Liebe Wagi,
auch ohne Worte zeigst DU mir deine Gefühle.
Auch ich umarme DICH, da ich weiss, wie sehr auch DU leidest.
Allerliebste Grüße,
Uwe.
Liebe Wagi,
auch ohne Worte zeigst DU mir deine Gefühle.
Auch ich umarme DICH, da ich weiss, wie sehr auch DU leidest.
Allerliebste Grüße,
Uwe.
Liebe Gabi,
nein, Rosi hat mir nie etwas vorgeworfen.
Aber ich sehe ihr unendliches Leid vor Augen, in ihren Augen.
Sie wusste, dass ich nicht loslassen konnte.
Sie wusste, dass ich leide, obwohl ich mich immer bemühte, positiv zu DENKEN.
Wie konnte ich einer liebenden Frau etwas vormachen.
Einer Frau, die jede Mimik und Körperhaltung deuten konnte.
Wir verstanden uns ohne Worte.
Natürlich liebte mich Rosi bis zum letzten Atemzug und liebt mich weiter.
Du hattest mit Mick alles besprochen.
Trotzdem Zweifel in deinem Kopf.
Wir hatten NICHTS besprochen.
Wir hofften auf ein paar Jahre.
Die Krankheit zeigte uns die Zeit.
Ich wollte es nicht wahr-haben, Rosi wusste es, fühlte es.
Nur so, wie und wo Rosi sterben musste, das war nicht in ihrem Sinn.
Deshalb immer ihr Wunsch.
Bei uns, zu Hause.
Ich war nicht in der Lage, diesen Wunsch zu erfüllen.
Ich weiss, dass Rosi mich trotzdem versteht.
Ich verstehe mich nicht.
Werde es nie verstehen.
Werde es nie ergründen können.
Aber Rosi liebt mich immer noch, so wie ich Rosi liebe.
Wieder ein wirrer Text, die Gedanken flattern, aber DU verstehst, was ich meine.
Liebste Grüße und auch Umarmung,
Uwe.
Liebe Ros,
ich danke DIR aus vollstem Herzen.
Deine Gefühle sind bei mir angekommen.
Danke, dass es DICH gibt.
Liebste Grüße und auch leichte Umarmung,
Uwe.
Liebe Karin,
nein, es war ihr Wunsch.
Sie war manchmal auch wütend auf mich, dass ich es nicht akzeptieren wollte.
Immer wieder: "Denkst DU auch an mich ?"
Aber ich weiss, wie DU es meinst.
Natürlich richtig, dass Rosi ge.............
Ich kann es nicht schreiben.
Entschuldige bitte.
Liebe Grüße,
Uwe.
Schuldgefühle.
Seit Wochen plagen mich diese Gefühle immer mehr. Immer mehr denke ich darüber nach. Hier hätte nicht 06.07.2018 stehen
dürfen. Nein !!! Rosi hatte einen Wunsch mir gegenüber geäussert, den ich ihr nicht erfüllte.
Seit April 2018 ging es Rosi gesundheitlich immer schlechter. Die CO2 - Werte stiegen immer mehr. Das bedeutete, dass mein
Schatz länger an die Beatmung musste. Das Herz raste manchmal bis 140 Schläge pro Minute. Also wieder eine Tablette mehr.
Immer stärker lagerte sich das Wasser im Körper ein. Die Beine manchmal ums 4-fache aufgequollen. Das Wasser suchte sich
überall einen Weg nach aussen. Die Hacken wurden wund. Die Zehen nicht mehr richtig durchblutet. Die hinzukommende Schwäche
liess Rosi gegen die Beatmung arbeiten. Die Arme schwollen an. Rosi klagte über Atemnot. Herzstiche. Rosi konnte ihre Beine kaum
bewegen. Die Haut wurde immer dünner, durch das Cortison. Blutverdünner sorgte bei kleinsten Verletzungen zu kaum stoppenden
Blutungen. Durch die Schwäche, bei der Beatmung, schluckte Rosi Luft, was zu einem Trommelbauch führte. Also Entblähungsmittel
einnehmen. Dann der Stimmverlust. Dann die Gefahr, dass Rosi beim Essen, Essensreste in die Lunge bekommen könnte, also künstliche
Ernährung. Rosi vertrug diese Ernährung nicht, Durchfall ohne Ende. Fast alle halbe Stunde auf den Stuhl. Halluzinationen stellten sich ein,
wenn der CO2-Wert stieg. Im Steissbereich ein Dekubitus von 9cm Länge. Und so viele Sachen mehr, die ich nicht aufzählen kann.
Jeder Tag war für Rosi eine Tortur. Jede Bewegung schmerzte. Nur die Behandlung aller Wunden, nahm 2-3 Stunden in Anspruch.
Diese Stunden warfen Rosi aber körperlich um. Viele Tränen. Viel Kopfschütteln von ihrer Seite aus. Es zeriss mir mein Herz, Rosi
so leiden zu sehen. Trotzdem, wenn sich unsere Blicke trafen, lächelte sie. Und ich beeilte mich wirklich immer bei der Wundbehandlung.
Aber auch das Waschen war für Rosi eine Belastung. Beim Essen musste ich Rosi immer zusprechen, welches sie zur künstlichen Ernährung,
zusätzlich bekam. Meistens war Rosi schon von den Tabletten, die sie einnehmen musste, satt. Manchmal über 36 Stück am Tag.
Irgendwann erzählte Rosi mir von ihren Träumen. Sie sah ihre Mutter, Oma und meine Mutter auf einer sonnendurchfluteten Wiese, mit
vielen Blumen. Sie winkten ihr zu, dass sie kommen soll. Sie wäre so weit, dass sie kommen könnte. Dieser Traum kam immer häufiger.
Manchmal, wenn ich im Wohnzimmer stand, da sah ich, dass Rosi mit ihrem Zeigefinger, die drei Bilder abging, dann den Zeigefinger auf
ihre Brust hielt und mit dem Kopf nickte und den Zeigefinger dabei nach oben richtete.
Rosi wurde immer schwächer und dann kam der Wunsch:
"Schatz, bitte sei nicht böse mit mir. Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr bei dir und Nicole bleiben. Schau mich an.
Das ist kein Leben mehr. Alles ist defekt und gibt den Dienst auf. Ich habe genug gekämpft, um bei euch zu sein. Jeder Atemzug
ist eine Qual. Wäret ihr nicht, so würde ich sowieso schon länger nicht mehr leben wollen. Bitte, lass mich gehen. Bitte, wenn der
CO2-Wert wieder steigt, dann lass ihn steigen. Ich schlafe ohne Schmerzen ein. Ich weiss es, aber bitte, ich kann nicht mehr.........."
Dieser Wunsch kam immer häufiger.
Ich ermutigte Rosi jedes Mal, immer wieder, immer wieder, immer wieder,.............weiter zu kämpfen.
Seit April 2018., immer wieder.
Rosi baute immer mehr ab.
Und ich diskutierte nur. Ich diskutierte nur........
Tat das, was ich im Krankenhaus hasse, das Leben verlängern, auf Teufel komm raus.
Mitte Juni musste Rosi ins Krankenhaus, dann Reanimation, dabei Rippen gebrochen, dann und dann und dann
Dann kam der 06.07.2018, 22.53 Uhr.
Ich habe in unseren 28 Jahren meiner geliebten Rosi nie einen Wunsch ausgeschlagen. NIE !!!!
Warum habe ich meiner unendlich geliebten Rosi nicht auch diesen Wunsch erfüllt ?
Warum habe ich meine Rosi weiter-gequält, durch ein nicht mehr lebenswertes Leben ?
Für drei Monate, läppische drei Monate, drei Monate ohne Lebens-qualität.
War es Egoismus ? Ich sah doch, heute, was kommen wird.
Ich liebe doch Rosi, hat da meine Liebe versagt ?
Es macht mich fertig, dass ich diesen, für Rosi wichtigen Wunsch, nicht erfüllt habe.
Der CO2-Wert zeigte sich doch von Tag zu Tag mehr an.
Nun lebe ich mit diesem Schuldgefühl, dass ich Rosi so viele weitere schmerzhafte Tage bereitet habe.
Es tut mir so leid, dass ich da versagt habe.
Rosis Schmerzen und Leid, ab April 2018 bis zum 06.07.2018, habe ich zu verantworten,
aber damit werde ich nie klar kommen.
Es war doch Rosis letzter Wunsch an mich.
Liebe Grüße,
Uwe.
Liebe Karin,
Liebste Grüße,
Uwe.
Rudolf Presber (1868 - 1935), deutscher Journalist, Dichter, Dramatiker, Romancier und Erzähler
Und dann ziehst du dich selbst an den Haaren herbei
Im Spiegel siehst du einen Fremden
Beißt die Zähne zusammen, biegst den Mund wieder grade
Und vergräbst sein Gesicht in den Händen
Wenn dich heut' jemand fragt dann geht es dir gut
Alles gut, jemand fragt eher selten
Und die Pflanze im Bad scheint genauso wie du
In der Blüte des Lebens zu verwelken
Doch der Fremde er dreht sich um und er geht
Wie von selbst denn er kennt sich hier aus
Du folgst ihm aus dem Haus
Doch aus dir kommst du nicht raus
Du läufst nur noch hinterher
Gehst dir selbst aus dem Weg
Du drückst dich vor drängenden Fragen
Du kannst nicht erklären was du selbst nicht verstehst
Und du schweigst anstatt etwas zu sagen
Lauter Menschen am Bahnhof
Sie heben den Arm hoch
Sie lächeln, gehen bloß, kommen an
Und du sitzt da auf der Bank
Fragst dich kommst du jeh wieder an
Wünscht du dir für die Zukunft die Vergangenheit zurück
Willst du nach vorne schauen doch du kannst es einfach nicht
Denn dort vor deinen Augen ziehen Erinnerungen vorbei
Und nach außen bleibst du leise, weil nach innen alles schreit
Du willst etwas verändern doch bist in Einwänden gefangen
Bist du schon am Ende oder fängst du noch mal an
Du hast Angst vor dem was war
Und vor dem was noch kommt
Der Zug fährt ein, wirfst du jetzt alles weg
Und wenn du bleibst, ja was machst du mit dem Rest
Wofür hältst du dich
Wofür hältst du dich
Wofür hältst du dich
Am Leben fest
Wofür hältst du dich
Wofür hältst du dich
Wofür hältst du dich
Am Leben fest
Wofür hältst du dich
Wofür hältst du dich
Wofür hältst du dich
Am Leben fest
Wofür hältst du dich
Wofür hältst du dich
Wofür hältst du dich
Am Leben fest
Liebe Kornblume,
danke für deine lieben Worte.
Für mich heulen die Wölfe.
Ich kann nicht mehr schreien.
Laufe stumm schreiend durch die Welt.
Ich weiss, dass es kein Alptraum ist.
Will es nur nicht wahr-haben.
Ich bin wach, aber der Spuk bleibt.
Ich habe gekämpft, aber nun ist mir ALLES egal.
Wie ein Todgeweihter, der aufgegeben hat und hofft, dass der Scharfrichter gut trifft.
Dieses NIE-WIEDER macht mich nicht verrückt, es lähmt mich.
Harte und schwere Wege haben mich nie gestört.
Nur diese Wege, waren physisch.
Die neuen Wege psychisch, die vorhandenen Steine im Weg, sind Gedanken und Erinnerungen.
Viel schwerer, als gedacht.
Jede Erinnerung ein Steinblock.
Ich habe MILLIONEN an Erinnerungen.
Ich stehe am Anfang, nach über 14 Monaten, habe ich vielleicht den ersten Schritt geschafft.
Und bin jetzt schon erschöpft.
Jetzt kommt, passt gerade, heute der 24., in zwei Monaten, Weihnachten.
Gerade stehe ich wieder vor Erinnerungen, wo die vor mir liegenden Steinblöcke gesprengt werden müssen,
sie ragen bis zum Himmel.
Und so geht es täglich weiter.
Ich hoffe auf deine Gedanken und deinen bisher verlaufenden Weg.
Noch gebe ich nicht auf !!!!!
Liebste Grüße,
Uwe.
Liebe Kornblume,
danke, für dein lieb drücken, es tut gut.
Mein Schmerz wird leider nicht leiser, er wird lauter.
Ich kann und werde keine leisen Töne zulassen.
Diese, unsere, Liebe war und ist einzigartig gewesen.
In 28 Jahren steigerte sich unsere Liebe.
Jeder Tag war eine Steigerung.
Jeden Tag lernte ich neue Eigenschaften von Rosi kennen.
Es war wie ein Film, mit unendlichen Fortsetzungen.
Ich hätte so gerne noch die anderen Fortsetzungen gesehen, nein, erlebt.
Der Hauptdarsteller musste gehen.
Der Fim ist zu Ende.
Ich schaue mir täglich die Wiederholungen der Erinnerungen an.
So ist es und so bleibt es.
Leider.
Rosi und ich hatten ein anderes Ende erwartet.
Dieses verdammte Leben, nicht beeinflussbar.
Ungerecht.
Ich hasse es.
Entschuldige bitte meine Worte.
Liebste Grüße,
Uwe.
Liebe Kornblume,
ja, Rosi und ich, wir kennen die andere Seite der Medaillie.
In "unserem", jetzt meinem, Revier sind die "Freigänger" häufig zu sehen.
Ein wunderbares Naturschauspiel.
Man sieht sie sehr selten.
Wir hatten aber schnell ihren Rhythmus des Auftauchens raus.
Ab und zu gehe ich zum Hochsitz.
Wo ich mich nur nicht dran gewöhnen kann, ist,
dass links von mir nicht mehr meine geliebte Rosi sitzt.
Links, wie sich das anhört.
Aber ich bin Linkshänder, mit dem linken Arm konnte ich sie besser umarmen und warten.
War eine schöne Zeit, die ich sehr vermisse.
Liebste Grüße,
Uwe.
Nur 18-20 Kilometer Luftlinie vom Revier, der Wildpark Neuhaus im Solling.
In den Revieren laufen sechs Wölfe im Rudel, (leider einer spurlos weg, vorher also sieben Tiere) in Freiheit.
Hier das Wolfsrudel im Wildpark Neuhaus / Solling.
Eigentlich traurig, die eingesperrten Tiere.
So far from who I was.
From who I love.
From who I want to be. So far from all our dreams.
From all our means.
From you here next to me. So far from seeing hope.
I stand out here alone.
Am I asking for too much? So far from being free.
Of the past that's haunting me.
The future I just can't touch. And if you take my hand,
Please pull me from the dark
And show me hope again. We'll run side by side.
No secrets left to hide.
Sheltered from the pain.
Thekla Skorra
(1866 - 1943), gest. in Theresienstadt, deutsche jüdische Schriftstellerin und Redakteurin
Quelle: Skorra, Wovon mein Herz sich freigesungen, 1905
Theodor Storm (1817 - 1888), Hans Theodor Woldsen Storm, deutscher Jurist, Dichter und Novellist
Johann Jakob Honegger (1825 - 1896), Schweizer Kulturhistoriker und Lyriker