Beiträge von Tigerlily

    Liebe Perle,


    mein tiefes Mitgefühl zu deinem Verlust.

    Es ist besonders tragisch, dass deine Trauer durch die schwierigen Begleitumstände von Außenstehenden nicht gesehen wird.

    Ich hoffe du findest Unterstützung in deiner Umgebung, damit du über deinen Verlust reden und auch für deine Kinder da sein kannst.

    Hier im Forum verstehen dich alle, uns geht es allen ähnlich wie dir.

    Ich schicke dir eine Umarmung und ganz liebe Grüße Gabi

    Letzte Woche habe ich alte Familienfilme entdeckt und sie ins MP4 Format konvertiert und auf mein Handy geladen und da habe ich etwas sehr Interessantes entdeckt - nämlich dass ich früher sehr wohl Lebenfreude hatte, ich habe das total verdrängt. Es stimmt zwar, dass meine Grundstimmung immer von einer gewissen Traurigkeit geprägt war, aber freuen konnte ich mich sehr, vor allem an der Natur und an den Tieren.

    Irgendwann ist mir diese Lebensfreude abhanden gekommen, ganz schleichend, sodass ich es fast nicht bemerkt habe. Eigentlich hat es nach dem Tod meiner Mutter begonnen.

    Ich habe mir den Großteil der Filme auch gleich angesehen und das war so tröstlich für den Moment, am nächsten Tag habe ich es dann büßen müssen, da hat mich die Trauer wieder total eingeholt.


    Momentan geht es mir wieder ganz gut, ich habe Druck von mir nehmen können, nachdem ich ein langes Gespräch mit meinem Cousin hatte, in dem er mir gesagt hat, dass es ihm ganz genauso gegangen ist wie mir und dass es ein paar Jahre gedauert hat, bis er sich von seinem Verlust erholen konnte,

    Ich habe immer das Gefühl, ich muss was tun, dass es mir besser geht, damit ich dieses Leben nach dem Leben irgendwie auf die Reihe kriege.

    Jetzt endlich fange ich langsam an zu begreifen, dass ich die Dinge geschehen lassen kann. es fällt mir schwer, aber seit ich nicht mehr so verbissen bin, kommen immer mehr Gelegenheiten wie von selbst auf mich zu.

    Neulich hatte ich ein ähnliches Erlebnis. Ich bin am Abend im Wohnzimmer gesessen und auf einmal hatte ich das Gefühl wie früher, als wäre mein Mann in der Wohnung, ich habe für einen kurzen Moment einfach vergessen, dass er nicht mehr am Leben ist.
    Ich glaube auch, dass der Tod ein schönes Ereignis ist und dass danach alle Erdenschwere von uns abfällt.

    Und ich finde es schön, dass du deine Träume verwirklichst und dein Leben voll und ganz annimmst!

    Liebe StillCrazy, ich gestehe, ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie du dich gerade fühlst, es tut einfach zu weh, darüber nachzudenken.

    Ich wünsche dir und deinem Rudi alles erdenklich Gute.

    Wenn ich inzwischen eines sicher weiß, dann das er es gut haben wird, wenn er den Weg hinter sich hat, den wir alle gehen müssen und dass wir, die wir zurückbleiben, irgendwie mit der Situation fertig werden müssen, denn das Leben hat noch etwas mit uns vor.

    Und dass wir miteinander verbunden bleiben, es mag in deiner Lage kein großer Trost sein, aber ich kann mich immer darauf besinnen, wenn es mir gerade schlecht geht und es hilft und ich wünsche dir, dass es dir genauso geht.

    Ja, das wünsche ich dir von ganzem Herzen und dass du immer die Hilfe bekommst, die du gerade brauchst, alles Liebe Gabi

    Liebe Gabi, da ist nichts Erstaunliches dabei, so wie du es kaum schaffst raus zu gehen, schaffe ich es nicht, daheim zu bleiben.

    Es geht einfach nicht, irgendetwas in mir treibt mich zu all meinen Unternehmungen, es ist wirklich merkwürdig.

    Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass es für mich keine Menschen auf der Erde mehr gibt, die mir etwas bedeuten.

    Alle Menschen und Tiere, die mir wichtig waren sind bereits drüben.

    Die letzten Tage habe ich mir das bewusst gemacht:

    Wenn ich jetzt sterben würde, würde ich keinen Blick, keinen Gedanken mehr Richtung Leben und Welt verschwenden.


    Ich bin wirklich dankbar für die Bekannten und Freunde die sich um mich sorgen . Aber es ist wirklich seltsam, es kümmert mich nicht wirklich, was mit ihnen passiert, es ist fast so als hätte ich alles Mitgefühl verloren. Oder zumindest das Interesse, so sehr ich andererseits froh bin, dass ich Gesellschaft haben kann, wenn ich das möchte.

    Es ist wirklich seltsam,so zu leben.

    Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das jemals wieder anders werden sollte. Trotzdem gebe ich nicht auf, weil mir nämlich eh nichts anderes übrigbleibt.

    Danke, für dein Kompliment, es stimmt, mein Mann lebte glücklich und absolut im Hier und Jetzt und genauso konnte er auch sterben.

    Es tut mir sehr leid, was deinem Mann geschehen ist, aber ich glaube dennoch, dass er nicht so sehr gelitten hat, wie du dir das jetzt vorstellst. In extremen Stress Situationen gibt es da so eine Art Schutzmechanismus, der das Schlimmste verhindert, ich verstehe aber duchaus, dass du dir große Sorgen darum machst.

    Etwas anderes ist deine positive Lebenseinstellung, sie wird dir mit Sicherheit helfen deinen Verlust gut zu überwinden, vor allem wenn du auch noch Ziele in deinem Leben hast, die du ins Auge fassen kannst. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute zur Bearbeitung deines Verlustes.

    LIebe Petra, ich bin gar nicht tapfer, die Wahrheit ist: Wenn hier und jetzt und heute der Tod an meiner Türe klopfen würde, ich würde mit Begeisterung öffnen, mitgehen und keinen Blick mehr zurückwerfen, denn es gibt in Wahrheit gar nichts und niemanden mehr, der mich hier hält.

    Alles was ich unternehme dient einzig und alleine dem Zweck, irgendwie zu überleben, in der Hoffnung, dass die Voraussagen, die ich hier und dort vernehme wahr sind. Dass es ein lebenswertes Leben für mich geben wird, dass ich noch Aufgaben haben werdem, ja sogar, dass noch eine Beziehung für mich vorgesehen ist (auch wen ich mir das so gar nicht vorstellen kann, meine Sehnsucht richtet sich nur in eine Richtung, eigentlich sogar umso mehr, je mehr Zeit vergeht).

    Liebe Mowi, ich verstehe, dass dich meine Gefühle erschrecken, trotzdem möchte ich dir Mut machen, den langen Weg der Trauer aktiv zu beschreiten!

    Ich habe heute einen neuen Beitrag in meinen Thread gepostet, der dir vielleicht ein wenig den Verlauf meiner Trauer sichtbar machen kann. Ich möchte es dir gern erklären, wie es bei mir abläuft:


    Anfangs ging es mir genau wie dir, dass es mich erschreckt hat, dass soviele Trauernde auch noch nach ein bis zwei Jahren von ihrer anhaltenden Trauer schreiben. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch der irrigen Meinung, das alles muss irgendwann wieder "weg sein".

    Inzwischen habe ich aber begriffen, es wird nie wieder "weg sein", denn es gehört untrennbar zu meinem Leben, wie Geburt und Tod und ich möchte sogar behaupten, es ist eine Art Sterben, wenn auch nicht wir selbst, sondern unsere zweite Hälfte gestorben ist.

    Trauer gehört zu unserem Leben, sie wird nie weg sein, aber sie kann sich transformieren, bei mir ist es noch ein langer Weg, der vor mir liegt, aber ich spüre schon, was mit dieser Aussage gemeint ist, etwas das ganz am Anfang, wenn der Schock noch groß ist, unmöglich zu sein scheint.

    Für diesen Zeitpunkt gibt es nur den brauchbaren Tipp, jeden Tag einzeln zu erleben, einen Tag nach dem anderen zu bewältigen, nur ja nicht an die Zukunft denken, sondern nur daran, wie man den Moment bewältigt.


    Ich weiß, nicht jeder von uns ist gleich, aber ich kann dir nur den guten Rat geben, dir Hilfe zu holen. Wenn du meinen Thread gelesen hast, weißt du wie ich das meine - ich habe psychologische Begleitung und mache auch sehr viel in energetischer und spiritueller Hinsicht. Und ich habe ein Medium aufgesucht, um mich von meinem Mann verabschieden zu können.

    Du musst natürlich selber deinen Weg finden und ich weiß nicht, wie empfänglich du für spirituelle Denkweise bist, aber falls du diese Dinge nicht grundsätzlich ausschließt, kann ich dir nur berichten, die Verstorbenen möchten mit uns kommunizieren und man muss keine Angst davor haben, für mich war es eine riesige Bereicherung und ein echter Abschied.

    Und noch ein Denkanstoß: Kein Tod kommt zufällig, alles ist in einen höheren Plan eingebettet und von daher ist unsere Situation eine riesige Chance sich seelisch weiterzuentwickeln, so schmerzlich die Erfahrungen auch sein mögen, durch die wir gehen müssen.


    Wahrscheinlich wirst du dir jetzt denken, was redet die denn für einen Müll, wie soll der Tod meines Mannes jemals etwas anderes sein als ein entsetzlicher Verlust? Das kann ich gut verstehen, bei mir ist es sogar so schlimm, dass ich immer noch viel lieber sterben möchte, als diese riesige Herausforderung zu bewältigen, vor die das Leben mich gestellt hat. Ich war und bin der Meinung, wir beide, mein Mann und ich haben soviel zusammen erlebt, dass es für 3 Leben reicht und ich bin immerhin auch schon 60 Jahre alt, mein Leben ist eigentlich abgeschlossen, ich will gar nicht mehr weitermachen und schon gar nicht mehr neu anfangen.

    Ich habe mich tasächlich auch schon mit Selbsttötung auseinandergesetzt und festgestellt, dass ich es nicht schaffe, etwas in mir möchte leben, auch wenn der Teil, der momentan mein Bewusstsein ausmacht, viel lieber sterben möchte.

    Mein Fazit aus der Angelegenheit ist nun gewesen, dass ich mich der Herausforderung stelle, aber nicht ganz ohne Protest, denn eigentlich will ich das Ganze gar nicht und ich frage mich schon sehr oft, was wohl der Sinn hinter allem ist.


    Und so lasse ich die Gedanken daran zu, dass ich nicht leben will, gebe ihnen Gehör und sage dann aber, der Tod muss noch eine Weile warten, denn ich habe noch eine Aufgabe im Leben und wenn ich auch nicht weiß, was das sein soll und wofür diese ganze Tragödie gut war, so erkenne ich doch an, dass ich mich fürs Leben entschieden habe und versuche mein Bestes!


    Ich hoffe aus meinen worten kannst du nicht nur die Verzweiflung herauslesen, die unzweifelhaft auch da ist, sondern auch ein Fünkchen Hoffnung, dass sich alles verändert und wir Hoffnung haben dürfen, dass auch für uns irgendwann wieder ein gutes Leben möglich sein wird.

    Heute ist es genau ein dreiviertel Jahr her, seit mein Mann verunglückt ist.

    Aus diesem Grund habe ich auf Facebook wieder eine Zusammenfassung meiner Gedanken zu dem Thema gepostet, die auch ein wenig meine Entwicklung in dieser langen Zeit spiegelt und die ich euch nicht vorenthalten möchte:


    Liebe Mowi, deine Geschichte hat sehr viele Parallelen zu meiner Geschichte.

    Mein Mann ist letzten Juni mit dem Flugzeug abgestürzt, er war 76 Jahre alt und wir waren fast 32 Jahre verheiratet und ebenso vertraut miteinander, wie du es beschreibst. Mein Mann war kerngesund und sehr engagiert, auch wir hatten keine Kinder und ich komme aus Tirol, bin also auch Österreicherin. Der Tod meines Mannes war auch in der Presse. Meine Geschichte kannst du in dem Link in meiner Signatur nachlesen.

    Nach 2 Monaten war ich noch in einer Art Schockstarre und jetzt nach 9 Monaten bin ich wieder im normalen Leben angekommen, allerdings nur an der Oberfläche, denn obwohl ich sehr, sehr viel unternehme um irgendwie trotz meines großen Verlustes weiterleben zu können, kann von einem normalen zufriedenen Leben keine Rede sein. Im Gegenteil habe ich nach 9 Monaten immer noch das Gefühl, dass mein Leben am 14 Juni 2019 geendet hat und das was ich jetzt erlebe ist reine Existenz und nur ganz wenige verstehen das.

    Ich verstehe ja selber immer noch nicht, wie das alles weitergehen soll.

    Ich kann dir nur eine verstehende und mitfühlende Umarmung senden und dir raten, dir soviel Hilfe zu holen wie du kriegen kannst. Ich für meinen Teil brauche das immer noch ganz dringend, mit Freunden und Bekannten kann ich über dieses Thema nicht richtig reden.

    Dieses Forum hat mir auch sehr gut geholfen, vor allem merke ich hier, dass es auch anderen so geht wie mir und das tut gut, wenn man sich mal wieder im richtigen Leben wie ein Alien vorkommt.

    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute! Gabi

    Ich kann dich so gut verstehen, bei dir ist alles noch so frisch, ich fand damals alles noch so unwirklich und es hat Monate gedauert, bis ich wirklich begriffen habe, dass er nie, nie wieder kommt.

    Ich hatte das Glück verheiratet und Alleinerbin zu sein und wir hatten eine lange glückliche Zeit miteinander. Trotzdem hatte ich sehr lange Zeit das Gefühl diesen Verlust nicht überleben zu können. Das ist in der Zwischenzeit anders, ich habe seinen Tod akzeptiert, stelle mich meinem neuen (ungewollten) Leben und freue mich, dass er mich abholt wenn meine Lebenszeit zu Ende geht.

    Auch ich benutze die Kleidung meines Mannes, schlafe in seinen Pyjamas, benutze seine T-Shirts und eine Jacke. Eigentlich habe ich in der Wohnung alles so gelassen, als ob er noch mit mir darin wohnen würde, das gibt mir sehr viel Trost.

    und ich würde gerne mehr über meinen Mann reden, wenn es denn noch irgendjemanden interessieren würde.

    Und meine Nächte sind auch immer sehr kurz, früh ins Bett bringt gar nichts außer trübe Gedanken. An den Wochenenden versuche ich immer mir etwas vorzunehmen, ich besuche z.B. gerne Seminare und Workshops, da bin ich unter Leuten, profitiere von der Gesamtenergie und vertreibe mir die Zeit.

    Und ich schreibe täglich einen Brief an meinen Mann, in dem ich ihm erzähle wie es mir geht und was ich erlebt habe, das gibt mir sehr viel.

    Ich kann auch nur wieder bekräftigen, dass ich an euch denke, dass ich euch viel Kraft wünsche und dass ihr fähig seid, die Dinge so anzunehme wie sie euch widerfahren. Alles Liebe und Gute wünsche ich euch!

    So einen Resetknopf möchte ich auch nicht haben, zuerst sind die Erinnerungen zwar bitter, dann werden sie bittersüß und irgendwann einmal bleibt nur mehr die Süße des Lebens übrig, dann hat du einen Reifeprozess mit wertvollen Erfahrungen hinter dir.

    Es ist zwar sehr grausam, was wir alle erleben müssen, aber ich muss auch sagen, in den fast neun Monaten, seit mein Mann nicht mehr lebt, habe ich wertvolle Erfahrungen über mich selbst gewonnen, die auf andere Weise nicht zu erlangen gewesen wären.

    Und auch wenn ich immer wieder in ein Trauertal abdrifte, wenn mir das Leben sehr oft sinnlos erscheint, wenn ich es vorgezogen hätte mit ihm gehen zu dürfen, habe ich eingesehen, dass nichts im Leben dem Zufall überlassen ist, dass wir in unserem schlimmsten Alptraum gleichzeitig am meisten über das Leben lernen und dass es ein entsetzlicher Verlust wäre unsere Erinnerungen an das was war, zu verlieren.

    Lieber Frank, ich lese viel über Tod und Trauer und bin auch in einigen Trauergruppen in Facebook und kann dir sagen, wenn dein Kummer pathologisch ist, dann sind alle die in diesen Gruppen und auch in diesem Forum schreiben, oder geschrieben haben, von der pathologischen Form der Trauer betroffen.

    Ich glaube das nicht.

    Ich glaube, dass viele Menschen ihre Trauer unterdrücken, einfach funktionieren und krank werden.

    Ich glaube, dass es einige Menschen gibt, die gefühlskalt sind und tatsächlich froh, von der Bürde ihrer Partnerschaft befreit worden zu sein.

    Ich glaube auch, dass viele Menschen ihre Trauer verheimlichen, weil sie die Reaktionen ihrer Mitmenschen fürchten.

    Ich glaube, dass die Trauer tatsächlich mindestens 3 bis 6 Monate dauert, wenn es sich um Menschen handelt, die einem zwar lieb und teuer waren, die aber nicht essentiell am eigenen Leben teilhatten.


    Ich habe den Artikel, gelesen, den du verlinkt hast und ehrlich gesagt habe ich dort nicht gelesen, dass die Trauer nach 6 Monaten automatisch pathologisch ist, im Gegenteil es stand dort, dass Trauer sehr individuell und zeitlich nicht begrenzt ist.

    Das Kriterium ist eher das Steckenbleiben in einer der Trauerphasen und da habe ich doch den Eindruck dass das bei dir nicht der Fall ist, dass es sich zwar sehr, sehr langsam, aber doch allmählich verändert.

    Und du kannst dein Alltagsleben bewältigen, wenn du sogar fähig bist, Menschen im Altersheim zu besuchen und zu unterstützen.


    Also bitte gib nicht auf, sei nicht so streng zu dir und bleib in Kontakt mit der Welt! Ich wünsche dir alles, alles Gute!

    Vielen Dank für euer berührendes Feedback!

    In meinem jetzt so bewegten Leben gab es wieder bemerkenswerte Neuigkeiten.

    Ich hatte mit einem riesigen TIef zu kämpfen und hatte noch in der gleichen Woche eine faszinierende Begegnung mit einem Freund aus der Vergangenheit vor Hannes. Wir hatten vor mehr als 30 Jahren die letzten gemeinsamen Berührungspunkte und haben uns jetzt auf fast magische Art wiedergetroffen und festgestellt, dass wir uns immer noch sehr nahe sind, trotz der langen Zeit und trotz der unterschiedlichen Entwicklung, die unser Leben genommen hat.

    Ich bin neugierig, wie sich die Sache weiterentwickelt (und nein es steht keine neue Partnerschaft im Raum), aber die Wiederbegegnung hat meine Gedanken an die Vergangenheit auf einmal auf die Zeit, bevor ich Hannes kennen gelernt habe, ausgedehnt und das hat sich ganz merkwürdig angefühlt.


    Einerseits war ich danach ganz ehrfürchtig, wie das Schicksal eins zum anderen führt, andererseits war ich auf eine ganz eigenartige Weise besorgt, wie das alles in meinem Leben weitergehen soll. Ich habe festgestellt, dass ich eine ziemlich extreme Lebensangst habe und habe trotz der angenehmen Begegnung in den letzten Tagen ziemlich gelitten, zumindestens wenn ich alleine daheim war.


    Seit heute allerdings haben sich die Dinge verändert. Ich weiß nicht, ob es ein grundlegender Wandel ist, oder wie immer vorher nur ein kurzfristig vorübergehender, aber es ist ziemlich bemerkenswert, deshalb will ich es euch gerne erzählen:


    Ich bin dieses Wochenende auf einem medialen Workshop: https://www.towol-aschau.de/ve…rkshop-gerrie-march-2019/


    Am Freitag Abend war ich schon auf der Demo Veranstaltung und das war schon sehr gut, aber heute habe ich sehr viel Positives erfahren können.

    Zuerst einmal geschah es wieder wie eigentlich immer auf spirituellen Veranstaltungen, dass die Gruppenenergie mir sehr viel Trost gespendet und Kraft gegeben hat.

    Dann sind alle Übungen für mich recht positiv verlaufen und es sieht so aus, als hätte ich eine recht ausbaufähige Intuition, das allein hat schon genügt, mich froh zu stimmen, aber dann kamen auch noch Durchsagen von meinem Mann, als ich zu zweit mit einem jungen Mann übte, der mit Gerri March mitgekommen war und ein Medium in Ausbildung in England ist.

    Die Botschaft war folgendermaßen, dass mein Mann zwar schon in der geistigen Welt ist, aber sehr oft an der Schwelle zum Diesseits, um nach mir zu sehen, bei mir zu sein und mich zu unterstützen. Und - ganz wichtig! - dass es ihm hilft, mit mir in Kontakt zu treten, wenn ich mich auf die schönen Dinge und auf liebevolle Gefühle konzentriere, die mir widerfahren.

    Das heißt, immer wenn ich etwas Schönes sehe und dabei an meinen Mann denke, oder wenn ich mir die schönen Momente unseres Zusammenseins in Erinnerung rufe, fällt es ihm ganz leicht bei mir zu sein, weil die Liebe eine Kraft ist, die alles verbindet.

    Ich werde ab jetzt ernsthaft versuchen, alle schönen Gefühle und DInge zu sammeln, die ich finden kann und versuchen, alle negativen Gefühle und extreme Trauer möglichst vorüberziehen zu lassen, ohne daran hängen zu bleiben.

    Ob es mir gelingt, sei dahingestellt, auf jeden Fall weiß ich nun definitiv, dass es für unsere Verbindung zueinander besser ist, liebevolle Gefühle zu förden, als in der Trauer zu versinken und das ist ein ganz, ganz klarer Auftrag für mich.

    Und es kam wieder die Botschaft, dass er bereit sein wird, mich abzuholen, wenn meine Zeit gekommen ist.

    Ich liebe ihn so sehr!

    (Wenn ich mich selbst nur auch so lieben könnte - aber ich arbeite daran)


    für mich ist jedenfalls klar, dass mir dieser spirituelle Weg gut tut und dass ich damit auf jeden Fall weitermachen werde.

    Das was mir fehlt, ist Vertrauen ins Leben und zu mir selbst, mündend in eine gewisse Lebensangst und Angst vor der Zukunft, die mehr seelisch bedingt als wirklich berechtigt ist. Aus diesem Grund bin ich mir auch fast sicher, dass ich wieder einen Rückfall in alte Muster erleiden werde, wenn die heilende Enregie dieses Wochenendes abflaut. Aber ich habe wieder ein paar neue Bausteine zur Gestaltung meines neuen Lebens erhalten, die ich nicht verschwenden werde. Und der Gedanke, was uns beiden gut tut, wird mir helfen, mich nicht allzu sehr hängen zu lassen.

    ... to be continued (wie man so schön sagt)

    Liebe Pandaline, von mir auch ein herzliches Willkommen und mein tiefstes Mitgefühl zu deinem großen Verlust!

    Das ist besonders hart, dass du keinerlei Rechte hast, deinen lieben Mann betreffend und ich hoffe, dass du wenigstens einiges zu deiner Zufriedenheit geregelt bekommst.

    Ich kann dich sehr gut verstehen, so wie die meisten anderen hier.

    Auch wir sind mit guten Ratschlägen überhäuft worden und nach ein paar Monaten ist das Thema Tod bei den meisten Menschen erledigt und niemand will mehr über den Verstorbenen reden, geschweig hat Verständnis für unsere Trauer.

    Liebe Leylacenn, ich sende dir eine herzliche Umarmung und mein tiefstes Mitgefühl!

    Das was du aushalten musstest, war mehr als du ertragen konntest und dich trifft keine Schuld an dem was vorgefallen ist, aber ich weiß, das sagt sich so leicht, das Herz spricht eine andere Sprache.

    Ich wünsche dir und deinen Kindern viel Kraft in dieser schweren Zeit und möchte dich herzlich in diesem Forum begrüßen un dhoffe, dass du dich hier wohlfühlen kannst!

    die Schwierigkeit - zumindest für mich - ist nicht in erster Linie das "WIE", sondern das "WARUM".

    Klar möchten wir, dass der Schmerz weniger wird, aber das ist kein klares WARUM (Ziel).

    Mit einem klaren Ziel, kann man verschiedene Strategien ausprobieren und immer wieder wechseln.

    Die Motivation bleibt durch das Ziel erhalten, auch die Frustrationstoleranz ist deutlich höher, wenn es nicht direkt klappt...

    Das WARUM ich weiterleben muss, ist mir schon klar, aber das Problem ist, dass damit nicht eigentlich ein Ziel definiert wird, außer zu versuchen in ein Leben zurück zu finden, dass nicht von andauernder Seelenqual definiert wird.


    WARUM ich weiterlebe?

    Weil ich die Alternative für mich aus mehreren Gründen ausgeschlossen habe:

    1. Habe ich es in der ersten Verzweiflung versucht, habe es aber nicht über mich bringen können, weil ich entweder einfach zu feig dafür war, oder weil es einen Teil in mir gibt, der weiterleben möchte.

    2. Ich bin mir zwar nicht hundertprozentig sicher, aber doch so viel, dass ich das Risiko nicht eingehen möchte dass der Tod nur ein Übergang in eine andere Dimension ist und dass wir hier auf der Erde sind, um Erfahrungen zu machen. Gesetzt den Fall es ist so, ist mir das Risiko zu hoch, dass ich eine Selbsttötung durchziehe und wenn ich es dann geschafft habe, heißt es "Herzlichen Glückwunsch, Ziel verfehlt, ab zum nächsten Versuch". Und dann wird alles noch viel schlimmer, als es jetzt ist. Da ist es mir lieber ich halte durch, komme was da wolle.

    3. Noch ein Risiko ist mir zu hoch - nämlich das Risiko, dass die Selbsttötung nicht gelingt und ich bewegungsunfähig und abhängig als menschliches Wrack meine restliche Inkarnationszeit hier absitzen muss.


    Das sind zwar alles ziemlich negative Gründe, warum ich weiterlebe, aber daraus definiert sich, dass ich sowieso keine Wahl habe und daher versuchen muss, möglichst angenehm weiterzuleben.

    Deshalb nehme ich jede Hilfe in Anspruch derer ich habhaft werden kann, um dieses scheußliche "Zwischenleben" zwischen dem alten Leben, das verloren ist und einem neuen Leben, das mir noch unbekannt ist, so schnell wie möglich zu überwinden.


    Das eigentlich Schlimme an der Angelegenheit ist, dass es für mich kein positives Ziel gibt, dem ich mich zuwenden könnte, weil mir im Moment zumindest eigentlich alles egal ist und mich nichts wirklich interessiert. Ich habe früher immer versucht, mich auf allen Ebenen nützlich zu machen und für andere da zu sein, jetzt habe ich keine Lust mehr dazu und auch keine Kraft, obwohl diese Vorschläge natürlich immer wieder kommen.

    Nein, ich will keinen armen Hund aus dem Tierheim befreien.

    Nein, ich will keine alten Leute im Altersheim bespaßen.

    Und nein, ich will mir selber nichts Gutes tun, mich nicht neu einkleiden, nicht verreisen, nicht die Natur genießen, keinen Garten anlegen, keine Partys besuchen und auch sonst nichts, was mir vorher schon keinen Spaß gemacht hat. Und das, was mir vorher Spaß gemacht hat, macht mir jetzt keinen mehr, weil aus Gründen allein sein und so ...


    Was mich momentan interessiert, ist die Beschäftigung mit spirituellen Dingen und das nutze ich aus so gut es eben geht, mit Seminaren, Büchern, Meditationen und allerlei Übungen. Da komme ich mit Menschen zusammen, die mir wenigstens nicht total auf den Keks gehen und die Energie in diesen Events tut mir auch gut, ich kann immer ein paar Tage davon zehren, das ist besser als nichts.

    Und auch wenn ich immer wieder zurückkehre ins Trauertal, so habe ich wenigstens etwas getan, hier und da ein paar Samen ausgelegt, die mir möglicherweise hinüberhelfen in ein neues Leben. Wenns nicht funktioniert, habe ich mir wenigstens nichts vorzuwerfen, denn ich habe getan was ich konnte.


    Mein größter Wunsch ist nach wie vor, möglichst schnell diesen Planeten verlassen zu dürfen, aber ich fürchte, das wird eine Weile dauern.

    Mein zweiter Wunsch wäre jemanden zu finden, der sich mal um mich kümmert, so wie ich mich jahrelang um meine kleine Familie gekümmert habe und wenn ich dann wieder Kraft getankt habe, mich dann wieder um eine neue kleine Familie kümmern zu dürfen. Allerdings fürchte ich bei desem Wunsch, dass er eine reine Illusion meinerseits ist und versuche derlei Vorstellungen tapfer beiseite zu schieben, um nicht meine Hoffnungen an etwas zu binden, was sowieso nie stattfinden wird und dann eine tiefe Enttäuschung zu erleben - das Leben tut ohne das auch schon genug weh.