Beiträge von Dieter

    "Sie sind nicht der Bürgermeister, Sie sind der Weihnachtsmann!" :4:
    Gefunden in TV-Film "Um Himmels Willen - Weihnachten unter Palmen".



    "Wir geben gleich weiter zur Frauenverfolgung". Skispringen in Engelberg. :33:

    Den ganzen Tag nichts als Frust. Schlechter Schlaf, die ewig gleichen Wehwehchen, unverschämte Rechtsanwälte mit ihrer entmenschlichten Sprache, die man sich erst im Internet übersetzen lassen muss, ein Anruf vom Sohn aus seinem Urlaubsort, wo man im Hintergrund die Schwiegertochter hört, er soll an die Kosten denken. Vor lauter Lebensschrott ist es Abend geworden, ich gucke durchs Haustürfensterchen, ob Zorro schon da ist, der Nachbarskater, richtig, da sitzt er auf dem Sessel auf der überdachten Terrasse, rund wie ein Ei zusammengekuschelt, und wartet auf mich. Ich bin aber hinterlistig und verlasse das Haus durch die Hintertür und murmele in die fast schon Dunkelheit: Zorro, wo bist du? Ich höre einen jubelnden Aufschrei, ich meine, ich hätte "Hier!" gehört, dann kommt er angewetzt und kann sich kaum fassen vor Freude und Wusseln um die Hosenbeine und zeigt mir den Weg nach unten, wo seine Breckis auf ihn warten. So viel unverstellte Begeisterung, so viel unverdorbenes, unschuldiges Leben, so viel Trost nach so viel menschlicher Wüste!

    Liebe Astrid, kann man nicht einen Dauer-Thread "Bücher und andere Medien" auf der 1. Seite des Dashboard einrichten? Einen, der nicht irgendwann "verschwindet"? Ich hätte auch gleich nach "Aus reiner Bosheit" folgende Empfehlung beizutragen:


    "Weihnachtsmann gesucht". TV-Kultfilm. Umwerfend. Wunderbar gespielt von Barbara Auer u.a. Für jedes Weihnachten unverzichtbar, kommt auch dieses Jahr sicher noch ein paarmal.


    LG


    Gerne. Leider ist das Format im Eimer.


    Normalerweise blättere ich den allgemeinen Teil von mehrwöchigen
    Fernsehprogramm-Zeitschriften schnell durch und
    schimpfe über die unterirdischen Themen. Aber dann bleibt mein Blick an
    dem Satz hängen: "... ich habe verdammt nochmal die Nase voll vom
    Traurigsein". Autsch, denke ich, das ist neu, das hatte ich noch nicht,
    und lese weiter: "... Mir reicht's. Ich werde irre glücklich sein, aus
    reiner Bosheit."


    AUS REINER BOSHEIT gefällt mir, das ist originell, und das in so einem
    Blatt. Geschrieben von einer Depressiven, nicht Trauernden, was soll's,

    der Sound zählt, dieses "Jetzt erst recht". Ein großer Österreicher,

    Viktor Frankl, nannte das "Trotzmacht des Geistes". Ich denke, ich
    besorge mir das Buch.


    Lawson, Jenny: Irre glücklich. Kailash Verlag. Taschenbuch. 16,99 €


    Buchbesprechung (und Bestellung) z.B. unter www.zvab.com


    Also, "Buchempfehlungen" ist schon wieder weg. Und unter "Dies und das"?
    Da sucht es doch niemand.

    Hallo, wo sind denn hier die Buchempfehlungen?


    Normalerweise blättere ich den allgemeinen Teil von mehrwöchigen Fernsehprogramm-Zeitschriften schnell durch und schimpfe über die unterirdischen Themen. Aber dann bleibt mein Blick an dem Satz hängen: "... ich habe verdammt nochmal die Nase voll vom Traurigsein". Autsch, denke ich, das ist neu, das hatte ich noch nicht, und lese weiter: "... Mir reicht's. Ich werde irre glücklich sein, aus reiner Bosheit."
    AUS REINER BOSHEIT gefällt mir, das ist originell, und das in so einem Blatt. Geschrieben von einer Depressiven, nicht Trauernden, was soll's, der Sound zählt, dieses "Jetzt erst recht". Ein großer Österreicher, Viktor Frankl, nannte das "Trotzmacht des Geistes". Ich denke, ich besorge mir das Buch.


    Lawson, Jenny: Irre glücklich. Kailash Verlag. Taschenbuch. 16,99 €

    Na ja, Advent zieht sich ja bis zum Heiligen Abend, da gibt es bei mir keinen zweiten usw. Mal zünde ich die Kerze an, mal nicht, mal morgens, mal abends, je nach Stimmung, man ist ja keine Stimmungsmaschine, die auf Knopfdruck funktioniert. Neben dem Strauß steht ein sehr schönes, großes Bild meiner Frau, zu dem ich vielleicht sage: Geduld, ich komme ja schon, wo sind denn bloß die Streichhölzer. Dann lächelt sie und sagt: lass' die Streichhölzer, ruf' lieber unsern Sohn an, deine Empathie taugt immer noch nichts. Und ich antworte: du kennst ihn doch, den Vollpfosten, der würde sich schön bedanken. Dann ärgere ich mich über den Quatsch im Fernsehen, und zum Glück erscheint Woody, der freilaufende Nachbarskater, vor der Glastür und schleckt sich das Mäulchen, und ich sage: schönen zweiten Katzenadvent, heute bin ich empathisch, sollst auch nicht leben wie ein Hund, wo ist denn bloß das Gelee, heute finde ich einfach nichts. Aber das Bild lächelt und sagt: in Ordnung, auch gut, zwei minus, setzen.

    1. Advent. Wieviele erste Advente wird es noch geben, 10, 20, wenn es hoch kommt? Darf ich einfach einen so wegschmeißen, weil ich beleidigt bin in meiner Trauer, weil ich bocke? Solche Advente wie damals wird es nie wieder geben, mit einem Tannengesteck von ihrer Hand mit 4 dicken roten Kerzen und einem lieben Lächeln dabei, als hätte sie mir ein Geheimnis verraten. Nun mag ich nicht mehr, ich mache deinen Schmus nicht mehr mit, du da oben, wenn du ja doch alles Kostbarste mir aus der Hand schlägst! Und dann denke ich: wieviele erste Advente wird es noch geben? Und dann nehme ich meine Gartenschere und gehe hinunter zu den ausgemusterten Fichtenbäumchen, die im Wege standen und schon ein paar Wochen da liegen und noch ganz frisch sind, und schneide die obersten Zweige ab und mache einen ganz prallen Strauß daraus und stelle ihn in meine größte und schönste Glasvase, in die ich Wasser gieße bis zum Rand, und hänge gar nichts daran, keine Strohsterne und keine Kugeln, vielleicht morgen, man weiß ja nie. Eine dicke rote Kerze stelle ich daneben, nicht zu nah. Und schon duftet er mich an, mein Adventsstrauß, der wie ein kleiner Weihnachtsbaum aussieht und mir seine Zweigenhändchen entgegenstreckt. Und ich sage: o.k., diesesmal noch, ich will diesen Advent nicht einfach wegschmeißen.

    Also, das ist doch ganz einfach. Von mir aus kann einer so viel oder wenig schreiben wie er will: nach ein, zwei Sätzen weiß ich, woher der Wind weht und ob ich den heute und hier haben will, ob ich meinen buddhistischen oder christlichen oder atheistischen Tag habe. Dann lese ich entweder weiter oder nicht. Wobei lange Texte mich von vornherein etwas abschrecken. Ich finde, das Wesentliche kann man ganz kurz sagen, wenn überhaupt. Gerade die Buddhisten sind eigentlich für ihre Schweigsamkeit bekannt. Aber wie gesagt: wer reden will, der rede. - Es kann natürlich sein, dass Christine und Astrid das Forum, das ja auch von Außenstehenden gelesen wird, weltanschaulich ausgewogen halten wollen. Das wäre ja nun auch wieder verständlich.


    Das ist jetzt etwas abseits vom Thema, aber wo wir schon über Zeit und Geld reden: Jetzt kommt die Jahreszeit, in der wieder Wechsel der Kfz-Versicherung, des Stromanbieters, des Internet-Providers usw. angemahnt werden. Ich denke dann mit wachsendem Unmut: Wer gibt mir die Zeit, die ich dafür brauche? Das Recherchieren, das Beantragen usw., vom Ärger über den nicht funktionierenden Wechsel ganz abgesehen, das kostet mich Stunden, für die paar Euros, die ich vielleicht spare. Das ist unbezahlbare Lebenszeit, und im nächsten Jahr derselbe Zirkus. Dann halte ich grinsend die schlaue Zeitschrift, die mir das empfohlen hat, mit zwei Fingern über den Papierkorb und lasse genüsslich los. :thumbsup:

    Liebe Astrid, das ist rein biologisch-neurologisch zu verstehen. Unsere Erinnerungen verlieren mit der Zeit an Deutlichkeit und Frische, wenn sie nicht mehr gebraucht und gepflegt werden. Das ist auch gut so, sonst würden wir unter einem Berg von Erinnerungen ersticken. Aber sie können natürlich aufgefrischt werden, z.B. durch liebevolles Zurückdenken, durch Fotografien usw. Sie werden dabei auch anders gewichtet: das Schöne tritt hervor, das Schlimme tritt zurück. Vielleicht auch umgekehrt. Das ist dann eine ganz andere Sache.
    Du hast Recht: man arbeitet an seiner Erinnerung. Wenn man sie nicht verdrängt.
    LG Dieter