Beiträge von Luise

    Meine Lieben,


    sitze schon wieder seit heute Morgen weinend auf dem Sofa. Möchte mit irgendeinem Menschen sprechen... meine Sorgen teilen... getröstet...einfach ein wenig geliebt werden... mich nicht so einsam fühlen.


    Habe heute Nacht wieder intensiv von Heinz geträumt und von meinem toten Bruder. Es war alles so real, als wären sie beide noch hier.


    Der Tag zieht sich schon wieder endlos... ohne Hoffnung auf eine Änderung meines Alleinseins... bin nur eine alte, kranke Frau mit Hund... sehe hier sehr oft viele wie mich... aber keiner spricht den anderen an... haben wohl wie ich einfach aufgegeben.


    Mir fehlt das Vertrauen mich auf neue Menschen einzulassen. Seitdem ich alleine bin, wurde ich wohl zu oft enttäuscht...bin zu dankbar für jede Zuwendung... deshalb öffne ich mich schnell und stimme einfach zu, obwohl mein

    Bauchgefühl mich warnt.

    Es ist wohl so, dass ich vor Einsamkeit jeden Strohhalm umklammere den ich greifen kann.


    Würde so gerne raus gehen, durch die Natur... zum Friedhof...aber ich bin zu schwach, schaffe gerade die kurzen Gassirunden (ist eigentlich nur Stehgassi).

    Und ohne Begleitung ist es zu "gefährlich"... brauche Unterstützung falls es nicht alleine weitergeht.


    Muss noch etwas einkaufen, danach wohl erschöpft, aber ich war wenigstens etwas

    draussen... unter Leuten...bin froh, dass ich noch Auto fahren kann... das ist meine Möglichkeit mobil zu sein... bin dafür dankbar, dass es noch klappt und ich ein Auto unterhalten kann.


    LG Luise

    Meine Lieben,

    liebe Helga,


    ja, das ist das traurige am Heimleben, die vielen Todesfälle... auch wenn du schreibst, dass viele über 90 sind.


    Aber für ein direktes Heim fühle ich weder alt noch zu krank. Das halte ich nicht aus!


    In mir ist doch noch irgendwo ein Funken Lebenswille... zwar verschüttet... aber von meinem Mann noch gesät... er wollte und will es, wenn ich weitermache bis mein Lebensziel erreicht ist.


    Meine Verzweiflung... meine Einsamkeit... meine Schmerzen (körperlich & seelisch)...

    hindern mich meistens daran... weiter zu kämpfen... denn für mich ist es täglich schwer und manchmal will ich mich einfach fallen lassen und Ruhe finden.


    Eben wieder zusammen sein mit Heinz...

    meiner Sonne, die ich zum Leben und zum Lieben gebraucht habe und vermisse.


    LG Luise

    Lieber Uwe,


    auch mir geht es so. Morgens erst mal in Aspetos lesen... gehört schon zum Tagesbeginn.


    Mein Schlaf ist leider immer noch zu wenig... und durch Träume von Heinz manchmal beim Aufwachen mit Herzklopfen verbunden.

    Bin dann richtig benommen und denke sofort wieder an meinen gerade überstandenen Schlaganfall ( noch mit Einschränkungen) mit Angst vor einem weiteren.


    LG Luise

    Liebe Blaumeise,


    ich nehme dich mal ganz fest in den Arm und möchte einfach nur mit dir weinen...

    du empfindest Selbstmitleid und du hast Grund dazu.


    Denke einfach nur mal an dich... alle anderen sollen sich an die eigene Nase fassen.


    Dieses Selbstmitleid empfinde ich auch... irgendwie ist es auch angebracht.

    Ich tue mir so leid, weil ich auch anderen an meiner Stelle Mitleid entgegen bringen würde.


    Also müssen wir uns beide dafür nicht verurteilen... wir dürfen klagen und jammern.


    Ich glaube, das es der erste Schritt ist um weiterzuleben...wir denken wieder an uns... und das ist wichtig... wäre es auch für unsere Liebsten...denn nur wer sich selber liebt, kann Liebe geben... auch über den Tod hinaus.


    Das will ich... und deshalb...


    LG Luise

    Liebe Flora,

    liebe Sverja,


    danke für eure Angebote mit Amy Gassi zu gehen.


    Es stimmt, sie ist sehr lieb, aber zur Zeit in ihrer Scheinschwangerschaft sehr genervt, wenn sich ihr andere Hunde nähern, d. h. schon auf der anderen Straßenseite...

    Sie knurrt und bellt und hört nicht auf mein "Aus".


    Nächsten Monat wird sie operiert... vielleicht wird es dann besser.


    LG Luise

    Liebe Helga,

    das gibt es bei uns auch. Bin schon auf Warteliste. Kann aber dauern, da ich keinen Wohnberechtigungsschein bekomme, dafür reicht meine Behinderung nicht aus im "Behörden Deutsch".


    Muss dann eine freifinanzierte Wohnung beantragen und die Wartelisten sind lang ( eine ehemalige Nachbarin hat über 2 Jahre gewartet, sie hat immer gesagt, erst wenn einer ins Pflegeheim kommt oder stirbt, wird eine Wohnung frei).


    Auf mittlerweile zwei Wartelisten habe ich mich bereits setzen lassen, auch für einen geplanten Neubau, der aber erst frühestens Ende 2022 bezugsfertig wird.

    Geplant sind 55 Wohnungen, mittlerweile schon ca.150 Bewerber, neue werden nicht mehr angenommen.


    Aber man sagte mir, dass erfahrungsgemäß einige dann doch absagen oder auch nicht mehr in Frage kommen.


    Also vielleicht habe ich Glück, dass es

    was wird. Tierhaltung wäre dort auch erlaubt.


    LG Luise

    Liebe Isabel,


    ich bewohne eine barrierefreie Wohnung, die für meine Bedürfnisse gut passt.... breite Türen... bodengleiche Dusche... Aufzug... Flurreinigung und Winterdienst...


    So etwas ähnliches muss ich erst mal finden... so viele Wohnungen gibt es hier nicht... betreutes wohnen ist nur auf Warteliste ( ca. 2 - 3 Jahre) zu bekommen... dazu oft mit Berechtigung.

    Ausserdem kostet der Umzug einschließlich sämtlicher Handwerkerleistungen ( bei mir muss ja z. Bsp. jede Lampe usw. angebracht werden), Küche umgeplant und montiert werden. Das sind Kosten, die ich nicht stemmen kann.


    Auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass ich durchaus noch selbständig leben und bei Bedarf Hilfe beantragen kann.


    Dafür sind aber Einkommensgrenzen gesetzt, zum Beispiel habe ich für eine beantragte Hilfe 20,-Euro zu viel im Monat.


    Es ist alles schnell gesagt, aber die Wirklichkeit sieht oft anders aus.


    Bisher "leiste" ich mir doch schon einiges zu meiner Erleichterung.... Getränkelieferung... tiefgekühltes Essen... einen Hausnotruf... und eine Putzfee, alle vierzehn Tage für 2 Stunden...bezahle alles privat... mehr geht nicht.


    Und falls ich Amy auch nicht mehr gerecht werden kann, brauche ich noch einen Gassigeher... der will auch bezahlt werden.


    LG Luise

    .

    Meine Lieben,


    es ist jetzt 18 Uhr und das Alleinsein erdrückt mich. Fast schon wieder Abend und ausser heute früh zur Blutabnahme keinen Menschen gesprochen.


    War zwar mit Amy Gassi, aber leider immer nur kurz, für einen ausführlichen Spaziergang reicht es nach dem neuen Schlaganfall erst recht nicht.


    Mein grosser Wunsch wäre es wenigstens eine halbe Stunde laufen zu können...

    damit meine Seele atmen kann.


    Könnte dann zum Grab regelmässig gehen... so ist es immer ein Kraftakt... danach total erledigt und weine dann auch vor Schmerzen... seelisch und körperlich. So bleibt bei Sehnsucht

    nur meine kleine Urne zu Hause.


    Mein Rollator hat auch eine Macke, konnte ihn heute Morgen fast nicht aufklappen um ihn aus dem Auto zu ziehen.

    Muss wohl einiges geölt werden... mein Neffe will Ende des Monats kommen, bis dahin muss es so gehen.


    Das alles macht mir zu schaffen, aber die Einsamkeit ist das schlimmste. Aber ins

    Heim? Mit 65 Jahren... nur auf das Ende warten?


    Heinz wäre dagegen... wir haben auch über die Möglichkeit, wenn ich alleine sein werde ( die letzten Monate als keine Hoffnung mehr bestand, dass er es nicht mehr lange schafft) gesprochen. Er war vehement gegen ein Heim für mich.


    Es muss irgendwas anders werden... so halte ich es nicht mehr lange aus.

    Bekomme zwar hin und wieder Besuch aber ich möchte mal raus.... was anderes sehen... einfach ein wenig "normal" leben... soweit es ohne Heinz geht.


    Was soll nur werden? Wird es noch mal besser?


    LG Luise

    Liebe Jassmin,


    deine Verluste sind schier unerträglich...

    bitte hole dir Hilfe, alleine mit deinem Kind wird es zu schwer sein.

    Wir alle sind jederzeit für dich da, wenn du schreiben kannst...

    Alles Liebe und eine stille Umarmung.

    LG Luise

    Meine Lieben,


    wieder ein Sonntag überstehen... trotzdem bin ich froh nicht mehr im KH zu sein.


    Was die neue Woche an Überraschungen bringt, versuche ich auszublenden soweit es geht. Vielleicht wieder Ablehnungen... neue Kämpfe... bin zu müde dafür.


    Arztbesuche stehen an... was kommt

    weiterhin auf mich zu?


    Zwei Gefühle sind in mir: Trauer um Heinz... Angst um mich.

    Was anderes hat keinen Platz! Sehe nur das Dunkle... Verzweiflung... Hilflosigkeit.


    Wer oder was kann das ändern? Ich glaube das kann nur der Tod... Frieden finden... Ruhe vor den Befürchtungen...

    einfach loslassen... nicht mehr denken und fühlen.


    FREI SEIN... BEFREIT SEIN... LEICHT SEIN


    Der Kampf ist entschieden... meine Kraft verbraucht... es ist sinnlos ohne Lebensfreude nur Tag für Tag zu überstehen...


    Oder Heinz zuliebe doch noch mein Leben zu Ende leben? Er wollte immer leben... hat gekämpft... auch für mich... das darf ich nicht vergessen... er hat mich bedingungslos geliebt... würde mit mir schimpfen, weil ich aufgeben will.


    Aber es ist so schwer... mit meinen Krankheiten alleine zu sein...Entscheidungen zu treffen... ohne das jemand mir zur Seite steht der es gut mit mir meint und dem ich vertrauen kann.


    LG Luise

    Liebe Andrea,


    Johanniskraut passt nicht zu meinen Medikamenten, aber ich nehme öfter die Bachblütentropfen "Rescue".

    Gut das du mich danach fragst, nehme ich sofort... hatte die letzten Tage nach dem KH garnicht daran gedacht.

    LG Luise

    Meine Lieben,

    liebe Kornblume,

    liebe Sonne10 ( Andrea),


    danke für eure Worte, ich freue mich immer auf persönliche Ansprache.


    Liebe Kornblume, leider erwarte ich von Menschen, die ich in mein Inneres blicken lasse, durchaus Mitgefühl.... nicht nur "auf Zeit", weil sie sich selber unglücklich fühlen, sondern erwarte Freundschaft und das nicht nur bei " Regen"... auch bei "Sonnenschein", wenn es einem oder beiden wieder besser geht.

    Vielleicht passe ich nicht mehr in diese Zeit, wo manche ihre "Freunde nur noch sporadisch und zweckgebunden haben und in" hunderten" zählen.


    Ich brauche einfach Menschen mit denen ich gerne zusammen bin, obwohl ich auch Zeit für mich alleine brauche.


    Das alles hatte ich mal... zwar wenige, aber die richtigen für mich.

    Leider sind alle nicht mehr hier.

    Und der allerbeste...mein Mann war auch mein Freund... mein alles... fehlt mir.


    Fehlt mir so sehr, dass ich mich auf gar nichts mehr konzentrieren kann... weder zum Lesen... Handarbeiten... Fernsehen... selbst auf die paar Menschen, die noch für mich da sind. Freue mich, wenn sie mich besuchen oder anrufen, aber dann wird es mir nach kurzer Zeit zu viel... will dann wieder alleine sein und bin danach

    traurig... fühle mich schlecht und vermisse sie.


    Verstehe mich selber nicht... warum bin ich so hin- und hergerissen? Mir fehlt wohl meine innere Mitte... sie ist leer ohne Heinz.

    Bin nur noch halb... aber fühle noch meine Liebe zu ihm... aber ohne Halt dadurch zu finden.


    Ich sehne mich nach Liebe... ohne Liebe zu empfinden bin ich auch tot... ohne tot zu sein. Wie lange kann ich das aushalten?


    Ich habe meine Hoffnung verloren... dachte, das es nach einem Jahr besser wird, dass der Verlust nicht mehr so weh tut...


    LG Luise

    Meine Lieben,


    ein neuer Morgen... verregnet und grau... wie meine Seele.


    Ich kann einfach nicht aufhören zu weinen... es läuft und läuft... seit dem ich aus dem Krankenhaus bin geht es so.

    Überall sehe ich Heinz... doch er ist nicht da. Ich träume von ihm... schöne Träume...


    Ist er bei mir? Will er mir helfen? Ich spreche zu ihm und bitte um seine Unterstützung... sage ihm, dass ich nach dem Schlaganfall noch verzweifelter bin.

    Brauche seine Hilfe... brauche seine Liebe... brauche ihn...


    Kann ohne Heinz nicht weiterleben... es wird nicht gehen... spüre es... mein Leben ist sinnlos... ich bin sinnlos... treibe vor mich hin... in den Trauerwellen... mal oben um Luft zu holen...doch es reicht nicht aus... die Tiefe ist stärker... gleichzeitig auch verlockender zum Dableiben und zum Aufgeben...


    LG Luise

    Liebe Flora,


    hier gibt es auch einiges, dass ich versuchen würde... aber durch meine Behinderung bin ich sehr gehemmt.. da sie sichtbar ist... allerdings nicht auf den ersten Blick.


    Da dauert es bin ich genug Vertauertheit entwickelt habe und mich öffnen kann. Solange bin ich distanziert und vorsichtig.


    Bin gerade in meiner Trauerzeit von Menschen, die ich neu durch die Trauerverbundenheit ... auch z. T. digital... kennengelernt habe sehr enttäuscht worden.

    Jeder trauert anders, dass verstehe ich ja, aber einfach eine monatelange Verbindung einfach so abrupt zu beenden, nach dem man sich so viel erzählt und auch getröstet hat, tut mir sehr weh...


    War wohl zu froh um zu verstehen, das es sich nur um eine vorübergehende " Notgemeinschaft" gehandelt hat und keine beginnende Freundschaft war.


    Deshalb bin ich zur Zeit extrem vorsichtig weil ich nicht wieder enttäuscht werden will.

    Das verkrafte ich nicht auch noch.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    seit gestern weine unaufhörlich, seit zwei Tagen mit keinem Menschen ( ausser der Krankenkassenmitarbeiterin) und mit Amy gesprochen.


    Ich vereinsame immer mehr... nun auch noch die Einschränkung durch den Schlaganfall... mit Amy mache ich sowas wir "Standgassi". Laufen geht noch schlechter als sonst.

    LG

    Wenn ich einen Pflegegrad bekomme, versuche ich jemanden zum Gassigehen zu finden, den ich dann bezahlen kann.

    Vielleicht ein mal gegen Abend, für eine grosse Gassirunde.

    Mit Rollator und Leine ist es schwierig.


    Wenn ich nicht bald unter Menschen komme, weiss ich nicht mehr weiter.

    Ich möchte so gerne mal aus dem Haus kommen... was anderes sehen...


    LG Luise

    Liebe Kornblume,


    mein Herz spricht zu mir nicht.. jedenfalls höre ich es momentan nicht... es ist tot. Nur mein Kopf dreht alles von links nach rechts... Zukunft... Vergangenheit... Krankheit... Einsamkeit... Ängste...


    Danke für dein Gebet. Aber an den Gott, der für uns alle da ist, den verstehe ich nicht mehr... habe viele Fragen an ihn... aber ich bekomme keine Antwort.


    Ich hoffe, das irgendwo im Jenseits später meine Fragen beantwortet werden, damit ich es alles verstehe, was im Hier geschehen ist und weiter geschieht.


    Wünsche mir Zeichen der Liebe und Zuversicht, damit ich weiterleben kann... nicht nur leiden an Körper und Seele... sondern mit noch etwas Lebensfreude... die mein Mann "mitgenommen" hat und

    die mir genauso fehlt wie Heinz.

    Er war meine Sonne... mein alles.


    LG Luise