Meine Lieben,
nur kurz zum gestrigen Tag.
Wie ihr wisst hat die Tochter von Brigitte ein Bestattungs-Institut.
Als ich dort ankam, da erstaunte mich schon die große Anzahl an Autos.
Kennzeichen aus München, Celle, Hannover, Northeim, Göttingen..........
Ausserhalb des Gebäudes, im Garten, viele Kinder, Jugendliche und ältere Personen.
Ausgelassene Stimmung.
Da wollte ich schon wieder weg, mich abseilen, kam nicht dazu, weil Brigittes Tochter
sofort auf mich zueilte und in die Arme nahm.
Wir betraten das Gebäude und gingen in einen hinteren Bereich, abgeschottet vom Wohnbereich.
Kamen in einen großen Raum, wieder mit vielen Menschen an einem riesigen Tisch.
Beistelltische, gedeckt für die Kinder.
Man stellte sich gegenseitig vor.
So viele Umarmungen habe ich nun seit bald 11 Monaten nicht mehr bekommen.
Dann diese Herzlichkeit und Offenheit.
So viele lächelnde Menschen, wenige, mit Tränen in den Augen.
Ich dachte nur: "Was für eine riesige Familie doch Brigitte hat."
Dann schaute ich in den angrenzenden Raum.
Viele Kerzen.
Bilder, Fotoalben und Blumen ohne Ende.
Und zentral stehend ein Bett mit Brigitte.
Ich weiss nicht mehr wie ich an Brigittes Bett gekommen bin.
Ich konnte Brigitte nur anschauen.
Wieder nur Kopf-Kino.
Brigitte & Rosi bei uns im Garten, Brigitte & Rosi am Lachen, Brigitte & Rosi, Rosi & Brigitte..............
Plötzlich stand ein kleines Mädchen neben mir und sagte: "Ich habe Omi die Finger gewaschen. Omi ist jetzt
im Himmel und da müssen die Finger doch sauber sein."
Dabei streichelte sie Brigittes Hand.
Andere Kinder brachten am laufenden Band kleine Blumensträusse, die sie im Garten gepflückt hatten oder bei den Nachbarn aus den
Gärten stibitzten.
Dann sagte das Mädchen zu mir: "Hast du Omi schon in den Arm genommen ? Hast du Omi auch lieb ? Warum weinst DU ?
Omi geht es doch nun gut. Omi ist doch jetzt bei Ur-Opa und Ur-Oma, bei ihrer Schwester und all ihren lieben Freunden."
Das Mädchen erzählte so viele Sachen, die ich nicht mehr wiederholen kann.
Dieses Mädchen war so liebevoll unbekümmert.
Aus ihrem Munde klangen alle Sachen so "selbstverständlich".
Als ich dann irgendwann im anderen Raum zwischen all den Menschen sass,
mit Blick auf Brigitte, verfolgte ich deren Gespräche.
Es ging ausschliesslich um Brigitte.
Erinnerungen.
Jeder wurde liebevoll von Brigittes Tochter aufgefordert, eine kleine Begebenheit von Brigitte zu erzählen.
Ich erfuhr so viele neue Sachen über Brigitte.
Schöne und traurige Geschichten.
Jeder hatte was zu erzählen, auch die vielen Kinder.
Ich ertappte mich dann irgendwann dabei, dass die innere Anspannung langsam aus meinem Körper wich.
Immer war wer bei Brigitte im Raum und streichelte sie leicht.
Die Zeit verflog so schnell.
Als ich mich dann für die Abfahrt fertig machte, da konnte ich mich mit einem etwas leichteren Herzen von Brigitte verabschieden.
Ich weiss dass Brigitte mir sehr fehlen wird, aber SIE wird in so vielen Herzen zurück-bleiben.
Dieser Zusammenhalt in der Familie imponiert mir so sehr.
Brigitte hat ALLES richtig gemacht.
Brigitte hat ihre LIEBE und ihr HERZ an alle ihr nahestehenden Menschen gleichmässig verteilt.
Trotzdem komme ich noch nicht mit dem gestrigen Tag innerlich klar.
Der Ablauf kommt mir so unwirklich vor.
Ich bekomme Gewissens-Gedanken, Rosi gegenüber.
Die Verabschiedung von Rosi war so kurz.
Ich fühle mich seit heute morgen so schäbig.
Aber wo hätte man es machen können ?
Und wer wäre gekommen ?
Meine restliche Familie ? ---- NEIN DANKE !!!!!
Liebe Grüße,
Uwe.
PS.: Entschuldigt bitte die vielen Fehler im Text.