Guten Morgen zusammen,
Danke, liebe Indian summer, für deinen lieben Gruß.
Meine Woche war voll mit Terminen und ich innerlich ziemlich leer und erschöpft.
Mein Kleiner hatte die Tage Geburtstag, jetzt haben wir je einen Geburtstag der Kinder ohne unseren Lieblingsmenschen an unserer Seite hinter uns gebracht. Sein leerer Platz war und ist erdrückend. Obwohl wir uns immer abgestimmt haben, welches Geschenk die Kinder bekommen, hätte er immer noch irgendetwas Kleines besorgt, von dem auch ich nichts wusste.
Er fehlt...
Die Kinder und ich haben nun unsere Entscheidung bzgl seines 50. Geburtstag gemeinsam getroffen: wir gestalten morgen den großen Herzstein, den wir in unserem Urlaub gefunden haben, mit Farben und unseren Fingerabdrücken und legen ihn dann zusammen am Grab ab. Besuchen auf dem Rückweg seine Familie, bleiben aber nicht zur Feier. Ich war überrascht und gleichzeitig beeindruckt, wie die Jungs reagiert haben, als ich ihnen erzählt habe, wie seine Familie den Tag begehen möchte (sein Wohnzimmer räumen und alles so herrichten, wie mein Schatz immer gefeiert hat).
Der Große: Mama, wir machen das so, wie Du das möchtest.
Der Kleine: Mama, das schaff ich nicht, dort zu sitzen, das macht mich traurig zu sehen, wie sehr er an dem Tag fehlt.
Ansonsten kann ich mich nur anschließen an das, was fast alle hier (leider) schreiben:
Seit sich der Nebel des Schocks verzogen hat und der Schmerz über unseren Verlust ungehindert in mein Bewusstsein durch dringt, geht es mir eigentlich schlechter als zu Beginn. Er vergehen kaum 10 Minuten, in denen ich nicht an ihn denke. Dadurch bin ich unkonzentriert in der Arbeit, mir rutschen privat die ersten Dinge durch, weil ich einfach nicht bei der Sache bin. Mein Umfeld reagiert hilflos bis verständnislos, es sind doch jetzt schon fast 3,5 Monate vergangen, da kann man doch langsam wieder am Leben teilnehmen. Den Hammer hat mein Laufpartner (bin jogge im Verein mit einer großen Gruppe), gebracht, der selbst verheiratet ist und 1 Kind hat:
Er hätte mich ja schon immer toll gefunden, wir könnten doch jetzt ein Verhältnis anfangen, ich wäre ja jetzt frei. Hab ihn fassungslos angesehen und dann mit all meiner mir möglichen Verachtung geantwortet, dass er dorthin gehen soll, wo der Pfeffer wächst, dass er hat keine Ahnung, wie wertvoll seine Familie ist und wenn er der Meinung ist, mehr Abwechslung in seinem Leben zu brauchen, er sich gefälligst um seine Frau bemühen soll.
Bin so sprachlos und war auch ein Stück weit wütend, was ich mir so alles anhören muss. 'Nur die Harten kommen in den Garten' war auch von einer Kollegin dabei.
Ich würde gern auf die anderen Threads antworten, da waren diese Woche so wunderbare Erzählungen und Beiträge dabei, aber ich darf jetzt gleich auf den Fußballplatz und später Kindergeburtstag feiern. Das Leben geht weiter, und ich hinke immer drei Schritte hinterher...
Euch einen guten Start in den Samstag
Sonerl