Beiträge von Dieter

    Es gibt keinen Raum, aber es gibt die Materie im Raum. Es gibt keine Zeit, aber es gibt die Ereignisse in der Zeit. Es gibt keinen Gott, aber es gibt die Menschen in Gott. Und die Tiere und die Pflanzen und die Steine.

    Liebe Kelpie,


    ich will dich zu nichts überreden, nur kurz von mir berichten: Ich hatte als Kind und Jugendlicher schweres Asthma. Mit ca. 20 fand ich einen Arzt, einen brutalen Hund, der sich um die herrschende Meinung "bloß kein Cortison, und wenn, dann möglichst wenig" nicht scherte und mit hohen Dosen voll draufhaute. Ein paar Anfälle bekam ich noch, dann war Schluss, ich hatte nie wieder Asthma, es war wie ein zweites Leben. Von Nebenwirkungen keine Spur.


    Alles Gute
    Dieter

    Heute hab' ich meine ersten Blumenzwiebeln gepflanzt, gegen die Sinnlosigkeit. Ich dachte mir, was der Luther mit seinem Apfelbäumchen konnte, das kann ich schon lange. Narzissen und Krokusse erstmal, Tulpen gibt's heuer nicht, die Sorte, die schneller ist als die Schnecken, ist noch nicht gezüchtet worden. Hier eine sinnlose Narzisse, da ein sinnloser Krokus, im nächsten Frühjahr sehen wir uns alle wieder, vielleicht. Es macht mir Spaß, Sinnloses zu tun. Jetzt liegen noch Samentütchen mit Vergissmeinnicht da und eine bunte Wiesenmischung, die kommen alle nicht, ich kenne das schon, auf meinem Waldboden, was sollen sie da auch. Aber die Buschwindröschen werden wieder den Boden bedecken, als ob es geschneit hätte, und die Schlüsselblumen und die Ehrenpreise und der Hahnenfuß und der Klee und das blaue Immergrün und, nicht zu vergessen, die Maiglöckchen. Ich zieh' jetzt meine Winterdecke über den Kopf und halte Winterschlaf und träume vom Frühling... :19:

    Es gibt Autoren, die schreiben "Selbst", wenn sie das kleine, individuelle Selbst meinen, und "SELBST", wenn sie das größere, umfassende Selbst meinen. Ebenso schreiben sie "Geist" und "GEIST" oder "Liebe" für die kleine, menschliche Liebe und "LIEBE" für die große, göttliche Liebe. Für mich war das Wesen meiner Frau, ihr Inbegriff, das, was ich an ihr am meisten liebte, immer ihre Freundlichkeit. Freundlichkeit gegen jedermann, sie konnte nur freundlich, so war sie. Nun ist ihre kleine Freundlichkeit vergangen, und ich frage mich, ob es eine große FREUNDLICHKEIT gibt. Eine durchdringende Freundlichkeit zwischen allem, zwischen den Atomen und zwischen den Gestirnen und zwischen den Lebewesen. Ich glaube, die gibt es, und in ihr lebt meine Frau weiter.

    Meine Großmutter besaß nach dem 1. Weltkrieg einige Milliarden Mark. Nur: sie waren nichts mehr wert.
    Für Schwerversteher: Likes im Überfluss sind nichts wert.

    Liebe Amitola,
    war mir schon klar, dass du es SO meinst. Aber dann likest du den SCHREIBER (was ja okay ist), nicht unbedingt das GESCHRIEBENE. Da steht aber: ... gefällt DAS, nicht DER oder DIE.
    LG Dieter


    und auch
    weil das doch immer wieder auch zu einem "Er-GEIZ " führt ... die " likes "..
    wie schon geschrieben...
    jeder Beitrag ist ein "like" WERT"


    Liebe Amitola, das ist leider nicht immer so, wäre ja auch unnatürlich. Für mich ist die Vergabe eines Like das Zeichen an den Schreiber, dass ich ihn verstanden habe und in besonderem Maße mit seinem Text einverstanden bin. Ich muss dann auch nicht extra eine Antwort schreiben, vielleicht habe ich keine Zeit. Ich möchte diese schöne Möglichkeit nicht missen. Aber zählen muss man die Likes nicht. Wahrscheinlich hast du es so gemeint?
    LG Dieter

    Ich hätte im Andreas Weber nur 1 Seite weiterzulesen brauchen: "Lieben ist ein Begrüßen des Todes und seiner rätselhaften, unendlichen Verwandlungs- und Schöpfungskraft." Bums, da hatte ich es. War ja sowieso klar, ist ja auch nicht neu. Wilhelm Reich führt er selbst an, Nietzsche (der bessere) ist ja auch da irgendwo, Krishnamurti und viele andere. Für mich heißt das: nicht zurückschauen, in der Gegenwart bleiben, flüssig, beweglich, lebendig und liebevoll bleiben. Das Leben kennt nur 1 Richtung: voran. Aber es ist nur zu haben auf Kosten der Individualität. Wo da noch Platz ist für die gute, alte "Seele", weiß ich nicht. Trotzdem bleibe ich bei meinem "Alles ist Seele", vielleicht meine ich ja "beseeltes Leben". Leben ist von Anfang an dasselbe wie Seele. Weiter sage ich lieber nichts, sonst wird es wieder unklar.

    Liebe Amitola,
    jetzt könnte man mal über deutschen Humor (jenseits von Humba Humba Täterää) oder englischen Humor usw. diskutieren, aber das führt zu weit. Nur so viel: die Deutschen haben HÄUFIG einen sehr feinen, etwas versteckten Humor - wenn sie wollen.
    LG Dieter

    Schöne Geschichte, liebe Astrid, ja wenn nur alles so symmetrisch wäre. Und wenn ja: bei der Empfängnis werden wir ein Individuum, aber was war vorher? Müssen wir aus Symmetriegründen nach dem Tod unsere Individualität aufgeben? Das hieße ja, dass es unsere Lieben (und uns) nach dem Tod nicht mehr gibt, höchstens noch die allgemeine Liebe, vielleicht noch die individuelle Ausprägung, die die Liebe im Leben der Gestorbenen erfahren hat. Uferlos.


    .600 Seiten? Klar, übermorgen.


    Liebe Grüße
    Dieter

    Ich sitze auf der Terrasse meines Waldschlösschens und futtere Bucheckern aus eigenem Anbau. Zorro hat nur zwei Minuten gebraucht, um das spitzzukriegen, also Bucheckern beiseite, mit Zorro zu den Leckerlis gehen, leider frisst er keine Bucheckern, sonst wäre alles ganz einfach. Dabei laufen wir wieder über die schon zertretenen Bucheckern, die Amseln und Eichhörnchen haben keine Ahnung, was ihnen hier entgeht, denn sie kommen nur in Rudeln, und im Moment sind sie weit und breit nicht zu sehen, ich weiß nicht, warum. Auf dem Weg zurück zu meinem Buch nehme ich wieder ein paar Bucheckern mit und blicke zu der Buche auf und sage danke. Gern geschehen, sagt sie, und ich weiß, warum. Eigentlich hätte sie schon längst ein Opfer der Elektrizitätsgesellschaft sein sollen, die ihre Stromleitung zum Haus bedroht sieht. Das ist schon lange her. Ich hatte damals einen Anfall von Erleuchtung, als ich sagte: Ich lasse nicht zu, dass Sie an dem Baum herumsägen, wenn, dann hacken Sie ihn ganz ab, ganz oder gar nicht. Seitdem habe ich von der Gesellschaft nichts mehr gehört, denn es ist ein gewaltiger Baum, und das Fällen und Wegschaffen hätte eine Menge Arbeit gekostet. Sagen wir mal, bis zum Personalwechsel bei der Gesellschaft ist jetzt Ruhe, toi, toi. Zorro lässt mich jetzt auch in Ruhe, ihm ging's nur ums Fressen, ich kann in meinem Andreas Weber weiterlesen. Ich habe ihn inzwischen im Verdacht, dass seine Hymnen an das blühende Leben nicht vollständig sind und das Leid und die Krankheit und das Altern und das Sterben ausklammern, verständlich wär's ja bei einem Biologen. Irgendwo steht bei ihm etwas von "Aushalten", das wäre mir denn doch zu wenig. Aber ich habe erst Dreiviertel des Buches gelesen, da kann ja noch was kommen. Nebenbei habe ich die Bucheckern aufgebraucht und gucke so über den Wald hin und habe meine Zweifel, ob meine liebe Frau hier wirklich glücklich war. Eigentlich zog es sie immer eher ans Meer, aber ein Häuschen am Meer war damals aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Wir waren ja oft am Meer, im Urlaub, wir taten schon, was wir konnten. Aber jetzt frage ich mich: ist sie hier bei mir im Wald, oder ist sie am Meer? Meine Buche schmust mit mir herum wie mein Zorro und weiß auch nichts. Nichts weiß man.


    die in die "Stadt" zum einkaufen fährt... und sich ein Buch bestellt in "ihrer " Buchhandlung... FREU "Alice trifft Buddha im Wunderland"


    Liebe Amitola,
    die Leseprobe klingt vielversprechend. Lass' uns bitte irgendwann wissen, wie dir das Buch gefiel.
    LG Dieter