wochen dieses grauenvollen Zustandes wurden die Tränen jedoch langsam weniger und es mag komisch klingen, aber irgendwie fühlte ich mir riesig erleichtert. Ja, und heute schießen mir auch noch so manches Mal die Tränen in die Augen wärend es tüchtig auf der Seele drückt. Vermutlich jedoch, weil ich damals alle Emotion-
    en die mich überfielen raus ließ kann ich mit solcher Situation heute besser umgehen.


    Also, meine liebe Sandra, laß es Alles aus Dir raus egal ob Dir nach Dauerweinen ist oder Du das große Bedürfnis hast etwas gegen die Wand zu klatschen. Bedenke auch das es bei der Trauerverarbeitung keine Bonusheftchen für's runterschlucken und Treuepunkte für's Verdrängen gibt!


    Und was mich als die "starke" betrifft ist dem echt nicht so. Bin auch nur Mensch samt jeder Menge Fehler und Macken die nun Nichts weiter tut als es immer wieder zu versuchen ihr nun stark verändertes Leben auf die Reihe zu bekommen. Und Das ist etwas was auch Du zweifellos schaffen wirst. Must blos ein bisschen Geduld mit Dir haben, und Dich immer wieder daran erinner was Du in so sehr kurz Zeit schon Alles be-
    wältigt hast. Also, sei nicht so streng mit Dir selber.


    Sei liebevoll gedrückt und laß Dir einen guten Start in die neue Woche wünschen,


    Hanna

    Liebe Kisa,


    Dir erst einmal eine gedankliche liebevolle Umarmung. Nein, Du bist ganz gewiß nicht dabei irre zu werden sondern bist noch in tiefster Trauer - egal wie oft Du Dir einreden magst das Du aus dem "Gröbsten" bist.


    Auch sind die Flashbacks normal weil sie eben signalisieren das Du es nicht wirklich in Deinem Herzen verinnerlicht hast was geschehen ist. Wieder einmal kann ich nur eigene Erfahrungen mit Dir teilen hoffend das sie Dir wenigstens ein wenig helfen könnten. Nachdem ich meinen verstorbenen Mann vor mir gesehen hatte fing ich sofort an all seine persönlichen Sachen aus meinen Wegen zu räumen um es konkret verinnerlichen zu können das er nie wieder nach Hause kommen würde. Ja, wenige Tage nach seinem Tod löschte ich seine Nummer von meinem Handy und von meiner Email und Skype Kontaktliste um nicht immer wieder damit konfrontiert zu sein das er mich nie wieder anrufen würde.


    Liebe Kisa, ich weiß all Das klingt so als ob ich es kaum erwarten konnte ihn aus meinem Leben und meinen Gedanken zu löschen, aber ich tat es nur um auf sehr konkrete Weise es zu verinnerlichen was geschehen war. Manch Einer kritisierte mich hart dafür das mein Mann "nur" eine stille anonyme Urnenbestattung bekam, aber heute bin ich froh das er sich Das gewünscht hatte da ich eben absolut keine Friedhofsgängerin bin.
    Für mich liegen da unter der Erde nur die Überreste seiner Hülle, und wenn ich ihm nahe sein möchte kann ich das viel besser indem ich in un-
    seren Garten gehe den er so geliebt hatte. Oder ich rufe Fotos von ihm auf meinem PC ab, dabei ganz intensiv an ihn denkend.


    Fragst Du mich bist Du kein Fall für einen Therapeuten denn ich bin mir sicher das sich all die Dinge die Dich nun so bedrücken sich geben werden wenn Du beschließt mit Dir selber geduldig zu sein. Wenn Du es verinnerlichen könntest das Deine Flashbacks nicht der Anfang von Wahnsinn sind sondern einfach nur Teil Deiner sehr tiefen Trauer.


    Ich wünsche Dir viel viel Kraft und Zuversicht dies zu erkennen,


    Hanna

    Liebe Marsue, und liebe Jutta,


    sag ich doch .... sollte mein Mann irgendwo mich beobachtend herum schwirren vermute ich der er deutlich mehr daran Freude haben würde wenn es bei mir nie langweilig und/oder triste ist. Wenn er was zum Lachen hat über meine kleinen und größeren Misgeschicke in meinem neuen Alltag. Wenn er manchmal was zum Staunen hat weil ich was geschafft habe was er mir zu Lebzeiten nie zugetraut hätte.


    Ja, liebe Marsue, Du hast so unendlich recht wenn Du sagst das ein Jeder von uns seines eigenen Glückes Schmied ist. Unsere Mitmenschen können uns Ratschläge erteilen, hier und da eine helfende Hand ausstrecken oder 'mal liebevoll einen Arm um unsere Schultern legen. Und dennoch liegt es immer wieder in unserer eigenen Hand wie wir nun unser alleinstehendes Leben gestalten. In welche Richtung unsere Gedanken und unsere Entscheidungen gehen.


    Und was die Gefühle betrifft hast Du auch so sehr recht. Wenn ich heute wieder recht gut nach Vorne gucken kann ist es vermutlich weil ich von Anfang an all meine Emotionen sehr intensiv gelebt habe. Viele von Euch werden sich vielleicht noch erinnern wie irre wütend ich am Anfang über meinen Mann war. Wie dann die riesigen Enttäuschungen an mir gezehrt haben. So schmerzlich Das damals war, so heilend muß es auch ge-
    wesen sein all diese negativen Gefühle rausbrüllen und rausheulen zu dürfen. Ja, und nun bestehen nur noch eine immer mehr hintergründig wer-
    dende Trauer, eine Akzeptanz das er nie wieder kommen wird und ich nun mein Leben mit mir selber auszumachen habe. Nach dem Motto ... wenn ich nicht auf mich achte, mir ein gutes Leben einrichte und wieder Freude daran empfinde wird es Keiner für mich tuen. Und von alleine wird auch Nichts werden.


    Liebe Marsue, genau wie Du wünsche ich diese Erkenntnisse allen anderen Trauernden mit ganzem Herzen, denn meines Erachtens muß man noch lange nicht aufhöhren um einen geliebten Menschen zu trauern blos weil man in ein ausgefülltes eigenes Leben zurück gefunden hat.


    Euch liebe Grüße und einen guten Start in die neue Woche,


    Hanna

    Liebe Marsue,


    auch ich möchte Dir noch ein extra großes Kraftpaket schicken für weiteres gutes Gelingen auf Deinem neuen Weg. Ja, in gewisser Weise ist es schon recht faszinierend wie sich das Leben auf unaufhaltsame Weise verändert wenn man wieder alleine da steht. Plötzlich tut und emfpinded man Dinge die man einst nie für möglich gehalten hätte und staunt oft nicht schlecht wie gut Einem das gelungen ist.


    Es höhrt sich richtig gut an das nun auch Dein Leben im Umbruch ist und dies für Dich auf positive Weise. Ich bin mir sicher das ein Jede von uns ein Lied davon singen kann wie unendlich schwer und kraftraubend jeder einzelne kleine Schritt nach Vorne ist, aber ich glaube fest daran das wir Alle eines Tages sagen werden das sich die ganze Strapaze sehr gelohnt hat. Kein Fleiß, kein Preis.


    So schließe ich Dich ganz doll ermutigend auf Deinem neune Weg weiter zu marschieren, denn die "Reise" ist ja nun für uns Alle das neue Ziel geworden.


    Dir viele liebe Grüße,


    Hanna

    Hallo Ihr Lieben,


    nun schmeiße ich mich auch 'mal in die Runde mit meiner Frage mit Bezug auf Zeichen, und vielleicht könnt Ihr mir mit einer glaubwürdigen Deutung helfen?


    Seit mein Mann verstorben ist fällt mir immer wieder auf wie sehr gewisse Zahlen und Daten angefangen haben irgendwie eine Rolle zu spielen. Zum Beispiel dominierte in seinem Leben scheinbar die 3. Er wechselte den Arbeitsgeber dreimal in seinem Leben, ich war seine 3. Ehefrau, und am 23. Juni verstarb er um 03:30. Was mich betrifft scheint die 27 eine wichtige Zahl zu sein, denn als ich noch ein junges Ding war spielte ich gelegentlich Roulette und gewann immer wieder mit der roten 27. Ich war gerade erst 27 Jahre alt geworden als ich meinen Mann kennen lernte, der seinen Geburstag unter selbiger Ziffer feierte und die später unser Hochzeitstag wurde. Und letzten Dienstag - auch wieder ein 27. hatte ich den Termin bei dem Anwalt der so sehr Vieles entscheiden sollte. Um meine Geschichte nun noch aufzurunden staunte ich nicht schlecht das ich bald meine große Reise genau an einem 23. antreten werde, der nun der Todestag meines Mannes ist. Will Nichts gesagt haben, aber irgendwie finde ich die starke verbindung zwischen diesen wenigen Zahlen doch schon recht kurios.


    Was haltet Ihr davon, wenn man bedenkt das ich und Zahlen noch nie eine innige Freundschaft hatten und wo der Umgang mit ihnen mir schon von Kindheit auf oft genug das Leben unendlich schwer gemacht haben?


    Euch viele liebe Grüße und ein angenehmes restliches Wochenende,


    Hanna

    Liebe Amitola,


    ehe ich noch ein wenig malen gehe ehe der Magen anfängt tüchtig zu knurren müssen ein paar Zeilen an Dich drin sein. Ja, auch hier ein sehr ge-
    nüßlich produktiver Tag draußen in der herrlich durftenden Natur bei unglaublich mildem und sonnigem Wetter. Dann kurz für das Wochenende einkaufen gegangen, wo ich erneut einen kleinen Schritt in mein nun alleinstehendes Leben machte.


    Ja, lache nur, aber heute wurde ich zum Kürbis konvertiert! Und dies einzig und alleine nur weil ich heute die Zeit und Gelassenheit hatte 'mal was für mich völlig neues auszuprobieren anstatt wieder nur wie so unendlich oft in meiner Vergangenheit durch die Gegend rasend. In meinem nahe gelegenem Supermarkt war eine Dame die neue Produkte mit einem von ihr gekochtem Gericht promovierte, und dabei waren in der Pfanne ge-
    dünstete Kürbisscheiben, die nun auf meinem Probiertellerchen gelandet waren. Erst haderte ich ein wenig damit aber nach dann war es purer Genuß auf einen Biss. Der Grund warum man mich bis heute mit Kürbis über alle Berge jagen konnte, hatte etwas mit einem Kindheitserlebnis zu tun.


    Als Grundschulkind war ich nach Hause gekommen blos um von den Nachbarn begrüßt zu werden weil meine Eltern plötzlich beide aus dem Haus mußten. So verweilte ich nebenan und bekam auch prompt einen warmen Teller Suppe vor die Nase gesetzt - süßsaure Kürbissuppe! Da ich so erzogen war immer Alles dankbar uns stillschweigend anzunehmen würgte ich das Zeugs runter obwohl es mir überhaupt nicht schmeckte. Ja, und kaum war ich fertig mit meinem Teller hohlten mich meine Eltern auch schon ab. Liebe Amitola, kaum war unsere Wohnungstür aufgeschlos-
    sen rannte ich ins Badezimmer und konnte nicht mehr aufhöhren zu kotzen. Seit dem Tag - bis heute - waren Kürbis und ich die größten Feinde.
    Eigendlich sehr schade nachdem ich heute entdeckt habe wie sehr lecker er schmecken kann. Du hast es erraten, ich tauschte mich dann noch mit der netten Dame aus um herauszufinden wie sie dieses leckere Gericht gekocht hat - denn da waren noch gefüllte Ravioli und angemachter Rucola Salat dabei - ehe sämtliche Zutaten in meinen Einkaufswagen wanderten.


    Was das Thema Einzelkind betrifft kann ich dazu sagen das ich es als solches gewiß nicht einfach hatte. Noch weniger dank dem enormen Altersunterschied meiner Eltern von knapp 35 Jahren. Als ich noch klein war wünschte ich mir Nichts sehentlicheres als ein Geschwisterchen. So sehr das man meiner Mutter oft genug zu ihrer Schwangerschaft gratulierte weil ich wieder einmal herum erzählt hatte das Nachwuchs unter-
    wegs war! Erst später erfuhr ich das meine Eltern versucht hatten ein zweites Kind zu adoptieren wo sie nun schon mich als Eigenanbau hatten.
    Dies scheiterte jedoch weil damals die Gesetze noch anders waren und man meinte mein Vater wäre zu alt gewesen um ein guter Vater zu sein.
    Eigendlich echt bescheuert, denn er hatte einen gutbezahlten Beruf der uns ein gutes Leben ermöglichte, und ehe er starb war ich schon verheiratet.


    Was mir das Leben als Einzelkind so schwer machte war das sich Alles auf mich alleine fokusierte was Erwartungen und Leistung betraf. Mein Vater hatte seine Vorstellungen was aus mir werden sollte, und meine Mutter - die ja so sehr viel jünger war - völlig Andere. Und wenn bei uns richtig dicke Luft herrschte hatte ich niemanden mit dem ich sie teilen konnte. Umso weniger ich die Erwartungen meiner Eltern erfüllte um so schwerer hatten wir es miteinander weil ich einfach nicht daran interessiert war eine bombige Karriere zu machen, und eben auch kein Supertalent war wie es von mir erwünscht wurde. Ja, für mich war schon immer der Beruf etwas was man haben muß um sich damit seine Existenz zu finanzieren, aber er war nie mein vorrangiger Lebensinhalt. Folgedessen war es mir stehts wichtiger daß das was ich machte mir Freude bereitete auch wenn es oft sehr schlecht bezahlt wurde und ich mich mit meinem Gehalt "nur" über Wasser halten konnte.


    Betrachte ich das Thema "Verantwortung" als Einzelkind, kann ich Dir da nur recht geben liebe Amitola, denn nun ist meine Mutter wieder allein-
    stehend, ist in einem Alter wo ihr Vieles immer schwerer fällt und dreimal darfst Du raten auf wen sie nun schaut wenn sie an die Zeiten denkt wo sie Pflegefall sein könnte. Und dreimal darfst Du raten wer sich um sie kümmern wird sollte sich ihr Leben so entwickeln, da sie ja sonst niemanden hätte. Nicht umsonst sprach sie mich neulich auf das Thema Patientenverfügung an.


    Eben auch ein Los was ein Einzelkind zieht egal wie gut oder schlecht das Verhältnis mit den Eltern ist. Fragst Du mich glaube ich das die Kinder die von ihren Eltern total verhätschelt werden weil sie ein Einzelstück sind eher eine große Ausnahme sind. Die meisten von uns haben die ganze Masse der Träume und Vorstellungen unserer Eltern alleine zu tragen, müssen immer wieder hart kämpfen um ihre eigenen Ideen von Zu-
    kunftsplanung durchzusetzen, und am Ende sind wir es auch die für den letzten Weg der Eltern Verantwortung tragen müssen - ganz egal wie unser eigenes Leben sich bis dahin entwickelt hat, und ganz unabhängig von unserer eigenen Situation.


    Allerdings sehe ich als Einzelkind auch einen großen Vorteil in meiner Situation weil es nie Jemanden gab mit dem man mich ständig hätte ver-
    gleichen können, mit dem ich nicht Alles teilen mußte oder wegen Dem ich ständig den Kürzeren zog. Nicht zu vergessen das mir meine Eltern vielleicht auch nur Vieles ermöglichen konnten weil sie nicht selbiges für ein weiteres Kind hätten liefern müssen. So denke ich das sich unter dem Strich dann letztlich doch die Vorteile und Nachteile eines Einzelkindes ausgleichen und ich wirklich keinen Grund habe es großartig zu bedauern das ich ohne Geschwister aufgewachsen bin.


    In diesem Sinne macht nun das Einzelstück 'mal wieder Schluß und wünscht Dir noch einen schönen gemütlichen Abend nach all dem munteren heutigem Schaffen.


    Sei dicke gedrückt,


    Hanna

    Liebe Jutta,


    herzlichst willkommen zurück! So eine kleine Auszeit hat doch was schönes nicht war? Damit meine ich die Zeit in der man eine Pause vom üblichen Alltag und all dem was er mit sich bringt machen kann.


    Und weil man es nicht gewöhnt ist kann ich es gut verstehen das es Dich völlig platt gemacht hat. Ich habe mir meinen neuen und nun sehr anderen Alltag so eingerichtet das ich wärend der Woche so viel erledige und am Haus arbeite wie geht, um dann an einem Tag wo nichts Wichtiges ansteht einfach nur die Flügel hängen zu lassen - im Zusatz zum Wochenende. Das sind dann Tage wo ich es mehr oder weniger so mache wie Du in Wien, bzw. etwas Kultur - wenn es sich ergibt - etwas herum bummeln, ein bisschen shopping und auswärts essen. Eben das volle Kontrastprogramm zum Üblichen, weil es gut hilft den Kopf wieder frei zu bekommen von all Dem was sich so angesammelt hat. Wenn sie Zeit hat treffe ich mich mit meiner Mutter und das ist auch etwas was ich nun sehr genieße wo wir es über so unendlich viele Jahre nicht mit einander einfach hatten.


    Dennoch merke ich auch immer wieder das obwohl Berlin eine echt tolle und herrlich quirlig-bunte Stadt ist, sie mich auch wiederum meist sehr anstrengt. Oft dauert es nicht lange bis mir vielen Menschen um mich herum zu viel werden, und ich mich völlig überladen fühle von all den Ein-
    drücken, Angeboten und der großen Vielfältigkeit von Allem. Allerdings hat das auch wieder sein Gutes,denn dadurch merke ich immer wieder wie schön es sich anfühlt in einer Gegend zu wohnen wo sich Fuchs und Igel gute Nacht sagen. Finde dann die schöne Ruhe um mich herum dop-
    pelt so genüßlich nach dem ganzen Trubel der Großstadt.


    Nun hat das Wochenende angefangen und da ist gemächliches Wuseln angesagt nach einem gestrigem Ausflug in die Stadt. Liebe Jutta, was nun in meinem neuen Leben sich so sehr verändernt hat ist meine Zeit-und Arbeitseinteilung, und ich gestehe das ich diese beiden Dinge sehr genieße. Natürlich vermisse ich meinen Mann, aber nach so langer Zeit wo mein Lebensrythmus sich nur noch um sein Wohlbefinden drehte, und all die Dinge die ich gerne gemacht hätte immer wieder auf der Strecke blieben, genieße ich es nun sehr Alles ruhiger und gelassener angehen zu können. Das ist mir gerade vorgestern sehr bewußt geworden als ich zu meiner Mutter ging um ihr ihre kleine Küche zu renovieren. Konnte mir dafür Zeit nehmen und mit ihr nach geschaffter Arbeit noch essen zu gehen war auch kein Problem mehr. Ja, es fühlte sich unendlich gut an nicht ständig auf die Uhr schielen zu müssen um rechtzeitig wieder zuhause zu sein damit Mann versorgt war. Nicht zu vergessen die Freiheit am nächsten Morgen etwas ausschlafen zu können da es am Ende mit meiner Mutter recht spät geworden war.


    So, meine Liebe, nun werde ich 'mal wieder Schluß machen um zu gucken was ich dem heutigem Tag für schöne Dinge abgewinnen kann. Im-
    merhin läd das schöne Wetter ein um etwas im Garten zu wuseln, und die restlichen Dinge zu erledigen um ihn komplett winterfest zu bekom-
    men.


    Sei dicke gedrückt,


    Hanna

    Liebste Sandra,


    freut mich das Amitola und ich ein wenig Farbe in Dein Leben bringen, und es Dir gut tut unsere Postings zu lesen. Kann übrigens auch sehr selbiges über die Deinigen sagen.


    Vielleicht fühlst Du Dich ein bisschen besser wenn ich Dir sage das inzwischen meine inneren Schweinehunde und ich fast schon ein echtes Liebespärchen geworden sind wenn es darum geht den Allerwertesten aus dem Bett zu kicken. Sie haben den Kampf gegen mich aufgegeben als ich kurz nach seinem Tod beschloß ihnen einen Kompromiss anzubieten, bzw. wärend der Woche dürfen sie mich in gnadenloser Zusammenarbeit mit dem Wecker quälen wenn ich am Wochenende vor mich hingammeln darf wenn mir danach ist. Funktioniert nicht immer, aber meistens.


    Liebe Sandra, das mag komisch klingen, aber da ich schon lange nicht mehr berufstätig bin (eine ellenlange Geschichte für sich) beschloß ich gleich nach seinem Tod mich mit einem durchgeplantem Alltag zu bestücken. Aus Angst in einen sehr tiefen Sumpf abzurutschen wo doch gerade die Welt die ich so gut kannte völlig zusammen gekracht war. Bis zu seiner Bestattung hatte ich jede Menge zu tun wofür ich jeden Morgen zu einer "gesunden" Zeit aufstehen mußte, aber danach war ich mir sehr alleine überlassen. Eine sehr große Verführung in Verwahrlosung zu versinken da es ja kaum Jemand um mich herum gab dem Das aufgefallen wäre. Zum Glück hatte ich das schon vor seinem Tod befürchtet, und damit war der Plan einer Komplettrenovierung des Hauses gebohren.


    Ja, meine liebe Sandra, den ganzen crap mit England hätte ich nicht unbedingt auch noch haben müssen, aber er ist nun 'mal da. Ich tröste mich immer wieder an dem Gedanken das ich da schon viel härter gesottenes bewältigt habe, denn letztlich geht es hier nicht mehr um die Lebenser-
    haltung eines Menschens sondern nur Papierkram. Meiner Meinung nach zwei sehr verschiedene Kaliber, wo für mich das zweite deutlich weniger Gewicht hat als das Erste.


    Nun steht das Wochenende vor der Tür und da kannst Du sicher sein das ich wärend dieser Zeit keinen Wecker stellen werde, mir die Finger an irgend welchen Briefen wundschreiben oder Rechnungen begleichen werde. Für mich ist das Wochenende dazu da die Seele baumeln zu lassen, nur die Dinge zu tun worauf ich wirklich Lust habe und alles Andere liegen zu lassen. Der Montag wird schnell genug wieder kommen, und dann wird es auch wieder genug zu tun geben wofür ich meinen Hintern aus den Federn schmeißen muß damit der Boden unter den Füßen weiterhin schön solide bleibt.


    Liebste Sandra, ein Alltagsrythmus den ich Dir sehr empfehlen kann, da ich ihn als sehr guten Kompromiss zwschen Verpflichtungen und Faultier-
    Syndrom als sehr gut funktionierend entdeckt habe.


    Sei liebevollst gedrückt und genieße Dein Wochenende so gut Du kannst,


    Hanna

    Liebe Angie and liebe Sandra,


    wenn Ihr wüßtet wie sehr Ihr Beide mir mit Euren Postings heute Abend aus der Seele gesprochen habt. Ja, Sandra, auch bei mir war der Reise-
    pass abgelaufen weil ich nicht die Zeit hatte mir einen Neuen auszustellen hatte Dank der intensiven Pflege meines Mannes. Ehrlich gesagt hatte ich es zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr eilig da ich mir eh nicht wirklich vorstellen konnte jeh noch einmal zu verreisen.


    Als ich den dann nach seinem Tod beantragte ziepte es erst tüchtig im Herzen, weil der Neue keine der bunten Visastempel unserer gemeinsamen Reisen beinhalten würde. Dann jedoch beschlöß ich auch diese kleine unscheinbare Sache als Teil meines Neuanfanges anzuerkennen. Nach dem Motto ... neues eigenes Leben, eigene Reisen, eigene Eindrücke, eigene Ziele.


    Wie Du es geschrieben hast meine liebe Sandra .... auch mein Mann würde mir die selbe Frage stellen wie Dein Rob wenn er sehen würde das ich all Das was wir uns gemeinsam aufgebaut hatten und mein Leben wegschmeißen würde - wo er nicht die Wahl hatte. Ja, und besonders an dunklen Tagen wo ich nur noch jammern könnte mache ich mir heutzutage dann immer sehr bewußt wie kostbar Alles ist was ich habe. Dann schrumpfen meine "Problemchen" oft um so manche Größenordnungen.


    Ich weiß nicht ob es Euch auch so geht, aber oft hilft es mir auch etwas aktiv zu tun was sehr konkret mit meinem nun alleinstehendem Hier und Heute betrifft. Habe mir heute eine adequate Reisetasche gekauft um sie als meinen Notfallkoffer einzurichten falls ich wieder einmal aus irgend welchen Gründen plötzlich ins Krankenhaus muß. Mein Alter wurde von mir als Wäsche-und Allerleitransporter für das Hospiz umrangiert, und seit dem Tod meines Mannes enthält er immer noch seine nach ihm noch riechenden Sachen. Ich weiß das der Tag kommen wird wo ich ihn in Angriff nehmen werde, aber habe beschlossen mich deshalb nicht unter Druck zu setzten. Weil ich auch weiß das irgendwann der Tag kommen wird wo es sich als richtig anfühlen wird. Dennoch bin ich ja nun völlig auf mich alleine gestellt, und so mußte eben eine neue Reisetasche her-
    halten für den Fall aller Fälle.


    Die zweite Akton des heutigen Tages war das ich mir ein Tablet gekauft habe um wärend meiner Reise weiterhin mit meiner Welt zuhause ver-
    bunden zu bleiben und um wärend dieser recht langen Zeit nicht den finanziellen Überblick zu verliehren. So werde ich nun dieses Wochenende meine "Freude" haben das Ding zu programmieren und kennen zu lernen. Hatte versucht das Tablet meines Mannes zu de-tunen, aber da Alles Password gesichert ist habe ich beschlossen mir ein eigenes zuzulegen - was mich auch nicht immer wieder auf schmerzliche Weise an ihn er-
    innern würde wenn unterwegs. Besonders das Selfie was er wenige Stunden vor seinem Tod von sich selber machte. Bringe es nicht fertig es zu löschen, möchte aber eben nicht von meiner heimischen Welt abgenabelt sein wenn unterwegs, nachdem meine Mutter mir sagte das es €7 pro 15 Minuten auf dem Schiff im Internet Cafe kostet.


    Ja, wie Ihr seht ist mein Leben nun auch alles Andere als einfach, aber genau wie Ihr stelle auch ich mich täglich meinen Herausforderungen. Teils weil mein Mann es so gewollt hätte, teils mir selber zu liebe wo ich doch Nichts dafür konnte das er viel zu früh gegangen ist.


    Meine liebe Angie und Sandra, Ihr macht Alles goldrichtig und auch wenn Ihr in manchen Dingen heute nicht den Sinn sehen könntet bin ich mir sicher das auch diese Tage kommen werden wo man das Eine oder Andere einfach nur aus Eigenliebe tut. Schon 'mal darüber nachgedacht? Wenn wir uns nicht mit ganzem Herzen selber lieben, wer würde es sonst tuen, wo unsere LIeblingsmenschen gegangen sind?


    Euch ein gutes Wochenende und mindestens etwas Entspannung und innere Ruhe,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    ja, Du hast recht das aus diesem Thread ein wunderbarer Treffpunkt für buntes Allerlei des Alltages geworden ist. Hat fast schon ein bisschen etwas von einer uns eigenen Stammkneipe wo ein Jede von uns ihren festen Platz gefunden hat.


    Ich wette das Du trotz jeder Menge Traurigkeit und Erinnerungen auch eine Menge Spaß an Deinem heutigem Schaffen hast, denn für mich haben fast immer kreatives Tuen etwas therapeutisches gehabt. Man kann dabei wunderbar die Gedanken kreisen lassen wärend man mit seinen Händes was Neues entstehen läßt. Dies besonders wenn man aus etwas Altem was Neues macht. Anbei gesagt, Eines meiner vielen Hobbies, da ich kein Fan davon bin ständig neues und schon fertigs zu kaufen weil diese Dinge meist zwar schick sind aber keine "Seele" haben.


    Und dennoch habe ich für heute beschlossen mir einen schönen verbummelten Nachmittag zu gönnen, nachdem der ganze erste Teil meines Tages drauf gegangen war mit Rechnungen begleichen und dringendem Papierkram zu bewältigen. So denke ich das nun eine kleine Belohnung drin sein müßte wo ich doch nur so ungern am Wochenede in die Stadt gehe da sie mir dann viel zu vollgestopft mit Menschen ist, die Geschäfte richtig miefig sind, und die Schlangen an den Kassen oft endlos lang sind.


    Abgesehen davon verbringe ich meine Wochenende lieber gemütlich zuhause weil ich dann die Zeit und Ruhe habe mich an größere Projekte zu wagen - wissend das mich Nichts und Niemand unterbrechen würde wenn ich erst einmal losgelegt habe.


    In diesem Sinne, meine liebe Amitola, wüsche ich Dir munteres Schaffen, viel viel Spaß - und vor Allem jede Menge Erfolg - daran.


    Dir einen dicken Drücker,


    Hanna
    ... und weg isse

    Liebe Christine,


    Du hättest mit Deinen Zeilen dem Nagel nicht besser auf den Kopf treffen können. Ich habe meine Reise nicht nur aus Angst vor einem ersen Weihnachten und Silvester ohne meinen Mann gebucht, sondern weil mich dieses nun zu Ende gehende Jahr so unendlich viele Kräfte gekostet hat. Sicherlich könnte ich ebenso "Urlaub" zuhause machen, aber ich bezweifle sehr das ich da die so unendlich notwendige Ruhe bekommen würde vom Alltag und all Dem was er mit sich bringt. Weißt Du, ich habe dieses Jahr für so unendlich viele Dinge grade stehen müssen, hatte ständig Entscheidungen zu treffen und allmögliches zu bewältigen das ich mir sich bin das es mir undendlich gut tun wird für eine Zeit alle Verant-
    wortungen Anderen zu überlassen.


    Ich denke es wird auch Angie enorm gut tuen für eine Weile an Anderes denken zu können als nur an ihre Trauer and an all Das was auch ihr nun völlig veränderter Alltag mit sich bringt. Es wird uns Beiden sehr gut tun neue Eindrücke zu gewinnen, Tapetenwechsel zu machen und einfach 'mal nur die Seele baumeln zu lassen. Ich gestehe das es genau das Letztere ist worauf ich mich schon so sehr freue, bzw. das Wissen das ich mich für eine Zeit nur einzig und alleine um mein eigenes Wohlergehen kümmern kann - egal ob es bedeutet 'mal nicht den Wecker zu stellen, den ganzen Tag auf der Sonnenliege verdösen und einfach nur eine gefühlte Ewigkeit das Treiben der Wellen beobachtend. Den Kopf 'mal auf komplet-
    te Leere schalten, oder Neues auszuporbieren, denn Teil meines Reiseprogrammes sind auch sehr viele kleine Kurse die an Bord angeboten werden. Auch freue ich mich auf eine Zeit wo ich frei entscheiden kann ob ich den Tag in meiner Kabine verdümpel oder mich unter lauter Menschen begebe die Nichts mit meiner Vergangenheit und heutigen Situation etwas zu tun haben. Nenne es lauter kleine Schritte zurück ins Leben was nicht immer nur von Traurigkeit, Verantwortungen und Pflichten gesteuert ist.


    Vermutlich ist mir diese Reise auch ein so sehr großes Bedürfnis weil ich für so sehr lange rund um die Uhr für das Wohlbefinden meines Mannes zuständig war und das Meinige für ebenso lange Zeit völlig auf der Strecke blieb. Mit etwas Glück wird Angie es auch für sich entdecken können wie genußvoll es sein kann für eine Zeit 'mal nur an ihre eigenen Bedürfnisse zu denken und in ihrem Urlaub neue Kraft tanken zu können.


    Liebe Christine, abgesehen von all Dem habe ich mich schon immer recht schwer mit Weihnachten getan weil ich in diesem Fest stehts so viel Verlogenheit gesehen habe. Oft hat es mich sehr beschäftigt wie wenig letztlich an die Menschen gedacht wird die alleine und/oder in Not sind. An Menschen die schwer krank sind, oder wie wir alle in diesem Forum ihren Lieblingsmenschen verlohren haben. Habe so manches Mal diese fast schon hysterische Überfreude auf das "Fest der Liebe" eine richtige Wut gehabt, wo es für die Meisten doch nur darum geht sich die Plauze randvoll zu futtern und so viel Geld wie möglich auszugeben um "dabei" zu sein.


    Dir einen wunderschönen restlichen Tag und alles Liebe dazu,


    Hanna