Beiträge von Tigerlily

    Liebe Janin,

    mein herzliches Beileid zu deinem großen Verlust!

    Ich kann so gut nachfühlen, wie es dir gerade geht, denn auch ich habe meinen Partner bei einem Unfall verloren.

    Es ist sehr schwierig, damit zurechtzukommen und mir hat Schreiben, vor allem auch in diesem Forum immer sehr gut getan.

    Ich wünsche dir, dass du in diesem Forum so wie ich und viele andere einen Ruheplatz findest, in dem du jederzeit deine Gefühle ausdrücken und dir Erleichterung schaffen kannst.

    Alles LIebe und viel Kraft für deinen weiteren Lebensweg Gabi

    Liebe Furchii,


    mein herzliches Beileid zu deinem großen Verlust!

    Du hast deinen Lebensmenschen verloren und dabei ist es völlig egal welches Alter und wie lange man beisammen war.


    Das Leben wie man es kannte ist in einem Moment vorbei und kommt auch nie mehr wieder!


    Du bist ganz am Anfang eines langen, mühseligen und schmerzvollen Weges, so wie wir alle, die wir hier schreiben.

    Es ist der Weg der Trauer und jeder von uns muss diesen Weg alleine beschreiten und alleine für ein neues Leben kämpfen, ein Leben nach der großen Liebe (im Falle des Verlustes des Partners und nur darüber kann ich ganz genau urteilen, weil ich das auch erleben musste).


    Eines kann ich dir nach knapp 22 Monaten berichten: Es wird wieder erträglich.

    Das Leben geht weiter, ob man will oder nicht, ich habe in dieser Zeit ungeheuer viele Erfahrungen gemacht und eine Entwicklung hinter mir, die ich ohne den Tod meines Mannes vermutlich nicht machen hätte müssen.

    Du wirst es wie wir alle und mit unser aller Unterstützung hier im Forum, wenn du das möchtest, schaffen weiterzuleben.

    Zuerst Tag für Tag, Stunde für Stunde, danach dann wieder angepasst an die Zeitrechnung der "anderen", wenn auch nicht mittendrin.

    Und irgendwann wirst du wieder im Leben ankommen.

    Wie und wann, das kann ich dir nicht sagen, weil ich noch nicht so weit bin, aber ich lese und höre es von anderen, die ebenfalls einen schweren Verlust erlitten haben und ich hoffe sehr, dass es das für mich auch irgendwann geben wird.


    Momentan ist es so, dass du dir am besten überlegst, wie du Tag für Tag überleben kannst.

    Wie deine Strategie aussehen wird musst du selber herausfinden, aber du kannst in meinem und zahlreichen anderen Threads verschiedene Methoden studieren.

    Leider kann ich dir keinen Trost in dem Sinne "Alles wird gut" anbieten, denn das wird es nicht, wenigstens nicht gleich, aber ich möchte dir viel Kraft für deinen Lebensweg schicken und alles Liebe und Gute wünschen. Gabi

    Liebe Brija mein tiefes Mitgefühl für diesen neuerlichen Verlust!

    Es ist traurig, dass du deine Freundin vor ihren Tod nicht mehr sehen konntest, dennoch ist in mir die tiefe Überzeugung, dass unsere Verbindung mit unseren geliebten Menschen nach deren Tod nicht abreißt.

    Es ist nur so, dass wir sie nicht mehr sehen, fühlen und hören können, sie uns aber schon und dass sie versuchen uns Trost zu spenden auf der geistigen Ebene, wo sie sich befinden.

    LIebe Brija, ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schmerzvoll sich die Einsamkeit und die Sehnsucht nach den geliebten Menschen anfühlt.

    Aber tatsächlich sind wir niemals allein.

    Daran halte ich mich immer fest, wenn ich mich ganz besonders unverstanden und einsam fühle.

    Und mit dem Altersunterschied, da geht es mir genauso. Mein Mann war 16 Jahre älter als ich. Da wäre es auch nicht unerwartet gewesen, dass er früher stirbt als ich. Aber nicht so, nicht aus dem prallen Leben heraus, nicht so völlig unerwartet.

    Und dennoch hat er, in der Rückschau betrachtet, nicht nur für sich selber, sondern auch für mich, den richtigen Zeitpunkt zum Sterben gewählt, das muss ich leider anerkennen, so schmerzlich es auch für mich ist.

    Und was andere Leute sagen, das kümmert mich nicht, vor allem dann nicht, wenn sie niemals so einen einschneidenden Verlust hinnehmen mussten.

    Ich wünsche dir alles LIebe und dass sich die bedrückende EInsamkeit in eine friedvolle innere Stille verwandeln darf. Gabi

    Ich lese sehr viel und habe aucbh eine Menge neuer Bücher bezüglich Tod und Jenseits und geistige Welt, also eigentlich wirklich genug zu lesen.

    Vor ein paar Tagen hat mich irgendetwas dazu bewogen auf mein Bücherregal zu schauen und da ist mir ein Bich aufgefallen, das ich vor knapp 20 Jahren schon gelesen habe, die Reise nach Hause von Lee Carroll und das passt so perfekt für meine derzeitige Situation, dass ich es nun wieder lese und mir denke, jemand hat mich dazu geführt, es wieder in meinem Bücheregal zu entdecken.

    Liebe Luise,


    dein Weg ist besonders schwer und ja, du darfst klagen und trauern, wo sonst, wenn nicht hier?

    Ich finde dich so mutig, dass du dein Recht weiterzuleben so bejahend annimmst, auch wenn es alleine so schwer für dich ist.

    Dein Heinz muss unglaublich stolz auf dich sein und dann ist ja noch deine kleine Amy für die du gut sorgst.

    Ich wünsche dri einigermaßen erträgliche Feiertage und dass du einigermaßen gesund bleibst, bis diese Coronakrise endlich überstanden ist und noch viel länger darüber hinaus, alles Liebe Gabi

    Liebe StillCrazy,


    ich finde mich gerade wieder in deinen Worten.

    Auch mir tut diese erzwungene Phase des Nichtstuns sehr gut und der Ausdruck, die Seele bringt alles auf den neuesten Stand, sagt sehr viel darüber aus, wie ich mich fühle.

    Auch ich bin jetzt viel allein mit mir selber und habe dennoch meinen Cousin, mit dem ich Zeit verbringe in einer Form, die mein Leben wieder in regelmäßige Bahnen führt.

    Ich lebe nach wie vor in meinem privaten Museum, ich räume nichts auf, ich mache nur sauber und ich vermisse IHN nach wie vor so sehr, dass mir mein Herz wehtut, aber es geschieht auch viel Heilung in dieser stillen Zeit, die wir derzeit haben.

    Ich wünsche dir noch erholsame Osterfeiertage, alles Liebe Gabi

    LIeber Matthias,

    ich verfolge deine Beiträge seit dem ersten Posting und ich weiß, wie sehr du trauerst und wie schlecht es dir geht.

    Dennoch sehe ich über die Zeit einen Fortschritt in deinem Befinden zum Besseren hin, so wenig du mir das vermutlich jetzt glauben magst.

    Du hast dich sozusagen in deiner Trauer eingerichtet und arbeitest sehr hart an dir.


    Und vergiss nicht, es sind erst 7 Monate, seit deine geliebte Dorit nich mehr auf der physischen Ebene existiert!

    7 Monate das ist gar nichts, das ist wirklich erst der richtige Beginn der Trauerarbeit.

    Und ich weiß von was ich rede.

    Und ich weiß auch wie hart es ist, wie langsam die Zeit vergeht Tag für Tag.

    Und ich kann auch keine Entwarnung geben, dass die Trauer jemals vergehen wird und wir eines Tages heiter weiterleben.

    Aber ich kann dir versichern, dass ich mich in den fast 22 Monaten, in denen ich jetzt ohne meinen geliebten Hannes auskommen muss, sehr verändert habe.

    Ich bin über gar nichts hinweg, ich habe auch noch nicht meine Lebensfreude und Geborgenheit die ich hatte wiedergefunden, aber dennoch: Ich habe eine gewisse innere Ruhe wiedergefunden und dafür bin ich erstmal richtig dankbar.

    Denn es ist eine gewisse Basis zum weiterleben, selbst wenn es kein glückliches und zufriedenes Leben ist, so kann ich dennoch mich zurücklehnen und der Dinge harren, die da vielleicht noch kommen mögen. Und wenn nichts kommt, dann kriege ich meine LEbenszeit auch so irgendwie reum - etwas, das ich mir vor einem Jahr um dieselbe Zeit nicht annähernd hätte vorstellen können.


    Und dadurch, dass ich anhand deiner Postings sehe, dass auch du dich veränderst mit ich guter Hoffnung, dass auch du irgendwann einmal wieder eine stabile Phase erreichen wirst, in der ein Weiterleben, wenn schon nicht schön, so doch aushaltbar wird.

    Alles LIebe und viel Kraft und eine herzliche Umarmung sendet dir Gabi

    April in Kufstein, die Natur erwacht.


                   


                 


             



    Ps.: Das Bild von der Schlüsselblume, das ich korrigiert habe, weil es nicht aufrecht gepostet wurde ist jetzt im Posting drin, aber ich kann es nicht entfernen, weil es nicht angezeigt wird, wenn ich auf bearbeiten klicke und alles wieder zu löschen und neu zu posten, dazu bin ich zugegebenermaßen zu faul^^.

    LIebe Adi, ich bin traurig, dass du jetzt auch noch diese herausfordernde Zeit erleben musst und ich stimme dir zu und fühle mit dir, nur in einem Punkt möchte ich dir ganz vorsichtig widersprechen:

    Du kannst nicht wissen, dass es für immer so ist, wie es jetzt ist.

    Sicherlich, auch ich bin oft an einem Punkt, wo ich glaube, dass das jetzt für immer so weitergehen wird, so schmerzvoll, voller Trauer und einsam, egal wieviele Menschen um mich herum sind.

    Aber dann wird mir wieder bewusst, dass ich das zwar glaube, aber dass ich es nicht wissen kann.

    Und in diesem dunklen Punkt kommt dann die Hoffnung ins Spiel - auch wenn es nur ein klitzekleiner, kaum merkbarer Funke ist, so ist er doch da.

    Leben ist Wandel und nichts bleibt für immer so wie es gerade ist. Das Schöne nicht, aber auch nicht das Schlimme.


    Und dieser winzigkleine Funke glimmt auch in dir, das bin ich mir sicher!

    Und wenn es in diesem Leben nicht mehr reicht, das Schöne zu entdecken, so ist da noch immer die freudige Hoffnung unsere Liebsten einst wiederzusehen, wenn wir dann auch den Weg alles Irdischen gehen.

    Und möglicherweise begegnet uns in unserem Restleben, so unwahrscheinlich es im Moment klingen mag, doch verschiedenes Interessantes, das wir als Erfahrung in die geistige Welt mitbringen dürfen.

    In diesem Sinne möchte ich dich ermutigen deinen Weg weiterzugehen, voller Trauer und voller Schmerz, aber auch erwartungsvoll und hoffnungsvoll und voller Liebe und Mitgefühl, für deinen lieben Mann und für dich selbst, die Übriggebliebene.

    Alles Liebe und Gute und eine herzliche Umarmung sende ich dir Gabi

    Meine Lieben,

    ich wünsche euch in dieser schweren Zeit ein angenehmes Osterfest.

    Ich weiß, viele von euch sind ganz allein und die die nicht alleine sind, sind trotzdem sehr einsam.

    Ich wünsche euch, dass ihr diese seltsame Zeit gut übersteht und dass ihr eure Trauer gut leben und von der erzwungenen Ruhe nicht nur keinen Schaden nehmt, sondern möglicherweise gerade darin Heilung findet.

    Alles Liebe und eine herzliche Umarmung schickt euch Gabi

    Liebe Kohlrabenschwarz,


    das klingt nicht jammeri sondern unglaublich tapfer!

    Ich bewundere dich und alle anderen die erst kürzlich ihren Lebenpartner verloren haben und nun komplett alleine zurechtkommen müssen für ihren Mut einfach weiterzumachen.

    Ich weiß nicht wie es mir letztes Jahr um die Zeit gegangen wäre, hätte ich mich nicht mit Menschen von Angesicht zu Angesicht austauschen können.

    Heute, ein Jahr später ist es zwar immer noch schwer, aber leichter aushaltbar.

    Ich möchte dir eine ganz liebe österliche Durchalteparole vereint mit einer herzlichen Umarmung senden,

    Du erlebst gerade Unmenschliches, aber du wirst es überleben und itgendwann wirds, wenn schon nicht gut, aber doch etwas leichter.

    Lieber Maik,

    meinetwegen muss niemand einen neuen Thread eröffnen, alles was geschrieben wurde passt gut hier herein und macht meinen Thread lebendig.

    Ich komme mir langsam vor wie Bill Murray in "Täglich grüßt das Murmeltier".

    Ein Tag gleicht exakt dem anderen und ich schwanke zwischen einem gewissen Frieden, weil der Druck von außen fehlt etwas zu unternehmen und Momenten starker Trauer, in denen ich meinen Hannes so sehr vermisse.

    Mir wird immer klarer, dass mir niemand helfen kann, obwohl ich nicht abstreite, dass meine ganzen Unternehmungen im letzten Jahr für mich sehr wichtig waren, damit ich nicht vollständig verzweifle.

    Aber jetzt ist eben der Punkt gekommen, wo miteinander reden nicht mehr hilft.

    Ich kann nur einfach meine Situation akzeptieren und schauen, dass ich mein Leben so gut wie möglich hinter mich bringe.

    Gottseidank bin ich inzwischen in einem Stadium, in dem Ablenkungen wie Videospiele, Fernsehen, Spaziergänge mit meinem Cousin und dessen Hund helfen.

    Ich habe eigentlich viel geschafft in den letzten 21 Monaten, so wie ich mich immer in meinem Leben bei Krisen zusammengerissen und damit leben gelernt habe, so ist es auch jetzt.

    Der gravierende Unterschied zu früher: Meine aufrichtig positiven Gefühle sind alle verschwunden, geblieben sind die negativen Gefühle oder eine gewisse Empfindungslosigkeit, wenn ich es schaffe aus meiner Trauer aufzutauchen, was mir immer öfter gelingt.

    Ich habe mich damit abgefunden, dass das nun mein restliches Leben ist, mehr kann ich nicht mehr erwarten.

    Der Vorteil an der Sache ist der, dass mich nichts mehr aufregen kann, weil mir sowieso alles egal ist.

    Der Nachteil ist, dass ich mich von meinen hehren Gedanken, bezüglich anderen Menschen helfen (in welcher Weise auch immer) jetzt endgültig verabschiedet habe.

    Ich habe mit mir selbst genug zu tun.


    Und mir ist mit fast ehrfürchtigem Erstaunen klar geworden, dass der Tod meines Vaters und kurz darauf der Tod meines Mannes genau zum richtigen Zeitpunkt stattgefunden hat.

    Für beide wäre die momentane Quarantäne aus verschiedenen Gründen unerträglich gewesen, ich bin froh, dass ihnen das erspart geblieben ist.

    Das Jahr 2019 wäre ihnen noch vergönnt gewesen für allerlei schöne Unternehmungen, aber für mich wäre die Katastrophe noch viel schlimmer gewesen, wenn mich beide Ende 2019 verlassen hätten, wo ich schon in Pension gewesen wäre und dann mitten im ärgsten Trauerschmerz mutterseelenallein ohne jegliche Ansprache hätte vor mich hinvegetieren müssen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in so einer Situation den Mut aufgebracht hätte, mich aus dem Fenster zu stürzen.

    Es ist für mich ein erneuter Beweis, dass es für mich und ich glaube für uns alle einen Lebensplan gibt, den wir zwar hier und jetzt nicht verstehen können, der uns aber immer genau dorthin bringt, wo es für unsere Entwicklung richtig ist.

    Aus irgendeinem Grund ist es richtig und wichtig, dass ich noch am Leben bin, warum auch immer.


    Ps.: Es tut mir leid, dass ich momentan nichts mehr in die neuen Threads und auch nur mehr selten in die alten Threads schreibe. Momentan mag ich nicht mehr so viel vor dem Computer sitzen und ich habe beschlossen, mich zu nichts mehr zu zwingen.

    LIeber Matthias, lass nur deinen Gefühlen freien Lauf! Sehr gerne auch in meinem Thread, dazu ist er nämlich da:

    Um Gefühlen freien Lauf zu lassen, die nirgendwo sonst hinpassen.


    Liebe Adi, liebe Lilifee, Ich schreibe einfach was ich fühle und ich sitze wirklich momentan entspannt herum und warte ganz unbeteiligt, was da noch so alles passiert.


    Liebe Sverja, liebe Kornblume, ich fasse euch beide hier zusammen, weil ihr beide auf jeweils eure ganz spezielle eigene Art euren Frieden gefunden habt. Für mich sind eure Beiträge sehr inspirierend und Mut machend. Ich bin definitiv nicht so weit, aber durch euer Beispiel bin ich angehalten weiterzumachen, um irgendwann auch einmal meinen Frieden zu finden, in welcher Weise auch immer.

    Ich sitze daheim und frage mich allmählich, wie verrückt unsere Gesellschaft eigentlich noch werden soll.

    Und wie einfach es ist Menschen mit Angst und Panikmache soweit zu gängeln, dass sie ungefragt jede Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit hinnehmen.

    Dieses Virus, auf das jetzt all diese Maßnahmen geschoben werden, ist nicht annähernd so gefährlich wie die Maßnahmen dagegen, die dazu führen werden, dass unsere Zivilisation, die schon die längste Zeit am Rande des Abgrunds wandelt, endgültig in diesen abstürzen wird.


    Was ich mich bei dem Thema immer frage - Grippe und Erkältungsviren jeder Sorte mutieren laufend und sehr schnell.

    Falls es wirklich gelingen sollte die Bevölkerung, mit welchen Maßnahmen auch immer, dagegen zu immunisieren und alle befreit in ihr "normales"Leben zurückkehren, wie ist das dann nächsten Winter, wenn die Grippeviren im neuen Gewand wieder auftauchen?

    Soll dann das ganze Theater von vorne losgehen?

    Und wie haben wir das die vergangenen Jahrzehnte gemacht?


    Unsere Gesellschaft hat ein dermaßen gestörtes Verhältnis zu Leben und Tod, dass man mit diesen maroden Zaunpfahl jederzeit winken und die Massen zu allem gefügig machen kann was man sich nur ausmalen kann.


    Das was mir am meisten aufstößt, ist der Umstand, dass schön langsam jeder normale soziale Kontakt unterbunden wird (ein Thema das uns Trauernden ja schon seit langem bekannt ist) und dass diese menschlichen Qualitäten durch Webinare, Home Office, Video Konferenzen unbd Telefonate ersetzt werden sollen.

    Ich befürchte nämlich, diese von den Medien so opulent ausgemalte Viruskrise ist nur eine günstige Gelegenheit uns Bürgern den Übergang in eine noch mehr vereinzelte totalitäre Gesellschaftsform schmackhaft zu machen.


    Ganz ehrlich:

    Ich bin richtig froh, dass mein Hannes es geschafft hat sich rechtzeitig abzuseilen und dass er sein Leben bis zuletzt in Freiheit hat genießen können!

    Ich bin nur einigermaßen sauer, dass er mich nicht mitgenommen hat.


    Ich frage mich wirklich wozu ich mir dieses Affentheater jetzt antun muss, ich bin momentan sogar richtig geladen und wütend.

    Ich habe mich so bemührt aus meinem Sumpf der Trauer aktiv herauszutreten.

    Ich habe mich um Kommunikartion bemüht.

    Ich habe mich bemüht mit der geistigen Welt in Kontakt zu treten.

    Ich habe alle möglichen Fachleute, von Psychologinnen bis Trauergbegleiterinnen und weiter zu eher alternativen Beraterinnen aufgesucht und immer wieder die Botschaft erhalten, es hätte noch einen Grund, dass ich da wäre, es lägen noch soviele Aufgaben vor mir etc.pp.

    Ich solle mich dem Leben öffnen, wieder lernen die Schönheiten des Lebens zu sehen, reisen, entdecken und mit Menschen zusammensein, mich nur ja nicht abschotten, denn das würde eine Heilung gefährden.

    Ich habe mich wirklich ehrlich und aufrichtig bemüht mit meiner Trauer umzugehen, euch hier auf dem Laufenden gehalten, meine Fortschritte und Rückschläge aufgeschrieben und mit der Zeit wirklich gedacht, dass alles seinen Sinn hätte, dass irgendwann die Zeit kommen würde, wo ich mit meiner Trauer produktiv umgehen kann, wo ich wieder in meine Kraft komme und möglicherweise sogar anderen Menschen helfen kann.

    Ich dachte, ich wäre halt noch nicht bereit dazu, habe aber nie daran gedacht einfach aufzugeben.

    Und jetzt?

    Alles ist auf Null heruntergefahren worden.

    Alles das was angeblich gut tut in der Trauer ist nicht mehr möglich und der einzige Sinn, den ich noch in meinem kümmerlichen Leben sehe ist mein Cousin und sein Hund, die ich jetzt nicht im Stich lassen darf (obwohl ich zugeben muss, dass das mein Verstand sagt, mein Herz hat sich für diese beiden nicht wirklich geöffnet).

    Ich gebe zu, dass ich einfach unbescheiden und arrogant bin, weil mir ein gesichertes Leben mit einem Menschen an meiner Seite, der mich zugegebenermaßen, wenn schon nicht liebt, doch sehr mag und einem kleinen Hund für den das Gleiche gilt einfach nicht genug ist.

    Aber ich will mich auch nicht selbst belügen:

    Mir stinkt dieses Leben,

    mir stinkt es, dass ich mich bemühen kann wie ich will und dennoch nie zufrieden bin (und ich will jetzt mal die objektiven Zustände da draußen außen vor lassen)

    Ich habe meine Empathie anderen Menschen gegenüber einfach verloren und ich muss mich echt bemühen, jeden Tag aufs Neue bemühen, einfach weiterzuleben. Ich suche keine Gründe mehr im Außen, denn da liegen sie nicht, sie liegen alle in mir drinnen und ich muss sagen, es ist nicht schön, was ich da innen drin in mir entdecke:

    Dass es mir nämlich egal ist, wie es mit uns allen weitergeht, dass ich mir insgeheim sogar manchmal wünsche, dass alle auf die Nase fallen, die da draußen immer so genau wissen was richtig und falsch ist.


    Dass es mir eigentlich komplett egal ist, wenn die ganze Welt untergeht, weil mich nur das Eine interessiert: Dass mich mein Hannes verlassen hat, dass er sich einfach so vom Acker gemacht hat ohne mich mitzunehmen.

    ICH BIN EINFACH NUR WÜTEND UND TRAURIG UND ENTTÄUSCHT - ganz egal ob das nun gerecht ist, oder nicht, ob es Sinn macht oder nicht, ob andere Menschen viel mehr erleiden müssen als ich selbst oder nicht.

    Bei uns gibts im Geschäft alles, es ist auch ziemlich ruhig, sodass man niemandem zu nahe kommen muss.

    Die Gartenbaubetriebe liefern online und haben auch ihre Pflanzen zur freien Entnahme vor die Tür gestellt mit einer Kasse daneben, wo man den Geldbetrag einwerfen kann.

    Liebe Luise,

    das tut mir so leid für dich, dass du so schlimme Erfahrungen im Krankenhaus machen musstest!

    Dennoch bin ich überzeugt, dass im Krankenhaus niemand bei vollem Bewusstsein ersticken muss, auch wenn kein Familienangehöriger mehr aufpasst.

    Dieses Loslassen von allem Leid, von allen Schmerzen das werden wir wahrscheinlich erst zum Zeitpunkt unseres Todes erleben.

    Leben ist sehr herausfordernd, mal mehr mal weniger, für dich ist zusätzlich auch die Gesundheit eine Herausforderung, daher kann ich deine Ängste gut verstehen und ich kann dir da leider auch nicht den Trost bieten zu sagen, dass alles gut wird.

    Ich kann nur sagen, dass ich deine Zwangslage sehr gut nachvollziehen kann und mit dir mitfühle und für dich bete, dass dein Leben, wenn schon nicht mehr glücklich, so doch friedlich und sorgenfrei werden wird.

    Alles Liebe Gabi

    Lieber Matthias,


    vergiss die Leute, geh deinen Weg und artikuliere hier weiterhin deinen Schmerz und deine Trauer, aolange es für dich stimmig ist und wenn es noch Jahre dauert.

    Du fühlst was du fühlst und das ist richtig so und meiner Meinung nach auch der einzige Weg aus diesem Drama irgendwann wieder rauszukommen - indem man ausspricht was man fühlt, indem man sich nicht zurückhält und indem man sich Wege sucht, um mit der Trauer irgendwie überleben zu können.

    Der Rest ergibt sich von ganz alleine.

    Es kann einem niemand helfen einen Ausweg zu finden, denn es gibt keinen.

    Was es aber gibt, ist Entwicklung. Wir lernen die Lektionen des Lebens auf die harte Tour.

    Warum das so ist, weiß ich nicht, obwohl ich da so meine Vermutungen habe. Tatsache ist, dass wir in diesem Bootcamp namens Leben am meisten durch Leid lernen und da es so ist bemühe ich mich immer mehr mich darauf einzulassen und habe nach fast 2 Jahren auch schon kleine Trostpflästerchen in Form von "Straferleichterungen" bekommen.

    Die Rückschläge gibt es immer wieder, aber irgendwann hat sich eine Routine eingeschlichen, die es mir leichter macht hier zu bleiben.

    Nicht dass ich große Lust dazu habe, das nicht, aber ich kann es aushalten und mit mildem Interesse beobachten, was da draußen in der Welt gerade vor sich geht. So etwas wäre vor einem Jahr nicht im entferntesten für mich denkbar gewesen und dafür bin ich schon so dankbar, dass ich jetzt sage, ok Leben, ich bin bereit zu sehen was da noch kommt, sterben kann ich später auch noch.

    Ihr Lieben,


    diese massive Ausgangsbeschränkung in Tirol kann ich dadurch abfedern, dass ich sehr viel mit meinem Cousin und seinem Hund zusammen bin. Wir machen auch gern abseits lange Spaziergänge und in unser beider Leben entwichelt sich eine einfache tägliche Routine, die mir gut tut.

    Es gibt nichts zu tun, ich kann nichts unternehmen und niemanden besuchen und auf der anderen Seite MUSS ich auch nichts tun und nichts unternehmen.

    Ich bin für mich zum Schluss gekommen, dass ich eigentlich auch gar nichts mehr tun möchte und froh bin diesem Zwang mich nach außen zu wenden, aktiv am Leben teilzunehmen momentan nicht ausleben muss.

    Ich bin total auf Rückzug und habe bemerkt wieviel Zwang ich mir selber in diesen eindreiviertel Jahren ohne meinen Mann aufgebürdet habe, um zu überleben, um mit dem großen Schmerz klarzukommen und um mich nicht aufzugeben und zu verwahrlosen.

    Ich muss sagen, diese Krise kam für mich zum rechten Zeitpunkt - letztes Jahr wäre es eine Riesen Katastrophe für mich gewesen, in der Zwischenzeit habe ich die Kraft gesammelt mich alleine mit meinem Leben auseinanderzusetzen und dafür bin ich sehr dankbar.


    Die Trauer ist immer noch allgegenwärtig, immer noch vergeht kein Moment des Tages ohne dass mir mein Hannes nicht präsent wäre, immer noch habe ich keine Perspektive im Leben und auch mein Cousin ist zwar eine große Hilfe in meiner derzeitigen Situation, aber immer noch habe ich mit der neuen Situation zu kämpfen - ABER - und es ist ein sehr großes Aber, ich habe einen Teil meiner inneren Ruhe wiedergefunden.

    Es ist wie ein inneres Aufseufzen, eine Art Entspannung, die mir so lange gefehlt hat und die mein Leben tatsächlich erträglicher gemacht hat.


    Die Corona Krise hat dazu beigetragen, dass ich wieder mit mir alleine sein kann.


    Ob es von Dauer ist oder nicht, wie mein Leben wieter geht - keine Ahnung.

    Aber momentan sehe ich alles wie durch eine rosa Brille.

    Entspannt, mit mildem Interesse beobachtend und in einer neu gewonnenen Gewissheit, dass das physische Leben sowieso irgendwann ein Ende haben wird. also kann ich genauso gut noch dableiben und zusehen, wie sich alles entwickelt.

    Liebes Nobodysgirl,


    mein herzliches Beileid zu deinem schrecklichen Verlust, ich verstehe dich so gut, all diese Fragen gingen mir damals, als mein Mann verunglückte auch durch den Kopf.

    Ich habe für mich sehr viele Antworten gefunden, ich weiß ganz sicher, dass es unseren verstorbenen Liebsten gut geht da drüben und dass sie auf uns aufpassen und uns erwarten, wenn unsere Zeit gekommen ist.

    Wenn du mehr über meine Gedanken und Erlebnisse wissen möchtest, es steht alles in meinem Thread.

    Alles Liebe Gabi