Beiträge von Andrico

    Liebe Hedi,


    du bist auch ein liebenswerter Mensch, denn Gerhard hat dich geliebt und liebt dich noch. Er ist auch stolz auf dich, da bin ich sicher, weil du dein Leben meisterst, auch wenn es so unendlich schwer ist. Ich habe den Eindruck, dass du ein sehr starker Mensch bist. Ich glaube dass alle hier im Forum sehr stark sind, stark genug auch über ihre Gefühle, Ängste und Schwächen zu sprechen.


    Ich glaube wir alle sollten auch selbst auf uns stolz sein, weil wir jeden Tag weitermachen. Vielleicht sollten wir im Kopf behalten, dass das nicht selbstverständlich ist. Man neigt nur allzu gern dazu, sich selbst für seine Fehler zu kritisieren, aber was man gut und richtig gemacht hat als selbstverständlich anzusehen und ich glaube gerade in unserer Situation sind viele Dinge eben noch weniger selbstverständlich.


    Sei auch ganz fest gedrückt.
    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, meine Chefin ist noch nebenbei Psychologin, aber ich habe immer den Eindruck, dass sie sich den Titel gekauft hat. Anders kann ich mir viele Ihrer Bemerkungen nicht erklären. Auch müsste sie merken, dass ich wirklich kurz davor bin völlig zusammenzubrechen Jedes Mal wenn sie mich fragt, wie es mir geht, könnte ich schon aus der Haut fahren. Sie versteht auch einfach nicht, was das wahre Problem ist. Es ist nicht das wahre Problem, dass mein Engel nicht mehr in dieser Welt ist, meine Schilddrüse ist auch nicht das wahre Problem. Das entscheidende ist einfach, die Situation auf der Arbeit. Mit dem normalen Stress würde ich klarkommen, aber es kommt ja immer mehr dazu. Ich habe das 2015 schon mal erlebt, da habe ich fast ein komplettes Jahr 2 Jobs gleichzeitig machen müssen, weil die eine Kollegin schwanger war und dann von heute auf morgen nicht mehr gekommen ist. Ich selbst war erst seit zweieinhalb Monaten als Vertretung für eine andere Kollegin dort. Weder in den einen noch in den anderen Job wurde ich richtig eingearbeitet. Mein Glück damals war, dass meine jetzige Kollegin ein Praktikum bei uns gemacht hat im Rahmen einer Umschulung.. Damals hat der Chef erst im August überhaupt erst mal angefangen nach einem Ersatz für die zweite Kollegin zu suchen. Meine Kollegin wird ja jetzt auch gehen, und ich habe dem Chef deutlich gesagt, dass ich das was 2015 abgelaufen ist nicht mehr schaffe. Er hat zwar wohl angefangen einen Ersatz zu suchen, aber gleichzeitig sollen wir immer mehr und mehr schaffen. Meine Kollegin hat den Verdacht auf Burnout, nicht nur wegen der Arbeit, aber ich denke, dass das auch bei ihr eine große Rolle spielt. Das Problem ist, dass sie so reden, aber ganz anders handeln. Sie sagen es wäre ja kein Problem, ich müsse ja nur sagen wenn mir etwas zu viel wird, aber am nächsten Tag krieg ich dann wieder eine neue Sonderaufgabe aufgedrückt. Ganz ehrlich, die gute Frau soll lieber mal ihren Mann therapieren, denn er hat ein viel größeres Problem.


    Liebe Petra, es tut mir leid, dass es dir im Moment nicht so gut geht. Ja, es ist so hart, dass man jetzt alles alleine machen muss aber hast du schon mal darüber nachgedacht, wie stolz du auf dich sein solltest, dass du das trotzdem alles hinkriegst? Nimm das was du leistest nicht als selbstverständlich hin. Du schaffst das nicht, weil es nicht anders geht, sondern weil du stark und mutig bist und voller Liebe. Du bist ein wunderbarer Mensch und absolut liebenswert, weil Jo dich geliebt hat und es auch noch immer tut. Gegen die Traurigkeit können wir nicht viel tun, nur versuchen uns an kleinen Dingen und an dem was wir noch haben zu erfreuen, damit die Traurigkeit nicht immer so bohrend ist.


    Gegen die Einsamkeit hilft auch nichts wirklich, weil es nicht hilft, mit anderen Menschen zusammen zu sein, man ist trotzdem einsam, weil einfach die bisherige Zweisamkeit nicht mehr ist wie sie war. Aber Jo ist noch immer bei dir und ich bin auch ganz oft in Gedanken bei dir. Du bist nicht allein. Ich glaube wir alle hier im Forum fühlen uns oft einsam, aber keiner von uns ist wirklich allein. Ich glaube, das wird besser, wenn wir es schaffen unser Herz für andere Menschen zu öffnen. Und ich meine damit keine Liebesbeziehung, denn ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder eine solche Beziehung zu einem Menschen zu haben. Aber es gibt viele Arten glücklich zu sein und die Liebe zu unseren Liebsten ist in unserer Seele und wird uns nie verlassen.


    Ich umarme dich mitfühlend und tröstend und sende dir ganz viel Kraft und Energie.


    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, du hast recht, die Tabletten würden zwar dafür sorgen, dass ich erst mal wieder funktioniere, aber später kommen der Schmerz und die Depression doppelt und dreifach zurück. Der Witz an der Geschichte ist ja, dass es gar kein Problem gäbe, wenn der Chef nicht immer zu viel erwarten würde. Meine Kollegin wäre jetzt nicht krank und ich müsste nicht mit einer Depression kämpfen, weil er obwohl sie nicht da ist meint, ich könne mal eben noch einen neuen Kollegen einarbeiten zusätzlich zu der Arbeit von mir und meiner Kollegin, dem Telefon der Technik und der Arbeit von dem Kollegen aus dem Lager der Urlaub hatte. Vordergründig sollte ich den neuen Kollegen einarbeiten, damit er mir helfen kann. Aber dann, als ich ihm ein paar Dinge gezeigt hatte, meinte der Chef, er bräuchte ihn jetzt mal kurz oben und ich musste noch die ganze Arbeit machen, die ich vorher nicht geschafft habe, weil ich dem Kollegen alles erklären musste. Nach zweieinhalb Stunden kam er wieder runter und meinte der Chef habe gesagt wir sollen das Angebot ändern, das er mit dem Chef zusammen gemacht hat, Da war es echt vorbei. Ich habe dem Kollegen gesagt, ich werde das nicht machen, ich habe keine Zeit. Ich habe dann den Chef angerufen, dass das so nicht geht, dass ich einfach nicht mehr kann. Das Ergebnis war dass sie mir den nächsten Tag freigegeben haben und am Tag danach hatte ich ein Gespräch mit dem Chef und der Chefin. Der Chef meinte noch am Abend vor meinem freien Tag zu mir, ich solle mich mal ausruhen und sehen, dass ich wieder in Spur komme.


    Die Chefin hat mir auch bei dem Gespräch angeboten mich zu therapieren, was ich aber rund heraus abgelehnt habe. Ich glaube ernsthaft, die sind die mit dem Problem, nicht ich. Ich denke, unter den gegebenen Umständen reagiere ich völlig normal und wenigstens erkenne ich mein Problem. Zu viel ist einfach zu viel. Am Freitag war ich ja dann beim Arzt. Am Wochenende ging es mir viel besser. Heute war ich wieder arbeiten und es lief genauso ab wie immer. Die meinen jetzt ich hab ja Tabletten gekriegt und jetzt können sie das Spielchen so weiterspielen. Morgen kommt vielleicht meine Kollegin zurück, aber auch das wird nicht wirklich etwas ändern, denn der Chef hat heute schon angekündigt was wir noch alles machen müssen. So wie ich das sehe ist meine Kollegin dann bald wieder krank, weil sie den Druck genauso wenig standhält wie ich. Der Chef kapiert aber einfach nicht, woran es liegt, dass sie so oft krank ist und auch weggehen will und warum es mir im Moment so schlecht geht. Von ihm kommen dann wieder so Sprüche, ich hätte ja nichts gesagt.


    Einer meiner Kollegen witzelt immer, man dürfe eigentlich niemanden erzählen, was bei uns so abläuft, denn jeder würde glauben, dass man verrückt ist, weil so etwas gar nicht wahr sein kann. ich glaube er hat schon ein bisschen Recht. ;)


    Ich habe aber neben der Neigung zur Depression auch noch eine gehörige Portion Sturheit mitbekommen, zumindest dann wenn etwas wichtig ist. Ich glaube diese Sturheit und die Liebe von meinem Engel werden mir helfen das zu schaffen.


    Wie geht es dir denn liebe Petra. Bekommst du genug Ruhe zur Zeit?


    Ich umarme dich mitfühlend und tröstend.
    Andrea

    Liebe Katarina,


    ja, du hast recht, es kommt immer wieder und eben gerade dann wenn man nicht besonders stark ist oder wenn man ohnehin schon emotional belastet ist. Wenn man einmal eine Depression hatte kann sie jederzeit wiederkommen. Und diesen Funken dann zu sehen, ist einfach sehr schwer und scheint fast unmöglich zu sein.


    Die Tabletten will ich nicht nehmen, weil ich nicht glaube, dass sie wirklich helfen, es ist wie du sagst, nur ein Aufschieben des Problems, aber keine Lösung. Ich denke auch, dass die Tabletten auch den Schmerz der Trauer unterdrücken würden und das will ich einfach nicht, denn dann würde ich auch die Liebe in mir unterdrücken. Ich möchte auch nicht Tabletten schlucken, nur damit ich wieder funktioniere wie mein Chef es gerne hätte, ohne Rücksicht darauf, was später dann die Folgen sind.


    Ich nehme bereits Vitamin D, bestimmt schon ein Jahr oder so. Ich nehme auch Vitamin B, Zink, und Selen, um die Schilddrüse zu unterstützen, weil ich ja Hashimoto habe.Ich werde mal schauen, was ich an meiner Ernährung noch drehen kann um den Serotoninspiegel auf natürliche Weise zu ein bisschen zu erhöhen. Es klingt überhaupt nicht blöd, was du schreibst. ich weiß dass es so ist wie du sagst. Es ist eine Tatsache, dass wir nicht ändern können was andere Menschen tun, wir können nur unser eigenes Handeln ändern und was wir über das Verhalten der anderen denken. Dieser Gedanke hat mir damals sehr geholfen, denn auch wenn mein Engel mich sehr unterstützt hat, so kann einem ein anderer Mensch nicht wirklich helfen, wenn man sich nicht auch selber helfen will. Ja, ohne Ernst ist es jetzt natürlich viel schwerer, aber ich werde das irgendwie schaffen. Ich glaube der Buddhismus kann da auch eine sehr gute Hilfe sein. Ich lese gerade "Versöhnung mit dem inneren Kind" von Thich Nhat Hanh.


    Ich sende dir ganz viel positive Energie.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    vielen Dank für deine lieben Worte. Allerdings muss ich dir in einem Punkt widersprechen. Ich war in den letzten Tagen nicht einfach nur traurig. ich saß wirklich hier zu Hause und hab mir ernsthaft überlegt etwas sehr dummes zu tun, aber das ist nichts was ich will. Ich hatte schon mal Depressionen und der Unterschied ist nicht sehr groß, aber in der Trauer habe ich mich niemals so hoffnungslos gefühlt. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll, das ist so als hättest du keine anderen Gefühle mehr außer Hoffnungslosigkeit. Keine Kraft mehr und nur noch tiefschwarze Gedanken. Ich weiß aber, dass die Depression nichts oder nur bedingt damit zu tun hat, dass mein geliebter Mensch gegangen ist, sondern mit dem Stress und dem Druck auf Arbeit. Trotzdem glaube ich, dass mir die Tabletten nicht wirklich helfen können, ich habe es beim letzten Mal auch ohne Tabletten geschafft und das werde ich auch dieses Mal, es wird nur ein bisschen schwerer sein dieses Mal, weil ja mein Engel nicht mehr da ist um mich zu unterstützen. Im Augenblick ist es auch erst mal besser, aber ich weiß, dass ich sehr aufpassen muss. Ich bin eben anfällig dafür und ich denke es bringt mehr mich mit den Ursachen auseinanderzusetzen, als irgendwelche Tabletten zu schlucken.


    Von meinem Chef erwarte ich auch gar nicht, dass er wirklich daran interessiert ist wie es mir geht. Er hat bereits deutlich gezeigt, dass er das nicht ist. Ich denke aber, dass er sich aus reinem Selbsterhaltungstrieb am Riemen reißen wird, denn da meine Kollegin immer noch krank ist, gibt es im Augenblick niemanden, der unsere Arbeit machen kann und der über die Abläufe Bescheid weiß. Also wird er wohl jetzt etwas mehr nachdenken. Sollte er das nicht tun, dann bin ich direkt wieder beim Arzt.


    Ich hoffe es geht dir im Moment etwas erträglicher und dass du bei all deiner Arbeit noch genug Ruhe findest.


    Ich umarme dich mitfühlend.
    Andrea

    Liebe Petra, liebe Katarina,


    es ging mir die letzten Tag nicht so gut. Der Stress auf der Arbeit wird nicht besser und ich kriege das mit dem Abgrenzen noch nicht so hin wie ich sollte oder müsste. Ich war wirklich dabei in eine Depression abzurutschen. Ich hatte ja schon mal vor Jahren Depressionen und ich merke den Unterschied zur normalen Trauer. Ich bin dann zum Arzt gegangen, und der hat mir Antidepressiva verschrieben, aber die habe ich bis jetzt noch nicht genommen. Ich werde sie wohl auch nicht nehmen. Ich denke ich kriege das auch ohne Tabletten in den Griff. Es ist auch schon wieder besser. Er wollte mich auch krankschreiben, aber ich habe das blöderweise abgelehnt. Meine Kollegin ist ja immer noch krank und ich kann eben dann doch nicht aus meiner Haut raus. Mein Chef und meine Chefin wissen aber was los ist und ich hoffe, dass ich jetzt mehr Unterstützung bekomme bei der Arbeit. Wenn nicht, dann nehme ich eben doch den Krankenschein.


    Liebe Katarina,


    vielen Dank für das wunderschöne Lied. Ernst hat sich mit Sicherheit auch darüber gefreut. Er liebte diese Art von Musik. :2:


    Ganz liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Hedi,


    ich weiß nicht ob ich einen "Draht in die andere Welt" habe. Was ich damit sagen will, ich weiß nicht ob mein geliebter Mensch wirklich um mich ist oder ob das alles nur aus mir selbst herauskommt. Es ist auch möglich, dass mein geliebter Mensch mir durchaus Zeichen gibt und ich nur nicht in der Lage bin sie zu verstehen. Für mich ist das aber auch nicht wirklich wichtig woher dieses Gefühl kommt, denn auch wenn es nur aus mir herauskommt, dann ist es trotzdem er, weil er ein Teil von meiner Seele ist. Es gibt auch nichts wo ich dran festmachen könnte, dass es wirklich von außen kommt, außer dass ich manchmal Gedanken oder Intuitionen habe, die irgendwie nicht von mir sind, die eigentlich eher zu Ernst gepasst hätten. Ich weiß was du meinst wenn du sagst, man hat das Gefühl "ins Nichts hinein" zu lieben. Es kommt ja keine direkte Reaktion mehr von dem geliebten Menschen. Ich bin mir auch bei meinen Träumen von meinem geliebten Menschen nicht sicher woher sie kommen, ich träume auch nicht jede Nacht von ihm, zumindest kann ich mich nach dem Aufwachen nicht immer daran erinnern. Ich glaube aber, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern nur ein Übergang in eine andere Welt und dass der Geist und die Seele weiterleben und wir unsere Liebsten wiedersehen werden in dieser anderen Welt. Ich glaube auch, dass es meinem geliebten Menschen in dieser anderen Welt besser geht als in dieser und dieser Glaube ist oft das Einzige was mich aufrecht hält.


    Es ist einfach schwer liebe Hedi, wir müssen uns nicht nur an eine Welt ohne die körperliche Präsens unserer Liebsten gewöhnen, wir müssen ja uns selbst auch noch wiederfinden, weil wir uns ohne sie verändert haben. Gleichzeitig müssen wir im ganz normalen Alltag irgendwie funktionieren und können nicht wirklich so sein wie wir uns fühlen, weil für andere das Leben eben einfach weiter geht, als wäre nichts geschehen. Das kostet so unendlich viel Kraft.


    Ich habe da mal ein Gedicht geschrieben, an einem Tag, an dem es mir besonders schlecht ging.


    Für meinen geliebten Menschen Ernst


    Echt
    Sie leben weiter als wenn nichts wäre
    Für sie ist auch nichts geschehen
    Ihre Welt dreht sich einfach weiter
    Vom Tod wollen sie nichts wissen


    Also spiele ich meine Rolle
    Lache mit ihnen
    Scherze mit ihnen
    Doch weinen kann ich nur allein


    Nur hier allein zu Haus
    Mit dir in meiner Seele
    kann ich wirklich echt sein
    Darf ich mein neues trauriges Ich sein.
    von Andrea


    Aber trotz allem, liebe Hedi, werden wir das schaffen. Du bist stark und du hast deine wundervollen Töchter, für die du zwar auch viel Kraft aufbringen musst, aber die dir sicher auch viel Kraft geben. Es braucht eben viel Zeit, bis wir nicht mehr nur traurig sind und irgendwann auch wieder zufrieden oder vielleicht auch wieder glücklich sein können.


    Ich wünsche dir und deinen Töchtern viel Kraft und Frieden.


    Innige Grüße
    Andrea

    Liebe Hedi,


    nein, die ersten Tage habe ich das gar nicht gespürt. Ich glaube ich fing erst an seine Nähe zu spüren, als ich innerlich etwas ruhiger wurde, nicht mehr so wütend, weil ausgerechnet er gehen musste. Wenn ich viel Stress habe, spüre ich ihn auch nicht so sehr und das ist auch mit ein Grund, dass ich versuche mich auf der Arbeit abzugrenzen so gut es geht, denn ich brauche die Ruhe hier zu hause, damit ich seine Nähe besser spüren kann. Ich glaube aber, dass er immer da ist, auch wenn ich es gerade nicht so deutlich spüre.Er ist ein Teil meiner Seele. Dein Gerhard ist auch ein Teil deiner Seele und immer bei dir, auch wenn du es manchmal nicht so spürst. Ich glaube das ist der Grund warum wir soviel Ruhe brauchen, damit wir ihre Nähe besser spüren können und die Liebe, die sie zurückgelassen haben. Ich denke es ist gut sich auch abzulenken, aber die Betonung liegt da auf sich und nicht auf der Ablenkung. Ich denke es ist für uns alle im Augenblick die größte Herausforderung uns gut um uns selbst zu kümmern und genügend Ruhe zu finden, ohne dabei das zu sehr zu vernachlässigen was wir nun mal tun müssen um auch körperlich zu überleben. Irgendwie die Balance finden zwischen den körperlichen und den seelischen Erfordernissen. In gewisser Weise muss man das ja immer, aber es war nie so schwer wie jetzt.


    Ich sende dir ganz viel Kraft und wünsche dir jeden Tag eine Kleinigkeit über die du dich freuen kannst.
    Liebe Grüße
    Andrea

    LIebe Malena,


    du belastest mich bestimmt nicht zusätzlich mit deiner Erzählung. Im Gegenteil, es ist gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht, auch wenn es mir leid tut, dass du auch so etwas erleben musstest.


    Ob ich es noch so lange aushalte ist eine gute Frage. Mein Chef ist einfach unberechenbar, manchmal. Ich meine er ist nicht cholerisch oder so, aber ändert seine Meinung manchmal minütlich und bringt dann eben solche Bemerkungen. Ich habe eine ganz liebe Kollegin, die schon sehr lange bei dieser Firma ist. Sie ist etwas fülliger, und von ihm kommen dann schon mal Bemerkungen über ihre Figur auch in ihrer Abwesenheit und in meinem Beisein. Seine Frau ist Psychologin, aber ich glaube ernsthaft, sie hat sich den Titel gekauft, sonst kann ich mir viele Bemerkungen die von ihrer Seite kommen nicht erklären.


    Was mein Engel dazu sagen würde ist eine gute Frage. Ich glaube er würde mir auch raten mir was anderes zu suchen und im Grunde kann jede Entscheidung falsch sein im Augenblick. Es könnte auch falsch sein zu bleiben weil ich ja nur einen Arbeitsvertrag für die Dauer der Elternzeit einer Kollegin habe. Mein Chef hat mir zwar mündlich zugesagt, dass ich unbefristet bleiben könne, aber solange ich so etwas nicht schriftlich habe, gehe ich von dem aus was im Arbeitsvertrag steht. Mein Chef möchte immer dass man ihm vertraut, aber so wie er sich verhält, ist das für mich unmöglich. Ich habe auch schon ein bisschen die Fühler ausgestreckt und ich denke wenn sich etwas ergibt, dann werde ich kündigen. Ich hätte das wohl auch getan, wenn mein Engel noch leben würde, aber dann wäre ich etwas vorsichtiger gewesen.


    Was mir Kraft gibt? Eigentlich sind das viele Dinge. Mein geliebter Mensch gibt mir viel Kraft, ich habe das Gefühl, dass er immer bei mir ist. Es gibt mir Kraft zu wissen, dass es ihm jetzt gut geht. Ich schreibe viel und gehe spazieren. Seit mein geliebter Mensch gegangen ist bin ich viel offener geworden im Umgang mit anderen, wobei ich natürlich darauf achte wem gegenüber ich offen bin. Es gibt eine Arbeitskollegin, die, über die der Chef manchmal so fiese Bemerkungen macht, die mochte ich von Anfang an sehr gern, aber ich war eigentlich immer sehr introvertiert und sie ist auch sehr schüchtern, also blieb es bei einer rein beruflichen Beziehung. Seit mein geliebter Mensch gegangen ist, bin ich ihr gegenüber sehr viel offener und wir machen jetzt auch mal privat was zusammen, wie ins Kino gehen oder in einen asiatischen Supermarkt.


    Meine Lieblingseissorten sind Waldmeister und Kirsche.


    Ich wünsche dir auch ganz viel Kraft, Sonnenschein und dass es bei deinem neuen Job gut läuft.


    Andrea

    Liebe Astrid,


    ja, ich arbeite daran, Auf der einen Seite gibt es ja nun niemanden außer mir, der auf meine Gesundheit achtet, auf der anderen Seite muss ich mich im Augenblick ja auch nur um mich selbst kümmern.Ich bin jemand, der äußerst ungern zum Arzt geht, habe da viele negative Erfahrungen gemacht, aber wenn es wirklich nicht mehr geht, gehe ich natürlich hin. Ich mache im Moment das was ich schaffe und der Rest bleibt halt solange liegen bis ich Zeit dafür habe, auch wenn ich mich dafür immer noch ein bisschen selbst zur Ordnung rufen muss. :)


    Ich hatte vor Jahren schon mal mit Depressionen oder depressiven Verstimmungen zu kämpfen und ich möchte das nicht noch mal erleben. Wenn eine Situation schwierig ist, dann versuche ich mir vorzustellen, was das Schlimmste ist, was passieren kann und versuche dann einfach mir vorzustellen, was wäre wenn das Schlimmste dann eintritt und was ich dann für Möglichkeiten habe. Das Schlimmste was sich aus dieser Situation ergeben kann ist, das ich den Job verliere, aber es gibt ja noch andere Jobs und vielleicht kann man dann auch die Gelegenheit nutzen beruflich in eine ganz andere Richtung zu gehen. Und selbst wenn ich das nicht schaffen würde oder keinen anderen Job finden würde, wäre das zwar eine schwierige Situation, aber es würde nichts an meinem Wert als Mensch ändern.


    Ich versuche einfach alles gelassen zu sehen, die Dinge zu beeinflussen, die ich beeinflussen kann und mich über die Dinge die ich nicht beeinflussen kann nicht all zu sehr aufzuregen. Klar ist das praktisch nicht immer leicht umzusetzen, aber ich arbeite daran.


    Liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Hedi,


    ja, mein Chef ist schon so ein Kapitel für sich. Er versucht immer sehr verständnisvoll zu erscheinen, aber dann kommt so eine Bemerkung und dann merkt man, dass das eben nicht echt ist. Das war nicht das erste Mal, dass er so etwas gebracht hat. Meistens gegenüber meiner Kollegen oder auch mal mir gegenüber, über andere Kollegen, was meiner Meinung nach ein Vorgesetzter überhaupt nicht darf. Dieses Mal hat er sich nur selbst übertroffen.


    Klar werde ich versuchen, nicht arbeitslos zu werden, aber ganz ehrlich wenn es hart auf hart kommt bin ich lieber arbeitslos als krank und arbeitslos. Schließlich gibt es noch andere Jobs, auch wenn das heutzutage mit Sicherheit nicht einfach ist. Die Gesundheit kann einem ja auch keiner zurückgeben und ich meine damit nicht nur körperliche Gesundheit sondern auch die seelische Gesundheit.


    Ich sende dir ganz viel Kraft und jeden Tag eine Kleinigkeit über die du und deine Töchter euch freuen könnt.


    Ganz liebe Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, ich versuche wirklich mich da abzugrenzen und auch nichts von der Arbeit gedanklich mit nach Hause zu nehmen. Meine Kollegin wird gehen. Sie war ja öfter krank in letzter Zeit und meiner Meinung auch psychosomatisch Sie will jetzt einen ganz anderen Beruf erlernen Es kommen bei ihr eben viele Faktoren zusammen aber ich denke ein Löwenanteil an ihren gesundheitlichen Problemen hat eben die Art unseres Chefs. Er erwartet immer viel zu viel von uns und wir bekommen aber gleichzeitig die wenigsten Informationen. Bevor sie dieses Mal erkrankt ist war wieder mal genau so etwas passiert. Wir sollten wieder irgend etwas machen wo uns die Informationen zu fehlten. Mit allen Informationen wäre das ganze eine Sache von 10 Minuten gewesen, aber so braucht man dann 2 Stunden, weil man alle Informationen erfragen muss und alles kommt dann auch nur häppchenweise. Ich habe früher lange Zeitarbeit gemacht und bin von daher so einiges gewöhnt, was mangelnde Informationen und zu hohe Erwartungen betrifft. Ich war aber auch immer jemand, der sich immer für alles mögliche verantwortlich gefühlt hat und immer versucht hat alles zu schaffen. Das hat sich jetzt geändert. Ich muss mich zugegebenermaßen oft noch selbst zur Ordnung rufen und mir sagen, das bleibt jetzt eben liegen bis morgen oder du lässt dich jetzt nicht dadurch aus der Ruhe bringen, aber wenigstens tue ich das jetzt. Ich werde mich auch langfristig beruflich neu orientieren müssen, denn ich sehe nicht, dass ich bei dieser Firma glücklich werden kann. Es ist sehr schade, denn die Kollegen sind wirklich nett, aber es wird ja leider immer vom Chef torpediert und über kurz oder lang werden die besten gehen oder gegangen werden. Im Übrigen bin ich auch lt. meinem Arbeitsvertrag nur für die Dauer der Elternzeit einer Kollegin eingestellt, mein Chef hat mir zwar mündlich zugesichert, dass er mich weiterhin behalten wolle, auch wenn sie zurückkommt, aber solange er den Vertrag nicht abändert, kann er mir viel erzählen wenn der Tag lang ist und ich fühle mich auch zu nichts verpflichtet, was nicht im Arbeitsvertrag steht.


    Ich freue mich, dass du es als positiv empfindest, dass du im Moment viel zu tun hast, ich hoffe aber, dass du trotzdem genug Ruhe findest, die du ja so dringend brauchst.


    Ich wünsche dir wundervolle Träume und jeden Tag eine Kleinigkeit über die du dich freuen kannst.


    Innige Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    leider ist es im Augenblick etwas schwierig, Meine Kollegin ist immer noch krank, der Kollege vom Lager hat jetzt eine Woche Urlaub, dass heißt für mich , dass ich eigentlich zweieinhalb Jobs machen muss. Ich werde aber nur das machen was ich schaffe und der Rest bleibt dann eben liegen. Das ist nicht ganz so einfach für mich, weil ich es eben gewohnt bin meine Arbeit zu schaffen, aber ich lerne dazu. Eigentlich eine gute Gelegenheit, dem Chef zu zeigen, dass wir sehr wohl ausgelastet sind. Gestern wurde mein Engel beigesetzt und als ich das meinem Chef letzte Woche sagte, fragte er mich doch allen Ernstes, ob ich denn danach noch arbeiten kommen könnte. Das hat mir endgültig gezeigt, wie er tickt. Ich werde keine einzige Überstunde mehr freiwillig machen.


    Ich hoffe bei dir ist es etwas ruhiger im Augenblick.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Energie.


    Liebe und innige Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    ja, die sauerstoffreichen Momente sind noch zu kurz, aber irgendwann werden sie immer länger werden. Wir werden wohl noch viel Wasser schlucken, aber wir werden es bis ans Ufer des Lebens schaffen liebe Petra und auch wieder glücklich sein, wenn auch auf eine ganz andere Art und dabei immer auch ein bisschen traurig. Unsere Engel wollen, dass wir wieder glücklich sind und sie werden uns dabei auch helfen.


    Ganz liebe und innige Grüße
    Andrea

    Liebe Petra,


    Ich fühle mich im Moment wie auf einer Achterbahn. Manchmal ziemlich ruhig und im nächsten Moment könnte ich schon wieder los heulen, Die Flamme ist gerade wieder sehr klein. Ich höre viel Musik und schreibe Gedichte, Texte Briefe, für andere Dinge fehlt mir im Augenblick irgendwie die Energie. Es ist erträglich, weil ich es ja ertragen kann, aber trotzdem schwer. Ich weiß, dass es wieder besser werden wird, mein geliebter Mensch hat mir gezeigt, dass das Leben schön ist und solange ich seine Anwesenheit spüren kann und die Liebe spüren kann, wird das Leben irgendwann auch wieder schön sein, auch wenn es im Moment so traurig ist.


    Wie ist es denn bei dir liebe Petra? Ich wünsche dir, dass deine Flamme immer öfter ganz hell leuchten möge.


    Ich umarme die mitfühlend.
    Andrea

    Für meinen geliebten Menschen Ernst


    Die Flamme


    Als du fortgingst, nahmst du einen Teil von mir mit dir. Alles war trostlos, dunkel und leer. Ich fühlte mich wie amputiert oder auseinandergerissen. Alles schien so sinnlos ohne dich. Ich konnte nicht schlafen und essen weil ich so verliebt war aber das Ziel meiner Liebe war nicht mehr da. Ich wusste nicht wie ich ohne dich leben sollte und auch nicht warum. Dann war da auf einmal ein Licht, es war nur ganz winzig zuerst, aber ich konnte wieder etwas sehen und deutlich spüren, du und deine Liebe sind noch da. Das Ziel meiner Liebe war niemals wirklich weg und für den Teil von mir, der mit dir ging hast du einen Teil von dir hier gelassen. Das Licht ist wie eine Kerze. Manchmal wird die Flamme größer und heller, so groß und hell, dass ich sogar ohne Angst in meine Zukunft sehen kann. Dann wieder wird die Flamme wieder klein, so klein, dass sie fast zu verlöschen scheint und ich kann nicht mehr viel sehen außer der Dunkelheit und ich habe Angst vor der Zeit ohne dich. Doch ganz egal wie klein die Flamme manchmal wird, seit sie da ist verlischt sie niemals ganz und immer öfter wird sie größer und heller. Sie wird genährt von unserer Liebe, meiner Erinnerung und von den Menschen, die ich nun kennenlerne oder neu kennenlerne. Ich weiß, wirklich gegangen bist du nie, nur dein Körper ging. So viel von dir ist noch hier bei mir und das was von dir zurückblieb, verwahre ich gut in meiner Seele. Ich weiß wir sehen uns wieder , wenn auch ich eines Tages diese Welt verlasse. Bis dahin bleiben wir beide untrennbar miteinander verbunden und ich werde mein Leben so gut leben wie ich kann um der Flamme weiter Nahrung zu geben und mit dir in meiner Seele möchte ich bis dahin für uns beide leben.


    Von Andrea

    Liebe Petra, liebe Hedi,


    ja es ist sehr schwer ohne sie, aber ich stelle mir manchmal vor, wie es wäre, wenn es ihn in meinem Leben nie gegeben hätte, dann wäre ich jetzt auch einsam, aber hoffnungslos einsam. Ich hätte diese Liebe niemals gefühlt und würde sie auch jetzt nicht fühlen. Es hilft mir ein bisschen mir vorzustellen wie mein Leben ohne ihn verlaufen wäre und wie es heute aussehen würde, weil mir dann klar wird wie viel Glück ich hatte und noch immer habe, auch wenn das heute manchmal schwer zu sehen ist, weil der Schmerz eben so groß ist.


    Ich sende euch ganz viel Kraft und Energie.


    Innige Grüße
    Andrea

    Liebe Malena,


    ich habe mit dem Chinesischkurs angefangen, aber das wird wohl noch lange dauern, :) die Schriftzeichen sind ganz schön schwer zu schreiben und die Aussprache ist für uns Europäer eben auch sehr ungewohnt, aber ich habe ja Zeit. Der Computer muss noch warten, weil mir ja die CPU noch fehlt und die ist ja das teuerste an so einem Computer.


    Mit dem Dampfen klappt es ganz gut. Immer noch die gleiche Menge Nikotin, allerdings habe ich festgestellt, dass die Nikotinabhängigkeit sich verändert hat. Als ich noch geraucht habe, musste ich die erste Zigarette schon 10 Minuten nach dem Aufstehen rauchen. Mit dem Dampfen fange ich Morgens erst ein oder zwei Stunden nach dem Aufstehen an. Gestern war ich im Kino und es hat mich überhaupt nicht gestört, dass ich nicht dampfen konnte. Als ich noch geraucht habe, wäre ich schon spätestens nach der Hälfte des Films unruhig geworden. Ich habe ja mehrere E-Zigaretten und habe jetzt in eine mal ein Liquid ohne Nikotin rein getan. Die benutze ich dann zwischendurch mal. Mal sehen wie das läuft. Ich glaube mit E-Zigaretten ist es so wie mit dem Rauchen überhaupt. Manche schaffen es einfach so mit dem Rauchen aufzuhören, andere schaffen es mit Nikotinpflastern oder Kaugummi. Es gibt Leute, die seit längere Zeit dampfen, aber immer noch zwischendurch rauchen und wahrscheinlich auch Leute wie der Mann von dem du erzählst die dann immer mehr Nikotin dampfen. Die Mutter meiner Arbeitskollegin, die dampft seit 2 Jahren ohne Nikotin, aber mit dem Dampfen aufhören möchte sie nicht, weil sie sagt, sie muss etwas in der Hand haben. Vielleicht ist es einfach so, dass bei dem einen die körperliche Abhängigkeit vom Nikotin stärker ist als bei anderen.


    Ich glaube eine schwierige Kindheit kann einen stärker machen, wenn man die Verbitterung nicht zulässt, Man erwartet weniger und wird dann auch nicht so leicht enttäuscht. Wenn man aber dann etwas bekommt, was man nicht erwartet hat, dann weiß man es um so mehr zu schätzen. Ich habe nie erwartet, einen Menschen zu finden, der mich so sehr liebt und den ich so sehr liebe, einen Menschen, dem ich absolut vertrauen kann, bei dem ich mich nie verstellen musste. Wenn ich heute mein bisheriges Leben betrachte, so würde ich sagen, dass ich eine Menge Glück hatte im Leben, trotz aller Schwierigkeiten.


    Ich freue mich, dass dir "The Way Home" so gut gefallen hat. Hier noch ein weiterer Tipp für dich. "Leben" oder "To Live" ein sehr schöner, manchmal sehr trauriger chinesischer Film. Der Film erzählt die Geschichte einer Familie vor und während der chinesischen Kulturrevolution. Er ist allerdings mit über 2 Stunden auch ziemlich lang, merkt man aber beim Anschauen nicht. :)


    Liebe Grüße
    Andrea