Meine Lieben,
sitze schon wieder seit heute Morgen weinend auf dem Sofa. Möchte mit irgendeinem Menschen sprechen... meine Sorgen teilen... getröstet...einfach ein wenig geliebt werden... mich nicht so einsam fühlen.
Habe heute Nacht wieder intensiv von Heinz geträumt und von meinem toten Bruder. Es war alles so real, als wären sie beide noch hier.
Der Tag zieht sich schon wieder endlos... ohne Hoffnung auf eine Änderung meines Alleinseins... bin nur eine alte, kranke Frau mit Hund... sehe hier sehr oft viele wie mich... aber keiner spricht den anderen an... haben wohl wie ich einfach aufgegeben.
Mir fehlt das Vertrauen mich auf neue Menschen einzulassen. Seitdem ich alleine bin, wurde ich wohl zu oft enttäuscht...bin zu dankbar für jede Zuwendung... deshalb öffne ich mich schnell und stimme einfach zu, obwohl mein
Bauchgefühl mich warnt.
Es ist wohl so, dass ich vor Einsamkeit jeden Strohhalm umklammere den ich greifen kann.
Würde so gerne raus gehen, durch die Natur... zum Friedhof...aber ich bin zu schwach, schaffe gerade die kurzen Gassirunden (ist eigentlich nur Stehgassi).
Und ohne Begleitung ist es zu "gefährlich"... brauche Unterstützung falls es nicht alleine weitergeht.
Muss noch etwas einkaufen, danach wohl erschöpft, aber ich war wenigstens etwas
draussen... unter Leuten...bin froh, dass ich noch Auto fahren kann... das ist meine Möglichkeit mobil zu sein... bin dafür dankbar, dass es noch klappt und ich ein Auto unterhalten kann.
LG Luise