Beiträge von Andrico

    Liebe Malena,


    不客气


    Mittlerweile habe ich "Die Kuh die weinte" von Ajahn Brahm gelesen. Auch das hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichten lassen einen manche Dinge ein bisschen anders sehen.


    Schön, dass dir meine Filmbeschreibungen gefallen. Ich habe noch einen für dich, der gibt es auch auf Youtube im Original mit englischen Untertiteln. Es ist ein koreanischer Film. "The Way Home". Es geht um einen kleinen Jungen, der von seiner Mutter vorübergehend zu seiner Großmutter gebracht wird, weil die Mutter sich eine neue Arbeit suchen muss. Die Großmutter ist stumm und lebt ein sehr einfaches Leben, sehr abgelegen. Der Junge ist zunächst überhaupt nicht begeistert bei ihr leben zu müssen, ohne McDonalds und all die Annehmlichkeiten der Zivilisation. Der Junge ist einem am Anfang sehr unsympathisch, ein richtig verwöhntes Bübchen. Aber die Großmutter hat unglaublich viel Geduld und Liebe für den Jungen und tut alles, damit er sich wohlfühlt.


    Ja, ich kenne Haruki Murakami. Allerdings habe ich noch nichts von ihm gelesen. Ich habe mal angefangen IQ84 zu lesen, aber es irgendwie nie zu Ende gelesen und ich habe mal einen Film gesehen der auf einem seiner Romane basiert. "Naokos Lächeln". Hast du schon etwas von ihm gelesen?


    Ich bin heute noch krank geschrieben, werde morgen aber wieder arbeiten gehen.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    das ist ein wunderschönes Video und das Lied passt so gut.


    Ja, wir werden das schaffen liebe Petra, auch wenn es schwer ist. Wir werden die Kraft finden in der Liebe die sie uns hier gelassen haben.


    Ich danke dir für deine guten Wünsche. Mit dem Träumen klappt das leider nicht. Wenn ich von ihm träume, dann immer nur, dass er nicht mehr da ist, aber ich glaube das ist normal im Augenblick, weil auch wenn ich mich ruhiger fühle, bin ich immer noch nicht ruhig genug um andere Träume zu haben. Ich glaube, dass andere Träume irgendwann auch kommen werden.


    Ich umarme dich liebevoll.
    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, das ist wirklich schwer, bei mir ist es auch so, dass ich manchmal mehr oder weniger traurig bin. Ich versuche aber den Schmerz nicht als unerwünschten Begleiter zu sehen, sondern als Teil von meinem jetzigen Selbst. Der Schmerz ist für mich ein Teil meiner Liebe und irgendwann wird dieser Schmerz sich immer mehr in Liebe verwandeln und dann bleibt noch eine leise Melancholie. Mit jedem Tag der vergeht, kommen wir unaufhaltsam unseren Liebsten wieder näher weil ja mit jedem Tag unser restliches Leben sich verkürzt. Die Herausforderung für uns ist jetzt, die Zeit die wir noch hier verbringen müssen, so zu verbringen, dass sie uns nicht so lang vorkommt. Wenn wir es schaffen, unserem Leben einen Sinn zu geben oder einen Sinn zu finden und etwas was uns vielleicht trotzdem noch glücklich machen kann, wird die Zeit wie im Flug vergehen. Es ist zwar eine schwierige Herausforderung, der wir gegenüber-
    stehen, aber wir kriegen das hin liebe Petra. Bei dir bin ich mir da ganz sicher, weil du sehr stark bist und du hast die Kraft der Liebe in dir.


    Eine tröstende Umarmung
    Andrea

    Liebe Petra,


    vielleicht hast du recht, diese Geschichte war für Ernst und mich nicht leicht. Ich werde dazu mal was schreiben.


    Auch wenn das Verhalten deines Sohnes sehr verletzend ist und dich traurig macht, vergiss bitte nie, er ist derjenige mit dem Problem, nicht du. Er ist derjenige, der sich gerade fürchterlich falsch verhält.


    Mitfühlende Umrarmung
    Andrea

    Liebe Astrid,


    :2: das ist wirklich sehr passend. Es ist wirklich schwer und man braucht Mut, aber ich glaube unsere Liebsten haben uns diesen Mut durch ihre Liebe hier gelassen und hier im Forum gibt es so viele liebe Menschen, deren Augen sich auch an die Dunkelheit gewöhnen müssen und wir können uns bisschen gegenseitig dabei unterstützen.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, du hast recht, die Buddhisten haben eine ganz andere Einstellung zum Leben und Sterben als wir. In einer der Geschichten erzählt er von den Dampfschiffen die man früher noch benutzte um von einem Kontinent zum anderen zu kommen. Bei der Abfahrt winken die, die nicht mitfahren den Lieben auf dem Schiff zu. Sie winken weiter, auch wenn sie ihre Lieben auf dem Schiff schon gar nicht mehr erkennen können. Wenn dann das Schiff über den Horizont hinweg ist und sie es gar nicht mehr sehen können winken sie noch eine Zeitlang. Auch wenn sie ihre Liebsten nicht mehr sehen können, so wissen sie dennoch ,dass sie noch da sind und dass sie sie irgendwann wiedersehen werden. Dann sagt er wenn jemand stirbt ist das genauso. Er ist nur über einen Horizont in ein anderes Dasein gegangen und auch wenn wir ihn nicht mehr sehen können, nicht mehr berühren können, so ist er dennoch da und irgendwann werden wir ihn wiedersehen. Ich fand diesen Vergleich sehr schön.


    Ich finde seine Geschichten sehr schön, ich bin zwar nicht weniger traurig, aber irgendwie ruhiger.


    Ja, es ist schwer ohne unsere Liebsten, auf der anderen Seite haben wir soviel Glück gehabt, sie zu treffen und soviel Zeit mit ihnen verbringen zu dürfen. Sie haben die Liebe hier gelassen und die wird uns helfen, unser Leben ohne sie so gut wie es eben möglich ist weiterzuleben.


    Ich wünsche dir ein friedliches und erträgliches Wochenende.


    Eine innige Umarmung
    Andrea

    Liebe Petra,


    auch wenn du sagst, deine Tapferkeit sei eher der Not geschuldet, sehe ich das anders. Du bist stark, weil du auch das noch erträgst. Du kannst zwar sagen, dass es nicht anders geht, aber es gibt viele Menschen, die ganz anders als du reagieren würden. Dein Jo muss unglaublich stolz auf dich sein. Wenn dein Sohn irgendwann mal erkennt, dass Geld wirklich nicht so wichtig ist, wird er erkennen wie falsch er gerade handelt und was er dadurch schon zerstört hat.


    In meiner Familie ging es auch immer nur um Geld, Geld und noch mal Geld. Ich hab ja mal erzählt, dass unser Verhältnis zu unserer Mutter nicht sehr gut war. Nachdem mein Vater gegangen ist, hat mein Bruder sich noch mehr über meine Mutter aufgeregt, als ich, er ist auch ständig über sie hergezogen, hat sich auf der anderen Seite ständig Geld von ihr geben lassen und sie ausgenutzt wo er nur konnte. Ich hatte ja zu meiner Mutter keine gute Beziehung, aber das fand ich einfach eine Riesensauerei von ihm und habe ihm das auch gesagt. Er war natürlich beleidigt und meinte ich wolle wohl selber Geld von ihr. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht einmal das Geld von ihr wolle, dass mir eigentlich zu stünde. Ich ging ja damals noch zur Schule und sie wäre eigentlich unterhaltspflichtig gewesen, wenn sie mich vor die Tür setzt. Er hat ja auch immer gegen Ernst gehetzt weil er irgendwann nicht mehr arbeiten konnte, er sei ja nur zu faul zum Arbeiten und so. Ich habe ihm gesagt, dass er durchaus arbeitet, er macht ja schließlich den ganzen Haushalt. Er meinte nur, ja aber damit verdient man doch kein Geld. Ich habe dann irgendwann den Kontakt zu ihm ganz abgebrochen, weil ich einfach keine Lust mehr auf diese Sticheleien hatte. Er hat das bis heute nicht begriffen, dass einem anderen Geld nicht so wichtig ist wie ihm, oder vielleicht hat er es inzwischen begriffen und ich weiß es nur nicht, weil wir uns ja jetzt schon 20 Jahre nicht mehr gesehen haben.


    Ich hoffe, dass dein Sohn sehr bald erkennt wie gemein und falsch das ist was er tut und sich ernsthaft überlegt, wie er das bei dir irgendwie wieder gut machen kann, auch wenn das sicher nicht vollständig möglich ist.


    Ich wünsch dir ganz, ganz viel Kraft und sende dir ganz viel positive Energie.


    Mitfühlende Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    Wow, eine wirklich schöne Geschichte, die wirklich ausdrückt, was ich fühle und hoffe. :2:
    Ja, du hast recht, es ist verdammt schwer, aber ich glaube auch, dass wir daran wachsen werden, stärker werden, weil wir ein Ziel haben wie du in deiner Geschichte schreibst. Das Ziel eines Tages wieder bei ihnen zu sein. Wir werden viel weinen und traurig sein und wütend ab und zu auf das Schicksal und das Leben, aber wir werden nicht aufgeben, weil Jo auf dich wartet und Ernst auf mich.


    Ich lese gerade ein Buch mit so kleinen buddhistischen Geschichten. "Der Elefant der das Glück vergaß" von Ajahn Brahm. De Geschichten sind wirklich gut, ich musste sogar ein zwei mal lachen, das habe ich über drei Wochen nicht mehr getan.Was mich ein bisschen traurig macht, dass ich diese Geschichten meinem Engel nicht mehr vorlesen kann. Sie hätten ihm bestimmt auch sehr gut gefallen.


    Ich wünsch dir weiter viel Kraft und Energie und jeden Tag eine Kleinigkeit, über die du dich freuen kannst.


    Liebe Grǘße und eine ganz liebe Umarmung
    Andrea

    Liebe Malena,


    ja, mich fasziniert die asiatische Kultur, vor allem die chinesische und die koreanische. Sollte ich das schaffen, Mandarin zu lernen , werde ich als nächstes koreanisch probieren.


    Die Peking Oper mochte mein Engel auch sehr gern. Das war so der Punkt wo unser Musikgeschmack auseinander ging. Ich mochte die Musik nicht wirklich. Obwohl wir einmal einen Film gesehen haben in der es um die chinesische Oper ging. Ich glaube er heißt: "Riding alone for a thousand miles" Ich weiß gar nicht ob das ein chinesischer oder japanischer Film ist oder eine Gemeinschaftsproduktion. Es geht da um einen Japaner, dessen Sohn, mit dem er nach einem Streit jahrelang keinen Kontakt hatte , schwer krank wird. Seine Schwiegertochter informiert ihn darüber und er möchte seinen Sohn besuchen, dieser lehnt seinen Besuch jedoch ab und lässt ihm stattdessen ein Videoband von seiner letzten Dokumentation zukommen, über die Chinesische Oper. Sein Sohn hatte dem Hauptdarsteller versprochen in diesem Jahr wiederzukommen und die Dokumentation zu vollenden. Der Vater reist nun nach China um das Werk zu seines Sohnes zu vollenden. Durch seine Reise und einer Reihe von Hindernissen erfährt er sehr viel über seinen Sohn und der Zuschauer erfährt auch viel über die chinesische Oper. Das fand ich schon interessant.


    Chinesisches Essen haben wir natürlich auch geliebt. Ernst hat auch mal bevor wir zusammen waren in einem Chinarestaurant in der Küche gearbeitet und hat da natürlich einiges auf geschnappt. Er hat meistens Chinesisch gekocht.


    Ich nehme den Jasmintee, könnte dir aber auch ein Glas chinesischen Pflaumenwein anbieten. :)


    Herzliche Grüße


    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, wir schaffen das, weil wir ja müssen und wollen, dass unsere lieben Vorausgegangenen sich keine Sorgen um uns machen müssen. Ich habe ihm versprochen, dass das alles ohne ihn irgendwie hinkriege, auch wenn ich unendlich traurig bin und noch sehr oft weinen werde. Ich glaube jetzt mal ernsthaft Chinesisch zu lernen wird mich ein bisschen ablenken von meinem Schmerz und trotzdem fühle mich da mit ihm verbunden. Aber die Aussprache ist schon verdammt schwer. :)


    Ich wünsche dir auch ganz viel Kraft und Energie.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    :2: für die Kraft und die Energie.


    Ich habe heute einen langen Spaziergang gemacht. Ich bin mit der U-Bahn in die nächste Stadt gefahren und dann zurück gelaufen. Ich habe mir einen Chinesischkurs gekauft. Auf dem Rückweg musste ich dann die ganze Zeit daran denken, dass mein Engel nun nie in China war. Das hat mich wirklich traurig gemacht. Aber dann denke ich auch wieder, dass da wo er jetzt ist, es bestimmt viel schöner ist als China jemals sein kann und das tröstet mich.


    Ich freue mich, dass es dir einigermaßen gut geht und du so viel Kraft und Energie hast, das hast du wirklich verdient und ich wünsche dir ganz ganz viel davon.


    Ich glaube der Schmerz wird uns immer begleiten, ich sehe ihn als Teil dessen, was von der Liebe hier bleibt und es ist schön, dass er sich bei dir verändert, also erträglicher ist. Wir werden unsere geliebten Menschen irgendwann wiedersehen und dann tut es auch nicht mehr weh. Wir können nur versuchen so gut wie möglich weiter zu leben, oder zu überleben, bis es so weit ist.


    Mitfühlende Grüße


    Andrea

    Liebe Petra,


    wie geht es dir heute? Ich hoffe du hast heute einen der besseren Tage gehabt, und dass immer mehr von den besseren Tagen kommen.


    Dieses Erinnerungsbuch zu schreiben tut mir wirklich gut, Klar tut das auch weh, weil er ja nicht wiederkommt und es auch nicht mehr lesen kann aber vielleicht kann er das ja doch und weh tut es ja sowieso. Aber beim Schreiben kommen so viele Erinnerungen wieder hoch, die ein bisschen verschüttet waren meist so Kleinigkeiten und es ist schön wenn man sich auch daran wieder erinnern kann. An all die schönen und auch an die nicht so schönen Dinge. Wir haben es uns manchmal auch gegenseitig ganz schön schwer gemacht, vor allem in den ersten Jahren. Meist waren es aber andere Leute oder Umstände, die es uns schwer gemacht haben und das hat uns dann aber nur noch enger verbunden. Das ist so als wenn man eine Kiste mit alten und sehr wichtigen Fotos plötzlich wiederfindet, die man schon ewig gesucht hat. :)


    Ich spüre, dass mir das wirklich hilft. Es tut zwar nicht weniger weh, dass wer weg ist, aber ich werde irgendwie ruhiger.


    Ich wünsche dir und auch allen anderen hier ganz viele von den besseren Tagen.


    Herzliche Grüße
    Andrea

    Liebe Malena,


    Ernst und ich sind im Urlaub nie weg gefahren. Wir wollten nur ein einziges Mal nach China fahren, wenn wir in Rente wären. Das war unser Traum, dort einmal hinzufahren und das alles mit eigenen Augen sehen. Wir wollten aber auch vorher Chinesisch lernen. Mein Engel konnte schon einige Schriftzeichen schreiben, hat sich aber mit dem Sprechen schwer getan. Ich dagegen hatte eher Schwierigkeiten mit dem Schreiben. Ich hatte mal eine Zeitlang Kontakt mit einer Chinesin. Sie ist Lehrerin für Englisch und wir haben per Internet miteinander telefoniert um unser Englisch zu verbessern. Sie hat auch dann versucht mir Chinesisch beizubringen und ich ihr Deutsch. Sie hat auch immer gesagt, wenn wir mal nach China kommen, dann sollen wir sie auf jeden Fall besuchen. Wir hatten echt viel Spaß beim Telefonieren und Sprachen lernen. Leider konnten wir dann nicht mehr telefonieren, weil sie am Wochenende keinen Computer zur Verfügung hat und in der Wochen musste ich immer arbeiten zu der Zeit in der wir telefoniert haben.Von den Gesprächen mit ihr hatte ich immer den Eindruck, dass sich in China schon eine Menge geändert hat in den letzten Jahren. Natürlich ist mir auch klar, dass sie über bestimmte Dinge auch nicht sprechen konnte.


    Ob ich unseren Traum jetzt ohne in verwirklichen will, weiß ich noch nicht. Als er so krank war und die Ärzte mir gesagt haben, dass er noch maximal ein Jahr hat, da habe ich mir überlegt, wenn ich bei der Aktion Mensch gewinnen würde, würde ich alles daran setzen, dass wir noch nach China fahren können bevor er gehen muss. Leider ist er schon vor der ersten Ziehung gegangen. Und nein, liebe Malena, es ist nicht zu früh für diese Frage, weil ich da schon oft drüber nachgedacht habe, schon als er so krank wurde, aber für eine Antwort ist es wohl zu früh. Aber ich finde es schön, dass deine Mutter China auch so sehr liebte. Hat sie auch chinesische Musik gehört?


    Ja, die Wohnung ist leer ohne ihn, aber trotzdem fühle ich mich hier im Augenblick am wohlsten. Ich lese viel und schreibe ein Erinnerungsbuch für meinen Engel. Petras Thread und eines der Bücher das ich gelesen habe haben mich dazu inspiriert. :2: Petra.
    Liebe Grüße


    Andrea

    :2: Liebe Petra,


    für das wunderschöne Lied.


    Ja, ich komme schon zurecht, aber im Augenblick fühle ich mich auch einfach am wohlsten, wenn ich allein bin. Ich fühle mich im Augenblick nicht mal in der Lage arbeiten zu gehen. Ich werde wohl morgen noch einmal zum Arzt gehen. Es ist schon seltsam, dass ich das in der ersten Woche nachdem er gegangen ist konnte und jetzt ist mir der Gedanke einfach unerträglich. Ich bin ständig müde und kann aber nicht wirklich gut schlafen und habe irgendwie dauernd Schmerzen. Ich habe heute einen Spaziergang gemacht, den wir eigentlich immer zusammen gemacht haben. Das tat ganz schön weh, aber es hat mir irgendwie auch geholfen. Wir wohnen hier in einer eher kleinen Stadt und es gibt hier kaum einen Ort, den ich nicht irgendwie mit ihm verbinde und deshalb muss ich mich daran gewöhnen, diese Wege jetzt auch allein zu gehen. Ich kam an der Bäckerei vorbei, wo wir von unseren Spaziergängen oft Brötchen oder Brot mitgenommen haben. Da kam mir der Gedanke ich könnt ja Brötchen für uns mitnehmen und dann fiel mir wieder ein, dass er ja nicht mehr da ist. Es fühlt sich immer noch so unwirklich an, dass er nicht mehr zurückkommt, auch wenn mein Verstand genau weiß, dass er nicht zurückkommt. Ja, ich weiß irgendwann wird das besser, aber auch hier weiß das nur mein Verstand.


    Das ist auch der Grund, dass ich anderen in dieser Situation beistehen möchte, wenn ich mehr Kraft habe. Mir wurde und wird von dieser Seite sehr geholfen und möchte das auch gern zurückgeben. Im Übrigen glaube ich dass dadurch mein Leben auch einen neuen Sinn bekommen kann. Der Sinn des Lebens kann ja nicht nur essen, schlafen und arbeiten sein. Es muss ja noch was anderes geben. Einen Grund warum ich noch hier bin.


    Ich wünsche dir einen erträglichen Abend.


    Herzliche Umarmung.
    Andrea

    Liebe Petra,


    es freut mich, dass es dir besser geht. Du hast recht, es hilft mit Sicherheit, sich für andere zu engagieren. Ich habe auch mit der lieben Dame vom Hospiz bereits darüber gesprochen, dass ich dort auch ehrenamtlich mitarbeiten möchte wenn ich mehr Kraft habe. Im Augenblick wäre ich glaube ich für niemanden eine große Hilfe. komme ja noch nicht mal mit selbst im Augenblick klar. Sie sagte auch, dass sie dass frühestens nach einem Jahr zulassen. Ich finde es einfach richtig für mich anderen die sich in einer solchen Situation beizustehen. So findet man vielleicht auch einen Sinn in dem Hierbleiben müssen.


    Ich umarme dich mitfühlend.
    Andrea

    Liebe Petra,


    danke, dass du fragst, das ist wirklich lieb von dir.


    heute ist kein so guter Tag für mich, aber auf die besseren Tage werde ich wohl noch warten müssen. Ich muss im Augenblick dauernd an dieses "nie wieder" denken. Ich werde meinem Engel gleich schreiben, das hilft mir immer ein bisschen.


    Ich hoffe, dass es für dich im Moment erträglicher ist, du einen der besseren Tage hast.


    Liebe Umarmung.


    Andrea

    Liebe Katarina,


    ich glaube jeder, der von uns so geliebten verstorbenen war etwas ganz besonderes. Sonst würden wir nicht in dem Maße trauern, wie wir es tun. Es würde nicht so unglaublich weh tun. Ich denke, dass ist auch der Grund, warum wir hier in diesem Forum so offen miteinander sein können. Wir können hier auch anderen mitteilen, wie besonders der von uns geliebte Mensch war und wissen genau, dass die anderen das verstehen, weil auch sie jemand ganz besonderen verloren haben. Man kann hier auch offen darüber sprechen, wenn man etwas tut oder denkt, was in den Augen von Anderen verrückt erscheinen mag, weil hier jeder versteht, dass man eben nicht verrückt ist sondern einfach nur diesen unglaublichen Schmerz fühlt. Es ist dieses Gefühl wenn man mit anderen Leuten zusammen ist, eigentlich nicht vom gleichen Planeten zu stammen wie sie und hier in diesem Forum habe ich dieses Gefühl eben nicht und das ist auch etwas was mir den Schmerz erträglicher macht.


    Liebe Grüße
    Andrea