Habe gerade festgestellt, dass ich auch seit vielen Jahren ein Glückstagebuch laufen habe. Es begann eigentlich mit Eintragungen zu Reparaturen im Haus und Arbeiten im Garten und wurde dann immer mehr zu Naturbeobachtungen rund ums Jahr: die ersten Schneeglöckchen, die ersten Schnecken und Zecken, der erste Amselgesang, das Wetter, sowas halt. Jetzt ist mir erst klar geworden, dass es eigentlich ein Glückstagebuch ist. Übrigens: gestern blühten die ersten Anemonen (Buschwindröschen), heute schon teppichweise. Die blauen Immergrün-Blüten sind schon unterwegs. Noch sind die Blätter der Bäume nicht da, überall kommt noch Licht hin. Dies ist die schönste Jahreszeit bei mir im Wald. Klar, wo nicht.
Beiträge von Dieter
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Liebes Rabelchen,
das ist so schön, dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Über das Sich-selbst-Lieben haben wir ja schon diskutiert. Es geht so leicht von der Zunge: "weil er sich selber liebt, den Nächsten lieben" (Kaleko). Also erst mich und dann den Nächsten? Nicht doch. Entweder ich liebe, oder ich liebe nicht. Wenn ich liebe, dann den Wind, die Sonne, die Katzen, mich, die Wolken, die Spatzen...
Danke für deinen wunderbaren Text. Klugscheißermodus an. Aber nachts um 4 solltest du lieber schlafen. Klugscheißermodus aus.Viel Glück heute!
D. -
Liebe Angie,
ich sehe, dass du das halbe Leben noch vor dir hast, in einer Weltstadt lebst und kontaktfreudig bist - wo ist das Problem? Natürlich ist alles noch sehr frisch, und es hat dich ja auch ganz schön erwischt in den letzten Jahren, ich meine, so ein Verlust nach dem andern. Aber, mal ganz allgemein gesprochen, ist der Zug doch noch nicht abgefahren. Vielleicht einfach mal nichts tun und abwarten? Dem Leben deine freundliche Seite zuwenden? Bleib' ruhig anspruchsvoll, aber stelle die richtigen Ansprüche. Sei lieb zu deiner Katze und zu deinen 2,3 guten Freunden, ich wollte, ich hätte welche. Sagte der weise Uhu.
Gruß D. -
Liebe Angie,
deine Frage hat mir keine Ruhe gelassen: "Das kann doch nicht alles gewesen sein?". Das Märchen vom Tannenbaum von Hans Christian Andersen fiel mir ein, und ich wollte mal nachlesen, wie das zuendeging. Das war nicht sehr erfreulich. Aber dann stieß ich in demselben Märchen auf "Klumpe-Dumpe, der die Treppe hinunterfiel und doch den Thron errang und die Prinzessin erhielt". Ach, so habe ich schon lange nicht mehr gelacht! Und ich glaube, das Lachen war die Antwort auf meine und deine Frage. Ich wünsche dir, dass du auch so darüber lachen kannst.
Tschüssi!
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Nein, liebe Angie, Zufriedenheit ist zu wenig, es sollte schon Glück sein. Aber das Glück ist IN uns, Kleinvieh macht auch Mist, und 100 Cent machen auch 1 Euro. Einen stotternden Motor darf man nicht ganz abwürgen, vielleicht läuft er bald wieder rund. Das kann doch nicht alles gewesen sein? War es auch nicht. Die Sonne scheint, die Krokusse blühen, das ist mehr als viele Menschen haben. Mein Ischias tut heute nur halb so weh wie gestern, hurra! Tut mir leid, ich hab' heute nur Phrasen drauf, aber viele Phrasen sind einfach wahr.
Schönen Dienstag! -
Danke, jetzt ist es da, nach 6 Stunden. Bin ich jetzt zu ungeduldig, oder ist das Forum im Sonntagsmodus?
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Liebe Christine,
du musst mich nicht verulken. Zuerst war mein heutiger Beitrag überhaupt nicht zu sehen, jetzt taucht er langsam auf. Auf der linken Dashboard-Seite ist er immer noch nicht. Unter "Sonstiges" schreib' ich lieber nichts mehr, das ist mir zu abenteuerlich.
D.
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Liebe Christine,
unter "Sonstiges" schreibt man wohl am besten nichts mehr. Es scheint ein Bermuda-Dreieck zu sein.
Die "Tipps" sind auch schon wieder weg.D.
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Sonntagnachmittag, Sonnenschein, das ist das Schlimmste. Im Fernsehen Utta Danella, das setzt allem noch die Krone auf, Flucht nach vorn, mit Novalis-Biografie hinaus auf die Terrasse, Zorro der Schleicher ist noch nicht da. Die längst totgeglaubten Krokusse blühen doch nochmal, und sowas von. Kalt ist es, trotz Sonnenschein, aber weit unten auf der Straße sind doch schon die Kinder unterwegs auf ihren Plastikfahrzeugen, die Straße hat so ein gefälliges Gefälle, das gefällt ihnen, Kreischen und Lachen, das Leben hält wieder Einzug. Ich hab' weiserweise gleich die Breckis mit rausgebracht, Zorro der Schleicher ahnt das und lugt hinter dem Pfeiler hervor, bevor er sich auf meine Hosenbeine stürzt. Ich sage, Zorro, heute ist Laetare, also freu' dich erstmal, und denk' nicht gleich wieder ans Fressen. Ich fotografiere das ganze Idyll mit meinem Smartphone, wer weiß wozu es gut ist, man könnte auch den Verwandten mal ein Bild schicken, seht her, ich bin auch noch wer. Das Signal vom Handy lässt Zorro kurz aufhorchen, war nix weiter, nur der alte Mann da in dem Sessel. Dann ist die Plastikschaufel mit den Breckis leergeschlabbert bis auf ein Krümchen, das ist er seiner unberechenbaren Katzennatur schuldig. Geht er jetzt auf seinen Katzenstein, um sein Reich zu überblicken? Heute nicht, erst ist Putzen angesagt, Pfötchen links schlapp, Pfötchen rechts schlapp und über die Schnurrhaare damit, das rote Zünglein fährt aus und ein, die Breckis schmecken noch einmal nach. Ich denke, jetzt schleicht er sich von hinten an, um auf mich und meinen Novalis zu springen, denkste, bin ich Katze, mach' ich ganz was Anderes. Ein paar Rotkehlchen fliegen ihm um die Ohren, schnell fliegt das Köpfchen herum, wer wagt es...? Aber das volle Bäuchlein besänftigt ihn schnell, und die Äuglein fallen ein bisschen zu, aber nur ein bisschen. Ich sage, Zorrochen, du kriegst einen kalten Bauch. Das leuchtet ihm ein, und er sieht nochmal auf seiner Plastikschaufel nach, richtig, da liegt noch ein Krümchen, so eine Überraschung. Mir wird es zu kalt, mit dem Novalis wird es heute nichts mehr, Zorro hat sich auch schon verdrückt. Leben auf kleiner Flamme - immerhin.
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Liebe Malena,
klar, Psychiater und Psychotherapeuten waren sie auch. So wie Hölderlin Hauslehrer und Goethe Minister war. Aber sie begründeten Psychologien, und zwar solche, die man noch so nennen konnte, bevor die Hirnforschung sie verriet und ins Abseits stellte. C.G. Jung vor allem, der immer noch nicht richtig ausgeschöpft ist, obwohl er der Quantenphysik nahekommt. Na, usw. Weites Feld.
"Das Leben ist alles was der Freie Fall ist" ist herrlich! Jach, ist das schön! Von wem ist das (außer Wittgenstein)??? Das ist es doch, was ich sagen wollte. Übrigens: Wir haben das "Hach" ganz übersehen. Es steht zwischen Ach und Jach.
Gruß ausgerichtet. Du weißt, dass Katzen über Wolken gehen können, ohne durchzufallen? (Autor im Moment unbekannt)
Schönes Fallen noch (MIT Schirm)!
Der Vergleich mit Goethe und Hölderlin hinkt etwas - macht nix.
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Danke, liebe Petra. Meine Katzen erkennen vor allem ihren Vorteil. Wenn ich nicht spure, wird auch mal gepöbelt. Dann schmeißt Zorro die Gartenmöbel herum und steht mir auf den Schuhspitzen, dass ich nicht weiß, wo ich hintreten soll. Sie sind herrlich egoistisch. Mein Woody sagt jetzt: hast du noch was zu fressen? Sonst gehe ich jetzt in meine Heia, oaaah!
Gute Nacht!D.
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Ja, Rabelein, ich will mir den weinenden Nietzsche gern besorgen, obwohl ich, wie gesagt, der Tiefenpsychologie nicht mehr viel abgewinnen kann. Ich fürchte auch, dass ich nach der Lektüre der fiktiven Handlung erfunden von real nicht mehr unterscheiden kann. Ich habe gerade so etwas mit der Anna Magdalena Bach hinter mir. Tolles Buch, aber letztlich enttäuschend, weil nicht authentisch. Echte Biografien sind mir eigentlich lieber. Aber einen Versuch will ich gern machen. Ich finde es auch schön, dass du etwas hast, wofür du dich begeistern und woran du anknüpfen kannst. Sehr viele Menschen haben so etwas nicht. Nietzsche und Freud sind ja hervorragende Ausgangspunkte für alles Mögliche. Für mich waren C.G.Jung und Viktor Frankl besonders ergiebig.
Ja, das Schmusen ist die zweite Hauptwaffe der Katzen. Mein Woody schmust sogar mit der Glasscheibe vom Wintergarten, wenn er von außen sieht, wie ich drinnen sein Gelee vorbereite. Vielleicht bringe ich ihn dazu, die ganzen Glasfenster zu beschmusen, dann kann ich mir die Reinigung sparen. Alle schmusen nur so lange, bis sie ihr Fresschen haben, danach drehen sie ohne Höflichkeitsfloskeln ab - Vorbilder an Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit. Dritte Hauptwaffe ist ihr kläglich geöffnetes Mäulchen, das sie sich womöglich noch schlecken, was heißen soll: "Ich ärmstes Lebewesen unter der Sonne..." Vierte Hauptwaffe sind ihre glasklaren grünen Augen, in denen sich der Himmel so spiegelt, dass man nicht mehr an die Hölle glauben kann.
Dein "Besuchskater" wird wissen, warum er so anhänglich ist. Was fütterst du ihm denn? Und was sagt Frauchen oder Herrchen dazu?
Gute Besserung und auch sonst alles Gute!
Dieter -
Liebe Malena,
das ist 'ne Menge Stoff, das kann ich alles so schnell gar nicht beantworten. Ich dachte, ich kenne mich in der Tiefenpsychologie etwas aus, aber der Yalom ist mir durch die Lappen gegangen. War vielleicht auch, als ich schon meine Fühler nach Osten (Zen-Buddhismus) ausstreckte und mir die westlichen Bemühungen ein bisschen abgenutzt wurden. Bei Amerikanern werde ich gern ein bisschen bockig, wenn sie sich auch da einmischen, wo deutschsprachige Psychologen (Freud, Jung, Adler usw.) eigentlich ganze Arbeit geleistet haben. Von Nietzsche (dem besseren) war ich lange Zeit begeistert, bis mir sein dauerndes "Gesetzt den Fall" auf den Keks ging. Gute Philosophen sollten einfacher reden oder besser schweigen. Aber sein Philosophieren "mit dem Hammer" kommt mir immer noch sehr entgegen. Gesetzt den Fall, wie war das? man müsste das gelebte Leben immer wieder leben? Um Gottes Willen! Leben ist ja immer neu, da kann es keine WIederholungen geben, sonst wäre es kein Leben. Mit den "outstanding moments" kann ich mich auch nicht anfreunden. Die Rosinen aus dem Kuchen picken und den Rest in Kauf nehmen? Ich finde, der Zauber überkommt uns unvorbereitet und unberechenbar, wie ein Blitz, manchmal auch nur wie ein Hauch, ein Säuseln. Husch und schon vorbei und schon wieder da... So sollte Leben eigentlich immer sein, so könnte es auch sein, wenn wir nur nicht so verklemmt und zugeschnürt wären. Das ganze Leben könnte ein "outstanding moment" sein. Na ja, das ist völlig realitätsfremd, aber man sollte das schon mal sagen. Krishnamurti fällt mir da immer ein, der konnte das, der sah den Zauber, wo andere nur Alltägliches sahen. Das geht mit Meditieren, aber auch ohne. Besser: Jeder hat so seine eigene Art zu meditieren. Das mit dem Kurpark war ja auch nur ein Beispiel. Es gab viele solche Momente. Ich habe ein ganzes Regal voll mit herrlichen Dias aus früheren Zeiten, aber ich sehe sie mir nicht an, ich will das nicht wiederholen. Aber ich will immer noch das Leben lieben, die Katzen und die Menschen und die Ameisen, die mich bald wieder heimsuchen und über mein Honigbrötchen laufen werden . - Zum Vermeer: mein liebster Maler unter den alten Holländern. Wie kommst du nur auf den? Schön hast du den beschrieben, ja, so ist er. Das Kleistsche "Ach": Na ja, das ist dem normalen Mitteleuropäer ja auch nicht fremd. Ich liebe mehr ein "Jach!". Das ist wie aus dem Flugzeug springen - ohne Fallschirm. - Von "Dementi" kann gar keine Rede sein. Mit der Kunst ist es wie mit dem Leben: alles ist ein bisschen richtig und ein bisschen falsch.
Nösel nösel. Schlaf gut!
D.Sorry, das dumme Flugzeug nehme ich zurück. Bungee-Springen (MIT Seil) tut's auch.
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Hallo, liebe Nebelfrau,
hoffentlich habe ich dir mit meinem Geschwafel über die "Kunst" nicht die Laune verdorben? Täte mir leid. Nehme alles zurück und behaupte ganz was Anderes.
Tschüssi
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Liebe Astrid,
erstmal: ich finde es toll, wie du hier auf jeden eingehst, alle Achtung. - Ich hole mir die Erinnerungen nicht her, sie kommen, wie sie wollen, meistens durch eine Kleinigkeit ausgelöst. Dann fiepe ich ein bisschen oder lache auch und sage zu ihrem Bild: Siehst du das, ist das nicht ulkig? Genau wie wir damals. Am schwierigsten sind die ganz schönen Erinnerungen. Als einer von uns nach einem Sommertag im Kurpark fragte: War schöner Tag? und der andere sagte: war schöner Tag. An sowas darf ich nicht oft denken, das ist sowas von vorbei. Wem nützt es, wenn ich wieder flenne. Als hätte ich das Leben ausgelutscht und lutsche nur noch an den leeren Schlusen. Aber einen ganz schönen Traum hatte ich neulich, den erzähle ich mal irgendwann. - Meine Katzen sind gar nicht meine Katzen, sondern Nachbarskatzen, die herausbekommen haben, dass bei mir was zu holen ist, und sich ziemlich regelmäßig bei mir einstellen. Ich habe sie etwas erzogen, so gut das bei Katzen geht, dass sie sich nicht gegenseitig in die Quere kommen. Woody bekommt sein Gelee links vom Haus, Zorro seine Breckis rechts, Woody morgens nach 8 Uhr, Zorro nach 16 Uhr. Peterchen kommt in großen Abständen wie ein Komet, immer wenn er mitten im schönsten Fernsehfilm stört. Dann gibt es noch eine Katze ohne Namen, die nur am Samstag oder Sonntag vorbeischaut, wenn ihre Familie ihr Wochenendhaus besucht. Das ist die, die gleichzeitig fressen, schnurren und fauchen kann. Alle haben besonderes Interesse an meinen Vogelfutterhäuschen, deshalb steht mein Strohbesen gleich in der Nähe, vor dem sie einen Heidenrespekt haben, denn ein fliegender Strohbesen ist so fürchterlich wie ein Flugsaurier (obwohl ich noch nie getroffen habe, Katzenreflexe sind unschlagbar). Alle sind sie liebe, verletzliche Tierchen mit einer schrecklichen Waffe: ihrem "Miau", das Steine zum Erweichen bringt.
LG D.
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Ach Astrid, wie habe ich ihn verbracht. Im ganzen wie alle anderen, mit viel Verdrängen. Hätte ich mir vorstellen sollen, wie ihr letzter Tag vor 5 Jahren war? Jede Minute beißt mich wie körperlich, ich kann die Erinnerungen nur fortschieben. Manchmal gelingt es mir zu sagen: "O.k., du gingst, ich komm' nach, ein paar Jahre früher oder später, was macht das schon für einen Unterschied, setz' schon mal den Kaffee auf." Sinn? Wenn ich ihr Bild ansehe und daran denke, wie tapfer und gerade sie alles durchgestanden hat, auch die Missverständnisse, die es auch zwischen uns und innerhalb unserer Familie gegeben hat, die große Kraft, die sie hatte im Aufrichten anderer Menschen, die große Anteilnahme am Leben anderer Menschen, besonders von Kindern, und und und... Das ist mir Vorbild und Predigt und Sinn genug. Ansonsten nudel ich meine Tage so ab und freue mich wie Klein-Martin bei Manfred Hausmann, wenn das Fernsehprogramm einmal nicht so "schundig" war. Heute habe ich wieder drei Krokusse mehr in meinem Wald entdeckt, wo sie eigentlich gar nicht hingehören und deshalb etwas Besonderes sind. Zorro wird immer lauter und frecher, der liebe kleine Kerl. Er sitzt stundenlang oben auf der Sessellehne vorm Haus und schläft und wartet auf mich und schimpft mit mir, dass ich nicht früher komme.
Schönen Montagabend!
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Ja, genau so. Erst anfüttern und dann in den Hintern treten.
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Liebe Christine,
ich glaube, beides ist richtig. Je nachdem ob man es "von außen" oder "von innen" betrachtet. Das hängt wohl von der Stimmung ab, in der man gerade ist. Aber das ist mir zu rational. Im Moment finde ich es grausam und beleidigend, und ich sage: He du, da oben, lass dir mal was Besseres einfallen!
AS Dieter
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Ja, liebe Malena, über die Dunkelheit denke ich wie du. Sie kann Höhle, Geborgenheit sein, nächtlicher Sternenhimmel (Dunkel UND Licht)... Ich bin immer etwas befremdet, wenn ich allzu großer Begeisterung für das Licht begegne, z.B. im Christentum. Mit meiner Frau war das anders. Sie konnte es nicht hell und strahlend genug haben, wie ich schon schrieb. Darum ergänzten wir uns so gut. Ich bin manchmal etwas im Zweifel, ob ich ihrem Leben nicht mehr Glanz und Gloria hätte bereiten können. Dunkelheit der Sprache, Rilke. Aber von "Kunst" mag ich nicht reden. Kunst klingt nach Konzertsaal und Opernhaus und Gemäldegalerie. Wenn mich ein Kunstwerk berührt, dann hat es Existenz, erregt mich, begeistert mich, nimmt mich mit (in doppelter Bedeutung), besänftigt mich, reizt mich zu Tränen der Trauer oder der Freude. Ich kann dann nicht an "Kunst" denken. Z.B. Bach ist nicht "Kunst", Rilke ist nicht "Kunst", sondern Offenbarung. Bevor ich zu predigen anfange: Dir auch einen schönen Sonntag!
D.