Ich sitze daheim und frage mich allmählich, wie verrückt unsere Gesellschaft eigentlich noch werden soll.
Und wie einfach es ist Menschen mit Angst und Panikmache soweit zu gängeln, dass sie ungefragt jede Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit hinnehmen.
Dieses Virus, auf das jetzt all diese Maßnahmen geschoben werden, ist nicht annähernd so gefährlich wie die Maßnahmen dagegen, die dazu führen werden, dass unsere Zivilisation, die schon die längste Zeit am Rande des Abgrunds wandelt, endgültig in diesen abstürzen wird.
Was ich mich bei dem Thema immer frage - Grippe und Erkältungsviren jeder Sorte mutieren laufend und sehr schnell.
Falls es wirklich gelingen sollte die Bevölkerung, mit welchen Maßnahmen auch immer, dagegen zu immunisieren und alle befreit in ihr "normales"Leben zurückkehren, wie ist das dann nächsten Winter, wenn die Grippeviren im neuen Gewand wieder auftauchen?
Soll dann das ganze Theater von vorne losgehen?
Und wie haben wir das die vergangenen Jahrzehnte gemacht?
Unsere Gesellschaft hat ein dermaßen gestörtes Verhältnis zu Leben und Tod, dass man mit diesen maroden Zaunpfahl jederzeit winken und die Massen zu allem gefügig machen kann was man sich nur ausmalen kann.
Das was mir am meisten aufstößt, ist der Umstand, dass schön langsam jeder normale soziale Kontakt unterbunden wird (ein Thema das uns Trauernden ja schon seit langem bekannt ist) und dass diese menschlichen Qualitäten durch Webinare, Home Office, Video Konferenzen unbd Telefonate ersetzt werden sollen.
Ich befürchte nämlich, diese von den Medien so opulent ausgemalte Viruskrise ist nur eine günstige Gelegenheit uns Bürgern den Übergang in eine noch mehr vereinzelte totalitäre Gesellschaftsform schmackhaft zu machen.
Ganz ehrlich:
Ich bin richtig froh, dass mein Hannes es geschafft hat sich rechtzeitig abzuseilen und dass er sein Leben bis zuletzt in Freiheit hat genießen können!
Ich bin nur einigermaßen sauer, dass er mich nicht mitgenommen hat.
Ich frage mich wirklich wozu ich mir dieses Affentheater jetzt antun muss, ich bin momentan sogar richtig geladen und wütend.
Ich habe mich so bemührt aus meinem Sumpf der Trauer aktiv herauszutreten.
Ich habe mich um Kommunikartion bemüht.
Ich habe mich bemüht mit der geistigen Welt in Kontakt zu treten.
Ich habe alle möglichen Fachleute, von Psychologinnen bis Trauergbegleiterinnen und weiter zu eher alternativen Beraterinnen aufgesucht und immer wieder die Botschaft erhalten, es hätte noch einen Grund, dass ich da wäre, es lägen noch soviele Aufgaben vor mir etc.pp.
Ich solle mich dem Leben öffnen, wieder lernen die Schönheiten des Lebens zu sehen, reisen, entdecken und mit Menschen zusammensein, mich nur ja nicht abschotten, denn das würde eine Heilung gefährden.
Ich habe mich wirklich ehrlich und aufrichtig bemüht mit meiner Trauer umzugehen, euch hier auf dem Laufenden gehalten, meine Fortschritte und Rückschläge aufgeschrieben und mit der Zeit wirklich gedacht, dass alles seinen Sinn hätte, dass irgendwann die Zeit kommen würde, wo ich mit meiner Trauer produktiv umgehen kann, wo ich wieder in meine Kraft komme und möglicherweise sogar anderen Menschen helfen kann.
Ich dachte, ich wäre halt noch nicht bereit dazu, habe aber nie daran gedacht einfach aufzugeben.
Und jetzt?
Alles ist auf Null heruntergefahren worden.
Alles das was angeblich gut tut in der Trauer ist nicht mehr möglich und der einzige Sinn, den ich noch in meinem kümmerlichen Leben sehe ist mein Cousin und sein Hund, die ich jetzt nicht im Stich lassen darf (obwohl ich zugeben muss, dass das mein Verstand sagt, mein Herz hat sich für diese beiden nicht wirklich geöffnet).
Ich gebe zu, dass ich einfach unbescheiden und arrogant bin, weil mir ein gesichertes Leben mit einem Menschen an meiner Seite, der mich zugegebenermaßen, wenn schon nicht liebt, doch sehr mag und einem kleinen Hund für den das Gleiche gilt einfach nicht genug ist.
Aber ich will mich auch nicht selbst belügen:
Mir stinkt dieses Leben,
mir stinkt es, dass ich mich bemühen kann wie ich will und dennoch nie zufrieden bin (und ich will jetzt mal die objektiven Zustände da draußen außen vor lassen)
Ich habe meine Empathie anderen Menschen gegenüber einfach verloren und ich muss mich echt bemühen, jeden Tag aufs Neue bemühen, einfach weiterzuleben. Ich suche keine Gründe mehr im Außen, denn da liegen sie nicht, sie liegen alle in mir drinnen und ich muss sagen, es ist nicht schön, was ich da innen drin in mir entdecke:
Dass es mir nämlich egal ist, wie es mit uns allen weitergeht, dass ich mir insgeheim sogar manchmal wünsche, dass alle auf die Nase fallen, die da draußen immer so genau wissen was richtig und falsch ist.
Dass es mir eigentlich komplett egal ist, wenn die ganze Welt untergeht, weil mich nur das Eine interessiert: Dass mich mein Hannes verlassen hat, dass er sich einfach so vom Acker gemacht hat ohne mich mitzunehmen.
ICH BIN EINFACH NUR WÜTEND UND TRAURIG UND ENTTÄUSCHT - ganz egal ob das nun gerecht ist, oder nicht, ob es Sinn macht oder nicht, ob andere Menschen viel mehr erleiden müssen als ich selbst oder nicht.