Beiträge von Hanna63

    Liebe Petra,


    wenn ich nun so über Deine letzten Zeilen nachdenke kann ich Dir letztlich nur recht geben das der Tod Deines Kindes ein anderes Loch hinter-
    lassen hat als der Tod eines Partners. Dennoch möchte ich gerne hinzufügen - hoffend das Du mich richtig verstehts - das meiner Meinung nach KEIN Mensch ersetzbar ist, egal ob Partner, Elternteil, beste Freundin oder wie in Deinem Fall Dein Kind. Weil ein Jeder von uns eben auf seine Art und Weise einmalig ist. Hier vielleicht ein klitzekleiner Trost für Dich ... auch wenn Du und ich eines Tages gehen werden, wird man weder Dich noch mich jeh ersetzen können.


    Und was die Ersetzbarkeit eines Partners betrifft denke ich daß das leider ein sehr verbreiteter Glaube ist, der aber oft nur wenig mit der Realität der Dinge zu tun hat. Dies weil recht Viele von uns sich nach ihrem Verlust als völlig beziehungsunfähig wieder finden. Nicht unbedingt weil wir Alle hoffen den verlohrenen Partner 1:1 in einem anderen Menschen wieder zu finden, sondern weil wir uns durch die Trauer so sehr verändert haben das in unserem neuen Leben oft gar kein Platz mehr für Zweisamkeit besteht. Nicht zu vergessen die Angst sich erneut auf einen Partner einzulassen um ihn plötzlich auch zu verliehren. Auch nicht zu unterschätzen das Viele von uns plötzlich an einem Zeitpunkt des Lebens wieder alleine sind wo die meisten möglichen Partner entweder zu viel Altballast mit sich herum schleppen, potentielle Pflegefälle oder festgefahrene Junggesellen die genauso beziehungsunfähig sind.


    Sicherlich eine sehr andere Unersetzbarkeit als der VErlust des Kindes wegen Suizid, aber ebenso Eine unter der sehr Viele von uns sehr leiden, wo es doch so schön wäre mit einem lieben Menschen durch das Leben gehen zu können.


    Auch ich wünsche Dir viel viel Kaft und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebste Petra,


    auch wenn ich Dir nicht regelmäßig schreibe lese ich Dich dennoch recht oft, und heute Nacht mußte ich sehr stark an Dich denken Dank eines Filmes den ich im TV sah mit dem Titel " Der letzte schöne Tag". Ein Film der einer jungen Frau gewidmet war die in den Augen unserer Gesell-
    schaft Alles hatte ... liebevollen Eheman, zwei bezaubernde Kinder, schönes Haus, tollen Beruf - und die sich dennoch das Leben nahm. Daher der ganze Film auch denen gewidmet die mit diesem Trauma umgehen mußten, bzw. der Frage warum, wer hatte Schuld, hätte es sich verhindern lassen. Nebenher der ganze Wahnsinn eines normalen Alltags.


    Bei Dir Dein Beruf, Deine Tochter, Deine Tiere und nun Deine Krankheit. Auch wenn es Dir gesundheitlich besser gehen mag, würde ich mich freuen wenn Du es nicht schleifen lassen würdest was das Herausfinden der Ursache des Ganzens betrifft, denn wenn es möglicherweise "nur" ein Gallenstein ist sollte dieser baldmöglichst entfernt werden ehe er deutlich größere Schäden anrichten kann. Liebe Petra, was sind schon einige Tage oder gar Wochen im Krankenhaus gegen ein langes gesundes Leben?


    Was die Trauer betrifft vermute ich das ein Jeder von uns Betroffenen glaubt das die eigene die Größte, Schmerzlichste und Unüberwindbarste ist, wenn wir nicht gerade zu Denen gehöhren die sie verdrängen. Egal ob Suizid, Unfall oder tödlich verlaufende Krankheit denke ich das der Herz-
    schmerz letztlich gleich ist - bei manchen intensiver als bei Anderen. Aber dennoch ein riesiges, schweres Paket was wir Alle herum schleppen und zu verarbeiten haben. Unter dem Strich denke ich das der Tod für uns Alle gleich gnadenlos ist wenn er sich manifestiert. Er uns Allen aus selbige Weise den Boden unter den Füßen weg zieht und uns dazu zwingt unser Leben völlig neu einrichten zu müssen. Und wo im Forum oft Lieder von Queen zitiert werden möchte ich Dir und vielen Anderen das von Unheilig widmen mit dem Titel "Leben".


    Was ich besonders toll an diesem Lied finde ist das es eine Hymne an den Neuanfang ist. Eine Ermahnung daran das unsere Verstorbenen uns das gute und schöne Leben gönnen was sie selber nicht haben durften - was immer auch für Gründen.


    Und ehe ich schließe, wenn ich zu dieser verrückten Zeit noch wach bin ist es weil mich nach jeder Menge Wut auf all Das was mein Mann mir hinterließ etwas Ruhe eingetreten ist und nun eine sehr große Traurigkeit eingesetzt hat, über all Das was wir hätten haben können wenn er ein bisschen mehr Ehrlichkeit und Liebe in seinem Herzen gehabt hätte. Liebe Petra, auch ich tue mich nun sehr schwer mit dem loslassen und den final cut machen. Mein Mann mag mich bitter enttäuscht haben, aber dennoch vermisse ich nun den Menschen mit dem es sich gut ein Gläschen Wein am Ende des Tages genießen ließ wärend man über die Geschehnisse des Alltages entweder lachte oder gemeinsam fluchte.


    Liebe Petra, vielleicht empfindest Du es wie ich ... Gottlob das es dieses Forum gibt wo man seinen wahren Gedanken freien Lauf lassen kann ohne be/verurteilt zu werden wo wir doch Alle mehr oder weniger im selben Boot sitzen obwohl ein Jeder von uns auf andere Weise mit dem Tod konfrontiert wurde.


    Ich wünsche Dir weiterhin viel viel Kraft auf Deinem Weg und vor Allem auf das sich Dein gesundheitliches Problem recht bald lösen wird. Und vielleicht drückst Du mir Deine Daumen auf das ich vor einem Einbruch verschont bleibe wo Jemand schon auf meinem Grundstück gesichtet wrude und wenig später das Haus eines Nachbars "Besuch" bekam. Und dies am helle lichtem Tag.


    Dir alles Liebe dieser Welt,


    Hanna

    Liebe Amitola,


    damit Du nicht so alleine mit Deinem wirklich guten und interressantem Gedankensanstoß stehts habe ich beschlossen Dir dazu ein paar Zeilen zu schreiben.


    Ich gebe zu das ich mit Deinem Meditationsweg und jeder Menge Shanti, Shanti nicht viel anfangen kann, aber dennoch respektiere ich Dich sehr dafür weil Du für Dich einen guten Weg im Leben gefunden hast der Niemandem schadet und Dir enorm hilft Dein Leben gut zu meistern. Du kennst meine völlig irre und verdrehte Geschichte, aber - passend zu Deinem Posting - anstatt an ihr zu zerbrechen beschloß ich den Tod meines Mannes als meine Chance für einen kompletten Neuanfang zu betrachten. Ja, um so mehr Enttäuschungen auf mich hinzu kamen, um so fester beschloß ich mich nicht von seiner Vergangenheit kaputt machen zu lassen. Vielleicht erinnerst Du Dich daran wie unendlich wütend ich auf ihn war als er verstarb, und anhand all der sehr bitteren Entdeckungen die ich gleich nach seinem Tod gemacht hatte einfach nicht trauern konnte. Ja, ich war einfach viel zu wütend auf ihn, zu verletzt und enttäuscht.


    Und jetzt wo endlich ein bisschen Ruhe am einkehren ist merke ich das der Großteil meiner einstigen Wut verraucht ist, und erneute üble Üer-
    raschungen mich nicht mehr so umhauen weil ich sie deutlich besser zu seiner Vergangenheit einordnen kann. Und weil ich nun mehr und mehr mit meine neuen Leben beschäftigt bin anstatt ständig über das Vergangene herum zu grübeln. Ja, es ist ein schönes Gefühl die Freiheit zu haben komplett neue Wege gehen zu können, und dabei mich selber völlig neu als Individuum kennen zu lernen wo ich so lange Teil von einem anderen Menschen und dessen Leben war. Und darin sehe ich eben das der Tod und das Ende einer Phase des Lebens nicht das Ende von Allem sein muß - sondern eben DIE Chance ist Alles neu zu entdecken, gestalten und genießen.


    Dir liebe Grüße,


    Hanna

    Liebe Salome,


    wieder einmal muß ich Dir in so Vielem recht geben, und finde es echt toll das Du ab und zu noch 'mal vorbei schaust um Anderen Mut zu machen.


    Vor Allem gebe ich Dir sehr recht das die Entgültigkeit Einen zweifellos verändert und Einen trotz allem Leid enorm bereichern kann als Mensch. Und wie ich immer wieder zwischen Deinen Zeilen lese verliert man auch durch sie jede Menge alte Ängst gerade weil man so vieles plötzlich alleine meistern mußte. Nach dem Motto ... da habe ich schon schlimmeres überstanden.


    Gestern waren es genau 4 Monate seit mein Mann gegangen ist, und nicht schlecht habe ich gestaunt was und wieviel ich von den Dingen seit dem gemeistert habe die ich mir einst nie zugetraut hätte. Nachdem er gegangen war herrschten in mir nur noch Wut, Verständnislosikeit und bitterste Enttäuschungen Dank dem großen Chaos den er mir auf ziemlich allen Gebieten hinterlassen hatte, aber jetzt wo langsam ein wenig Ruhe dabei ist einzukehren, merke ich nun oft genug wie sich eine tiefe Traurigkeit in mir breit macht sobald ich bewußt inne halte. Dennoch merke ich aber auch das ich heute definitiv anders damit umgehe als wenn es das ganze Chaos nach seinem Tod nicht gegeben hätte und "nur" die große Trauer da gewesen wäre. Vermutlich weil ich gleich nach seinem Tod so unendlich viel alleine zu bewältigen hatte setzte recht schnell ein neuer Alltag mit straffem Programm ein der jedigliche Trauer irgendwie immer wieder auf das Neue überschattete.


    Und ehe ich mich wohl versah hatte mein eigenes neues Leben begonnen in dem es auf einmal nur noch mich gab. So ist mein heutiges trauern meist ein deutlich bewußteres aber auch selbstgesteuertes was mich meist erwischt wenn ich geziehlt an ihn denke oder mich etwas an ihn und die gemeinsamen Erlebnisse des nun vergehenden Jahres erinnert. Aber wie Du es beschrieben hast, diese Momente gehen auch wieder vorbei sobald mein Alltag mich wieder hat. Vielleicht weil ich auch sehr daran arbeite das mein Mann nie vergessen sein soll, er aber auch nicht mehr mein neues Leben bestimmen soll.


    Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute auf Deinem Weg und sei lieb gegrüßt,


    Hanna

    Liebe Salome,


    ich Danke Dir für Deine liebe und ausführliche Antwort, die Deinem Tatoo natürlich einen sehr nachvollziehbarem Sinn gegeben hat. Besonders gut hat mir Dein Gedankensweg das es egal ist wie man seine Trauer verarbeitet - es ist immer richtig. Denn ich sehe das genauso auch wenn es für Außenstehende manchmal sehr unverständlich und entfremdend erscheinen mag.


    Und ich finde es auch richtig gut das Du die Geschichte Deines Werdegangens schreibst, denn ich bin sicher das ich nicht die einzige Leserin Deiner Postings bin der Deine Zeilen neuen Elan und Zuversicht bringen das es ein Leben nach der Trauer geben kann was bunt, ereignisreich und genußvoll sein kann. Besonders wenn man einen recht langen und schweren Leidensweg hinter sich hat und plötzlich auf allen Gebieten von Vorne anfangen muß. Wo man vor Allem sein ganzes Leben völlig umdenken muß wo es kein "wir" und "uns" mehr gibt sondern nur noch ein "ich" und "mich".


    So bin auch ich nun gespannt wie mein Leben heute in einem Jahr aussehen wird. Was sich bis dahin geändert hat und was bis dahin Neues ent-
    standen ist, denn auch ich gehöhre wohl zu den Menschen die zwar oft sehr traurig sind - dies aber recht gut von hier und heute trennen können.


    Dir weiterhin viele viel Erfolg und Freude an all Dem was Du mit Deinem Leben noch anstellen wirst, und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebe Salome,


    gut gemacht und weiter so. Man hat ja schließlich nur das eine Leben und schade wäre es dieses zu vergeuden wo es doch so verdammt schnell aus und vorbei sein kann. Der letztere ein Gedanke den man gerne 'mal beiseite schiebt wenn es Einem entweder hundselend oder strotzglücklich geht.


    Was die Vergangenheit betrifft denke ich kann man die materiellen Dinge entsorgen, sich trainieren sie ins Hinterstübchen zu verbannen, aber letzt
    lich wird man sie nie wirklich los werden. Schließlich hat sie uns ja auf ihre Art und Weise geprägt und Das aus uns gemacht was wir heute sind. Und natürlich muß man mit ihr auch irgendwann abschließen um den Kopf wieder frei für das hier, heute und die Zukunft zu haben. Das bedeutet aber noch lange nicht das man deswegen auf immer und ewig vor all möglichen Erinnerungen geschützt ist, denn manchmal braucht es nur den Klang einer gewissen Musik, ein gewisser Geruch oder eine gewissen Situation auf das man voll von einem Dejavu erwischt ist. Nun ja, ich denke das der große Trick 17 nicht das Verdrängen und vermeintliche Vergessen sind, sondern wie man damit umgeht wenn es wieder einmal so weit ist.


    Was Dein Tatoo betrifft würde ich dazu sagen ... jedem das Seine. Vielleicht weil ich selber nicht auf Dinge stehe die sich nur schlecht wieder rückgängig oder verändern lassen und es nicht auf meiner Haut gedruckt haben muß was mich innerlich bewegt. Nun ja, ich gehöhre wohl auch zu den Langweilern die jede Form von Aufschriften auf ihren Klamotten vermeided da ich keine Lust habe für Andere Werbung zu laufen. Aber wenn es Dich glücklich macht, dann ist es gut so.


    Dir weiterhin alles Gute und viel Freude und Genuß in Deinem jetztigem Leben,


    Hanna

    Liebste Angie,


    Bravo das Du es angegangen hast Dir professionelle Hilfe zu hohlen, und vor Allem das Du nicht gleich nach der ersten Sitzung aufgegeben hast. Wieder ein Schritt nach Vorne geschafft.


    Das Du Dir nun so viel Arbeit suchst damit Du Abends vor Erschöpfung nur noch ins Bett fällst denke ich hat meiner Meinung nach zwei Seiten. Sicherlich hilft es auf der Einen nicht nur die Gedanken sondern auch die tiefen Löcher beiseite zu schieben, aber unter dem Strich löst es nicht wirklich all Das was Dich beklemmt. Wie Du es selber sagtest, sobald Du inne hälst und an Rudi denkst oder von ihm sprichst kommt Alles wieder hoch und vermutlich wird es das auch immer wieder tuen bis Du Deine Trauer tatsächlich verarbeitet hast.


    Fragst Du mich könntest Du Deine Situation nun nicht besser handhaben, bzw. viel arbeiten um nicht nur von einem tiefen Loch ins nächste zu rutschen, aber Dir auch professionelle HIlfe hohlend für die Verarbeitung Deiner Trauer. Das mit den Psychologen und Therapeuten ist so eine komische Sache. Ich selber war noch nie bei einer Psychologin, aber bei einem Therapeuten als mein Mann mich verließ und ich still schweigend - ohne das ich es selber gemerkt hatte vor einem Nervenzusammenbruch stand. Der gute Mann hockte einfach nur da und ließ mich reden, reden und reden und oft fragte ich mich ob meine Visiten dort überhaupt Sinn machten. Aber schon nach der dritten Sitzung kam ich da raus und dachte nur noch daran Alles zusammen zu schlagen was mir in die Quere kam. Ja, ich spührte auf einmal eine so rieisge Aggression in mir wie ich sie noch nie erlebt hatte. Fazit war, das der Therapeut ohne großartiges zu machen mich dazu brachte dieser irren Wut die ich in mir trug freien Lauf zu lassen. Und nachdem ich sie am Haus mit Putzlappen und Schrupper rausgelassen hatte fühlte ich mich wie von einer riesigen Belastung befreit.


    So vermute ich das auch Du für eine Weile das Gefühl haben wirst das Deine Sitzungen bei Deiner Psychologin Nichst bringen, weil eben die Heilung der Seele und der Gedanken ihre Zeit brauchen. Mit etwas Glück wird sie peu a peu aus Dir herauskitzeln wo der tatsächliche Kern Deiner Trauer ist und Dir dann zu helfen wissen den Weg daraus zu finden. Ich wünsche es Dir von ganzem Herzen, denn ich kann mir gut vorstellen das ewiges Herumheulen und schmerzvolles Trauern auch sehr anstrengend sein kann auf die Dauer.


    Dir liebe Grüße und viel viel Kraft,


    Hanna

    Liebe Amitola,


    da es inzwischen schon spät geworden ist und mir die Müdigkeit im Nacken sitzt wäre meine Antwort auf Dein Posting eigendlich recht schlicht und einfach.


    Was ich will? Ein neues, freies und selbstbestimmtes Leben ohne Altballast. Eines wo ich nicht fast jeden Tag auf das Neue per Post und/oder Email mit seinen heimlichen Machenschaften konfrontiert bin, und immer wieder auf das Neue daran erinnert werde wie sehr er mich ständig belogen und hintergagen hatte wärend er mir die ach sooo große Liebe vordönste. Ja, ich will es hinbekommen den entgültigen Cut machen zu können um mir ein eigenes neues Leben aufzubauen , wissend das seine Vergangenheit mich nicht immer wieder einhohlen wird um meine ganze Existenz in Frage zu stellen.


    Will entgültig loslassen können, aber so lange seine Vergangenheit mein hier und heute noch so sehr zwangsweise betrifft, fällt mir das eben sehr schwer und ist eine große Belastung für mich.


    Ich hoffe ich habe damit Deine Frage recht ausgiebig und gut verständlich beantwortet. So wünsche ich Dir einen guten Start in die neue Woche und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebste Amitola,


    Dir erst einmal ein großes Dankeschön das Du Dir die Zeit für mich genommen hast mir ein so langes Posting zu schreiben. Und dennoch verläßt mich nicht nach dem Lesen das Gefühl das wir Beide dabei sind sehr aneinander vorbei zu reden weil wir eben so völlig verschiedene Lebensan-
    schauungen haben.


    Immer wieder sehe ich an Deinen Postings wie sehr Dich Deine Namaste und Bagwan Geschichte beeinflußt haben, und das ist auch gut so. Ich habe kein Problem damit und hoffe das es Dich auch weiterhin gut auf Deinem Weg durch's Leben begleiten wird. Nur solltest Du akzeptieren können das nicht Jeder so nachgiebig und Alles verzeihend nach ein paar Ohm Ohmms ist und sich schwer damit tut sich Alles nach dem Schema Friede, Freude Eierkuchen und war ja Alles letztlich nur halb so wild schön reden kann.


    Ja, ich habe einst meinen Mann sehr geliebt, aber das war damals und wärend einer ganz anderen Lebenssituation. Leider Eine die kaum etwas mit Dem zu tun hatte was später daraus wurde. Liebe Amitola, im großen Ganzem bin ich kein ewig nachtragender Mensch, aber dennoch ereig-
    neten sich wärend der letzten Jahre Dinge die ich ihm nie verzeihen werde weil ich es einfach beim besten Willen nicht könnte. Und dabei meine ich gewiß nicht seine Affaire die zwar enttäuschend war meiner Auffassung nach noch lange nicht das Ende der Welt. Nein, es geht um sehr viel mehr. Darunter eine Sache die mich beinahe mein Leben gekostet hätte. Und das er möglicherweise ein Narzist war entschuldigt für mich auch Nichts.


    Noch weniger versuche ich Schuld auf Andere zu schieben denn unter dem Strich würde das Nichts verändern - geschweige denn verbessern. Was mein Posting über seine Bestattung betrifft wollte ich die Bestatterin nicht für das Wesentliche ihrer Arbeit kritisieren, denn immerhin wurde mein Mann ordnugsgemäß eingeäschert und wie geplant anonym unter die Erde gebracht wie er es sich gewünscht hatte. Es mag hart klingen, aber letztlich war ich froh das Alles so schnell ging, denn als ich zwei Tage nach seinem Tod entdeckte wie gnadenlos und sehr geziehlt er mich bis zum letzten Atemzug belogen und hintergangen hatte waren mir ziemlich alle Gefühle von Liebe, Traurigkeit und dergleichen sehr vergangen.


    Folgedessen war mein Posting nicht der versäumten Trauer gewidment oder das ich heute - nach 4 Monaten - seine Bestattung anders organisiert hätte. Nein, ich wollte einfach nur ansprechen wie erpicht die Bestatterin gewesen war mit immer wieder ihre Esotherik und ihre Vorstellung von Liebesgesten aufzudrücken ( dabei aber nie aussagend was sie kosten würden) obwohl ich es von Anfang an sehr deutlich mit Begründung ausgedrückt hatte warum all dies nicht erwünscht war. Und am Tag der Bestattung schleppte sie auch noch einen großen Korb voller Rosenblü-
    tenblätter an obwohl ich ihr gesagt hatte daß das nicht nötig wäre da ich sie selber mitbringen würde wo wir ja nur zu dritt anwesend sein würden.


    LIebe Amitola, nein, in meinem Posting ging es eigendlich weniger um meinen Mann und was zwischen uns war, sondern hauptsächlich um das eher eigenartige Verhalten der Bestatterin die vielleicht nicht damit umgehen konnte einem sehr praktisch und logisch denkendem Menschen ge-
    genüber zu stehen, der - genau wie mein Mann - Würde nicht mit Kosten verbunden hat. Und die fest daran glaubt das nach dem Tod nix mehr kommt und ein Verstorbener folgedessen auch nix mehr wahr nimmt. Und nachdem sie mich erst so massiv "bearbeitet" hatte finde ich es eben schon komisch das sie sich seit dem nie wieder bei mir gemeldet hat.


    Und abschließend möchte ich noch hinzu fügen das ich tatsächlich Nichts an dem Verlauf seiner Bestattung bereue oder meine etwas nachhohlen zu müssen, denn echte Freunde hatte er nie und seine wenigen eigenen Verwandten haben es verstanden warum ich mich damals so entschieden habe wie ich es tat. Nun ja, und was seine Ex Familie betrifft haßt die mich sowieso wie die Pest und machte ihr eigenes Ding als er verstarb.


    Liebe Amitola, ich hoffe ich bin Dir mit meinen Worten nicht auf den großen Zeh getreten, aber ich schreibe Dir nur von der Seele raus.


    Ich wünsche Dir alles Liebe,


    Hanna

    Hallo Allesamt,


    wenn ich nun meine Erfahrung beschreibe tue ich es in der Hoffnung das ich vielleicht doch kein Einzelfall bin, denn die Bestattung meines Mannes entwickelte sich wirklich auf eine sehr eigenartige Weise - jedenfalls meinem Empfinden nach.


    Mein Mann verstarb am 23. Juni dieses Jahres im Hospiz, und als ich ihn besuchen kam wurde ich darum gebeten spätestens am nächsten Tag einen Bestatter nennen zu können, da man ihn nur max. 3 Tage dort behalten konnte. Fühlte mich von dieser Aufgabe völlig überfordert da ich niemanden kannte der mir einen "guten" empfeheln konnte, und ich nur die unendlche Menge der Gelben Seiten vor mir sah mit Namen und Addressen. Nicht zu vergessen das ich zu dem Zeitpunkt völlig neben mir stand. So war ich unendlch erleichtet als das Hospiz mir eine Bestatterin empfahl, die sich auch am selbigen Abend bereit erklährte die Sache zu übernehmen.


    Am nächsten Tag kam sie ins Hospiz zur Verabschiedung meines Mannes und gleich danach wurde Tacheles geredet.Obwohl ich ihr sofort vermittelt hatte das mein Mann sich eine stille anyonyme Bestattung gewünscht hatte versuchte die Dame mir immer wieder irgend etwas aufzuschwatzen im Namen der Würde und der letzten Liebesgesten. Ja, nachdem die bombastischen suggerierten Blumengestecke, die Urne die ich selber dekorieren könnte und ihn in seine eigene Kleidung zu packen nicht gepunktet hatten, versuchte sie es auf einem anderen Weg. Erst sollte ich bei der Einsargung dabei sein weil sie dazu eine besondere "Zeremonie" veranlassen wollte. Dann sollte ich partout zum Krematorium kommen um mit eigenen Händen nach noch einer "Zeremonie" seinen Sarg zuzuschrauben ehe er eingeäschert wurde, und zu guter Letzt war ich zu einer von ihr gegründeten Trauergruppe bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Eben alles Dinge die sie bestimmt nicht um sonst angeboten hat.


    Ab da lief dann Alles sehr eigenartig ab. Eigendlich sollte mein Mann am Freitag abgehohlt werden aber Donnerstag Mittag rief sie mich auf meinem Handy an um mir zu sagen sei wäre schon mit ihren Leuten unterwegs. Am selben Abend sollte rief sie mich an mich erneut zum Krematorium "einladend" wo ich eine Ansprache am Sarg meines Mannes liefern sollte. Ehrlich gesagt war mir überhaupt nicht danach und so schrieb sie mir mehrere Emails ich solle meine Worte ihr zuschicken damit sie die ihm vorlesen könne. Das ganze ging bis in die frühen Morgenstunden hin und her. Dennoch waren wir so verblieben das sie mich benachrichtigen sollte zu welcher Zeit seine Einäscherung stattfinden sollte weil auch recht viele seine Leute im Ausland es wissen wollten um für ihn ein paar Minuten inne halten zu können. Und nix geschah bis mir bewußt wurde - als das Wochenende kam - das die Sache gelaufen war. Ja, und sehr spät am Samstag Abend bekam ich von ihr eine SMS die mir verkündete das seine Bestattung für den folgenden Montag Nachmittag gebucht war und ich ihr bestätigen sollte wie viele Leute kommen werden.


    Nun ja, am Ende waren es nur meine Hospizbegleiterin, sie und ich die am Ende vor der Urne standen. Als ich nach der Stunde der Einäscherung nachfragte bestand sie darauf mir eine SMS geschickt zu habe, aber ein Tag später kam die Entschuldigung das die vergessen hatte diese Nachricht abzuschicken. Die Bestattung selbst hätte nicht skuriler ab-
    laufen können, denn als wir vor dem Grab standen fing sie an "Over the Rainbow" zu singen wiel ich einst erwähnt hatte das mein Mann dieses Lied sehr gemocht hatte.


    Teil unserer Vereinbarung war das sie mir die orignial Dokumente und seine Sterbeurkunde ins Haus bringen sollte, aber am Ende mußte ich mich selber darum kümmern weil sie plätzlich keine Zeit mehr hatte. Ja, dabei gingen zwei Unterlagen verschütt die sie mir wenige Tage nach der Bestatung bei einer Durchfaht in den Briefkasten quetschte.


    Und nun kommt das Kuriose. Am 6. Oktober werden es 4 Monate her sein seit mein Mann von ihr bestattet wurde, und bis heute habe ich noch keine Rechnung von ihr bekommen. Ich gestehe das ich es auch nicht eilig habe sie daran zu erinnern nachdem sie ihre Arbeit nicht besonders toll gemacht hatte. Eher hoffe ich das sie mich genauso vergessen hat wie damals die wichtige SMS.

    Liebe Angie,


    Berge sind noch nie über Nacht versetzt worden, und egal ob Du nun das schon gemeisterte als kleine oder größere Schritte betrachtest, waren sie immerhin ein Anfang. Und das sich Deine Erfolgserlebnisse nicht so toll anfühlen wie es sein sollte ist auch verständlich. Vermutlich herrscht in Dir noch ein viel zu großer Gefühlschaos um diese Erkenntnis wahr nehmen zu können. Dennoch bin ich sicher das wenn Du heute in einem Jahr zurück blickst Du riesig staunen wirst was Du Alles geschafft hast.


    Auch wirst Du dann erst erkennen das Du nie wieder die Frau sein wirst die es einmal gab als Deine Welt noch in Ordnung war, aber es wird eine Angie geben die auf sehr andere Art und Weise als toller Mensch im Leben stehen wird. Plötzlich wirst Du merken das was einst "Deins" war nun gar nicht mehr zu Dir paßt, das sich Prioritäten völlig verändert haben und vielleicht sogar Dein Gechmack. Wenn ich Dir so etwas schreibe tue ich es weil ich gerade genau diesen Prozess durchmache wärend ich mein altes Leben sortiere und entscheide was bleibt und was ich loslassen kann. Habe dabei nicht schlecht gestaunt als ich auf meinen Kleiderschrank guckte und der Inhalt mir plötzlich völlig fremd vorkam und ich dennoch mich einst in vielen der Dinge pudelwohl und schick gefühlt habe. Schaue ich Fernsehen merke ich nun oft das die Dinge die mich einst interessiert, amüsiert und oder gut unterhalten haben mich heute völlig kalt lassen, und ich mir Dinge anschaue an denen ich einst schlichtweg vorbei gezappt hätte.


    Liebe Angie, ich bin mir sehr sicher das auch Du irgendwann an diesem Punkt ankommen wirst wo Dein Leben und all Das was Du tust wieder einen Sinn macht, Du wieder Freude empfinden kannst und erkennst das all Das wieder vorhanden ist - wenn auch auf eine sehr andere Art und Weise. Das Du schon die ersten kleinen Schritte zurück in ein eigenständiges Leben gemacht hast beweist ja das letztlich in Dir eine Menge Lebensdrang steckt den Du heute vielleicht noch nicht anerkennen magst.


    Und genauso ist es, bzw. das der Weg das Ziel ist auch wenn kein Mensch voraus sagen kann wo er hinführen wird. Aber sage es doch 'mal selber. Wäre das Leben nicht gähnend langweilig wenn man immer Alles genau im Voraus wüßte? Ich denke das es doch genau diese Neu-
    gierde auf Das was noch kommen könnte die uns Menschen treibt, antreibt und auch in dunklen Zeiten dazu verführt weiter zu machen.


    In diesem Sinne Dir ein schönes entspanntes Wochenende und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebe Angie,


    Dir erst einmal einen riesen Applaus mit Verbeugung das Du Dich Deinen Herausvorderungen gestellt hast und SIE MIT BRAVOUR GEMEISTER HAST. Da kannst Du mir nicht sagen das Dir Alles egal geworden ist.


    Wenn dem so gewesen wäre hättest Du das Auto zum kommenden Winter zum Vergammeln stehen gelassen. Du hättest nicht die schweren Winersachen vom Schrank runter gewuchtet und dann auch noch aussortiert wo es einfacher gewesen wäre Neues zu kaufen falls Dich Dein "egal" irgendwann man dann doch noch dazu bewegt hätte.


    Wäre Dir tatsächlich alles egal würdest Du Dir Alles so einfach und bequem wie möglich machen - in den eigenen vier Wänden versiffen inklusiv. Und Du würdest ständig Andere um Hilfe bitten anstatt Dich Deinen Herausvorderungen zu stellen. Du magst das anders sehen, aber für mich waren Deine Aktionen die ersten zaghaften Schritte in ein eigenes selbstständiges Leben. Nicht in irgend ein Leben sondern in DEIN Leben.
    Und wenn Dir demnächst eine der schweren Koffer vom Schrank aus runter saust und Dir fast den großen Zeh amputiert schwöre ich darauf das Dir dann plötzlich Dein Leben und Dein Wohlergehen überhaupt nicht mehr egal sein werden!


    Ich wünsche Dir alles Liebe für's Wochenende,


    Hanna

    Liebe Kisa,


    Dir erst einmal einen dicken ermutigenden Drücker und die Aussage das es absolut nicht verrückt ist wenn man die Entgültigkeit der Dinge nicht wirklich verinnerlichen kann. Bei manchen dauert es wenigere Zeit, bei Anderen all die Tage, Wochen, Monate die es benötigt.


    Und für wie man trauert, wie lange und warum ist auch etwas wofür es keine festen Regeln und Gesetze gibt. Genauso wenig ab wann Du die Ver-
    pflichtung hättest das große Paket was Du vor Dir herschiebst endlich aufzumachen. Und wie Du es selber sagtest, auf Kommando geht das nicht - eher macht das nur einen riesen Stress den Du nicht brauchst und den auch Keiner von Dir verlangt.


    Sicher ist auch das die Auseinandersetzung mit der Entgültigkeit keine schnelle Nummer ist mit der man sich eben 'mal so anfreunded wiel man hofft das es Einem danach besser geht. Es ist eine Sache die auch ihre Zeit braucht bis man sie akzeptieren kann denn sie betrifft ja nicht nur den Menschen der nicht mehr wieder kommen wird, sondern auch ein ganzes eigenes Dasein was nie wieder so sein wird wie es 'mal war.


    Und dennoch hast Du schon den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht indem Du erkannt hast das es bei Dir ein ewiger Kampf ist zwischen dem Willen loszulassen und es dann wiederum nicht wirklich zu wollen. Ich denke das wenn Du Dir diese Zeit gönnst Du auch von alleine den Moment finden wirst an dem es richtig ist Dein Paket zu öffnen und dessen Inhalt zu verarbeiten. Auch habe ich keine Zweifel das Du mit dem Vergehen der Zeit auch von selber den Moment finden wirst wo Du ohne schlechtes Gewissen loslassen und akzeptieren kannst.


    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen das dieser Moment nicht mehr in all zu großer Ferne liegt und das Du die Kraft haben wirst ihm gegenüber zu stehen.


    Dir viele liebe Grüße,


    Hanna

    Liebe Petra,


    ich schließe mich Kühlwalda's Rat an Deine Schmerzen nicht schleifen zu lassen mit der Hoffnung das die Mittelchen die Du schluckst vielleicht doch noch helfen könnte. Auch ich bin absolut kein großer Fan von Krankenhäusern, aber immerhin hat mir inzwischen schon zweimal der Gang dort hin das Leben gerettet. Und beide Male hatte ich es mit Bauchschmerzen zu tun die immer wieder auftraten - mal unangenehm, mal heftig, dann wieder nicht ehe das ganze Spiel von Vorne losging.


    Immer wieder redete ich sie mir schön und fand logische Erklährungen dafür. Das erste Mal schleppte ich mich dann doch ins Krankenhaus weil ich plötzlich nicht nur heftige Bauchschmerzen hatte - die ich versuchte mit einem schönen heißem und entspannendem Bad zu lindern - sonder bekam danach auch noch tüchtig Fieber. Mich haute es fast von der Pritsche als der Artz im Krankenhaus mir sagte das ich Glück hatte das ich zu ihm noch rechtzeitig gekommen war, da ich eine akute Blutvergiftung hatte die ich einer Entzündung im Unterleib verdankte. Lange häßliche Geschichte wie die zustande gekommen war und die nicht hierher passen würde.


    Das zweite Mal hatte ein paar Jahre später wieder heftige Bauchschmerzen, und wieder redete ich sie mir schön. Man will ja schließlich nicht den Teufel an die Wand malen und wegen jedem "Wehwehchen" melodramatisch werden. Als es sich nach einigen Tagen nicht bessern wollte schleppte ich mich erneut ins Krankenhaus und wurde von der dortigen Ärztin mit der Empfehlung von Buscopan nach Hause geschickt. Sie meinte es wäre "nur" eine kleine Muskelzerrung im Unterleib die wieder vorbei gehen würde. Nun ja, die Tabletten halfen auch fur eine gute Woche, bis plötzlich eines Abends die Schmerzen so akut wurden das ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Lange Rede kurzer Sinn, rief ich den Bereitschaftsarzt zu sehr später Stunde, und ehe ich mich versah war ich auf dem Weg zum OP Saal Dank eines hochgradig entzünde-
    tem Blinddarmes der kurz vor dem Platzen stand.


    Liebe Petra, tut mir leid wenn ich ein wenig ausgeschweift habe, aber ich wollte Dir damit nur sagen das Bauchschmerzen die nicht gleich wieder weg gehen wollen untersucht werden sollten. Nach dem Motto ... lieber einmal zu oft als sagen müssen "hätte ich doch". Immerhin würde man Dir dann sagen können was es mit den Deinigen wirklich auf sich hat und was konket dagegen unternommen werden kann um Dir zu helfen. Ich denke dann bräuchtest Du Dir auch nicht so viele Sorgen um Deinen Job machen, denn Dein Boss wird Dich bestimmt nicht kündigen können wenn Du offiziell krank geschrieben bist oder gar ins Krankenhaus mußt. Das könnte allerdings sehr anders aussehen wenn Dein Chef sieht das Du nicht wirklich etwas dagegen unternimmst um schnellstmöglichst wieder komplett gesund zu werden.


    In diesem Sinne hoffe ich das es Dir so oder so recht bald wieder gut geht und Du auf Dich achtest.


    Sei lieb gedrückt,


    Hanna

    Liebe Petra,


    nun schreibe ich Dir schon zum dritten Mal weil mein PC immer wieder nach einer Weile beschließt zu zicken. Dennoch ist es mir wichtig Dir auf diesem Weg eine riesige standing ovation zukommen zu lassen, dafür das Du Dich endlich einmal für DEIN Wohlergehen entschieden hast.


    Es mag hart klingen, aber leider gibt es Menschen unter uns die so sind wie sie sind, und sich auch nicht mehr ändern werden weil ihnen die Einsicht fehlt über ihr verfehltes Verhalten. Mit etwas Glück wird diese Erkenntnis auch auf Dich so heilend und erlösend wirken wie bei mir, als ich Dank etwas Recherche im Internet entdeckte das er ein Narzist der Sonderklasse war - eben Einer der sich nie verändert hätte selbst wenn er heute noch einmal zurück kommen könnte.


    Mit etwas Glück wirst auch Du erkennen - wenn Du nicht schon dabei bist - das man es Menschen wie Deiner Mutter oder meinem Mann nie hätte recht machen können weil es nie bei Denen angekommen wäre. Menschen wegen denen man also keine Schuldgefühle mehr haben muß, denn schließlich haben sie ja ihr Leben auch bestens ohne uns genossen und gelebt.


    So hoffe ich das Du nun all die Energie die Du in eine Beziehung zu Deiner Mutter gesteckt hast nun in Deine Gesundheit packen wirst. Du schriebst das man solche Leute nicht um sich brauch zu Zeiten der Trauer. Ich füge hinzu, das man sie auch nicht in allen anderen Lebenssitua-
    tionen braucht. Nun weißt Du warum ich schon seit einigen Jahren sehr bewußt als Einzelstück daher komme nachdem ich mich von all den Menschen befreit habe die mir nicht wirklich gut getan haben. Das war für mich ein sehr sehr harter Prozess, aber Einer den ich bis heute auf keine Weise jeh bereut habe.


    Ich wünsche Dir gute Genesung und ein schönes restliches Wochenende an dem Du Dir hoffentlich nur Gutes tun wirst,


    sei doll gedrückt,


    Hanna

    Liebe Amitola - und auch liebe Petra,


    ich glaube das der Narzissmus und die Egozentrie von Müttern besonders uns Frauen betrifft, da ja dann auch noch oft in der Beziehung Neid, Konkurrenz und Selbstbewußtsein eine große Rolle spielen. Eine die eher nicht present ist in den Beziehungen zwischen Vater und Tochter schon 'mal vom rein biologischem her.


    Denke ich an meine Mutter würde ich nicht hart daran arbeiten müssen um mich daran zu erinnern wie oft sie mich im Verlauf unseres gemeinsa-
    men Lebens klein gemacht hat und mich wie das letzte Dummchen behandelte. Es dauerte viele Jahre bis ich erkannte das sie es nur tat um an mir ihren eigenen Frust abzulassen weil ich mehr oder weniger das Leben lebte was sie gerne gehabt hätte. Bis heute versucht sie mir zu sagen was ich tun und lassen sollte um ihrer Meinung nach ein glückliches und erwünschenswertes Leben zu führen, aber wie Du liebe Amitola so gut ausgedrückt hast ... wir sind inzwischen allesamt erwachsene, eigenständige Menschen die sehr gut selber für uns entscheiden können.


    Ja, und es stimmt wirklich. Läßt man solch negatives Verhalten nicht mehr all zu sehr an sich ran leidet man deutlich weniger unter diesem Druck Muttern Alles immer recht zu machen. Allerdings braucht das vermutlich aber auch seine Zeit und eine Menge Selbstdisziplin dahin zu kommen.
    Immerhin soll ja "nein" sagen zu können erst einmal gelernt sein. Schließlich setzten unsere Mütter uns doch auch oft genug klare Grenzen wo Muttersein aufhöhrt und ihr eigenes Leben beginnt, ohne das sie dabei ein großartig schlechtes Gewissen quält, oder? Das soll noch lange nicht bedeuten das die Liebe für einander unterwegs verlohren gegangen ist. Nein, eher denke ich das für uns Alle irgendwann der Zeitpunkt kommt wo man seinen eigenen Weg gehen muß.


    Und zu guter Letzt vermute ich das besonders wir Frauen uns so schwer mit der Mutterbeziehung tun weil wir es aus der Kindheit und Jugend ge-
    wohnt sind stehts an ihrem "Schürzenzipfel" zu hängen und es am liebsten bis zum Ende unserer Tage so hätten - dabei gerne vergessend das auch unsere Mütter das Recht auf ein Leben haben wo sich nicht Alles immer nur um Familienprobleme und Verantwortungen dreht.


    In diesem Sinne werde ich jetzt 'mal gucken gehen wie sich mein Bett anfühlt und wünsche Euch Beiden eine gute Nacht und einen schönen neuen Tag - nicht eine Runde Knuddels zu vergessen,


    Hanna

    Liebe Petra,


    ich konnte wieder einmal nicht der Verführung widerstehen Dir ein paar Zeilen zu schreiben da ich Dich echt ins Herz geschlossen habe seit unserer ersten Begegnungen hier im Forum.


    Hast Du 'mal darüber nachgedacht wie unendlich man seiner Mutter gegenüber wegsteckt, weil es Einem von klein auf so eingetrichtert wurde? Damit meine ich .... man hat Muttern stehts zu gehorchen, sie zu respektieren, für sie stehts da zu sein und blos nicht "frech" werden weil sie die Frau ist die uns zur Welt gebracht hat. Das Muttern sich aber ziemlich Alles uns gegenüber erlauben kann - denn wir sind ja "nur" der Nachwuchs - ist etwas was für ziemlich selbstverständlich hingenommen wird.


    Auch ich gehöhrte einst zu Denen die Unmengen an beleidigenden Sprüchen, Gleichgültigkeit und vor allem seelische Erpressung wegsteckte im Namen all der Dinge die ich gerade angesprochen habe. Bis ich eines Tages die Erleuchtung hatte, das Mütter letztlich auch nur Menschen sind.
    Menschen die Fehler machen genau wie Du un ich, genauso versagen können mit ihrem Verhalten und unter dem Strich keinen Sonderstatus haben der ihnen das Recht gibt jeh nach Belieben auf uns herum zu trampeln, zu fordern oder ständig Hochleistung zu erwarten.


    Liebe Petra, wenn ich an Deiner Stelle wäre würde ich mir die Zeit und Ruhe gönnen einmal sehr ernsthaft über Deine Empfindungen für Deine Mutter nachzudenken. Was mir sehr geholfen hat war das ich der meinigen sagte das ich eine Auszeit von uns brauche, und vermutlich weil ich an dieser Entscheidung festhielt lernte sie es mich als erwachsenen Menschen mit einem eigenen Leben wahr zu nehmen und zu respektieren. Vermutlich weil sei durch meine Entscheidung erkannt hatte das sie eben nicht mit mir nach Lust und Laune herum springen kann.


    Auch ich schließe mich erneut Kühlwalda's Ratschlag an das Du wirklich 'mal per Google nach schauen solltest was es mit Narzissmus auf sich hat. Ich habe es vor ein paar Tagen gemacht und seit dem frage ich mich nicht mehr warum mein Mann sich mir gegenüber so verhalten hat wie er es tat. Und seit dem habe ich auch keinerlei Schuldgefühle mehr ihm gegenüber wenn ich mir mein neues Leben gönne, denn nun weiß ich das es keinen Unterschied gemacht hätte wenn ich im Verlauf unserer Ehe noch größere Berge bewegt hätte um ihm Alles recht zu machen.


    Diese Erkenntnis muß nicht unbedingt auf Deine Mutter zutreffen, aber das wirst Du erst wissen wenn Du Dir die Mühe gemacht hast nachzu-
    schauen. Zum Thema "Narzist" gibt es auf Google eine Menge Portale die sich mit diesem Thema befassen, weil es eben eine psychologische Erkrankung ist die mehr Menschen betrifft als man es glauben würde - auch Frauen, und nicht immer in so extremer Form wie es der Fall war bei meinem Mann.


    Ehe ich schließe wünsche auch ich Dir ein bisschen Zeit wärend der Du Dir was Gutes tun kannst und vor Allem viel Kraft und Mut Deiner Mutter stand zu halten damit es Dir selber bald deutlich besser geht.


    Sei in Gedanken doll gedrückt,


    Hanna

    Liebe Petra,


    ich schließe mich Kühlwalda an was die Vermutung Narcissmus und Egozentrie betrifft. Kann Dir aber auch sagen das es Befreiung davon gibt wenn man das Spiel des Gegenübers erst einaml erkannt hat. Nach dem Motto ... was ich weiß macht mich nicht mehr heiß.


    Auch ich habe wegen meiner Mutter jahrelang sehr gelitten, da ich es ihr nie recht machen konnte, und sie ständig Gründe fand um an mir zu kriti-
    sieren oder mir mit sehr verletzendem Sarkasmus zu kommen. Und hatte sie mir tatsächlich 'mal mit etwas geholfen ließ sie mich das auch nie vergessen. Und dann hatten wir vor ein paar Jahren einen sehr heftigen Streit nachdem ich beschloß liebevoll auf Distanz zu gehen. Das Kuriose draran war das sie oft einen genervten Eindruck machte wenn ich ihr "schon wieder "eine mail schrieb oder sie anrief. Ja, und als ich mich von ihr zurück zog paßte Ihr das noch weniger. Es hat gedauert, aber inzwischen haben wir einen Mittleweg gefunden auf dem wir beide gut leben können. Sie wieß das ich immer für sie da sein werde, aber das ich auch ein eigenes Leben habe.


    Liebe Petra, wenn Du so sehr unter dem Verhalten Deiner Mutter leidest kann ich es Dir nur heiß empfehlen auch auf Distanz zu gehen, denn letztlich ist sie eine erwachsene und eigenständige Frau die es erst noch verstehen muß das sie mit ihrer Haltung Eurer Beziehung ganz und gar nicht gut tut. Ist sie ein Narcissist wird sie nicht lange brauchen bis sie um Deine Gunst kämpfen wird, denn letztlich streben solche Menschen ja stehts nach Anerkennung um jeden Preis. Weil sie eben nicht mit Ablehnung umgehen können.


    Ich wünsche Dir viel Kraft diesen Schritt gehen zu können, denn ich habe das Gefühl das er für Dich am Ende eine enorme Befreiung und eine große Belastung weniger bedeuten wird.


    Dir alles Liebe,


    Hanna

    Liebe Angie,


    ja, Du wirklich recht mit all Dem was Du in Deinem letzten Posting geschrieben hast. Ich glaube das gilt für uns Alle hier im Forum, das einjeder den Tod auf seine sehr individuelle Art und Weise erlebt hat, und es folgedessen sehr schwer ist sich wirklich in die Schuhe eines anderen Betroffenens zu stellen. Nicht zu vergessen das ja meist das eigene Leid stehts das Allergrößte ist was man es so intensiv verspührt.


    Und auch muß ich Dir sehr recht geben das der Tod nach einer voranschreitenden Krankheit - egal ob zuhause, im Krankenhaus oder im Hospiz - doch etwas anders ist als wenn er aus heiterem Himmel und auf völlig unerwartete Weise eintritt. Und dennoch hat auch das Letztere seine Tücken, denn es verleitet oft zum Verdrängen was in absehbarer Zeit Tatsache sein wird. Jeden Tag auf das Neue glaubt man gut vorbereitet zu sein, aber wen es dann passiert ist merkt man erst wie wenig das wirklich der Fall war. Ja, desdo länger es sich hinzieht um so öfters wünscht man sich daß das Leiden endlich sein Ende finden würde - und wenn es Das dann getan hat haut es Einen um.


    Liebe Angie, ich weiß das ich manchmal ziemlich kaltschneuzig daher komme wenn ich von meiner Situation schreibe, aber letztlich sind die bitteren Enttäuschungen die ich meinem Mann verdanke nur ein Bruchteil des Ganzens. Eigndlich nur eine zusätzliche Belastung zur Trauer über den Mensch der für so viele Jahre wichtigster Bestandteil meines Lebens war - und dies nicht nur zu schlechten Zeiten. Wenn ich nun so schnell angefangen habe mir ein neues Leben aufzubauen hat das wenig damit zu tun das ich meinen Mann aus meinem Leben schon entsorgt habe, sondern eher mit dem guten Gefühl das ich stehts mein Bestes gegeben hatte um ihm bis zum Tag seines Todes bestmöglichst umsorgt zu wissen. Der Grund warum ich nun auch kein schlechtes Gewissen habe wenn ich wieder etwas Freude empfinden kann und mein Blick definitiv nach Vorne gerichtet ist.


    Liebe Angie, was Deine Trauer betrifft ist das in Anbetracht Eurer Situation mehr als verständlich das bei Dir Nichts gehen will, und Du Dich wie gelämt fühlst. Und das es seine Zeit brauchen wird bis Du das erste Mal wieder etwas vom Herzen lachen kannst oder Dich wirklich über etwas freust. Ich bin mir ganz sicher das diese Zeit kommen wird, denn letztlich ist der Mensch ja von Natur aus ein Überlebensstratege und hat einen stark ausgeprägtem Instinkt der ihm sagt das er LEBEN will.


    Wisse Dich in Gedanken gedrückt,


    Hanna

    Liebe Angie,


    ich melde mich auch noch einmal bei Dir vor der Runde im Bett, blos um Dich virtuell dicke zu drücken. 3 Monate sind warhaftig keine Zeit, und da kann man auch echt keine großen Sprünge nach Vorne erwarten. Dennoch darf man Dir Mut zu sprechen das die Zeit kommen wird wo Du mit Allem deutlich besser klar kommen wirst - auch mit Deinen Gefühlen.


    Es freut mich sehr das Dir die Bachblüten wenigstens ein bisschen helfen. Als ich am Tag der Verabschiedung im Hospiz das erste Mal der Bestatterin begegnete schenkte sie mir eine Packung mit Bachblüten Lutschbonbons mir sagend das sie mir zu etwas innerer Ruhe verhelfen würden. Als ewige Bezweiflerin von allem Neuen nahm ich gleich einen davon und war echt überrascht wie schnell und gut das Wirkung zeigte ohne das ich mir Das einreden mußte. Und bis heute hilft mir das immer wieder wenigstens ein bisschen herunter zu kommen wann immer ich mich innerlich tüchtig aufgewühlt fühle.


    Wie Du ja weißt ist meine Form von Trauer sehr anders als bei den Meisten, aber dennoch gibt es sie. Inzwischen immer seltener aber dafür sehr intensiv, oftmals vermischt mit jeder Menge seelischer Konflikten. Etwas was mich dann oftmals tüchtig innerlich aufwühlt und wieder einmal ein Bachblüten Bonbon gut hilft um wieder ein wenig zur Ruhe und Gelassenheit zu kommen.


    Abschließend wünsche ich Dir von ganzem Herzen das es Dir recht bald besser gehen wird und sich vielleicht auch wieder hier und da ein paar kleine Krümel Lebensfreude bei Dir wieder melden. Ich weiß Du kannst Dir das z. Z. nicht vorstellen, aber ich bin mir sicher das es passiere wird mit dem vergehen der Monate.


    Sei in Gedanken noch einmal dollle gedrückt,


    Hanna