Beiträge von Hanna63

    Liebe Angie,


    dann tut es mir wirklich aufrichtig leid das ich Dich oft genug mit meinem wohlwollendem Geschreibsel vollgetextet habe. Vielleicht verzeihst Du es mir wenn ich Dir sage das ich es mit beim besten Willen nicht vorstellen kann wie es sich wirklich anfühlt wenn Einem überhaupt Nichts mehr Freude bereitet, und man in Nichts mehr einen Sinn sieht. Es tut mir echt leid Dir das so zu sagen aber es ist dann eben eine mir völlig fremde Welt in die ich mich trotz aller Bemühungen nicht hinein versetzen kann.


    So schließe ich mich nun Amitola an mit dem Gedanken das Du vielleicht doch professionelle Hilfe brauchen könntest um Dein Leben zu mindest wieder auf normale Weise wahrnehmen zu können. Will Nichts gesagt haben, aber sich mit Freunden 1 x in der Woche zu besaufen kann ja wohl auch nicht das Wahre sein, obwohl ich mir auch gelegentlich 'mal ein oder zwei Gläschen Wein oder Abend ein Absackerli gönne.


    So wünsche ich Dir alles Gute hoffend das Du recht bald den Weg aus diesem tristem Sumpf findest - wenn auch mit professioneller Hilfe.


    Dir alles Liebe,


    Hanna

    Liebe Angie,


    ich schreibe Dir noch einmal weil mich Dein letztes Posting nicht in Ruhe gelassen hat. Siehst Du, genau wie Juttap es so wundervoll ausgesprochen hat ist Trauer nicht nur eine sehr sehr individuelle Sache, sondern besteht meist auch noch aus unzählig vielen verschiedenen Facetten.


    Was immer ich Dir auch geschriebe war es nie meine Absicht Dich wegen Deiner Trauer klein zu machen weil ich gar nicht dazu das Recht hätte.
    Wenn ich ab und zu über meine kleinen oder gar etws größeren Fortschritte auf meinem Weg aus der Trauerphase hinaus schreibe, tue ich es nicht um mich damit auf das hohe Ross zu setzen, sondern um Anderen zu vermitteln das es tatsächlich ein Leben danach gibt was sich lohnt zu leben. Das es ein "sinnloses" Leben eigendlich nur dann gibt wenn man es tatenlos an sich vorbei rauschen läßt. Leider ein Weg auf dem Du Dich gerade befindest und möglicherweise nicht wirklich verlassen möchtest weil dort Alles vertraut ist, und es keine Herausvorderung gibt Neues kennen zu lernen.


    Liebe Angie, das mag hart klingen aber das schreibe ich Dir nur weil ich beim Lesen Deiner Postings immer wieder sehe das aller guter Rat von Mittrauernden stehts mit Begründungen beantwortet wird warum Dies, Das, und Jenes nicht Dein Ding - nicht machbar - sinnlos wäre ohne das Du es in den meisten Fällen wenigstens einmal ausprobiert hast.


    Ich hoffe Du nimmst mir diese Beobachtung nicht übel, sondern nimmst sie an als schlichtweg nur gut gemeint und aus einem anderem Blickwin-
    kel kommend als dem Deinigen der vielleicht dermaßen von Deiner Trauer beeinflußt ist das Du gar nicht siehst wie sehr Du Dir selber am schaden bist.


    Dir eine gute neue Woche und liebe Grüße dazu,


    Hanna

    Liebe Angie,


    ich glaube Du hast ein paar Sachen die ich geschrieben habe ein wenig misverstanden, denn ich bin gewiß kein Mensch der Andere - besonders wenn ich sie nicht persönlich kenne - abstempelt oder über sie urteilt.


    Eher ist das etwas was ich in letzteren Zeiten ein bisschen entgegen bekommen habe dafür das ich kein Geheimnis daraus mache wenn mir ein Schritt nach Vorne in mein neues Leben gelungen ist, oder wenn sich was positives ereignet hat. Und noch weniger stimmt es das bei mir quasi die Korken fliegen weil mein Mann nun nicht mehr da ist. Eher ist es genau das Gegenteil, denn meine Trauer gilt dem Menschen den ich einst sehr geliebt habe, und dem ich aus genau diesem Grund immer wieder Chancen gab - einjedes Mal mit ganzem Herzen hoffend das doch noch Alles gut zwischen uns werden könnte. Daher meine doppelt und dreifache große Enttäuschung und Seelenschmerz als ich nach seinem Tod ent-
    decken mußte das all die großen Gefühle die er mir am Ende seines Lebens entgegengebracht hatte auch nur wieder ganz großes Kino waren. Wärend ich tatsächlich daran geglaubt hatte das er doch noch aufrichtig liebevolle Gefühle für mich hatte und schon Schuldgefühle wegen meines Mistrauens entwickelt hatte. Liebe Angie, ich könnte ewig lange über meine Trauer schreiben die es tatsächlich gibt, aber eben nicht auf die Art und Weise wie sie wohl die Meisten empfinden die das große Glück gehabt haben eine rundum gute Beziehung erlebt zu haben.


    Und was ist schon so schlimm daran wenn recht Viele von uns Freude am Singen, Malen, Renovieren oder sonstigen haben wenn es hilft eine sehr schwere Zeit auf eine etwas angenehmere Art und Weise zu überbrücken? Wenn es nicht nur Freude an der Sache bedeutet sondern auch ein wenig Therapie für die Seele? Ist meiner Meinung nach immerhin besser als vor sich hin zu dümpeln und von einem tiefen Loch ins nächste zu rutschen wo dann viel eher das Leben als leer und sinnlos betrachtet wird weil dabei wieder einmal die Zeit stehen geblieben ist zum endlosen Grübeln. Und ist möglicherweise besser als zu Tabletten oder gar der Flasche zu greifen wenn wieder einmal gar Nichts geht.


    Ja, und wenn ich eben nicht an der Vergangenheit festhalte hat das wenig damit zu tun das die Liebe in meiner Ehe kaputt ging, sondern weil ich das mein ganzes Leben lang aus Prinzip nie gemacht habe. Habe nie Erinnerungsstücke und Fotos gesammelt, und konnte schon in sehr jungen Jahren von heute auf morgen einen Koffer packen und Alles ohne schlechtes Gewissen hinter mir lassen ohne es jeh bereut zu haben. Dafür le-
    ben meine Vergangenheit und die Menschen die Teil davon waren um so intensiver in meinen Herzen und meinen Gedanken.


    Liebe Angie, in diesem Sinne wünsche ich Dir einen schönen restlichen Sonntag und auf das Du recht bald für Dich entdecken kannst daß das Leben eben nicht sinnlos ist blos weil man wieder auf sich alleine gestellt ist und dennoch sehr lebenswert sein kann.


    Hanna

    Liebe Skyfall,


    tut mir leid wenn Du Dich ein wenig auf den Zeh getreten gefühlt hast von meinem Posting, denn das war niemals meine Absicht. Noch weniger hatte es gewagt Deine Beziehung und wie Du nun mit Deiner Trauer umgehst in Frage zu stellen, den Beides sind sehr sehr individuelle Dinge die kein Mensch das recht hat zu be-und verurteilen. Abgesehen davon das mein letztes Posting nicht speziell an Dich gerichtet war, sondern an ein Jeden dem danach war es zu lesen.


    Noch weniger würde ich jehmals meine Geschichte mit der Deinigen vergleichen wo sie nicht verschiedener sein könnten. Dennoch haben wir Eines gemeinsam und das ist das wir wieder Alleinstehend sind und vor einem anderen Leben stehen wie wir es einst kannten. Auch etwas was ich niemals mit der Situation Anderer vergleichen würde weil auch Das eine Sache ist die sehr individuel ist . Weil eben ein Jede/r von uns auf seine Art und Weise einzigartig ist samt seinem ebenso einzigartigem Umfeld und Lebenskonzept.


    Du meintest das der Tod meines Mannes scheinbar eine Befreiung aus unserer Beziehung war. Liebe Skyfall, ich schäme mich nicht dafür zu sagen das es tatsächlich so war. Ja, es war nicht nur die Befreiung aus einer sehr unglücken Beziehing sondern auch von einer sehr aussichtslosen und immer dramatischer werdenden Situation. Nicht nur für mich sondern besonders für meinen Mann dem durch den Tod unendliches Leiden erspart geblieben war. Das heißt aber noch lange nicht das seit er gegangen ist bei mir täglich vor lauter Begeisterung die Korken fliegen. Ganz im Gegenteil. Auch ich habe meine sehr tiefen Löcher wie viele Andere, denn schließlich ist nicht nur der Mensch gegan-
    gen der mich für lange Zeit quälte, sondern auch der Jenige mit dem ich einst sehr sehr glücklich war.


    Und wenn ich nun dabei bin mein Haus von unserer Vergangenheit zu befreien tue ich das weil ich in meinem ganzen Leben noch nie an dem was 'mal war festgehalten habe außer in meinen Gedanken und meinem Herzen. Brauche keine Fotos und persönliche Gegenstände um mich herum um den Menschen der nicht mehr ist nicht zu vergessen, oder das Gefühl zu haben ihn noch bei mir zu haben. Und wozu in einem Haus leben was für Zwei eingerichtet war wo ich doch nun mit mir alleine darin lebe?


    Liebe Skyfall, ich akzeptiere wie Du lebst und mit Deiner Trauer umgehst, aber schön wäre es wenn Du es verstehen könntest das es auch Menschen gibt die sehr anders damit umgehen als Du. Das sie ihre Art und Weise wenig mit gleichgültiger Kaltschneuzigkeit zu tun hat blos weil sie Vieles anders empfinden und dem entsprechen handeln.


    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebe Angie,


    ich möchte mich gerne den Worten von Kühlwalda anschließen und noch ein paar eigene Gedanken zu Deinen Worten hinzu fügen. Ich habe ja Deine Postings schon recht lange verfolgt und hoffe Dir nun nicht heftig mit meinen Gedanken auf den großen Zeh zu treten aber ....


    Als mein Mann mich wegen einer Anderen vor seiner schweren Erkrankung verließ, schloß ich mich einer Selbsthilfegruppe mit dem Thema "Getrennt, Geschieden, Neuanfang" an, und das war eine interessante Erfahrung zu beobachten wie Andere mit ihrem "Verlust" umgingen. Immerhin hat eine Trennung recht viel gemeinsam mit dem Tod eines Menschens, nur das diese Form von Trennung noch einmal zusammen gekittet werden könnte anstatt für immer und ewig entgültig zu sein. Langer Rede kurzer Sinn, im Verlauf dieses Jahres lernte ich meine Mitleidenden recht gut kennen, und stellte fest das es darunter auch einige gab die sich wortwörtlich mit ihrer "Trauer" eingerichtet hatten weil sie eben nicht die Realistät ihrer Situation akzeptieren konnten.


    Ja, es gab Einige die ihrem einstigen Partner immer wieder und ohne Ende hinterher heulten obwohl der mit seiner Neuen nicht hätte glücklicher sein können. Obwohl der versuchte sie finanziell in den Abgrund zu jagen oder sie ohne Ende mit Drohungen per Anwalt quälte. Unterhielt man sich mit ihnen, kamen meist immer wieder nur die selben Themen wie ... wenn doch nur, hätte ich doch, was wäre wenn, und vielleicht könnte doch. Liebe Angie, wenn ich Dir nun darüber schreibe tue ich es bestimmt nicht weil ich Dir böses will, sondern weil ich dieses Verhalten recht oft in Deinen Postings wieder erkenne. Damit meine ich diese sich irgendwie mit der Trauer angefreunded zu haben als eine Situation die nun vertraut geworden ist und Dich nicht herausfordert neue Wege einzuschlagen. Wie Kühlwalda schrieb, dieses nichts Neues ausprobieren zu wollen und Alles immer wieder nur als sinnlos abzustempeln.


    Ein Jeder hier im Forum lebt durch seine eigene Trauerphase egal wie sehr oder wenig intensiv sie ist, aber dennoch lese ich immer wieder wie Veile davon dennoch hart darum kämpfen sich ein neues Leben aufzubauen. Es mag Dir komisch klingen, aber seit mein Mann vestorben ist habe ich angefangen mein Haus komplett zu renovieren und umzugestalten da ich ja hier nun alleine lebe und keine Zweisamkeit mehr zu bedenken habe. Dennoch kannst Du sicher sein das mir so manche Tränen runterkullern wärend ich auf der Leiter stehe und den Pinsel schwinge. Will damit sagen das auch wenn ich nun angefangen habe mir ein neues Leben aufzubauen, bedeutet das noch lange nicht das ich mit der Trauer ab-
    geschlossen habe. Und ich bin mir sicher das auch bei Amitola so manche Tränen lauen wärend sie malt oder etwas kreatives macht. Oder ich denke an Petra die ihren Sohn durch Suizid verlohren hat. Bin mir sicher ihr ist so manches Mal richtig elend wenn sie mit ihren Hunden spazieren geht. Aber immerhin sind es Alles Menschend die trotz ihrer großen Trauer versuchen ihrem Leben einen Sinn zu geben anstatt nur vor sich daherzudümpeln und ihrer große Traurigkeit zu pflegen.


    Und abschließend möchte ich noch sagen, das auch ich wohl inzwischen im Kopf durchgedreht wäre wenn ich mich nicht dauernd beschäftigt halten würde - entweder mit Dingen die eben gemacht werdne müssen oder Dingen von denen ich weiß das sie mir Freude machen. Und wenn es nur das Bepflanzen meines Balkones ist. Liebe Angie, leider ist es nun 'mal so das Alles ermutigende Zureden Nichts hilft wenn der/die Betroffene sich keinen Ruck geben will. Leider müssen wir Alle unseren eigenen Teil dazusteuern um wieder auf einen guten Weg nach Vorne zu kommen da Das nie von alleine passieren wird.


    Ich wünsche Dir viel Kraft Dir diesen Ruck zu geben und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebe Michalex,


    zuerst möchte ich Dir mein ganzes Mitgefühl ausdrücken, denn mein Verlust ist auch noch recht frisch - 23. Juni 2015 nach knapp 20 Jahren Ehe - und kann mir gut vorstellen wie sehr Dir nun der Boden unter den Füßen fehlt.


    Dennoch solltest Du es nicht über den Kamm schehren wie Andere mit ihrer Situation umgehen, denn es gibt Menschen die eben so unendlich verzweifelt und für sehr sehr lange ins Dunkle gucken weil sie den Ausgang ins Licht nicht finden - aber es gibt auch Welche die pragmatsch werden und ihr neues Leben so in die Hand nehmen wie es ist. Also nix da mit Suizidgedanken, die letztlich Niemandem etwas bringen - am allerwenigsten Dir selber und schon gar nicht Deinem nun verstorbenen Mann.


    Wenn Du nun eine unendliche Leere und Einsamkeit verspührst ist das auch normal, besonders wenn Du mit ihm für das letzte 1.5 Jahr den letzten Weg gegangen bist. Eine sehr belastende Zeit wo die ständigen Sorgen um das Wohlergehen seines Pfleglings ein ständig größerer Bestandteil des Alltages werden. Ich habe das 3.5 Jahre lang durchgemacht und weiß we sehr so eine Situation an die gesamte Substanz geht.
    Eine Situation die sich oft zu eine sich ständig drehendem Hamsterrad entwickeln kann ohne das man es selber merkt. Ja, und plötzlich steht dieses Hamsterrad still als ob Jemand die Notbremse gezogen hat, und Das ist vorerst einmal sehr sehr gewöhnungsbedürftig. Plötzlich fallen all die vielen Aufgaben und Sorgen die man so lange hatte weg und vor Einem steht die Leere und ein Alltag der komplett neu gestaltet werden muß.
    Liebe Michalex, ich selber bin noch Wochen nach seinem Tod oft Nachts aufgewacht weil ich nicht in meinem schlafendem Unterbewußtsein das Surren seines Sauerstoffkonzentrators höhren konnte. Oft genug bin ich aus der Haut gefahren wenn der Wecker meines Handy's geklingelt hat, weil auf ihm mitten in der Nacht der Anruf vom Hospiz kam wo man mir sagte er sei verstorben.


    Liebe Michalex, es ist völlig normal das nach so kurzer Zeit Alles völlig drunter und drüber und vor allem nicht mehr so ist wie es einmal war. Aber Du wirst staunen wie schnell sich ein neuer Alltag einpendeln wird, und die Leere ständig schrumpfen wird - wenn Du es zuläßt. Vermutlich wirst Du nun jede Menge Papierkram zu bewältigen haben, und mit etwas Glück wird Dir das auch so gut helfen wie mir Dich beschäftigt zu halten und Dich hundemüde zu machen.


    Vor Allem setze Dich nicht unter Druck bis wann Du mit Deiner Trauer durch zu sein hast. Das ist eine sehr sehr individuelle Sache mit der ein Jeder von uns völlig anders umgeht. Manche pflegen für sehr lange Zeit nur noch düstere Gedanken ehe sie so weit sind ihr neues Leben in die Hand zu nehmen, andere - wich ich zum Beispiel - fangen an ihr Zuhause komplett zu renovieren und umzugestalten um sich damit zu einem Neuanfang quasi zu zwingen und damit die plötzliche Leere auszufüllen. Andere schmeißen sich in ihre Arbeit bis sie fast vor Erschöpfung um-
    fallen oder beschließen ihr eigenes Leben noch einmal völlig umzukrempeln. Wie gesagt, ein Jeder wie er es für sich als gut empfinded.


    In diesem Sinne wünsche ich Dir viel viel Kraft diese sehr belastende Zeit gut zu überstehen und nie den Glauben zu veliehren das es ein tolles und buntes Leben danach gehen kann wenn man es zuläßt.


    Hanna

    Liebste Anny,


    laß Dich in Gedanken feste drücken und Dir auftragen dieses Wochenende tüchtig die Flügel hängen zu lassen und Dich so gut wie möglich aus-
    zuruhen.


    Ich glaube es gibt Keinen den eine Beerdigung nicht völlig k.o. gemacht hat weil es eben ein totaler Ausnahmezustand im Leben eines Menschens ist. Nicht nur der ganze Rummel drumherum, sondern vor Allem die Konfrontation mit der absoluten Entgültigkeit. Und gerade das letztere braucht seine Zeit und Ruhe um im tiefsten Inneren zu sacken.


    Dir ein ruhiges und vor Allem sehr erhohlsames Wochenende und viele liebe Grüße dazu,


    Hanna

    Liebste Caro,


    ich glaube ich weiß wovon Du redest, denn auch ich stand mehrmals vor den Ärtzen und mußten denen immer wieder bestätigen das keine lebens
    erhaltenden Maßnahmen verabreicht werden sollen. Das erste Mal als er wegen einer Notoperation an der Gallenblase ins Krankenhaus eingeliefert wurde, und man mir sagte das er nur wenige Chancen Dank seiner schon sehr kaputten Lunge habe. Vor seinen Augen und ihm dolmetschend - da er kein Wort deutsch verstand - worüber gesprochen wurde mußte ich die Formulare unterzeichnen. Zu Aller Überraschung kam schaffte er seine OP und erhohlte sich auch auf sehr erstaunliche Weise ebenso schnell. Ja, und wenige Tage später, wo er wieder auf der Lungenstation war um sich von der OP gut zu erhohlen mußte ich mitten in der Nacht ins Krankenhaus rasen da er einen leichten Hirnschlag erlitten hatte und nun erneut auf der Intensiv Station lag.


    Wieder mußte ich die gewissen Formulare unterschreiben, da man mit einem weiterem und deutlich heftigerem Hirnschlag rechnen mußte. Auch fragte man mich ob man ihm wenigstens Medikamente geben köne die dies verhindern könnten aber dennoch zu massiven Lähmungen führen könnten sollte sich der Supergau wiederhohlen. Auch da mußte ich wieder bestätigen das mein Mann das nicht wollte wärend in mir die Hoffnung tobte es könnte ihm vielleicht doch noch besser gehen. Ja, und eine Woche später wurde er ins Hospiz eingewiesen, und erneut mußte ich all diese Entscheidungen über sein Leben und seinen Tod treffen. Völlig alleine da stehend und mich immer wieder fragend ob ich Alles richtig ge-
    macht hatte.


    Liebe Caro, ich rate Dir Dich nicht weiter damit zu quälen ob Du richtig entschieden hast, denn die Uhr läßt sich leider nicht zurück drehen. Und bedenke auch das wenn Dein Schatz tatsächlich überlebt hätte, er mit großer Warscheinlichkeit nun schwerst behindert wäre. Das sage ich Dir nur weil die Ärzte meines Mannes mir das sogar prophezeiten im Fall eines weitere und heftigerem Hirnschlag. Zwar hatte mein Mann "nur" einen Leichten erlitten und hatte das Glück das nach wenigen Stunden die komplett seitige Lähmung und das Sprachproblem sich wieder lösten, aber das war auch der Tag wo er nicht mehr ohne fremde Hilfe sich bewegen konnte. Der Tag ab dem ich mehr oder weniger einen Fremden vor mir zu sitzen hatte mit dem ich mich nicht mehr normal unterhalten konnte, und der ab dann sein Lächeln - geschweige denn sein Lachen verlohren hatte. Der Tag an dem er seine Lebensfreude verlohr und man nur noch hoffen konnte daß das Grauen ein recht baldiges Ende finden würde.


    Es mag hart klingen, aber für mich hat schon immer tiefe und bedingungslose Liebe bedeutet auch einen Menschen loslassen zu können. Egal ob man verlassen worden ist weil er einen neuen Weg einschlagen will, oder ob es eben der entgültige Abschied ist. Weißt Du, wenn man vor solchen Entscheidungen steht wie es un Beiden passiert ist stehe ich heute auf dem Standpunkt das es dabei kein richtig und falsch gibt. Letzt-
    lich ist es die gegenwärtige Situation die entscheided wo es für sie keine Gebrauchsanweisungen gibt. Meist noch weniger den Luxus ewig hin und her zu überlegen, sich Rat hohlen und noch einmal zu überlegen. Etwas was Menschen die noch nie mit solchen Situationen konfrontiert wurden vorstellen können. Am wenigsten den enormen Druck der Verantwortung unter dem man dann steht.


    Liebe Caro, wo Du Dich nun mit dem Holzhacken herum gequält hast, hatte ich mein Kreuz mit allem Finanziellem zu tragen, da dies schon immer mein Mann erledigt hatte. Der große Trost jedoch ist das man ziemlich Alles lernen kann wenn man es will/muß, und irgendwann gehöhrt auch Das zum neuen Alltag. Du magst lachen, aber inzwischen habe ich es mir bei neuen Herausvorderungen zur Angewohnheit gemacht mir zu predigen ... schlimmstenfalls geht es komplett in die Hose aber dennoch wird deswegen die Welt nicht untergehen. Ja, und dann klappt es meist auch - wenn auch erst nach mehreren Anläufen. Ich vermute das auch Du in einigen Monaten oder erst in einem Jahr zurück blicken wirst, riesig staunend was Du Alles geschafft und dazu gelernt hast. Etwas worauf Du dann riesig stolz sein kannst.


    Das die plötzliche Einsamkeit sehr gewöhnungsbedürftig ist, ist wohl etwas womit ziemlich Alle hier im Forum zu kämpfen haben. Egal ob sie eine liebe Großfamilie um sich haben, Hobbies ohne Ende und obendrein noch berufstätig sind. Aber ich bin zuversichtlich das auch Das irgend wann ganz normaler Alltag sein wird. Ich weiß nicht ob es Dir auch so geht, aber ich habe gemerkt das es gar nicht 'mal so lange gedauert hatte bis sich bei mir peu a peu ein ganz neuer Alltag eingeschlichen hat. Er ist inzwischen sehr anders als zu Zeiten wo mein Mann noch lebte, aber Einer mit dem ich recht gut leben kann. Auch ich werde ständig mit seinem Tod durch den vielen Papierkram der noch zu bewältigen ist konfron-
    tiert, aber wo mich das einst immer wieder riesig in den Keller gezerrt hat, ist auch das nun Teil meines ganz normalen Alltag. Du kannst sicher sein das ich ihn oft genug vermisse, aber irgendwie ist wohl doch nun die Tatsache bei mir angekommen das er für immer gegangen ist, und ich nun gucken muß wo ich selber bleibe. Nenne es Überlebensstrategien gegen die Aufgabe, das sich verkriechen wollen, gegen die Resignation.


    Liebe Caro, ich wünsche Dir von ganzem Herzen das Du die so dramatischen Geschehnisse gut verarbeiten wirst, denn letztlich hast Du ohne Zweifel der damaligen Situation angemessen Alles richtig gemacht. Ich denke das ein Jeder hier im Forum immer wieder sagen könnte ... was wäre gewesen wenn, hätte ich doch blos, und vielleicht wäre .... Nackte Tatsache jedoch ist das sich die Uhr eben nicht mehr zurück drehen läßt und Alles seinen Weg gegangen ist wie es das Schicksal zu dem Zeitpunkt wollte.


    Sei liebevollst gegrüßt,


    Hanna

    Liebe Caro,


    Du hättest es nicht besser ausdrücken können - dieses ständige Wechselbad der Gefühle zwischen tiefer Trauer und dem Aufbau eines neuen Lebens. Zwischendurch etwas Wut, etwas Verzweiflung und neuen Herausvorderungen. Oft keine Zeit und Ruhe in sich zu horchen weil plötzlich so viel Anderes bewältigt werden muß.


    Wenn Alles noch frisch ist kann man sich ein "danach" kaum vorstellen. Man sieht nur das Chaos, Nichts ist mehr so wie es war und viele Gebiete werden sehr schnell zu Ersterfahrungen für die es keine Gebrauchsanweisungen gibt. Und dennoch muß man irgendwie den Weg in ein eigenes neues Leben finden um es nicht zu verdümpeln. Schließlich hat man ja nur das Eine, und hat gerade erlebt wie schnell Alles vorbei sein kann.


    Ich selber habe mich am 23. Juni dieses Jahres von meinem Mann verabschieden müssen und wenn ich nun auf diesen Tag und die Zeit seiner schweren Krankheit davor zurück blicke kann ich es oft kaum glauben wie unendlich viel sich in meinem Leben seit dem verändert hat. Und nicht nur auf negative Weise. Ich LEBE, auch wenn es nun ein sehr anderes Leben geworden ist.wo ich nach quasi 20 Jahren Ehe noch einmal völlig von Vorne anfangen muß da nun auf mich alleine gestellt. Ja, die größte Veränderung die inzwischen statt gefunden hat ist das ich nicht mehr sage ... kann ich nicht ... sondern eher ... wie packe ich es am Besten an. Als mein Mann verstarb sah ich nur noch eine riesige schwarze Mauer vor mir die aus zahllosen Herausforderungen bestand. Aus Dingen die stehts zu seinen Aufgaben gehöhrten weil ich glaubte ich würde sie nicht hinbekommen. Ja, und wenn ich nun ein wenig zurück blicke staune ich oft nicht schlecht wie viel ich mir zugetraut und geschafft habe. Für mich ein sicheres Zeichen das ein neues Leben voran gehen kann und auf seine Art und Weise funktionieren wird. Seit dem fühle ich mich deutlich weniger alleine gelassen und hilflos.


    Natürlich fällt mir noch so manches Mal die Decke auf den Kopf und natürlich fehlt es nicht an Situationen die mich an ihn erinnern, aber ich glaube es ist letztlich der Gang der Dinge das man selber irgendwann einfach nur noch LEBEN und nach Vorne blicken will. Der biologische innere Lebenswille der uns davor bewahrt einzugehen wie ein Kaktus, und selber zu schaden und ständig verzichten zu wollen.


    Und ich denke das dieser Gang der Dinge uns Alle betrifft die sich von Jemandem verabschieden mußten - egal ob im Guten oder weniger Gutem.


    In diesem Sinne ... packen wir's an.


    Hanna

    Liebe Ute,


    Dir erst einmal einen dicken Drücker und mein ganzes Mitgefühl. Deine Trauer ist noch sehr frisch und sicherlich fühlt sich Alles noch an wie ein falscher Film, aber es stimmt tatsächlich das die Zeit viele Wunden heilt, Antworten auf Ungeklährtes bringt und innere Ruhe wieder einkehrt die hilft wieder nach Vorne gucken zu können.


    Und ein Leben danach gibt es auch mit ganz großer Gewißheit egal wie jung oder alt man ist. Man muß sich blos die Zeit lassen das Geschehen zu verinnerlichen und leider kann Das dauern aber ist nicht endlos. Auch wenn Du es Dir jetzt noch nicht vorstellen kannst bist Du gewiß noch in einem Alter wo noch so manches gehen wird. Sinnlos wird Deine Zukunft bestimmt nicht sein egal was Du aus ihr machen wirst. Aber auch diese Schritte brauchen leider ihre Zeit bis man so weit ist konkret zu entscheiden in welchem Rahmen das Leben nun weiter gehen soll. Liebe Ute, einst war man vielleicht dazu verdammt in unserem Alter - bin anbei gesagt nur sehr wenige Jahre jünger als Du - in schwarz gehüllt herum zu schlurfen oder ewig heulend in Gottes Wartezimmer zu hocken. Aber Gottseidank sind diese Zeiten vorbei und zum Glück leben wir nun einer Epoche wo es auch für reifere Damen wie wir noch unendlich viele Möglichkeiten gibt den Neuanfang kunterbunt und lebenswert zu gestalten.


    Ich wünsche Dir viel viel Kraft und drücke Dich dolle in Gedanken,


    Hanna

    Liebe Marsue,


    ich danke Dir von Herzen für den großen Topf Balsam für meine sehr angekratzte Seele. Du hast so sehr recht mit all Dem was Du sagst und in-
    zwischen kann ich mit meiner gestrigen Aktion gut leben. Es mag komisch klingen, aber irgendwie kann ich es kaum erwarten das es morgen früh Alles abgehohlt wird. Dabei möchte ich Dir sagen das Du das echt gut gemacht hast mit dem gemeinsamen Schritt zum Obdachlosenheim.


    Was immer wieder so richtig anstrengend für mich ist, ist das ewige Schwanken zwischen riesiger Wut auf meinen Mann und Momente wo mich tiefe Traurigkeit erwischt. Den Menschen den ich einst sehr geliebt habe zu vermissen, und dann wiederum heil froh zu sein das er nicht mehr da ist um mich weiterhin zu quälen. Ja, gestern habe ich noch geheult wie ein Schloßhund und heute wurde ich dann wieder heftig mit seiner gedankenloser und gnadenloser Verlogenheit konfrontiert. Auf der einen Seite vermisse ich hin und wieder den Menschen den ich glaubte gut ge-
    kannt zu haben und auf der Anderen wächst meine Verachtung ihm gegenüber immer mehr wann immer ich erneut entdecken muß wie hart er daran gearbeitet hatte mich auf ziemlich allen Gebieten ins offene Messer laufen zu lassen. Nach dem Motto ... nach mir die Sinnflut.


    Wo ich noch sehr gehadert hatte mit der Buchung meiner Reise bin ich inzwischen froh das ich es gemacht habe. Erst recht wo er sie mir nie ge-
    gönnt hätte, genauso wenig wie ein normales glückliches Leben nach seinem Tod. Liebe Marsue, im tiefsten meines Inneren weiß ich das ich mir ein gutes Leben und all Das was es mir an Schönem beschehren wird verdient habe, aber leider tue ich mich noch sehr schwer damit dies wirklich zu verinnerlichen. Hauptsächlich weil mir z. Z. so unendlich viel um die Ohren fliegt Dank seiner heimlichen Machenschaften, das ich kaum Zeit hatte wenigstens ein kleines Bisschen zur Ruhe zu kommen. Fast jeden Tag werde ich mit Hiobsbotschaften aus seiner Heimat konfrontiert die meine ganze Existenz bedrohen, und einen Anwalt der sich mit ausländischer Gesetzgebung gut auskennt muß wohl noch gebacken werden. Schließlich hat mein Mann ja alle seine riesigen Trümmerhaufen dort aufgebaut - mit völliger Gleichgültigkeit was nach seinem Tod auf mich zu kommen würde.


    Liebe Marsue, auch wenn ich noch keine Ruhe hatte um mich schon 'mal ein wenig auf meine baldige Reise zu freuen kann ich es kaum erwarten eine Auszeit von all diesem Stress genießen zu können der mir fast täglich alle Kraft raubt. Weil Alles auch so unendlich aussichtslos erscheint weil die Leute in seinem Land immer wieder nicht den Hintern hoch kriegen um Nägel mit Köpfen zu machen. Es ist Alles einfach nur noch unend-
    lich zermürbend.


    So denke ich das Du es gut verstehen kannst wenn der letzte hinterlassene Fussel verschwunden ist und mich wenigstens in meinem Haus Nichts mehr großartig an unsere gemeinsame Zeit erinnert. Der Grund warum ich seit seinem Tod jede freie Minute nütze um das Haus komplett umzugestalten, zu entrümpeln und es zu MEINEM zuhause zu machen - so lange ich es noch habe.


    Ich wünsche Dir eine gute Nacht und einen tollen neuen Tag samt vieler liebevoller Grüße,


    Hanna

    Liebe Amitola,


    wollte mich nur kurz melden um Dir zu sagen wie großartig Du über die Situation der Asylanten geschrieben hast. Hättest den Nagel nicht besser auf den Kopf treffen können.


    Habe mich gerade heute recht heftig mit meiner Nachbarin in der Wolle gehabt genau wegen diesem Thema der Fremdenfeindlichkeit die sich leider in Deutschland immer mehr breit macht. Sie hatte gesehen wie ich ein paar große Säcke mit den Sachen meines Mannes in meine Laube schaffte um sie pünktlich für die Sammlung an den Straßenrand stellen zu können. Prompt fragte ich sie ob ich diese Sachen etwas an die "Ausländer" geben würde. Schließlich gabe es ja im 2. Weltkrieg auch in Deutschland jede Menge Flüchtlinge die sich meist ohne Hilfe durchschlagen mußten! Na, der habe ich aber tüchtig meine Meinung gegeigt.


    Ehrlich gesagt verstehe ich nicht die vielen völlig irren Vorurteile die nun überall kursieren, denn ich sehe nur eine riesige Verzweiflung in diesen Menschen die sie dazu bewegt hat ihr Leben zu riskieren um hierher zu kommen. Nein, ich glaube nicht das sie in ein Schlauchboot steigen als Alternative zur Kreuzfahrt, oder sich in einen Laster zwängen um auf Abenteuerreise zu gehen. Und wie Du es selber erwähntest würde auch hier zu Lande Keiner bleiben wenn er für einen 10-12 Stunden Tag nur 5-6 Euros verdienen würde - wenn er überhaupt das Glück hat eine Arbeit zu finden. Und was oft gerne unter den Tisch gefegt wird ist das es auch unter den Asylanten recht viele gibt die sehr gut ausgebildet sind und un-
    endlich gerne ihren Beruf ausüben würden wenn man ihnen eine Chance gäbe.


    Anbei gesagt, liebe Angie, haben meine Kommtare an Amitola Nichts mit Deinem Posting zu tun, sondern eher dem Bedürfnis meine Bewunder-
    ung dem Menschen auszusprechen der sich nicht scheut seine Meinung zu vertreten - über ein Thema was heutzutage nicht heikler sein könnte.


    Viele liebe Grüße,


    Hanna

    Liebe Amitola,


    freut mich zu lesen das Du in einer Gegend lebst wo man den Asylanten gegenüber gut gesonnen ist wo im Rest von Deutschland sich was ganz übles am Zusammenbrauen ist.


    Heute, zum späten Abend, ist bei mir ein wenig Ruhe eingetreten und nun bin ich froh das ich diesen Schritt heute gegangen bin auch wenn er mir sehr sehr schwer gefallen war. Dabei ein gutes Gefühl in mir tragend das ich nun seine Sachen mit Würde weggeben kann, anstatt sie sinnlos wegzuschmeißen wie Müll. Es mag komisch klingen, aber letztlich hat auch dieser Schritt für mich etwas mit Respekt dem Menschen gegenüber zu tun der mich nun verlassen hat. Und gut tut auch der Gedanke das ich mit sehr großer Warscheinlichkeit im Sinne meines Mannes entschied-
    en habe - genau wie an dem Tag wo ich ins Hospiz ging um seiner Verabschiedung beizuwohnen und um seine Sachen abzuhohlen die ich dann zum größten Teil dem Personal für deren Kleiderkammer übergab.


    Natürlich war stehts - auch heute wieder - die Verführung groß das Eine oder Andere beizubehalten, aber dann beschloß ich doch diesen sehr traurigen Weg nur einmal gehen zu wollen. Schließlich bezweifle ich sehr das der Tag kommen wird wo mir die Erinnerungen an ihn ausgegangen sind egal wie mein Leben nun weiter gehen wird.


    Veilleicht würde Dein Burkhard es auch in Ordnung finden wenn der Rest seiner Sachen noch einmal einem guten Zweck dienen würden und einen Menschen beglücken könnte dem nur noch sein nacktes Leben geblieben ist.


    Dir eine gute Nacht und einen tollen neuen Tag mit einem liebevollem Gruß obendrauf,


    Hanna

    Liebe Kühlwalda,


    schön von Dir wieder einmal zu lesen, denn ich lese Deine Kommentare immer sehr gerne, da sie sehr pragmatisch, bodenständig und dennoch sehr feinfühlig sind. Ja, und so manches Mal bringst Du mich auch zum Lachen Dank Deiner Art und Weise zu schreiben.


    Du hast es gut erkannt das ich letztlich so eine Art Stehaufmännchen - bzw. Frauchen bin was sich immer wieder recht schnell aufrappelt und versucht aus Allem das Beste zu machen. Aber vielleicht kostet mich genau Das so unendlich viel Kraft mit vergleich zu Jemandem der quasi permanent im tiefen Loch lebt und kaum Veränderung kennt. Auch wenn es heute ein sehr schwerer Tag für mich war kann ich nun dennoch recht gut damit leben das seine Sachen noch doch noch einmal getragen werden anstatt sinnlos durch den Reißwolf der Müllabfuhr gezerrt zu werden.
    Es mag komisch klingen, aber für mich hat das Ganze etwas sehr symbolisches. Die Bestattung meines Mannes hätte nicht stiller und im kleineren Rahmen verlaufen können, aber dennoch war es mir wichtig daß das ganze mit so viel Würde wie möglich ablaufen sollte - obwohl ich vor Wut und bitterer Enttäuschung über sein Verhalten mir gegenüber an seiner Urne stand. Hätte ich seine Sachen in die Mülltonne geschmissen hätte ich damit nicht gut leben können weil es für mich so gewesen wäre als ob ich sein Leben auf selbige Weise weggeschmissen hätte. Das sage ich sehr bewußt weil ich diese Erfahrung mit einigen seiner Sachen machte nachdem alle Versuche Jemanden damit zu beglücken fehl ge-
    schlagen waren.


    Aber was soll's meine liebe Kühlwalda. Morgen ist ein neuer Tag und das Leben will und muß irgendwie weiter gehen und erneut bewältigt werden.
    So schließe ich Dir alles Liebe wünschend und vielleicht auf bald einmal wieder,


    Hanna

    Liebe Christine,


    Du sagst es. Beides so unendlich kraftraubend und kein Ende nehmen wollend, besonders nachdem man eine "gute" Phase hatte und glaubte aus der tiefsten Dunkelheit endlich raus zu sein. Besonders wenn man immer wieder all seine inneren Schweinehunde überwinden muß die Einem sagen ... morgen ist auch noch ein Tag, um erneut einen Schritt nach Vorne zu wagen.


    Ich vermute das die wirklich große Erleichterung mit Bezug auf meine heutige Aktion warscheinlich erst einsetzen wird wenn all die nun zusammen gepackten Sachen abgehohlt wurden und entgültig aus meinem Leben verschwunden sind. Ach liebe Christine, wenn doch Alles nicht immer wieder so weh tuen würde. Wenn ich mich nun so sehr nach dem entgültigem Schlußstrich sehne ist es wohl weil mich dieses Jahr so unendlich viel Kraft gekostet hat und die Bausstellen die sich nach seinem Tod presentiert haben noch lange nicht ausgebaded sind.


    Liebe Christine, Dir vielen lieben Dank für Dein Dasein und eine gute neue Woche,


    Hanna

    Hallo Allesamt,


    heute hat es mich wieder einmal voll erwischt und so fühlt es sich wunderbar an in diesem Forum meinem Wellengang der Emotionen freien Lauf lassen zu dürfen.


    Dabei war ich schon so optimistisch gewesen zu glauben das ich möglicherweise aus dem Gröbsten war. Am kommenden Dienstag findet in meiner Umgebung eine Sammelaktion für die Flüchtlingsheime statt, und so beschloß ich diese Gelegenheit zu nutzen endlich den Kleiderschrank und die Schubladen meines Mannes für einen guten Zweck zu leeren. Hatte das seit seinem Tod immer wieder vor mir hergeschoben da so sehr viel Anderes erst einmal wichtig und dringend war. Nach dem Motto, alles ist ordentlich verstaut, ist mir nicht im Weg und folgedessen eilt nicht.


    Ja, und als ich dann heute die Türen seines Kleiderschrankes öffnete zog es mir den Boden unter den Füßen weg. Alles logische und rationelle Denken war auf einmal völlig verschütt und nur noch eine riesige Welle der Traurigkeit da nebst einem unbändigem Wunsch das er noch einmal wieder kommen würde und ich seine Sachen nicht zu entsorgen hätte weil er sie wieder brauchen würde. Als ich mich dann aufrafft doch mein Vorhaben zu vollbringen erschlugen mich schnell die Erinnerungen an ihn die mit jedem Kleidungsstück was ich in die Hand nahm in mir hoch ka-
    men. Und den Rest gab mir das Öffnen seiner Schubladen in denen ich überall Erinnerungen an seine schwere Krankheit vorfand. Ja, und ehe ich mich versah lief der ganze Film seiner letzten Wochen im Hospiz wieder in meinem Kopf ab, genauso wie die Nacht wo ich den Anruf bekam und all Das was darauf hin folgte. So present als ob sich Alles nur vor wenigen Tagen ereignet hatte.


    Und dabei dachte ich das die heutige Aktion mich nicht besonders bewegen würde da ich glaubte in meinem neuen Leben schon recht gut ange-
    kommen zu sein. Immerhin hatte ich kurz vor dem Wochenende meine erste alleinige Reise gebucht um das erste Weihnachten und Silvester ohne ihn nicht mit mir alleine feiern zu müssen. Dennoch mußte ich feststellen - nachdem die Buchung bestätigt war - das auch Das einen sehr bedrückenden Beigeschmack hat. Natürlich bin ich froh das es geklappt hat wie ich es mir vorgestellt hatte, aber dennoch wummert in mir immer wieder so sein dumpfes Gefühl der Erinnerung daran das mein Mann mir das nun dazu verwendete Geld nicht gegönnt hatte. Das er es mir nur hinterließ weil er Nichts daran ändern konnte. Trotzdem ich weiß das ich mir diese Auszeit mehr als verdient habe weil ich mein Bestes gab ihn so gut wie möglich auf seinem letzten Weg zu begleiten und weil ich so unendlich viel grauenvolles nach seinem Tod durch machen mußte was noch lange nicht in trockenen Tüchern ist.


    Und unter dem Strich weiß ich auch das meine heutige Aktion gut Ding war da ich sie lange genug vor mir her geschoben hatte und mich der Gedanke daran mich immer wieder auf das Neue tüchtig runter gezogen hat. Ja, trotz aller großen Traurigkeit und erneuter Konfrontation mit der Entgültigkeit bin ich fast schon froh und erleichtert diesen Schritt endlich geschafft zu haben. Und dennoch tut es einfach noch tüchtig weh.


    Euch alles Liebe und einen guten Start in die neue Woche,


    Hanna

    Liebe Christine,


    wem sagst Du es was die lieben Familien betrifft die es oft noch nötig haben auf den Trauernden herum zu trampeln. Meine Wenigkeit hat gerade das große Vergnügen einen Anwalt einschalten zu müssen um mir die Seinige vom Halse zu halten und um mein Recht zu kämpfen. Und das zu einem Zeitpunkt in meinem Leben der nicht trauriger, herausfordernder und anstrengender sein könnte. Und zu einem Zeitpunkt in dem man meist sehr alleine mit Allem dasteht wenn es um den Kern der Dinge geht.


    Habe das gerade heute wieder einmal sehr zu spühren bekommen. Wärend die Welt um mich herum das heiße Sommerwetter genießt war ich heute damit beschäftigt den Inhalt seines Kleiderschrankes und seiner Schubläden für die Abhohlung zusammen zu packen, da man zum Wochenanfang eine Sammlung für die Asylheime startet. Habe diesen Schritt lange vor mir her geschoben und nun hat es mich unendlich mehr umgehauen als ich damit gerechnet hatte. Wo heute der Tag war wo ich mir in Anbetracht der Abhohlung sagte ... jetzt oder nie. Ein Tag eben den die liebe raffgierige Verwandtschaft nicht ausbaden muß. Leute die keinerlei Ahnung haben wie unendlich kraftraubend das ganze Chaos nach einem Todesfall ist. Wenn ich so manche Berichte lese bin ich fast schon froh das ich mich um Alles alleine kümmern mußte auch wenn Das zu dem Zeitpunkt sich so unendlich hart anfühlte. Immerhin gab es Keinen der mich bevormunden konnte oder mir seinen Beistand aufdrückte um nacher zu meinen das ich ihm/ihr etwas schuldig bin.


    Ich wünsche Allen die es mit der lieben Verwandtschaft zu tuen haben Unmengen von Kraft sich davon befreien zu können denn solche Menschen braucht man wirklich nicht sich herum. Egal ob man einst eine recht gute Beziehung zu einander hatte oder nicht.


    Ich wünsche Euch einen schönen restlichen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche. Möge sie uns Allen viel Kraft, Lebensfreude und Erfolge bringen,


    Hanna

    Hello Heather,


    welcome amongst friends who are sharing their sorrow, problems and worries. Bin auch noch recht neu hier aber habe mich seit dem Tod meines Mannes hier unendlich liebevoll aufgefangen und verstanden gefühlt. Besonders wo auch meine Geschichte multinational ist und ich nun immer wieder damit konfrontiert bin, bwz. das die Uhren in Deutschland eben sehr anders ticken als in der Heimat meines nun verstorbenen Mannes - England.


    Wenn ich Dir nun schreibe tue ich es nicht nur um Dir Tost und Mut zuzureden, sondern weil wir Beide recht viele Gemeinsamkeiten haben könnten. Es fängt damit an das ich nur ein paar Jahre älter bin als Du und noch lange nicht zum alten Eisen gehöhre obwohl ich zwar keine Kinder habe aber immerhin eine knapp 20 jährige Ehe an deren Ende ich meinen Lungenfibrose erkrankten Mann für über 3 Jahre zuhause pflegte bis er nach einer schweren Operation wenige Wochen später im Hospiz starb. Und so stehe ich nun genau wie Du vor einem kompletten Neu-
    anfang wärend die gemeinsame Vergangenheit noch lange nicht in Ordnung gebracht ist und die Zukunft noch sehr ungewiß aussieht. Wo Du durch Deinen Mann die österreichische Welt sehr gut kennen gelernt hast, lernte ich im Verlauf von 25 Jahren sein Land und seine Leute sehr gut kennen - und vor Allem deren sehr anderen Mentalität mit Vergleich zur deutschen. Anbei gesagt, Komplimente für Deine guten Deutschkennt-
    nisse, denn die meisten Briten denen ich hier begegnet bin tuen sich sehr schwer mit dem Erlernen unserer Sprache. Nun ja, mein Mann fing gar nicht erst damit an wo es doch so herrlich bequem war sich 100% auf mich für Alles zu verlassen.


    Und wo wir Beide für eine sehr lange Zeit unsere Männer gepflegt und begleitet haben glaube ich das wir wissen wie sehr das an Einem zehrt bis man am Ende kaum noch einen Krümel Kraft übrig hat.


    Liebe Heather, ich hoffe das Du Dich hier im Forum genauso wundervoll aufgehoben, geborgen und immer wieder gut aufgefangen fühlen wirst wie ich es getan habe - die Jenige die sich immer wieder dagegen gesträubt hatte sich einer Trauergruppe - wie sie mir von Hospiz angeboten wurde - anzuschließen. Mit etwas Glück wirst Du schnell entdecken wie gut es tut wenn man sich auch mitten in der Nacht und wärend die restliche Welt schläft seinen Kummer, seine Sorgen, Ängste und Gedanken von der Seele schreiben kann - wissend das es immer Jemanden gibt der für Einen da ist.


    Ich wünsche Dir viel viel Kraft für all Das was nun auf Dich zukommen wird und alles Liebe dazu,


    Hanna

    Liebe Anja,


    tut mir leid das ich mich für eine Weile nicht mehr gemeldet habe, aber wieder einmal hatte ich selber jede Menge um die Ohren was mich immer wieder ziemlich platt gemacht hat.


    So möchte auch ich Dir erst einmal dazu gratulieren das Du Dich entschlossen hast für Dein Zuhause zu kämpfen. Ich drücke Dir dazu ganz doll die Daumen das Dir Dein Vorhaben gelingen wird. Sollte dann doch Alles schief gehen kannst Du immerhin noch sagen das Du Alles gegeben hast was möglich war anstatt Deine Kampflosigkeit irgendwann bitter zu bereuen.


    Was den Kampf mit den Behörden betrifft vermute ich das Du den selben Prozess durchmachst den ich schon zum größten Teil hinter mir habe. Auch mir ist seit dem Tod meines Mannes so manches Mal der letzte Geduldsfaden gerissen, blos um jedoch immer wieder festzustellen das die Beamten bei den Behörden letztlich auch nur Menschen sind die versuchen ihren Job so gut wie möglich zu machen. Genauso wie die Polizei. Menschen die in sehr vielen Situationen keine Wahl haben als festen Regeln zu folgen egal wie sinnvoll oder sinnlos sie sind. Ich denke Du kannst es Dir gut vorstellen wie ich an der Decke geklebt habe weil die Eröffnung des Testamentes meines Mannes weit über einen Monat dauerte - ich aber nicht wußte das man es nicht voher freigab weil diese Unterlagen noch an weitere Ämter gereicht werden mußten ehe man sie mir zu-
    schicken konnte.


    Liebe Anja, ich kann mir sehr gut vorstellen wie gefrustet Du bist und Dich den Behörden ausgeliefert fühlst, aber ich kann Dir aus eigener Erfahr-
    ung sagen das man dadurch sehr viel Geduld und Gelassenheit lernt. Auch ich habe ich recht oft wortwörtlich ausgeliefert gefühlt, aber dann ist doch immer wieder Alles seinen rechten Weg gegangen auch wenn es seine Zeit dauerte. Anbei gesagt war ich gerstern beim Amtsgericht wegen der Grundbuchänderung für das Haus und staunte nicht schlecht das ich keinen Termin brauchte und Alles binnen einer knappen Viertelstunde erledigt war ohne das ich auch nur eine Minute warten mußte.


    Was den miesen Onkel betrifft würde ich Dir heiß empfehlen so viele Beweise und Zeugen für seine "Taten" sammeln falls es zwischen Euch eine Streitigkeit geben wird die am Ende nur noch juristisch zu lösen geht. Das mag übertrieben klingen, aber was man hat hat man und kann es zu einem späteren Zeitpunkt wieder entsorgen sollte es nicht nötig gewesen sein. Anbei gesagt etwas was ich schon seit einer Weile der lieben Familie meines Mannes betreibe für den Fall das es irgendwann tatsächlich zu einem Rechtsstreit kommen könnte. Zu Mindest hättest Du scharfe Geschütze in der Hand um ihm tüchtig zu drohen sollte die Konfrontation mit ihm aus dem Ruder laufen. Leute die krumme Dinger schie-
    ben mögen das nicht.


    Und was das Wegräumen von Danny's Sachen betrifft bist Du gewiß nicht alleine mit dieser sehr bedrückenden Phase Deiner Trauer. Egal wie eine Beziehung war und egal wie Alles sein Ende gefunden hat fühlt es sich doch immer wieder so an als ob man den Menschen von dem man sich verabschieden mußte erneut "entsorgen" muß nachdem man ihn schon unter die Erde gebracht hat. Ja, das einzige Positive daran - wie ich es selber erfahren habe und noch so manches Mal erfahren werde ist - das dieser Schmerz einmalig ist und vielleicht noch für kurze Zeit danach grummelt wenn man auf die leer gewordenen Ecken guckt wo seine Sachen einst ihr Zuhause hatten. Aber auch das geht mit dem vergehen der Tage vorbei.


    Ach Anja, sei gewiß das Du nicht die Einzige unter uns bist die diesen täglichen emotionalen Marathon durchmacht der kein Ende mehr nehmen will. Erst recht nicht so lange man noch immer wieder mit der gemeinsamen Vergangenheit konfrontiert ist - durch Sachen die ihm gehöhrt haben, den ganzen Papierkram der nun auf uns zu rollt zusammen mit etlichen Wegen zu verschiedenen Behörden um Alles geregelt zu bekommen. Meine liebe Hospizbegleiterin verlohr ihren Mann vor gut 2 Jahren und sagte mir gerade vorgestern - als wir uns trafen - das sie immer noch mit recht viel Papierkram zu tun hat und sie immer noch auf Sachen stößt die ihm einst gehöhrten. Aber immerhin macht sie gerade eine berufliche Umschulung und vor ein paar Monaten zog ihr neuer Partner bei ihr ein. Wie Du siehst, wieder einmal ein Beispiel das die Trauer sehr lange an-
    halten kann aber das eigene Leben dennoch voran geht mit vielen neuen Perspektiven, Plänen und Träumen.


    Und ehe ich schließe ... obwohl ich noch recht viele Bausstellen zu bewältigen habe um wieder komplett den eigenen Boden unter den Füßen zu haben, habe ich gestern Abend meine erste alleinige Reise gebucht. Wenn Du wüßtest wie viele innere Schweinehunde ich dazu besiegen mußte - Schuldgefühl, große Sorgen um all die Dinge die noch lange nicht in trocknen Tüchern sind, der Gedanke noch nie so viel Geld für mich alleine ausgegeben zu haben und, und, und. Dann gewann jedoch die Angst davor das erste Weihnachten und Silvester ohne meinen Mann und mit mir alleine feiern zu müssen. So war die Buchung dieser Reise quasi der Tritt in den eigenen Hintern mein eigenes neues Leben zu starten und alle Bedenken und Ängste davor nun überwinden zu müssen. Mit der Hoffnung lebend bis Abreise kurz vor Weihnachten noch recht viel geregelt zu bekommen.


    Liebe Anja, wie schon so oft wünsche ich Dir erneut viel viel Kraft Deine Situation gut durchzustehen und um Dein Ding machen zu können. Vor Allem würde auch ich Dir empfehlen dem miesen Onkel erst einmal einen Alles sagenden Brief zu schreiben anstatt ihn mit der verbalen Keule anzugreifen - etwas was sehr leicht passieren kann wenn man so sehr mit Emotionen überladen ist. Da besteht nämlich auch die Gefahr das Einem selber die Emotionen durchgehen und man sich heftig im Ton vergreifen könnte - anstatt eine freundlich-diplomatische Aufklährung der Dinge zu suchen.


    Sei liebevoll gegrüßt,


    Hanna

    Liebe Anja,


    Marsue hätte es nicht besser in Worten verfassen können was man so Alles wärend des Trauerprozesses durchmacht. Egal wie gut oder schlecht einst eine Beziehung war, bleibt wohl der gigantische Strudel der Emotionen für uns Allesamt gleich.


    Du kennst ja meine Situation inwzischen ein wenig, und auch ich hätte genug wieso, warum, weshalb und was wäre gewesen wenn Fragen deren Antwort ich wohl jedoch nie finden werde weil mein Mann sie mit sich auf die andere Seite genommen hat. Fragen die mir oft genug Nachts den Schlaf geraubt haben und mich auch bei hellem Tageslicht immer wieder gequält haben. Es ist wirklich war daß as tatsächlich Nichts bringt und man dabei immer nur in tiefe Löcher abrutscht ohne das es sich am Ende gelohnt hat. Das schreibe ich Dir Alles nur weil ich vor nicht langer Zeit beschlossen habe diesem seelischen Martyrium ein entgültiges Ende zu setzten - und seitdem geht es mir deutlich besser, habe den Kopf freier um mich auf das wesentliche hier und heute zu konzentrieren und die Zukunft ein bisschen weniger wehmütig zu betrachten. "Ausrutscher" gibt es immer noch aber sie werden deutlich seltener.


    So wünsche ich Dir von ganzem Herzen die selbige Erkenntnis und viel viel Kraft dazu auch diesen Schritt gehen zu können.


    Dir viele liebevolle Grüße,


    Hanna