Beiträge von Andrico

    Liebe Petra, liebe Hedi,


    als die Ärzte mir sagten, dass er ohne Therapie noch maximal ein halbes Jahr und mit Therapie noch ein Jahr zu leben hätte, da war meine erste Frage an den Arzt, wie es ihm während der Therapie ergehen würde. Ich wollte ihn natürlich so lange wie möglich bei mir haben, aber ich wollte nicht, dass er dann nur leiden muss. Ich dachte nur, lieber ein halbes Jahr in dem es ihm mit Hilfe von Schmerzmitteln relativ gut geht als ein Jahr voller Qualen. Und dann ging alles so schnell. Viel zu schnell für ihn um loslassen zu können, obwohl ich glaube, dass er kurz vorher gespürt hat, dass er gehen muss. Er hat noch viel gesagt, was ich aber nicht mehr verstehen konnte, aber wie er mich in diesem Moment angesehen hat, so liebevoll, ruhig und auch ein kleines bisschen traurig, hat eigentlich alles gesagt, auch wenn ich in diesem Moment viel zu panisch war um das zu begreifen. Ich habe den Palliativarzt angerufen und dachte auch kurz daran einen Krankenwagen zu rufen, aber die hätten ihn dann nur künstlich am Leben erhalten und das hätte er nie gewollt. Ich saß noch lange neben ihm als er schon gegangen war und habe ihn gestreichelt und mit ihm gesprochen. Ich habe ihm gesagt, dass er jetzt endlich schlafen kann, dass er jetzt nie mehr Schmerzen haben wird und wie sehr ich ihn liebe. Es war in diesem Moment gar nicht so schwer, weil ich gar nicht daran gedacht habe, wie es ohne ihn sein würde. Das kam erst später als sie ihn abgeholt haben.


    Wir waren bereit sie gehen zu lassen, damit sie nicht mehr leiden müssen und ich glaube keiner von uns hat dabei an sich gedacht in diesem Moment, wie schwer es ein würde. Es ist schwer zu ertragen, dass sie nicht mehr so da sind wie sie es waren, aber es ist nicht unerträglich, denn sonst würden wir es ja nicht ertragen können nur an manchen Tagen eben schwerer zu ertragen als an anderen. Ich glaube wir drei bekommen von unseren Liebsten die Kraft, das auch durchzustehen und ich glaube auch dass sie sehr stolz auf uns sind, dass wir das hinkriegen, denn sie wissen wie schwer es für sie wäre, wenn es umgekehrt gewesen wäre.


    Ich wünsche uns allen jede Nacht wundervolle Träume von unseren Liebsten, die uns die Kraft geben, die wir so dringend brauchen.


    Innige Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    wir schaffen das auch, auch wenn wir uns noch oft fragen werden wie das eigentlich gehen soll. Ich freue mich auch darüber, dass mein gelebter Mensch nie mehr Schmerzen haben muss und nie mehr einsam sein wird, aber manchmal ist der Schmerz eben so groß, dass ich diese Freude kaum spüren kann. An anderen Tagen ist das wieder anders. An den Tagen wo der Schmerz größer ist als die Freude, möchte ich auch lieber heute als morgen gehen, an den anderen Tagen bin ich gelassener, ruhiger.


    Ernst wollte kämpfen um bei mir bleiben zu können, auch wenn ich das nicht wollte, weil ich wusste, er hatte keine Chance und das Kämpfen hat ihm nur Schmerzen bereitet, aber es war ein unglaublicher Liebesbeweis von ihm, dass er kämpfen wollte. Jetzt ist es eben an mir den Schmerz zu ertragen, weil er gegangen ist und für ihn kann ich das ertragen.


    Ich wünsche dir Träume voller Licht und Liebe von deinem Jo.


    Innige Grüße
    Andrea

    Liebe Hedi,


    ja, ich versuche immer daran zu denken was ich noch habe und an die gemeinsame Zeit und weniger daran zu denken was unwiederbringlich nicht mehr ist. Aber es gibt immer wieder Momente oder Tage wo das sehr schwer ist oder fast unmöglich scheint.


    Es ist schön, dass du eine Familie hast, die dir Halt geben kann und dich unterstützen kann. Bei Ernst und mir war es eben so, dass seiner Familie eben nicht wirklich etwas an ihm lag und der einzige, aus meiner Familie der mich liebte, war mein Vater und der hat leider schon gehen müssen, als ich 18 war. Ernst hat mir damals sehr geholfen. Aber ich glaube niemand ist wirklich allein auf der Welt, weil die,die wir lieben immer bei uns sind.


    Ich glaube auch, dass wir sie eines Tages wiedersehen und dann spielt Zeit keine Rolle mehr, dann werden wir nie mehr von ihnen getrennt sein.


    Ich sende dir ganz viel Kraft und dass auch du eine gute Verbindung zu deinem Gerhard.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, mein Engel ist immer bei mir und manchmal fühle ich mich ihm fast näher als zu der Zeit bevor er gegangen ist, obwohl er ja körperlich nicht mehr hier ist oder vielleicht auch weil er nur noch auf einer anderen Ebene da ist, dann wieder scheint er unendlich weit weg zu sein. Du hast recht, es tut unendlich weh und es ist so schwer, ohne sie und manchmal scheint es unerträglich zu sein, aber wäre es wirklich unerträglich, könnten wir es nicht ertragen und unsere Engel werden immer bei uns sein und uns zur Seite stehen, damit wir es auch weiter ertragen können.


    Ja, ich versuche mehr daran zu denken, was war und was noch ist und nicht an das was nicht mehr ist und ich freue mich auf das was irgendwann wieder sein wird wenn ich meinen Engel in der anderen Welt wiedersehe. Und wir werden sie wiedersehen, das ist sicher, nur das wann steht in den Sternen.


    Ich sende dir ganz viel Kraft und positive Energie.


    Verstehende und tröstende Grüße
    Andrea

    Liebe Hedi, lieber Chistoph,


    vielleicht ist das Leben nur ein Würfelspiel, ich weiß es nicht. Ich sehe wie gesagt auch nicht den Sinn hinter dem ganzen ja auch nicht, aber ich hoffe eben ihn zu finden, denn die Vorstellung, das alles nur auf einem Zufall beruht erschreckt mich eben mehr, als die dass es einen ganz bestimmten Grund gibt warum ich noch hier bin. Ich versuche aber nicht ständig diesen Grund herauszufinden, ich glaube ich werde es wissen, wenn ich ihn gefunden habe. Im Augenblick muss es mir als Grund genügen, dass durch mich mein Ernst noch auf dieser Erde irgendwie weiterlebt, in meiner Seele und in meiner Erinnerung.


    Ihr habt recht, wir sind nicht allein, aber dann doch wieder allein. Ich denke, es ist einfach so, dass jeder es ein bisschen anders empfindet, jeder trauert anders. Der Schmerz ist uns allen gemein und auch die Verlorenheit ohne den Menschen, der gegangen ist, aber es gibt so viele Nuancen, kein Schmerz gleicht wirklich dem anderen weil keiner von uns dem anderen gleicht.


    Ich sehe den Schmerz aber auch als Teil der Liebe, die mich mit meinem geliebten Menschen verbindet und so stark die Liebe war, so stark ist eben auch der Schmerz. Der Schmerz wäre nicht da, würde ich ihn nicht so sehr lieben.


    Mein geliebter Mensch Ernst hat es oft nicht leicht gehabt in seinem Leben, bevor wir zusammen kamen war er sehr oft einsam und er hatte Migräneanfälle seit er 11 Jahre alt war und deshalb bin ich nicht nur sehr traurig, dass er nicht mehr da ist, sondern ich freue mich auch für ihn, dass er nie mehr einsam sein muss und dass er nie mehr Schmerzen haben muss, vor allem bin ich froh, dass er nicht das durchleben musste, was ich durchleben muss. Es ist sehr schwer ohne ihn, wir hatten ja nur uns, wir haben keine Familie, jedenfalls keine, die man so nennen könnte und auch keine wirklichen Freunde und ich fühle mich oft sehr allein. Ich hätte früher nie geglaubt, dass ich ohne ihn überhaupt leben kann und ich glaube dass es für mich auch nur möglich ist, weil ich spüren kann, dass er noch immer bei mir ist und mich begleitet, bei allem was ich tue. Es wird aber nie mehr so sein wie es war und das tut unendlich weh und das wird auch immer weh tun.


    Tröstende Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    ich weiß, was du meinst. Als unsere Liebsten gegangen sind haben sie einen Teil von uns mit genommen, aber sie haben auch einen Teil von sich hier gelassen und dieser Teil wird uns die Kraft geben, die wir brauchen um so lange zu leben wie wir müssen.


    Ich bin sicher, es gibt einen Sinn warum wir noch hier sind, auch wenn ich noch nicht weiß welcher Sinn das ist. Ich glaube Ernst wollte nicht nur dass ich weiterlebe, er wollte auch dass ich wieder glücklich werde und dein Jo will das auch. Das ist verdammt schwer. Ich habe meinem Engel gesagt, dass ich dass schon irgendwie schaffen werde ohne ihn, aber auch dass er nicht weiß, was der da von mir verlangt. :/


    Es wird noch verdammt lange dauern bis wir wieder glücklich sein können, aber ich glaube irgendwann ist es möglich, auch wenn wir dabei immer auch traurig sein werden. Und wir schaffen das und mit jedem Tag der vergeht haben wir ein kleines Stück mehr geschafft, auch wenn es dadurch nicht wirklich leichter wird.


    Schlaf gut liebe Petra, dein Jo wird dich in deinen Träumen trösten und dir ganz viel Mut und Kraft geben damit du wieder einen Tag schaffen kannst.


    Ich drück dich innig und tröstend.


    Andrea

    Liebe Petra,


    danke für deine Sorge. Ja, meine Kollegin und ich werden dem Chef schon klar machen was geht und was nicht geht und wenn er das nicht begreift, dann er ein Problem und nicht wir.


    Es ist so verdammt schade, weil wir Kollegen verstehen uns alle super, aber dem Chef passt das nicht so richtig, wenn wir uns gut verstehen. Ich kann das nicht versehen, denn gerade ein gutes Betriebsklima fördert doch auch die Motivation. Ich habe mir da bisher auch viel zu viel gefallen lassen, mein Engel hat dann irgendwie immer die Notbremse für mich gezogen. Jetzt wo er nicht mehr körperlich hier ist muss ich das eben selbst tun, Aber er wird mich emotional dabei unterstützen.


    Aber wie geht es dir zur Zeit liebe Petra? Einigermaßen erträglich? Ich hoffe du hast auch im Moment nicht so viel Stress bei der Arbeit, damit du auch genügend Ruhe gönnen kannst.


    Ich wünsche dir wundervolle Träume.


    Mit inniger Umarmung
    Andrea

    Liebe Petra,


    keine Sorge, ich werde mich nicht kaputt machen. Ich habe jahrelang Zeitarbeit gemacht und schon in vielen Firmen gearbeitet und habe auch bei einer Firma bei der ich fest angestellt war eine Insolvenz mit erlebt. Ich habe daraus gelernt, dass es absolut nichts bringt sich für eine Firma kaputt zu machen, die die am Ende die Entscheidungen treffen danken es einem nicht und die die es einem danken, treffen nicht die Entscheidung. Es gibt Dinge, die man einfach nicht ändern kann, vor allem nicht oder nur sehr begrenzt, das Verhalten von anderen Menschen. Das einzige was man wirklich ändern kann, ist das eigene Denken über das Verhalten der anderen. Ich weiß genau was ich kann und was meine Kollegin und ich leisten und wenn mein Chef eben meint, das sei zu wenig, dann muss er sich eben andere Leute suchen, die das können was er verlangt. Wird er aber nicht finden, weil meines Wissens gibt es keine lebenden Eierlegenden Wollmilchsäue. :) Einen Job, kann man einen neuen finden, auch wenn das heutzutage bei weitem nicht leicht ist, aber meine Gesundheit kriege ich nicht zurück.


    Es tut mir eben auch wahnsinnig leid für den Kollegen der gekündigt wurde. Er ist eben auch nicht mehr der Jüngste und es wird wahrscheinlich nicht so leicht sein was anderes zu finden. Aber ein anderer Kollege, der viele Firmen kennt, meinte er könne ihm schon einen neuen Job besorgen.


    Ich umarme dich mitfühlend.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Astrid,


    vielen Dank für deine lieben und mahnenden Worte. Ich werde auf mich achten. Ja, das Schlimmste in meinem Leben ist schon passiert und das Schlimmste was jetzt passieren könnte, wäre eben das ich meinen Job verlieren könnte, aber das wäre eben bei weitem nicht so schlimm, wie dass mein geliebter Mensch gegangen ist, also werde ich nicht versuchen diesen Job um jeden Preis zu behalten. Ich werde ihm eben immer weiter versuchen klar zu machen, dass das was er sich vorstellt, so nicht funktioniert.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, die Träume sind wundervoll, aber Ernst fehlt mir so sehr.


    Heute hat ein Kollege auf der Arbeit seine Kündigung bekommen, weil unser Chef Leute einsparen will wo er kann. Er hat die Vorstellung, dass meine Kollegin und ich ja mehr mit übernehmen können. Wir sollen alles machen vom Vertrieb bis hin zur Technik neben unserer eigentlichen Arbeit, Einkauf und vorbereitende Buchführung. Er sieht gar nicht ein, dass das schlichtweg unmöglich ist. Zum einen bekommen wir gar nicht die Möglichkeit uns das entsprechende Wissen anzueignen und zum anderen haben wir gar keine Zeit das alles noch zusätzlich zu schaffen. Wo andere eine Ausbildung machen oder irgendwelche Fortbildungen machen erwartet er von uns, dass wir das einfach so können. Irgendwann kommt er wahrscheinlich noch auf die Idee wir könnten ja einen Techniker ersetzen. Meine Kollegin ist wieder krank und ich glaube, bei ihr ist das psychosomatisch. Was ich damit meine, ist, dass sie öfter krank wird, weil sie den Druck nicht aushält, da zieht der Körper eben die Notbremse. Auch der Kollege wird mir sehr fehlen. Es ist ja eine sehr kleine Firma und wir verstehen uns untereinander sehr gut, obwohl wir alle so unterschiedlich sind. In solchen Situationen fehlt mir mein geliebter Mensch ganz besonders, auch wenn er noch bei mir ist, aber er kann mich ja nicht mehr in die Arme nehmen und kann mir auch keinen Rat mehr geben.


    Auf der einen Seite finde ich diese ganze Situation momentan als sehr belastend, auf der anderen Seite denke ich aber auch, dass das Schlimmste, was ich mir jemals vorstellen konnte ja bereits passiert ist, nämlich, dass mein geliebter Mensch gegangen ist und alles was jetzt noch passiert kann niemals so schlimm sein wie das.


    Eine innige und tröstende Umarmung
    Andrea

    Liebe Astrid, liebe Christine,


    ja ihr beide habt recht, man kann auch andere Worte dafür verwenden, und die Worte bestimmen mit unser Fühlen, obwohl ich loslassen nicht als entrissen werden verstehe, sondern eher als freigeben, oder gehen lassen wenigsten den Teil der nicht mehr hier ist.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    ein wunderschöner Rückblick mit soviel Liebe darin. 6 Monate ist eine lange Zeit und doch ist sie auch wieder so kurz. Du hast es 6 Monate geschafft ohne die körperliche Anwesenheit von Jo und du wirst das auch weitere 6 Monate schaffen und noch viel länger wenn du musst weil er und seine Liebe bei dir sind. Aber du bist ihm schon 6 Monate näher gekommen.


    Ich finde die Vorstellung auch erschreckend noch sehr lange hier auf ein Wiedersehen warten zu müssen, aber ich glaube auch, wenn ich das muss werde ich die Kraft dazu haben und wenn ich meinen Engel wiedersehe, dann sind diese Jahre sowieso vergessen, weil dann auch für mich Zeit keine Bedeutung mehr hat. Und auch für dich hat die Zeit dann keine Bedeutung mehr.


    Ich wünsche dir jede Nacht wundervolle Träume von Jo und ganz viel Kraft.


    Innige Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    ich finde die Vorstellung, dass du mit Jo zusammen ins Licht gegangen bist sehr schön.


    Ja, diese Träume geben einem Kraft, auch wenn es beim Aufwachen ein bisschen weh tut, denn er fehlt mir so sehr, bei allem was ich tue. Aber diese Träume verstärken das Gefühl, dass die Liebe bleibt und dass sie noch immer bei uns sind.


    Ich habe ihm früher immer gesagt, dass er erst gehen darf wenn ich gegangen bin, weil die Vorstellung ohne ihn zu leben so schrecklich war. Inzwischen bin ich wirklich froh, dass er zuerst gegangen ist, weil er jetzt nie mehr einsam sein muss, er war so oft einsam in seinem Leben, bevor wir zusammen waren. Jetzt ist er glücklich und das macht mich bei aller Traurigkeit auch glücklich.


    Ich wünsche uns beiden noch viele, viele wundervolle Träume von unseren Liebsten.


    Ich umarme dich innig.
    Andrea

    Liebe Petra,


    letzte Nacht habe ich zum ersten Mal von Ernst geträumt, ohne auch von seinem Tod zu träumen, das war wirklich schön. Ich glaube ich habe ihn losgelassen und habe deshalb andere Träume, wobei ich wirklich nicht so sicher bin was dieses loslassen heißt. Wenn loslassen heißt, dass ich glücklich bin bei dem Gedanken, dass er nie mehr Schmerz und Einsamkeit ertragen muss und bei dem Gedanken dass es ihn in meinem Leben gegeben hat und wir eine lange Zeit unseren Weg gemeinsam gehen durften, dann habe ich losgelassen. Wenn loslassen heißt, ich würde ihn nie zurückholen von da wo er jetzt ist weil ich nicht möchte dass er wieder leiden muss, dann habe ich losgelassen. Wenn loslassen aber heißt, dass ich nicht traurig sein darf und ihn nicht vermissen darf und dass ich nicht unsere Erinnerungen und unsere Liebe festhalten darf, dann werde ich ihn nie loslassen.


    Liebe Petra, ich wünsche wunderschöne Träume und sende dir ganz viel positive Energie.


    Ich umarme dich tröstend.
    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, liebe Petra dieses Video ist wirklich schön und wahr und es ist wirklich schön, dass wir uns einander auf dieser Reise ein Stück begleiten können und wir hatten auch viel Glück, dass uns unsere Liebsten ein langes Stück des Weges begleiten konnten, ( auch wenn es einem immer zu kurz vorkommt).


    Ich wünsche uns allen hier eine angenehme Fahrt bis wir irgendwann am Zentralbahnhof ankommen.


    Ich wünsche dir wunderschöne Träume von deinem Jo und freue mich darauf nicht nur dich kennenzulernen sondern auch über ihn mehr zu erfahren und ihn dadurch auch ein bisschen kennen zu lernen.


    Ganz liebe und tröstende Grüße
    Andrea

    Lieber Mario,


    auch von mir mein Herzliches Beileid. Auch ich haben meinen geliebten Menschen verloren. Er ging am 24.01.2017. Eure Geschichte erinnert mich an bisschen an unsere, weil auch mein geliebter Mensch und ich es oft schwer hatten in unserer Kindheit und auch danach. Er war der Mensch durch den ich zum ersten Mal wirklich erfahren habe was es heißt geborgen zu sein, rückhaltlos vertrauen und bedingungslos lieben zu können. Ich kenne das Gefühl, dass man denkt, man wird bestraft, man hat den Menschen gefunden, der einen komplett gemacht hat und dann wird er einem wieder weg genommen. Aber man wird nicht bestraft, wie Petra schon gesagt hat. Das wichtigste ist jetzt für dich, dass du dich gut um dich kümmerst, damit du dich um deinen Sohn kümmern kannst. Er braucht dich so sehr. Deine Frau ist noch bei euch, nur nicht mehr körperlich. Seit mein geliebter Mensch mich verlassen musste habe ich diesen Satz wirklich begriffen:
    "Die Liebe ist stärker als der Tod." Die Liebe bleibt und sie wird immer bleiben.


    Mir hat es sehr geholfen in diesem Forum zu schreiben und es hilft mir immer noch. Hier weiß zwar niemand was speziell du gerade durchmachst, weil jeder anders fühlt, aber jeder hat hier ähnliches durchmachen müssen und macht es durch. Ich wünsche dir und deinem Sohn ganz viel Kraft.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    ja irgendwann kommt der Zug zu unseren Liebsten, aber bis dahin nehmen wir eben den anderen Zug, weil nur am Bahnsteig herum zu stehen, bis der andere Zug kommt wäre nur eine verschwendete sehr, sehr einsame Zeit.


    Mir kam heute der Gedanke, dass ich zwar sehr traurig bin, aber es ist eine Traurigkeit voller Hoffnung und voller Liebe und Glück. Hoffnung, dass ich meinen Engel wiedersehe, seine Liebe in meinem Herzen und das Glück, dass es ihn hier auf der Erde gegeben hat und ich so viele Jahre mit ihm verbringen durfte (auch wenn ich gierig bin und es mir zu wenige Jahre waren). Ich glaube es wäre schön sehr schnell zu ihm gehen zu dürfen, aber es kann vielleicht auch schön sein wenn ich länger hier bleiben muss, dann habe ich wenn ich ihn wiedersehe viel zu erzählen. Er fehlt mir sehr, aber mittlerweile habe ich Menschen kennen gelernt oder besser kennen gelernt, hier im Forum, wie zum Beispiel dich liebe Petra, und in der nicht virtuellen Realität, die mir helfen, auch meine Hilfe annehmen, mit denen ich reden kann, die vielleicht auch mal jemanden zum zuhören brauchen und mich ahnen lassen, dass das Leben ohne die körperliche Anwesenheit meines Engels wieder schön sein kann, wenn auch ganz anders als vorher.


    Liebe Petra, auch wenn der Gedanke noch lange zu leben ein bisschen erschreckend ist, ist es im Grunde nicht wirklich wichtig, wie lange es dauert bis wir unsere Liebsten wiedersehen. Ich glaube, da wo sie jetzt sind spielt Zeit keine Rolle und wenn wir da sind, spielt sie auch für uns keine Rolle mehr. Eigentlich ist doch nur wichtig, dass wir sie wiedersehen werden und dieser Tag kommt mit jedem Tag der vergeht näher. Und wenn ich morgen gehen müsste, wäre ich nicht wirklich traurig oder ängstlich, aber ich würde es dann schon bedauern, dass ich dich dann nicht mehr persönlich kennen lernen kann.


    Ich umarme dich lieb und tröstend.
    Andrea

    Liebe Astrid,


    ich würde das was ich empfinde nicht als Todessehnsucht bezeichnen. Ich würde das was ich empfinde eher als Hoffnung bezeichnen. Ich möchte nicht unbedingt sterben, aber ich wäre auch nicht traurig oder ängstlich wenn ich wüsste, dass ich bald sterben würde. Ich glaube, es gibt einen Grund warum ich noch hier bin und ich werde versuchen, das Beste daraus zu machen. Es ist offensichtlich der Plan, dass ich ohne meinen geliebten Menschen hier noch Zeit verbringen muss, und im Augenblick empfinde ich nur wenig Lebensfreude, aber ich denke, dass wird sich ändern, wenn das Glück und die Freude über das was war und noch ist größer wird, als die Traurigkeit über das was nicht mehr ist und wenn ich einen neuen Sinn in meinem Leben gefunden habe. Ja, im Augenblick erschreckt mich auch die Vorstellung, noch 30 oder 40 Jahre leben zu müssen, noch ein bisschen, aber ehrlich gesagt wollte ich auch früher schon nicht so alt werden, keine Ahnung woran das liegt. Wir können aber nichts daran ändern, an diesem Plan, den es für uns gibt und das will ich auch gar nicht, denn so lange ich noch hier bin, ist mein geliebter Mensch auch noch hier. Er lebt weiter in meinen Erinnerungen. Und ganz egal wie lange mein Leben hier noch dauert, mit jedem Tag der vergeht verkürzt sich diese Zeit um einen Tag, das war zwar schon immer so, aber jetzt tröstet mich dieser Gedanke.


    ich fühle mich im Augenblick eigentlich so, als würde ich an einem Bahnsteig stehen und auf den Zug warten. Es gibt zwei mögliche Züge, der eine fährt in eine mir zwar bekannte Gegend, wo ich aber eigentlich niemanden kenne, aber da gibt es viele schöne Dinge und auch liebe Menschen, die ich erst noch richtig kennen lernen muss, der andere Zug fährt in eine mir vollkommen unbekannte Gegend wo aber mein geliebter Mensch auf mich wartet. Ich weiß nicht welcher der beiden Züge kommt, aber das ist nicht so wichtig, weil wenn es der erste Zug ist, ist es auch gut weil es auch in der mir bekannten Gegend noch viel unbekanntes zu entdecken gibt und ich weiß der irgendwann wird es eben der zweite Zug sein und dann würde ich eben nicht traurig oder ängstlich sein.


    Liebe Grüße
    Andrea