Wie hab' ich mich über die beiden weißblühenden Rhododendren vor meinem Haus gefreut! Wie eine Wolke standen sie da, dicht vor meinem Wohnzimmerfenster, abends schien die Sonne darauf und strahlte durch die Blütenballen und machte sie fast durchsichtig, die ersten Hummeln waren schon dran. Ich sah sie den ganzen Tag und sagte zu mir, siehst du, Alterchen, hast du auch einmal was Schönes. Das war schon zu laut. Das hat dem da oben nicht gefallen, und er sagte, Hochmut kommt vor dem Fall, der bekommt jetzt mal eins auf die Mütze, Petrus, hol' den Frostkübel. Dann kam diese schreckliche Nacht mit minus 5 Grad, und die ganze Blütenpracht ist nun braun und hängt schlaff herunter und ist ein Bild des Jammers. Einige Blüten fallen ab, die kann ich wegkehren, aber die meisten hängen fest, ich komme nicht an sie heran, und ich sehe sie jetzt den ganzen Tag und sage zu mir: Vögel, die zu laut singen, holt die Katze. Blüten, die zu schön sind, holt der Frost. Menschen, die mir zu lieb sind, holt der Tod.
Beiträge von Dieter
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Ich glaube, ich habe etwas schräg formuliert, was ich meine. Ich wollte sagen: mir ist eine gewisse Zudringlichkeit lieber als ein Herumdümpeln in der Normalität. Gegen erstere kann ich mich zur Wehr setzen, wenn ich will, gegen das andere nicht. Ich spiele "normaler Mensch", und das strengt mich unglaublich an. Unter Verwandten und Bekannten müsste das nicht sein.
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Klar. Es kommt natürlich auf die Situation an. Aber menschliche Kälte ist schlimmer als zuviel Wärme.
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Diese Telefonate! Wie geht es dir? Was hast du heute gemacht, ich muss morgen wieder zur Arbeit, wir fahren dieses Jahr nicht weit weg, unsere Nachbarn sind so laut, was macht dein Hexenschuss, meine neuen Zähne passen noch nicht, unsere Kinder kommen heute zu Besuch, ist es bei dir auch so kalt, nein, mein Fahrrad ist immer noch kaputt, bla bla bla. Keiner, der mal sagt: du bist immer so aufgeräumt, aber ich kann mir vorstellen, wie es dir wirklich geht, ich denke oft an dich, du hältst dich so tapfer, ist doch eigentlich eine Sauerei, das Ganze, Mensch komm' mal her, lass dich mal telefonisch drücken, halt' die Ohren steif und die Nase im Wind, uns geht es auch nicht besser, wir sitzen alle in einem Boot, weißt du, erst ist da die Ewigkeit, dann kommt eine kleine Unterbrechung, etwas Planschen und Lachen, dann wieder die Ewigkeit... Wenn schon bla bla, dann wenigstens mit etwas Tiefgang.
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Glockenblumen gehören auch zu meinen Lieblingsblumen. Blaue Blume der Romantik. Füher hatte ich auch mal blaue Akelei und Vergissmeinnicht. Aber ich kann da nicht richtig mitreden, ich trotze dem Wald hier und da ein Stückchen ab, das ich "Garten" nenne, aber es bleibt eigentlich alles Wald. Aber der Wald präsentiert mir auch allerlei freiwillig: Anemonen, Immergrün, Schlüsselblumen, später noch Maiglöckchen, Ginster, Epilobium u.a.m. Blauregen (Wisteria) wuchert bei mir bis in die Baumkronen, so dass manchmal die Bäume zu blühen scheinen. Aber das kommt erst noch. Nein, ich wollte deinen Glockenblumen nichts antun, ich dachte nur, weil von Bowle die Rede war...
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Liebe Christine,
Waldmeister kümmert bei mir nur vor sich hin, obwohl ich mitten im Wald wohne, dafür ist Efeu nicht zu bremsen. Liegt wohl am Boden. Wie kommst du gerade auf Glockenblumen? Doch nicht für die Bowle?
AL D. -
Liebe Christine,
ich wollte sagen: lieb haben und genießen!
D.
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Liebe Christine,
wenn du nur 1/7 Kopf abschlägst, wächst nur 1 neuer. Wenn weniger als 1 neuer nachwachsen soll, musst du also weniger als 1/7, z.B. 1/10 Kopf abschlagen. Oder auswandern.D.
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Liebe Christine,
meinst du einen Gummibaum?
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Freut mich.
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Leben auf großer Flamme
Weil es sonst niemanden interessiert, gebe ich hier und jetzt öffentlich bekannt: Mein weißer Rhododendron wächst und blüht über das Haus hinaus, und die Mahonie ist fast ein Baum geworden und blüht überwältigend und betört mit ihrem Duft das halbe Dorf. Ende der Durchsage.
D.
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Liebe Astrid,
das ist ein großes Thema, das ich jetzt und hier nicht lostreten möchte. Sonst würde ich dich fragen, ob ein gerade erst geborenes Lamm, das schon wieder sein Leben hergeben soll, ein "lebenswertes Leben" gehabt hat. Und wie du dir "stressfreies Schlachten" vorstellst. Ich bin dafür, dass jeder, der nicht auf Lammbraten verzichten kann, sich sein Lamm selber totschlägt, stressfrei. Das würde ihn von dieser Barbarei heilen. Mit Kaninchen ist es auch nicht anders. Ich will niemandem seinen (echten oder unechten) Braten vermiesen, aber wenigstens Tierkinder sollte man in Ruhe lassen. DAS wäre "Sieg des Lebens über den Tod", teilweise wenigstens.
D.
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@Dieter es gibt auch veg.Alternativen mit Körnern und Gemüse
Das ist es, was ich sagen wollte. Aber ich würde das nicht einen "Osterbraten" nennen. Ich wollte auch allgemein auf den völlig unnötigen Brauch hinweisen, ausgerechnet zu Ostern den armen Lämmern nachzustellen. Wahrscheinlich liegt's mal wieder am Christentum. Ich will das lieber nicht weiter ausführen, es dreht mir den Magen um.
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Suchen und Finden, Lachen und Sonnenschein, Osterbraten und ....
vielleicht dem Empfinden, dass das Leben über den Tod siegen kann.
Liebe Astrid,
ich will dir deinen schönen Text nicht kaputtmachen, aber: "Osterbraten"? Vom Lämmchen womöglich? Da siegt aber leider der Tod über das Leben!
Bitte erst nachdenken, dann schreiben.
D. -
Werd' nur nicht zu dankbar, liebes Rabelein, Tränen sind von Natur aus salzig, und Dornröschens Schloss wird von Rosendornen bewacht. Klug...modus aus.
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Wisst ihr, ich sage manchmal zu meiner Frau: Ich lebe einfach unser gemeinsames Leben weiter, wer will uns das verbieten. Du siehst mit meinem einen Auge den schönen Frühling. Ich bin wie eine einäugige Katze, sie sieht nicht mehr so gut, aber es reicht für die paar Tage oder Jahre. Du bist nur einkaufen gegangen, das dauert diesesmal ein bisschen länger, ich binde dir einen Strauß Anemonen und mach' schon mal die Bratkartoffeln.
Als ich ins Haus ging, standen da vor der Tür meine Gartenschuhe und schauten mich so heimelig an.
Das ist kein totes Haus. Das Haus hat soviel Leben, wie ich ihm gebe.Schönen Sonntag Judica!
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Hallo Rabelchen,
du hältst ja ganz schön mit mit deinen Träumereien nachts um 3 oder 4. Die letzte Nacht musst du gut geschlafen haben, denn die Schlaflosigkeit war bei mir. Den weinenden Nietzsche habe ich in Arbeit. Mir ist inzwischen klar geworden, warum das Buch euch Frauen so gut gefällt: die Salomé!
Mach's gut. Hoffentlich bis morgen.
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Liebe Frau im Nebel,
warte einen Moment, ich muss erst meinen Bleistift spitzen. "Erbsenzählerei" ist mir bekannt, "I-Tüpfelchenreiterei" kenne ich noch nicht, ich vermute, beide sind dasselbe? Was soll das mit Freud, Jung, Adler usw. zu tun haben? Ich fasse sie mal alle zusammen zur "Tiefenpsychologie", könnte auch noch die Psychiatrie dazunehmen, mit Kretschmer vor allem. Persönlichkeitspsychologie auch noch. Alles gewaltige psychologische Konzepte, von Erbsen keine Spur. In den USA geht es ja weiter, mit der Humanistischen Psychologie z.B., na, ich höre lieber auf. Mit der Verhaltenspsychologie geht es dann schon bergab, und die Neurowissenschaft gibt der Psychologie endgültig den Todesstoß. Ich beschreibe es einmal, wie ich es empfinde, ich weiß, dass ich da ziemlich allein stehe. Um es kurz zu machen: Vieles kann man "von innen" und "von außen" sehen, aber die Psyche nicht. Die Psyche ist immer "innen", und wer sie von außen begreifen will, der greift daneben, als griffe er in Luft. Hirnforschung und Neurowissenschaft als Teile der Medizin kann ich ja noch akzeptieren, aber nicht als Psychologie. Wenn ich sie schon vor ihren MRT-Bildern sitzen sehe und mit ihrem Bleistift auf Hören und Sehen und Fühlen tippen sehe, dreht sich mir alles um: Kinder, ihr wühlt da in euch selbst herum! Hier leuchtet ein Klecks auf, begeistert stürzt man sich darauf, Leute, das ist vielleicht eine WELT, die ihr da mit unreinen Fingern anfasst! Und die ganze herrliche alte Psychologie (siehe oben) steht nun wie ein alter Regenschirm in der Ecke und wird nicht mehr gebraucht. Von innen und von außen, das ist der Unterschied. Ich unterziehe ja auch keinen kaputten Stuhl einer Psychoanalyse, also auch keine Seele einer Hirnklempnerei. Jedem Ding sein angemessenes Werkzeug! "Psyche und Soma verbunden"? Ja, normalerweise. Aber vor der Geburt und nach dem Tod? Dein Jean Paul sieht das ganz anders. Ja, der Jean Paul! Herrliche Feder hast du da aufgelesen. Romantik, mehr Romantik, nicht Hirn!!! Noch etwas zur Psychosomatik: Das ist etwas ganz Wichtiges und Wertvolles. Natürlich ist jedes Lebewesen eine Leib-Seele-Einheit, im Falle des Menschen eine Leib-Seele-Geist-Einheit, in der alles auf alles wirkt. Aber das ist ganz etwas anderes als die Herumpiekerei im Gehirn. Dabei habe ich noch gar nicht von den armen Versuchstieren gesprochen. Nösel nösel.
"Hach" ist für mich die kleine Schwester von "Jach". Überrascht und erfreut, aber noch nicht hingerissen. Aber "Huch" ist auch nicht schlecht.
AL -
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Hallo Rabelchen,
mein Tag war wie deiner, nur war Zorro heute leider nicht da. Dafür viele Rotkehlchen: man sieht sie kaum, hoch in den Bäumen, aber sie wispern ihre Strophen sehr klar und verständlich, als wären sie ganz nah. Deine Geschichte: immer wieder schön. Ja, wenn es so wäre... Wenn man bedenkt, was es für ein Wunder ist, dass es überhaupt Menschen gibt und dass wir auf der Welt sind, dann gibt es ja vielleicht noch ganz andere Wunder...
Guten Abend und gute Nacht (bitte auch um 4 :19: )!