Beiträge von Andrico

    @Petra
    ja, ich wollte ja auch Samstags einen Sprachkurs machen, aber das ist für Chinesisch hier wirklich schwer zu finden. Ja, wirklich schade, dass wir nicht näher beieinander wohnen.


    @Christine
    Ich weiß, dass es irgendwann leichter wird oder besser gesagt, mein Kopf weiß das, aber mein Herz weiß das nicht, will es auch gar nicht wissen im Augenblick. Ein Arbeitskollege meinte gestern zu mir, ich solle mich mit Musik ablenken. Ich sagte ihm ich höre viel Musik und vor allem die Musik, die mein Mann gern gehabt hätte. Er meinte, dass sei falsch, weil mich dass nur runter ziehen würde, ich solle meine Musik hören. Ich sagte ihm, dass er nun mal ein Teil von mir ist und runter ziehen wie er es ausdrückt könne mich im Augenblick nichts, weil ich im Moment sowieso ziemlich weit unten bin. Ich spüre eben, dass es mir hilft, die Musik zu hören, die er auch mochte. Wir mochten viel Musik auch gemeinsam. Ich glaube nicht, dass er mich verstanden hat. Er versteht nicht, dass es nicht darum geht, sich auf Teufel komm raus abzulenken, sondern, darum festzuhalten, was man festhalten kann, ich meine die schönen Erinnerungen und die Liebe die man fühlt. Ich weiß auch dass er das nicht böse gemeint hat, er meinte mir glaube ich damit helfen zu können. Er ist auch ein sehr netter Typ, aber hat auch eine gänzlich andere Einstellung zum Leben.


    @Malena
    ja du hast recht, es muss wohl auch die Arschgeigen geben, sonst wüsste man ja, die die eben keine sind nicht so zu schätzen. Nur wenn ich jetzt einer solchen Person begegne, dann kommt mir schon mal der Gedanke, warum diese Person noch lebt und mein Engel darf nicht mehr bei mir sein. ich weiß, dass ist irgendwie gemein so zu denken, aber diese Gedanken kommen dann einfach. Wir haben da wie gesagt, diesen einen Kollegen, den niemand von uns mag und das nicht ohne Grund. Er ist nach vorne immer total freundlich, geht aber hinterm Rücken zum Chef und erzählt dann Lügen. Als ich da noch ziemlich neu war, musste das Farbband in einem Thermotransferdrucker ausgetauscht werden und ich sagte diesem Kollegen, dass ich keine Ahnung hätte wie das geht. Er wechselte dann das Farbband auch und ich sah zu. Ich habe den Drucker nicht angefasst. Er hatte, das Farbband aber falsch herum eingelegt und dann versuchte er es noch mal. Aus welchem Grund auch immer war der Drucker dann kaputt. Er erzählte dann dem Chef, ich hätte das Farbband gewechselt und denn Drucker dabei kaputt gemacht. So etwas macht er immer wieder. Er macht Fehler und schiebt es dann anderen in die Schuhe. Das macht er bei uns allen so und deswegen mag ihn auch keiner. Ich persönlich finde, wenn man einen Fehler gemacht hat, sollte man dafür gerade stehen, denn jeder macht Fehler. ich habe auch Verständnis dafür, wenn das jemand vielleicht nicht kann, aber dann soll diesen Fehler eben auf die Umstände oder von mir aus das Wetter schieben, aber nicht auf andere. Wenn ich diesen Kollegen sehe, dieser Tage, dann habe ich mehr denn je das Gefühl, dass das Leben so ungerecht ist.


    Ich danke dir dafür, dass du mich an diese Goldreparatur erinnert hast. :)



    @Astrid
    Ich danke dir liebe Astrid. Ich werde einen deiner Vorschläge mal ausprobieren oder etwas ähnliches. Das mit dem Nachhausekommen wird wohl noch lange so bleiben und dass ist ja auch normal. Er war eigentlich immer da, wenn ich nach Hause kam. Ich muss mich irgendwie daran gewöhnen, dass das jetzt anders ist, aber ich lasse mir Zeit damit, Ich glaube auch dieser Schmerz gehört zu meiner Liebe und muss wohl auch erlebt werden. Ich hatte 28 schöne Jahre mit ihm, nicht immer leicht, aber trotzdem schön und wäre es nicht so schön gewesen, würde es jetzt auch nicht so weh tun.


    Auf der Arbeit ist es leichter, ich kann manchmal sogar manchmal für ein paar Minuten vergessen, verdrängen? , dass er nicht mehr da ist. Bei mir im Büro sitzt eine sehr liebe Kollegin, mit der ich auch offen sprechen kann. Letztes Jahr war ihre Mutter an Krebs erkrankt. Sie war auf der Arbeit als sie es erfuhr. Ich habe sie direkt nach Hause geschickt, damit sie bei ihrer Mama sein kann. Ihre Mutter hat es Gott sei dank überstanden und ist wieder gesund. Aber ich glaube sie kann, durch das Erlebnis mit Ihrer Mutter zumindest ein Stück nachvollziehen, was jetzt in mir vorgeht. Sie lässt mich reden, wenn ich es brauche, aber regt sich auch über die Arbeit auf, wenn wir mal wieder nicht genug Informationen kriegen, um unsere Arbeit zu machen und lenkt mich dadurch auch ein bisschen ab.


    Liebe mitfühlende Grüße an euch alle. :24:

    @Petra
    Noch weiß ich nicht, was ich machen soll an den Wochenenden. Vielleicht einen Chinesischkurs um mal richtig Chinesisch zu lernen. Ich kann nur ein paar Brocken, vor allem durch Filme und Serien, die haben wir immer im Original geguckt, mit englischen Untertiteln. Aber ich weiß es noch nicht genau.


    @Christine
    Vielen Dank für deine lieben und aufbauenden Worte. Ich glaube, du hast recht, es ging auch für ihn viel zu schnell um zu begreifen, dass es zu Ende sein würde. Ich habe es kaum begreifen können und mir ging es körperlich gut. Er hatte Schmerzen und ihm war oft übel, er hat auch oft nicht verstanden, was die Ärzte ihm gesagt haben. Als sie das CT von seinem Kopf gemacht haben erzählte er mir nachmittags, sie hätten ein Stück Eisen in seinem Kopf gefunden. Das stimmte nicht, es waren Metastasen. Deshalb habe ich den Ärzten auch gesagt, dass ich immer bei den Gesprächen dabei sein möchte.. Ich weiß, dass es ein Beweis seiner Liebe war, dass er die Schmerzen ertragen und leben wollte, aber ich konnte ihm dadurch meine Liebe nicht zeigen. Ich wollte dass er wenigstens noch ein paar schöne, möglichst schmerzfreie Tage hat auch wenn das bedeutete ihn früher gehen zu lassen.


    @Malena
    Ich habe schon immer gesagt, es gibt auf dieser Welt nur zwei Arten von Menschen, die einen sind Arschlöcher und die anderen sind keine Arschlöcher, ganz egal welcher Nationalität, welchen Glaubens oder was auch immer und dieser Mensch gehörte eindeutig in die erste Kategorie. Das tröstet einen aber wenig, wenn man in unserer Situation ist und mit diesen Menschen zu tun hat und wie du sagst eben sehr verwundbar ist, dass einzige was einen dann ein bisschen tröstet ist dass eben die Menschen der zweiten Kategorie gibt wie seine nette Kollegin.


    Ja, von dieser Goldreparatur hatte ich schon mal gehört, aber erst jetzt durch deinen Beitrag ist mir das wieder eingefallen. Ich finde den Gedanken tröstlich. Auch wenn unsere Leben nie wieder so sein werden wie sie waren, so können sie vielleicht gerade durch die fehlenden Stücke, etwas ganz besonderes sein, denn gerade die Stücke, die immer fehlen werden sind ein so wichtiger Teil in unserem Leben, dass es irgendwie nicht richtig wäre, wenn man das hinterher nicht mehr sehen könnte.


    @Petra, Malena und Christine
    Ja, der erste Arbeitstag liegt jetzt hinter mir. Alle waren sehr lieb zu mir, jeder auf seine Art. Viele Kollegen haben mich in die Arme genommen und mir gesagt, wie leid es ihnen tut. Ein Kollege hat einfach so getan, als wäre alles wie immer. Ich weiß, dass der Vater diese Kollegen auch an Lungenkrebs gestorben ist und er wollte es mir wohl leicht machen damit und eigentlich hat er das auch, so als Gegenpol zu den andren. Er ist früher beim Pütt gewesen und hat diese typische raue Herzlichkeit. Eine Kollegin hat ebenfalls nichts gesagt, ich weiß dass diese Kollegin extrem schüchtern ist und dass sie einfach nicht wusste, was sie sagen sollte. Ich arbeite in einer sehr kleinen Firma wir sind nur 15 Leute und bis auf einen Kollegen kommen wir alle sehr gut miteinander aus. Ich hatte auch ein langes Gespräch mit meinem Chef, Er sagte, mir wie leid ihm das tue und dass er es wirklich schade fände, dass er meinen Mann nie kennengelernt hätte. Er sagte auch wenn ich das mit dem Arbeiten nicht schaffen würde, dann könne ich auch jederzeit nach Hause gehen oder einfach mal einen Spaziergang machen und wenn ich irgend etwas bräuchte müsse ich es nur sagen. Auch meine Chefin sagte das gleiche und sagte auch ich könne sie jederzeit auf dem Handy anrufen. Meine Kollegen hatten sogar Geld für mich gesammelt. Ich hab mich gefragt, was soll ich denn mit Geld? Aber ich weiß was sie mir damit sagen wollten, und ich glaube es ist auch nicht leicht für sie mit mir und meiner Trauer umzugehen. Sie wissen glaube ich ganz genau, dass mich im Augenblick nichts wirklich trösten kann, was sie sagen oder tun, wollen aber trotzdem irgendetwas sagen oder tun, was mir vielleicht irgendwie helfen kann. Es ist kein wirklicher Trost, aber trotzdem ein gutes Gefühl zu wissen, dass da Menschen sind, die sich um mich sorgen und denen es nah geht, dass mein Engel nicht mehr da ist, obwohl keiner von Ihnen ihn gekannt hat. Ich konnte mich dann mit der Arbeit zumindest immer für eine gewisse Zeit etwas ablenken. Ein Kollege fragte mich, warum ich nicht noch länger zu Hause geblieben sei. Ich fragte ihn, ob er glaube, dass es mir in einer Woche oder einem Monat irgendwie besser gehen würde. Er sagte: "Nein du hast recht, das wird auch in einem Jahr noch nicht besser, das braucht einfach Zeit." Es ist einfach gut zu wissen, dass ich nicht so hundertprozentig funktionieren muss und meine Trauer auch dort angenommen wird oder ich angenommen werde mit meiner Trauer und so wie ich eben jetzt gerade bin und eben sein muss.


    Abgesehen von den Umarmungen und den lieben Worten, haben sich alle verhalten wie immer, ich meine keiner ist plötzlich verstummt wenn ich den Raum betrat oder hat aufgehört zu lachen oder so und das war gut so, dass hat es mir ein bisschen leichter gemacht. Nur meine Chefin, kam dreimal in unser Büro und fragte wie es mir gehe und ob das Arbeiten mir helfen würde und wenn ich irgendetwas bräuchte, solle ich es sagen.


    Nach Hause zu kommen war wie erwartet schlimm. An der Haustür bin ich der Tochter unseres Vermieters begegnet. Sie wohnen auch hier im Haus. Sie fragte wie es uns gehe und ich sagte ihr dass Ernst tot sei. Sie war schockiert. Unser Vermieter und seine Tochter hatten schon vorher mitbekommen, dass mein Mann krank war. Unser Vermieter kam gerade nach Hause, als der Krankenwagen meinen Mann abholte und seine Tochter arbeitet im Krankenhaus und traf uns als er aus dem einen Krankenhaus entlassen wurde weil er am nächsten Tag in ein anderes Krankenhaus sollte. Trotzdem war sie schockiert, dass er tot ist und sagte auch wenn ich irgendetwas bräuchte, sollte ich einfach rauf kommen.


    Sie sind alle so lieb, aber das Problem ist eben, dass was ich brauche können sie mir nicht geben, dass kann mir niemand zurückgeben. In die leere Wohnung zurückzukommen und zu wissen dass es jetzt immer so sein wird, tat einfach fürchterlich weh.

    Liebe Petra,


    ich wünsche dir auch einen erträglichen Sonntag.


    Ich höre viel Musik und schreibe, schreibe und schreibe. Ernst liebte asiatische Musik und die Musik von Annett Louisan und Herman van Veen. Höre ich diese Musik, dann fühle ich mich irgendwie ein kleines bisschen getröstet. Er mochte auch die Musik von Kyo Sakamoto. Das Lied "Ue o Muite Arukou" von ihm war unser Lied. So viele Erinnerungen verbinde ich mit dieser Musik. Es tut einfach so weh, dass er nicht mehr hier ist.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    nein, das war nicht zu tiefsinnig.


    Er hat in den letzten Wochen immer gesagt, er würde die Schmerzen für mich, für uns ertragen. Jetzt ist an mir die Schmerzen ohne ihn weiterleben zu müssen, für ihn zu ertragen, damit ich irgendwann wieder mit ihm zusammen sein kann. Ich sollte dankbar sein, dass ich ihm begegnen durfte, dass wir immerhin 28 Jahre miteinander verbringen durften, denn das ist soviel mehr als viele andere haben. Er sagte oft, ich hätte mir einen besseren Mann suchen sollen, der einen guten Job hat und viel Geld verdient. Ich habe ihm dann immer gesagt, es gibt keinen besseren für mich und für Geld kannst du fast alles kaufen, außer Liebe eben.


    Liebe kann einem auch keiner wegnehmen, nicht einmal der Tod.


    Liebe Grüße


    Andrea

    Liebe Katarina,


    wahrscheinlich hast du recht. Sie verdrängen durch so etwas einfach dass Sie irgendwann sterben müssen und dass jemand der ihnen nahe steht jederzeit sterben könnte. Sie haben Angst.


    Ich habe jetzt keine Angst mehr, seit mein Engel gegangen ist. Nicht, dass jemand anderer stirbt, denn der einzige Mensch, der mir etwas bedeutet hat ist ja schon gegangen und auch nicht vor meinem eigenen Tod, denn würde ich sterben, würde ich ihn endlich wiedersehen.


    Ich weiß ja dass es ihm jetzt besser geht und ich freue mich aufrichtig für ihn, dass es er jetzt in einer besseren Welt ist, aber es tut eben trotzdem so unendlich weh, dass er nicht mehr so bei mir ist wie er es war. Ich weiß, irgendwann wird dieser Schmerz anders sein und nicht mehr so bohrend, aber im Augenblick kann ich mir das einfach noch nicht vorstellen. Ich kann ihn in meinem Herzen fühlen, aber auch gerade das tut im Augenblick noch so weh.


    Der Film Old Boy ist wirklich gut, allerdings nur das koreanische Original von 2003. Es gibt da noch so ein amerikanische Remake von 2013, aber außer der Grundgeschichte haben die beiden Filme nicht wirklich viel gemeinsam. Ernst hat diese Remakes immer gehasst.


    Liebe Grüße und eine herzliche Umarmung


    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, das ist wirklich grausam. Ich kann auch nicht verstehen, warum sich die Menschen da nicht mehr Gedanken machen, bevor sie solche Briefe versenden. Ich kann gut verstehen dass dich das aggressiv macht. Die Wunde die vielleicht ein ganz kleines bisschen geheilt ist bricht sofort wieder auf und ist wieder ganz frisch. Die kleine winzige Atempause die man von dem Schmerz hatte ist sofort wieder vorbei. Ich kann meine Aggressivität leider nicht so heraus lassen und mich damit abreagieren. Ich kann immer nur weinen. ich drücke dich liebe Petra mit echtem Mitgefühl, denn ich kann gut verstehen, wie du dich in solchen Situationen fühlst.


    Liebe Grüße


    Andrea

    Liebe Astrid,


    Ich konnte mich schon immer beim Schreiben besser ausdrücken als mündlich. Schreiben war für mich schon immer eine Art Ventil, wenn es mir nicht gut ging. Manchmal kann ich nicht reden, weil mir da einfach die Worte fehlen, aber Schreiben geht. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich schon immer ein eher introvertierter Mensch war. Nur mit meinem Engel konnte ich offen und ehrlich reden und bei den wichtigen Dingen war das Reden auch gar nicht nötig, da verstand er mich auch so.


    Ich habe die Hoffnung, dass mich die Arbeit wenigstens ein paar Stunden von meinem Schmerz ablenken kann. Ich glaube die meiste Angst habe ich davor, am Montagabend nach Hause zu gehen weil da ja niemand mehr auf mich wartet. Ich habe Angst meinen Kollegen gegenüber zu treten, weil sie ja alle wissen dass mein Mann gestorben ist und nicht zu wissen, wie ich auf dass was sie sagen werde reagieren soll. Ich habe Angst in Tränen auszubrechen. Ich weiß dass auch bei der Arbeit jetzt alles anders sein wird, weil ich eben jetzt eine ganz andere geworden bin, aber der Alltagstrott wird mich wenigstens ablenken.


    Heute habe ich Post bekommen von der Pflegekasse. Es war ja einen Pflegestufe für meinen Mann beantragt gewesen. Am 02.02. wolle da eine Dame vorbeikommen um die Pflegebedürftigkeit meines Mannes zu prüfen. Ich rief dort an um denen mitzuteilen, dass das nicht mehr geht und die Frau am Telefon tat irgendwie so, als habe ich den Termin abgesagt weil mein Mann nun wieder gesund ist oder als wäre er eigentlich nicht wirklich krank und pflegebedürftig gewesen und nicht weil er nicht mehr da ist. Als ich aufgelegt hatte habe ich eine halbe Stunde lang geheult wie ein Schlosshund. Allein den Brief zu lesen war schon hart, aber diese Telefongespräch hat mir dann den Rest gegeben. Ich hätte die Frau am liebsten durchs Telefon gezogen und kräftig geschüttelt. Sie erzählte mir die ganze Zeit nur irgendwas von Aktenlage und so einen Müll. Das war mein Mann, mein Leben, mein Ein und Alles und keine verdammte Akte.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Angie64,


    Vielen Dank.


    Ja es ist tut einfach nur weh, wenn man jemanden den man geliebt hat verliert. Es ist schrecklich einen Menschen zu verlieren, aber es muss noch schrecklicher sein drei Menschen innerhalb so kurzer Zeit zu verlieren. Mein jüngerer Bruder ist auch tot, aber das ist schon lange her. Ich schreibe jüngerer Bruder, nicht weil er jünger war als ich sondern jünger als mein anderer Bruder. Als er starb war ich drei Jahre alt und er war fünf. Ich habe nur wenige Erinnerungen an ihn, aber schöne. Er war ein ganz besonderer Junge. Meine Mutter hat mir glaube ich niemals verziehen, dass er damals gestorben ist und nicht ich. Sie hat es mir mehrmals gesagt. Ich hatte aber meinen Papa, der leider auch gestorben ist als ich 18 Jahre alt war. Es war vorher schon lange krank und es war als habe er genau so lange gelebt, bis ich volljährig war und selbst für mich entscheiden konnte. Ich trauere auch noch immer um meinen Vater und meinen Bruder und beide fehlen mir noch heute, aber ich hatte Zeit dazwischen, das alles zu verarbeiten, soweit man das verarbeiten kann. Ich umarme dich ganz fest liebe Angie64 wenn du magst. Ich versuche Trost in der chinesischen Tradition zu finden von der er oder eigentlich wir beide sehr fasziniert waren. Die Chinesen glauben, dass der Tod nicht das Ende des Lebens, sondern der Höhepunkt. Ich habe hier in der Wohnung einen kleinen Gedenkplatz für ihn geschaffen mit Bildern von ihm. Ich habe unsere kleine Buddhafigur dort hingestellt und eine Tasse mit Kaffee und ein paar von den Plätzchen, die er immer so gern gegessen hat. So ähnlich wie es die Chinesen oft tun. Das ist meine Art mich von ihm zu verabschieden und ihn doch auch ein Stück noch auch sichtbar bei mir zu behalten.


    Ich glaube ganz fest daran, dass mein Mann jetzt dort ist wo auch mein Papa und mein Bruder sind und ich glaube dass auch deine Mutter jetzt dort ist wo dein Mann und dein Bruder sind. Ich glaube, dass sie alle dort glücklich sind und auf die warten, die sie hier auf der Erde zurücklassen mussten, als sie gingen. Ja, es tut trotzdem verdammt weh, möchte weinen, schreien und keine Ahnung was sonst noch tun. Eigentlich weiß man gar nicht was man tun soll.


    Ernst und ich liebten auch asiatische Filme. Es gibt da einen koreanischen Film (Oldboy) in dem der Protagonist mehrmals sagt: "Lache und die ganze Welt lacht mit dir, Weine und du weinst allein." Dieses Zitat stammt ursprünglich von Ella Wheeler Wilcox, einer amerikanischen Schriftstellerin. Sie und ihr Mann Robert glaubten an Spiritualismus und versprachen einander, dass wer immer von ihnen zuerst gehen würde mit dem anderen von der anderen Seite kommunizieren würde. Als ihr Mann dann starb wartete sie verzweifelt auf eine Nachricht von ihm. Nach einigen Wochen ging sie schließlich zu einem Rosenkreuzer-Astrologen und fragte ihn warum ihr Mann sich noch nicht mit ihr in Verbindung gesetzt hätte. Hier kann man die Antwort finden, die der Astrologe ihr gab. https://de.wikipedia.org/wiki/Ella_Wheeler_Wilcox

    Mich hat diese Geschichte sehr berührt, aber es ist natürlich leichter gesagt als getan. Auch wenn ich weiß, dass es ihm jetzt besser geht und glaube, dass wir uns irgendwann wiedersehen werden, kann ich doch nichts gegen dieses Gefühl der Leere und der Einsamkeit machen. Ich rede mit ihm, ganz genauso als sei er noch körperlich hier, ich schreibe ihm Briefe und Gedichte und ein bisschen hilft das, aber meine Welt wird nie mehr so sein wie sie war und im Augenblick kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ich jemals wieder richtig lachen kann oder Freude empfinden kann.


    Ich bin wirklich froh, dass es dieses Forum gibt, weil es hier so viele Menschen gibt, die mich verstehen können und die ich verstehen kann weil sie genau das gleiche durchmachen wie ich. Für die anderen geht das Leben einfach so weiter aber unsere Leben sind wie Vasen, die in tausende kleine Scherben zerbrochen sind. Wir müssen diese Scherben nun wieder zusammensetzen, aber egal was wir machen, die Vasen werden nie wieder so schön sein wie sie mal waren. Und trotzdem, hier gibt es Menschen, die einander helfen können möglichst viele der Scherben wieder aufzusammeln und zusammenzufügen, denn ich glaube so etwas kann man nicht allein schaffen und auch nicht mit Hilfe von Menschen die das nicht erlebt haben, weil sie nicht wissen, wie schmerzhaft es ist all die Scherben zu finden um am Ende festzustellen, dass ein ganz wichtiger Teil der Scherben fehlt und auch niemals zu finden sein wird.


    Liebe mitfühlende und dankbare Grüße
    Andrea

    Liebe Malena,


    Ja, ich habe mir in den letzten Wochen so oft gewünscht, an seiner Stelle krank zu sein. Ich habe mich immer gefragt warum er warum nicht ich. Es ist schwer, aber ich glaube für ihn wäre es, wäre ich zuerst gegangen noch viel schwerer. ich habe wenigstens noch meine Arbeit, er dagegen war Hausmann und er hätte sich wahrscheinlich nur in der Wohnung verkrochen. Wir hatten ja nur uns. Ich werde am Montag wieder arbeiten gehen. ich weiß nicht ob es zu früh ist oder nicht, aber ich weiß eben auch, ich kann nicht länger hier den ganzen Tag hier allein zu Haus sein.


    Irgendwann wird es vielleicht ein bisschen leichter. Ich bin schon froh, dass sie heute sein Pflegebett abgeholt haben. Es war die letzten zwei Tage hart, es immer vor Augen zu haben. Ich werde ihm weiter Briefe schreiben und seine oder unsere Musik hören und weiter viel weinen. Und wenn ich irgendwann die Kraft dazu habe werde ich den Computer zusammenbauen, den er zusammenbauen wollte. Es fehlt noch die CPU. Ich habe zwar keine Ahnung wie das geht, aber ich habe einen Arbeitskollegen, den ich fragen kann und dann kriege ich das schon irgendwie hin. Er wollte ihn so gern noch selbst zusammenbauen, aber dann kam die Krankheit dazwischen und jetzt kann er es nicht mehr.


    Vielen Dank liebe Malena, dass du mir von deiner Mutter erzählt hast und wie du die Situation erlebt hast. Das hilft mir wirklich mit diesen Schuldgefühlen umzugehen, die auch, wenn man vom Verstand her weiß dass man sein bestes getan hat nicht einfach so verschwinden. Ich habe ihn geliebt und wenn ich mehr hätte tun können, hätte ich es getan, das weiß mein Verstand, aber mein Gefühl noch nicht.


    Ich umarme dich auch wenn du magst.


    Andrea

    Guten Morgen liebe Petra,


    ja es war erträglich. ich konnte etwas mehr schlafen.


    Er hat asiatische Musik geliebt (chinesisch, koreanisch, japanisch), wir beide haben sie geliebt. Gestern habe ich mir ein Lied von Andy Lau angehört, dass er besonders mochte und das auch gerade sehr passend ist. In dem Lied geht es darum, dass eine Frau sehr schwer krank ist und sterben muss. Andy Lau singt davon wie schwer das Leben ohne sie sein wird und dass er nicht weiß wie er sich an eine Welt ohne sie gewöhnen soll, aber er müsse wahrscheinlich ganz viel üben dann würde er sich vielleicht irgendwann an die Welt ohne sie gewöhnen. Er fand dieses Lied so schön, wenn es auch so traurig ist und als ich es gestern hörte fühlte ich mich irgendwie nicht so einsam.


    Ich weiß, dass jeder hier das gleiche durchmacht wie ich im Augenblick und der Unterschied besteht nur in der Frische der Wunde, nicht in der Tiefe.


    Ganz liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    ich glaube du hast recht. Ich habe ihm eben einen langen Brief geschrieben und das tat wirklich gut. Vielleicht hat man immer das Gefühl nicht genug getan zu haben oder dass man etwas besser hätte machen müssen. Ich wusste er würde sterben, aber ich habe nicht damit gerechnet dass es so schnell geht und habe immer gehofft, dass er noch ein paar schöne Tage hat wo es ihm einigermaßen gut geht. Ich habe letzte Nacht von meinem Vater geträumt. Mein Vater starb vor 28 Jahren und es war mein Mann der mir damals über das Schlimmste hinweggeholfen hat. Ich glaube mein Papa und mein Mann hätten sich gut verstanden, sie hatten einiges gemeinsam. Vielleicht ist mein Mann jetzt da wo mein Papa ist und beide schauen mir zu und denken an mich. Es wäre schön wenn mein geliebter Ernst nicht allein wäre wo immer er auch ist. Er selbst hatte keine Eltern, die ihn geliebt haben, ich hatte wenigstens meinen Papa.


    Ich möchte mich ganz herzlich bei dir bedanken liebe Petra und auch bei allen anderen hier. ohne euch, ohne dieses Forum hätte glaube ich nicht die letzte Nacht überstanden und auch den heutigen Tag nicht.

    Liebe Petra,
    danke für deine aufbauenden Worte. Ich glaube ich werde noch lange Zeit das Gefühl haben nicht alles getan zu haben. Ich konnte nicht gut damit umgehen, dass er so selten gesagt hat wie es ihm geht. Ich habe natürlich gemerkt dass er Schmerzen hatte aber er wollte nicht, dass den Arzt hole, damit er ihm andere Medikamente gibt. Er war früher schon nicht ganz gesund er hatte Migräne und Rückenschmerzen. Das war auch der Grund warum wir nichts gemerkt haben bis es zu spät war. Er hat die ganzen Beschwerden die er hatte auf seine Migräne geschoben und weigerte sich zum Arzt zu gehen. Die Migräne hatte er schon seit seinem 11. Lebensjahr, aber die Kopfschmerzen und die anderen Beschwerden die er dann hatte waren wohl schon von den Metastasen im Gehirn. Letztes Jahr im April wurde bei mir Hashimoto diagnostiziert. Ich bekomme Hormone dagegen, aber zum Winter hin haben die Symptome sich wieder verschlimmert vor allem Depressionen und Müdigkeit. Das hat es mir natürlich nicht gerade leichter gemacht mit der ganzen Situation umzugehen. Aber ich hoffe, dass er wusste wie sehr ich ihn liebte und noch immer liebe.


    Liebe Evelyn,
    du hast recht, die Seele geht niemals verloren. Ich sollte dankbar sein, dass ich ihn 28 Jahre bei mir haben durfte und dass er hier zu Hause friedlich sterben durfte. Trotzdem hätte ich ihm gern noch so vieles gesagt. Ich weiß er ist jetzt in einer besseren Welt und irgendwann werden wir uns wiedersehen, aber mein Herz hat das noch nicht begriffen und wird auch lange Zeit brauchen das zu verstehen.


    Liebe Astrid,
    Ja die Hospitzmitarbeiterin hat für mich beim Bestattungsunternehmen angerufen und ist auch mit mir zusammen dorthin gegangen. Die Krankenschwester vom Hospitzdienst hatte mir dieses Unternehmen empfohlen und die waren auch wirklich sehr nett. Jetzt habe ich zumindest das Gefühl das Wichtigste für ihn geschafft zu haben. Um die anderen Dinge werde ich mich morgen kümmern.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Ich danke euch allen für eure lieben Worte.


    Das Problem ist einfach ich kann mich momentan nicht mal aufraffen jemanden anzurufen oder mit jemanden zu sprechen.


    Ich habe mehr und mehr das Gefühl, dass ich nicht genug für ihn getan habe, nicht genug Geduld und Liebe für ihn hatte. Als er im Krankenhaus war saß ich stundenlang an seinem Bett und habe seine Beine gestreichelt und ich bin bei jeder Bestrahlung mit ihm mitgefahren. Ich bin durch die halbe Stadt gelaufen um ihm das zu Essen zu holen, worauf er Appetit hatte und doch habe ich das Gefühl es war alles nicht genug. In der Nacht bevor er gestorben ist habe ich mitbekommen, dass er allein zur Toilette gehen wollte. Ich fragte ihn warum er mich nicht geweckt habe. Er sagte er habe mich nicht stören wollen. Warum? Habe ich ihm das Gefühl gegeben er würde mich stören. Ich habe doch extra bei ihm Wohnzimmer auf der Couch geschlafen, damit ich da sein kann für ihn wenn er mich braucht. Ich hatte die letzten Wochen auch oft Angst und Depressionen und habe es nicht geschafft das immer vor ihm zu verbergen. Ich konnte nicht daran glauben, dass er den Kampf gewinnen kann. Ich hasse mich selbst dafür, dass ich nicht stärker war. Es hat so weh getan wenn ich gesehen habe wie dünn er geworden war und welche Schmerzen er hatte. Ich habe ihm gesagt er soll sich nicht so quälen, und sich Morphin geben lassen, damit er nicht solche Schmerzen ertragen muss. Er wollte das nicht, weil er für mich weiterleben wollte. Ich wollte dass er lebt, aber er da ich wusste, dass er sterben musste wollte ich nicht, dass er diese Qualen mir zuliebe erträgt. Das sind so die Gedanken die mir gerade durch den Kopf gehen.


    Ich sollte das Beerdigungsinstitut anrufen, aber das macht das ganze dann irgendwie noch realistischer und ich muss immer daran denken wie sie ihn in den Leichensack gesteckt haben. Es war so dunkel da drin und ich kann mich im Augenblick auch dazu nicht aufraffen. Alles was ich kann ist weinen, dabei mochte er es nie wenn ich geweint habe. Er würde nicht wollen, dass ich weine, doch ich kann nicht anders.


    Ich bin froh und dankbar, dass es dieses Forum gibt, Es hilft mir schon mir hier alles von der Seele zu schreiben und eure Unterstützung hilft mir sehr, weil ich weiß jeder hier hat einen Menschen verloren, den er liebt und deshalb nachempfinden kann wie es mir gerade geht.


    Liebe Grüße Andrea

    Liebe Malena,


    ich danke dir für deine lieben Worte. Er und ich hatten nur uns. Wir beide kamen aus zerrütteten Familien und auch wirkliche Freunde gibt es nicht. Ich möchte aber mit niemanden sprechen weil ich dauernd weinen muss wenn ich rede. deswegen schreibe ich lieber. Der Palliativdienst hier bei uns ist sehr gut. Die Dame wird mich morgen früh anrufen und auch wenn möglich mit zum Bestattungsinstitut gehen um die Einzelheiten der Bestattung abzuklären. Es gibt schon Hilfe, aber im Augenblick bin eben hier ganz allein und es hilft mir schon ungemein hier einfach zu schreiben. Ich habe auch nette Arbeitskollegen und einen netten Chef, der mir obwohl gerade am Anfang des Jahres soviel zu tun ist und meine Kollegin Anfang des Jahres krank war ohne zu zögern Urlaub gegeben hat.


    Ich wusste ja, dass er sterben muss, aber ich hatte es wohl nicht wirklich realisiert und auch dass es schnell geht habe ich einfach nicht erwartet. Ich habe heute morgen noch mit der Pflegekasse telefoniert um eine Pflegezeit zu beantragen. Das Schlimmste ist einfach das Gefühl nicht genug für ihn getan zu haben. Er hat kaum noch gegessen die letzten Tage und vielleicht hätte ich mehr versuchen sollen ihn zu überreden, aber ich wollte ihn ja auch nicht damit quälen. Ich wollte einfach nur, dass er noch ein paar gute Tage hat, aber die hatte er nicht mehr. Ich konnte ihn nicht mal mehr in den Arm nehmen in den letzten Wochen, weil es ihm weh tat. Ich wollte ihm helfen, konnte aber nicht wirklich viel für ihn tun, außer seine Beine zu streicheln und ihm das Essen zuzubereiten, das er gern wollte. aber kaum angerührt hat. Das Einzige was mich tröstet ist, dass er jetzt keine Schmerzen mehr hat. Das Pflegebett was sie gestern für ihn gebracht haben steht noch hier und der Computer den er zusammenbauen wollte bevor er so krank wurde.


    Ich weiß einfach noch nicht wie ich es ohne ihn schaffen soll, aber er wollte dass ich weiterlebe und deshalb werde ich weiterleben.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Mein geliebter Mann ist heute gestorben. Kurz nach Weihnachten ging er zum Arzt weil er schlecht Luft bekam. Es wurde eine verschleppte Lungenentzündung festgestellt und er bekam Antibiotika. Dann wurde bei einem CT festgestellt, dass er einen Tumor in der Lunge hat. Anfang Januar teilten die Ärzte mir mit, dass er Metastasen im Kleinhirn und in der Leber hätte und selbst mit Bestrahlung und Chemotherapie noch ein Jahr zu leben hätte. Mein Mann war immer sehr dünn und nahm durch die Krankheit weiter rapide ab, Ich habe versucht ihm zu erklären wie es um ihn steht, aber er hat es nicht wirklich verstanden und ich habe es dann erst mal gelassen. Mit künstlicher Ernährung kam er nicht wirklich zurecht. Er sagte davon er könnte das nicht ertragen. In Anbetracht der Tatsache, dass er selbst mit Therapie ja nur ein Jahr hat wollte ich nicht dass er unnötige Qualen erleiden muss und habe den Ärzten gesagt, dass er keine künstliche Ernährung möchte. Die Ärzte meinten sie könnten keine Chemotherapie machen und auch die weitere Bestrahlung könne ihn umbringen wegen seines zu geringen Gewichts. Sie entließen ihn am Freitag nach Hause. Dort habe ich ihm noch mal gesagt wie es um ihn steht und dass ich ihn gern solang wie möglich bei mir haben möchte, aber auch nicht möchte, dass er unnötig leidet. Er sagte er würde es dem Krebs und den Ärzten schon zeigen. Er würde gewinnen. Er sagte er mir heute morgen, er könne nicht schlafen, schon zwei Nächte nicht. Ich habe mit ihm geschimpft, weil er es mir nicht schon vorher gesagt hat. Er wollte immer in Ruhe gelassen werden und meinte er würde schon sagen wenn er etwas braucht oder wenn er Schmerzen habe. Aber er hat mir nichts gesagt, eben erst heute morgen. Ich habe bei unserem Hausarzt ein Rezept für Schlaftabletten geholt. Er nahm eine und konnte immer noch nicht schlafen. Allerdings wurde er immer müder und benommener und dann ist er eingeschlafen für immer. Die Schwester und der Arzt vom Palliativdienst haben mir gesagt, dass er nicht an der Schlaftablette gestorben ist. Es war wohl eine Lungenembolie durch den Tumor in der Lunge. Durch die Schlaftablette hat er das aber wohl nicht mehr so mitbekommen. Ich bin total verzweifelt. Er war alles was ich hatte. Es gibt eigentlich niemanden mit dem ich reden kann im Augenblick. Ein Teil von mir würde ihm am liebsten folgen, aber ein anderer Teil von mir sagt, dass ja auch er niemanden hatte außer mir und ich die einzige bin, die für ein würdevolles Begräbnis sorgen kann und die einzige die ihn wirklich kannte und sich an ihn erinnern kann. Trotzdem weiß ich im Augenblick nicht wie es weitergehen soll, wie ich auch nur diese Nacht ohne ihn überstehen soll. Wir waren über 28 Jahre zusammen und jetzt ist er weg und wird nie mehr zurückkommen.