Beiträge von StillCrazy

    Liebe Leonarda,

    es müssen auch die anderen gehen, die unangenehmen Personen. Aber das betrifft uns nicht so.

    Es sind sehr bedrückende Gedanken, in die Du Dich da vertiefst. Ich würde Dir empfehlen, sie sein zu lassen. Schon da sein zu lassen, sie nicht zu unterdrücken - aber sie nicht auch noch zu nähren.

    Ich wünsche Dir, dass Du sehr bald therapeutische Unterstützung findest. Vielleicht kannst Du ja versuchen Dir vorzustellen, wie Du schon auf dem Weg hin zu dieser Unterstützung bist, hin zur Erleichterung.

    Deine Mama hätte Dir bestimmt nicht gewünscht, dass Du so leiden musst. Könntest Du nicht ihr zuliebe versuchen, das Leiden für kurze Zeit ein kleines bisschen loszulassen???????

    Bin grad ein heulendes Elend. Habe beschlossen, am heutigen Tag eine Kleider- & Schuh- Entrümpelungsaktion vorzunehmen. Das geht auch in mieser Laune & nachher fühlt sich zumindest das gut an.

    Ja Hedi, Du hast ganz recht!!!!!!

    Die Probleme waren immer schon da, aber in besseren Zeiten nicht so im Vordergrund.

    Er ist ein Meister im Verleugnen. D. h. jetzt für mich, ich darf das Fortschreiten seiner Krankheit "begleiten" aber nicht darüber reden, wie schwer das alles ist für mich. Weil ja eh alles ganz gut läuft.

    Super :huh:

    Seine Krankheit verursacht in mir so schlimme Schmerzen - und dann gibt es kein offenes Ohr, wenn ich darüber redn will. Nur inszenierte Fröhlichkeit. Und wer weiß, wie lang das so noch dauert...

    Die Diagnose kam im August, den Verdacht hatte ich schon vorher. Es ist also schon eine ganze Weile, dass ich mich damit herumschlage. Und ein Ende dieser Situation ist nicht absehbar :huh::huh::huh:

    Danke Euch jedenfalls für die Unterstützung und dafür, dass Ihr mich versteht!!!!!!!!

    Manchmal denk ich mir ja selber zwischendurch, ich bin die, die auf dem Holzweg ist. Da ist es dann gut, Eure Antworten zu lesen!!!!!!!!

    Emotionale Authentizität ist hier sowas von nicht gefragt. Rudi ist "gut drauf" und "fröhlich" je mehr ich sage, dass die Situation scheiße ist, desto mehr kommt er mit "Witzen".

    Das war schon immer seine Devise: wenn ich die Augen zumache, ist das Problem nicht da. Und ich bin in Geiselhaft: dieser Strategie (immer schon) und dieser Krankheit.

    Reden? Worüber denn - läuft doch alles so cool im Moment.

    Na fein.

    Dann bleib ich halt allein mit meinem Problem.... Weil ich ja auch alles so ernst nehmen muss...

    Und schwupp - schon liegt es wieder an mir. Nicht an seinem Krebs.

    Abra Kadabra...

    Vielen Dank, liebe Astrid!

    Ich fühle mich hier bei Euch sehr wohl <3<3<3

    Manchmal geht es in so Foren zu medizinischen Themen (und das ist Krebs ja grundsätzlich) sehr um Werte und Medikamente und Behandlungen etc.

    Das ist nicht das, was für mich im Vordergrund steht. Bei uns geht es ja um Palliativmedizin und nicht um neueste OP-Methoden etc.

    Wie auch immer...

    Habe mich jetzt etwas gefangen. Habe mir ein Hotelzimmer für meine Dienstreise nach Prag (Anfang Mai) gebucht, sitze auf der Terrasse und höre den Vögeln zu.

    Ich könnte mehr von dieser friedlichen Stimmung brauchen. Auch in mir...

    Aber, wie gesagt, es geht schon etwas besser. Immerhin habe ich jetzt ein Erfolgserlebnis. Und morgen gehe ich endlich wieder zu einer Gesangsstunde :):):)

    Vielen Dank für Deine ehrlichen & verständnisvollen Worte!

    Ich würde in der Tat gerne wissen, wie Menschen, die einen längeren Krankheits- bzw. Sterbeprozess begleitet haben, die einzelnen Phasen erlebt haben. Auch das "danach".

    Hier berichten ja viele, dass es (relativ) schnell gegangen ist. Dann natürlich Schock und heftige Gefühle und das volle, schreckliche Programm.

    Aber wie ist es, wenn es viele Monate, ja Jahre gedauert hat.... Möchte mir jemand dazu Genaueres sagen?

    So, heute war ich doch ein wenig nachdenklich: ich habe mich nach dem Aufstehen so unendlich müde gefühlt, richtig ausgelaugt. Habe dann mit meiner Therapeutin darüber gesprochen. Mein Verdacht jetzt: Es ist emotional einfach so wahnsinnig anstrengend, die ganze Zeit mit Rudi beisammen zu sein.


    ich meine, er ist lieb zu mir - das ist alles kein Problem. Aber offenbar bin ich ständig im Beobachtungsmodus: ob er Schmerzen hat, ob er vielleicht ein Klo braucht, ob er seine Medikamente nimmt etc.

    Einerseits möchte ich mich versichern, dass alles ok ist - und andererseits zeigt mir jeder Blick auf ihn, dass eben nicht alles ok ist. Er hat wieder ein wenig abgenommen. Er hat Ringe unter den Augen. Er ist einfach nicht mehr der Rudi, den ich so lang gekannt habe.

    Das ist so traurig. Das macht mich so traurig. Aber speziell auf Reisen möchte ich das natürlich nicht in den Vorgerund stellen - um ihm die Reise nicht zu verderben. Ich wünsche mir doch so sehr, dass er (noch) so viel wie möglich genießen kann.

    Dann denke ich mir wieder: vielleicht sollte ich ihm deutlicher zeigen, wie truarig mich das alles macht. Ich habe so sehr das Bedürfnis, mit jemandem darüber zu sprechen.

    Wenn ich immer eine auf stark mache, dann ist es ja kein Wunder, dass er auch tut, als wäre alles wie immer.

    Vielleicht sollte ich ihm das einfach zumuten, meine Trauer...


    Ach, ich weiß auch nicht. Bin gerade ganz ratlos.

    Es ist alles so schwierig... Er hat meinen Koffer gezogen, wie auf allen anderen Reise auch. Er ist da, wie sonst, wenn wir auf Reisen waren. Und doch ist alles ganz anders, ich habe es dauernd vor Augen. Ich möchte, dass er wieder so ist, wie ich ihn so lang kannte.

    Und dann denke ich mir: das alles soll möglichst schnell vorüber gehen. Ich weiß nicht, wie lang ich das aushalte, ohne zusammen zu brechen. Und dann denke ich mir: das heißt ja, dass ich ihm wünsche, dass er bald stirbt. Was ja auch irgendwie gemein ist.

    Und dann denke ich mir: aber wenn der Tod der einzige Ausweg ist...


    Natürlich ist mir im Kopf klar, dass ich für solche Gedanken keine Schuldgefühle haben muss. Weil das ja alles nachvollziehbar ist. Aber die Schuldgefühle sitzen halt nicht dort, wo das logische Denken sie in Schach halten kann.


    Es fühlt sich momentanecht ziemlich scheiße an....

    Ganz, ganz bestimmt!!!!!!!!!!!!!!

    Wie gesagt, ich habe selber eine erwachsene Tochter, ich spreche aus Erfahrung. Man spürt es, wenn man von seiner Tochter geliebt wird, auch wenn vielleicht nicht wirklich oft darüber geredet wird. Dafür hat man schon win Gespür, vor allem zwischen Mutter und Kind.

    Jetzt sind wir wieder da. Das Wegfliegen ist mir schwer gefallen. Aber Rudi hat gesagt, wie sehr ihm die Reise gefallen hat. Das hat gut getan.

    Und ich habe mir Schuhe gekauft ;)

    Liebe Leonarda, weil Du sie so geliebt hast, tut es jetzt so weh. Aber vielleicht: kannst Du es auch so sehen: Deine Liebe hat wohl zum Kostbarsten gehört, dss es in ihrem Leben gab. Mit dieser Liebe hast Du sie glücklich gemacht. Das sage ich als Mama einer 32jährigen Tochter.

    Herzlichen Dank Euch allen für Eure guten Wünsche. Wir lassen es uns gut gehen und denken nicht zu viel nach. Dafür ist später auch noch Zeit.... ;)

    Liebe Leonarda,

    was immer geschehen ist... Ein Irrtum der Ärzte, ein Skandal, eine Verkettung von tragischen Umständen... Es lässt sich nicht rückgängig machen. Es ist jetzt so. Aus welchem Grund auch immer.

    Meine Mama hatte damals mehr als 2 Jahre lang Beschwerden und ist nicht zum Arzt gegangen.

    Wenn sie gegangen wäre, könnte sie vielleicht heute noch leben. Aber es ist anders gekommen.

    Was geschehen ist, das lässt sich nicht ändern. Wir können es uns 1000mal ausmalen - Tatsache ist, es ändert nichts. Wir bluten uns nur aus dabei, wenn wir immer über hätte und wäre nachdenken. Es tut mir so leid, was in Deinem Leben geschehen ist.

    Pass gut auf Dich auf und gehe sorgsam mit Deiner Kraft um :24:

    Nur mal so eine Idee, vielleicht nicht sehr klug - aber ein Versuch....

    Du hältst jetzt schon so viele Tage trotz allem so tapfer durch. Ich finde, eine Belohnung wäre jetzt wohl einmal angebracht: Was könnte das sein? Vielleicht ein kleines Schmuckstück (muss nicht teuer sein), Blumen, ein gutes Duftöl, ein feines Badesalz? Oder vielleicht was ganz Anderes?

    Durchhalten fällt leichter, wenn es Anerkennung gibt. Und wenn die nicht von jemand anderem kommt, dann kannst Du selber "einspringen".

    Ich finde, das ist immer noch besser als gar keine Belohnung. Und vielleicht lässt sich jemand anderer (Dein Freund zum Beispiel) ja davon inspirieren... ;)