Hallo, lieber Walter!
Fühle dich gut verstanden von mir, ich meine GUT!
Eine freundliche Umarmung - wenn du sie annehmen kannst. :24:
Jedenfalls eine ehrliche, wenn auch nur virtuell mögliche, Anteilnahme.
Es ist der Anfang der Trauer in dem man (fast jeder) erstmal ganz tief heingeht um sich zu finden. Zu finden in einem, vorerst sehr abgelehnten, ICH-Leben. Wie gesagt vorerst, was man sich auch kaum vorstellen kann und ganz sicher nicht will.
Es ist kein den geliebten Partner in irgendeiner Weise verlassen, niemals! Die Liebe ist EWIG.
Es ist ein sich neu Ausrichten. Worte können einen meist noch schwer erreichen auch wenn andere sich noch so sehr Mühe geben.
Die Trauer kommt in Wellen, einmal ist man am Wellenkamm und im nächsten Moment kann es einen wieder ins Wellental ziehen. Dieser Wechsel passiert in der Anfangstrauer oft, später werden die Zeitabstände etwas länger. Das ist was Betroffene meinen wenn sie schreiben: "Es wird mit der Zeit leichter/erträglicher/besser." Ich denke, man findet einfach Wege, und es findet jeder so seinen ganz persönlichen Weg, wie man, in ganz kleinen Schritten, täglich damit umgehen kann.
Viele noch Hiergebliebene entwickeln irgendwann den Wunsch dem geliebten Menschen recht bald folgen zu können. Persönlich bin ich der Meinung, daß es wohl nicht so sein soll denn sonst wäre ja etwas passiert wo man zusammen diese Welt verlassen hätte, da es auch solche Szenarien gibt.
Lieber Walter, versuche als Wichtigstes GEDULD mit dir selbst zu entwickeln, es ist einfach nicht möglich in einigen Monaten das Gehen eines geliebten Menschen zu verarbeiten.
Neue Wohnung finde ich auch gut aus mehreren Gründen, einen hast du ja schon genannt.
Sich zeitweise abzulenken von den Qualen der Trauer, indem man sich beschäftigt, auch beschäftigt ist durch Übersiedlung, ist sehr hilfreich. Man hat dadurch tatsächlich, wenn auch nur in Momenten, winzig kleine Pausen von der Trauer. Nochmal, es ist kein Verlassen des Partners. Es ist etwas Regeneration für uns selbst um weitergehen zu können.
Schön, daß du dich von dein Freund Erwin verstanden fühlst. Nur wer es selbst erlebt hat weiß darum!
Ja, noch zur "Strafe", dieses furchtbare Gedankengut stammt aus dem Mittelalter wir leben in der modernen Zeit, LEIDER wird er, nach meiner Meinung, bis heute mißbräuchlich verwendet.
Alle die wir hier sind auf diesem Planeten haben einen guten Grund hier zu sein, so sehe ich es.
Aber deine Partnerin hat dir auch sehr schön gezeigt wie sie es gesehen hat, durch ihren Umgang mit dem Gehen, was ihr sicher bewußt war.
Viel Kraft und Sonne deinem Herzen,
Anna90