Meine Lieben!
Ich war bisher im Zwiespalt, ob ich von meinen eigenen Erfahrungen mit Therapie sprechen mag oder nicht.
Ich mache es jetzt einmal, hoffe es wird eben als Erfahrungsbericht gesehen. Ich möchte nicht wieder eine Diskussion lostreten (war schon einmal, als "Kranich" einen Tipp abgab), ob diese Therapie für alle geeignet ist, was sie ist,..........
Ich habe mich mit dem Thema IADC Therapie mit Kranich privat noch genauer ausgetauscht und dann beschlossen, dass dies etwas für mich sein könnte. Bald fand ich auch einen Therapeuten und im Sommer hatte ich zwei Termine bei ihm.
Beim ersten Treffen wurde ein Vorgespräch geführt und die für einen heftigsten Themen herausgefiltert. Der Therapeut achtete dabei auch sehr auf Vorbelastungen und sieht dabei, ob man eben die Therapie "aushält", sie für einen richtig sein kann.
Dieser Tag ist natürlich enorm anstrengend (auch tränenreich bei mir) und wühlt einen auf. Der Therapeut machte am Schluss noch eine Hypnotherapie bei mir, damit ich etwas erleichtert aus dem Termin gehe. Das war dann auch so.
Der nächste Termin war dann die eigentliche Therapie. Sie besteht ja zuerst aus einem Teil EMDR. Hier wird einmal versucht die besonders traurigen Themen mittels EMDR zu erleichtern. Durch Augenbewegungen und intensivem verbinden mit seinen belastenden Gedanken, wird dieses Gefühl zuerst verstärkt, dann kommt es aber (fast plötzlich) zu einer enormen Erleichterung (diese ist nicht nur für den Moment, das bleibt so). So wird eigentlich Thema für Thema bearbeitet, bis man sich zu der "tiefsten Traurigkeit" durchgearbeitet hat. Danach kann, wenn es klappt, der Teil mit IADC begonnen werden. Wie bei der EMDR, wird hier mit den Augenbewegungen gearbeitet und man schließt dann die Augen, lässt einfach den Gedanken beim Verstorbenen und wartet ab was da kommt.
Viele Menschen sehen und hören ja dann ihre Lieben. Leider hat es bei mir zwar nicht in dieser Form geklappt, aber ein ganz tiefes und inniges Verbundenheitsgefühl hat sich eingestellt. Ich hatte vorher schon das Gefühl, Gerhard ist da, er begleitet mich, dies wurde einfach noch einmal eine tiefere Gewissheit für mich. Ich sah ihn nicht als Person, ich sah einfach nur etwas wie eine lila Nebelwolke die sich immer in der Form, Farbe und Intensität verändert, richtig "tanzt". Für mich ist das einfach meine lila Seelenwolke, mein Gerhard.
Dieses Gefühl kann ich nun eigentlich die meiste Zeit auch alleine abrufen. Wenn ich zur Ruhe komme und die Augen schließe, kommt sofort meine Wolke und beruhigt mich. Das Eigenartige ist, dass das bei Dunkelheit sogar schon mit offenen Augen möglich ist. Das ist aber nicht das Ziel der Therapie, das ist halt einfach jetzt bei mir so, warum auch immer!
Ziel ist die Erleichterung der Trauer durch ein Verbundenheitsgefühl. Das ist eindeutig erreicht worden bei mir! Ich bin seit der Therapie viel stabiler. Die Gefühle sind kein Tsunami mehr, der einen umreißt. Sie sind eine Welle die mich noch kurz mitnimmt, aber dann wieder ziemlich schnell auf den Boden ausspuckt und ich meinen Weg weiter gehen kann.
Es hat mir eindeutig viel gebracht!
Ich habe jetzt meinem Therapeuten nach einer Zeit ein Feedback geben sollen, wie es mir geht. Ich habe ihm berichtet und angefragt, ob es nicht doch noch besser gehen könnte. Denn einige Dinge reißen einen ja doch immer noch schön verlässlich in ein Tief. Er meinte: "Da geht noch mehr!" , ich solle mich gerne melden, wenn ich noch weiter daran arbeiten will.
Das habe ich auch vor. Da geht noch mehr? - Dann will ich auch mehr!
Auch mit Selbst EMDR habe ich gute Erfahrungen gemacht und einige "kleinere Belastungen" bei mir wegbekommen. Der Text ist aber ohnehin schon so lange, da berichte ich vielleicht ein anderes mal davon.
Ich habe Kranich gefragt, er meldet sich eventuell auch noch dazu zu Wort, er hat ja auch schon eigene Erfahrungen mit dieser Therapie.
Lg Hedi